DE2112181A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Isocyanaten - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen IsocyanatenInfo
- Publication number
- DE2112181A1 DE2112181A1 DE19712112181 DE2112181A DE2112181A1 DE 2112181 A1 DE2112181 A1 DE 2112181A1 DE 19712112181 DE19712112181 DE 19712112181 DE 2112181 A DE2112181 A DE 2112181A DE 2112181 A1 DE2112181 A1 DE 2112181A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reaction
- liquid
- phosgene
- organic
- phase
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C263/00—Preparation of derivatives of isocyanic acid
- C07C263/10—Preparation of derivatives of isocyanic acid by reaction of amines with carbonyl halides, e.g. with phosgene
Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 2112181
Unser Zeichen: 0.Z.27 402 M/Wil
67OO Ludwigshafen,
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Isocyanaten
' ■
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten aus organischen., primären Aminen und
Phosgen in einem inerten organischen Lösungsmittel, wobei die Umsetzung in einem oder mehreren, Füllkörper enthaltenden
Reaktionsgefäßen kontinuierlich, vorzugsweise unter Rückführung der Reaktionsmischung, in der sogenannten Übergangsströmung
durchgeführt wird.
Es ist bekannt, Isocyanate aus primären Aminen und Phosgen herzustellen.
Die Umsetzung wird je nach Art' der Amine entweder in
der Gasphase oder in flüssiger Phase sowohl diskontinuierlich als auch.kontinuierlich durchgeführt (W. Siefken, Liebigs Ann.
562, 75
Exotherme Reaktionen zwischen Gasen und Flüssigkeiten in Gegenwart
von festen Katalysatoren können in der Weise durchgeführt werden, daß man die Flüssigkeit in Füllkörperkolonnen über den
als Füllkörper verwendeten Katalysator herabrieseln läßt, während gleichzeitig das Gas im Gleichstrom geführt wird. Bei
diesem sogenannten Rieselverfahren wird jedoch nur eine schlechte Raum-Zeit-Ausbeute erzielt. Wegen der schwierigen Wärmeabführung
treten ferner teilweise lokale Überhitzungen auf, die häufig zur Bildung von Nebenprodukten Anlaß geben und bzw. oder
Katalysatorschädigungen verursachen.
Aus dem A. I. Ch. E„ Journal, Band 10 (1964)* Seiten 95I bis 957,
ist bekannt, daß beim Hindurchleiten eines Gases und einer Flüssigkeit im Gleichstrom durch eine mit Füllkörper gefüllte
Kolonne je nach der Belastung der Kolonne durch Gas und Flüssigkeit
die folgenden Strömungsarten auftreten?
1.. Im Rieselbe reich rieselt die Flüssigkeit über die Füllkörperpackung
und die Gasphase fließt kontinuierlich durch die
2 0 9 8 41/1141
- 2 - O.Z. 27 402
Zwischenräume zwischen den Füllkörpern. Die Flüssigkeit fließt als laminarer Film über die einzelnen Füllkörper,
2. Bei der sogenannten Übergangsströmung (transition flow) bewegt
sich die Flüssigkeit in einer Art turbulenter Strömung durch das Füllkörperbett.
3. Bei der pulsierenden Strömung durchlaufen Pulsationen in
Form von Wellen höherer Dichte mit einer bestimmten Frequenz die Füllkörperkolonne.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, organische Isocyanate mit Hilfe eines einfachen Verfahrens in hoher Raum-Zeit-Ausbeute
herzustellen.
Diese Aufgäbe wird gelöst durch ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung organischer Isocyanate aus organischen, primären Aminen und Phosgen in einem inerten organischen Lösungsmittel,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung bei Reaktionstemperaturen zwischen 50 und 2200C in einer Übergangsströmung, die aus einer aminhaltigen, flüssigen organischen
Phase und einer phosgenhaltigen Gasphase besteht, in einem oder mehreren, Füllkörper enthaltenden Reaktionsgefäßen, die im Gleichstrom
durchflossen werden, durchführt, wobei die Durchflußmengen an Flüssigkeit zwischen 30 und 300 tir/m · Stunde und die Durchflußmenge
an Gasen zwischen 10 und 3000 nr/m " * Stunde betragen,
die das letzte Reaktionsgefäß verlassende Reaktionsmischung in eine flüssige und eine gasförmige Phase auftrennt und aus der
^flüssigen Phase das Isocyanat isoliert.
Bei dem neuen. Verfahren wird das Füllkörperbett von einem innigen
Gemisch von Gas und Flüssigkeit, durchströmt. Daher werden die Isocyanate durch Umsetzung von Aminen mit Phosgen zu Carfoamidsäurechloriden
und die anschließende Chlorwasserstoffabspaltung
in wesentlich höheren Raunr-Zeit-Ausbeuten eriih; ten als bei aer
kontinuierlichen Herstellung sc 3, in einer ül^.ioheM Rünr-kess-slkaskade»
Die Reaktionsteinpsrel-ur läßt sich in eiuism sehr- engen
Temperaturintervall steuern- so daß keine örtlichen überhitzung
gen auftreten. Dadurch wxra die Bildung von Nebenprodukten, dia
f5 η a ö Λ 1 J 1 1 /, 1 -^>-
€, U Ci O -4 l f I I b.- 1 ^
- 3 - ο.ζ. 27 402
die Gebrauchseigenschaften der Isocyanate ungünstig beeinflussen
können, verhindert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ganz allgemein auf die Herstellung
von organischen Isocyanaten, die durch die Umsetzung von Aminen mit Phosgen erhalten werden können, anwendbar. So können
Mono-, Di- oder Polyisocyanate aus den entsprechenden Mono-, Di- und Polyaminen hergestellt werden.
Geeignete organische Monoaminoverbindungen besitzen die Formel R-NH2I wobei R einen gegebenenfalls substituierten, einwertigen,
aliphatischen, cycloaliphatische!! oder aromatischen Rest mit 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 12, Kohlenstoffatomen bedeutet. ™
Genannt seien aliphatische Monoamine, wie Methylamin, Äthylamin, Butylamin, Octylamin und Stearylamin, cycloaliphatische Monoamine,
wie Cyclohexylamin, und aromatische Monoamine, wie Anilin,
Toluidine, Naphthylamine, Chloraniline und Anisidine.
Vorzugsweise werden jedoch die zur Herstellung von Polyurethanen
technisch bedeutsamen Di- und Polyisocyanate aus den entsprechenden Di- und Polyaminen nach dem neuen Verfahren hergestellt.
Geeignete Diaminoverbindungen besitzen die Formel H2N-R1-NH2*
wobei R! bedeutet einen zweiwertigen aliphatischen oder cycloaliphatisehen
Rest mit 2 bis 18, vorzugsweise 4 bis 12^ Kohlenstoffatomen
oder einen zweiwertigen aromatischen Rest, der aus einem oder mehreren aromatischen Kernen, die 6 bis 18 Kohlenstoffatome
besitzen, besteht, die direkt miteinander verknüpft sind, oder gegebenenfalls über zweiwertige Brückenglieder, wie
-0-, -SO0-, -CH0- und CH^-C-CH-,, miteinander verbunden sind.
Die Diaminoverbindungen können einzeln oder als Mischungen verwendet werden.
Solche aliphatische oder cycloaliphatische Diaminoverbindungen sind beispielsweise 1,4-Diamino-butan, 1,10-Diamino-decan,
1,12-Diamino-dodecan, 1,4-Diamino-cyclohexan und vorzugsweise
1,6-Diamino-hexan und .4,4'-Diamino-dicyclohexyl. Als aromatische
Diaminoverbindungen seien beispielsweise genannt: 4,4-Diaminodiphenyl, 1,4- bzw. 1,3-Phenylendiamin, 1,5- bzw. 1,8-Naphthylendiatiiin
und vorzugsweise 2,4- bzw. 2,6-Toluylendiamin und 2,2'-,
2 0 9 8 k 1 / 1 U 1 BAD ORIGINAL _4-
- 4 - O.Z. 27 402
2,4'- bzw. 4,4'-Diamino-diphenylmethan. Als Polyamine kommen
beispielsweise in. Betracht: Tri-(p-amino-phenyl)-methan, 2,4,6-Triamino-toluol
und Kondensationsprodukte, die aus gegebenenfalls substituierten Anilinderivaten und Aldehyden bzw. Ketonen in
Gegenwart von Säuren erhalten werden, wie Polyphenyl-polymethylenpolyamine.
Als andere Ausganskomponente wird Phosgen verwendet. Das gasförmige
Phosgen kann als solches oder in Verdünnung mit unter den Reaktionsbedingungen inerten Gasen, wie Stickstoff, Helium
u. a., oder Chlorwasserstoff umgesetzt werden.
Als inerte organische Lösungsmittel kommen Verbindungen in Betracht,
in welchen die Amine und das Phosgen mindestens teilweise löslich sind.
Besonders bewährt haben sich chlorierte,- aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Chlorbenzol, O-Dichlorbenzol, p-Dichlorbenzol,
Trichlorbenzole, die entsprechenden Toluole und Xylole, Chloräthylbenzol, Monochlordiphenyl und oc- bzw. ß-Naphthylchlorid.
Die Lösungsmittel können einzeln oder als Gemische verwendet werden. Zweckmäßig wird ein Lösungsmittel verwendet, das einen
niedrigeren Siedepunkt besitzt als das herzustellende Isocyanat, damit das Lösungsmittel leicht durch Destillation vom Isocyanat
abgetrennt werden kann. Die Menge an Lösungsmittel wird zweckmäßig so bemessen, daß die Reaktionsmischung einen Feststoffgehalt
zwischen 3 un^ J>0 Gew.%, vorzugsweise zwischen 5 und 25
Gew.^, insbesondere zwischen 8 und 20 Gew.%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Reaktionsmischung, aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Isocyanate
wird zweckmäßig in einem oder mehreren, beispielsweise zwei, hintereinandergeschalteten Reaktionsgefäßen, die Füllkörper enthalten,
in der sogenannten Ubergangsströmung durchgeführt.
Die Reaktionsgefäße, die im allgemeinen säulenförmig sind, können einen Querschnitt in beliebiger Form, beispielsweise in
Form eines Quadrates oder einer Ellipse, aufweisen. Vorzugsweise verwendet man jedoch langgestreckte, zylinderfürmige
2 0 9 8 4 1/114 1 BAD 0RIGINAL -?-
- 5 - O.Ζ» 27 402
Reaktionsgefäße. Das Verhältnis von Innendurchmesser zu Länge
des Reaktionsgefäßes beträgt im allgemeinen 1 :'2 bis 1 : 100, vorzugsweise 1 : 10 bis 1 : 40„ Die Reaktionsgefäße können
senkrecht oder waagrecht ausgerichtet sein und auch Zwischenlagen einnehmen. Vorzugsweise werden jedoch senkrecht stehende
Reaktionsgefäße verwendet.
Die Reaktionsgefäße enthalten Füllkörper, die beispielsweise die Form von Kugeln, Ringen, Zylindern oder Tabletten aufweisen.
Bei der Verwendung von kugelförmigen Füllkörpern weisen die Kugeln im allgemeinen einen Durchmesser zxvischen 2 und 8 mm
auf. Als zylinderförmige Füllkörper werden im allgemeinen
Zylinder mit einer Länge von 2 bis 15 mm und einem Durchmesser *
zwischen 2 und 6 mm verwendet. Nicht kugel- oder zylinderförmige Füllkörper weisen im allgemeinen ein Volumen auf, das dem der
zylinderförmigen Füllkörper entspricht.
Es ist ein wesentliches Merkmal des neuen Verfahrens, daß die gasförmige Phase, die aus Phosgen und gegebenenfalls einem
Inertgas besteht, und die flüssige, organische Phase, die das organische, primäre Amin gelöst und das entsprechende Aminhydrochlorid
bzw. Garbamidsäurechlorid dispergiert enthält, in Form der Übergangsströmung durch das Füllkörper enthaltende Reaktionsgefäß
.hindurchgeleitet werden. Die Übergangsströmung stellt sich ein bei einer Belastung des Reaktionsgefäßes mit einer Flüssig- |
3 2
keitsmenge zwischen 30 und 300 nr/m ' Stunde, vorzugsweise
keitsmenge zwischen 30 und 300 nr/m ' Stunde, vorzugsweise
-ζ Ο
zwischen 40 und 200 nr/m * Stunde, insbesondere zwischen 50 und
100 m /m * Stunde, und einer Gasmenge zwischen 10 und 3000 m /
m " Stunde, vorzugsweise zwischen 150 und 2500 m /m · Stunde,
-ζ ο
insbesondere zwischen 200 und 2^00 nr/m * Stunde.-Im allgemeinen
ist eine geeignete Belastung des Reaktionsgefäßes erreicht, wenn die Flüssigkeitsmenge, die dem zylinderförmigen Reaktor am oberen
Ende zugeführt wird, nicht mehr freiwillig durch das FUllkörperbett
des Reaktionsgefäßes abfließt, sondern sich an. der Eintrittsöffnung zu stauen beginnt. Die Belastung mit Gasen kann so gewählt
werden, daß die am Einlauf zudosierte Gasmenge beim Durchfließen des Füllkörperbettes vollständig wegreagiert, oder daß
überschüssiges Gas, das gegebenenfalls inert sein kann, am anderen Ende des Reaktionsgefäßes ausströmt. Die Einstellung der
209841/1 U1 -6-
- 6 - O. Z. 27 402
Übergangsströmung kann beispielsweise auf visuelle Weise, wiesie in A. I. Ch. E. Journal, Band 10 (1964), Seite 952 bis 953,
beschrieben wird, erfolgen. ■
Bei Anwendung der in der Technik üblichen säulenförmigen Reaktionsgefäßen
wird im allgemeinen bei einmaligem Durchsatz der Reaktionsmischung kein vollständiger Umsatz erzielt. Die Reaktionsmischung wird deshalb nach dem Durchströmen des Reaktionsgefäßes
mit Hilfe eines Gasabscheiders in eine flüssige und eine gasförmige
Phase getrennt. Auf diese Weise ist es möglich, beide Phasen gemeinsam oder unabhängig voneinander im Kreislauf zu
führen. Bei nicht vollständigem Umsatz wird die Reaktionsmischung
zweckmäßig mehrfach, beispielsweise zwei- bis vierzigmal, im
Kreislauf durch die mit Füllkörpern gefüllte Säure geführt. Die
Menge an rückgeführter Reaktionsmischung kann 5 bis 99 Gew.%3
vorzugsweise 10 bis 6o Gew.%, insbesondere 15 bis 40 Gew.%}
bezogen auf die Gesamtdurchsatzmenge, betragen.
Die Menge an rückgeführter Reaktionsmischung ist abhängig von der
Reaktionsgeschwindigkeit der Umsetzung und der auftretenden Reaktionswärme. Mit Hilfe der Rüeklaufmenge der Reaktionsmischung
ist es möglich, die Reaktionstemperatur in der Reaktionszone in
einem engen Bereich zu halten und so Temperaturschwankungen bzw. das Auftreten von örtlichen Überhitzungen, die die Gebrauchseigenschaften
der Isocyanate negativ beeinflussen, zu verhindern. Unter engem Temperaturbereich ist im allgemeinen eine Schwankungsbreite
von ί 100C, vorzugsweise ί 5°C, zu verstehen. Aus den
genannten Gründen wird deshalb die Umsetzung vorzugsweise unter Rückführung eines Teiles der Reaktionsmisohung durchgeführt.
Es ist jedoch auch möglich, bei einmaligem Durchsatz der Reaktionsmischung
einen vollständigen oder nahezu vollständigen Umsatz zu erreichen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn· man
sehr lange, schmale Reaktionsgefäße verwendet, z. B. solche mit einem Verhältnis von Länge zu Innendurchmesser von 1 : 50
bis 1 : 100.
Das Verfahren wird beispielsweise in der Weise ausgeführt, daß
man das Reaktionsgemisch im Kreise durch das Füllkörper ent-
209 841/1 141 -7-
- 7 - O.Z. 27 402
haltende ReaktIonsgefaß hindurchleitet, wobei man die Ausgangsstoffe
dem im Kreislauf geführten Reaktionsgemisch vor dem Wiedereintritt in das Reaktionsgefäß zuführt und das Reaktionsprodukt dem Reaktionsgemisch nach Verlassen des Reaktionsgefäßes
an einer beliebigen Stelle des Kreislaufes vor der Zuführung der Ausgangsstoffe entnimmt.
Man kann das kontinuierliche Verfahren auch in der Weise ausführen,
daß man das Reaktionsgemiseh mehrere, beispielsweise 2 bis 5>
hintereinandergeschaltete "Umlaufapparaturen" durchlaufen läßt.
Im einzelnen werden die organischen Mono-, Di- und Polyisocyanate ,
zweckmäßig so hergestellt, daß man das entsprechende primäre, ™
organische Amin und das Phosgen verdünnt mit Inertgas im Volumenverhältnis 1:1 bis 1 : 0,01, vorzugsweise 1 : 0,5 bis
1 : 0,05, in inerter organischer Lösung bei Reaktionstemperaturen
von 50 bis 220°C, vorzugsweise 90 bis l80°C, umsetzt. Das Molverhältnis
von Amin zu Phosgen wird so bemessen, daß pro NHp-Gruppe 0,8 bis 2,1 Mol, vorzugsweise 1 bis 1,3 Mol, Phosgen in
der Reaktionsmischung vorliegen.
Die Temperatur, bei welcher die Reaktion durchgeführt wird, soll oberhalb der Zersetzungstemperatur des als Zwischenprodukt bei
der Umsetzung von Amin mit dem Phosgen gebildeten Carbamidsäurechlorids liegen. Diese Temperatur beträgt zwischen 50 und 220°C, J
je nach Art des verwendeten Amins. Höhere Temperaturen können angewendet werden, sie sind jedoch nicht erforderlich.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
wird anhand der Zeichnung näher erläutert;
In der Zeichnung bedeuten:
I Reaktionsgefäß
II· Gasabscheider
III Umlaufpumpe
IV Durchflußmesser für die im Kreis geführte flüssige Phase
V Umlauferhitzer
VI Differenzdruckmesser BAD ORIGINAL
2 0 9 8 A 1 / 1 U 1 -8"
- - 8 - O.Z. 27
VII Umlaufpumpe
VIII Durchflußmesser für die im Kreis geführte gasförmige Phase
IX Durchflußmesser für das Inertgas
X Durchflußmesser für das Phosgen.
1 Zuleitung für Phosgen.
2 Zuleitung- für Inertgas
5 Zuleitung: für das inerte organische Lösungsmittel
5 I Zuleitungen für die Aminlösung·
6 Krelslaufsferom der Gasphase
7 Kreislaufstrom der flüssigen Phase
8 Abgasableitung;
9 Ableitung der Reaktionsprodukte.
Durch die Leitungen 1 und 2 bzw. 1, 2 und 6 wird dem Reaktionsgefäß I von oben über den Durchflußmesser X Phosgen und über den
Durchflußmesser IX Inertgas zugeführt. Über die Zuführung j5 wird
in dasselbe Reaktionsgefäß I von oben das inerte organische Lösungsmittel einverleibt. Die organische primäre Aminlösung
wird durch die Zuleitung 4 in das Reaktionsgefäß I oder über die Zuleitung 5 in den flüssigen Kreislaufstrom J eindosiert.
Das Reaktionsgefäß I, das Füllkörper enthält, wird von der Reaktionsmischung im Gleichstrom in der sogenannten Übergangsströmung durchlaufen. Die Reaktionsmischung tritt unten aus dem
Reaktionsgefäß I aus. Danach werden im Gasabscheider II aus der
Reaktionsmischung die gasförmigen Bestandteile - die sogenannte Gasphase - abgetrennt. Die flüssige Reaktionsmischung
wird aus dem Gasabscheider II entnommen, durch die Ringleitung J über die Umlaufpumpe III, den Durchflußmesser IV und den
Erhitzer V wieder von oben in das Reaktionsgefäß I zurückgeführt. Ein Teil des flüssigen Reaktionsgemisches aus dem Gasabscheider
II wird über die Abführung 9 entnommen und daraus das gebildete Isocyanat isoliert. Die Gasphase, die aus Inertgas,
Chlorwasserstoff und gegebenenfalls überschüssigem Phosgen
besteht, wird durch die Ringleitung 6 über die Umlaufpumpe VII iind den Durchflußmesser VIII ebenfalls im Kreis geführt. Durch
die Abführung 8 werden die Abgase Chlorwasserstoff und gegebenenfalls etwas Inertgas und Phosgen abgeleitet. Die Druckdifferenz
209841/1 U1 -9-
- 9 - ο.ζ. 27 402
zwischen Zuführung zum Reaktionsgefäß und Abführung vom Reaktionsge'fäß
wird durch den .Differenzdruckmesser VI gemessen.
Die nach diesem Verfahren hergestellte isocyanathaltige Reaktionsmischung,
die einen Feststoff gehalt zwischen 3 und 30 Gew. ^,
bezogen auf das Gesamtgewicht der'Reaktionsmischung aufweist,
wird mit Hilfe üblicher Reinigungsmethoden aufgearbeitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele
näher erläutert:
Für die Umsetzung wurde eine Füllkörpersäule I aus Glas mit einer Länge von 1,3 ro und einem Innendurchmesser von 35.»5 mm
verwendet (vgl. Zeichnung). Die Füllkörpersäule enthielt Kugeln von 5 mm Durchmesser. Die Apparatur wurde mit 1 000 ml Monochlorbenzol
oder einer bereits vorhandenen Reaktionsmischung gefüllt. Durch die Leitungen β bzw. 1, 2 bzw, 1 über den Durchflußmesser
X werden dem Reaktionsgefäß 1 37 000 ml Phosgen, durch die Leitung 2 über den Durchflußmesser IX 6 000 ml Stickstoff
und durch die Zuführungen 4 oder 5 1θ4θ ml einer 8 gew.#-
igen 2,4-Diaminotoluol-Lösung in Monochlorbenzol pro Stunde zugeführt.
Nach Durchlaufen der Füllkörpersäule erfolgt im Abscheider II eine Trennung in eine Gasphase und flüssiges Reaktionsgemisch.
185 000 ml je Stunde des flüssigen Reaktionsgemisches werden aus
dem Abscheider durch die Leitung 7 über die Umlaufpumpe III, den
Durchflußmesser IV sowie den Umlauferhitzer V im Kreis geführt.
Das stickstoffhaltige Phosgen wird in einer Menge von 5000 ml je Stunde aus dem Gasabscheider II über die Leitung 6, Umlaufpumpe
VII und Durchflußmesser VIII ebenfalls im Kreis geführt. Der Differenzdruck zwischen der Zuführung zum Reaktionsgefäß
und der Abführung vom Reaktionsgefäß wird über den Differenzdruckmesser
VI gemessen und beträgt 0,3 Kp/cm . Die Reaktionstemperatur
in der Säule beträgt 1150C. Über die Abführung 8
werden -33-000 ml. Abgas dem Kreislauf gas je Stunde entnommen.
Aus dem Abscheider II werden über die Leitung 9 dem Reaktionsgemis.ch IQ 4.0 ml als Reaktionsprodukt je Stunde entnommen. Nach
dem Abdestillieren des Monochlorbenzols erhalt man das 2,4-
209841/1ΗΓ ~10~
- 10 - O.Z. 27 402 .
Toluylendiisocyanat in einer Ausbeute von 92 % der Theorie.
Die Herstellung des Isocyanates wird in derselben Apparatur und nach demselben Verfahren wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Als Ausgansstoffe werden 1040 ml 8 gew.^ige 4,4'-Diaminodiphenylmethanlö'sung
in Monochlorbenzol, 32 000 ml Phosgen und 5OOO ml
Stickstoff dem Reaktionsgefaß I je Stunde zugeführt. I80 000 ml
je Stunde des flüssigen Reaktionsgemisches und 5 000 ml je Stunde des stickstoffhaltigen Phosgens werden in den entsprechenden
Leitungssystemen im Kreis geführt. Über die Abführung 8 werden Jl 000 ml Abgas dem Kreis lauf gas je Stunde entnommen.
Der Differenzdruck beträgt 0,2 Kp/cm . Aus dem Gasabscheider II werden 1040 ml Reaktionsmischung je Stunde entnommen. Durch Abdestillieren
des Lösungsmittels erhält man 4,4t-Diisocyanatodipheny!methan
in einer Ausbeute von 96 % der Theorie.
In diesem Beispiel werden die Apparatur und das Verfahren von Beispiel 1 angewendet.
Anstelle von 2,4-Diamino-toluol wird als Amin eine technische
Polyaminmischung aus Diamino-diphenylmethan und Polyphenylpolyraethylen-polyarnin
verwendet, die durch eine übliche Kondensation von Anilin und Formaldehyd in Gegenwart von Säuren erhalten
wurde.
Dem Reaktionsgefäß I werden je Stunde 1040 ml 8 gew.^ige
polyaminmischung in Monochlorbenzol, 32 000 ml Phosgen und
6OOO ml Stickstoff zugeführt. I85 000 ml je Stunde des flüssigen
Reaktionsgemisches und 5000 rcl je Stunde des stickstoffhaltigen
Phosgens werden in den entsprechenden Leitungssystemen ins Kreis
geführt. Über die Abführung 8 werden 31 QOO ml Abgas je Stände
dem Kreislaufgas entnommen« Bar Differenzdruck beträgt Q,j3 Ilp/cm ,
Aus dem Gasabscheider werden 1040 ml Reakticnsrnischung je Stunde
entnommen. Durch Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man
■■"·" -11-
- 11 - O.Z. 27 402
eine Mischung aus 4,4'-, 4,2', 2J2'-Diisocyanatodiphenylmethanen
und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten in einer Ausbeute
von 100 fo der Theorie mit einer Isocyanatzahl von 31 und einer
Viskosität von 210 Centipoise.
-12-
2098A1/1U1
Claims (4)
- - 12 - O.Z. 27 402PatentansprücheVerfahren zur kontinuierlichen Herstellung organischer Isocyanate aus organischen, primären Aminen und Phosgen in einem inerten organischen Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Reaktionstemperaturen zwischen 50 und 2200C in einer Übergangsströmung, die aus einer aminhaltigen, flüssigen, organischen Phase und einer phosgenhaltigen Gasphase besteht, in einem oder mehreren, Füllkörper enthaltenden Reaktionsgefäßen, die im Gleichstrom durchflossen werden, durchführt, wobei die Durchflußmenge an Flüssigkeit zwischen 50 und 300 nr/m * Stunde und die Durchflußmenge an Gasen zwischen 10 und 3000 trr/m " Stunde beträgt, die das letzte Reaktionsgefäß verlassende Reaktionsmischung in eine flüssige und eine gasförmige Phase auftrennt und aus der flüssigen Phase das Isocyanat isoliert.
- 2. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung organischer Isocyanate gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die nicht umgesetztes Phosgen enthaltende gasförmige Phase in das Reaktionsgefäß zurückführt.
- 3. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung organischer Isocyanate gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Anteil von 5 bis 99 Gew.% der flüssigen Phase ebenfalls in das Reaktionsgefäß zurückführt.
- 4. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung organischer Isocyanate gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung der flüssigen und der gasförmigen Phase über getrennte Kreisläufe erfolgt.Zeichn. Badische Anilin- & Sοda-Fabrik AG209841 /1H1
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712112181 DE2112181A1 (de) | 1971-03-13 | 1971-03-13 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Isocyanaten |
FR7208236A FR2129554A5 (en) | 1971-03-13 | 1972-03-09 | Continuous isocyanates prepn - from primary amines and phosgenes by recycling separated gas and liq phases |
BE780513A BE780513A (fr) | 1971-03-13 | 1972-03-10 | Procede de preparation en continu d'isocyanates organiques |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712112181 DE2112181A1 (de) | 1971-03-13 | 1971-03-13 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Isocyanaten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2112181A1 true DE2112181A1 (de) | 1972-10-05 |
DE2112181B2 DE2112181B2 (de) | 1980-02-21 |
Family
ID=5801469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712112181 Withdrawn DE2112181A1 (de) | 1971-03-13 | 1971-03-13 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Isocyanaten |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE780513A (de) |
DE (1) | DE2112181A1 (de) |
FR (1) | FR2129554A5 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0716079A1 (de) * | 1994-12-08 | 1996-06-12 | Bayer Ag | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten |
WO2004026813A1 (de) * | 2002-08-20 | 2004-04-01 | Basf Aktiengesellschaft | Gasphasenphosgenierung bei moderaten drücken |
US7112694B2 (en) | 2002-05-23 | 2006-09-26 | Basf Aktiengesellschaft | Method for producing isocyanates |
US7851648B2 (en) | 2002-12-19 | 2010-12-14 | Basf Aktiengesellschaft | Method for the continuous production of isocyanates |
US8546606B2 (en) | 2003-03-11 | 2013-10-01 | Basf Aktiengesellschaft | Method for producing polyisocyanates |
WO2017001322A1 (de) * | 2015-06-29 | 2017-01-05 | Covestro Deutschland Ag | Verfahren zur herstellung von polyisocyanaten |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3736988C1 (de) * | 1987-10-31 | 1989-03-23 | Bayer Ag | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Mono- und Polyisocyanaten |
-
1971
- 1971-03-13 DE DE19712112181 patent/DE2112181A1/de not_active Withdrawn
-
1972
- 1972-03-09 FR FR7208236A patent/FR2129554A5/fr not_active Expired
- 1972-03-10 BE BE780513A patent/BE780513A/xx unknown
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0716079A1 (de) * | 1994-12-08 | 1996-06-12 | Bayer Ag | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten |
US7112694B2 (en) | 2002-05-23 | 2006-09-26 | Basf Aktiengesellschaft | Method for producing isocyanates |
WO2004026813A1 (de) * | 2002-08-20 | 2004-04-01 | Basf Aktiengesellschaft | Gasphasenphosgenierung bei moderaten drücken |
US7994361B2 (en) | 2002-08-20 | 2011-08-09 | Basf Aktiengesellschaft | Moderate-pressure gas phase phosgenation |
US7851648B2 (en) | 2002-12-19 | 2010-12-14 | Basf Aktiengesellschaft | Method for the continuous production of isocyanates |
US8546606B2 (en) | 2003-03-11 | 2013-10-01 | Basf Aktiengesellschaft | Method for producing polyisocyanates |
WO2017001322A1 (de) * | 2015-06-29 | 2017-01-05 | Covestro Deutschland Ag | Verfahren zur herstellung von polyisocyanaten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2129554A5 (en) | 1972-10-27 |
DE2112181B2 (de) | 1980-02-21 |
BE780513A (fr) | 1972-09-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2285481B1 (de) | Kontinuierliches verfahren zur hydrierung organischer verbindungen | |
EP1575904B1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von isocyanaten | |
EP0570799B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von aromatischen Diisocyanaten | |
EP0322647B1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Mono- oder Polyisocyanaten | |
EP1976825B1 (de) | Verfahren zur herstellung von isocyanaten | |
EP2751073B2 (de) | Verfahren zur herstellung von isocyanaten | |
EP1831280B1 (de) | Verfahren zur herstellung von farblosen, lagerstabilen biuretgruppenhaltigen polyisocyanaten | |
DE19804915A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Methylendi(phenylamin) und Methylendi(phenylisocyanat) | |
EP0065727A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Mono- oder Polyisocyanaten | |
EP0150435B1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Mono- und/oder Polyisocyanaten | |
DE19510259A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Polyisocyanaten | |
EP1509496B1 (de) | Verfahren zur herstellung von isocyanaten und reaktionsvorrichtung | |
DE2624285A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von organischen isocyanaten | |
WO2017001322A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyisocyanaten | |
EP2062876A1 (de) | Verfahren zur Herstellung aromatischer Diisocyanate in der Gasphase | |
EP1401802B1 (de) | Verfahren zur herstellung von isocyanaten | |
DE2112181A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von organischen Isocyanaten | |
DE2202500A1 (de) | Herstellung des 4,4'-Isomeren von Diaminodiphenylmethan | |
DE2356828A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyisocyanaten | |
DE2252068A1 (de) | Verfahren zur herstellung von organischen isocyanaten | |
EP1309570B1 (de) | Verfahren zur herstellung von melamin | |
DE2747524A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung aromatischer isocyanate | |
WO2004056760A1 (de) | Verfahren zur herstellung von (cyclo)aliphatischen isocyanaten | |
DE2743610C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von chlorsubstituierten aromatischen Aminen | |
DE1206888B (de) | Verfahren zur vorzugsweise kontinuierlichen Herstellung aromatischer Isocyanate |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
8230 | Patent withdrawn |