DE2214726A1 - Verwendung eines austenitischen nichtrostenden stahles fuer mit hohem verformungsgrad tiefgezogene gegenstaende - Google Patents

Verwendung eines austenitischen nichtrostenden stahles fuer mit hohem verformungsgrad tiefgezogene gegenstaende

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DE2214726A1 DE19722214726 DE2214726A DE2214726A1 DE 2214726 A1 DE2214726 A1 DE 2214726A1 DE 19722214726 DE19722214726 DE 19722214726 DE 2214726 A DE2214726 A DE 2214726A DE 2214726 A1 DE2214726 A1 DE 2214726A1
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Description

  • Verwendung eines austenitischen nichtrostenden Stahles für mit hohem Verformungsgrad tiefgezogene Gegenstände.
  • Die Erfindung betrifft die Verwendung austenitischer nichtrostender Chrom-Nickel-Kupfer-Stähle mit bestimmter Zusammensetzung für Gegenstände, die ohne bzw. mit weniger Zwischenglühungen als bisher erforderlich durch Tiefziehen und Streckverformen mit hohem Verformungsgrad hergestellt werden sollen.
  • Werkstoffe für den genannten Verwendungszweck müssen gleichzeitig eine große Tiefziehfähigkeit sowie eine hohe Streckziehfähigkeit aufweisen und schließlich auch noch eine möglichst geringe Verfestigungsneigung, da hierdurch der Kraftbedarf bei der Umformung bestimmt wird. Ein Werkstoffs der diesen Anforderungen genügen will, sollte außerdem mit möglichst geringen Kosten herzustellen und zu verarbeiten sein, damit er für die Massenfertigung von Gebrauchsgütern geeignet ist.
  • Für derartige aus nichtrostendem Stahlblechmaterial durch Tiefziehen und/oder Streckziehen hergestellte Gegenstände des täglichen Bedarfs werden üblicherweise neben den ferritischen 17 % Chrom-Stählen insbesondere die austenitischen 18/8 Chrom-Nickel-Stähle verwendet. Bekanntlich wird das Kaltumformverhalten der letztgenannten Stähle mitentscheidend durch die Stabilität des austenitischen Gefüges gegenüber der Umwandlung in Verformungsmartensit bestimmt. Die Austenitstabilität ihrerseits hängt jedoch bei einem vorgegebenen Chromgehalt von rd. 18 % und einem Kohlenstoffgehalt von rd. 0, 05 % wie z. B. bei dem Normstahl X5 CrNi 18 9 (AISI 304) weitgehend von der Höhe des Nickelgehaltes ab.
  • Wählt man schon aus Kostengründen einen möglichst niedrigen Nickelgehalt, beispielsweise weniger als 8 % Ni, so zeigt ein demzufolge instabiler Stahl zwar hohe Werte für die Tiefung und die Gleichmaßdehnung, jedoch tritt bei der Kaltverformung infolge stark zunehmender Martensitbildung eine verstärkte Kaltverfestigung auf, wodurch das Umformvermögen vorzeitig ers'chöpft wird. Zusätzlich neigen stark verformte Teile aus derartigen sehr instabilen Stählen im Anschluß an die Umformung nachträglich zur Bildung von Spannungsrissen. Durch steigende Nickelgehalte kann zwar die Austenit-Stabilität zunehmend erhöht, die Gefahr der Spannungsrisse behoben und die Martensitbildung sowie die Verfestigungsneigung zunehmend herabgesetzt werden, jedoch werden gleichzeitig sowohl das Streckziehverhalten als auch die dafür kennzeichnenden Werte der Tiefung und der Gleichmaßdehnung laufend ungünstiger, abgesehen von dem Nachteil der steigenden Werkstoffkosten.
  • Um bei vergleichsweise niedrigen Nickelgehalten die bei Kaltumformungen auftretende starke Kaltverfestigung herabzusetzen wurde schon die Anwendung von Kupfer-Zusätzen vorgeschlagen und erprobt. So wird beispielsweise ein 18/9 Chrom-Nickel-Stahl mit etwa 3 % Cu als sogenannte 'i(altstauchgüte" einerseits mit der herabgesetzten Verfestigungsneigung zumindest eines 18/12 Chrom-Nickel-Stahles und andererseits mit einer Preislage zwischen dem 18/9 Chrom-Nickel-Stahl (AISI 304; X5 CrNi 18 9) und einem 18/12 Chrom-Nickel-Stahl (AISI 305; X8 CrNi 18 12) hergestellt, der jedoch für die Massenfertigung von Gebrauchsgütern schon wegen des Preises nicht infrage kommt. Als kostengünstig dagegen wurde ein im Preis dem 17/7 Chrom-Nickel-Stahl (AISI 301; X12 CrNi 17 7) vergleichbarer etwa 2 % Cu enthaltender Chrom-Nickel-Stahl mit nur etwa 6, 5 % Ni vorgeschlagen, mit dem beispielsweise bei einer Spülbeckenfertigung in der ersten Verformungsstufe Ziehtiefen von 125 bis 150 mm vor der Wärmebehandlung zu erzielen waren. Für diesen Verwendungszweck mußte seinerzeit ein 18/8 Chrom-Nickel-Stahl (AISI 302; X12 CrNi 18 8) verwendet werden, da bei dem versuchsweise eingesetzten instabilseren 1717 Chrom-Nickel-Stahl (AISI 301; X12 CrNi 17 7) unter diesen Bedingungen Spannungsrisse auftraten. Nach Angaben des Herstellers sollte der neue kupferhaltige Stahl dem AISI 304 (X5 CrNi 18 9) weitgehend ähnliche Zieh- und Umformeigenschaften besitzen, wobei allerdings die geringere Neigung zur Kaltverfestigung bereits hervorgehoben wurde.
  • Zu diesen Untersuchungen über die Spülbeckenfertigung muß aus heutiger Sicht allerdings angemerkt werden1 daß zur damaligen Zeit (1963) Spülbecken noch mit senkrechten Wandungen und als getrennte Teile neben den Spültischabdeckungen hergestellt und dabei durch im wesentlichen reine Tiefzieh-Umformung beansprucht wurden, weshalb der 18/8 Chrom-Nickel-Stahl den dabei auftretenden Beanspruchungen damals noch gewachsen war. Demgegenüber werden die heutigen Spülbecken aus Gründen der Stapelfähigkeit dieses Massenproduktes konisch verlaufend mit geneigten Wandungen hergestellt, wodurch die Belastung des Blechwerkstoffes erheblich verstärkt wurde. Darüber hinaus geht die heutige Entwicklung noch dahin, daß Becken und Abdeckung aus einem Zuschnitt geformt werden sollen1 wodurch die Beanspruchung durch ungleichmäßigen Materialfluß noch weiter verschärft wird.
  • Die Verformung von Blechen zu derartigen Spülen, erst recht solcher mit der Abdeckung in einem Stück, war ohne Zwischenglühung aus preiswürdigen Stählen deshalb bisher nicht möglich gewesen. Der Grund hierfür liegt darin, daß im Gegensatz zu der praktisch reinen Tiefziehumformung bei Ziehteilen alter Fertigung mit senkrechten Wandungen, wobei das Zuschnittsmaterial, unter dem Niederhalter weggleitend, in den der Blechdicke entsprechenden Ziehspalt zwischen Stempel und Matrize gezogen und dabei kombinierten Stauch- und Streckbeanspruchungen unterworfen wird, bei diesem neuzeitlichen Umformverfahren wegen des deutlich geringeren Stempeldurchmessers gegenüber dem Matrizendurchmesser ein hoher Umformanteil durch Streckziehen aufgebracht werden muß, um Faltenbildung bei der freien Stauchung zu vermeiden. Hierfür ist eine möglichst hohe Gleichmaßdehnung und Erichsen-Tiefung mit möglichst geringer Verfestigungsneigung Voraus -setzung. Diese hohe Gleichmaßdehnung und Erichsen-Tiefung finden sich -soweit bisher bekannt- jedoch nur bei den instabilen Chrom-Nickel-Stählen, die sich bei stärkeren Umformgraden mit stärkerer Martensitbildung auch stärker verfestigen, dann nur noch geringes Restdehnungsvermögen besitzen und zur Bildung von Spannungsrissen neigen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei der Kaltumformung preisgünstiger instabiler austenitischer Chrom-Nickel-Stähle die Kaltverfestigungsneigung, die durch verstärkte Martensitbildung bedingte vorzeitige Erschöpfung des Umformvermögens sowie die Gefahr der Spannungsrißanfälligkeit soweit herabzusetzen -ohne die gute Tiefziehfähigkeit sowie die hohen Werte der Gleichmaßdehnung solcher Stähle zu beeinträchtigen-, daß schwierig geformte Tiefzieteile, wie beispielsweise komplette stapelfähige Spültische, unter Anwendung hoher Umformgrade ohne Zwischenglühung, bzw. mit weniger Zwischenglühungen als bisher, hergestellt werden können.
  • Als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen über das Umformverhalten austenitischer Chrom-Nickel-Stähle mit etwa 18 % Chrom, bis 0, 05 % Kohlenstoff, Nickelgehalten von etwa 6 bis 12 % sowie mit Kupferzusätzen bis zu 3 % wird zur Lösung der gestellten Aufgabe für den genannten Zweck die Verwendung mit Kupfer legierter austenitischer Chrom-Nickel-Stähle mit auf einander abgestimmten Gehalten der Austenit'-stabilisierenden Elemente Nickel, Kupfer, Mangan, Kohlenstoff und Stickstoff folgender Zusammensetzung vorgeschlagen: 17, 0 bis 18, 5 % Chrom 0 bis 1, 0 % Silizium 0 bis 2, 0 % Mangan 6, 0 bis 8, 0 % Nickel 0, 5 bis 3, 0 % Kupfer 0 bis 0, 08 % Kohlenstoff 0 bis 0, 06 % Stickstoff Rest Eisen.
  • Dabei sollen die Gehalte der Austenit-stabilisierenden Elemente so aufeinander angestimmt sein, daß die Summe 0, 5 (% Mn) + % Ni + 1,5 (% Cu) + 25 (%C+<oN) mindestens 10, 0 und höchstens 13, 0, bevorzugt mindestens 11, 0 und höchstens 12, 5 beträgt.
  • Die Legierungsgehalte an Chrom und Silizium entsprechen den in handelsüblichen Stählen für vergleichbare Verwendungszwecke gebräuchlichen. Bevorzugt werden Chromgehalte von etwa 17, 5 bis 18 % sowie ein Siliziumgehalt von etwa 0, 5 %.
  • Im Vergleich zum Nickel ist Mangan ein schwächerer Austenit-Stabilisator. Es kann in Gehalten bis zu 2 % vorhanden sein. Da Mangan die Verfestigungsneigung austenitischer Chrom-Nickel-Stähle jedoch erhöht, werden Gehalte von höchstens 1 % bevorzugt.
  • Die Nickelgehalte sollen 6, 0 bis 8, 0 % betragen. Bei geringeren Gehalten sind die Warmumformbarkeit infolge Deltaferritanteile, die Stabilität des Austenits und die Umformeigenschaften des Stahles selbst bei Zusätzen von 3 % Cu unzureichend. Bei Nickelgehalten oberhalb 8 % und zusätzlich Kupferzusätzen von mehr als 0, 5 % genügt das Umformverhalten für den vorgesehenen Verwendungszweck infolge abnehmender Werte der Tiefung und der Gleichmaßdehnung ebenfalls nicht mehr den gestellten Anforderungen, obwohl die Verfestigungsneigung weiterhin herabgesetzt wird. Unter Abstimmung auf einen bevorzugten Kupferzusatz von etwa 2 % wird unter Berücksichtigung der Summe aller Austenit-stabilisierenden Elemente entsprechend obiger Formel in der bevorzugten Höhe von etwa 11, 0 bis 12, 5 ein Nickelgehalt von 6, 5 bis 7, 2 % bevorzugt, um damit optimale Umformeigenschaften bei gleichzeitig niedrigen Werkstoffkosten zu erzielen.
  • Die Zusätze an Kupfer sollen 0, 5 bis 3 % betragen. Bei niedrigeren Gehalten als etwa 0, 5 % ist der günstige Einfluß des Kupfers nur geringfügig, Gehalte oberhalb 3 % werden nicht angewendet, weil eine weitere Verbesserung der Umformeigenschaften praktisch nicht mehr eintritt und weil bei entsprechend niedrigen Nickelgehalten die Warmumformbarkeit u. a. durch zunehmende Gehalte an Deltaferrit beeinträchtigt wird.
  • Unter Abstimmung auf den bevorzugten Nickelgehalt von etwa 7 % wird unter Berücksichtigung der Summe aller Austenit- stabilisierenden Elemente entsprechend obiger Formel in der bevorzugten Höhe von 11, 0 bis 12, 5 ein Kupfergehalt von 1, 5 bis 2, 3 % bevorzugt.
  • Der Gehalt an Kohlenstoff wird auf einen Höchstgehalt von 0, 08 % begrenzt, bevorzugt wird ein noch niedrigerer Höchstgehalt von 0, 05 7o.
  • Gegenüber dem üblicherweise höheren Kohlenstoffgehalt von etwa 0, 10 % bei den preisgünstigen Chrom-Nickel-Stählen der Typen 18/8 (X12 CrNi 18 8; AISI 302) bzw. 17/7 (X12 CrNi 17 7; AISI 301), bei denen dieser höhere Kohlenstoffgehalt auch zur Nickeleinsparung beiträgt, wird bei den erfindungsgemäß zu verwendenden, mit Kupfer legierten Stählen bewußt auf diesen möglichen Kostenvorteil verzichtet, um die Herabsetzung der Verfestigungsneigung und die Beseitigung der Gefahr einer Bildung von Spannungsrissen zu bewirken.
  • Ähnliches gilt grundsätzlich auch für die Höhe des Stickstoffgehaltes, der vorzugsweise nicht zugesetzt wird und der den Gehalt von 0> 06 %, vorzugsweise von 0, 04 46, nicht übersteigen soll.
  • Erfindungsgemäß zu verwendende Stähle können zur Abbindung des Kohlenstoffs und damit zur Vermeidung einer Anfälligkeit gegen interkristalline Korrosion in besonderen Anwendungsfällen auch noch Zusätze von Titan bis zu 0, 5 % oder von Niob bzw. Tantal bis zu 1, 0 % enthalten.
  • Als kennzeichnend für die hervorragende Eignung der Stähle für den beanspruchten Verwendungszweck werden nachfolgend die guten Tiefzieheigenschaften sowie die gleichzeitig geringe Kaltverfestigungsneigung im Vergleich zu nicht mit Kupfer legierten Chrom-Nickel-Stählen anhand von Beispielen beschrieben.
  • Den Einfluß zunehmender Kupferzusätze zu Chrom-Nickel-Stählen mit rd. 18 % Cr 0, 02 % C, 1, 4 % Mn und Nickelgehalten von 7 sowie 8 % auf die im Zugversuch ermittelte Gleichmaßdehnung zeigt Bild 1, auf die im Tiefungsversuch nach Erichsen erzielte Tiefung Bild 2. Die Versuche wurden an 1 mm dicken Blechen durchgeführt. Die Höchstwerte in der Reihe der 7 %-Nickel-Stähle bei etwa 2 % Cu und auch noch in der Reihe der 8 %-Nickel-Stähle bei etwa 1 % Cu liegen mit Tiefungswerten von mehr als 13, 5 mm bis über 14 mm und mit Gleichmaßdehnungen von mehr als 55 % deutlich höher als man sie normalerweise bei üblichen 181 8 - Chrom -Nickel- Stählen beobachtet, deren Werte eine Tiefung von 13 mm sowie eine Gleichmaßdehnung von 50 % praktisch nicht übersteigen und außerdem bei zunehmenden Nickelgehalten oberhalb etwa 8 % Ni auch noch abnehmende Werte zeigen.
  • Weitere Untersuchungsergebnisse an Stählen mit Zusammensetzungen nach Tafel 1 sind in den folgenden Tafeln 2 bis 5 zusammengestellt.
  • Verglichen werden die Eigenschaften der kupferhaltigen Stähle mit 7 % Ni + 2 % Cu sowie 8 % Ni + 1 % Cu gemäß der Anmeldung einerseits und andererseits nicht mit Kupfer legierter Stähle mit zunehmender Austenitstabilität bei steigenden Nickelgehalten von 9 bis 12 %.
  • Den schon im Bild 1 gezeigten hohen Tiefungswerten der beiden kupferhaltigen Stähle werden in Tafel 2 die niedrigeren und mit steigendem Nickelgehalt noch weiter abfallenden Werte von Vergleichs stählen gegenübergestellt. Unerwartet und überraschend ist die Feststellung, daß die eindeutig höhere Tiefung insbesondere des 18/7/2 Chrom-Nickel-Kupfer-Stahles gegenüber dem 18/9/0-Stahl mit einem ebenso eindeutig niedrigeren Kraftbedarf erzielt werden kann, worin bereits die stark herabgesetzte Veriestigungsneigung der erfindungsgemäß zu verwendenden kupferhaltigen Chrom-Nickel-Stähle zum Ausdruck kommt.
  • Die gleichen vier Stähle, wie sie bei den vorab beschriebenen Tiefungsversuchen verwendet wurden, gen nach Tafel 3 auch für die Gleich -maßdehnung die gleiche Reihenfolge der Einordnung.
  • Völlig im Gegensatz zu dem bisher als typisch geltenden Verhalten der instabil -austenitischen Chrom-Nickel-Stähle etwa der Typen 18/8 (X12 CrNi 18 8), 18/7 (X5 CrNi 18 7) und 17/7 (X12 CrNi 17 7), die einerseits zwar im Erichsen-Versuch hohe Tiefungswerte -allerdings auch nur bei entsprechend hohem Kraftaufwand- und beim Zugversuch eine hohe Gleichmaßdehnung aufweisen, andererseits jedoch bei der Kaltumformung mit schnell ansteigender Martensitbildung sehr stark verfestigen, folglich in ihrem Umformvermögen vorzeitig erschöpft werden und z. T. zur Spannungsrißbildung neigen, wird nun bei den erfindungsgemäß zu verwendenden kupferlegierten Chrom-Nickel-Stählen trotz der hohen Tiefungs- und Gleichmaßdehnungswerte nur eine vergleichsweise geringe Kaltverfestigung festgestellt, wie sie entsprechend den Ergebnissen nach Tafel 4 bei nicht mit Kupfer legierten Stählen etwa erst bei einem 18/12 Chrom-Nickel-Stahl beobachtet wird. Dies ist insbesondere auch deshalb so bemerkenswert, weil die kupferlegierten Stähle diese geringe Verfestigung aufweisen, obwohl sie bei der Kaltumformung entsprechend den Ergebnissen nach Tafel 5 in erheblichem Ausmaß in Martensit umgewandelt wurden.
  • Die Folge dieser bisher nicht bekannten Kombination der für Kaltumformungen günstigen Eigenschaften ist ein außergewöhnlich gutes Tiefzieh- und Streckziehverhalten, das diese zusätzlich preisgünstigen Stähle gemäß der Erfindung für den beanspruchten Verwendungszweck in vorteilhafter Weise geeignet macht.
  • Tafel 1
    Stahltyp Zusammensetzung in Gew. %
    (Cr/Ni/Cu) C Si Mn Cr Ni Cu N
    18/ 7/2 o.o20 o.37 1.41 17.98 7.16 1.91 o.o24
    18/ 8/1 | 0.021 0.35 1.43 18.30 8.15 0.83 0.034
    18/ 9/0 0.024 o.36 1.33 17.85 9.o3 o.ol
    18/10/0 0.022 0.30 1.31 17.87 9.78 0.01
    18/11/0 0.024 0.42 1.33 17.90 10.91 0.03
    18/12/0 0.024 o.36 1.30 17.89 11.97 o.o2
    Tafel 2
    Tiefungsversuch Stahltyp (Cr/Ni/Cu)
    (nach Erichsen) 18/7/2 18/8/1 18/9/0 18/10/0
    Teifung (mm) 14.3 13.6 13.2 12.8
    Tiefungskraft (Mp) 3.8 4.0 4.2 3.5
    Tafel 3
    | Gleichmaßdehnung | Stahltyp (Cr/Ni/Cu) |
    (in o%) 18/7/2 18/8/1 18/9/0 18/10/0
    nach Vorverformung 0 % 58 55 53 49
    " " 10 % 40 42 38 35
    " " 20 % 30 33 30 28
    " " 30 % 25 27 25 20
    " " 40 % 19 22 19 17
    Tafel 4
    Zugfestigkeit Stahltyp (Cr/Ni/Cu)
    (in kp/mm²) 18/7/2 18/8/1 18/9/0 18/10/0 18/11/0 18/12/0
    nach
    Kaltverformung
    0 % 52 54 59 54 52 50
    30 % 84 97 108 94 89 86
    60 % 118 135 146 128 125 122
    85 % 153 170 173 160 153 150
    Tafel 5
    Martensitgehalt Stahltyp (Cr/Ni/Cu)
    (in %) 18/7/2 18/8/1 18/9/0 18/10/0 18/11/0 18/12/0
    nach
    Kaltverformung
    0% | (3) | (2.5) | (1.5) | (1) | (0.7)
    30 % 19.5 21 22 5
    60 % 42 43 ' 56 10 | 3.5 1.1
    85 % | 84 | 67 | 71 | 12 | 4 | 1.2

Claims (11)

  1. Patentansprüche Verwendung eines austenitischen nichtrostenden Stahles mit 17, 0 bis 18, 5 % Chrom 0 bis 1, 0 % Silizium 0 bis 2, 0 No Mangan 6, 0 bis 8, 0 % Nickel 0, 5 bis 3, 0 % Kupfer 0 bis 0, 08 % Kohlenstoff 0 bis 0, 06 % Stickstoff Rest Eisen mit den üblichen Begleitelementen, bei dem die Summe 0, 5 (% Mn) + % Ni + 1,5 (% Cu) + 25 (%C+%N) mindestens 10, 0 und höchstens 13, 0 beträgt, als Werkstoff mit hoher Tiefzieh- und Streckziehbarkeit und geringer Verfestigungs -neigung für die Herstellung schwierig geformter Tiefziehteile.
  2. 2. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach Anspruch 1, jedoch mit 17, 5 bis 18, 0 % Cr, für den Zweck nach Anspruch 1.
  3. 3. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 und 2, jedoch mit höchstens 1, 0 % Mn, für den Zweck nach Anspruch 1.
  4. 4. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 3, jedoch mit 6, 5 bis 7, 2 % Ni und mit 1, 5 bis 2, 3 % Cu> für den Zweck nach Anspruch 1.
  5. 5. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 4, jedoch mit höchstens 0, 05 % C, für den Zweck nach Anspruch 1.
  6. 6. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 5, jedoch mit höchstens 0, 04 % N, für den Zweck nach Anspruch 1.
  7. 7. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 6, bei dem die Summe 0, 5 (% Mn) + % Ni + 1, 5 <% Cu) + 25 (%C+%N) mindestens 11, 0 und höchstens 12, 5 beträgt, für X den Zweck nach Anspruch 1.
  8. 8. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 7, jedoch mit Zusätzen bis zu 0, 5 % Ti oder bis zu 1, 0 % Nb bzw. Ta, für den Zweck nach Anspruch 1.
  9. 9. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 8 als Werkstoff für die Herstellung von Tiefziehteilen mit konisch geneigten Wandungen unter Anwendung hoher Umformgrade bzw. großer Ziehtiefen ohne Zwischenglühung oder unter Verringerung der Zahl der erforderlichen Zwischenglühungen.
  10. 10. Verwendung eines Stahles mit einer Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 8 als Werkstoff für die Herstellung von einteiligen Küchenspülen, bestehend aus Spülbecken mit Abdeckung.
  11. 11. Verwendung eines Stahles mit einer Zuaammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 8 als Werkstoff für Zwecke entsprechend den Ansprüchen 1, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß er in der Form von Kaltband hergestellt wird.
    L e e r s e i t e
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0267295A1 (de) * 1986-04-30 1988-05-18 Nisshin Steel Co., Ltd. Trennblatt

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0267295A1 (de) * 1986-04-30 1988-05-18 Nisshin Steel Co., Ltd. Trennblatt
EP0267295A4 (de) * 1986-04-30 1989-05-30 Nisshin Steel Co Ltd Trennblatt.

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