DE2216926A1

DE2216926A1 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Flachfolien aus thermoplastischen Werkstoffen, insbesondere Polyvinylchlorid

Info

Publication number: DE2216926A1
Application number: DE19722216926
Authority: DE
Inventors: Gerhard χ 9000 Karl-Marx-Stadt Harzendorf
Original assignee: VEB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen-Kombinat Karl-Marx-Stadt, χ 9000 Karl-Marx-Stadt
Priority date: 1971-04-30
Filing date: 1972-04-08
Publication date: 1972-11-16
Also published as: CS157550B1; SU462725A1

Description

Verwahren und Einrichtung zur Herstellung von Flachfolien aus thermoplastischen Werkstoffen, insbesondere Polyvinylchlorid Die erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von Flachfolien aus thermoplastischen Werkstoffen, insbesondere Polyvinylchlorid, wobei eine vorgeformte Werkstoffbahn in einer dem Fertigmaß der Flachfolien nahekommenden Breite zwischen temperierbaren Kalanderwalzen nachgeformt wird.
Es ist bereits bekannt, vorgeformte Werkstoffbahnen aus thermoplastischen Kunststoffen mittels Schneckenpressen unter Verwendung von Breitschlitzdüsen herzustellen und dieseanschließend durch GLätten, Kalibrieren oder Prägen wischen zwei Walzen weiterzuverarbeiten. Dieses Verfahren vipd dann angewendet, wenn Platten von mehreren Millimetern Dicke hergestellt werden sollen.
iAr die Herstellung von Folien, insbesondere Dünnfolien, ist dieSf,fw Verfahren nicht geeignet, weiL die relativ dicke vorgeformte Werkstoffbahn nicht ohne weiteres derart augezogen werden kann; da. sowohl der für Folien übliche Dickenbereich als auch eine beim Kalandrierprozeß erreichbare Durchlaufgeschwindigkeit nicht mit noch vertretbarem maschinellen Aufwand realisiert werden können.
werner wurde ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die vorgefertigte Werkstoffbabn mittels einer Schneckenpresse mit Breitschlitzdüse hergestellt und dem Spalt des Kalanders auf kürzestem Weg unter Bildung eines rotierenden Knets derart zugeführt wird, daß das Austrittsmundstück der zur Einrichtung geborenden Breitschlitzdüse über dem Mantel der Einlaufwalze im Abstand der Dicke der austretenden Folienbahn angeordnet ist.
Das Verfahren und die Einrichtung enthält Nachteile, die sich auf die Qualität der Folien und die Durchsatzmenge auswirken.
Das Zusammenwirken zweier getrennter Ausrüstungen, wie einer Schneckenpresse mit Breitschlitzdüse und eines Kalanders mit seiner Einlaufwalze im Abstand von durchschnittlich nur wenigen zehntel Millimetern über die gesamte Arbeitsbreite ist nahezu unmöglich, da dieser Abstand sehr feinfühlig veränderbar und reproduzierbar sein muß.
Die Zuführung der vorgefertigten Werkstoffbahn zum Falt des Kalanders auf kürzestem iJeg steht im Widerspruch zur Forderung nach ausreichender Entgasunlfflsmoglichkeit der einem Verarbeitungsprozeß zugeführten plastischen Werkstoffe, insbesondere bei Verarbeitung von Polyvinylchlo'r#d.
Der Umfangsgeschwindigkeit der Einzugswalze- bzw. der Abzugsgeschwindigkeit der vorgefertigten Werkstoffbahn an der Breitschlitzdüse sind Grenzen gesetzt, die sich aus dem jeweiligen Verarbeitungsfall ableiten, so daß sich bei diesem Verfahren und der dazu vorgesohlagenen Einrichtung das Prinzip der konstanten Durchsatzmenge bei verschiedenen Foliendicken auch nicht nahezu verwirklichen läßt.
Es ist daher Zweck der Erfindung, die Herstellung von Folien aus thermoplastiscben Werkstoffen auf Kalandern so zu optimieren, daß der für den nachformenden Kalanorierprözeß notwendige Ausrüstungsänteil auf ein Minimum gesenkt werden kann. Insbesondere soll eine Steigerung der Ausstoßleistung der Vorrichtung und die Erhöhung der Qualität der Fertigfolie erzielt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Prozeß der Vorformung der dem Walzenspalt eines Kalanders zugeleiteten plastischen Werkstoffbahn dem- äeweiligen Erfordernis derart anzupassen, daß über breite Verarbeitungsbereiche die Durchsatzmenge nahezu konstant bleibt. Gleichfalls soll die Angleichung der Ausstoßgeschwindigkeit des Extruders an die Durchlaufgeschwindigkeit des Kalanders erzielt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus einer Breitschlitzdüse einer Plastiziermaschine austretende vorgeformte plastische Werkstoffbahn auf ihrem Weg zum Kalanderwalzenspalt durch eine Reckeinrichtung läuft, zur Reckung einer der unterschiedlichen Massendosierung und dem Kalanderwalzenspalt angepaßten Vorfolie.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens mittels einer Plastiziermaschine mit Breitschlitzdüse und einem Kalander mit mindestens zwei temperierbaren und mit drehzahlregelbaren Einzelantrieb versehenen Walzen, der Gestalt, daß im Bereich zwischen Breitschlitzdüse und Einzugswalze des Kalanders eine Reckeinrichtung angeordnet ist. Die Antriebsmittel der Reckeinrichtung sowie die der Einzugswalze und Gegenwalze sind jeweils einzeln, in Gruppen oder gemeinsam regelbar.
Die Vorteile der erfindungsgemälSen Lösung sind die Erhöhlung der Qualität der Folien durch eine konstante Durcbsatzmenge über breite Verarbeitungsbereiche und die Steigerung der Durchlau£geschvindigkeit bei den verschiedenen Foliendicken infolge der Reckung der vorgeformten plastischen Werkstoffbahn.
Ferner wird eine Begünstigung der Entgasung durch die deckung der vorgeformten plastischen Werkstoffbahn erzielt.
Darüber hinaus kann der Ausrüstungsanteil für das Kalandrieren durch Wegfallen von verschiedenen Aufwärmeprozessen an der Vorfolie auf ein Minimum gesenkt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Die aus der Breitschlitzdüse 1 einer Blastiziermaschine 2 austretende plastische Werkstoffbahn 3 gelangt über eine Reckeinrichtung 4, die beispielsweise aus den temperierbaren Walzen 5; 6; 7; 8 besteht, von denen mindestens äede zweite Walze ein drehzahlregelbares Antriebsmittel besitzt, zur Einzugswalze 9 und in den von dieser und der Gegenwalze 10 gebildeten Kalanderwalzenspalt 11. Sowohl die Sinzugswalze 9 als auch die Gegenwalze 10 sind temperierbar und besitzen eigene drehzahlregelbare Antriebsmittel.
Die Wirkung der Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgem~aßen Verfahrens ergibt sich in der Weise, daß die aus der Breitschlitzdüse 1 mit nahezu konstanter Geschwindigkeit und in einer Dicke, deren Größe das Mehrfache des eingestellten Kalanderwalzenspaltes 11 sein kann, austretende, vorgeformte, plastische Werkstoffbahn 3 unmittelbar der Reckeinrichtung 4 zugeführt wird.
Sie wird im Bereich der temperierten Walzen 5; 6; 7; 8 im Verhältnis der eingestellten Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen 5 und 7 und der nachgeordneten Einzugswalze 9 zu einer Vorfolie 12 gereckt. Diese wird dem Kalanderwalzenspalt 11 im Bedarfsfalle unter Bildung einer Knetvorlage 13, wie es beim Kalandrierprozeß allgemein üblich ist, zugeführt und zur Fertigfolie 14 in einer Dicke nachgeformt, wie es das eingestellte Drehzahlverhaltnis von Einzugswalze 9 und Gegenwalze 10 sowie die GröBe des eingestellten Kalanderwalzenspaltes 11 zulassen.

Claims

Patentansprüche

1.)Verfahren zur Herstellung von Flachfolien aus thermoplastischen Werkstoffen, insbesondere -Polyvinylchlorid, wobei eine vorgeformte Werkstoffbahn in einer dem Fertigmaß der Flachfolie nahekommenden Breite zwischen temperierbaren -Kalanderwalzennacbgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer Breitschlitzdüse (11) einer Ä?lastiziermaschine (2) austretende vorgeformte, plastische Werkstoffbahn (3) auf ihrem Weg zum Kalanderwalzenspalt (11) durch eine Reckeinrichtung (4) läuft, zur Reckung einer der unterschiedlichen Massendosierung und dem Kalanderwalzenspalt (11) angepaßten Vorfolie (12).

2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mittels einer Plastiziermaschine mit Breitschlitzdüse und eines Kalanders mit mindestens zwei temperierbaren, mit drehzahlregelbaren Einzelantrieb versehenen Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich zwischen Breitschlitzdüse (1) und Einzugswalze (9) des Kalanders eine Reckeinrichtung (4) angeordnet ist.

30 Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel der Reckeinrichtung (4) sowie die der Einzugswalze (9) und einer Gegenwalze (10) jeweils einzeln, in Gruppen oder gemeinsam regelbar sind.