DE2056917C3 - Mischvorrichtung zum Herstellen von Polyurethanschaumstorfen - Google Patents
Mischvorrichtung zum Herstellen von PolyurethanschaumstorfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung zum Herstellen von Polyurethanschaumstoffen, mit einem
eine zylinderförmige Kammer bildenden Gehäuse, mit einem koaxial in der Kammer gelagerten, bis dicht an
die Kammerwand reichenden, mit vergleichsweise hoher Drehzahl angetriebenen hohlen zylinderförmigen
Läufer, der eine Vielzahl von Durchtrittskanälen geringen Durchmessers von der Innenseite zur Außenseite
seiner Zylinderwand verlaufend aufweist, und mit mindestens zwei oberhalb des Läufers angeordneten, in
dessen Innenraum einmündenden Zufuhrleitungen für die Mischungskomponenten, wobei sich der Läufer in
einem zylindrischen Rührerteil fortsetzt, auf dessen Außenfläche eine Anzahl von Vorsprüngen oder Nuten
angeordnet ist, und die Innenwand des die Kammer bildenden Gehäuses glatt ausgebildet ist
Eine derartige Mischvorrichtung ist zum Herstellen von Polyurethanschaumstoffen bekanntgeworden.
Beim Verarbeiten von Ausgangsstoffen hoher Viskosität erhält man Schaumkörper mit ungleichmäßiger Farbe,
Zellgröße und Zellgrößen verteilung.
Es ist auch bereits bekannt, in Kreiselmischern, die aus einem Schleuderrad bestehen, dem umfangsseitigen
Schaufelkranz ein zylindrisch angeordnetes Drahtgeflecht vorzuschalten, das konzentrisch zum Schaufelkranz
und radial innerhalb desselben liegt und welches die Mischungswirkung verbessert, indem die Frequenz
der in der Flüssigkeit erzeugten Wellen erhöht wird (DT-AS 10 34 149).
Die zur Herstellung von Polyuethanschaumstoffen verwendeten Mischvorrichtungen lassen sich in zwei
allgemeine Kategorien einteilen. Zu der ersten Kategorie gehören Vorrichtungen, bei denen die reaktionsfähigen
flüssigen Komponenten gesondert unter hohem Druck (56 kg/cm2 oder mehr) in dem gewünschten Gewichtsverhältnis
einer Mischkammer zugeführt werden, wo sie gegebenenfalls unter dem Einfluß eines ortsfesten,
schneckenförmigen Organs gemischt und dann aus der Mischkammer ausgetragen werden. Die Verwendung
dieser Hochdruckvorrichtungen ist aber durch die Viscosität der miteinander reagierenden flüssigen
Komponenten begrenzt, die nur so hoch sein darf, daß sich die Flüssigkeiten noch durch Hochdruck-Verdrängerpampen,
wie sie zum Einspritzen von Brennstoffen verwendet werden, fördern lassen. Für diese
Hochdruckvorrichtungen dürfen die Viscositäten der Flüssigkeiten höchsten !000 cP betragen. Solche Viscositäten
sind typisch für die flüssigen Reaktionsteilnehmer, die zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen
von niedriger Dichte (0,03 g/cm3) verwendet werden. Zu der zweiten Kategorie gehören Vorrichtungen,
bei denen die miteinander reagierenden flüssigen Komponenten gesondert unter niedrigen Drücken (weniger
als 28 kg/cm2) in dem gewünschten Gewichtsverhältnis der Mischkammer zugeführt werden, wo sie unter dem
Einfluß eines mit hoher Geschwindigkeit umlaufenden und eine hochgradige Scherung ausübenden Rührorgans
miteinander gemischt und anschließend kontinuierlich aus der Mischkammer ausgetragen werden. Diese
Niederdruckvorrichtungen sind imstande. Flüssigkeiten von viel höherer Viscosität zu fördern, als es in den
Hochdruckvorrichtungen möglich ist Flüssigkeiten mit Viscositäten von mehreren Tausend cP lassen sich
leicht in solchen Niederdruckvorrichtungen fördern.
Flüssige Reaktionsteilnehmer von niedriger Viscosität, wie üie zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen
von niedriger Dichte verwendet werden, lassen sich Läufig sowohl durch Niederdruck- als auch durch
Hochdruckmischvorrichtungen hinreichend miteinander vermischen. Selbst bei der Herstellung von durch
freies Verschäumenlassen erhaltenen Schaumstoffen von höherer Dichte (z. B. 0,08 g/cm3) gelingt es oft, die
flüssigen Reaktionsteilnehmer, die eine verhältnismäßig höhere Viscosität aufweisen, in einem Niederdruckmischer
hinreichend zu vermischen. Es hat sich jedoch herausgestellt daß man mit Niederdruckmischern häufig
eine unzureichende Vermischung der flüssigen Reaktionsteilnehmer von hoher Viskosität erzielt, die
zur Herstellung von starren Schaumstoff-Formkörpern von hoher Dichte verwendet werden, was sich durch
eine ungleichmäßige Oberfläche oder innere Farbe, ungleichmäßige Zellengröße in der Oberflächenhaut und
im Kern des Formkörpers, einen unerwünscht weiten Verteilungsbereich der Zellengrößen und einen unerwünscht
ungleichmäßigen Abstand der einzelnen Zellen voneinander kundtut
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mit niedrigen Drücken, d. h. weniger als 28 kg/cm2,
arbeitende Mischvorrichtung zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen aus flüssigen Reaktionsteilnehmern
hoher Viscosität, d. h. ab 1000 cP und um ein Vielfaches höher zu schaffen, mit welcher sich eine bessere
Vermischung und damit eine gleichmäßigere Farbe und Zellstruktur der Polyurethanschaumstoffe erzielen läßt
als mit bisher für die Herstellung von Polyurethanen verwendeten Mischvorrichtungen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Abschnitt des Läufers innen mit einem
Sieb ausgekleidet ist, dessen öffnungen eine Größe zwischen 0,036 bis 0,83 mm aufweisen.
Durch die Anwendung eines Siebes an Stelle lediglich einer Reihe von öffnungen in einer zylindrischen
Wandung werden die miteinander reagierenden flüssigen Polyurethankomponenten in sehr feine Tröpfchen
verteilt, bevor sie unmittelbar darauf der Scherwirkung ausgesetzt werden, wodurch eine starke Vergrößerung
der Kontaktfläche zwischen den miteinander reagierenden Komponenten entsteht.
Die Zeichnung stellt ein Ausführuiigsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Mischvorrichtung dar.
Die Mischvorrichtung weist ein Gehäuse 10 auf, in dem sich eine zylindrische Kammer 11 befindet In der
Kammer 11 ist ein Läufer 12 drehbar gelagert, dessen
Abstand »du von der Innenwand des Gehäuses 10 in typischer Weise 0,25 bis 0,76 mm beti ägt Der Läufer
12 weist einen Abschnitt 13 auf, der mit Austrittsöffnungen
versehen ist, die durch ei.: Sieb 18 abgedeckt sind, sowie einen Rührerteil 14. Der Abschnitt 13 des
Läufers 12 weist senkrechte Seiten 15 auf, die einen Hohlraum 16 begrenzen. Die Austrittsöffnungen in den
Seiten 15 sind als Schlitze 17 ausgebildet Die Schlitze
17 können jede beliebige Form haben; bei der dargestellten
Ausführungsform beträgt ihre Länge mehr als das Dreifache ihrer Breite (z. B. 32 mm χ 4,75 mm). In
den Hohlraum 16 ist ein Sieb 18 eingesetzt, das auf dem Boden des Hohlraums ruht und mit der inneren Oberfläche
der Seiten 15 in Berührung steht. Eine Antriebswelle 21, die durch einen nicht dargestellten Antriebsmechanismus
angetrieben wird, ist sta-r mit dem Läufer 12 verbunden. Der Rührerteil 14 des Läufers 12
weist rautenförmige Vorsprünge 19 auf. Der untere Teil des Gehäuses 10 hat die Form eines Trichters 20.
Dem Inneren des Siebes 18 wird das zur Herstellung des Polyurethanschaums verwendete Polyisocyanat
durch eine Leitung 22 und das verwendete Polyol durch eine Leitung 23 zugeführt. Der Rührerteil 14 des Läufers
12 kann auch andere, an sich bekannte Formen haben, wie z. B. die Form einer Standardspirale, einer
bandförmigen Spirale oder einer geschlitzten Spirale.
Beim Betrieb rotiert die Welle 21 und mii ihr der
Läufer 12 in dem Gehäuse 10. Das Polyol, das gegebenenfalls ein Treibmittel enthält, und das Polyisocyanat
werden aus Vorratsbehältern durch die Leitungen 22 und 23 in dem gewünschten stöchiometrischen Verhältnis
und mit der gewünschten Strömungsgeschwindigkeit dem Hohlraum 16 zugeführt. Infolge der Rotationsgeschwindigkeit
des Läufers 12 werden das Polyol und das Polyisocyanat unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft
durch die Löcher in dem Sieb 18 hindurchgetrieben. Eine gewisse Mischwirkung kann schon in dem
Hohlraum 16 stattfinden, und das teilweise gemischte Polyol und Polyisocyanat gelangt dann durch das Sieb
18 hindurch in eine Schermischzone, die von der Innenwand der Kammer 11 und der Außenwand des Abschnitts
13 gebildet wird. Wenn das Polyol-Poly isocyanatgemisch
mit dem Rührerteil des Läufers 12 in Berührung kommt, findet eine zusätzliche Mischwirkung
unter hochgradiger Scherung statt, und das Gemisch so
wird schließlich aus dem Gehäuse 10 durch den Trichter 20 ausgetrieben, bevor es zum Gel erstarrt. Dann
wird das Gemisch unmittelbar in (nicht dargestellte) Formen gegossen, wo es zu einem harten oder biegsamen
Polyurethanformkörper erhärtet. Wenn das Gemisch ein Treibmittel enthält, bildet sich ein Polyurethanschaum.
Die Sieböffnungen, durch die das Polyol und das Polyisocyanat hindurchtritt, können eine maximale Querschnittsabmessung
von 0,025 bis 0,838 mm und Vorzugsweise von 0,15 bis 0,5 mm haben. Gemäß der in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der die Löcher die Form von Drahtnetzmaschen
haben, beträgt die Maschendichte 7,9 bis 157,5 und vorzugsweise 12,6 bis 78,7 Maschen je cm.
Eine Maschendichte von 7,9 bis 157,5 je cm entspricht einer Größe der Öffnungen von 0,036 bis 0,83 mm. Die
Summe der Flächen aller einzelnen Löcher muß mindestens so groß sein, daß der gewünschte Durchsatz
des Gemisches erzielt werden kann, ohne daß ein übermäßiger Druckabfall an den Löchern auftritt.
Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung lassen sich Flüssigkeiten der verschiedensten Viscositäten innig
miteinander mischen; vorzugsweise wird die Vorrichtung jedoch zum Mischen von Flüssigkeiten verwendet,
von denen mindestens eine bei der Mischtemperatur eine Viscosität von mehr als 1000 cP aufweist.
Zu den Polyisocyanaten oder Polyisocyanatgemischen,
die in flüssigem Zustand in der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung verwendet werden können, gehören
Toluylen-2,4-diisocyanat, Toluylen-2,6-diisocyanat, Diphenylmethan-4.4'-diisocyanat, Hexamcthylen-1,6-diisocyanat,
Gemische aus Toluylen-2,4-diisocyanat und Toluylen-2,6-diisocyanat, Xylylendiisocyanat 3,3'-Bitoluylen-4,4'«diisocyanat,
Polymethylenpolyphenylisocyanat, trans-Vinylendiisoxyanat, 3,3'-Dimethoxydiphenylen-4,4'-diisocyanat
und hydriertes Diphenyimethan-4,4'-diisocyanat.
Ebenso können endständige lsocyanatgruppen aufweisende Reaktionsprodukte verwendet werden, die
als Vorpolymerisate bezeichnet werden und durch Umsetzung eines stöchiometrischen Überschusses an
einem Polyisocyanat oder einem Gemisch aus Polyisocyanaten mit einer organischen Polyhydroxyverbindung
oder einem Gemisch aus organischen Polyhydroxyverbindungen entstehen.
Ein auf 393°C befindliches Vorpolymerisat mit endständigen
Polyisocyanatgruppen und das auf 22°C befindliche Polyolgemisch werden in einem Gewichtsverhältnis
von Polyisocyanatkomponente zu der Polyolgemischkomponente von 53,5 :46,5 mit Hilfe zweier mit
konstanter Geschwindigkeit fördernder Verdrängerpumpen in einem Gesamtausstoß von 12,3 kg/Min, in
die erfindungsgemäße Mischvorrichtung eingespritzt, die mit einem Drahtnetz von einer Maschendichte von
12,6 Maschen je cm versehen ist. Der Rührer rotiert mit 4900 U/Min., und die Flüssigkeit wird kontinuierlich aus
der Mischkammer ausgetragen und in eine geschlossene Aluminiumform bei einer Formtemperatur von 6O0C
bzw. in einen 946 cm3 fassenden Pappbehälter überführt. Die 900 g Material, die in die Aluminiumform
überführt werden, werden, verschäumen gelassen, und der gehärtete Schaumstoff-Formkörper wird aus der
Form entfernt und untersucht. Das Material in dem Pappbehälter wird frei auftreiben gelassen und nach
dem Erstarren ebenfalls untersucht.
Der erhaltene Schaumstoff-Formkörper zeigt eine bessere Gleichmäßigkeit der Oberflächenfarbe und
Zellenstruktur an der Oberfläche des Formkörpers als diejenige, die mit einer bekannten Mischvorrichtung
für Polyurethankomponenten erzielt wurde, die zwar mit Scherwirkung aber ohne Anwendung eines Siebs
arbeitete. Die Zellengrößenverteilung an der Oberfläche eines Formkörpers ist enger als jene die in bekannten
Vorrichtungen erhalten wurde. Das Innere des Formkörpers zeigt eine verhältnismäßig gleichmäßige
Farbe und Zellenstruktur im Gegensatz zu der ungleichmäßigen Farbe und Zellenstruktur des Inneren
eines Schaumstoff-Formkörpers, wie er mit den bekannten Vorrichtungen erhalten wurde. Die Zellengrößenverteilung
im Inneren des Schaumstoff-Formkörpers ist ebenfalls enger. Der Schaumstoff-Forrnkörper
zeigt durchweg eine gleichmäßigere Farbe als der bisher hergestellte Schaumstoff.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Mischvorrichtung zum Herstellen von Polyurethanschaumstoffen, mit einem eine zylinderförmige Kammer bildenden Gehäuse, mit einem koaxial in der Kammer gelagerten, bis dicht an die Kammerwand reichenden mit vergleichsweise boher Drehzahl angetriebenen hohlen zylinderförmigen Läufer, der eine Vielzahl von Durchtrittskanälen geringen Durchmessers von der Innenseite zur Außenseite seiner Zylinderwand verlaufend aufweist und mit mindestens zwei oberhalb des Läufers angeordneten, in dessen Innenraum einmündenden Zufuhrleitungen für die Mischungskomponenten, wobei sich der Läufer in einem zylindrischen Rührerteil fortsetzt, auf dessen Außenfläche eine Anzahl vas Vorsprüngen oder Nuten angeordnet ist, bnd die Innenwand des die Kammer bildenden Gehäuses glatt ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt (13) des Läufers (12) innen mit einem Sieb (18) ausgekleidet ist, dessen öffnungen eine Größe zwischen 0,036 bis 0,83 mm aufweisen.25
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US87808169A | 1969-11-19 | 1969-11-19 | |
US87808169 | 1969-11-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2056917A1 DE2056917A1 (de) | 1971-06-03 |
DE2056917B2 DE2056917B2 (de) | 1975-05-28 |
DE2056917C3 true DE2056917C3 (de) | 1976-01-15 |
Family
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