DE2057446C3 - Umpolbare Luftelektrode für Metall-Luft-Elemente mit aufladbarer negativer Elektrode - Google Patents
Umpolbare Luftelektrode für Metall-Luft-Elemente mit aufladbarer negativer ElektrodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine umpolbare Luftelektrode gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs I.
Für viele Anwendungsbereiche der Primär- und Sekundärelemente bzw. -batterien ist deren massen-
und volumenbezogener Energiewert (Wh/kg und Wh/dm3) von großer Bedeutung. Eine wesentliche
Voraussetzung dafür, daß die genannten Batterien möglichst hohe Energiewerte aufweisen, ist, daß als
positive und negative Elektroden solche hoher Kapazität verwendet werden.
Metallelektroden mit Zink, Cadmium, Magnesium usw. als aktivem Elektrodenmetall zeichnen sich durch
günstige Kapazitätswerte aus. Sie sind als negative Elektroden in Primär- und Sekundärbatterien geeignet.
Sie werden im allgemeinen mit Oxidelektroden, z. B. der NiO(OH)-Elektrode, als positive Elektrode kombiniert
und so die bekannten Primär- und Sekundärbatterien erhalten.
Energiewerte bestimmter Primärbatterien dadurch wesentlich verbessern lassen, daß man an Stelle der
Oxidelektrode sogenannte Luft-Diffusionselektroden einsetzt Dies ist leicht einzusehen, wenn man sich
überlegt, daß das aktive »Elektrodenmaterial« — in
diesem Falle der Sauerstoff der Lyft - nicht in der Elektrode gespeichert werden muß. Primärbatterien
vom Typ Zink/Luft haben sich daher als Langzeitenenergiequellen schon lange bewährt Sie erhJten als
ίο Luftelektrode poröse Kohlepuppen, die jedoch nur
geringe Stromdichten von einigen mA/cm2 gestatten;
der Einsatz dieser Zink/Luft-Batterien kann daher nur
im Bereich < 100 Watt erfolgen.
Luft-Diffusionselektroden bekanntgeworden, die wesentlich höhere Stromdichten (>
JOO mA/cm2) zulassen. Metall/Luft-Batterien, die mit solchen Elektroden als
positive Elektrode ausgerüstet sind, können daher auch im kW-Bereich eingesetzt werden. Dies gilt für die
sogenannten Primärbatterien. Sie weisen eine günstige gewichtsbezogene Leistung (kW/kg) und eine hohe
gewichtsbezogene Energie (Wh/kg) auf.
In Akkumulatoren oder Sekundärbatterien fanden Luftelektroden bisher noch keinen praktischen Einsatz,
obwohl sich auch in diesem Batterietyp dadurch eine Verbesserung der spezifischen Energiewerte erreichen
ließe. Mit den meisten Typen von Luftelektroden ergeben sich durch den Einsatz im Akkumulator
Schwierigkeiten, die damit zusammenhängen, daß
während des Ladens des Akkumulators an der
Luftelektrode Sauerstoff entwickelt werden muß. Diese Schwierigkeiten auf Grund der wechselseitigen kathodischen und anodischen Belastung treten zwar dann nicht
auf, wenn man metallische Sinterelektroden mit z. B.
Raney-Silber als Elektrodenkatalysator verwendet Solche Elektroden werden als Einschicht- oder Doppelschichtelektroden ausgeführt Im ersteren Falle müssen
sie mit einem wesentlichen Gas- bzw. Luft-Überdruck betrieben werden, damit das Gas dw'ch die Elektrode in
den Elektrolyten eintreten kann, da nur dann genügende Stromdichten erreicht werden. Dadurch wird der
Betrieb solcher Elektroden technisch kompliziert und aufwendig. Im zweiten Fall ist zwar ein etwas
einfacherer Betrieb möglich, doch benötigen auch die
Doppelschichtelektroden immer noch eine besondere
Druckregulierung - besonders bei der Sauerstoffab* scheidung - und sie sind in der Herstellung
aufwendiger. Beiden Elektrodentypen gemeinsam ist zudem noch der Nachteil eines relativ hohen Gewichtes
5ü wegen der metallischen Struktur und die Tatsache, daß
die bisher bekanntgewordenen Elektroden dieser Art
aus Gründen der Korrosion nur im alkalischen
luftatmenden Elektroden nicht auf. Sie bestehen im allgemeinen aus Polytetrafluoräthylen, in dessen poröser Struktur der eigentliche Katalysator, gegebenenfalls
in Kombination mit einem Zusatz zur Erhöhung der elektronischen Leitfähigkeit, inkorporiert ist Bemer
kenswert ist die einfache und billige Herstellung und das
geringe spezifische Gewicht derartiger Elektroden.
Als ähnlich vorteilhaft ist auch der Elektrodentyp anzusehen, der sich von der sogenannten »geschütteten
Elektrode« ableitet. Dieser Elektrodentyp besteht aus
einer mittels Polytetrafluoräthylen verkitteten Schicht
aus Katalysatorpulver, z. B. Raney-Silber, die gegen eine Asbestschicht (zur Elektrolytseite hin) gepreßt wird.
Dadurch entsteht eine außerordenlich einfach herstell-
bare Doppelscbichtelektrodfi hoher Wirksamkeit,
Den vorteilhaften Eigenschaften der letztgenannten
Elektrodentypen stehen beim Einsatz in einem Akkumulator wesentliche Nachteile gegenüber, die sich beim
Laden des Akkumulators, also bei der Sauerstoffentwicklung an der Luftelektrode (anodische Belastung)
bemerkbar machen. Sie ergeben sich daraus, daß für den elektrochemischen Umsatz an der Elektrode nicht allein
die äußere an den Elektrolyten grenzende geometrische Oberfläche der Elektrode maßgebend ist, sondern daß
der Umsatz vorwiegend an der inneren Oberfläche des aktiven Teils der Elektrode erfolgt Diese Oberfläche ist
über das mit Elektrolyt gefüllte Porensystem der Elektrode zugänglich. Beim Ladevorgang, also durch die
anodische Belastung der Luftelektrode wird das innere Porensystem der Elektrode- mehr oder weniger stark
mit Sauerstoff gefüllt, wobei der Elektrolyt verdrängt wird. Damit stehen aber große Bereiche der inneren
Elektrodenoberfläche für den Umsatz nicht mehr zur Verfugung. Die auf die geometrische Elektrodenoberfläche bezogene Ladestromdichte rauß dementsprechend stark erniedrigt werden. Damit verschlechtern
sich die Ladeeigenschaften eines Akkumulators wesentlich. Insbesondere wird sein Einsatz als Energiequelle
für Traktionszwecke untragbar.
Die österreichische Patentschrift 2 83 475 zeigt eine Lufteiektrode, die aus einer katalysatorhaltigen Schicht
und einer inaktiven Schicht besteht An der dem Elektrolyten zugewandten Schicht ist eine elektrisch
leitende und ein Eindringen des Elektrolyts gewährleistende Auflage vorgesehen. Auch diese Luftelektrode
kann jedoch nur kathodisch verwendet werden, während sie für einen anodischen Sauerstoffumsatz
nicht eingesetzt werden kann, weil eine Oxidation des Metalls des Gitters zum Metalloxid auftreten würde, die
schließlich den Elektronendurchtritt hemmt
Allgemein gilt daß die Elektrode durch die im Inneren des Porensystems erfolgende Sauerstoffentwicklung mechanisch zerstört wird. Dies um so mehr,
wenn nicht dafür gesorgt wird, daß der Ladestrom entsprechend dem Vorangesagten verringert wird. Die
»Zyklenzahl« für eine solche Elektrode wird somit stark reduziert
Es wurde bereits vorgeschlagen, diesen Nachteil der Elektroden dadurch zu umgehen, daß man im
Akkumulator eine dritte Elektrode ils Ladeelektrode anordnet Diese Maßnahme hat zur Folge, daß mehr
Teile für eine Zelle benötigt werden und zusätzliche Dichtungen und Abstandhalterungen beim Aufbau der
Zelle vorgesehen werden müssen. Außerdem werden zusätzliche elektrische Durchführungen und Verbindungen für die Ladeelektrode nötig. Dies führt zu
technischen und wirtschaftlichen Nachteilen.
Eine umpolbare Luftelektrode gemäß dem Oberbegriff des Anspruch** 1 ist bereits in der DD-PS 69 151
beschrieben. Sie besteht aus einer gasseitig angeordneten grobporigen Katalysatorschicht und einer elektrolytseitig angeordneten feinporigen metallisch leitenden
Schicht Gasseitig arbeitet diese bekannte Luftelektrode mit einem extern erzeugten Gasdruck, damit der eo
Elektrolyt durch die grobporige Katalysatorschicht nicht zur Gasseite hin entweichen kann. Die Drei-Phasen-Grenze und damit auch die Sauerstoffentwicklung
wird von ihrer Stellung an der grobporigen Katalysatorschicht bei kathodischer Belastung dadurch an die
feinporige metallisch leitende Schicht verlagert, daß durch den externen Gildruckerzeuger der Luftdruck
bei anodischer Belastung höher eingestellt wird, als bei
kathodischer Belastung, Durch die Erhöhung des
Gadrucks bei beginnender anodischer Belastung wird erreicht, daß der Elektrolyt durch den GasQberdruck aus
der grobporigen Katalysatorschicht heraus in Richtung zur feinporigen metallisch leitenden Schicht gedrängt
wird, so daß sich die Drei-Phasen-Grenze und damit die Sauerstoffentwicklung zu der metallisch leitenden
Schicht hin verlagert
Bei einer alternativen Ausführungsform dieser bekannten Elektrode ist überdies zwischen der grobporigen Katalysatorschicht und der feinporigen metallischen Auflage zusätzlich noch eine poröse Schicht
angeordnet, die den elektrischen Strom nicht leitet und hydrophob ist Durch die hydrophobe Eigenschaft
dieser Schicht wird die Verdrängung des Elektrolyten aus der Katalysatorschicht zur metallisch leitenden
Auflage hin bei beginnender kathodischer Belastung noch weiter erschwert, so daß ohne den vom externen
Gaserzeuger gelieferten höheren Gasdruck ein Herausdrängen -des Elektrolyten aus der Katalysatorschicht in
die hydrophobe nichtleitende Schicai nicht möglich ist
Nachteilig kt bei einer derartigen Ausbildung und
Betriebsweise, dsß einerseits ein spezieller Gasdruckerzeuger erforderlich ist, der zudem zur Einstellung sehr
genauer Gasdrücke steuerbar sein muß, so daß sich insgesamt ein technisch sehr aufwendiger und in der
Praxis störungsanfälliger Aufbau der Luftelektrode ergibt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine umpolbare Luftelektrode der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Gattung zu schaffen, die bei einfachem Aufbau ohne externen gesteuerten Gasdruckerzeuger »selbstatmend« zum Einsatz in Sekundärbatterien umpoibar ist
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht, daß sich die Drei-Phasen-Grenze beim
Übergang vom Entlade- zum Ladevorgang selbsttätig in der gewünschten Weise von der Katalysatorschicht auf
die metallische Auflage hin verlagert, ohne daß hierzu ein besonderer Gasdruckerzeuger erforderlich wäre. Zu
Beginn des Ladevorgangs erfolgt nämlich an der Katalysatorschicht während einer kurzen Anlaufzeit
eine Gasentwicklung, es entstehen aiso elektrclytseitig
an der Katalysatorschicht Gasbläschen, durch die der Elektrolyt und mithin die Drei-Phasen-Grenze in
Richtung auf die elektrolytseiiig angeordnete metallische Auflage gedrängt werden. Die Katalysatorschicht
wird dann während des weiteren Ladevorgangs durch eine Schicht aus Oasbläschen von dem Elektrolyten
abgetrennt, so daß sich ihr spezifischer elektrischer Widerstand quer über ihre Räche hinweg stark erhöht
und deshalb der Hauptstrom über die metallisch leitende Auflage fließt, so daß auch die Sauerstoffentwicklung an der metallisch leitenden Auflage stattfindet
Diese erfindungsgemäße vorteilhafte Funktionsweise wird grundsätzlich dadurch erreicht, daß die sich im
Elektrolyten einstellende Oberflächenspannung, bestimmt durch den Hydrophobierungsgrad und die durch
die Porengröße gegebene Kapillarwirkung, ausgehend von der Elektrolytseite in den einzelnen Schichten der
Elektrode zur Gasseite hin anwächst. Dadurch wird dem Elektrolyten von der Elektrolytseite zur Gasseite hin ein
erheblich höherer Durchdringungswiderstand entgegengesetzt, als es in der umgekehrten Richtung von der
Gasseite her zur Elektrolytseite hin der Fall ist. Der Elektrolyt kann also wegen dieser unterschiedlichen.
Eindringwiderslünde sehr leicht aus der Katalysatorschicht
zur hydrophilen leitenden Auflage hin gedrückt werden, dagegen ist es sehr schwer, ihn aus der
Katalysatorschicht heraus zur Gasseite hin zu drängen. Im Entladungszustand ergibt sich dabei durch die
Porengröße und die Hydrophobierung der Katalysatorschicht, sowie durch die Porengröße und den Hydrophobierungsgrad
der gasseitigen porösen Kunststoffschicht, sowie dem statischen Druck des Elektrolyten und dem
konstanten Gasdruck an der Gasseite ein Gleichgewichtszustand,
in welchem sich die für den elektrochemischen Umsatz verantwortliche Drei-Phasen-Grenze
innerhalb der Katalysatorschicht befindet. Wenn nun beim Umschalten in den Ladezustand innerhalb der
Katalysatorschicht die Zersetzung des Elektrolyten und die damit verbundene Gas- und Schaumbildung einsetzt,
wird der Elektrolyt aus der Katalysatorschicht nur in Richtung zur Elektrolytscite hin, also zur leitenden
Aiiflaop hpraiKopHrängt. da ihm in ilipspr Rirhlnng nur
ein geringer Widerstand entgegengesetzt wird. Wegen der hydrophoben feinporigen Kunststoffschicht an der
Gasseite kann andererseits der zu Beginn des Ladevorganges in der Katalysatorschicht entstehende
Gasbläschen-Schaum nicht entweichen, so daß der Elektrolyt zwangsweise zur leitenden Auflage hin
gedrängt wird.
Eine zwischen der katalysatorhaltigen Schicht und der leitenden Auflage angeordnete, als hydrophiles
Diaphragma ausgebildete inaktive Schicht erweist sich insofern als besonders vorteilhaft, als sie bei anodischer
Belastung im Ladezustand die Sauerstoffentwicklung an der leitenden Auflage sauber von der katalysatorhaltigen
Schicht trennt, so daß einerseits der Querwiderstand der katalysatorhaltigen Schicht besonders stark
ansteigt und andererseits eine Beschädigung durch die Sauerstoffentwicklung unterbunden wird. Da die inaktive
Schicht hydrophil ausgebildet ist, setzt sie dem Elektrolyten weder bei der Verdrängung für den
Ladezustand noch im normalen Entladezustand einen bedeutsamen Durchdringungswiderstand entgegen.
In an sich bekannter Weise enthält die katalysatorhaltige
Schicht vorzugsweise Polytetrafluorethylen als Binder. Die inaktive Schicht kann aus feinporigem
Asbest bestehen.
Vorteilhafterweise bedeckt die elektrisch leitende Auflage höchstens bis etwa 50%, z. B. etwa 30 bis 45%.
und insbesondere nicht mehr als 40% der gesamten dem Elektrolyten zugewandten geometrischen Elektrodenoberfläche.
Vorzugsweise ist die elektrisch leitende Auflage als Stützgerüst, insbesondere als Metallgerüst, ausgebildet,
und kann insbesondere aus einem Netz oder Sieb aus elektrisch leitendem Material bestehen. In einer
einfachen und zweckmäßigen Ausführungsform wird die elektrisch leitende Oberfläche durch ein Metallnetz
oder Lochblech gebildet. Mit Vorteil können jedoch auch einzelne, insbesondere an einem oder beiden
Enden durch ein Querglied kammartig zusammengeschlossene Streifen aus elektrisch leitendem Material
vorgesehen sein. Vorzugsweise ist das die elektrisch leitende Auflage bildende metallische Gerüst in die
katalysatorhaltige Schicht eingepreßt- Vorteilhafterweise ist die elektrisch leitende Auflage bzw. das
Metallgerüst mit einem Stromabnehmer verschweißt. Zweckmäßigerweise umschließt der Stromabnehmer
die Elektrode rahrnenanig.
Durch die Erfindung läßt sich folgendes erreichen:
Während der anodischen Belastung der Elektrode erfolgt die Sauerstoffcntwtcklung vorwiegend an der
dem Elektrolyten zugekehrten elektrisch leitenden, metallischen Auflage. Zur Aktivierung derselben kann
deren Oberfläche aufgerauht oder durch andere bekannte Maßnahmen vorbehandelt sein. Bei kathodischer
Belastung der Elektrode erfolgt dagegen der Sauerstoffumsatz hauptsächlich im Bereiche der katalysatorhaltigen
Schicht bzw. an der inneren Oberfläche der Elektrode. Die elektrisch leitende Auflage bzw. die
ίο diese Auflage bildenden elektrisch leitenden Elemente
sind in bezug auf den kathodischen Sauerstoffumsatz inaktiv und können in diesem Falle allenfalls nur als
Stromabnehmer wirken, abgesehen davon, daß sie gleichzeitig als mechanische Stütze für die Elektrode
verwendbar sind.
Elektroden der erfindungsgemäßen Art können
sowohl als Einschichtelektroden als auch als Doppel·
schichtelektroden ausgeführt sein. Auch läßt sich die erfindungsgemäße Elektrode auf verhältnismäßig einfaehe
Weise herstellen.
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
noch näher erläutert. Es zeigt
Fi g. I die Ansicht einer erfindungsgemäßen Elektrode.
F i g. 2 einen Schnitt durch dieselbe nach Linie A-B.
Fig. 2a einen Ausschnitt aus Fig. 2 entsprechend
dem Krp's 2a in größerem Maßstabe,
Fig. 3 ein Ersatzschaltbild zur Erläuterung der jo Wirkungsweise,
F i g. 4 eine andere Ausführungsform der Elektrode in Draufsicht.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. I und 2 ist auf
der Seite des Elektrolyten E ein die elektrisch leitende Auflage bildendes, vorzugsweise aufgerauhtes, z. B.
abgeflachtes metallisches Drahtnetz 1 oder ein entsprechend gestanztes Lochblech in die katalysatorhaltige
Schicht 2 der Elektrode eingepreßt. An diese Schicht grenzt die hydrophobe poröse Polytetrafluoräthylen-Deckschicht
3 der Elektrode. An einem oder mehreren Rändern, oder auch die ganze Elektrode einrahmend, ist
ein metallisches, insbesondere aus Nickel bestehendes Blech vorgesehen, aas oeispieisweise durch Druukschweißung
mit dem benachbarten Teil des metallischen Drahtnetzes 1 verbunden ist. Da die Elektrode durch das
metallische Netz sowie gegebenenfalls durch den Rahmen bzw. die Rahmenglieder genügend versteift
werden kann, läßt sich ein besonderes Elektrodenstützgerüst ersparen. Auch ist ein sonst notwendiger
so besonderer Stromabnehmer nicht erforderlich.
Bei der anodischen Belastung der Elektrode findet an
der dem Elektrolyten zugekehrten Fläche des Drahtnetzes 1, die, wie erwähnt, zweckmäßig durch Aufrauhen
oder andere bekannte Maßnahmen aktiviert worden ist, im wesentlichen die Sauerstoffentwicklung statt, während
bei kathodischer Belastung der Elektrode das Drahtnetz 1 im wesentlichen nur als Stromabnehmer
wirkt.
An Hand des Ersatzschaltbildes nach F i g. 3 sei die
Wirkungsweise der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Luftelektrode noch näher erläutert. Mit R\ ist hierbei
der Widerstand für den Strom i, bezeichnet, welcher vom Stromabnehmerblech 4 über das Drahtnetz 1 zum
Elektrolyten E fließt und mit R2 der Widerstand, über
den der Strom h vom Stromabnehmerblech 4 über das Drahtnetz Ϊ und die katalysatorhaltige Schicht 2 zum
Elektrolyten E fließt Bei anodischer Belastung der Luftelektrode wird infolge der Sauerstoffentwicklung
an der inneren Oberfläche der katalysatorhaltigen Schicht 2 der Elektrolyt aus dem Porensystem dieser
Schicht verdrängt und damit der elektrochemische Umsatz stark verringert. Der Widerstand R2 steigt
infolgedessen stark an, und der Stromfluß erfolgt vorwiegend über R\. Nach dem 1. Kirchoffschen Satz
Λ : /2 = /?j: R\ wird somit, da /?j ungleich größer als R1
ist, der Strom /Ί und damit die Sauerstoffentwicklung am Drahtnet.', ν bestimmend.
Wird die Elektrode kathodisch belastet, so erfolgt dagegen der elektrochemische Sauerstoffunisatz vorwiegend
an der inneren Oberfläche der katalyi.atorhaltigcn Schicht 2 in der Nähe der porösen Deckschicht 3
der Elektrode, während die Oberfläche des Drahtnetzes gegenüber der katalysatorhaltigen Elektrodcnschicht 2
klein ist. Sofern das Drahtnetz nicht mehr als etwa 40% der geometrischen Oberfläche der katalysatorhaltigen
Schicht 2 abdeckt, ist auch keine wesentliche Beeinflussung der Ionendiffusion zwischen dem freien Elektrolyinicht
mehr als 40% abgedeckt werden. Sie können an ihrem einen oder an beiden Enden mit einem
Stromableitungsblech 4 - ähnlich wie das Netz I in Fig. 1 und 2 - versehen sein. Die Ausführung nach
F i g. 4 ist deswegen besonders günstig, weil bei ihr keine Diffusionshemmungen auftreten können und bei anodischer
Belastung die Sauerstoffentwicklung am Sinternickel mit besonders kleiner Überspannung erfolgt.
Eine z. B. etwa entsprechend F i g. I und 2 ausgebildete Luftelektrode kann beispielsweise wie nachfolgend
beschrieben hergestellt werden:
Ein 0.5 mm dickes Nickcllochblcch von etwa 100 mm
Kantenlänge mit quadratischen Löchern von z. B. 5 mm
Seitenlange und einer Stegbreite von I mm wird mit einem der herkömmlichen Verfahren, z. B. mittels
Sandstrahlen, aufgerauht. Eine breiige Mischung aus Katalysatorpulver, z. B. Raney-Silber mit 10 Gewichtsprozent
Teflon (z. B. aus einer Teflon-Emulsion) wird hierauf in und über das Lochblech bis auf einen für den
grenze im Elektrodeninnern zu befürchten. Die Diffusionspolarisation ändert sich dementsprechend
kaum.
Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 sind an Stelle des
Drahtnetzes 1 kammartig angeordnete Metallstreifen 5. vorzugsweise Sinternickelstreifen, in die Oberfläche der
Elektrode eingebracht. Besonders zweckmäßig sind Streifen von z. B. 5 mm Breite und 0,4 mm Dicke, die
z. B. durch Abschneiden von einer Platte erhalten und so über die Elektrodenfläche verteilt werden, daß von ihr
ücMÜMintcH Rdi'm
und oberflächlich geglättet. Alsdann wird bei 3800C
unter Schutzgas eine Stunde gesintert. Der Aktivteil der Elektrode wird dann mit Teflonpulver beschichtet, das
mit etwa 100 kg pro cm2 verdichtet ist und das Ganze
2 Stunden bei 380X unter Schutzgas gesintert. An den nicht beschichteten Teil des Lochblechs kann schließlich
ein Nickelband als Stromabnehmer durch Punktschweißen befestigt werden. Die Elektrode ist dann einsatzfähig.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Umpolbare Luftelektrode für Metall-Luft-Elemente mit aufladbarer negativer Elektrode, mit einer
hydrophoben katalysatorhaltigen Schicht und einer
dem Elektrolyt zugewandten metallisch leitenden und den Durchtritt des Elektrolyts gewährleistenden
Auflage, die mit dem Stromabnehmer der katalysatorhaltigen Schicht elektrisch verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Auflage (1; 5) die dem Elektrolyt (E) zugewandte Fläche nur teilweise bedeckt und
als Metallnetz (1) oder -Streifenanordnung (5) ausgebildet ist, und
— daß die gasseitige, der Auflage (1; 5) abgewandte Fläche der katalysatorhaltigen Schicht (2)
durch eine hydrophobe, poröse Kunststoffschicht (3) begrenzt ist.
2. LufteJ^ktrode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der katalysatorhaltigen Schicht (2) und der leitenden Auflage (1; 5) eine
als hydrophiles Diaphragma ausgebildete inaktive Schicht angeordnet ist
3. Luftelektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die inaktive Schicht aus
feinporigem Asbest besteht
4. Luftelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Auflage
(1; 5) höchstens 50% der dem Elektrolyt (E) zugewandten Fläche bedeckt und aus metallischem,
für den Elektrolyt (E) undurchlässigem Material besteht
5. Luftelektrode nachunem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß c'.e leitende Auflage (1; 5) aus gesintertem Nickel besteht
6. Luftelektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Auflage (t; 5) zum Beispiel durch Aufrauhung in
bezug auf den elektrochemischen Umsatz aktiviert ist.
7. Luftelektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gasseitige hydrophobe, poröse Kunststoffschicht (3) aus
Polytetrafluoräthylen besteht.
Priority Applications (1)
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DE2057446A DE2057446C3 (de) | 1970-11-23 | 1970-11-23 | Umpolbare Luftelektrode für Metall-Luft-Elemente mit aufladbarer negativer Elektrode |
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DE2057446A1 DE2057446A1 (de) | 1972-06-08 |
DE2057446B2 DE2057446B2 (de) | 1975-10-23 |
DE2057446C3 true DE2057446C3 (de) | 1981-11-26 |
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ID=5788836
Family Applications (1)
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Legal Events
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8326 | Change of the secondary classification | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8330 | Complete disclaimer |