DE236608C

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Publication number: DE236608C
Application number: DENDAT236608D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

δ 236.608·- KLASSE Uc. GRUPPE

JOSEF DESENBERG in CÖLN.

Material des Radkranzes herausgebildet werden.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. September 1909 ab.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Schaufeln von Turbinen in der Weise herzustellen, daß in einen den Radkranz bildenden oder am Radkranz in geeigneter Weise befestigten Ring aus Blech, der auch aus einzelnen Stücken bestehen kann, die Umrißformen· der Schaufeln durch Stanzen eingeschnitten, die so gewonnenen Zungen im rechten Winkel aufgebogen und gleichzeitig

ίο in die für die Schaufel erforderliche gewölbte Form gepreßt werden. Fig. r und 2 der Zeichnung zeigen in Ansicht und Schnitt eine nach dem bekannten Verfahren hergestellte Schaufelung für eine Achsialturbine. Fig. 3 und 4 zeigen in Ansicht und Schnitt (nach Linie 4-4 der Fig. 3) eine solche Schaufelung für eine Radialturbine. Bei den beiden gezeichneten bekannten Ausführungen wird die Schaufelteüung aus dem Gründe unerwünscht groß erhalten, weil hinter jeder Schaufelwurzel ein hinreichend breiter Steg s, durch den die Schaufel mit den angrenzenden Rändern des Blechringes zusammenhängt, stehenbleiben muß. Bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 wird außerdem, durch die Stege s der verfügbare Durchflußquerschnitt für die Arbeitsflüssigkeit beträchtlich verengt und durch das Auftreffen der Arbeitsflüssigkeit auf die Stege ein achsialer Druck auf den Radkörper ausgeübt, der unter Umständen sehr unerwünscht sein kann; sod&nrt wird hier durch die an der Biegestelle mit Notwendigkeit erhaltene Rundung die Genauigkeit der Schaufelform beeinträchtigt. Bei der zweiten Ausführung nach Fig. 3 und 4. bereitet die Erzeugung der gewölbten Schaufelform besondere Schwierigkeit, weil hier das Material an der Schaufelwurzel eine eigenartige Stauchung erfahren muß, wie dies die Figuren erkennen lassen.

Beim neuen Verfahren hängt die Schaufel mit den beiderseits an die Schaufelreihe angrenzenden Rändern des Blechringes nicht durch einen diese beiden Ränder verbindenden Steg zusammen; der Zusammenhalt der Schaufeln mit dem Blech wird vielmehr dadurch gewonnen, daß die Schaufel an der Wurzel, genauer gesagt, daß diejenige »erzeugende Linie« der Schaufel, um welche als Biegeachse die Schaufel im rechten Winkel aufgebogen wird, länger ist als die der Biegeachse parallele Endkante der Schaufel, derart, daß die beiden seitlichen Kanten der Schaufel (oder eine derselben) in schrägem (oder geschwungenem oder gebrochenem) Linienzuge in die an die Schaufelreihe angrenzenden Ränder des Blechringes hineingeführt sind. Gemäß dem neuen Verfahren ist die Wurzelkante der Schaufel auf die Breite des Schaufelungskanals von dem an sie angrenzenden (der nächstfolgenden Schaufel angehörenden) Material losgeschnitten, und die Biegestellen, an denen die Schaufel mit dem Blechring zusammenhängt, liegen außerhalb der lichten Breite des Schaufelungskanals.

Auf der Zeichnung sind mehrere nach dem neuen Verfahren erzeugte Ausführungsformen von Turbinenschaufelungen schematisch dargestellt.

Fig. 5 und 6 zeigen in Ansicht und Schnitt eine Schaufelung für eine Achsialturbine. Die

(2. Auflage, ausgegeben am 7. September

Schaufelformen sind in das Blech in der Weise eingeschnitten, daß die Endkante α, α einer Schaufel mit der Wurzelkante der nächstfolgenden zusammenstößt; dadurch, daß die seitlichen Kanten nicht in gerader Linie von je einem Endpunkt einer Endkante zum zugehörigen Endpunkt der Wurzelkante der betreffenden Schaufel, sondern in den an die Schaufelreihe angrenzenden Rand des Blechringes hinein und bis zu in der Verlängerung der Wurzelkante gelegenen Punkten b, b geführt sind, wird der erforderliche Zusammenhalt der Schaufel mit dem Blechring erzielt. Die Zusammenhalt- oder Biegestellen α, b können je nach der gewählten Blechstärke langer oder kürzer gehalten werden. Nach dem Durchtrennen der Schaufelumgrenzungslinien wird den Schaufeln die erforderliche Wölbung mitgeteilt, .worauf sie aufgebogen werden, ohne daß die Wölbeform der Schaufel geändert würde.

Die Ausfiihrungsform der Fig. 7, zu der die Fig. 6 als Schnittfigur gehörend zu denken ist, unterscheidet sich von der der Fig. 5 nur dadurch, daß hier die Schaufeln fliegend am Radkörper sitzen, also nur an der einen Seite mit dem den Radkörper bildenden Blech zusammenhängen.

Bei der Ausführungsform der Fig. 8 und 9 fällt die Biegungsachse δ, b der Schaufel nicht mit der Trennungslinie zweier aufeinanderfolgender Schaufeln zusammen, sondern ist gegen diese um etwa die Hälfte der Schaufelhöhe versetzt; die seitlichen Kanten jeder Schaufel werden hier durch, die Zusammenhaltstellen in zwei Teile geteilt, von denen der eine (a, b) in der Weise wie oben angegeben, in den an die Schaufelreihe angrenzenden Rand des Blechringes hineingeführt ist, während der andere Teil (c, a) in Richtng der Begrenzungslinie des Schaufelungskanals verlaufen kann. Dem erstgenannten Teil der seitlichen Kanten ist bei den gezeichneten Schaufeln verschiedene Linienführung gegeben.

Nach dem Aufbiegen steht der eine Teil der Schaufel auf der Oberseite, der andere auf der Unterseite über die Ebene des Blechringes vor.

Fig. 10, 11 und 12 veranschaulichen in zwei

Ansichten und einem Grundriß eines Ausführungsbeispiels die Herstellung der Schaufelung einer Radialturbine nach dem neuen Verfahren, bei welcher die Schaufeln beispielsweise an der oberen äußeren Ecke mit dem durch einen flachen Blechring o. dgl. gebildeten Radkranz zusammenhängen. Nach dem Durchtrennen der Schaufel begrenzungslinien werden die Schaufeln zuerst um die Biegelinie d, e nach unten (s. linke Seite der Fig. 11 und 12) und dann noch um die Biegelinie d, f nach innen gegen den Radmittelpunkt zu gebogen (s. rechte Seite der Fig. 11 und 12).

Bei der durch die Fig. 13 und 14 veranschaulichten Schaufelung einer Radialturbine ist der Radkranz aus Blech, mit dem die Schaufeln zusammenhängen, trommelartig ausgebildet. Die Form der Schaufeln ist hier etwa dieselbe wie bei der Achsialturbinenschaufelung der Fig. 8 und 9.

Fig. 15 zeigt, wie Peltonräder nach dem neuen Verfahren hergestellt werden können. Von der rechtsseitigen Endkante der. Peltonschaufeln erstreckt sich ein Trennungsschnitt in beliebig schräger oder geschwungener Linienführung zu dem in der Verlängerung der Schaufelmittellinie liegenden Punkte g; so daß die Schaufel um die Biegelinie g, h in die auf der rechten Seite gezeigte Stellung gebogen werden kann.

Den Schaufeln können auch beliebige andere Umriß- und Wölbeformen als die auf der Zeichnung dargestellten gegeben werden; beispielsweise können dieselben, was beim bekannten Verfahren nach Fig. 1 und 2 nicht möglich ist; in die bekannte S-Form gebogen werden, so daß ein Rückwärtslaufenlassen des Schaufelrades ermöglicht ist.

Das neue Verfahren kann auch für die Herstellung von Jalousien, Rosten, Gittern, Sieben aller Art sinngemäße Anwendung finden.

Claims

Patent-Ansprüche: ,

1. Verfahren zur Herstellung von Leit- und Lauf rädern für Turbinen, Ventilatoren u. dgl., bei welchen die Schaufeln durch teilweises Lostrennen und durch Abbiegen aus dem Material des Radkranzes herausgebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennungslinie (b, a, a, b, Fig. 5) der Schaufel in beliebigem Linienzuge noch in das an die Schaufel angrenzende Mate- ioo rial hineingeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Vermeidung eines Steges zwischen zwei benachbarten Schaufeln deren Trennungslinie (δ, a, a, b, Fig. 5) so geführt wird, daß diese teilweise (a, a) beiden Schaufeln gemeinsam angehört.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeltrennungslinie so geführt wird, daß Teile (δ, α α, b, c, α α, c, Fig. 8) derselben sich auf verschiedenen Seiten der Abbiegelinie (b, c, c, b) befinden, wodurch ein Herausbiegen der Schaufeln nach beiden Seiten der durch die Abbiegelinie gehenden Radebene bzw. Trommelfläche ermöglicht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.