DE238516C

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Publication number: DE238516C
Application number: DENDAT238516D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- M 238516 KLASSE 63 c. GRUPPE- M 238516 CLASS 63 c. GROUP

in STEGLITZ.in STEGLITZ.

Patentiert im Deutschen Reiche vom !.Oktober 1909 ab.Patented in the German Empire from October 1909.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltung der von dem Führerwagen aus mittels durchgehender, für die Anker und Magnetwicklungen getrennt voneinander angeordneter Leitungen gespeisten Elektromotoren der einzelnen Wagen eines Zuges. Die auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. ι und 2 dargestellte Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Anker- und Magnetspeiseleitungen der Elektromotoren aus verschiedenen Stromquellen gespeist werden. In beiden Figuren bedeutet D den Anker der auf dem Führerwagen des Zuges aufgestellten Dynamomaschine, die durch einen Verbrennungsmotor o. dgl. angetrieben wird.The present invention relates to a circuit for the electric motors of the individual cars of a train, which are fed from the driver's car by means of continuous lines arranged separately from one another for the armature and magnet windings. The invention shown on the accompanying drawing in Fig. Ι and 2 consists essentially in the fact that the armature and magnetic feed lines of the electric motors are fed from different power sources. In both figures, D means the armature of the dynamo machine set up on the driver's car of the train, which is driven by an internal combustion engine or the like.

Die Erregung dieser Dynamomaschine erfolgt als Selbst- oder als Fremderregung derart, daß die Spannung zwecks Regelung der Fahrgeschwindigkeit von 0 anfangend in feinen Stufen bis zum Höchstwert mittels des Reglers G geändert werden kann.The excitation of this dynamo takes place as self-excitation or as external excitation in such a way that the voltage can be changed by means of the controller G, beginning in fine steps, up to the maximum value for the purpose of regulating the driving speed.

Die Leitungen 1 und 2 gehen durch den ganzen Wagenzug und dienen zur Speisung der Anker α der einzelnen Elektromotoren.The lines 1 and 2 go through the entire train and serve to feed the armature α of the individual electric motors.

Durch die Leitungen 3 und 4 erfolgt getrennt von den Ankerspeiseleitungen die Stromzuführung zu den Magnetwicklungeri b der Elektromotoren. U ist der Umschalter, welcher zur Schaltung der Elektromotoren auf Vorwärts- und Rückwärtsgang dient. Nach vorliegender Erfindung ist eine besondere Einstellung auf Bremsung nicht notwendig, denn die Speisung der Magnetwicklungen soll erfindungsgemäß aus einer besonderen Stromquelle erfolgen, die in Fig. ι als Sammlerbatterie B und in Fig. 2 als Dynamoanker d dargestellt ist. Diese besondere Stromquelle kann also beispielsweise aus einer Sammlerbatterie bestehen, die durch die Hauptdynamo D aufgeladen werden kann, oder man kann statt dessen auch eine Dynamomaschine verwenden, welche an einem besonderen Bürstenpaar eine andere Spannung ergibt wie die veränderliche Spannung an den Hauptbürsten. Schließlich kann sie aber auch in einer vollständig getrennten Dynamomaschine bestehen.The lines 3 and 4 separate the armature feed lines for the power supply to the magnetic winding b of the electric motors. U is the switch that is used to switch the electric motors to forward and reverse. According to the present invention, a special setting for braking is not necessary, because the supply of the magnet windings should take place according to the invention from a special power source, which is shown in Fig. 1 as a collector battery B and in Fig. 2 as a dynamo armature d. This particular power source can consist, for example, of a collector battery that can be charged by the main dynamo D , or you can use a dynamo instead, which produces a different voltage on a special pair of brushes than the variable voltage on the main brushes. Ultimately, however, it can also consist of a completely separate dynamo machine.

Bei der Schaltung nach Fig. 1 wird der Vorteil erreicht, daß keine besondere Einstellung des Umschalters U für Bremsung nötig ist, und ferner, daß zur Vernichtung der Bremsenergie kein besonderer Widerstand erforderlich ist. Der in den Elektromotorenankern α beim Bremsen entstehende Strom geht nämlich ohne Umschaltung in den Dynamoanker D, so daß dieser, als Elektromotor laufend, seine Treibmaschine (Verbrennungsmotor o. dgl.) antreibt. Eine Bremsung des Zuges tritt demnach schon dadurch ein, daß die Gaszufuhr zur Treibmaschine abgedrosselt wird. Die Bremsenergie hält alsdann die Treibmaschine trotz der Drosselung in Bewegung; sie wird also durch den Leerlaufsenergieverbrauch der hin und her gehenden Kolben, der Kurbelwellenlager und eventuell durch Kompression des Zylinderinhalts verzehrt. Außerdem bietet die Schaltung nach Fig. 1 noch den Vorteil, daß man durch die regelbare Erregung der Magnetwicklungen b The circuit according to FIG. 1 has the advantage that no special setting of the changeover switch U for braking is necessary, and further that no special resistance is required to destroy the braking energy. The current that arises in the electric motor armature α during braking goes into the dynamo armature D without switching, so that this, running as an electric motor, drives its driving machine (internal combustion engine or the like). The train is braked by the fact that the gas supply to the driving machine is throttled. The braking energy then keeps the driving machine in motion despite the throttling; it is thus consumed by the idling energy consumption of the pistons moving back and forth, the crankshaft bearings and possibly by compression of the cylinder contents. In addition, the circuit according to FIG. 1 has the advantage that the controllable excitation of the magnet windings b

schon bei stillstehendem oder sich nur ganz langsam bewegendem Zuge eine starke Bremswirkung erzielen kann, welche es ermöglicht, in Steigungen bei »gelösten Bremsen« anzufahren. Durch diese Wirkung werden gewissermaßen die sogenannten Bergstützen ersetzt. Die Schaltung nach Fig. 2 zeigt gegenüber der Fig. ι insofern einen Unterschied, als die Stromquelle für die Speisung der Magnetwicklungen von der Hauptstromquelle selbsttätig derart beeinflußt wird, daß zwischen der Stromstärke in den Elektromotoren und den Magnetstromstärken ein bestimmtes Verhältnis besteht, da bekanntlich die Magnete der Elektromotoren nicht zu schwach im Verhältnis zu den Ankerströmen erregt sein dürfen. Zu diesem Zwecke ist die zur Dynamo d gehörige Feldwicklung f aus wenigen Windungen dicken Drahtes hergestellt, so daß der Hauptstrom unmittelbar durch diese Feldwicklung geleitet werden kann. Die Folge davon ist, daß die Spannung der Dynamo bis zu einem gewissen Grade proportional dem Ankerspeisestrom ist. Sie wird also um so höher, je mehr Wagen im Zuge zusammengekuppelt sind und je höher der Bewegungswiderstand der Räder auf der Fahrbahn ist. Wenn nun — wie in Fig. 2 dargestellt — die Magnetwicklungen b mittels der durchgehenden Speiseleitungen 3 sämtlich hintereinander verbunden werden, dann läßt es sich erreichen, daß die Magnetstromstärke trotz Änderung der Wagenzahl doch unverändert bleibt, und daß außerdem die durch Änderung des Fahrbahnwiderstandes entstehenden Anker-Stromschwankungen von den Magnetströmen annähernd ebenso mitgemacht werden, als wenn jeder einzelne Anker mit seinem Felde in Reihe verbunden wäre. Die Schaltung nach Fig. 2 besitzt im übrigen die gleichen Vorteile wie diejenige nach Fig. 1; es muß allerdings zum Zwecke des Bremsens eine Umstellung des Umschalters U vorgenommen werden, weil der aus den Ankern α kommende Bremsstrom umgekehrte Richtung wie der Betriebsstrom hat und infolgedessen ein Umkehren der Spannung am Anker d bewirkt wird.a strong braking effect can be achieved even when the train is at a standstill or only moving very slowly, which makes it possible to start up on inclines with "released brakes". The so-called mountain supports are to a certain extent replaced by this effect. The circuit according to FIG. 2 shows a difference compared to FIG The magnets of the electric motors must not be excited too weakly in relation to the armature currents. For this purpose, the field winding f belonging to the dynamo d is made from a few turns of thick wire, so that the main current can be passed directly through this field winding. The consequence of this is that the voltage of the dynamo is to a certain extent proportional to the armature supply current. So it becomes higher the more cars are coupled together in the train and the higher the resistance to movement of the wheels on the roadway. If now - as shown in Fig. 2 - the magnetic windings b are all connected one behind the other by means of the continuous feed lines 3, then it can be achieved that the magnetic current strength remains unchanged despite the change in the number of cars, and that also the armature resulting from the change in the road resistance -Current fluctuations are almost as much part of the magnetic currents as if each individual armature were connected in series with its field. The circuit of FIG. 2 has the same advantages as that of FIG. 1; however, the changeover switch U must be changed over for the purpose of braking, because the braking current coming from the armatures α has the opposite direction as the operating current and, as a result, the voltage at armature d is reversed.

Durch die in den Figuren dargestellte Reihenverbindung der Magnetwicklungen wird gegenüber der Parallelverbindting der Vorteil erreicht, daß sämtliche Magnete genau gleiche Erregerströme erhalten; so daß eine größere Gewähr dafür geboten wird, daß in den Ankern α gleiche elektromotorische Kräfte entstehen. Etwaige Ungleichheiten der elektromotorischen Kräfte, wie sie durch Ungleichheiten in dem Magneteisen der einzelnen Elektromotoren entstehen, können sehr genau durch die nach Bedarf anzulegenden Parallelwiderstände abgeglichen werden.The series connection of the magnet windings shown in the figures has the advantage over the parallel connection that all magnets receive exactly the same excitation currents; so that a greater guarantee is offered that the same electromotive forces arise in the armatures α. Any inequalities in the electromotive forces, such as those caused by inequalities in the magnetic iron of the individual electric motors, can be balanced very precisely by applying parallel resistances as required.

Claims

Patent Claims:

1. Switching the from the driver's car by means of continuous, for the anchor and Magnetic windings of separately arranged lines feed electric motors of the individual wagons of a train, characterized in that the armature and magnetic feed lines of the electric motors be fed from different power sources. .

2. A circuit according to claim 1, characterized in that the for feeding the The current source that serves the magnet windings is influenced by the current source that feeds the armature.

. flows becomes for the purpose of the automatic maintenance of certain conditions between armature and magnet current of the electric motors.

3. Circuit according to claim 1 and 2, characterized in that the magnetic windings of the individual electric motors are connected in series.

4. Method for braking a train by idling the drive motor of the dynamo at a Circuit according to Claim 1, characterized in that the electric motor armature remain connected to the armature of the dynamo belonging to the zix as well as while driving, while the magnetic windings of the electric motors of their special Power source are fed.

1 sheet of drawings.