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Verfahren zum Herstellen von Formkörpern mit korrosionsgeschützten
Oberflächen und nach dem Verfahren hergestellte Formkörper.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern
mit korrosionsgeschiitzten Oberflächen. Viele in der Verfahrenstechnik, aber auch
in anderen technischen Bereichen verwendete Gegenstände kommen mit einem Teil ihrer
Oberflächen in unmittelbare Berilhrung mit aggressiven Medien, beispielsweise Säuren,
Laugen, Aufschwemmungen harter Stoffe in Flüssigkeiten oder Gasen, heissen Dämpfen
od.dgl. Zum Schutz der dem Angriff solcher Medien ausgesetzten Oberflächen solcher
Gegenstände werden diese Oberflächen mit einem Schutziiberzug aus korrosionsbeständigem
legiertem Blech, beispielsweise in Form einer Plattierung aus Cr-Ni-Stahlbblech
versehen.
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Das Anpassen und dauerhafte Befestigen solcher Plattierungen auf den
zu schützenden Oberflächen bereitet erhebliche Schwierigkeiten, weil der Formkörper
an allen Flächen, die von der Plattierung bedeckt werden, sorgfältig bearbeitet
werden muss. Denn die Plattierung muss überall satt auf dem Formkörper aufliegen.
Ausserdem erfordert die dauerhafte Befestigung der Plattierung auf dem Formkörper
zusätzliche Arbeitsgänge für das Anbringen der Befestigungsmittel wie Schrauben,
Nieten, klebstoff od.dgl. Diese Erfordernisse beschränken die Anwendungsmöglichkeiten
der beschriebenen Bauweise in erheblichem Maße.
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Alle diese Schwierigkeiten der bekannten Bauweise werden in einer
technisch allen Anforderungen genügenden Weise und sehr wirtschaftlich, insbesondere
bei Fertigung großer Stückzahlen, durch ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern
aus erstarrungsfähigem Werkstoff mit korrosionsgeschützten Oberflächen~unter Verwendung
einer aus Blech gebogenen, oder in sonst geeigneter Weise hergestellten, gepressten,
tiefgezogenen Plattierung dadurch umgangen, daß die Plattierungen gemäß der Erfindung
in die zum Erstarren des Formkörpers vorgesehene Gießform oder Kokille gegen Verschieben
gesichert
eingelegt wird und daß dann das Einfüllen des erstarrungsfähigen Werkstoffes in
die Gießform oder Kokille in an sich bekannter Weise vorgenommen wird.
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Gemäß diesen Verfahren hergestellte plattierte Formkörper sind an
allen plattierten Oberflächen frei von den üblichen herstellungsbedingten Unebenheiten
und besitzen7 insbesondere bei Anwendung einer Kokille als Gießform, hohe Oberflächenglätte
und Maßhaltigkeit, sodaß sie praktisch keiner Nacharbeit bedürfen. Auch können die
erforderlichen Formteile für die zum Verbinden des plattierten Forndtörpers mit
anderen Bauteilen, vorgesehenen Schraubenlöcher od.dgl. bereits in der Gießform
oder Kokille angeordnet und die Schraubenlöcher od.dgl. schon beim Erstarren des
Formkörpers gebildet werden0 Die Plattierung sitzt sehr fest in dem Formkörper und
liegt überall satt auf diesem auf. Es werden also in der Tat alle die zusätzlichen
Arbeitsgänge eingespart, welche zum Befestigen der Plattierung auf einem in üblicher
Weise gegoßenen und nachträglich plattierten Werkstück erforderlich waren und den
wesentlichen Teil der Gestehungskosten ausmachten. Auch ist der Ausschußanfall sehr
gering, sodaß die erfindungsgemäße Fertigung solcher plattierter Formkörper sehr
wirtschaftlich ist.
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Die Erfindung schließt den nach dem geschilderten Verfahren hergestellten
Formkörper ein, der auf einem Teil seiner Oberfläche mit einer aus Blech gebogenen,
gepressten oder tiefgezogenen oder in sonst geeigneter Weise hergestellten Plattierung
versehen ist. Die zum Festhalten am Formkörper geeignete Ansätze und/oder Verankerungen
aufweisende Plattierung ist -gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung - durch
Umklammern der Ansätze und/oder Verankerungen mit dem erstarrungsfähigen Werkstoff
auf dem Forikörper dauerhaft befestigt. In der Regel genügt, in weiterer Ausbildung
der Erfindung, daß die Ränder (Enden) der Plattierung vom erstarrungsfähigen Werkstoff
umki-iert sind.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der beigefügten Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles eines zweiteiligen Flachschiebergehäuses für
einen Stoffscliieber einer Papierstoffleitung näher beschrieben. In der Zeichnung
zeigt Fig.1 einen durch die Längsachse der Durchflußöffnung in der Vertikalebene
C-I) der Fig.2, das heißt parallel zur Verschieberichtung der Absperrplatte geführten
Schnitt, gesehen in itichtung der Pfeile C bzw. D, Fig.2 einen Querschnitt in einer
ebenfalls durch die Längsachse der Durchflußöffnung geführten Schnittebene A-B der
Fig.1, gesehen in itichtung der Pfeile A bzw. B, Fig.3 zeigt eine zum Ausgießen
der Gehäusehälfte nach Fig. 1 und 2 vorgesehene Stahlkokille mit eingelegter Blechplattierung
und eingefiilltem Gußwerkstoff.
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Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Flachschiebergchäuse 1 besteht
aus zwei übereinstimmenden Gehäusehälften 2,2', wovon jede im wesentlichen die Gestalt
einer Platte von hochrechteckigem Umriss hat. In dem unteren Teil der Platte ist
die Durchflußöffnung 3,3' vorgesehen.
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Die Durchflußöffnungen 3,3' der beiden Gehäusehälften 2,2' fluchten
mit den anschließenden Teilen 5,5' der rohrleitung gleicher Lichtweite.
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Im Bereiche um die Durchflußöffnung 3,3' und in Richtung der Längserstreckung
der Gehäusehälfte 2,2' ist auf der, der Absperrplatte 6 zugewandten Seite jeder
Gehäusehälfte eine Ausnehmung vorgesehen, deren Tiefe etwas größer als die halbe
Stärke der Absperrplatte 6 ist. Dadurch entsteht zwischen den zusammengebauten Gehäusehälften
ein schlitzförmiger Itaum, in dem die Absperrplatte 6 in Richtung der Pfeile 7 zwischen
der Offen - und SchlieBstellung mittels eines oben auf dem Schiebergehause 1 angeordneten
(nicht dargestellten) Antriebes verschiebbar ist.
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Die Absperrplatte 6 ist einerseits zwischen zwei zur Durchflußöffnung
3,kl' koaxialen Dichtungsringen 13,13', andrerseits im oberen Teil des Schiebergehäuses
1 zwischen zwei Führungseinlagen 17,17' längsgeführt.
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Der Austritt von Strömungsmedium längs der Absperrplatte 6 ist außer
durch die Dichtungsringe 13,13' durch die am oberen Ende des Flachschiebergehäuses
1 angeordnete Stopfbüchse mit den Dichtungsscheiben 8,9 und der Stopfbüchsbrille
10 unterbunden. Die beiden Gehäusehälften 2,2' sind durch Schrauben zusammengehalten,
die in den eingegoßenen Bohrungen 11,11' Platz finden.
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Das untere Ende der Absperrplatte 6, deren Breite größer als die Lichtweite
der Durchflußöffnung 3,3' ist, besitzt einen halbkreisförmigen Umriss. Der schlitzförmige
Raum zur Aufnahme der Absperrplatte 6 ist im unteren Teil ebenfalls halbkreisförmig
abgerundet, besitzt jedoch einen um die Breite eines Dichtungsstreifens 15 größeren
Abrundungshalbmesser als die Absperrplatte 6 selbst, sodaß zwischen den Umfängen
der Absperrplatte 6 einerseits und der dieser zugekehrten Innenfläche des schlitzförmigen
Raumes der erwähnte U-förmige Führungs-und Abdichtungsstreifen 15 eingelegt werden
kann. Die Dicke dieses Führungs-und bdichtungsstreifens ist etwas größer als die
Dicke der Absperrplatte 6.
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Der Umfang der Absperrplatte 6 legt sich gegen die Innenfläche des
Führungs-und Absperrstreifens 15 an und drückt dessen Außenfläche gegen die Innenfläche
des schlitzförmigen Raumes des Flachschiebergehäuses 1.
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Die beiden geraden Schenkel des U-förmigen Führungs-und Abdichtungsstreifens
15 reichen nach oben bis zur unteren Dichtungsscheibe 8 der Stopfbüchse und liegen
mit ihren Stirnflächen dichtend an dieser Dichtungsscheibe 8 an, sodaß ein gegen
das Strömungsmedium dichtender Abschluß der Absperrplatte 6, verbunden mit einer
sicheren Fiihrung für diese geviihrleistet ist.
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Jede der beiden Gehäusehälften 2,2' ist auf ihrer der Rohrleitung
5,5' zugewandten Stirnfläche 4,4' und auf der Innenseite der Durchflußöffnung 3,3'
mit einer ringförmigen Blecliplattierung 12,12' von etwa L~förmigen Querschnitt
versehen, die beispielsweise aus Cr-Ni-Stahlblech durch Pressen oder Tiefziehen
oder in sonst geeigneter Weise hergestellt ist.
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Die radial äul3eren Lnden 18,18' dieser ringförmigen Blechplattierung
12,12' können zu deren Verankerung im Gehäuse nach innen umgebogen sein.
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Die Stirnflächen der Blechplattierung liegen satt auf der zugehörigen
otirnfliiche 4,4' der Gehäusehäften 2,2' auf.
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Außerdem ist jede der beiden Gehäusehälften 2,2' auf ihrer der Absperrplatte
6, zugewandten Innenfläche der Ausnehmung mit einer - beispielsweise ebenfalls aus
Cr-Ni-Stahlblech gepressten - Innenflächenplattierung 1,14' versehen, in die Vertiefungen
bzw. Mulden zur Aufnahme der Dichtungsringe 13,13' und der Führungseinlagen 17,17'
eingepresst sind. Die Ränder 19,19' der Innenflächenplattierung 14,14' sind zur
Verankerung im Gehäuse umgebogen, sodaß sie beim Gießen vom Gußwerkstoff umkiammert
werden, wenn die Gehäusehälften beispielsweise aus einer Al-Si-Legierung gegossen
werden.
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Als Gießform wird, wie in Fig.3 dargestellt, bei größeren Stiickzahlen
zweckmäßig eine Kokille aus Stahl verwendet, deren Gußwerkstoff unberührt bleibende,
durch die vor dem Gießen eingelegten Blechp 12,12'; 14,14' abgedeckte Innenflächen
der 12,12'; 14,14' genau angepaßt sind. Dadurch wird eine satte Auflage der Blechplattierungen
auf den entsprechenden Innenflächen der Kokille gewährleistet und vermieden, daß
die Blechplattierungen sich beim Einfüllen des Gußwerkstoffes verbiegen. Als Werkstoffe
für die Herstellung der. Gehäusehälften eignen sich Metalle von mäßig hoher Gießtemperatur,
wie beispielsweise Al-Si-Legierungen und Kunststoffe, letztere können auch in teigigen
oder körnigem Zustand in die Form oder Kokille eingefüllt und dann entsprechend
der Irerstellervorschrift in eine die Form ausfüllende starre Masse umgewandelt
werden.