DE2204229C3 - Leistungsregeleinrichtung für eine Hochspannungs-Gleichstromübertragungsanlage - Google Patents
Leistungsregeleinrichtung für eine Hochspannungs-GleichstromübertragungsanlageInfo
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Description
45
Insbesondere zur Übertragung elektrischer Energie auf große Entfernungen geht man immer mehr dazu
über, hierzu Gleichspannungsleitungen vorzusehen, Diese Gleichspannungsleitungen sind an beiden Enden
mit je einem Stromrichter versehen, dessen Wechselspannungsanschlüsse
an ein Wechselspannungs- oder Drehspannungsnetz angeschlossen sind.
Derartige Hochspannungs-Gleichstromübertragungsanlagen werden zur Vermeidung von unnötigen
Oberwellen und zur Verringerung der bereitzustellenden Blindleistung auf der Wechselrichterseite mit
möglichst weitgehender Aussteuerung der Stromrichterventile, d. h. möglichst hoher Spannung, betrie- bo
ben.
Um bei einem Spannungseinbruch des speisenden Wechsel- oder Drehspannungsnetzes zu verhindern,
daß durch den Rückgang der Gleichspannung auf der Gleichrichterseite der Gleichstromleitung kein Strom
mehr übertragen wird, ist dem Wechselrichter ein Stromregler zusätzlich vorgeschaltet, dessen Sollwert
unterhalb des Stromsollwertes für den Stromregler des Gleichrichters liegt Hierdurch wird erreicht, daß be.
Spannungsrückgang im speisenden Neu nur ein Sgfiigiger Stromrückgang auf der Gle,chspannungs-'KSerfolgt
Soll jedoch aus irgendeinem Grunae die ;
übemagungsleistung plötzlich wesentlich vermindert oder auf den Wert Null eingestellt werden, so wurde
Hi//e Einstellung durch den Stromregler des Wechsel-SeS
vSgert. wenn dessen Sollwert nicht schnell
£Ss hSuntergeregelt wird Um dies sicherzustellen!
werden schnell arbeitende f-ernubertragungseinrtchtuneen
zur Übertragung des Stromsollwertes benuS in einem solchen Fall den Stromregler für
den Wechselrichter am Eingreifen hindern.
Aus der DT-OS 16 13 638 ist es ferner bekannt, bei
einem Ausfall der Fernübertragung mittels Spemherg
jeder die vor dem Ausfall eingegangenen Befehlssi-Inale
zu speichern und damit die Regeleinrichtung auf diesen.zuletzte.npfangenenWertenzuhalten.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Leistungsregeleinrichtung
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Aufgabe der Erfindung .st es, be, e.ner
derartigen Leistungsregeleinrichtung ohne eine schnelle Fernübertragungseinrichtung auszukommen und trotzdem
sicherzustellen, daß plötzliche Leistungsverringerungen
vorgenommen werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichne des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelost.
Lin Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung .m Übersichtsschaltbild dargestellt. Ein Generator GI
speist über eine Leitung L 1 und über einen Transformator
Tr 1 einen Gleichrichter GR. An die Gleichstromanschlüsse
dieses Gleichrichters ist eine Gleichstromleitung L 2 angeschlossen, deren zweites Ende an die
Gleichstromanschlüsse eines Wechselrichters WR geführt
sind Die Wechselspannungsanschlusse des Wechselrichters WR sind über einen Transformator Tr 2 an
eine Leitung Z-3 geführt. Dabei wird Le.stung vom Gleichrichter GR zum Wechselrichter WR übertragea
Der Leistungssollwert /W wird auf ein Dividierglied DG gegeben. Außerdem ist dem Div.dierglied der
Spannungs-Istwert Uw zugeführt, der einem Spannungswandler
Sp^entnommen ist. Die Primärwicklung dieses Spannungswandlers Sp Wist an die Gleichstrom
leitung L 2 angeschlossen.
In dem Dividierglied DG wird der Quotient aus Leistungssollwert A,.//und dem Gpannungs-lstwert Um
gebildet. Am Ausgang des Dividiergliedes DG erscheint also der Stromsollwert hai. Dieser ist einerseits an eine
Fernübertragungseinrichtung FÜ und andererseits an den Sollwerteingang eines Stromreglers StR 1 geführt.
Der Istwert /«/ wird der Sekundärwicklung eines Stromwandlers SiIVI entnommen und an den Stromregler
SfR 1 geführt. Der Ausgang des Stromreglers SfRl ist an die Steuereinrichtung SfEl für den
Gleichrichter GR angeschlossen, die in bekannter Weise die Zündimpulse für die Stromrichterventile des
Gleichrichters GR bereitstellt.
Der Wechselrichter WR ist steuerseitig an eine
Steuereinheit SfE2 angeschlossen, deren Eingang an eine Auswahleinrichtung A 1 geführt ist. Die Auswahleinrichtung
A1 besteht im Prinzipschaltbild aus einander parallelgeschalteten Dioden, so daß jeweils die
größte Spannung an einem der drei Eingänge für die Steuereinheit SfE2 wirksam wird. An den Eingang A
der Auswahleinrichtung A 1 wird eine Spannung gelegt, die sicherstellt, daß ein vorgegebener Mindeststeuerwinkel
von der Steuereinheit SfE2 (Trittgrenze) nicht unterschritten wird. Der Eingang A 12 ist an den
Ausgang eines Stromreglers SiR 2 angeschlossen, der
seinen Istwert Im von einem Stromwandler StE2 erhält.
Der Eingang A 13 ist an den Ausgang eines Spannungsreglers SpR geführt Der Istwert Um der Spannung ist
einem Spannungswandler Sp W2 entnommen, der Sollwert Usoii wird fest vorgegeben. Ein Sollwert
!sou— I 1 ist dem Stromregler StR 2 über eine Auswahlschaltung
A 2 zugeführt, wenn dieser Wert einen Mindestwert 1min überschreitet Hierzu ist an den
Eingang A 21 der Auswahleinrichtung A 2 eine Spannung
angeschlossen, die sicherstellt, daß der Stromregler StR 2 einen Mindestsollwert erhält, der oberhalb des
Lückbetriebes des Wechselrichters WR und des Gleichrichters GR liegt An den zweiten Eingang A 22
der Auswahleinrichtung A 2 ist eine Differenzeinrichtung DE angeschlossen, der einerseits eine dem Strom
/ ί proportionale Größe und andererseits der Ausgang eines Nachlaufspeichers NS zugefühit ist. Dieser
Nachlaufspeicher NSist eingangsseitig an die Fernübertragungseinrichtung
FfJ angeschlossen und besteht im wesentlichen aus einem Digital-Analogwandler DA.
dem z. B. die Reihenschaltung eines Motors Mund eines
zwischen Abgriff und einem festen Anschluß liegenden Teiles des Potentiometers Pi nachgeschaltet ist. Der
Abgriff dieses Potentiometers Pi wird zusammen mit
dem Abgriff eines weiteren Potentiometers P2 vom Motor verstellt. Auch das Potentiometer P2 liegt
zwischen positivem Potential und Erde. Eine Änderung der Ausgangsspannung des Digital-Analogwandler s DA
hat dadurch zur Folge, daß der Motor M sich so weit dreht, bis nach bestimmter Verstellung der Abgriffe der
Potentiometer Pi und P2die Spannung zwischen dem
Abgriff des Potentiometers Pi und Erde gleich der Ausgangsspannung des DA ist. An Stelle dieses im
Prinzip dargestellten und beschriebenen Nachlaufspeichers kann auch jede andere bekannte Nachlaufspeicherausführung
eingesetzt werden.
Damit ergibt sich für den Normalbetrieb folgende Wirkungsweise: Der Strom auf der Gleichspannungsleitung
L 2 wird durch den Stromregler StR i abhangig von dem aus dem Leistungssollwert Ao// ermittelten
.Stromsollwert hoii eingestellt. Die Ausgangsspannung
des Spannungsreglers SpR is.t größer als die Ausgangsspannung
des Stromreglers StR 2 und größer als die Spannung am Fingang A Il der Auswahleinrichtung
A i. so daß der Wechselrichter WR auf konstante Spannung Um angesteuert wird. Für den Fall, daß der
Leistungssollwert Psoii plötzlich verringert wird, wird
dem Stromregler StR i ein geringerer Stromsollwert Isuii vorgegeben. Der Steuerwinkel des Gleichrichters
GR wird also vergrößert, so daß der Strom auf der Gleichstromleitung L2 schnell zurückgeht. Dies hat zur
Folge, daß wegen des geringeren Istwertes des Stromes auf der Gleichstromleitung L 2 der Ausgang des
Stromreglers StR 2 positiver wird, so daß der Zündwinkel des Wechselrichters (vom Steuerwinkel
180° aus gezählt) größer wird und so die Spannung auf der Gleichspannungsleitung L 2 vermindert, um auf
diese Weise den verminderten Istwert des Stromes, wieder an den bislang gleich gebliebenen Sollwert
At·//— /1 anzugleichen.
Da erfindungsgemäß die Übertragungszeit der Fernübertragung FÜ einschließlich der Zeit für die
Einstellung des Nachlaufspeichers NS wesentlich größer ist als die Ausregelzeit des Stromreglers StR 2,
wird der Sollwert des Stromreglers StR 2 zunächst beibehalten. Dies hat zur Folge, daß wegen des
weiterfließenden Stromes auf der Gleichspannungsleitung
L 2 der Stromregler SfA 1 den Zündwinkel des Gleichrichters GR laufend verkleinert Das Absinken
der Spannung auf der Gleichspannungsleitung L 2 bewirkt im Dividierglied DG durch die Verminderung
des Nenners Um, daß am Ausgang des Dividiergliedes DG ein größerer Sollwert Isoii für den Strom erscheint.
Wenn die Spannung auf der Gleichspannungsleitung L 2 so weit abgesunken ist, daß der Stromsollwert am
Ausgang des Dividiergliedes DG den Wert erreicht hat, der vom Stromregler StR 2 auf der Wechselrichterseite
vorgegeben wird, ist der Ausgleichsvorgang beendet. Die vorgegebene Leistung wird also bei nur geringfügig
vermindertem Strom auf der Gleichspannungsleitung L2 mit abgesunkener Spannung auf der Gleichspannungsleitung
L 2 übertragen. Wenn die Fernübertragungseinrichtung FÜ nach Abschluß dieses Vorganges
eingreift, wird langsam unter Verminderung des Stromes auf der Gleichspannungsleitung L 2 die
Gleichspannung dieser Gleichspannungsleitung wieder erhöht.
Im Gegensatz zu einer Leistungsregeleinrichtung mit schnell wirkender Fernübertragungseinrichtung für den
Stromsollwert oder mit gleichzeitiger Einspeisung eines Leistungssollwertes auf beiden Enden einer Gleichspannungsleitung
wird der verminderte Leistungswert also nicht dadurch erreicht, daß der Strom zurückgeht,
sondern zunächst dadurch, daß die Spannung auf der Gleichspannungsleitung im erforderlichen Maße zurückgenommen
wird. Diese Auslegung der Leistungsregeleinrichtung ermöglicht es also, erhebliche Aufwendungen
für eine schnelle Fernübertragungseinrichtung zu sparen; außerdem ist es nicht erforderlich, Sicherheitseinrichtungen
für den eventuellen Ausfall der Fernübertragungseinrichtung vorzusehen, da der Nachlaufspeicher
NS seinen bisherigen Wert beibehält, ohne daß dadurch die Leistungsregelung unwirksam wird.
Ein besonders großer Vorteil ergibt sich durch den zusätzlich vorgesehenen Eingang A 21 der Auswahleinrichtung
A 2, der sicherstellt, daß unabhängig von dem ermittelten Sollwert /«>« ein Mindeststrom beibehalten
wird, der über dem Lückstrom des Gleichrichters und des Wechselrichters liegt. Hierdurch wird ohne
besondere Maßnahme beim Anfahren der Leitung sichergestellt, daß zunächst der Strom auf der
Übertragungsleitung einen das ordnungsgemäße Arbeiten von Gleich- und Wechselrichter gewährleistenden
Mindestwert erreicht und dann erst db Spannung auf der Gleichspannungsleitung L 2 zunimmt. Dadurch
kann die Leistung praktisch von Null aus durch langsame Erhöhung der Gleichspannung gesteigert
werden, so daß die Übertragungsleistung kontinuierlich an die jeweilige Leistungsfähigkeit des Kraftwerkes
angepaßt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Leistungsregeleinrichtung für eine Hochspannungs-Gleichstromübertragungsanlage,
die über einen Gleich- und einen Wechselrichter zwei Wechselspannungsnetze miteinander verbindet, bei
der der Steuereinrichtung für den Gleichrichter ein Leistungsregler mit unterlagerter Stromregelung
vorgeschaltet ist und bei der der Steuereinrichtung für den Wechselrichter einerseits ein Spannungsregler
und andererseits ein Stromregler mit einem gegenüber dem Stromregler für den Gleichrichter
geringeren Stromsollwert so vorgeschaltet ist. daß jeweils der den kleineren Spannungswert auf der
Gleichspannungsleitung vergebende Regler wirksam ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Übertragung der dem Stromsollwert (Isoii) des
Gleichrichters (GR) proportionale Größe dienende Fernübertragungseinrichtung (FÜ) so aufgebaut ist.
daß sich der Stromsollwert (Imii—II) \) des
Stromreglers (SiR 2) für den Wechselrichter (WR) erst ändert, wenn die Ausregelzeit des Stromreglers
(SiA 2) für den Wechselrichter (WR) bereits abgelaufen ist.
2. Leistungsregeleinrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwerteingang
des Stromreglers (SiR 2) für den Wechselrichter (WR) an den Ausgang eines Nachlaufspeichers (NS)
angeschlossen ist, dessen Eingang über die Fernübertragungseinrichtung (FÜ) zur Übertragung des
Stromsollwertes (l*,n) des Stromreglers {StR 1) für
den Gleichrichter (GR) angeschlossen ist und daß der Nachlaufspeicher (NS)so ausgebildet ist, daß bei
Ausfall der Fernübertragungseinrichtung (FÜ) der Ausgangswert bestehen bleibt.
3. Leistungsregeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromregler
(StR 2) für den Wechselrichter (WR) so aufgebaut ist, daß sein Sollwert einen oberhalb des Stromwertes
für den Lückbetrieb des Gleich- (GR) und Wechselrichters (WR) liegenden Wert nicht unterschreiten
kann.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19722204229 DE2204229C3 (de) | 1972-01-29 | Leistungsregeleinrichtung für eine Hochspannungs-Gleichstromübertragungsanlage | |
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GB445873A GB1388824A (en) | 1972-01-29 | 1973-01-29 | Direct current electrical power transmission |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19722204229 DE2204229C3 (de) | 1972-01-29 | Leistungsregeleinrichtung für eine Hochspannungs-Gleichstromübertragungsanlage |
Publications (3)
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DE2204229A1 DE2204229A1 (de) | 1973-08-02 |
DE2204229B2 DE2204229B2 (de) | 1975-10-30 |
DE2204229C3 true DE2204229C3 (de) | 1976-08-12 |
Family
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