-
Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung von hochmolekularen Nitrilpolymerisaten
Die Erfindung betrifft hochmolekulare Nitrilpolymere zum Verpacken von umweltempfindlichen
Materialien, und insbesondere ein Verfahren und eine Einrichtung zur Aufbereitung
solcher Polymerisate als Vorbereitung für die Extrusion.
-
Wie aus der D-OS 2 147 561, den US-PS'en 3 426 102, 3 615 710, 3 720
340 und 3 451 538 entnehmbar, sind thermoplastische Polymerisate, bei denen der
Hauptbestandteil ein polymerisiertes, Nitrilgruppen enthaltendes Monomer ist, wie
Akrylnitril, Methakrylnitril und Gemische davon, als vorteilhaft für das Verpacken
von umweltempfindlichen Produkten, wie Nährmitteln, Nahrungsmitteln, Medikamenten,
Kosmetika und anderen verwandten Substanzen wegen der extrem guten Sauerstoff- und
Kohlendiox;-d-abweisenden Eigenschaften und wegen der grundsätzlichen Unanfälligkeit
der Verpackungsinhalte gegen diese Materialien bekannt. Wie in der BE-PS 772 980
beschrieben, sind außerdem solche Polymerisate zusätzlich für das Verpacken von
mit Kohlendioxid saturierten Getränken wie alkoholfreien Getränken und Bier vorteilhaft,
Es ist somit bekannt, solche Produkte in Folien oder Bögen aus derartigen Materialien
einzuhüllen und/ oder solche Produkte in Behältern zu verpacken, die aus derartigen
Polymerisaten geformt sind.
-
Unmittelbar nach der Polymerisation liegen solche hochmolekularen
Nitrilpolymerisate im allgemeinen, wenngleich nicht notwendigerweise, in der Form
eines flüssigen Breis von in Wasser suspendierten Perlen vor, welcher üblicherweise
zentrifugiert wird, damit die Hauptmenge des Wassers
entfernt wird,
wonach ein nasser Kuchen mit einem Feuchtigkeitsanteil von etwa 5 bis 6 Gewichtsprozent
vorliegt. Der Kuchen wird dann getrocknet, beispielsweise in einer Trockentrommel,
damit der Wasseranteil auf etwa 0,3 bis 1,7 Gewichtsprozent verringert wird.
-
Diese Polymerisate sind jedoch sehr hygroskopisch wegen ihrer polaren
Natur und deshalb nehmen sie Feuchtigkeit auf, wenn sie einer feuchten Atmosphäre
ausgesetzt werden0 Solche absorbierte Feuchtigkeit erscheint, wenn sie im Überschuß
vorhanden ist, als unansehnliche Bläschen im Extrusat, so daß es bisher erforderlich
war, das Polymerisat vor der Extrusion erneut zu trocknen, falls es in der Zwischenzeit
der Atmosphäre ausgesetzt wurde, oder alternativ es vor der Einwirkung von Seuchtigkeit
zu schützen, nachdem es einmal getrocknet ist.
-
Derartige hochmolekulare Nitrilpolymerisate neigen insbesondere, wenn
der Hauptbestandteil polymerisiertes Methakrylnitril ist, zu sehr hoher Wärmeempfindlichkeit,
wenn sie relativ hohen Temperaturen während längeren Zeitperioden ausgesetzt werden.
Unter diesen Umständen neigen diese Polymerisate dazu, teilweise in das Monomer
bzwo die Monomere zu zerfallen, aus denen sie erzeugt wurden. Wenn dies geschieht,
färbt sich das Polymerisat
unerwünscht gelb in einem Ausmaß je
nach dem Grad der Wärmeeinwirkung. Außerdem wird das so erzeugte Monomer in dem
übrigen Polymerisat absorbiert und es wurde festgestellt, daß nach der Umwandlung
eines solchen Polymerisats in einen Gegenstand, wie einen Behälter, in welchen ein
umgebungsempfindliches Produkt eingebracht wurde, das so absorbierte Monomer aus
dem Polymerisat in das verpackte Produkt ausschwitzen kann, wenn es in verhältnismäßig
großen Konzentrationen vorliegt, so daß das Produkt nachteilig verunreinigt wird.
-
Es wurde festgestellt, daß die Anwesenheit von Wasser während der
Extrusion solcher hochmolekularer Nitrilpolymere zur Verbesserung sowohl der Farbe
als auch der Beschaffenheit des extrudierten Produktes beitragen kann.
-
Der Wasseranteil in dem unter diesen Bedingungen zum Extruder zugeführten
Polymerisat ist jedoch sehr kritisch, denn wenn er im Überschuß vorliegt, bilden
sich in dem Extrusat wie oben erwähnt Bläschen, wohingegen die an sich erzielbaren
Vorteile nicht erreicht werden, falls er zu gering ist.
-
Außerdem wurde gefunden, daß aus hochmolekularen Polymerisaten hergestellte
Behälter, wie Plaschen, die mit einem kohlenstoffhaltigen Getränk, wie ein alkoholfreies
Colagetränk,
gefüllt sind, nach einer verhältnismäßig kurzen Zeitdauer verglichen mit der normalen
Haltbarkeit eines kohlenstoffhaltigen Getränkes zur Rißbildung und zum Schadhaftwerden
bei Temperaturen in der Größenordnung von 32 bis 380C neigen, wenn die Konzentration
von ungewöhnlich kleinen Teilchen in der dem Extruder zugeführten Masse übermäßig
ist. Solche pulvrigen Materialien neigen außerdem dazu, wenn sie in gröberen Teilchen
verteilt sind, das homogene Vermischen der Schmele in dem Extruder zu beeinträchtigen0
Beispielsweise kann der Spalt zwischen der Außenfläche der Extruderschneckenwindungen
und der Innenfläche des Extruderzylinders größer als die Nenngröße dieser Feinteile
sein, wodurch eine Fläche geschaffen wird, wo solche Feinteile sich sammeln können
und unter dem Einfluß des Rückdruckes des Extruders periodisch nach hinten in die
der Extrusionsrichtung entgegengesetzte Richtung strömen und so Belastungsschwankungen
des Extruders verursachen0 Außerdem sind hochmolekulare Nitrilpolymere, obwohl sie
extrem gute Sperr- und Festigkeitseigenschaften haben, verhältnismäßig spröde und
merklich schlechter im Schlagwiderstand, wenn. sie zu Gegenständen geformt werden0
Die letztere Eigenschaft ist sehr wichtig, wenn der geformte
Gegenstand
ein Behälter wie eine Flasche oder eine Kanne ist, welche z.B. während des Füllens
und anschließend und anschließend bei einem Verbraucher beträchtlichen Beanspruchungen
bei ihrer Handhabung ausgesetzt sind0 Ein bekannter Vorschlag, diese Schlagfestigkeit
zu verbessern, wie aus der DT-OS 2 147 561 entnehmbar, besteht darin, das hochmolekulare
abschirmende Polymerisat mit einem die Stoßfestigkeit umwandelnden Material zu mischen,
was vorzugsweise aus den oben genannten Gründen ohne eine wesentliche Erhöhung der
Wärmegeschichte des Materials durchgeführt wird.
-
Es ist daher wünschenswert, hochmolekulare Nitrilharze vor der Polymerisation
und nach der Extrusion zusätzlich zu feinen.
-
Bisher erforderten Verfahren zur Aufbereitung solcher hochmolekularen
Nitrilpolymerisate eine Reihe von getrennten Behandlungsschritten und gesonderten
Geräteteilen zur Durchführung des Trocknens, des Entfernens des Feinmaterials und
für die Änderung der Schlagfestigkeit dieser Polymerisate. Zusätzlich war es extrem
schwierig, ein Übertrocknen des Harzes zu vermeiden.
-
Außerdem lag der für die Erzielung des gewünschten Feuchtigkeitsanteiles
erforderliche Zeitraum in der
Größenordnung von 24 Stunden, selbst
wenn das Polymers sat bereits einmal getrocknet war und anschließend lediglich den
normalen Umgebungsbedingungen ausgesetzt wurde. Hochleistungsmischer wurden verwendet,
um die Modifiziermittel für die Änderung der Schlagfestigkeit mit hochmolekularen
Nitrilharzen stromauf vom Extruder zu mischen. Dies jedoch führt zu einem wesentlichen
Verschmelzen der Teilchen und zu einer Erhöhung der Wärmegeschichte der Materialien
wegen der aufgebrachten hohen Scherraten. Es wurden auch Vakuumöfen ausprobiert,
jedoch ist die Feuchtigkeitskontrolle schwierig, die Zykluszeiten wiederum übermäßig,
da hier keine Bewegung des Harzes während des Trocknens stattfindet. Ausserdem müssen
in gesonderten Vorgängen die Peinteile entfernt und die Modifiziermittel für die
Schlagfestigkeit untergemischt werden.
-
Durch die Erfindung ist eine neue Technik zur Aufbereitung hochmolekularer
Nitrilpolymerisate im Anschluß an die Polymerisation und vor der Extrusion geschaffen,
wodurch die oben angeführten Schwierigkeiten des Standes der Technik vermieden sind.
Erfindungsgemäß wird eine Feuchtigkeit enthaltende Masse aus thermoplastischem Harz
in Teilchenform in einem verhältnismäßig weiten Korngrößenbereich in einer aufgeheizten
stationären
Aufbereitungskammer ohne Knetung und ohne die Teilchen
einem wesentlichen Rückdruck auszusetzen, zur Verdampfung der Feuchtigkeit gemischt.
Der Hauptbestandteil des Harzes weist dabei polymerisiertes Nitrilmonomer auf, welches
aus der Gruppe bestehend aus Akrylnitril, Methakrylnitril und Gemischen davon gewählt
ist. Außerdem wird erfindungsgemäß Gas mit geringem Druck durch die Kammer gedrückt,
während das Mischen weiterhin stattfindet, damit die verdampfte Feuchtigkeit abgezogen
und ein Feinanteil der teilchen aus der Kammer mitgenommen wird.
-
Vorzugsweise liegt das Harz in Perlenform vor. Vorzugsweise ist das
polymerisierte Nitrilmonomer im Harz mit einem Anteil von 55 bis 98 Gewichtsprozent
vorhanden, wobei der Rest des Harzes wenigstens ein copolymerisiertes Monomer, vorzugsweise
Styrol enthält, welches an Äthylen ungesättigt ist und keine Nitrilgruppe enthält.
-
In einer bevorzugten Durchführung des Mischens dringen kontinuierlich
umlaufende Pflüge innerhalb der Aufbereitungskammer in die Teilchen ein, damit wiederholt
wesentliche Teile davon nach oben und entlang der Oberfläche der Aufbereitungskammer
gedrückt werden und ein konvergierendes Mischmuster eingestellt wird, während wenigstens
ein
Teil der Feuchtigkeit verdampft wird. Dabei werden Teile des Harzes durch mit den
Pflügen und einwärts von diesen rotierende Platten aus dem konvergierenden Mischmuster
abgeleitet, wodurch der Bereich der freiliegenden Oberflächen einzelner Teilchen
vergrössert wird, damit die VJirksamkeit des Beinie;ungs-l"itnehmergases verbessert
ist. Das Mischen und Durchleiten des Gases werden verändert, wenn die Feuchtigkeit
in dem Polymerisat auf einen Wert von 0,06 bis 2,0 und vorzugsweise von 0,06 bis
o,15 Gewichtsprozent des in der Kammer vorhandenen Polymerisates verringert ist.
-
Wenn die in die Aufbereitungskammer zugeführte Masse die Porm von
Polymerisatperlen hat, deren Größe im Bereich von 0,089 bis 0,889 mm liegt, ist
die Teilchengröße des Hauptanteils der aus der Kammer mit dem Gas mitgeführten Perlen
kleiner als 0,180 mm ( 80 mesh).
-
Der Anteil der Feinteile in der Aufbereitungskammer ist auf einen
Wert reduziert, welcher bei der nachfolgenden Extrusion und Herstellung des Behälters
nicht problematisch ist, wenn das Gas durch die Kammer wäbrend einer Zeitperiode
von 60 bis 180 min hindurchströmen kann und die Pflüge und Platten mit Umdrehungen
von 100 bis 200 Upm rotieren.
-
Ein Modifiziermittel zur Verbesserung der Schlagfestigkeit, welches
vorzugsweise das krümelige Produkt einer Propfpolymerisation auf Methakrylnitrilkautschuk
und wenigstens einer monovinyliden-aromatischen Verbindung ist, kann mit dem hochmolekularen
Nitrilpolymerisat in der Aufbereitungskammer vermischt werden. Um dies zu bewerkstelligen,
wird das krümelige Modifiziermittel in engen Kontakt mit gesondert umlaufenden hochwirksamen
Scherschlägern innerhalb der Aufbereitungskammer während einer begrenzten Zeitdauer
gebracht, damit die Krümel in Pulverform überführt werden, wobei das Perlenmaterial
anschließend in der Kammer mit dem Pulver wie vorher erwähnt gemischt wird, so daß
die Perlen mit dem Modifiziermittel für die Schlagfestigkeit derart beschichtet
sind, daß eine gute Verteilung des Modifiziermittels in dem Matrixpolymerisat während
der sich anschließenden Schmelzextrusion erleichtert wird.
-
Die Vorrichtung umfaßt eine ummantelte stationäre zylindrische Aufbereitungskammer
mit Gas-Ein- und Auslässen, Pflüge und Schaufeln, die an festen Armen angebracht
sind, welche sich von einer drehbaren Mittelwelle radial erstrecken, Einrichtungen
zum Hindurchdrücken von Reinigungsgas durch die Kammer während des Umlaufens der
Pflüge und Schaufeln, Einrichtungen zur Steuerung
des Feuchtigkeitsanteils
und der Temperatur des Reinigungsgases, sowie Trenneinrichtungen stromab der Kammer
zur Entfernung der Beinteile aus dem Gas, Die Erfindung schafft somit ein Verfahren
zur Vorbereitung eines hochmolekularen-Mitrilgießharzes für die Umwandlung in Gegenstände
zur Verpackung umgebungsempfindlicher Materialien, wobei eine Feuchtigkeits-enthaltende
Masse dieses Harzes mit einem verhältnismäßig großen Korngrößenverteilungsbereich
innerhalb einer stationären aufgeheizten Aufbereitungskammer ohne Verkneten und
ohne die Teilchen einem wesentlichen Rückdruck auszusetwird zen gemischt, wobei
der Hauptbestandteil dieses Harzes ein polymerisiertes Monomer aus der Gruppe, welche
aus Akrylnitril, Methakrylnitril und Gemischen davon besteht, ausgewählt wird. Während
das Mischen weiterhin stattfindet, wird Niederdruckgas durch die Kammer gedrUckt,
damit die verdampfte Feuchtigkeit aufgenommen und ein Teil des Feinanteiles der
Teilchen aus der Kammer abgezogen wird0 In einer bevorzugten Ausführungsform des
Mischens werden Teile der Teilchen durch kontinuierlich umlaufende Pflüge nach oben
und entlang und in Berührung mit der geheizten Eammerfläche in einem konvergierenden
Mischmuster verdrängt, während andere Teile aus diesem Muster
mittels
zusammen mit den Pflügen rotierender Platten abgeteilt werden, damit der Bereich
freiliegender Oberflächen der einzelnen Teilchen vergrößert wird.
-
Bei der nachfolgenden Beschreibung der gesamten Erfindung wird auf
die Zeichnung Bezug genommen, in welcher bevorzugte Ausführungsbeispiele dargestellt
sind. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine schematische bildhafte Seitenansicht einer
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung, wobei Teile der Vorrichtung
aufgebrochen gezeichnet sind, Fig. 2 eine Teilansicht ähnlich der in Fig. 1 für
eine alternative Ausführungsform der für das Verfahren gemäß Erfindung nützlichen
Vorrichtung und Fig. 3 ein Kurvenschaubild, welches eine Verteilungskurve typischer
Materialgrößen des in der Vorrichtung gemäß Figo 1 verarbeiteten Materials illustriert.
-
Es wird nun auf die Zeichnung Bezug genommen. In Fig. 1 ist eine Vorrichtung
10 zur Aufbereitung eines Gießharzes
für die Umwandlung in Gegenstände
zum Verpacken umgebungsempfindlicher Materialien gezeigt. Die Vorrichtung 10 umfaßt
eine stationäre, horizontal ausgerichtete längliche zylindrische Aufbereitungskammer
12, welche durch die Mantelfläche 14 begrenzt ist. Die Einheit 12, einschließlich
ihrer noch vollständiger zu beschreibenden Innenteile ist eine abgewandelte Version
einer kommerziell erhältlichen Roto-Plast-Horizontaleinheit, Modell K-24000, hergestellt
durch Littleford Bros. Inc., 4141 Airport Rd., Cincinnati, Ohio, 45226. Die Außenwand
15 der Kammer 12 ist im wesentlichen vollständig von einem Mantel 16 umgeben, so
daß ein Ringspalt 17 zwischen der Wand 15 und dem Mantel 16 für die Zirkulation
eines Heizmediums gebildet ist, was später noch vollständig beschrieben wird0 Eine
horizontale zelle 18 erstreckt sich durch die Kammer 12 entlang deren Mittelachse
und ist für ihre Drehbewegung mit einer geeigneten Antriebseinrichtung (nicht gezeigt)
verbunden, wie einem Untersetzungsgetriebe oder einem Elektromotor.
-
Eine Reihe von im Abstand angeordneten, sich radial erstreckenden
Tragarmen 20 ist über die Länge der Welle hin an dieser befestigt, wobei die Anbringungsstelle
jedes
Armes wichtig für die saubere Verteilung des verarbeiteten Materials über die Kammer
12 in einer noch deutlicher zu beschreibenden Weise ist. Die Arme 20 tragen Mischelemente,
welche gemäß der Ausführungsform in Fig. 1 als Pflüge 22 am Ende jedes Armes 20
nahe an jedoch in zunehmendem Abstand von der Fläche 14 der Aufbereitungskammer
12, und als Platten 24 ausgebildet sind, welche annähernd dieselbe Flächengröße
wie ein Pflug 22 haben und winklig zur Achse des Armes 20 befestigt sind.
-
Jeder Pflug 22 ist grundsätzlich ein Abschnitt einer gedachten schraubenförmigen
Rippe, welche - wenn sie vollständig vorhanden wäre - sich um die Kammer 12 in der
Nähe der Fläche 14 winden würde. Folglich sollte die Ausrichtung jedes einzelnen
Pfluges entlang der Länge der Kammer 12 zur Einhaltung dieses Musters strikt beibehalten
werden. Auch die winkelmäßige Zuordnung jeder Platte 24 zu ihrem zugehörigen Pflug
20 ist zur Erzielung der gewünschten Mischverteilung wichtig und daher sollte die
eine Platte nicht mit einer anderen an einem anderen Arm vertauscht werden.
-
Ein Gaseinlaß 26 und ein Gasauslaß 28 sind oberhalb der Achse der
Kammer 12 vorgesehen und vorzugsweise in einem Winkel von 30 bis 60 Grad zur Achse
angestellt. Eine Elnrichtung, wie das Gebläse 30, ist vorgesehen, um Niederdruckluft
in
die Kammer 12 durch den Einlaß 26 und aus der Kammer 12 durch den Auslaß 28 hindurchzudrücken.
-
Ein geeigneter üblicher Ventilmechanismus, nicht gezeigt, wie ein
Luftschieber, kann zwischen dem Auslaß des Gebläses 30 und dem Gaseinlaß 26 vorgesehen
sein, um den Luftstrom in die Kammer 12 einzustellen. Eine Einrichtung, wie die
Wendel 32, kann in der den Auslaß des Gebläses 30 mit dem Gaseinlaß 26 verbindenden
Leitung zur Regulierung der Temperatur der Luft angebracht sein, so daß ihr Feuchtigkeitsanteil
geringer als derjenige in der Kammer 12 ist. Entweder ein Tieftemperatur- oder Hochtemperatur-Wärmeübertragungsmedium
kann durch die Wendel 32 mit konventionellen Einrichtungen (nicht gezeigt) hindurchgeführt
werden, je nachdem, ob es erwünscht ist, das durch die Kammer 12 strömende Gas zu
heizen oder zu kühlen. Wenn beispielsweise der Wasseranteil der in das Gebläse 30
eintretenden Luft hoch ist, wie es bei feuchtem Sommerwetter der Fall sein kann,
kann durch den Anfangsteil der Wendel 32 ein Kühlmittel hindurchgeführt werden,
damit der Wasseranteil der Luft verringert wird, wohingegen ein Heizmittel durch
das Endteil der Wendel umläuft, damit die Temperatur der Luft mit verringertem Wasseranteil
vor ihrem Eintritt in die Kammer 12 erhöht wird0 Wenn jedoch festgestellt wird,
daß der Feuchtigkeitsanteil im Harz zu gering ist
- die Bedeutung
eines solchen Zustandes wird noch vollständiger beschrieben - ist es möglich, dieses
Verfahren zu ändern, um die Feuchtigkeit der Luft über den Feuchtigkeitsanteil in
der Kammer 12 hinaus zu vergrösserin.
-
Die Vorrichtung 10 umfaßt außerdem Einrichtungen zum Umwälzen eines
Heizmediums durch den Ringraum 17 zwischen dem Mantel 16 und der Wand 15 der Kammer
12, damit die Temperatur der Fläche 14 erhöht wird. Diese Einrichtung kann eine
Leitung 34 umfassen, die an eine geeignete Niederdruckdampfquelle sowie an den Mantel
16 gegenüber dem Ringraum 17 angeschlossen ist und ein Ventil V enthält, und kann
weiter eine Auslaßleitung 36 umfassen, in welcher ein selbsttätiger Kondensatabscheider
T eingebaut ist. Ein geeignetes konventionelles Kühlsystem (nicht gezeigt) kann
ebenfalls für den Ringraum 17 verwendet werden, um die Temperatur der Fläche 14
zu verringern, falls diese während des Betriebs dieses Systems auf eine übermäßige
Temperatur erwärmt werden sollte.
-
Eine Einrichtung, wie der Abscheider 38, kann stromab der Kammer 12
vorgesehen sein und eine Anzahl von im Abstand angeordneten Leitblechen aufweisen,
die darin
angebracht sind und in einem Winkel von etwa 45 Grad
angestellt sind, damit ein Abziehen von großen Polymerisatteilchen mit dem Mitnehmergas
möglichst gering gehalten wird, Stromab der Trenneinrichtung 38 kann außerdem eine
Einrichtung, wie ein Hülsenglied 40 aus einem porösen Stoff oder wie ein Zyklonabscheider
zur Entfernung der Feinteile 42 aus dem Mitnehmergas vor dessen Ausströmen in die
Atmosphäre, oder, in einem geschlossenen Leitungsschleifensystem, vor dem Zurückführen
durch die Temperatur-Einstellmittel 32 vorgesehen sein.
-
Die Vorrichtung 10 weist außerdem einen üblichen Produkteinlaß 44
und einen Auslaß 46 für das gefeinte Produkt auf, welche mit der Kammer 12 in Verbindung
stehen, Ein sich in die Kammer 12 erstreckendes Tauchrohr, welches einen Temperaturfühler
wie ein Thermoelement (nicht gezeigt) enthält, kann zum Messen der Materialtemperatur
während der Bearbeitung vorgesehen sein.
-
Wenn es erwünscht ist, das hochmolekulare Nitrilpolymer mit einem
Modifiziermittel für die Schlagfestigkeit zu mischen, ist eine Anzahl von Hochgeschwindigkeits-Plügelrädern
58 vorgesehen, welche entlang der Länge der Kammer 12 in gleichen Abständen angeordnet
sind und in die Kammer 12 im geringen Abstand unterhalb ihrer Längsachse
hineinragen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedes vier Flügel aufweisende Flügelrad
an einer Welle angebracht, welche mit üblichen Drehantriebsmitteln verbunden ist,
wie einem Motor, welcher mit 7500 Upm arbeitet.
-
In der Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig. 2 sind die Pflug-
und Plattenglieder integriert als einzelne einstückige tortenstückförmige Glieder
48 gebildet, von denen jedes am Außenende eines Armes 50 sitzt, welcher andererseits
ähnlich dem Arm 20 der Vorrichtung in Fig.1 angeordnet ist. Das tortenstückförmige
Glied 48 weist einen Pflugteil mit einer Dreiecksfläche 52 und einen Plattenteil
mit der Fläche 54 auf, welche sich zunehmend nach innen und oben von der Ecke 56
an der Verbindung zwischen den Flächen 52 und 54 verjüngt. Die Niederdruckluft,
die Trennteile und die Hochschermischerteile des in Fig. 1 dargestellten Systems
können bei der Vorrichtung gemaß Fig. 2 ebenfalls verwendet werden. Die in Fig.
2 gezeigte Einheit ist vor ihrem Umbau handelsut lich von der oben erwähnten Firma
iittleford Brcss Inc.
-
erhältlich und als Roto-Plas-Einheit, Modell FM 130 bekannt.
-
Beim Betrieb wird das Ventil V anfänglich geöffnet, um den Niederdruckdampf
in den Ringraum 17 einzulassen, damit die Temperatur der Fläche 14 der Kammer 12
auf etwa 88 bis 940C ansteigt, wenn auch etwas höhere Temperaturen angewendet werden
können. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß es möglich ist, ein Aufheizen des
Ringraumes 17 vollständig zu vermeiden oder alternativ ein Aufheizen während eines
Teils des Trocknungsverfahrens wegfallen zu lassen, insbesondere wenn die Reinigungs-
und Mitnehmerluft durch die Wendel 32 gut aufgeheizt ist, wie vollständiger noch
beschrieben wird. Die Antriebseinrichtung wird dann eingeschaltet, um die Welle
18, die Arme 20, die Pflüge 22 und Platten 24 für eine Drehung bei 150 Upm inner
halb der Kammer 12 anzutreiben. Eine Geschwindigkeit zwischen 100 und 200 Upm wurde
als grundsätzlich anwendbar beim Aufbereiten der hochmolekularen Nitrilpolymerisate
gemäß Erfindung gefunden. ei Drehgeschwindigkeiten über 200 Upm findet ein wesen.tliches
unerwünschtes Verschmelzen statt, wenn hochmolekulare Nitrilpolymerisate aufbereitet
werden, wohingegen bei Geschwindigkeiten unter 100 Upm die Bewegung der Teilchen
innerhalb der Kammer wesentlich vermindert ist und die Aufbereitungszeit entsprechend
verlängert wird. Ein suspensionspolymerisierter Ansatz eines thermoplastischen Harzes
mit hohem Nitrilgehalt in Perlenform
wird dann in die Kammer 12
durch den Produkteinlaß 44 eingeleitet. Die Verteilung der Harzperlen der Masse
liegt im Korngrößenbereich von 0,089 bis 0,889 mm (Tyler), deren Siebanalyse durch
die in Fig. 3 mit "CONTROL" bezeichnete Kurve dargestellt ist. Die in die Kammer
12 zugeführte Masse war im vorliegenden Fall ein Harz mit 90 Gewichtsprozent polymerisiertem
Methakrylnitril und 10 Gewichtsprozent polymerisiertem Styrol mit einem Feuchtigkeitsanteil
von etwa 5 bis 6 Gewichtsprozent, welcher den typischen Wasseranteil darstellt,
welcher verbleibt, nachdem ein in Suspension polymerisierter Brei solcher Perlen
durch eine Zentrifuge hindurchgeführt wurde. Es wird jedoch außerdem darauf hingewiesen,
daß durch das Verfahren gemäß Erfindung auch ein Harz aufbereitet werden kann, welches
einen merklich geringeren Wasseranteil hat, beispielsweise von 0,3 bis 1,7 Gewichtsprozent,
wie derjenige Anteil, welcher die von dem hygroskopischen Material im Gleichgewichtszustand
mit der umgebenden Atmosphäre absorbierte Wassermenge repräsentiert. Die Zeitdauer,
während welcher ein solches Material in der Kammer 12 verweilt, wird lediglich zur
Anpassung an den geringeren Wasseranteil in dem Speisestrom verringert.
-
Nachdem die Masse in die Kammer 12 eingefüllt ist, wird das Gebläse
eingeschaltet und das übliche Regulierventil (nicht gezeigt) eingestellt, um den
Durchtritt von einigen 1,7 bis 3,2 m3 pro Minute von Luft vorzugsweise bei einer
Temperatur von 82 bis 1050C in die Kammer 12 durch den Gaseinlaß 26 zuzulassen.
-
Die in die Kammer 12 eingebrachte Materialmenge muß ersichtlich mehr
sein, als in der Zeichnung eingezeichnet, d.h., das Volumen der Kammer 12 sollte
von 50 bis 75 Prozent ihres Aufnahmevolumens gefüllt werden. Fig. 1 ist vereinfacht
um schematisch besser die Wirkung der verschiedenen Mischelemente für die Perlencharge
aufzuzeigen. Da die Temperatur der Fläche 14 verhältnismäßig gering im Vergleich
mit derjenigen ist, die zug Verschmelzen der Polymerisatmasse erforderlich ist,
und da die Welle 18 und die daran befestigten verschiedenen Mischelemente mit verhältnismäßig
langsamer Geschwindigkeit bei 150 Upm umlaufen, ist die Reibungswärme auf einem
Minimum gehalten und daher findet ein Verkneten (Abmessungsreduktion) der Perlen
in einem wesentlichen Ausmaß nicht statt. Eine leichte Materialanhäufung an der
Oberfläche der Pflüge angrenzend an die heiße Pläche 14 kann für eine Zeitperiode
vorkommen. Der Druck ist ebenfalls auf einem Minimum gehalten. Der Maximaldruck
der
Kammer 12 liegt in der Größenordnung von 1,85 Kg/cm2, was den
Druckabfall zwischen dem Auslaß 28 und der Ausströmseite des Hülsengliedes 40 darstellt.
-
Wenn die Welle 18 im Gegenuhrzeigersinn gemäß dem Pfeil in Fig. 1
rotiert, wird jeder kontinuierlich umlaufende , im Winkel angestellte. Pflug 22
in die Masse im wesentlichen sphärischer Perlen vorgeschoben, damit Teile davon
vor den Pflügen wiederholt nach oben und entlang und in Rerührung mit der benachbarten,
auf erhöhter Temperatur befindlichen Fläche 14 der Kammer 12 verdrängt werden. Dadurch
wird die Oberflächenfeuchtigkeit, welche üblicherweise etwa 85 Prozent der Gesamtfeuchtigkeit
ausmacht, verdampft und während einer Zeitperiode wird innere Feuchtigkeit an die
Oberfläche getrieben, damit ihr Verdampfen stattfinden kann. Durch die kontinuierliche
Bewegung der Pflüge 22 wird das Material wie derholt und schnell von der Wärmeaustauschfläche
14 wie bei einem Spülvorgang wegbewegt, so daß z1lsätzliches Material freigelegt
wird. Zusätzlich wird durch die Winkelposition der Pflüge 22 ein hauptsächliches
konvergierendes Mischmuster innerhalb der Kammer 12 eingestellt Insbesondere bewegt
sich beim timlaufen der Welle 18 nn der in Fig. 1 angegebenen Richtung das Material
in der Kammer 12 links von einer Vertikalmitteliinie durch ihre
Achse
zu dieser Achse hin und folgt dabei der Kontur der Kammer 12 oder bewegt sich in
Richtung der Pfeile 19o Material rechts von einer solchen Vertikallinie wird in
der entgegengesetzten Richtung zu dieser vertikalen Mittellinie hin in Richtung
des Pfeiles 23 aufgrund des besonderen Winkels der Pflüge an der rechten Seite der
Vorrichtung bewegt, Auf diese Weise. wird ein Mischmuster, welches zur Mitte der
Kammer 12 hin konvergiert, mittels der Pflüge 22 eingestellt0 Die Platten 24 sind
jedoch mit einem solchen Winkel ausgerichtet, daß sie Teile der so sich bewegenden
Perlen aus diesem Muster in der entgegengesetzten Richtung und zurück zu den Endwänden
der Kammer 12 ablenkt, wie durch die Pfeile 21 links von der vertikalen Mittellinie
und die Pfeile 25 rechts von dieser Mittellinie verdeutlicht0 Durch die Wirkung
solcher Platten wird ein Vereinzeln oder Trennen der Teilchen voneinander begünstigt,
wodurch das Freilegen ihrer Oberfläche ganz erheblich vergrößert und jedes Auftreten
einer Verschmelzung minimalisiert wird0 Eine solche Vereinzelung der Teilchen dient
dazu, sie besser der Verdampfungswirkung der auf erhöhter Temperatur befindlichen
Luft auszusetzen, die durch die Kammer hindurchströmt. Außerdem, und dies ist vielleicht
noch wichtiger, wird durch eine solche
kontinuierliche willkürliche
Bewegung ein Teil der Feinteile der Perlen mit einer Teilchengröße am unteren Ende
des vorher erwähnten Verteilungsbereichs leichter in der Luft mitgerissen, so daß
solche Feinteile aus der Kammer 12 durch den Auslaß 28 entfernt werden, wenn die
Pflüge 22 und Platten 24 weiterhin umlaufen. Ersichtlich wird die verdampfte Feuchtigkeit
zur gleichen Zeit aus der Kammer 12 abgezogen0 Die Flügelräder 58 können wahlweise
für eine begrenzte Zeitdauer ggf. mehrfach während des Trocknungs-Klassier-Zyklus
eingeschaltet werden, wenn die Temperatur der sich mischenden Perlen ausreichend
niedrig gehalten ist, beispielsweise in der Größenordnung von 440C, Eine solche
Wirkung der Flügelräder dient dazu, die Perlen zusätzlich gegen die geheizte Kammerwand
zu zentrifugieren, sowie auch die Gleichförmigkeit der WIischung und diie Abternnung
der Feinteile zu verbessern0 Nach einer Periode von einigen 60 Minuten wird aus
der Kammer 12 durch den Produktauslaß 46 eine Probe in einen Trockenbehälter abgezogen,
welcher sauber abgedeckt wird, um eine Feuchtigkeitsaufnahme zu verhindern. Die
Probe wird dann in die Form einer Scheibe gepreßt, welche dann mit einer Kontrollscheibe
verglichen wird, die aus derselben
Charge vorher geformt, jedoch
den gewünschten Feuchtigkeitsgrad von 0,08 Gewichtsprozent beim Formen aufwies.
Die Größe und unzahl der Bläschen in der Probe wird dann visuell mit der Vergleichsscheibe
verglichen und wenn ein solcher Vergleich anzeigt, daß die Probe ebenso trocken
und vorzugsweise etwas trockener als die Vergleichsprobe ist, ist die Masse fertig,
um aus der Kammer 12 ausgebracht zu werden. \wenn die Beobachtungen anzeigen, daß
der Feuchtigkeitsgrad in der Probe zu hoch ist, wird das Trocknen für einige 15
zusätzliche Minuten fortgesetzt und der eben erwähnte Versuch erneut durchgeführt0
Dieser Testvorgang wird wiederholt bis die Beobachtungen anzeigen, daß die Masse
den gewunschten Feuchtigkeitsgrad hat, doho daß sie einen Wasseranteil von 0,3 bis
1,7 Gewichtsprozent aufweist. wtienn eine Apparateanordnung gemäß Fig 1 und/oder
2 für hochmolekulare @itrilpolymerisate in Perlenform mit einem Feuchtigkeitsanteil
zwischen 0,06 bis 0,12 Gewichtsprozent, eine PClug und Plattenbewegung zwischen
100 und 200 Upm, und 1,7 bis 2,5 m3 pro Minute Luft bei einer Temperatur von 76
bis 11000 verwendet werden, beträgt die zur Verringerung des Feuchtigkeitsanteils
der Masse auf 0,06 bis 0,12 Gewichtsprozent erforderliche Zeit zwischen 60 bis 180
Minuten. Das Harz wird dann aus der Kammer 12 durch den Produktauslaß 46
ausgegeben
und in das Zuführende eines konventionellen Extruders eingebracht, ohne zwischendurch
einer feuchten Umgebung ausgesetzt zu werden. Die Masse wird in dem Extruder unter
Druck homogen gepreßt und durch eine Ringdüse bei einer Q1emperatur von einigen
204 bis 2600C in die Form eines rohrörmi£en orformlings extrudiert.
-
Der Vorformling kann dann in konventioneller speise in einer Hohlblasform
eingeschlossen und nach außen gegen die Wand von deren Innenhohlraum ausgedehnt
werden, so daß ein Hohlkörper gebildet wird.
-
Für den aus der Kammer 12 durch die Luft ausgetragenen Feinanteil
der Masse zeigte eine Siebanalyse des im Hülsenglied 40 gesammelten materials, wie
in Fig. 3 illustriert, daß der Hauptteil davon (d.h. etwa 70 Gewichtsprozent) durch
ein 80 mesh Uyler-Sieb hindurchgehet, was einer Größe von C,180 mm entspricht. Da
von der in die Kammer 12 eingebrachten Masse einige 13 Gewichtsprozent ( "CONTROL"
in Fig. 3) durch ein 80 mesh-Sieb hindurchgehen, zeigt diese Siebanalyse, daß ein
Anstieg von 51 Gewichtsprozent im Anteil der aus der Kammer 12 mitgenommenen, durch
ein Sieb von 80 mesh J'durchgehenden" Perlen gegenüber dem anfänglich in die Kammer
12 eingebrachten Anteil stattfand. Dieser Feinanteil wurde dann nach der Entfernung
aus der Hülse 40 gesondert in einen
Tablettenextruder zugeführt,
wo die Feinperlen in grössere kubische Tabletten verpreßt wurden, von denen Teile
dann mit nachfolgenden in der Kammer 12 aufbereiteten Harzmassen in den vorher erwähnten
Formungsextruder eingebracht wurden. Es wird außerdem darauf hingewiesen, daß hochmolekulare
Nitrilpolymerisate in anderen Kornformen als im wesentlichen sphärischen Perlen,
d.h. kubische Pellets oder Teilchen mit anderer Gestalt, ebenfalls in der Kammer
12 aufbereitet werden können, falls der Feuchtigkeitsgrad der Teilchen über einen
Wert angestiegen ist, welcher für eine annehmbare Schmelzbearbeitung erwünscht ist.
-
bei einem anderen Versuch wurde ein Modifiziermittel für die Schlagfestigkeit
mit einem Propfcopolymerisat von polymerisiertem Methakrylnitril und Styrol auf
einen 75/18/7 Gewichtsprozent enthaltenden Butadien/Methakrylnitril/Styrol-Terpolymerkautschuk
vorbereitet, wobei der Gummi 40 Gewichtsprozent des Propfcopolymerisates ausmachte.
Dieses Modifiziermittel für die Schlagfestigkeit in krümeliger Form wurde zuerst
in die Kammer 12 eingebracht und die Flügelräder 58 für eine Zeitdauer von 30 Minuten
eingeschaltet, um das krümelige Material in Pulverform überzuführen, wonach das
pulvrige Material aus der Kammer 12 entfernt wurde. Eine nasse Masse aus 90/10
Gewichtsprozent
polymerisiertem e thakrylnitril/Styrol in Perlenform wurde dann in die Kammer 12
in der oben beschriebenen Weise eingebracht, wobei der Feuchtigkeitsanteil der Masse
bei einem Anteil von 0,5 Gewichtsprozent Wasser lag. Der Wasseranteil wurde auf
einen Anteil von 0,08 Gewichtsprozent in der vorher beschriebenen Weise reduziert,
wonach eine ausreichende Menge des gepulverten Modifiziermitteis für die Schlagfestigkeit
zurück in die-Kammer 12 eingebracht wurde, so daß das darin enthaltene Gemisch einen
Anteil von 90 Gewichtsprozent polymerisierte Kethakrylnitril/Styrol Perlen und 10
Gewichtsprozent Modifiziermittel für die Schlagfestigkeit enthielt, Die Welle 18
wurde erneut angetrieben, jedoch die Fläche 14 wurde nicht auf eine erhöhte Temperatur
aufgeheizt und das Gebläse 70 war abgeschaltet, so daß keine Luft durch die Kammer
12 hindurchgeführt wurde. Nach einer Mischzeit von etwa einigen 60 Minuten wurde
festgestellt, daß das Perlenmaterial gut mit dem gepulverten Modifiziermittel beschichtet
war und für die Extrusion und das Blasformen in einen Behälter mit verbesserter
Schlagfestigkeit bereit war. Ersichtlich können alternative Folgen von Mischschritten
durchgeführt werden, doh. das Perlenmaterial kann vor dem Krümelmaterial bearbeitet
werden oder alternativ kann es unter gewissen Bedingungen möglich sein, die
Perlen
zu trocknen und zu klassieren und gleichzeitig mit dem Is:iodifiziermittel für die
Schlagfestigkeit zu beschichten.
-
In dem Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß Fig. 2 ist die Wirkung
der Glieder 48 an den außenenden jedes Armes 50 im wesentlichen dieselbe wie die
der Pflüge 22 und Platten24 des Apparates aus Fig, 1. Die Perlen werden entlang
der Pläche der Kammer nach oben gedrückt, um den Wärmeübergang für das Verdampfen
der Feuchtigkeit voranzubringen, während sie in entgegengesetzten Richtungen in
einem konvergierenden Muster bewegt werden, wobei die Pfeile 29 die eine Richtung
in Fig. 2 repräsentieren. Die Flächen 54 dienen jedoch zur Ablenkung von Ivtaterialteilen
zurück in die entgegengesetzte Richtung weg vom Zentrum der Kammer 12 in der oben
beschriebenen leise so daß die Teilchen vereinzelt und voneinander getrennt erde
und das Abziehen des Feinanteiles aus der Aufbereitungskamser begünstigt wird.
-
Die obige Beschreibung und teilweise die Zeichnungen dienen nur zur
Erläuterung und sind nicht in einem beschränkenden Sinn zu verstehen.
-
Wie oben erwähnt, wurde für die Extrusion eines hochmolekularen Nitrilpolymerisates
gemäß Erfindung festgestellt, daß wasser wirksam den Anteil reduziert, auf welchen
sich die Polymeren zersetzen, und daß das Wasser außerdem für das Ab senken der
Viskosität des Polymerisates während der Schmelzbehandlung wirksam ist.
-
Wie jedoch ebenfalls angegeben, erscheinen unerwünschte i7asserbläschen,
wenn der Wasseranteil in den Polymerisat, welches aus der Extruderöffnung austritt,
zu hoch ist, d.h. oberhalb von 0,15 Gewichtsprozent liegt. Wenn jedoch das Wasser
aus dem Polymerisat unmittelbar stromauf der Extrusionsöffnung entfernt wird, d.h.
durch Vakuumbelüftung, kann es möglich sein, das Wasser mit vollem Vorteil zu verwenden
und gleichzeitig die Bläschenerzeugung zu vermeiden. Unter derartigen Bedingungen
kann es außerdem wünschenswert sein, Wasser in die Aufbereitungskammer gemäß Erfindung
zusätzlich einzuführen, so daß es in dem Speisestrom für den Extruder mit einer
Konzentration von nahezu 2 Gewichtsprozent vorliegt, oder alternativ den Wasseranteil
in einet tasse zu steuern, welche anfänglich mehr als 2 Sewichtsprozent Wasser aufweist,
so daß si.e mit dem zuletzt erwähnten Anteil aus der Kammer 12 ausgebracht wird.
Das Einstellen der Feuchtigkeit des Reinigungsgases derart, daß seir Wasseranteil
größer als der in der Aufbereitungskammer ist, stellt
einen anderen
bequemen Weg zum Einbringen zusätzlicher Feuchtigkeit in das Material dar.
-
Typische Nitrilmonomere, die für die Verwendung zur Herstellung des
Polymerisates, welches für die Aufbereitung gemäß Erfindung geeignet ist, sind beispielsweise
Akrylnitril, Methakrylnitril, Ethakrylnitril, Propakrylnitril, alpha-Chlor-Akrylnitril,
alpha-Eromakrylnitril, alpha-Fluorakrylnitril, Fumardinitril, Maleindinitril alpha-Cyanstyrol,
Vinylidencyanid, alpha-Cyanakrylsäuren, alpha-Cyanakrylate wie alpha-Cyanmethylakrylate,
alpha-Cyanäthylakrylate und dergleichen, 2, 3-Dicyanbuten-2, 1, 2-Dicyanpropen-l,
alpha-Methylen-Glutarnitril und dergleichen. Die bevorzugten Monomere für diesen
Zweck sind Akrylnitril, Methakrylnitril und Gemische davon.
-
Der bevorzugte Anteil des polymerisierten Nitrilmonomers in dem Polymerisat
liegt bei 55 bis 98 Gewichtsprozent.
-
Theoretisch kann irgendein Monomer oder können irgendwelche Monomere,
welche mit der die Nitrilgruppe enthaltenden Komponente des Polymerisates copolymerisierbar
sind, vorausgesetzt, daß durch sie das Endprodukt nicht unerwünschte Eigenschaften
erhält, bei der Durchführung der Erfindung angewendet werden. Solch ein Comonomer
ist vorteilhaft, wenngleich nicht notwendig vorhanden
zur Verbesserung
der Schmelzbearbeitbarkeit des Thermoplasten, denn falls ein Überschuß an ON-Gruppen
im Polymerisat vorhanden ist, weist das material einen verhältnismäßig hohen Polaritätsgrad
auf und die Hauptketten neigen, sich gegenseitig anzuziehen, wodurch die Schmelzbearbeitungscharakteristik
des Polymerisats verschlechtert wird. Das Comonomer trägt zur Verringerung dieser
Tendenz bei, jedoch nicht so stark, daß die Abschirmeigenschaften wesentlich verkleinert
würden. Dieses Comonomer kann in dem Polymerisat mit einem Anteil von 2 bis 45 Gewichtsprozent
vorhanden sein. Beispiele solcher Monomere sind äthylenisch ungesättigte aromatische
Verbindungen wie Styrol, alpha-Methylstyrol, orthometa-, und para- substituierte
Alkylstyrole, beispielsweise ortho-tethylstyrol, ortho-uthylstyrol, para-Methylstyrol,
para-hthylstyrol, orthoneta-, oder para-Butylstyrol, ortho-,meta-, oder para-sekundär-Butylstyrol,
ortho-, meta-, oder para-tertiär-Butylstyrol usw., alpha-halogeniertes Styrol, z.B.
alpha-Chlorstyrol, alpha-Bromstyrol, ringsubstituierte halogenisierte Styrole, z.B.
ortho-Chlorstyrol, para-Chlorstyrol und dgl.; Ester von thyl- ungesättigten Carbonsäuren,
beispielsweise Methylakrylat, Methylmethakrylat, Äthylmethakrylat, Athylakrylat,
Butylakrylat, Propylakrylat, Butylmethakrylat, Glycidolakrylat, Glycidolmethakrylat
und
dgl., Äthyl-ungesättigten Säuren, Carbonsäuren wie Akrylsäure,
Methakrylsäure, Propakrylsäure, Crotonsäure und dgl. Außerdem Vinylester, wie Vinylformiat,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat usw., Vinyl- und Vinylidenhalogenide,
beispielsweise Vinylchlorid, Vinylbromid, Vinylidenchlorid, Vinylfluoride usw.,
Vinyläther, z.b.
-
Methylvinyläther, Athylvinyläther, Propylvinyläther-alpha-olefine,
z.B. Athylen, Propylen, nuten, Penten, Hexen, Hepten, Okten, Isobuten und andere
Isomere der Vorausgehenden.
-
Die Erfindung ermöglicht außerdem die Verwendung von bis zu 20 Gewichtsprozent
und vorzugsweise von 0 bis 15 Gewichtsprozent Modifiziermittel für die Schlagfestigkeit,
welche mit dem hochmolekularen, auf Nitril aufbauenden Polymerisat der Erfindung
verträglich sind. Ein Mengenanteil dieser Materialien über 20 Gewichtsprozent und
vorzugsweise über 15 Gewichtsprozent sollte mit Rücksicht auf den Anteil von nicht-11itrilgruppen-
enthaltendem Material in dem Polymerisat nicht zugelassen werden, wenn radikale
Veränderungen von Eigenschaften vermieden werden müssen. Typische Modifiziermittel
für die Schlagfestigkeit, welche mit dem Polymerisat gemäß Erfindung vermischt werden
können, sind Verbindungen von synthetischem oder natürlichem Gummi, wie beispielsweise
Polybutadien, utadien-
Styrol-Copolymere, Isopren, Neopren, itrilgummies,
Akrylatgummies Naturgummies, Interpolymerisate von Butadien mit Akrylnitril Methakrylnitriltertiär-Butylstyrol,
Styrol und Gemische davon wie Akrylnitril-Butadien-Copolymerisate, Methakrylnitril,
Butadien-Copolymerisate, Akrylnitril-Styrol-Butadien-Terpolymerisate Methakrylnitril-Styrol-Butadien-Terpolymerisate,
Methakrylnitril-Tertiärbutylstyrol-Butadien-Terpolymerisate, Akrylnitril-Tertiärbutyl-Styrol-S;utadien-Terpolymerisate,
Athyl-Propylen-Copolymerisate, chlorierte oder fluorierte Gummies usw.
-
Diese gummiartige Verbindung kann in das Polymerisat gemäß Erfindung
durch ein geeignetes bekanntes Verfahren einbezogen werden5 beispielsweise durch
unmittelbare Polymerisation von Monomeren, Polyblend-Kautschuks, Aufpfropfen des
Monomergemischs auf das Gummigerüst, physikalische Zumischung der Gummikomponente,
und dgl. Andere zähe Polymerisate, die nicht als auf Gummi aufbauende Materialien
angesehen werden oder bekannt sind, können als Modifiziermittel für die Schlagfestigkeit
verwendet werden. Diese umfassen Polykarbonat, Polyäthylen, Polyäthylen/Vinylacetat,
Polyäthylen/Vinylalkohol, Polyamide, Polyketone Phenoxyverbindungen, Polyacetale
und Silicone.
Erfindungsgemäß können außerdem konventionelle Additive
wie Farbstoffe, Füller, Pigmente, -Weichmacher, Stabilisiermittel, Verarbeitungshilfsmittel
oder dgl. beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Raffinieren hochmolekularer Nitrilpolymerisate
verwendet werden.
-
Verschiedene mögliche Modifikationen und Änderungen sind für den Pachmann
ersichtlich. Die vorausgehenden Ausführungen werden daher lediglich als beispielhaft
angesehen und der Umfang der Erfindung ist insbesondere aus den nachfolgenden Patentansprüchen
ersichtlich.
-
- Patentansprüche -