DE2115548C3 - Verfahren und Vorrichtung zur partiellen Pyrolyse von Hochpolymeren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur partiellen Pyrolyse von HochpolymerenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C71/00—After-treatment of articles without altering their shape; Apparatus therefor
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- B29C35/00—Heating, cooling or curing, e.g. crosslinking or vulcanising; Apparatus therefor
- B29C35/02—Heating or curing, e.g. crosslinking or vulcanizing during moulding, e.g. in a mould
- B29C35/08—Heating or curing, e.g. crosslinking or vulcanizing during moulding, e.g. in a mould by wave energy or particle radiation
- B29C35/0805—Heating or curing, e.g. crosslinking or vulcanizing during moulding, e.g. in a mould by wave energy or particle radiation using electromagnetic radiation
- B29C2035/0838—Heating or curing, e.g. crosslinking or vulcanizing during moulding, e.g. in a mould by wave energy or particle radiation using electromagnetic radiation using laser
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- Processing And Handling Of Plastics And Other Materials For Molding In General (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur partiellen Pyrolyse von Hochpolymeren sowie e>ne Vorrichtung
zur Durchführung desselben. Unter Pyrolyse versteht man dabei allgemein den Vorgang, daß zahlreiche
Hochpolymere durch Erhitzen im Vakuum oder in geeigneter Atmosphäre ihre chemischen und
physikalischen Eigenschaften ändern. Viele der interessanten Eigenschaften des pyrolysierten Materials
haben schon technische Anwendung gefunden, so etwa die ungewöhnlich hohe auf das Gewicht bezogene
Zugfestigkeil, die große H:irtc und Abriebfcstigkeit.
die guten Hochtemperatureigenschaflen, die besonders hohe Resistenz gegen korrosiven Angriff, die
Undurchlässigkeit für Gase usw. (z. B. B. Lersmacher,
H. Lydtin und W. F. Knippenbcrg in Zeitschrift »Chemie-Ingenieur-Technik«, 42. Jahrgang,
Heft 9 und 10 [1970], S. 659 bis 669, oder
schweizerische Patentschrift 325 383). Die elektrische Leitfähigkeit kann Werte erreichen, die für Hochpolymere
beachtlich groß sind (z. B. H. W. H e I berg und B. Wartenbe rg in Zeitschrift »physica
status solidi [a|«, Bd. 3 [1970], S. 401 bis 405).
Nach dem Stand der Technik wird die Pyrolyse in ofen durchgeführt, in denen die Hochpolymcrcn-Fascrn
oder -Stücke als Ganzes au( die nöligen Temperaturen
erhitzt werden, wobei sie zumindest an der gesamten Oberfläche pyrolysieren (schweizerische
Patentschrift 325 383). Ferner sind Vorfahren bekannt,
die Eigenschaften von Kunststoffbahnen oder -folien dadurch zu verändern, daß man sie an einer
Quelle vorbeiführt, die ionisierende Strahlen, insbesondere Gamma- oder Röntgenstrahlen, aussendet
(österreichische Patentschrift 231 701).
Dabei kommt es zu keiner besonders starken Erwärmung
im behandelten Material, zumindest gegen die erwünschten Maierialvcriinderungen nicht auf
Erhitzung, sondern auf die ionisierende Wirkung zurück.
Andererseits sind Verfahren bekannt. Kunststoffe mit Hilfe eines scharf fokussierten Laserstrahls und
geeigneter Relativbewegung zu verschweißen oder auf dem Wege der Materialverdampfung zu bohren,
zu schneiden, zu gravieren usw. (britische Patentschrift I 145 298; J. Lee in Zeitschrift »Elektronik-An/eiger«. 3. Jahrgang, Heft 3 [1971 j, S. 59). Ferner
wird in einer französischen Patentschrift (1 576450)
ein Verfahren zur Dissoziation chemischer Verbindungen angegeben, bei dem mit Hilfe eines Ultrarot-Lasers eine Molekülschwingung derart stark angeregt wird, daß das Molekül aufspaltet. Dazu muß
die Frequenz des Laserlichts sehr genau mit der Schwingungsfrequenz übereinstimmen. An Hand
eines Beispiels, der Dissoziation des Gaser. Äthylchlorid wird betont, daß die Erwärmung bei dem Verfahren
mit etwa 60 C recht gering bleibt, so daß die thermische Dissoziation, die bei etwa 400 C" einsetzt,
keine Rolle spielt.
Es hat sich bewährt, die hohe Zugfestigkeit von pyrolysierten Hochpolymerfasern für Verbundwerkstoffe
auszunutzen. Dazu bettet man die pyrolysierten Fasern in die zu verstärkenden Kunststoffe ein
(z. B. Lersmacher und andere, s. oben). Entsprechend gießt man Drähte ein, wenn — z. B. für Heizmatten,
heizbare Autofensterscheiben usw. — elektrisch leitende Bahnen in Kunststoffen benötigt werden.
Diese Eingießverfahren erschweren die Massenproduktion, da die einzugießenden Teile beim Gießvorgang
in der richtigen Lage gehalten werden müssen.
Während der Pyrolyse verformen sich Hochpolymerstückc
häufig, so daß eine nachträgliche Bearbeitung erforderlich wird. Diese bereitet Schwierigkeiten
wegen der Unlöslichkeit und der großen Härte des pyrolysierten Materials.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Eingießverfahren bzw. die nachträgliche Bearbeitung
von pyrolysierten Hochpolymerstücken in vielen Fällen überflüssig zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem hochpolymeren Material nur jene
Teile erhitzt und damit pyrolysiert werden, von denen Eigenschaften des pyrolysierten Materials gefordert
werden. Als Wärmequelle, die v:ur lokal, d. h. räumlich eng begrenzt, wirksam ist, bietet sich wegen
der scharfen Energiebündelung ein Laser an (benötigte Dauerstrich-Lichtleistung: einige Watt). Bei geeigneter
Relativbewegung zwischen Laserstrahl und iioehpolymcrcm Material ist es möglich. Linien oder
aus Linien entstehende Figuren gewünschter Form in das hochpolymere Material hineinzupyrolysieren.
Man erhält einen Verbundwerkstoff aus unpyrolysiertem hochpolymercm Material und linienförmigen
Gebilden aus pyrolysiertem hochpolymere™ Material. Eingießverfahren erübrigen sich. Werden mehrere
parallele Linien gewünscht, kann man den Laserstrahl durch Beugung od. dgl. in mehrere Teilstrahlen
aufspalten.
Da das hochpolymere Material die nötige Absorption für die verwendete Laserfrequenz aufweisen
muß, kann es sich unter Umständen empfehlen, ihm einen geeigneten Farbstoff zuzusetzen. Falls eine Absorption
im sichtbaren Spcktralbercich stört (z. B. heizbare Autofenstcischeibcn), kann z. B. mit eitler
im ultraroten liegenden Laserfreu uen* und entsprechendem
Farbstoff gearbeitet werden.
Für einige Anwendungen bringt es Vorteile, wenn mil einem geschichteten Hachpolvmeren-Muterial gearbeitet
wird, von dem nur die Mittelschicht absorbiert.
IiS entstehen dann elektrisch leitende Linien, die
nach außen hin allseitig isoliert sind, was z. B. für die Hersellung elektrischer Widerstände oder Schaltungen
nützlich sein kann.
Auch wenn kein Verbundwerkstoff, sondern nur ein Gebilde aus pyrolysicrtem hochpolymerem Material
gewünscht wird, bietet das geschilderte Verfahren Vorzüge: Wegen der engen Verbindung mit dem
unpyrolysierten Material tritt bei der Pyrolyse keint störende Verformung des pyrolvsierenden Materials
auf. Deshalb ist nach Weglösen des unpyrolysierten hochpolymeren Materials meist keine Nachbearbeitung
erforderlich.
Zur praktischen Durchführung des Verfahrens, das die Erfindung zum Gegenstand hat, empfiehlt
sich folgende Vorrichtung: Es wird ein fokussierter Laserstrahl benutzt, der von zwei konzentrischen
Rohren umgeben wird, von denen das äußere, um einige Millimeter längere, auf dem hochpolymeren
Material aufsetzt. Zwischen dem äußeren und dem inneren Rohr wird eine für die Pyrolysereaktion geeignete
Atmosphäre — z.B. Inertgas — zugeführt.
to In dem inneren Rohr wird dieses Gas ζ tsammen mit
den gasförmigen Pyrolyseprodukten abgesaugt.
Der besondere Vorteil dieser Anordnung liegt erstens darin, daß der Ort, an dem die Pyrolysereaktion
stattfindet, n?oilich der Auftreffpunkt des Laser-Strahls,
weitgehend gegenüber dem störenden Luftsauerstoff abgeschlossen ist. Zweitens können die
gasförmigen Pyrolyseprodukte, die zum Teil giftige Gase enthalten, nicht in den Arbeitsraum entweichen.
Claims (3)
1. Verfahren zur partiellen Pyrolyse von Hachpolymeren, dadurch gekennzeichnet.
daß man in dem hochpolymeren Ausgangsmatcrial durch lokale, d. h. räumlich eng begrenzte.
Erhitzung mittels eines Laserstrahles sowie einer Relativbewegung zwischen Laserstrahl und hochpolymercm Material linienförmige Strukturen aus jo
pyrolysiertem Material erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Absorption des I-aserlichtes im hochpolymeren Material durch Zusätze, z. B. Farbstoffe, gegebenenfalls nur in be-
stimmten Schichten oder Teilen des zu bearbeitenden hochpolymeren Materials erhöht
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah rens nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Laserstrahl von zwei etwa konzentrischen Rohren umgeben ist, wobei zwischen
äußerem und innerem Rohr Inertgas oder ein anderes Tür o'if. Pyrolysereaktion geeignetes
Gas zuführbair ist und in dem inneren Rohr Inertgas und gasförmige Pyrolyseprodukte absaugbar
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712115548 DE2115548C3 (de) | 1971-03-31 | 1971-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zur partiellen Pyrolyse von Hochpolymeren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712115548 DE2115548C3 (de) | 1971-03-31 | 1971-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zur partiellen Pyrolyse von Hochpolymeren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2115548A1 DE2115548A1 (en) | 1972-10-26 |
DE2115548B2 DE2115548B2 (de) | 1974-01-31 |
DE2115548C3 true DE2115548C3 (de) | 1974-08-22 |
Family
ID=5803347
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712115548 Expired DE2115548C3 (de) | 1971-03-31 | 1971-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zur partiellen Pyrolyse von Hochpolymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2115548C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3044722C2 (de) * | 1980-11-27 | 1982-11-25 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zum Herstellen von mit verschiedenen Zeichen versehenen gleichartigen Kuststoffteilen, insbesondere Kunststoff-Gerätetasten durch Spritzgießen |
US4511520A (en) * | 1982-07-28 | 1985-04-16 | American Can Company | Method of making perforated films |
US4650619A (en) * | 1983-12-29 | 1987-03-17 | Toshiba Ceramics Co., Ltd. | Method of machining a ceramic member |
-
1971
- 1971-03-31 DE DE19712115548 patent/DE2115548C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2115548A1 (en) | 1972-10-26 |
DE2115548B2 (de) | 1974-01-31 |
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