DE2207274C3 - Mengenregelventil - Google Patents
MengenregelventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pneumatisch oder hydraulisch betätigbares Mengenregelventil, das innerhalb
eines Gehäuses drei Räume aufweist, von denen ein erster, mit einer Zuführungsöffnung versehener Raum
zur Aufnahme des regelnden Mediums und ein zweiter Raum zur Aufnahme des zu regelnden Mediums
bestimmt ist und der zwischen diesen beiden Räumen liegende dritte Raum von den beiden anderen Räumen
jeweils durch eine bewegliche Membran hermetisch getrennt ist, wobei die wirksame Fläche der den Raum
für das regelnde Medium abschließenden Membran größer ist als die wirksame Fläche der den Raum für das
zu regelnde Medium abschließenden Membran und die beiden Membranen zur Kraftübertragung starr miteinander
verbunden sind.
Mengenregelventile zur Regelung des Durchflusses eines Mediums sind bekannt. Derartige Ventile können
pneumatisch oder hydraulisch betätigt werden. Nachteilig macht sich bei diesen Ventilen bemerkbar, daß
mechanisch gegeneinander verschiebliche Teile vorhanden sind, die durch Dichtungsringe gegeneinander
abgedichtet werden müssen (vgl. US-PS 32 52 471 und
GB-PS 5 25 226). Eine zuverlässige Abdichtung ist insbesondere bei korrosiven Medien und auch solchen
Medien, die sich katalytisch leicht zersetzen, erforder- !sch, Danäber hinaus haben derartige Ventile, bedingt
durch die Reibung zwischen Dichtung und den bewegten Teilen, eine relativ große Hysteresis, was zu
einem tragen Regelverhalten führt
Aufgabe der Erfindung ist es, ein pneumatisch oder
ίο hydraulisch betätigbares Mengenregelventil der vorstehend
geschilderten Art, das drei voneinander durch bewegliche Membranen getrennte Räume aufweist, so
auszugestalten, daß es diese Nachteile nicht aufweist und daß insbesondere die durch die Abdichtung
gegebenen Schwierigkeiten vermieden werden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß im Mengenregelventil wenigstens zwei öffnungen zur
Durchführung des zu regelnden Mediums durch den zweiten Raum vorgesehen sind und daß der freie
Strömungsquerschnitt des zu regelnden Mediums im zweiten Raum durch eine Lageänderung der diesen
Raum gegen den dritten Raum abschließenden, beweglichen Membran veränderlich ist
Beim erfindungsgemäßen Mengenregelventil ist das zu regelnde Medh-m, d. h. das Medium, dessen
Durchfluß bzw. dessen Menge geregelt wird, von dem regelnden Medium, el. h. dem Medium, das die Regelung
bewirkt, hermetisch durch zwei Membranen getrennt. Dadurch müssen im Ventil keine sich gegeneinander
bewegenden Teile abgedichtet werden. Daraus ergibt sich nicht nur der Vorteil, daß keine Dichtungen mehr
erforderlich sind, sondern es entfallen vor allem die Nachteile und Schwierigkeiten, die sich bei der
Verwendung von Dichtungen und der Notwendigkeit, sich gegeneinander bewegende Teile abzudichten,
ergeben. So treten beim erfindungsgemäßen Mengenregelventil durch die Verwendung von Membranen, die
eine Dichtung sich gegeneinander bewegender Teile überflüssig macht, keine Reibungskräfte auf. Dadurch ist
die Hysteresis des Ventils klein, und das Ventil regelt bereits bei kleinen Druckänderungen nach, beispielsweise
schon bei Druckänderungen von etwa ±10~3N/
mm2. Infolge des Fehlens sich mechanisch gegeneinander bewegender, in Reibungskontakt miteinander
stehender Teile ergeben sich beim erfindungsgemäßen Mengenregelventil weitere Vorteile insbesondere bei
der Verwendung zur Regelung korrosiver oder leicht zersetzlicher Medien. So kann das Ventil beispielsweise
vorteilhaft zur Regelung des Zuflusses von Wasserstoffperoxid (H2O2) zu einem H2Ö2-Zersetzer, der zur
Erzeugung von Sauerstoff dient, verwendet werden. Es gewährleistet hierbei einen leckfreien Zufluß.
Das eiTindungsgemäße Mengenregelventil kann
pneumatisch oder hydraulisch betätigt werden, d. h., als regelndes Medium können sowohl Gase oder Dämpfe
als auch Flüssigkeilten verwendet werden. Die beiden Membranen des Ventils sind zur Kraftübertragung
vorteilhaft über einen Stempel miteinander verbunden. Der Stempel ist dabei mit einer Rückholfeder versehen.
Die Rückholfeder kann vorteilhaft als eine im dritten Raum angeordnete Schraubenfeder ausgebildet sein, die
mit einem Ende auf einem Gehäusevorsprung aufsitzt und mit dem anderen Ende auf den Stempel wirkt Die
Federkraft der Rückholfeder ist vorteilhaft verstellbar.
Beim erfindungsgemäßen Mengenregelventil kann darüber hinaus vorteilhaft wenigstens eine der in den
zweiten Raum mündenden öffnungen an ihrer Mündung als Ventilsitz ausgebildet sein, und an der den
zweiten Raum gegen den dritten Raum abschließenden Membran kann ein zu diesem Ventilsitz passender
Ventilkegel angebracht sein. Münden in den zweiten Raum zwei öffnungen, so ist vorzugsweise die öffnung,
durch welche die Flüssigkeit diesem Raum zugeführt wird, an ihrer Mündung als Ventilsitz ausgebildet. Weist
der zweite Raum mehr als zwei öffnungen auf, so dient vorteilhaft eine öffnung zur Zuführung der Flüssigkeit,
während durch die restlichen öffnungen die Flüssigkeit wieder entfernt wird. Auf diese Weise kann mit Hilfe des
Mengenregelventils beispielsweise mehreren Verbrauchern gleichzeitig Flüssigkeit zugeführt werden.
Die wirksamen Flächen der beiden Membranen des Mengenregelventils sind, wie bereits erwähnt, unterschiedlich
groß. Unter wirksamer Fläche wird dabei jeweils die Fläche der Membran verstanden, auf die der
Druck des jeweiligen Mediums wirkt Das Verhältnis der wirksamen Fläche der beiden Membranen zueinander
richtet sich nach dem gewünschten Regelbereich des Mengenregelventils. liegt der Regelbereich beispielsweise
zwischen etwa 24 und 40 N/cm2, so betragen die wirksamen Flächen etwa 40 cm2 bzw. 30 cm2. Ebenso
richtet sich die Federkraft der verwendeten Feder nach dem gewünschten Regelbereich des Mengenregelventils.
Beim obengenannten Regelbereich wird beispielsweise eine Schraubenfeder mit einer Federkoivstanten
von etwa 30 N/mm verwendet Der Federweg beträgt dabei etwa 2 mm.
Die verwendeten Membranen müssen selbstverständlich,
ebenso wie die anderen Teile des Mengenregelventils, gegenüber den Medien, mit denen sie jeweils in
Berührung kommen, beständig sein, & h., sie dürfen von
diesen Medien nicht angegriffen werden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Membranen aus Polytetrafluoräthylen
bestehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Regelung von Flüssigkeiten wie H2O2 erfolgt.
Es können natürlich aber auch andere Materialien Verwendung finden, die beispielsweise jeweils speziell
auf das entsprechende Medium abgestimmt sind.
Das erfindungsgemäße Mengenregelventil eignet sich aufgrund seiner Bauweise besonders vorteilhaft für
Verwendungszwecke, bei denen regelndes Medium und zu regelndes Medium den gleichen Druck aufweisen.
Anhand einer Figur eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
Die Figur zeigt im Schnitt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mengenregelventils.
Das Ventilgehäuse 10 besteht aus drei Bauteilen, dem Oberteil 11, dem Mittelteil 12 und dem
Unterteil 13, die mit Schrauben 14 zusammengehalten werden. Beim Zusammenbau des Ventils wird zwischen
die Bauteile 11 und 12 eine Membran 15 eingelegt und
zwischen die Bauteile 12 und 13 eine Membran 16. Die Membranen bestehen aus Polytetrafluoräthylen, während
für die übrigen Bestandteile des Regelventils korrosionsbeständiger Stahl verwendet wird.
Das Mittelteil 12 weist eine durchgehende große öffnung auf, die beidseitig von den Membranen 15 bzw.
16 abgeschlossen wird, wodurch ein Raum 17 entsteht. Der Raum 17 ist über einen engen Kanal 33 in der Wand
des Mittelteiles Ϊ2 mit der Atmosphäre verbunden und übt so eine Art Pufferwirkung aus. Das Oberteil 11 und
das Unterteil 13 weisen jeweils eine Aussparung auf, die durch die Membranen 15 bzw. 16 abgeschlossen werden,
wobei Räume 18 bzw. 19 entstehen. Der Raum 18 dient zur Aufnahme des regelnden Mediums, der Raum 19 zur
Aufnahme des zu regelnden Mediums. Das regelnde Medium wird dem Raum 18 durch eine öffnung 20 im
Oberteil 11 zugeführt, während Zu- bzw. Abführung des
zu regelnden Mediums zu und vom Raum 19 durch zwei öffnungen 2! bzw. 22 im Unterteil 13 erfolgen. Die
Mündung der öffnung 21 in den Raum 19 ist als Ventilsitz 32 ausgebildet
Im Raum 17 befindet sich ein Stempel 23, der mit den
beiden Membranen 15 und 16 verbunden ist Dazu werden die Membranen jeweils an einem Ende auf den
Stempel aufgelegt und mit Abdeckringen 24 bzw. 25 bedeckt, die dann mit Schrauben 26 bzw. 27 am Stempel
23 befestigt werden. Bei der in der Figur dargestellten Ausführungsform des Mengenregelventils ist der
Abdeckring 24 nicht direkt am Stempel 23 angebracht, sondern durch die Schrauben 26 mit einem Verstellring
28 verbunden, der am Stempel 23 mittels eines Gewindes angebracht ist. Die Membranen 15 und 16
sind, wie in der Figur dargestellt ist, zusammen mit dem Stempel beweglich.
Der Stempel 23 ist mit einer Feder 29 versehen, die am einen Ende am Verstellring 28 anliegt und am
anderen Ende auf einem Gehäusevorsprung 34 aufliegt, d.h. auf einem in den Raum 17 ragenden Teil des
Mittelteiles 12. Zusammen mit dem Abdeckring 25 ist an einem Ende des Stempeis 23 eine Abdeckplatte 30
angebracht Die Abdeckplatte 30 ist mit einer Erhebung versehen, die als zum Ventilsitz 32 passender Ventilkegel
3t ausgebildet ist.
Das erfindungsgemäße Mengenregelventil kann, wie bereits erwähnt, besonders vorteilhaft dann verwendet
werden, wenn regelndes und zu regelndes Medium den gleichen Druck aufweisen. So kann das Mengenregelventil
beispielsweise zur Regelung der Zufuhr von Wasserstoffperoxid zu einem Zersetzer verwendet
werden, in dem das Wasserstoffperoxid katalytisch zu Sauerstoff und Wasser zersetzt wird. Als regelndes
Medium wird hierbei vorteilhaft der bei der Zersetzung gebildete Sauerstoff verwendet, der dem Raum 18
zugeführt wird. Das zu regelnde Medium, d. h. das Wasserstoffperoxid, durchströmt den Raum 19. Ein
H2O2-Zersetzer zur Gewinnung von Sauerstoff ist
beispielsweise in der DT-OS 22 07 273 vorgeschlagen. Bei diesem Sauerstoffgenerator weisen infolge Druckrückkopplung
Sauerstoff und Wasserstoffperoxid den gleichen Druck auf. Die Druckrückkopplung wird
deshalb vorgenommen, um einen selbsttätigen Betrieb des Sauerstoffgenerators zu ermöglichen und um die
Verwendung von Hilfsenergie zu vermeiden.
Der Durchfluß des Wasserstoffperoxids durch das Ventil bzw. durch den Raum 19 ist bei Inbetriebnahme
zunächst ungehindert. Ab einem Druck von beispielsweise etwa 24 N/cm2 wird infolge des ansteigenden
Druckes der freie Strömungsquerschnitt des zu regelnden Mediums in diesem Raum verringert, d. h„ der
Stempel 23 bewegt sich in Richtung auf den Ventilsitz 32. Der Grund hierfür ist, daß die Regelkraft des Ventils
abhängig ist vom herrschenden Druck, von der Differenz der wirksamen Flächen der beiden Membranen
und von der Federkraft der Feder. Die wirksamen Flächen der Membranen sind dabei jeweils die Flächen
der Membranen, die nicht zwischen den Bauteilen 11 und 12 bzw. 12 und 13 eingespannt sind. Die Regelkraft
entsteht aus der Differenz der Kraft der Feder und der Kraft, die sich durch die mit gleichem Druck
beaufschlagten, unterschiedlich großen wirksamen Flächen der beiden Membranen ergibt Bei steigendem
Druck wirkt die Regelkraft in Richtung auf den Ventilsitz; dabei drückt die Regelkraft über den
Verstellring 28 auf den Stempel 23 mit dem Ventilkegel
31, wobei der Spalt zwischen dem Ventilsitz 32 und dem Ventilkegel 31 verringert und die Durchflußrate von
H2O2 durch den Raum 19 vermindert wird. Bei
abnehmendem Druck kehrt sich die Richtung der Regelkraft um, da die Federkraft die Kraft, die sich
durch die mit gleichem Druck beaufschlagten Membranen ergibt, überwiegt; das Ventil öffnet sich dadurch
wieder.
Durch Drehen des Verstellringes 28 kann die Vorspannung der Feder 29 abgeändert und damit der
Regelbereich des Ventils verändert werden. Dazu wird das Oberteil 11 des Ventils vom Mittelteil 12
abgenommen und der Verstellring 28 zusammen mit der Membran 15 gedreht Die Membranen 15 und 16 weisen
an den Stellen, die an die Schrauben 14 zu liegen
S kommen, Löcher auf; die Membranen können aber in diesen Bereichen auch geschlitzt sein.
Das erfindungsgemäßen Mengcnregelventil hat beispielsweise
einen Durchmesser von etwa 1OO mm und eine Höhe von etwa 50 mm. Es kann immer dann
,o verwendet werden, wenn der Fluß eines Mediums pneumatisch oder hydraulisch geregelt werden soll.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Pneumatisch oder hydraulisch betätigbares Menpenrecrelventil. das innerhalb eines Gehäuses
drei Räume aufweist, von denen ein erster, mit einer Zuführungsöffnung versehener Raum zur Aufnahme
des regelnden Mediums und ein zweiter Raum zur Aufnahme des zu regelnden Mediums bestimmt ist
und der zwischen diesen beiden Räumen liegende dritte Raum von den beiden anderen Räumen
jeweils durch eine bewegliche Membran hermetisch getrennt ist, wobei die wirksame Fläche der den
Raum für das regelnde Medium abschließenden Membran größer ist als die wirksame Fläche der den
Raum für das zu regelnde Medium abschließenden Membran und die beiden Membranen zur Kraftübertragung
starr miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei öffnungen (21, 22) zur Durchführung des zu
regelnden Mediums durch den zweiten Raum (19) vorgesehen sind und daß der freie Strömungsquerschnitt
des zu regelnden Mediums im zweiten Raum (19) durch eine Lageänderung der diesen Raum
gegen den dritten Raum (17) abschließenden, beweglichen Membran (16) veränderlich ist
2. Mengenregelventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Membranen (15,16)
über einen mit einer Rückholfeder (29) versehenen Stempel (23) miteinander verbunden sind.
3. Mengenregelventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückholfeder (29) als eine
im dritten Raum (17) angeordnete Schraubenfeder ausgebildet ist, die mit einem Ende auf einem
Gehäusevorsprung (34) aufsitzt und mit dem anderen Ende auf den Stempel (23) wirkt
4. Mengenregelventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
der beiden in den zweiten Raum (19) mündenden Öffnungen (21, 22) an, ihrer Mündung als Ventilsitz
(32) ausgebildet ist und daß an der den zweiten Raum (19) gegen den dritten Raum (17) abschließenden
Membran (16) ein zu diesem Ventilsitz (32) passender Ventilkegel (31) angebracht ist
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DE2207274A1 DE2207274A1 (de) | 1973-08-23 |
DE2207274B2 DE2207274B2 (de) | 1977-03-24 |
DE2207274C3 true DE2207274C3 (de) | 1977-11-03 |
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