DE2205063C2 - Verfahren zur Herstellung medizinischer Verbände - Google Patents
Verfahren zur Herstellung medizinischer VerbändeInfo
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- DE2205063C2 DE2205063C2 DE19722205063 DE2205063A DE2205063C2 DE 2205063 C2 DE2205063 C2 DE 2205063C2 DE 19722205063 DE19722205063 DE 19722205063 DE 2205063 A DE2205063 A DE 2205063A DE 2205063 C2 DE2205063 C2 DE 2205063C2
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L15/00—Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads
- A61L15/16—Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons
- A61L15/22—Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons containing macromolecular materials
- A61L15/32—Proteins, polypeptides; Degradation products or derivatives thereof, e.g. albumin, collagen, fibrin, gelatin
- A61L15/325—Collagen
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
medizinischer Verbände auf der Basis von vom Rind gewonnenem Kollagen durch Homogenisierung mit
Wasser. Abkühlung bis — 70°C und anschließende Lyophilisierung.
Derartige medizinische Verbände auf der Basis von KoHagcnschaummasse dienen als temporäres Hautpflaster
bei der Herstellung einer Hülle von enthäuteten Zonen großer Ausdehnung, insbesondere be; Brandwunden
oder Unfällen, die zu Hautverlusten geführt haben.
Es sind verschiede-e Zubereitungsverfahren von
Kollagenve. bänden als Schaummasse bekannt, wobei 1.2%ige Koilagenlösungen benutzt werden, die einer
Homogenisierung unterworfen und dann in einem Zylind.r eingebracht werden, dessen Boden aus einer
Frittgiasplatte besteht. In diesen Zylinder wird Luft oder
ein träges Gas unter Druck eingelassen. Nach dem Schäumen wird das Kollagen in den Gelzustand mittels
einer normalen Kadmiumnitratlösung gebracht, die nachher durch Waschen entfernt wird. Da das zustande
gekommene Blatt spröde ist, wird es mit einem anderen, ebenfalls kollagenartigen Blatt bedeckt, das fester ist
und in welches ein bakterizides oder ein bakteriostatisches Mittel eingerührt werden kann. Diese Kollagenverbandart
weist den Nachteil auf, daß zu ihrer Herstellung viele Arbeitsgänge erforderlich sind und
daß die Überlagerung mit einer festeren Folie die Enifernung der Sekretionen der τα behandelnden
Wunde verhindert
Dieser Verband aus geschäumten Kollagen weist w abet erhebliche Vorteile gegenüber KoHagenblättern
auf, die nach einem aus der GB-PS 1102 Π8
bekanntgewordenen Verfahren hergestellt sind, nach welchem 300 Teile von wiederaufgebautem, ungegerbtem
Kollagen, das in 40000 Teilen O,l°/o;gem NaCl
während 16 Stunden gewaschen und dann weiterbehandelt wird, mit destilliertem Wasser während 16 Stunden
aufgequollen wird, verwendet werden. Etwa 900Teüe
der Dispersion sind bei —20° C eingefroren und bei 50—100 μΐιΐ Hg lyophilisiert wonach die so erhaltene
Platte mit Nadeln von 1 mm Durehmesser durchbohrt
wird und 25 Einstiche pro Quadratzoll aufweist Durch 25 Einstiche pro Quadratzoll läßt sich nicht ein Schaum
herstellen. Die relativ großen Einstiche wirken zwar wie Kanäle, jedoch sind es so wenige, daß dieses Material
nicht mit einem Kollagenschaum vergleichbar ist
Es ist weiterhin die Möglichkeit bekannt, die Kollagenschaummasse durch Gefrieren eines sauren
Kollagensots und Sublimation des Wassers unter hohem Druck und Einhalten einer Temperatur unterhalb des
Gefri ;rpunktes zu gewinnen. Dieses Verfahren ist
insofern nachteilig, als es ein großporiges Produkt eigibu
Derartige Verfahren sind auch in anderen Modifikationen,
z. B. aus der FR-PS 14 41 817, bekanntgeworden.
Die hierbei hergestellten Produkte dienen dann zur Hämostatierung und sind aus einem mit Wasser
homogenisierten Kollagen hergestellt, das angefroren und almählich bei Zimmertemperatur getrocknet wird;
oder es handelt sich um ein Produkt aus einem Kollagenmaterial von 7% Trockensubstanz, das mit
Wasser homogenisiert, auf bis zu —70°C, vorzugsweise
—40 abgekühlt and dann bei 15—20°C lyophilisiert ist
Dieses Material wird dann auf der Wunde durch Einführung von 0.1—03% Trimethyiolmelamin unre
sorbierbar gemacht
Durch die US-PS 33 93 080 ist die Hersteüüf.g von
mikrokristallinem kolloidalem Kollagen bekanntgeworden, weiches durch Homogenisierung von Kuhhaut in
angesäuertem Wasser und anschließende Abkühlung auf eine Temperatur unter 30° C. Zusatz von 1,4 Dioxan
oder Isopropanol und anschließende Gefriertrocknung hergestellt wird
Für die Verwendung als Wund- oder Menstruationstampon ist es aus der DE-OS i8 11 290 bekanntgeworden,
einen geschäumten Kollagenbrei mit Gerbmittel zu versetzen und bei Temperaturen von —2 bis —40° C zu
vernetzea Das aufgetaute Produkt kann durch mechanisches Ausquetschen des Wassers stark zusammengedrückt
und auf diese Weise getrocknet werden. Das Produkt ist sehr aufnahmefähig für Wasser und gewinnt
dabei die vor dem Ausquetschen des Wassers bei der Herstellung innegehabten Dimensionen wieder.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine feinporige, elastische, leicht formbare Koliagenschaummasse herzustellen,
die sich insbesondere als temporäres Hautpflaster bei Unfällen mit Hautverlusten auf größeren
enthäuteten Zonen eignet
Die Erfindung besteht darin, daß man eine 035— 2%ige Kollagen-Polydispersion aus Rinderhaut bis zum
Verschwinden von Faseransammlungen homogenisiert und dann bei einer Temperatur zwischen —65° C und
— 70°C für Ήηε Zeit von 23 bis 3,2 Stunden plötzlich
einfriert und anschließend durch Vakuumsublimation bei ΙΟ-3 bis ΙΟ-5 Torr 24—48 Stunden trocknet, wobei
die Endtemperatur 35°C nicht überschreiten darf.
Nach der Sublimation weist das gewonnene Material ein schwammiges Aussehen auf, ist weiß-elastisch,
zusammendruckbar, leicht formbar uiid besonders
feinporig und besitzt eine Dichte von 0,03 ... 0,6 g/cmJ.
Durch Verwendung der Polydispersion liegen in dem Verbandmaterial Kollagenbestandteile der verschiedensten
Größen vor, was sich nicht nur auf die Feinporigkeit sondern auch auf die Formstabilifät und
-elastizität und insbesondere auf die medizinische Wirksamkeit vorteilhaft aus·' rkt Durch das Schockgefrieren
einer nur gerade bis zum Verschwinden der Faseransammlungen homogenisierten Kollagendispersion
im Temperaturbereich zwischen —65 und —70°C
wird ein Produkt erreicht, welches Kollagenteile der verschiedensten Größe in gleichmäßiger Verteilung mit
der Oberfläche der Wunden in Berührung zu bringen vermag.
Das Wesen der Erfindung ist anhand des nachfolgenden Beispieles näher erläutert
Zu 1000 ml Kollagenpolydispersion in 2%iger Bor-
Säurelösung, wobei die Polydispersion eine 0.8%ige
Konzentration besitzt, wird 0.1 g Thiomersal zugegeben,
und es wird in einen Homogenisator der Type »Tuimix« eingebracht und bis zum Verschwinden der
Faseransammlungen homogenisiert. Nach vollkommener Homogenisierung wird die Polydispersion in
Gefäße aus Epoxyharzen (die einen gleichförmigen Wärmeaustausch mit der Außenluft sicherzustellen
vermögen, wobei die Kollagenlösung nicht an den Wänden haftet) in solcher Weise verteilt, daß die
Schichtdicke in den Gefäßen 15 mm erreicht.
Die die Kollagenpolydispersion enthaltenden Gefäße werden in den vorher bereitgestellten Gefrierschrank
gebiacht, in welchem eine zwischen —65°C und —70cC
liegende Temperatur eingestellt worden ist und dort 2.5 ... 3,2 Stunden lang zwecks Gleichförmigkeit der
Eiskrisiallstruktur belassen. Nach Ablauf dieser Zeit
wird anschließend zur Sublemation des eingefrorenen Lösungsmittels übergegangen, die unter Luftleere unter
einem Druck von 10~J... 10-'■ Torr und einer Anfangstemperatur von —40 ... - 500C durchgeführt wird. Die
Dauer des Subhmationsvorganges beträgt 30 Stunden und die Endtemperatur darf + 35° C nicht überschreiten.
Nach der Sublimation weist das gewonnene Material ein schwammiges Aussehen auf, >st weiß elastisch,
zusammendrückbar, Uichtformbar und feinporig und besitzt eine Dichte von 0.03... 0.6 g/cm'.
Das so gewonnene Material wird aus den Gefäßen herausgenommen, in Poiyäihylentüten getan und rrit
Gammastrahlen oderr sonstwie durch Bestrahlung sterilisiert.
Auch bei di^em Verbandmatei ial können — wie es
bei bekannten Verbandmaterialien der Fall ist — verchiedene bakterizide oder bakteriostatische oder
aride, e medizinische Substanzen, wie Antibiotika,
zugegeben werden Das geschieht dadurcn, daß diese Substanzen der Kodagenpolydispersion zugefügt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung medizinischer Verbände auf der Basis von vom Rind gewonnenem Kollagen durch Homogenisierung mit Wasser, "> Abkühlung bis auf — 700C und anschließende Lyophilisierung, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 0,66—2%ige Kollagen- Polydispersion aus Rinderhaut bis zum Verschwinden von Faseransammlungen homogenisiert und dann bei einer u· Temperatur zwischen —65° C und —70" C für eine Zeit von 23 bis 32 Stunden plötzlich einfriert und anschließend durch Vakuumsublimation bei 10" J bis 10-* Torr 24—48 Stunden trocknet, wobei die Endtemperatur 35° C nicht überschreiten darf. ι >
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722205063 DE2205063C2 (de) | 1972-02-03 | 1972-02-03 | Verfahren zur Herstellung medizinischer Verbände |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722205063 DE2205063C2 (de) | 1972-02-03 | 1972-02-03 | Verfahren zur Herstellung medizinischer Verbände |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2205063A1 DE2205063A1 (de) | 1973-08-30 |
DE2205063C2 true DE2205063C2 (de) | 1984-02-23 |
Family
ID=5834910
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722205063 Expired DE2205063C2 (de) | 1972-02-03 | 1972-02-03 | Verfahren zur Herstellung medizinischer Verbände |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2205063C2 (de) |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2610625A (en) * | 1947-10-14 | 1952-09-16 | Armour & Co | Surgical sponge and the preparation thereof |
DE1642012A1 (de) * | 1965-04-07 | 1971-04-22 | Ethicon Inc | Kollagenschwamm |
FR1441817A (fr) * | 1965-05-17 | 1966-06-10 | Spofa Vereinigte Pharma Werke | Procédé pour la préparation de mousse collagène ainsi que les mousses collagènes conformes à celles obtenues par le présent procédé ou procédé similaire |
US3393080A (en) * | 1965-10-20 | 1968-07-16 | Fmc Corp | Microcrystalline colloidal collagen dispersions in dispersing media containing dimethyl sulfoxide and water-miscible organic solvents |
DE1811290C3 (de) * | 1968-11-27 | 1980-02-14 | Milos Dr.Med Dr.Se. 8000 Muenchen Chvapil | Verfahren zur Herstellung von Kollagenfasergeflechten in Form von filzartigen Membranen oder schwammartigen Schichten |
-
1972
- 1972-02-03 DE DE19722205063 patent/DE2205063C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2205063A1 (de) | 1973-08-30 |
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