DE2237884A1 - Erzeugung von fasern aus schmelzen mit vorzugsweise niedriger viskositaet in ueberschall-blasduesen - Google Patents
Erzeugung von fasern aus schmelzen mit vorzugsweise niedriger viskositaet in ueberschall-blasduesenInfo
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Description
Erzeugung von Fa^eVHi aus' Schmelzen mit vorzugsweise
niedriger Viskosität in Überschall-Blasdüsen
Die Erzeugung von Fasern endlicher Länge aus anorganischen
Hochtemperatur.-Schmelzen gelang nach dem Düsenblasverfahren
(z.B. entsprechend DP 1.190.135) bis jetzt nur dann, wenn die Schmelzen eine ausreichende Viskosität (besser: ein genügend
großes Verhältnis. Viskosität zu Oberflächenspannung) haben. .
Schmelzen aus. anorganischen wie z.B. metallischen Materialien,
die einen sehr kleinen Wert des Verhältnisses Viskosität
zu Oberflächenspannung haben (was in der Regel mit einem sehr engen Temperaturbereich der geschmolzenen Phase,
d.h. mit einem definierten Schmelzpunkt identisch ist), werden bei Anwendung des bekannten Düsenblasverfahrens im
wesentlichen zerstäubt. Das bei der Abkühlung während des Prozeßablaufes erstarrte Endprodukt hat dabei im wesentlichen
Kugelform.
Zwischen der Stelledes Austritts der Schmelze, z.B. aus dem
Nippel eines Iridium- oder Molybdän-Tiegel s. (letzterer unter Schutzgas-Atmosphäre) und der Stelle des Auftretens des kugelförmigen
erstarrten Endproduktes sind bei genügend hohem Temperaturniveau zwei Zwischenphasen beobachtet worden:
1. ein Schmelze-(Flüssigkeits-)Fi Im,
2. faserförmige, jedoch noch flüssige Gebilde, die später
durch eine hydrodynamische Instabilität unter dem Einfluß der Oberflächenspannungen in eine große Zanl von
Tröpfchen zerfallen. 4098Q8/0S71
. DB.-INO. ALFRED WALZ 783 EMMENDINGEN/BADEN
AM KURZARM 7 TEL. 07641-7737
c ■. · ■
Die Erfindung besteht nun darin, die Temperatur des Blasmediums, das die faserförmigen Gebilde umgibt und mit sich
fortführt, während dieses Faserstat j ums, also vor dem Zerfall in die Tröpfchfinform, mehr oder weniger plötzlich,
d.h. in einem genügend kurzen Zeitabschnitt unter die
Schmelztemperatur abzusenken, so daß das vorher noch flüssige Medium in der Faserform erstarrt. Der Zustand der Faser
kann nach der Erstarrung je nach der Art dieses Mediums und der Führung des Tempera-tur-Absenkungs-Prozesses amorph oder
polykristallin sein. In der Regel wird der p-olykristal 1 ine
Zustand anzustreben sein, da bei diesem Zustand höhere Festigkeitseigenschaften zu erwarten sind.
Als strömungstechnisehe Einrichtung, die sowohl die Forderung
nach einem optimalen Düsenblasprozeßals auch die erfindungsgemäße Forderung nach einem Temperaturschock in einer kurzen
Zeitspanne erfüllen kann, ist eine an sich bekannte LAVAL-Düse besonders geeignet (vgl. Fig. 1).
Wenn zwischen de»; Eintrittsseite 1 der Strömung, Geschwindigkeit Ui = O (die das zu zerfasernde Medium zunächst noch in
flüssiger Monofil-Form mit sich führt) und der Austrittsseite
ein Druckverhältnis ρ 3/ρ ι etwa 0,53 eingestellt wird, ist an
der engsten Stell« 2 die Strömungsgeschwindigkeit U2 genau
gleich der Schallgeschwindigkeit a. Dabei beträgt das Temperaturverhältnis T2/T1 = (P2/P1)(<-!)/<
= (P2Zp1)0-286 =0,83 .
Auf Oberschallgeschwindigkeit kann das Strömungs-Blasmedium
hinter dieser engsten Stelle nur dann gebracht werden, wenn
1. das Druckverhältnis P3/P1 kleiner als 0,53 und
2. der Querschnitt der LAVAL-Düse hinter dieser engsten Stelle wieder vergrößert wird (dabei bleibt bekanntlich an der engsten Stelle 2 stets U = a , wie klein man auch p3/pi wählen
mag. ,
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783 EMMENDINGEN/BADEN AM KURZARM 7
TEL. 07641-7737
Der Querschnittsverlauf F(x) hinter der engsten Stelle 2 der LAVAL-DUse bestimmt nach an sich bekannten Gesetzen der Gasdynamik
den Verlauf der Geschwindigkeit U, des Druckes ρ und
(nach den Zustandsgesetzen der Thermodynamik) auch, der Temperatur
T. So ergibt sich das Temperaturverhältnis T(x)/T2 als
Funktion
i) = f [M(X)] ; M = MACH-Zahl , lokal . H= ~
= f [M(X)] ; M = MACH-Zahl , lokal . H= ~
Durch einen dem gewünschten Temperaturverlauf von der Stelle 2 zur Stelle 3 angepaßten Querschnittverlaufs F(x) kann somit
die Temperatur-Absenkung des Blasmediums auf einer vorgebbaren kurzen Strecke Δχ und in einer dazu gehörigen kurzen Zeit
Λ "mittel^ 1 (Uz+U3)
**x Δχ 2 Δχ
erzwungen werden.
Die Fadentemperatur folgt der Blasmitteltemperatur mit einer
gewissen Zeitverzögerung, da ein Wärmeübergang zwischen beiden
Medien erfolgen muß. Da die Fadenoberfläche verglichen mit dem
Fadenquerschnitt jedoch bei den in Betracht kommenden sehr geringen
Fadendurchmessern (von der Größenordnung 1 pm) sehr groß ist, kann diese Zeitverzögerung als vernachlässigbar klein angesehen
werden.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Schmelzeaufbereitung erfolgt dabei durch Direktbeheizung
eines Edelmetal1-Tiegels (aus Iridium, Platin, Rhodium oder aus
Legierungen solcher Edelmetalle mit ausreichend hohem Schmelzpunkt),
der die OHMsche Verlustwärme der von elektrischem Strom
durchflossenen koaxialen ZyI inderwände.4, 5 und des Tiegelbodens 6, mit den Schmelzaustrittsöffnungen 7, dem Schmelzmate-·
rial 8 zuführt (vgl. z.B. DP 1 293 399, 1 293 972, 1 293 973).
In diesem Fall ist das Schmelzematerial ein keramischer Stoff.
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783 EMMENDINGEN/BADEN AM KURZARM 7
TEL. 07641-7737
Jedem Schmelzeaustrittsloch 7 ist eine rotationssymmetrische
LAVAL-Düse erfindungsgemäßer Form zugeordnet, durch die der Schmelzestrahl hindurch gesaugt wird und dabei
stark beschleunigt wird. Nach Durchlaufen der Phase des
Schmelze-Filmes wird der Faserzustand durch den gezielten Temperatur-Schock "eingefroren". Die Erzeugung des Unterdruckes p3' in dem für alle Einzel-LAVAL-Düsen nach Fig.l gemeinsamen Unterdruck-;Raum (P3') erfolgt durch einen
Oberschal 1-Injektor vorzugsweise nach Fig. 2 (gestrichelter Fig.-Bereich).
stark beschleunigt wird. Nach Durchlaufen der Phase des
Schmelze-Filmes wird der Faserzustand durch den gezielten Temperatur-Schock "eingefroren". Die Erzeugung des Unterdruckes p3' in dem für alle Einzel-LAVAL-Düsen nach Fig.l gemeinsamen Unterdruck-;Raum (P3') erfolgt durch einen
Oberschal 1-Injektor vorzugsweise nach Fig. 2 (gestrichelter Fig.-Bereich).
-
A09808/0571
Claims (1)
- 783 BMMENDINGEN/BADEN AM KURZARM 7 TEL. 07641-MW 1213. Dezember 1972 Wa/Lu,PATENTANSPRÜCHEVerfahren und Vorrichtung zum Zerfasern vorzugsweise niedrigviskoser Schmelzen anorganischer, z.B. metallischer oder organischer Stoffe in vorzugsweise rotatiOnssymmetrischen/überschal1 strömung erzeugenden Kanälen (LAVAL-Düsen), dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnittsverlauf der LAVAL-Düse (oder mehreren in Parallelbetrieb nach Fig. 2 arbeitenden LAVAL-Düsen) in Strömungsrichtung χ nach Fig. 1 so gewählt ist, daß auf einer vorgegebenen Strecke Δχ und innerhalb der physikalisch zugeordneten kurzen Zeitspanne At die nach bekannten gasdynamisch^ Gesetzen eintretende Temperaturabsenkung des Blasmediums das mitgeführte Schmelzemedium im Faserzustand erstarren läßt.Verfahren und Vorrichtung nach Ausspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Erzeugung der öberschallströmung erforderliche Druckverhältnis zwischen der Eintrittsstelle 1 und der Austrittsstelle 3 der LAVAL-Düse (oder aller parallel arbeitenden LAVAL-Düsen) durch einen Injektor gemäß Fig. 2 erzeugt wird, der seinerseits selbst durch überschallströmung des an seinem äußeren Umfang zugeführten Treibmediums ausreichend hohen Druckes und Mengenstromes betrieben wird.409808/0571-fr·L e e r s e i t e
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722237884 DE2237884C3 (de) | 1972-08-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Fasern aus schmelzbaren Stoffen | |
US05/384,565 US4001357A (en) | 1972-08-02 | 1973-08-01 | Process for the manufacture of fibers from fusible materials |
US05/730,084 US4060355A (en) | 1972-08-02 | 1976-10-06 | Device for the manufacture of fibers from fusible materials |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722237884 DE2237884C3 (de) | 1972-08-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Fasern aus schmelzbaren Stoffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2237884A1 true DE2237884A1 (de) | 1974-02-21 |
DE2237884B2 DE2237884B2 (de) | 1976-03-11 |
DE2237884C3 DE2237884C3 (de) | 1976-11-04 |
Family
ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0038989A1 (de) * | 1980-04-25 | 1981-11-04 | Bayer Ag | Ziehdüse zur Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung von Mineralwollefasern |
DE3533964C1 (de) * | 1985-09-24 | 1987-01-15 | Alfred Prof Dipl-Ing Dr-I Walz | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Feinstpulver in Kugelform |
WO1992010599A1 (de) * | 1990-12-15 | 1992-06-25 | Peter Roger Nyssen | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von feinstfasern aus thermoplastischen polymeren |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0038989A1 (de) * | 1980-04-25 | 1981-11-04 | Bayer Ag | Ziehdüse zur Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung von Mineralwollefasern |
DE3533964C1 (de) * | 1985-09-24 | 1987-01-15 | Alfred Prof Dipl-Ing Dr-I Walz | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Feinstpulver in Kugelform |
WO1992010599A1 (de) * | 1990-12-15 | 1992-06-25 | Peter Roger Nyssen | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von feinstfasern aus thermoplastischen polymeren |
US5260003A (en) * | 1990-12-15 | 1993-11-09 | Nyssen Peter R | Method and device for manufacturing ultrafine fibres from thermoplastic polymers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4001357A (en) | 1977-01-04 |
DE2237884B2 (de) | 1976-03-11 |
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