DE212017000135U1

DE212017000135U1 - Pinzette für medizinische Zwecke

Info

Publication number: DE212017000135U1
Application number: DE212017000135.6U
Authority: DE
Original assignee: Ansabere Surgical SL
Current assignee: Ansabere Surgical SL
Priority date: 2016-05-12
Filing date: 2017-05-12
Publication date: 2018-12-20
Anticipated expiration: 2027-05-13
Also published as: US20190209193A1; ES1158811U; WO2017194811A1; ES1158811Y; US10758258B2

Abstract

Pinzette für medizinische Zwecke, mit zwei durch die jeweiligen Enden verbundenen Armen (1), dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Backe (2) am freien Ende jedes Armes (1) umfasst, und wobei jede Backe (2) an einer längslaufenden Kante eine Aussparung (3) mit mehreren durchführenden Öffnungen (4) besitzt, deren Dimension das zweifache Durchführen einer Nadel ermöglicht, und jeweilige längslaufende Vorsprünge (5), die sich an der der Aussparung (4) entgegengesetzten längslaufenden Kante gegenüberliegen.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pinzette für medizinische Zwecke, insbesondere für Operationen der ästhetischen und rekonstruktiven Rhinoplastik.
STAND DER TECHNIK
Die Rhinoplastik ist eine Chirurgie, die die Form der Nase verändert, und einer der in der plastischen Chirurgie am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffe. Sie löst hauptsächlich ästhetische Probleme der Nase, wie Nasenhöcker, Deviationen der gesamten Nase nach rechts oder links und angeborene Fehlbildungen, wie Lippen- und Gaumenspalten und weitere genetische Faktoren. Ebenso korrigiert sie angeborene Probleme, Verletzungen und einige Atemprobleme.
Bei einigen Operationen der ästhetischen und rekonstruktiven Rhinoplastik ist das Einbringen eines dorsalen Knorpeltransplantats (Dorsal Spreader Graft) auf mindestens einer Seite der Nasenscheidewand erforderlich, um die Funktionen des Knorpels zu übernehmen. Diese Transplantate bestehen aus zwei Knorpelblättern oder -streifen (im Allgemeinen etwa 3 mm breit und 2,5 cm lang). Wenn ihre Platzierung mittels geschlossener Rhinoplastik durchgeführt wird, werden sie bilateral in die jeweiligen unter dem Perichondrium liegenden Tunnel direkt an der vorderen Kante des Septums platziert, die über der kaudalen Kante der Knochen selbst unterhalb des Knochendachs liegen. Sowohl die kranialen als auch die kaudalen Enden sollten über die Kanten des Septums mit resorbierbaren Nähten aneinander fixiert werden. Ihre Aufgabe besteht in der Trennung der vorderen Kante des Dreiecksknorpels des Septums, wodurch eine Vergrößerung des zwischen ihnen gebildeten Winkels und somit der Ausdehnung der inneren Klappe erreicht wird.
Bei offener Rhinoplastik wird auf die gleiche Weise vorgegangen, außer dass, anstatt dass zum Anpassen der Transplantate an die Tasche ein Tunnel auf jeder Seite geschaffen wird, die Ablösung des Schleimhaut- und Perichondriumlappens auf Ebene des vorderen Septums und unter direkter Visualisierung durchgeführt werden kann, das heißt, der Eingriff wird erleichtert, wobei eine stärkere Kontrolle der Lage, eine Fixierung mit präziseren nicht resorbierbaren Nähten (die spätere Verschiebungen der Transplantate verhindern) und eine bessere Modellierung der vorderen Kante der durch die Transplantate und das vordere Septum gebildeten Einheit ermöglicht wird. Mit anderen Worten, obwohl die Knorpeltransplantate sowohl in der offenen als auch in der geschlossenen Rhinoplastik verwendet werden können, kann das Einschätzen, dass sie erforderlich sind, ausreichend zur Wahl des externen Zugangs (offene Rhinoplastik) sein, außer der Patient besitzt sehr große Nasenlöcher, durch die eine sichere Fixierung der Transplantate möglich ist.
Zurzeit ist auf dem technischen Gebiet der Chirurgie die Verwendung eines externen Werkzeugs zur Unterstützung der Platzierung dorsaler Knorpeltransplantate nicht bekannt. Stattdessen werden diese direkt an beiden Seiten des Septums platziert, wobei es zum Festhalten nur allgemeine Instrumente wie Pinzetten gibt.
Dieses Verfahren vor der Erfindung bringt die folgenden Nachteile mit sich:

• Assistenz von mehr medizinischem Personal erforderlich.
• Gleichzeitige Ausrichtung der beiden lateralen Transplantate unmöglich.
• Bewegen der Transplantate in eine unerwünschte Position bei Durchführen der Fixierung am Septum mittels Nähen möglich.

Zurzeit beinhaltet dies das Inpositionhalten des Transplantats oder der Transplantate mit einer Pinzette, wobei mit der Hand der erforderliche Druck sichergestellt wird, damit es sich nicht von der Stelle bewegt. Eine exakte Positionierung der Transplantate an dem erforderlichen Ort ist jedoch bei Aufrechterhalten des Drucks und Durchführen einer Reihe von Vorgängen, wie es das Annähen der Transplantate an das Septum ist, kompliziert. Eine unbemerkte Verschiebung des Transplantats kann laterale Winkelungen oder Deviationen bei der Rekonstruktion der Nase und ein unzureichendes Ergebnis der Rhinoplastik verursachen.
Der Anmelder kennt keine Pinzette, die die Vorteile dieser Erfindung bietet.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die Erfindung besteht aus einer Pinzette gemäß den Ansprüchen. Sie löst in ihren unterschiedlichen Ausführungen die Probleme des Stands der Technik.
Die Verwendung der Erfindung verschafft die folgenden Vorteile:

• Erleichtern der korrekten Positionierung der dorsalen Knorpeltransplantate (Dorsal Spreader Grafts) in der ästhetischen und rekonstruktiven Rhinoplastik.
• Ermöglichen der korrekten Ausrichtung der Nasenachse und der Korrektur von lateralen Winkelungen.
• Verringern der Zeit der Platzierung der Transplantate.
• Erleichtern des Nähens der Transplantate an das Septum dank des Festhaltens der Transplantate.
• Verhindern der Notwendigkeit des Eingreifens eines Chirurgen zum Festhalten der Transplantate.

Die Pinzette für medizinische Zwecke ist von der Art, die zwei durch die jeweiligen Enden verbundene Arme besitzt, und ihre Neuartigkeit besteht darin, dass sie am freien Ende jedes Armes eine Backe oder einen Kopf umfasst. Jede Backe besitzt an einer längslaufenden Kante (parallel zur Richtung des Armes) eine Aussparung mit mehreren durchführenden Ösen oder Öffnungen, deren Dimension das zweifache Durchführen einer Nadel ermöglicht. An der der Aussparung entgegengesetzten längslaufenden Kante sind jeweilige längslaufende Vorsprünge definiert, die sich lediglich durch das Fehlen der Aussparung gegenüberliegen.
Um dem Chirurgen Platz zum Operieren zu lassen, weisen die Arme vorzugsweise eine gekrümmte Form auf, wobei sich die Krümmung auf der Seite der Vorsprünge befindet. Auf diese Weise kann die Pinzette von einer niedrigeren Position aus gehalten werden, wodurch eine Beeinträchtigung der restlichen Vorgänge des Chirurgen verhindert wird.
Wenn sichergestellt werden soll, dass der Druck gleichmäßig ist und kein Verrutschen erfolgt, kann die Pinzette eine Klemmvorrichtung umfassen, um die Arme in der geschlossenen Position zusammenzuhalten. Beispielsweise kann diese Klemmvorrichtung ein Stift sein, der mit einem der Arme verbunden ist und durch den anderen läuft, sodass eine Mutter oder ein Gewindeknopf an seinem freien Ende ein Festziehen oder Lösen der Pinzette ermöglicht.
Ein Anordnen mindestens einer mit dem Transplantat in Eingriff stehenden Protuberanz ist an der Innenfläche jeder Aussparung möglich. Auf diese Weise wird das Risiko des Verrutschens weiter gemindert.
Daher bieten die unterschiedlichen Varianten der Erfindung eine Reihe von Merkmalen, die sie sehr vorteilhaft machen:

• Ausgestaltung für die gleichzeitige Platzierung von zwei Transplantaten.
• Optimales Festhalten der Transplantate entlang der gesamten Länge der Transplantate.
• Protuberanzen an den Köpfen der Pinzetten, in denen die Transplantate angeordnet sind, damit sie in der gewünschten Position bleiben.
• Laterale Öffnungen, die das Nähen und die Fixierung an dem Septum ermöglichen.
• Vollständige Kontrolle des Öffnens und Stabilisierung durch einen Gewindeknopf.
• Ausgestaltung von Spitzen derart, dass sie den Patienten nicht verletzen.
• Ausgestaltung der Pinzette in Form eines Bajonetts und mit einer ergonomischen Ausgestaltung.

Figurenliste
Zum besseren Verständnis der Erfindung sind die folgenden Figuren enthalten:

1: perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
2: Detailansicht der Backen des Beispiels der 1.

AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
Im Folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung als veranschaulichendes und nicht einschränkendes Beispiel kurz beschrieben.
Die Pinzette der Erfindung umfasst zwei Arme (1), die etwa parallel sind und an den jeweiligen Enden verbunden sind, ähnlich wie jede Pinzette.
Die Pinzette umfasst jedoch eine Reihe von Veränderungen, die Vorteile bei der Verwendung bei Operationen der Rhinoplastik bieten.
Zunächst umfassen die freien Enden der Pinzette zwei Köpfe oder Backen (2), die breiteren Abschnitten entsprechen. Diese Maße können je nach Patient variieren.
Wie in 1 zu sehen, sind die Backen (2) etwa symmetrisch. Jede Backe (2) besitzt an einer längslaufenden Kante ihres freien Endes eine Aussparung (3), die einen flachen Bereich bildet, der aus dem Kontaktbereich zwischen den Armen (1) entfernt wurde. In diesen Aussparungen (3) sind mehrere durchführende Öffnungen (4) ausgeführt. An der jeder Backe (2) entgegengesetzten längslaufenden Kante ist keine Aussparung vorgesehen, wodurch ein längslaufender Vorsprung (5) gebildet wird, der der entgegengesetzten Backe (2) zugewandt ist, die etwas länger als der Bereich mit der Aussparung (3) sein kann. Auf diese Weise sind beim Schließen der Pinzette die Aussparungen (3) voneinander entfernt, die Vorsprünge (5) berühren einander jedoch sehr wohl. Der Längenunterschied zwischen den Vorsprüngen (5) und dem Rest der Backe (2) oder des Kopfes mindert Verletzungen oder Schmerzen, die durch Vorschieben der Pinzette und Vergrößern des zuvor geschaffenen Tunnels bei dem Patienten verursacht werden, ohne die Schleimhaut einzureißen, insbesondere wenn die Vorsprünge (5) nicht mit einer scharfen Spitze versehen sind, sondern mit einer abgerundeten oder in Form einer „Kugel“. In jedem Fall ist es schwierig, ein Reißen oder Beschädigen des Perikards und/oder der Schleimhaut durch die Bewegungen zur „Anpassung“ oder Platzierung zu verhindern, sodass es günstig ist, die Spitze des Vorsprungs (5) so zu definieren, dass solche Beschädigungen verhindert werden.
Die Verbindung zwischen den Backen (2) und dem Rest der Arme (1) ist eine Basis (6), deren Breite vorzugsweise der des längslaufenden Vorsprungs (5) gleicht, um beim Schließen der Pinzette das vollständige Abstützen eines Arms (1) an dem entgegengesetzten sicherzustellen.
Vorzugsweise besitzen die Arme (1) eine gekrümmte Form, wobei sich der längslaufende Vorsprung (5) an der Innenseite der Krümmung befindet, das heißt an der Kante der der Richtungsänderung am nächsten liegenden Backe (2).
Um die Benutzung zu erleichtern und um das Transplantat fest an der Nasenscheidewand in Position halten zu können, umfassen die Arme (1) vorzugsweise eine Klemmvorrichtung (7), die ein Geschlossenhalten der Pinzette mit dem gewünschten Druck ermöglicht. Die bevorzugte Form ist ein Gewindestift (8), der mit einem Arm (1) verbunden ist und durch den entgegengesetzten Arm (1) läuft. Am freien Ende des Stifts (8) ist eine Mutter (9) oder ein Klemmknopf angeordnet.
Auf der Oberfläche jeder Aussparung (3) können eine oder mehrere, vorzugsweise mindestens zwei, Protuberanzen (10) angeordnet sein, die die Transplantate beim Durchführen des Nähens sicher in Position halten. Beispielsweise können solche Protuberanzen (10) kleine in Eingriff stehende Spitzen sein. Eine weitere Option ist eine Reihe von Zähnen auf der gesamten oder einem Teil der Oberfläche der Aussparungen (3).
Bei Benutzung verwendet der Arzt die Pinzette zum Inpositionhalten des Transplantats oder der mit der Nasenscheidewand verbundenen Einheit von Transplantaten. Die Nasenscheidewand wird durch die Vorsprünge (5) gegriffen, deren obere Fläche zum Abstützen und Begrenzen der Transplantate dient, die durch die Aussparungen (3) gegriffen werden können. Auf diese Weise ermöglicht die Pinzette ihr Platzieren und Halten in der gewünschten Position mit nur einer Hand. Außerdem ermöglicht die Klemmvorrichtung (7) sicherzustellen, dass sie sich nicht bewegen, ohne dass ein Ausführen von Anstrengungen mit den Händen erforderlich ist. Auf der anderen Seite wird das Annähen des Transplantats oder der Transplantate mittels Nadel und Faden dank der Öffnungen (4) ermöglicht. Konkret wird der Benutzer die Nadel durch die Öffnungen (4) führen, die ausreichend dimensioniert sind, damit die Nadel auf ihrem Weg an jedem Nähpunkt zwei Mal (hin und zurück) durchgeführt werden kann, wobei es ausreichend Abstand gibt, um die Pinzette nicht an der Nasenscheidewand anzunähen. Ein Beispiel für Öffnungen (4) sind Ovale mit einer Achse, die länger als 4 mm ist.

Claims

Pinzette für medizinische Zwecke, mit zwei durch die jeweiligen Enden verbundenen Armen (1), dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Backe (2) am freien Ende jedes Armes (1) umfasst, und wobei jede Backe (2) an einer längslaufenden Kante eine Aussparung (3) mit mehreren durchführenden Öffnungen (4) besitzt, deren Dimension das zweifache Durchführen einer Nadel ermöglicht, und jeweilige längslaufende Vorsprünge (5), die sich an der der Aussparung (4) entgegengesetzten längslaufenden Kante gegenüberliegen.
Pinzette nach Anspruch 1, wobei die Arme (1) eine gekrümmte Form haben, wobei sich die Krümmung auf der Seite der Vorsprünge (5) befindet.
Pinzette nach Anspruch 1, die eine Klemmvorrichtung (7) umfasst, um die Arme (1) in der geschlossenen Position zusammenzuhalten.
Pinzette nach Anspruch 3, wobei die Klemmvorrichtung (7) einen mit einem Arm (1) verbundenen Stift (8) umfasst, der durch den entgegengesetzten Arm (1) mit einer Mutter (9) am freien Ende des Stifts (8) läuft.
Pinzette nach Anspruch 1, wobei der Vorsprung (5) jeder Backe (2) länger als der Rest der Backe (2) ist.
Pinzette nach Anspruch 5, wobei die Vorsprünge (5) mit abgerundeten Spitzen versehen sind.
Pinzette nach Anspruch 1, wobei die Innenfläche jeder Aussparung (3) eine oder mehrere Protuberanzen (10) besitzt.