DE2232452C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten, Fixieren und Aufschweißen von Flanschen und Ringen auf den Enden von Rohrschüssen unterschiedlicher Nennweite und Maßhaltigkeit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten, Fixieren und Aufschweißen von Flanschen und Ringen auf den Enden von Rohrschüssen unterschiedlicher Nennweite und MaßhaltigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten, Fixieren und Aufschweißen von gegenüber dem
Rohrdurchmesser mit grober Toleranz dimensionierten Flanschen und Ringen auf den Enden von Rohrschüssen
unterschiedlicher Nennweite und Maßhaltigkeit und solchen mit gegebenenfalls leicht gekrümmter Rohrachse
sowie Vorrichtungen zur Ausfuhrung des Verfahrens.
Neben dem handwerklichen Auf- und Vorschweißen von Flanschen und Ringen an den Enden von Rohren
unter Anwendung von Lehren, Winkeln und ähnlichen Hilfsmitteln sind zur serienmäßigen Herstellung von
vorgefertigten Rohrschüssen für Leitungssysteme auch Zentrier- und Hilfsgeräte üblich, die ein rationelleres
Ausführen der Vorbereitungsarbeiten an den Rohrenden und das nachfolgende Schweißen von ringförmigen
Nähten ermöglichen. Hierbei werden mindestens die Mittelachsen der Rohrenden und der Flansche bzw.
Ringe in Übereinstimmung gebracht, sofern nicht eine nur durch spanabhebende Bearbeitung der Rohrmantelfläche
erzielbare enge Maßtoleranz zwischen Rohr und Flansch angewendet wird. — Die Rohrschüsse werden
meist mit zwei Flanschen versehen und es ist aus fertigungstechnischen Gründen erwünscht, beide Flanschen
möglichst gleichzeitig mit dem Rohr zu zentrieren, zu heften und zu verschweißen.
Die derzeit üblichen Zentrierspannköpfe für die Rohrenden sind mit fixierter, horizontaler Achse
ausgeführt. Einer der beiden Zentrierspannköpfc ist im allgemeinen für unterschiedlich lange Rohrschüsse
verschiebbar eingerichtet. Die zwischen solchen Zentrierköpfen eingespannten Rohre werden meist an
einem Zentrierkopfende für die nachfolgenden Arbeiten um die Achse gedreht. Es müssen daher auch die
Mittelachsen der Zentrierspannköpfe genau fluchtend ausgerichtet liegen.
Bei größeren Rohrlängen muß der Rohrschuß mindestens einmal über seine gesamte Länge hinweg
abgestützt werden. Da aber die für weniger kostspielige Leitungssysteme sowie die für Reparaturarbeiten zu
verarbeitenden Rohrrohlinge nach Durchmesser und lichter Weite keine exakte Maßhaltigkeit aufweisen und
andererseits nie exakt gerade gerichtet sind, ist eine genaue Einstellung der Mittelunterstützung der Rohrschüsse
zwischen den Zentrierspannköpfen sehr kompliziert. Man versucht daher, die Rohre nur mit den
Spannköpfen zu halten, so daß diese einschließlich ihrer Bettung sehr schwer und auch genau gearbeitet sein
müssen. Ein derartig hoher Aufwand an Vorrichtungen ist beim Aufbau von Leitungssystemen zu geringen
Kosten nicht vertretbar.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln und eine zugehörige
Vorrichtung zu schaffen, die das Ausrichten, Fixieren und Auf- bzw. Vorschweißen von Flanschen und Ringen
mit reichlichem Spiel gegenüber dem unbearbeiteten Außendurchmesser von Rohren unterschiedlicher
Nennweite und Maßhaltigkeit sowie von Rohren mit gegebenenfalls leicht gekrümmter Rohrachse bei
geringen Lohn- und Gerätekosten auszuführen gestattet.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die im mittleren Längenbereich in etwa
horizontaler Lage auf Rollen gestützten Rohrschüsse an den freien Enden von gegenüber der Horizontalen
pendelnd bzw. wippend gelagerten Spann- und Zentriermitteln zunächst an der Mantelfläche fixiert, danach
die lose aufgeschobenen Flanschen bzw. Ringe durch horizontal gegen die Stirnflächen des Rohrschusses
gefahrenen Zentrierkegel zentriert, anschließend bei noch angefahrenem Zentrierkegel durch Heftschweißung
mit den freien Rohrenden verbunden und sodann bei zurückgezogenem Zentrierkegel und gelösten
Spannmitteln unter Rotation des Rohrschusses vollständig verschweißt werden.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zeichnet sich aus durch einen gegenüber einer festen,
horizontalen Grundplatte pendelnd bzw. wippend
gelagerten Rahmen für jedes Rohrende, an dem als Spannnmittel etwa senkrecht zur Rohrachse bewegbare
Klemmbacken in einem Lenkerviereck gelagert sind, mit dem ein in horizontaler Richtung verschiebbarer
Zentrierkonus verbunden ist,sowie durch eine inabhän- s
gig von der fixierten Mantelfläche des Rohres wirkende, in horizontaler Richtung verschiebbare Haltevorrichtung
für den vorzuschweißenden Mansch bzw. Ring. — Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der
Rahmen mit dem Lenkervieieek und dem Zentrierkonus gegenüber eier festen Grundplatte entweder um
eine horizontale, senkrecht zum Rohr verlaufende Achse wippend oder aber punktförmig allseitig
beweglich gelagert.
Die besonderen Vorteile des Verfahrens sind darin zu sehen, daß das Rohr beim Zentrieren der auf- bzw.
vorzuschweißenden Flanschen auf den Rollen der Stützvoi richtung liegen bleibt, wobei mindestens ein
Rollenpaar antreibbar ist, um den Rohrscliuß zur Ausführung der Rundschweißnähte bzw. zum Ansehleifen
von Dichtflächen an den Flanschen zu drehen. Die Rohrschüsse werden also nicht von den zentrierenden
Spannköpfen getragen, und es ist nicht nötig, beide Spannköpfe in der Achsrichtung fluchtend zu justieren.
Die pendelnd oder wippend gelagerten zentrierenden Spannköpfe stellen sich vielmehr mit ihrer Mittelachse
selbsttätig auf die über die Rohrschußlänge hinweg gegebenenfalls leicht gebogene Rohrachse ein. Eine
Zentrierung des Flansches oder eines Ringes erfolgt vorzugsweise nach dem unbearbeiteten Außendurchmesser
des Rohres. Nach der Erfindung ist eine sehr genaue senkrechte Einstellung der Flanschstirnflächcn
zur Achse der Rohrenden auch dann möglich, wenn die Rohrschüsse mit untereinander stark abweichenden
Maßen vorliegen bzw. sogenannte Maßausreißer zu verarbeiten sind. Aufgrund des einfachen Aufbaues
eines zentrierenden Spannkopfes können auch beide Köpfe auf einer Grundplatte verschiebbar gelagert sein,
um sich sehr unterschiedlichen Rohrschußlängen bequem anpassen zu können. ^0
In den Zeichnungen ist schematisch eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens wiedergegeben und der
Vorgang des Zentrierens von Flanschen oder Ringen auf den Rohrenden ist daran nachfolgend näher
beschrieben.
Das Rohr 1 liegt gemäß F i g. 1 und 2 auf den Rollen 2 einer gegebenenfalls heb- und senkbar ausgeführten
Stützvorrichtung. Ein Paar der Rollen 2 ist zeitweise antreibbar, um den Rohrschuß um seine Achse zu
drehen. Jeder zentrierende Spannkopf besteht aus einem Rahmen 8a, Sb, der gegenüber der in waagrechter
Lage fixierten und gegebenenfalls horizontal in Richtung der Rohrachse verschiebbaren Grundplatte 10
beweglich gelagert ist. Diese bewegliche Lagerung erfolgt entweder um eine senkrecht zur Achse des
Rohres 1 verlaufende Kippkante, z. B. eine prismatische Kante oder eine Walze 9', die eine wippende Bewegung
ergibt, oder um einen Fixpunkt 9 unterhalb der Rohrachse, der zur Erzeugung einer allseitig pendelnden
Bewegung als Kugelgelenk ausgeführt ist. Zur nachgiebigen Fesselung des Rahmens 8a, Sb gegenüber
der Grundplatte 10 können mehrere Federn vorgesehen sein. (Fi g. 1).
Die beiden vertikalen Rahmenteile Sb sind zur Bildung eines geradeführenden Gleitlagers als Hohlrahmen
ausgeführt und nehmen in ihren Führungsbahnen die auf- und abwärts bewegbaren Gleitschuhe 3a, 3b je
einpr oberen und unteren Klemmbacke 3 auf, in die prismatische Ausschnitte bzw. Rollen eingearbeitet sind.
Diese prismatischen Ausschnitte der K lemnibacken 3 sind so bemessen, daß damit Rohre kleineren und
größeren Durchmessers ohne zeitraubende Auswechselung angefahren und festgelegt werden können (siehe
Fig. 3). Mit den Klemmbacken 3 bzw. ihren Gleitschuhen
3a, 36 sind über im Bereiche der Rohrenden weit nach oben und unten ausladende Jochstückpaare 4a, 4b
die Lenkervierecke 5a, 5b verbunden. Diese Lenkervierecke bilden zusammen mit einem längs Mantellinien für
zwei Führungszapfen geschlitzten Zylinder 6 die Parallelführung für den Lagerzapfen la eines Zentrierkonus
7. Im schematischen Aufriß der Vorrichtung gemäß F i g. 1 ist in gestrichelten Linien lediglich das
obere Jochstückpaar 4;; in ausgelenkter, schräger Lage dargestellt, das die Lenkervierecke 5 a, 5b mitbewegt,
während auf die Darstellung der entsprechenden, ausgelenkten Position der unteren Jochstückpaare Ab
der Einfachheit halber verzichtet wurde. Aus tier Lenkergeometrie ergibt sich, daß der Zylinder 6 zur
Führung des Zentrierkonus 7, unabhängig von der Auf- und Abwärtsbewegung der Gleitschuhe 3a und 3b für
die Führungsbacken .1 stets auf die Rohrachse ausgerichtet ist.
Der vorzuschweißende Flansch 11 läßt sich in der äußersten, rechten Endlage des Zentrierkonus 7
ungehindert auf das Rohrende lose auflegen und wird in dieser Lage zunächst von einer Haltevorrichtung 12
getragen. Hierzu besitzt die Haltevorrichtung 12 beispielsweise einen oder mehrere Zapfen, die in die
vorgebohrten Löcher des Flansches eingreifen. In P i g. 1 ist erkennbar, daß die Bohrung des Flansches 11,
bzw. eines vorzuschweißenden Ringes mit reichlichem Spiel gegenüber dem Rohraußendurchmesser bemessen
ist. Wird dann mittels der Haltevorrichtung bei lose gegen das stirnseitige Ende des Rohres angefahrenen
Zentrierkonus eine Parallelverschiebung des Flansches 11 ausgeführt, so erfolgt seine Zentrierung ausschließlich
auf dem Zentrierkonus 7. Diese Position ist in gestrichelter Linie in Fig. 1 dargestellt und läßt
erkennen, daß dabei das Spiel der Flanschbohrung gegenüber dem Rohraußendurchmesser gleichmäßig
verteilt wird.
Aus dem oben beschriebenen Aufbau der Vorrichtung ergibt sich folgende Ausführung des Verfahrens zum
Zentrieren und anschließenden Vorschweißen von Flanschen oder Flanschringen·.
Der an den stirnseitigen Enden vorzuschweißende nicht vorgearbeitete Rohrschuß 1 wird in seinem
mittleren Bereich auf die durch die Rollen 2 gestützte Unterlage gelegt und die Zentriervorrichtung durch
Verschieben der Grundplatte 10 über die Rohrenden geschoben. Die Klemmbacken 3 sind hierbei auseinandergefahren,
d. h. von der Mantelfläche des Rohres weit abgehoben. Ist der Flansch 11 aufgeschoben, werden die
Klemmbacken 3 an die Außenfläche des Rohrschusses beliebigen Durchmessers herangefahren. Hierdurch
stellt sich die Geradeführung für den Zentrierkonus 7 selbsttätig ein. Durch das Anlegen des Zentrierkonus 7
wird der gegen das stirnseitige Rohrende mit Hilfe der Halterung 12 achsparallel herangeführte Flansch 11
nicht nur gegenüber der Außenfläche des unbearbeiteten Rohrschusses zentriert, sondern auch seine senkrechte
Lage gegenüber der Rohrachse justiert, wobei eine Krümmung dieser Rohrachse über die gesamte
Rohrschußlänge hinweg unberücksichtigt bleibt. Die nach oben und unten weil ausladenden Jochstücke 4a
und 4öder Lenkerverbindung ermöglichen es, zunächst
Heftschweißi.ingen des Flansches ii mit dem Rohrmantel
herzustellen und sodann durch Rotieren des Rohres nach einem beliebigen gegebenenfalls selbsttätigen
Schweißverfahren z. B. eine Kehlschweißnaht und am stirnseitigen Ende eine Dichtschweißnaht auszuführen
_ Für eine weitergehende Ausführung des Verfahrens kann die Vorrichtung zu seiner Ausführung
noch in der Weise ergänzt werden, daß z. B. der Zentrierkonus 7 an seinem Lagerzapfen Tu zeitweisi
gegen Bcarbeitungsvorrichtungen austauschbar gestal tet wird, mit denen sich die stirnseitige Fläche de:
Flansches 11 oder die an dieser Stelle gelegti Schweißnaht nacharbeiten läßt. Zur Ausführung diese
NachbcarbciUingsvorgängc kann der Lagerzapfen 7, auch mit einer Drehbewegung herbeiführenden An
triebsvorrichtung versehen sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Abrichten, Fixieren und Aufschweißen von gegenüber dem Rohrdurchmesser
mit reichlichem Spiel dimensionierten Flanschen und Ringen an den Enden von Rohrschüssen
unterschiedlicher Nennweite und Maßhaltigkeit sowie gegebenenfalls Rc hrschüssen mit leicht
gekrümmter Rohrachse, dadurch gekennzeichnet,
daß die im mi tieren Längenbereich in etwa horizontaler Lage auf Rollen gestutzten
Rohrschüsse beliebigen Durchmessers an den freien Enden von in der Horizantalen pendelnd bzw.
wippend gelagerten Spann- und Zentriermitteln unabhängig von miteinander lluchtenden oder
nichtfluchtenden Achsen der Rohrschußenden zunächst an der Mantelfläch« fixiert, danach die lose
aufgeschobenen Flanschen bzw. R;nge durch horizontal gegen die Stirnflä :hen des Rohrschusses
gefahrene Zentrierorgane zentriert, anschließend bei noch angefahrenem Zentrierorgan durch Heftschweißung
mit den freier Rohreaden verbunden und sodann bei zurückgezogenem Zentrierkegel und
gelösten Spannmitteln unier Rotation des Rohr-Schusses von seiner Roileuauflage her vollständig
verschweißt werden.
2. Vorrichtung zur Auslührung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
gegenüber einer festen, horizontalen Grundplatte (10) pendelnd bzw. wippend gelagerten Rahmen (8a,
8£>) für jedes Rohrschußend:, in dem etwa senkrecht
zur Rohrachse bewegbare Klemmbacken (3) geführt, die mit einem Lenkerviereck (4a, 4b\ 5a, 5b)
gekoppelt sind, und daß mi dem Lenkerviereck ein in horizontaler Richtung verschiebbarer Zentrierkonus
(7) verbunden ist, sowie eine in horizontaler Richtung verschiebbarer Haltevorrichtung (12) für
den auf- bzw. vorzuschweiß^nden Flansch bzw. Ring (11).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen (8a, Sb) mit dem Lenkviereck (4, 5) und dem Zentrierkonus (7)
gegenüber der festen Grundplatte (10) um eine senkrecht zum Rohr (1) verlaufende horizontale
Achse, Walze od. dgl. wippend gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen (8a, 8b) mit dem Lenkerviereck (4, 5) und dem Zentrierkonus (7)
gegenüber der festen Grundplatte (10) um einen als Kugelgelenk ausgeführten Fixpunkt allseitig pendelnd
gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierkonus (7) zeitweise
gegen spanabhebende oder schleifende Werkzeuge austauschbar ist.
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