DE2336175C3 - Einrichtung zur Korrektur des Phasengangs von Mikrowellen-Übertragungsgliedern - Google Patents
Einrichtung zur Korrektur des Phasengangs von Mikrowellen-ÜbertragungsgliedernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Korrektür
des Phasengangs eines verzögernden Mikrowellen-Übertragungsgliedes, bestehend aus einem 3-db-Kcppler,
der mit seinen beiden Eingängen in den Übertragungsweg eingefügt ist und der ausgangsseitig mit
einem Paar durch Blindleitwerte belasteter Blindleiiungen abgeschlossen ist. Bevorzugtes Anwendungsgebiet
der Erfindung sind Mehrfach-Frequenzweichen für den Millimeterwellenbereich, wo mit der Korrektur des
Phasengangs eine vorteilhaftere Verteilung der Mittenfrequenzen der verschiedenen über die Weichen zu
führenden Kanäle ermöglicht weiden soll.
In F i g. I der Zeichnungen ist eine bekannte Form einer Art Frequenzweiche 10 dargestellt, die aus zwei
3-db-Kopplern mit jeweils zwei Eingängen und zwei Ausgängen besteht. Der erste 3-db-Koppler 12 ist mit
seinem einen Eingang an eine Last angeschlossen, während sein anderer Eingang ein aus den beiden Frequenzen
Λ und h bestehendes Signal empfängt. Ein erster Ausgang des 3-db-Kopplers 12 ist direkt mit einem Eingang
des zweiten 3-db-Kopplers 14 verbunden, und der andere Ausgang des 3-db-Kopplers 12 ist über eine
Wellenleiterlänge 16, die eine Verzögerungsleitung darstellt, an den anderen Eingang des 3-db-Kopplers 14
angeschlossen. Die Frequenzweiche 10 hat die Wirkung, daß die Komponenten /i und h des dem ersten
3-db-Koppler 12 zugeführten Signals getrennt werden und als gesonderte Signale an den jeweiligen Ausgängen
des zweiten 3-db-Kopplers 14 erscheinen.
Bekanntlich beruht die Wirkung einer solchen Frequenzweiche darauf, daß die beiden Frequenzen /i und
h beim Durchlaufen der Verzögerungsleitung 16 unter
schiedliche Phasenverzögerungen erfahren, und wenn die Phasenverzögerung für die eine Frequenz ein ungeradzahliges
Vielfaches von η und für die andere Frc quenz ein geradzahliges Vielfaches von π beträgt, dann
werden die beiden Frequenzen getrennt.
Man kann bekanntlich eine Vielzahl derartiger Frequenzweichen als Gabeln nach der in F i g. 2 gezeigten
Weise kombinieren, um einen sogenannten »Multiplexer« zu bilden. Es bedarf keiner näheren Erläuterungen,
um zu erkennen, daß mit der in F i g. 2 gezeigten Kettenanordnung 16 am Eingang der Gabel 10a ankommende
Kanäle getrennt werden können. Natürlich kann die Anordnung nach F i g. 2 auch in umgekehrter
Richtung betrieben werden, d.h., man kann 16 Kanäle CHi bis CH16 direkt in die verschiedenen Einginge
der Gabeln 10Λ bis 10p einspeisen, um in einem einzigen
mit der Gabei iöa verbundenen Wellenleiter ein einziges Signal zu erhalten, welches eine Kombination
dieser 16 Kanäle ist.
Die F i g. 3 der Zeichnungen zeigt die Phasenverzögerung am Ausgang der Verzögerungsleitung 16 als
Funktion der Frequenz. Anders als bei einer Koaxialleitung ist bei einem Wellenleiter die Phasenverzögerung
nicht linear, sondern folgt der in F i g. 3 gezeigten Kurve C, die die Frequenzachse am Punkt A- schneidet, der
der kritischen Frequenz des Wellenleiters entspricht Wegen der Nichtlinearität der Kurve C können die
Frequenzen der Kanälie CWl bis CH16 nicht eine arithmetische
Reihe bilden, sondern müssen der Kurve C folgen. Falls man eine Abstufung der Frequenzen in linearer
Weise wünscht, muß der Phasengang der in F i g. 3 gestrichelt gezeigten Linie I entsprechen. Eine
lineare Kennlinie der Phasenlaufzeit einer in Frequenzweichen verwendeten Verzögerungsleitung kann jedoch
notwendig sein, um eine Vereinheitlichung der in verschiedenen Ländern verwendeten Frequenzen zu
ermöglichen.
Aus eLiem Aufsatz von Walter Neu: »Eine Frequenzweiche
für Mikrowellen« (erschienen in den Mitteilungen aus dem Institut für Hochfrequenztechnik an
der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, 1952) ist eine Korrektureinrichtung der eingangs beschriebenen
Art bekannt, bei welcher die Blindbelastungen der Blindleitungen durch jeweils drei Resonatoren
im Zuge der Blindleitung realisiert sind. Hierzu ist ein am Ende kurzgeschlossener Hohlleiter mit fünf
hintereinanderliegenden Lochblenden versehen. Eine solche Anordnung ist ziemlich kompliziert und aufwendig,
und ihre praktische Konstruktion stößt auf Schwierigkeiten, wenn die Betriebsfrequenzen im Bereich von
Millimeterwellen liegen. Hohlleiter für diese Frequenzen haben Querschnittsabmessungen von weniger als
4x2 mm, und die Betriebswellenlängen, die für die Dimensionierung
der Resonatoren ausschlaggebend sind, liegen in ähnlicher Größenordnung. Beim Bau der belasteten
Blindleitungen müssen daher im bekannten Fall Toleranzen von Bruchteilen von Millimetern eingehalten
werden, was bei der Bemessung und Plazierung der Lochblenden zu einem Problem wird.
Ein weiteres Problem bei der bekannten Korrektureinrichtung ist die Schwierigkeit, die beiden an den
3-db-Koppler anzuschließenden Impedanzen völlig gleich auszubilden. Eine solche gleichartige Ausbildung
ist notwendig, um unerwünschte Reflexionen zu vermeiden. Auch eine nachträgliche Angleichung durch
entsprechende Justierung von in die Resonatoren greifenden Trimmschrauben ist äußerst aufwendig und zeitraubend,
da sich gegenseitig beeinflussende Einstellungen über insgesamt 6 Schrauben vorgenommen werden
müssen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Korrektureinrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die
sich durch besondere Einfachheit auszeichnet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Blindleitwertbelastungen jeweils durch eine oder mehrere Fehlanpassungen in den Blindleitungen entstehen,
die durch seitliche Versetzung von Abschnitten der jeweiligen Blindleitung in Richtung der H-Ebenc gebildet
sind.
Die Herbeiführung von Fehlanpassungen in den
Blindleitungen durch seitliche Versetzung ist weit weniger kompliziert als der Bau der bekannten Belastungsimpedanzen. Es brauchen keine zusätzlichen Elemente,
wie Blenden oder Abstimmschrauben, in die Blindleitungen eingefügt zu werden, und ein«. Justierung kann
auf einfache Weise durch Änderung des Maßes der Versetzung erfolgen. Es bedeutet auch keine Schierigkeit,
die Versetzung bei beiden Blindleitungen einander gleich zu halten, denn es ist möglich, gemäß einer bevorzugten
Aissführungsform der Erfindung die jeweils einander entsprechenden Abschnitte der beiden Blindleitungen
in ein und demselben Block unterzubringen, so daß eine Veränderung der Versetzung im Zuge der
einen Blindleitung automatisch zu einer gleich großen Versetzung im Zuge der anderen Blindleitung führt.
Jede Korrektureinrichtung kann die Nichtlinearität des Phasengangs innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbereichs
ausgleichen, und falls eine Linearität über einen weiten Bereich gewünscht ist, können mehr
als eine Korrektureinrichtung hintereinander angeordnet werden. Wie nachstehend noch erkennbar werden
wird, lassen sich die erfindungsgemäßen Korrektureinrichtungen für den Phasengang nicht nur zur Herstellung
der Linearität, sondern allgemein verwenden, um dem Phasengang eines Wellenleiters innerhalb eines
vorgegebenen Frequenzbereichs irgendeinen gewünschten Verlauf zu geben.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel an Hand der F i g. 4, 5 und 6 der Zeichnungen
näher beschrieben.
Fig.4 ist ein Blockschaltbild einer modifizierten
Frequenzweiche oder Gabel mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Korrektur des Phasengangs,
F i g. 5 zeigt in einem ähnlichen Bild wie F i g. 3, wie sich der Phasengang einer Verzögerungsleitung mit
Änderungen der pehlanpassung in den Blindleitungen der Korrektureinrichtung ändert,
Fig.6 zeigt die auseinandergenommenen Teile der
in F i g. 3 gezeigten Korrektureinrichtung.
Die in Fig.4 insgesamt mit 10' gezeigte Anordnung
ist eine erfindungsgemäß modifizierte Ausführung einer Frequenzweiche oder Gabel der in F i g. 1 dargestellten
Art. Die Frequenzweiche 10' enthält zwei 3-db-Koppler 12 und 14, zwischen denen sich unter anderem
eine Verzögerungsleitung 16 befindet. Um d:e Nichtlinearität
des Phasertgangs der Verzögerungsleitung 16 zu kompensieren, ist in diese Verzögerungsleitung eine
Korrektureinrichtung eingefügt, die innerhalb der gestrichelten Umrahmung dargestellt und allgemein mit
15 bezeichnet ist. Die Korrektureinrichtung 15 enthält einen 3-db-Koppler 18, dessen Eingänge mit Jer Verzögerungsleitung
16 verbunden sind und dessen Ausgänge an Blindleitungen 20 und 22 angeschlossen sind.
Bei den Blindleitungen handelt es sich um Wellenleiterlängen, die jeweils mit einem Kurzschluß SIC abgeschlossen
sind. An einer Stelle auf der Länge jedes Wellenleiters befindet sich jeweils eine Fehlanpassung
24 bzw. 26. Während in der Zeichnung an jeder Blindleitung nur eine Fehlanpassung gezeigt ist, können natürlich
im Bedarfsfall jeweils mehrere solcher Fehlanpassungen vorgesehen sein.
Um die Arbeitsweise der in Fig.4 dargestellten
Korrektureinrichtung 15 zu erläutern, sei zunächst angenommen, die Fehlanpassungi'n 24 und 26 wären nicht
vorhanden. Am kurzgeschlossenen Ende der Blindleitungen 20 und 22 werden die in den Leitungen laufenden
elektromagnetischen Wellen reflektiert, was zur Folge hat, daß irgendwelche vom 3-db-Koppler 12 zum
3-db-Koppler 18 gelangenden Signale vom 3-db-Koppler 18 an den 3-db-Koppler 14 weitergegeben werden,
nachdem sie eine Phasenverzögerung erfahren haben, die der doppelten Länge der Blindleitung 20 entspricht.
In Wirklichkeit wird die an einem Eingang des 3-db-Kopplers ankommende Welle in gleichen Teilen auf die
Blindleitungen 20 und 22 aufgeteilt, und nach Reflexion an den Kurzschlußenden der Blindleitungen 20 und 22
vereinigen sich die Wellen wieder, um sich am anderen Eingang des 3-db-Kopplers 18 aufbauend zu überlagern.
In den Blindleitungen 20 und 22 bauen sich stehende Wellen auf, und der jeweilige Einfluß der Fehlanpassungen
hängt nun davon ab, wie groß die Intensität der elektrischen und magnetischen Felder am betreffenden
Ort ist. Dies hängt wiederum von der Frequenz ab. Für bestimmte Frequenzen sind die elektrischen und magnetischen
Felder am Ort der Fehlanpassung minimal, so daß die Fehlanpassung auf diese Frequenzen geringen
Einfluß hat. Wenn jedoch die elektrischen und magnetischen Felder am Ort der Fehlanpassung ein Maximum
haben, erfolgt an der Fehlanpassung eine teilweise Reflexion, wodurch die Phasenverzögerung der nach
Reflexion empfangenen Signale verkürzt wird.
Die Wirkung verschiedener Fehlanpassungen ist in Fig.5 veranschaulicht, wo die Grundkurve C durch
Einfügung von Fehlanpassungen verschiedenen Blindleitwerts (Suszeptanz) in den Blindleitungen 20 und 22
in die Kurven C und C" modifiziert ist. Es läßt sich erkennen, daß die Phasenkennlinie bei positivem Blindleitwert
+ jB der Fehlanpassung stärker und in der gleichen Richtung gekrümmt ist wie die Kurve C, während
bei negativem Blindleitwert die Krümmung entgegengesetzte Richtung hat. Durch geeignete Wahl eines
negativen Blindleitwerts ist es möglich, die Kennlinie im Bereich zwischen den Frequenzen /i und h dem gestrichelt
gezeichneten idealen Verlauf I anzunähern.
Der körperliche Aufbau der Korrektureinrichtung sei nachstehend an Hand der F i g. 6 beschrieben. In die
Kupferblöcke 34 und 36 sind jeweils zwei Nuten oder Rillen 30 und 32 gearbeitet, die beim Aufeinanderlegen
der Blöcke zwei Rechteckhohlleiter bilden. Die Blöcke 34 und 36 sind mit Löchern 38 versehen, durch welche
Schrauben zum Zusammenhalten der Blöcke greifen. In der Zwischenwand 42 zwischen den Nuten 30 und 32
sind Schlitze 40 ausgebildet, so daß Energie von einem in den anderen Hohlleiter übertragen werden kann.
Eine solche Anordnung kann bekanntlich einen 3-db-Koppler darstellen. Die in der Zeichnung rechts von
den Schlitzen liegenden Enden der Hohlleiter 30 und 32 sind die Eingänge des 3-db-Kopplers, während die anderen
Enden die Ausgänge bilden.
Am Ende der Blöcke 34 und 36 ist ein weiterer Block 44 befestigt, der Sacklöcher 46 mit dem gleichen Rechteckquerschnitt
wie die Hohlleiter aufweist. Im Block 44 befinden sich ferner Schlitze bzw. Langlöcher 48, durch
welche Schrauben in die Blöcke 34 und 36 greifen, um den Block 44 festzuhalten. Die Blindleitungen werden
somii durch kurzgeschlossene Hohlleiter gebildet, die im Block 44 enden. Die Fehlanpassung kann dadurch
erreicht weiden, daß man den Block 44 quer zu den Blöcken 34 und 36 nach oben und unten bewegt (in der
Sicht der F i g. 6), so daß eine Fehlanpassung zwischen den Blindleitungsabschnitten innerhalb und außerhalb
des Blocks 44 entsteht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Einrichtung zur Korrektur des Phasengangs
eines verzögernden Mikrowellen-Übertragungsgliedes, bestehend aus einem 3-db-Koppler, der mit seinen
beiden Eingängen in den Übertragungsweg eingefügt ist und der ausgangsseitig mit einem Paar
durch Blindleitwerte belasteter Blindleitungen abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blindleitwertbelastungen jeweils durch eine oder mehrere Fehlanpassungen (24, 26) in den
Blindleitungen (20,22) entstehen, die durch seitliche Versetzung von Abschnitten der jeweiligen Blindleitung
in Richtung der Η-Ebene gebildet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils einander entsprechenden Abschnitte der beiden Blindleitungen in jeweils
einem gemeinsamen Block (34; 36; 44) untergebracht sind. ίο
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2148073A GB1464543A (de) | 1973-05-05 | 1973-05-05 | |
GB2148073 | 1973-05-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2336175A1 DE2336175A1 (de) | 1974-11-14 |
DE2336175B2 DE2336175B2 (de) | 1975-08-07 |
DE2336175C3 true DE2336175C3 (de) | 1976-03-18 |
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