DE2039185B2 - Dentalzementpulver - Google Patents
DentalzementpulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Dentalzementpulver, insbesonders für Zinkphosphat-Dentalzemente mit verbesserten
antikariogenen Eigenschaften und verbesserten Zementlöslichkeitseigenschaften.
Dentalzemente des Zinkphosphat-Typs werden von Zahnärzten seit vielen Jahren zum sicheren Befestigen
verschiedener zahnmedizinischer Hilfs- und Wiederherstellungsmittel, z. B. von orthodontischen Verbänden,
Inlays, Brücken und Kronen, am natürlichen Zahngefüge in der Mundhöhle verwendet. Derartige Zemente
werden üblicherweise durch Vermischen eines Zinkoxid-(ZnO)-Pulvers mit Orthophosphorsäure (H3PO4)
hergestellt. Hierbei erhält man ein klebriges, viskoses Material, das in die sehr kleinen Oberflächenunregelmäßigkeiten der zu verbindenden Teile hineinfließt, wenn
der flüssige Zement zwischen die Teile hineingepreßt bo
wird. Der flüssige Dentalzement erstarrt und härtet dann rasch unter Bildung einer kristallinen Matrix, die
hauptsächlich aus Zinkhydrogenphosphat
(ZnHPO4 · 3 H2O) besteht. Durch die Anwesenheit des
gehärteten Zements in den Oberflächenunregelmäßigkeiten der zu verbindenden Teile werden diese
zusammengehalten, und zwar ebenso stark, wie zwei Holzstücke miteinander durch Holzleim verbunden
werden.
Die Fähigkeit eines Dentalzements zum sicheren Festhalten eines zahnärztlichen Hilfs- oder Wiederherstellungsmittels in der Mundhöhle hängt von physikalischen Eigenschaften, wie seiner Härte, seinen Federungsvermögen, seiner Löslichkeit und seiner Fähigkeit
zum Hineinfließen in die Oberflächenunregelmäßigkeiten der zu verbindenden Teile ab, wobei letztere
Eigenschaften ihrerseits von der Erstarrungs- bzw. Aushärtungsgeschwindigkeit des Zements abhängen.
Wenn beispielsweise ein Zement zu rasch aushärtet, kommt es zu einer übermäßigen Wärmebildung, wobei
die Ausbildung der kristallinen Matrix unter bzw. abgebrochen wird und der ausgehärtete Zement
brüchig ist und zerbröckelt Wenn dagegen der Zement zu langsam erstarrt, kann einerseits die Zahnbehandlung
unangemessen verzögert werden und andererseits die flüssige Orthophosphorsäure eine übermäßige Erosion
der darunter liegenden Zahnoberfläche hervorrufen.
Bei handelsüblichem Zinkoxid im Normalzustand handelt es sich um ein sehr fein verteiltes Pulver, das mit
Orthophosphorsäure zu rasch unter Bildung eines härtbaren Dentalzements reagiert Um die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen den beiden Bestandteilen zu
erniedrigen, wurden verschiedene Verfahren entwickelt
Da die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen einer Säure und einem damit umzusetzenden Material
notwendigerweise von der Größe des der Säure ausgesetzten Oberflächengebiets abhängt, besteht eine
der Hauptmaßnahmen zur Verlängerung der Reaktionszeit in einem Zinkphosphat-Zement in einer Erhöhung
der Teilchengröße der Zinkoxidteilchen. Die Teilchengröße von Zinkoxidpulver läßt sich durch Erhitzen des
Zinkoxids bis zum Zusammenschmelzen oder Sintern der feinen Teilchen erhöhen, wobei das auf diese Weise
gebildete dichte bzw. schwere Material zu beinahe jeder beliebigen Teilchengröße zerbrochen und zermahlen
werden kann.
Da die Sinterungs- bzw. Schmelztemperatur von reinem Zinkoxid extrem hoch liegt, d. h. bei etwa 17O4°C
bis 17600C liegt und derartige Temperaturen mit
üblichen Heizöfen nicht erreicht werden können, geben die meisten Hersteller zu dem Zinkoxidpulver einen
Zusatzmittel zu, um die Sinterungstemperatur des Zinkoxidpulvers zu erniedrigen. Üblicherweise wird
dafür Magnesiumoxid (MgO) in einer Menge von etwa 3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Pulvergewicht,
verwendet. Solche Pulver können ferner relativ geringe Mengen an anderen Modifizierungsmitteln, wie beispielsweise Siliziumdioxid (SiO2), Rubidiumtrioxid
(Rb2Oj) oder Wismuttrioxid (Bi2Oa), enthalten, um die
Umsetzung noch weiter zu erleichtern oder die Konsistenz oder Färbung des Dentalzements zu
verbessern. Ein 3 bis 15% Magnesiumoxid (MgO) enthaltendes Zinkoxidpulver besitzt in der Regel eine
Sinterungs- bzw. Schmelztemperatur zwischen 1010° und 1371°C; derartige Temperaturen lassen sich ohne
Schwierigkeiten in mit leicht erhältlichen feuerfesten Materialien ausgekleideten Schachtofen erreichen, was
die Herstellungskosten beträchtlich senkt
Trotz der Tatsache, daß Zinkphosphat-Dentalzemente breiteste Verwendung fanden und in der Tat seit 60
Jahren, mit wenigen, deutlichen Verbesserungen in der Zusammensetzung, von Zahnärzten fast ausschließlich
verwendet wurden, sind Zinkphosphat-Dentalzemente mit einigen schwerwiegenden Nachteilen behaftet.
Diese Nachteile könnten und sollten verbessert werden. Einer der schwerwiegendsten Nachteile derartiger
20 39 ί85
Zemente besteht vielleicht darin, daß der Dentalzement
einen relativ niedrigen pH-Wert (d. h. einen pH-Wert
von etwa 1,1 bis 1,5 zum Zeitpunkt des Aufbringens des viskosen Zements auf die Zahnoberfläche) aufweist, da
die flüssige Phase des Dentalzements aus einer Säure (Orthophosphorsäure) besteht Die Einwirkung des
einen derart niedrigen pH-Wert aufweisenden Zements auf die Zahnoberfläche führt zu einer sofortigen Erosion
und Entkalkung des Zahns. Hierdurch verliert die Zahnoberfläche ein gut Teil ihrer natürlichen Wider-Standsfähigkeit
gegen die spätere Entwicklung von Zahnkaries, wenn die geschwächte Zahnoberfläche dem
Plaque und der darauf befindlichen Mundflora ausgesetzt ist. Diese Erosion wird besonders deutlich, wenn
der Dentalzement auf das unter dem Schmelz liegende is
oder den Schmelz am Zahnfleischsaum begrenzenden Dentin appliziert wird. Diese Situation tritt häufig beim
Befestigen orthodontischer Hilfsmittel auf.
Zu einer Entkalkung kommt es in der Regel nur so lange, bis der Zement erstarrt ist und die Phosphorsäure
voll mit dem Zinkoxidpulver reagiert hat Zu diesem Zeitpunkt kehrt der pH-Wert des Zements zu einem
pH-Wert von etwa 7,0 zurück. Aus diesem Grunde bildet die Erstarrungszeit, d. h. die Zeitdauer, die der
Zement in flüssiger Form mit der Zahnoberfläche in 2r>
Berührung steht, einen wesentlichen Faktor im Hinblick auf die durch einen Dentalzement verursachte Dentalerosion.
Die geschwächten, darunter liegenden Zahnoberflächen werden selbstverständlich immer dann der j«
Mundhöhle und der Entwicklung von Zahnkaries wieder ausgesetzt, wenn ein orthodontisches Hilfsmittel aus der
Mundhöhle entfernt wird. Eine weit größere Gefahr einer Zahnkariesbildung besteht jedoch, solange sich
das orthodontische Hilfsmittel noch in der Mundhöhle r> befindet, da es in den einschlägigen Fachkreisen wohl
bekannt ist, daß ein zweiter Hauptnachteil von Zinkphosphat-Dentalzementen darin besteht, daß sie in
Wasser und noch mehr in den in der Mundhöhle vorhandenen schwachen Säuren löslich sind, wobei die
Löslichkeit in der Regel umgekehrt proportional zum pH-Wert des Mundraums ist. Da der Zement/Zahn-Berührungsbezirk
üblicherweise nicht zugänglich (Goldkronen erstrecken sich in der Regel bis zum oder
geringfügig unter das Zahnfleisch; orthodontische ·π
Verbände nähern sich oftmals dem Zahnfleischsaum, und zwar insbesondere an den proximalen Oberflächen)
und die Mundpflege in solchen Bezirken in der Regel schlecht ist, kommt es im Bereich des Dentalzements zu
einer raschen und übermäßigen Anhäufung von w Zahnflecken und -bruchstücken. Dies führt zu einer
Ansammlung von Mundsäuren innerhalb der Flecken bzw. der PIaquen, was wiederum zu einer merklichen
Zunahme der Zementauflösung und zu einem rascheren Freilegen der Zahnoberfläche führt Da diese wieder
freigelegten Zahnoberflächen durch den flüssigen Dentalzement geschwächt und bei üblicher Mundpflege
nicht erreichbar sind, geben diese Mundsäuren Anlaß zu einer übermäßigen Zahnkariesbildung an diesen Oberflächen.
bO
Somit kranken bekannte Dentalzemente mit antikariogenen Mitteln mindestens in dreifacher Hinsicht.
Diese Zemente können nämlich eine Schmelz- und Dentinprimärerosion nicht verhindern und die darunter
liegenden Zahnoberflächen nicht dauerhaft schützen; bs
ferner weisen diese Zemente unbefriedigende Löslichkeitseigenschaften in der Mundhöhle auf.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Dentalzementpulver für stabile Zinkphosphat-Dentalzemente zu
entwickeln, das den Zahnschmelz, das Dentin und das Cementum gegen eine durch die flüssige Phase des
Zements verursachte Primärentkalkung zu schützen vermag. Der so hergestellte Zinkphosphat-Dentalzement
sollte ferner die (unter dem Dentalzement) liegenden Zahnoberflächen dauerhaft gegen Zahnkaries
schützen und verbesserte Löslichkeitseigenschaften aufweisen. Durch die Erfindung sollten dem Fachmann
ferner antikariogen wirkende Fluoridverbindungen an die Hand gegeben werden, bei deren Einarbeiten in
Dentalzemente die geschilderten Schwierigkeiten ohne Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften der
betreffenden Zemente gelöst werden können. Insbesondere sollte hierbei jedoch auch die Wirksamkeit
zugesetzter antikariogener Mittel durch die restlichen Dentalzementbestandteile nicht beeinträchtigt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Dentalzementpulvers für Zinkphosphat-Dentalelemente
mit verbesserten antikariogenen Eigenschaften und verbesserten Zementlöslichkeitseigenschaften.
Es wurde nun gefunden, daß sich die geschilderten Nachteile der bekannten Dentalzemente durch ein
Dentalzementpulver gemäß Anspruch 1 vermeiden lassen.
Wenn eine oder mehrere der genannten Fluoridverbindungen in das Dentalzementpulver eingearbeitet
wird (werden), bietet der erhaltene Dentalzement einen beträchtlichen Schutz für die darunter liegenden
Zahnoberflächen gegen eine sonst durch den Orthophosphorsäureanteil des Dentalzements hervorgerufene
Primärentkalkung. Ferner bietet der hierbei erhaltene Dentalzement einen dauerhaften Schutz gegen die
anschließende Entwicklung von Zahnkaries auf diesen Zahnoberflächen, wenn sie später dem Angriff von
Mundsäuren wieder ausgesetzt werden. Darüber hinaus ist bei Verwendung von Dentalzementen gemäß der
Erfindung die Geschwindigkeit des Wiederbloßlegens der darunter liegenden Zahnoberflächen beträchtlich
niedriger, da diese Zemente im Vergleich zu den üblichen Dentalzementen in Gegenwart der in der
Mundhöhle vorhandenen schwachen Säuren weniger löslich sind.
Wie bei üblichen Zinkphosphat-Dentalzementen bildet Zinkoxid auch bei dem Dentalzementpulver
gemäß der Erfindung den Hauptbestandteil. Das Zinkoxid ist im Handel in Form eines extrem feinen und
»flaumigen« Pulvers erhältlich. Die Teilchengröße dieser Pulver übersteigt selten einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von mehr als 0,5 Mikron. Die Teilchengröße der meisten Zinkoxide liegt in der
Gegend von etwa 0,2 bis 0,4 Mikron.
Da, wie bereits ausgeführt, die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion zwischen einem Dentalzementpulver
und einer Dentalzementflüssigkeit eine Funktion des freiliegenden Oberflächenbezirks des Dentalzementpulvers
und der Konzentration der mit dem Pulver gemischten Säure ist, kommt es beim Vermischen von
Zinkoxid in seinem »flauschigen«, natürlichen Zustand mit Orthophosphorsäure zu einer sofortigen Reaktion,
wobei unter Wärmeentwicklung ein brüchiges, poröses, körniges Produkt anfällt. Um die Reaktion zwischen
dem Zinkoxid und der Orthophosphorsäure zu verlangsamen, wird das natürliche Zinkoxid hitzebehandelt
oder gesintert, bis die Teilchen zu größeren, mit der Säure langsamer reagierenden Teilchen zusammenbakken.
Während dieses Sinterungsverfahrens verschmel-
zen die Zinkoxidteilchen an ihren Oberflächen zu einem porösen Zinkoxidkuchen, der anschließend bis zu einer
beliebigen Teilchengröße zermahlen oder -brechen werden kann. Das nach den erfindungsgemäßen
Sinterungs- und Behandlungsmaßnahmen hergestellte Zinkoxid-Dentalzementpulver weist vorzugsweise eine
Teilchengröße im Bereich von etwa 2 bis 10 Mikron auf.
Da die Sinterungstemperatur von reinem Zinkoxid sehr hoch liegt (etwa 17040C), werden bei den meisten
üblichen Dentalzementpulvern etwa 3 bis 15% Magnesiumoxid
verwendet, um die Sinterungstemperatur des Zinkoxitipulvers auf etwa 982° bis 137 Γ C zu erniedrigen.
Erfindungsgemäß hat es sich jedoch gezeigt, daß die Gegenwart von Magnesiumoxid im Endprodukt die
antikariogene Aktivität und weitere Wirkungen des dem Dentalzement einverleibten Fluorids vermindern
und in den meisten Fällen sogar aufheben. Wenn ein übliches Dentalzementpulver mit beträchtlichen Mengen
an Magnesiumoxid (d. h. etwa 3 bis 15% Magnesiumoxid) als Grundlage für die Fluoridzusätze
verwendet wird, wird das Fluorid in dem beim Aushärten gebildeten Matrixgefüge des Zements
»eingefangen« und vom ausgehärteten Zement nicht mehr zur Aufnahme durch das Zahngefüge freigegeben.
Folglich ist also die Wirksamkeit derartiger Zemente auf die Verhütung der durch die Orthophosphorsäure
bedingten Primärentkalkung während des Erstarrens des Zements beschränkt.
Um nun diese bei üblichen Dentalzementpulvern auftretenden Nachteile zu vermeiden, darf Magnesiumoxid
nicht als Zusatz verwendet werden; erfindungsgemäß muß also von einem praktisch kein Magnesiumoxid
enthaltenden Zinkoxid ausgegangen werden. Ein derartiges Zinkoxidpulver sollte neben dem Zinkoxid (ZnO)
lediglich eine geringe Menge an Verunreinigungen oder Farbzusätzen, wie beispielsweise Siliziumdioxid, Eisenoder
Aluminiumoxid, enthalten. Derartige Pulver enthalten normalerweise eine geringe Menge (d. h. nicht
mehr als etwa 0,5%) Magnesiumoxid als weitere Verunreinigung; derartig geringe Magnesiumoxidmengen
beeinträchtigen die durch den Zusatz der Fluoridverbindungen zu den Dentalzementpulvern
erreichbaren Vorteile praktisch nicht, solange das Magnesiumoxid nicht in beträchtlichen Mengen vorliegt.
Um die Sinterung von Zinkoxidpulver zu erleichtern, kann Zinnoxid eingesetzt werden. Durch Zinnoxid wird
die Freisetzung von Fluorid aus dem erstarrten Dentalzement nicht gehemmt. Zusätzlich bringt Zinnoxid
selbst therapeutisch Vorteile, was den Wert des erhaltenen Produkts noch erhöht. Zinnoxid erniedrigt
die Sinterungstemperatur des Zinkoxidpulvers auf 137 Γ C. Diese Temperaturen lassen sich in mit üblichen
feuerfesten Materialien ausgekleideten Schachtofen erreichen.
Bei dem verwendeten Zinnoxid kann es sich entweder um Zinn(II)-oxid (SnO) oder Zinn(IV)-oxid (SnO2)
handeln. Das Zinnoxid liegt im Endprodukt in jedem Fall als Zinn(IV)-oxid vor, da das SInO während des
Sinterungsverfahrens zu SnO2 oxidiert wird. ω
Das Zinnoxid kann dem Dentalzementpulver in einer menge von etwa 3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das
Pulvergewicht, einverleibt werden. Dentalzementpulver mit einem Gehalt von etwa 5% Zinnoxid haben sich als
besonders geeignet erwiesen.
Die genannten Fluoridverbindungen, insbesondere Zinn(II)-fluorid, haben sich zur Verminderung der
Korrosionswirkung der Dentalzementflüssigkeit (z. B.
Orthophosphorsäure), zur Schaffung eines dauerhaften Schutzes für das darunter liegende Zahngefüge und zur
Verminderung der ZementlösiichKeit als besonders
wirksam erwiesen.
Sämtliche der genannten Fluoridverbindungen vermindern die Zement- und Schmelzlöslichkeit bereits
dann, wenn sie dem Dentalzementpulver in einer Menge von 0,5% einverleibt sind. Die Menge des aus dem
Dentalzement entbundenen Fluorids ist so lange nicht nennenswert, als dem Dentalzementpulver nicht mindestens
etwa 2% und vorzugsweise etwa 4% der Fluoridverbindung zugesetzt wird. Wenn der Dentalzement
2% der Fluoridverbindung enthält, erreicht man mittels des aus dem Dentalzement entbundenen
Fluorids einen merklichen Dauerschutz für die darunter liegenden Zahnoberflächen. Das Ausmaß des durch das
Fluorid bedingten Schutzes wächst proportional mit dem proportionalen Fluoridzusatz zu dem Pulver. Bei
einem 10%igen Gehalt an der Fluoridverbindung erreicht man ein solches Maß an Schute, wie er durch
übliche, lokale Fluoridbehandlung durch den Zahnarzt erreicht werden kann. Obwohl die Fluoridverbindung in
einer Menge von bis zu 20% ohne Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften des Zements zugegeben
werden kann, setzt man dem Dentalzementpulver aus praktischen Gesichtspunkten etwa 4 bis 10% der
Fluoridverbindung zu, da diese Menge in den meisten Dentalzementen eine genügend hohe Fluoridmenge
bringt
Neben etwa 0,5 bis 20% einer oder mehrerer der bevorzugten Fluoridverbindungen und etwa 3 bis 15%
Zinnoxid bestehen die Dentalzementpulver gemäß der Erfindung aus praktisch reinem Zinkoxid. Folglich
enthält also ein Zementpulver gemäß der Erfindung etwa 65 bis 99,5 Gew.-% Zinkoxid. Im Fall, daß kein
Zusatzmittel verwendet wird, enthält das Zementpulver etwa 80 bis 99% Zinkoxid, während das Zementpulver
im Fall der Mitverwendung von Zinnoxid etwa 65 bis 96,5% Zinkoxid enthält. Ein zweckmäßiges Zementpulver
mit 2 bis 10% der Fluoridverbindung und 3 bis 15% Zinnoxid enthält 75 bis 95% Zinkoxid.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, auf welche Art und Weise das Fluorid dem
Dentalzementpulver einverleibt wird. Es ist wesentlich, daß das Fluorid dem Pulver im Anschluß an die
Hitzebehandlung einverleibt wird, damit sich die therapeutischen und Antilöslichkeitswirkungen voll
entfalten können.
Bei den in Mischung mit dem Zementpulver gemäß der Erfindung verwendeten Flüssigkeiten handelt es
sich folglich um dieselben Dentalzementflüssigkeiten, wie sie auch zusammen mit üblichen Zinkphosphat-Dentalzementen
zum Einsatz gelangen. Die gebräuchlichen Verfahren zur Herstellung dieser Flüssigkeiten
sind bekannt Derartige Flüssigkeiten bestehen vornehmlich aus Orthophosphorsäure (H3PO4); in typischer
Weise enthalten sie geringe Mengen an Aluminiumhydroxid [AJ(OH)3] und/oder Zinkoxid (ZnO), um die
Orthophosphorsäure teilweise zu neutralisieren. Typische Dentalzementflüssigkeiten enthalten zwischen 20
und 30% Wasser.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Das vorliegende Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung eines Dentalzementpulvers gemäß
der Erfindung.
Das Zementpulver wurde zur Hitzebehandlung vorbereitet, indem genau abgemessene Mengen an
trockenen Bestandteilen, nämlich etwa 95% Zinkoxid (ZnO) und 5% Zinnoxid (SnC>2), gründlich miteinander
gemischt und das erhaltene Gemisch zum Sintern oder »Brennen« in Muffeln oder Tiegeln eingefüllt wurden.
Die gefüllten Tiegel wurden hierauf zur Sinterung in Schachtofen eingebracht. Der jeweilige Schachtofen
wurde langsam und sorgfältig erhitzt, bis die gewünschte Temperatur von etwa 13710C erreicht war. Diese ι ο
Temperatur wurde so lange beibehalten, bis die gewünschte Umsetzung stattgefunden hatte.
Die gesinterte Masse wurde abgekühlt, worauf die Kuchen aus gesintertem Zement aus dem Schachtofen
ausgetragen wurden, um bis zu der gewünschten Teilchengröße, beispielsweise etwa 2 bis 10 Mikron,
zerbrochen und zermahlen zu werden. Das Vermählen der Kuchen bis zu der geeigneten Teilchengröße läßt
sich mit Hilfe automatischer Mahlvorrichtungen durchführen. Es wird sorgfältig gesteuert, um zu gewährlei-
sten, daß Teilchen geeigneter Größe anfallen. Meßgeräte, wie beispielsweise Trübungsmesser und Luftdurchdringungsinstrumente, stellen rasch ansprechende und
zuverlässige Mittel zum Aufrechterhalten einer genauen Steuerung der Feinheit der Zirkoxid-Dentalzementpulver dar.
Nachdem der Zement hitzebehandelt und auf die gewünschte Teilchengröße gebracht worden war,
wurden dem Dentalzementpulver 10 Gew.-%, bezogen auf das Pulvergewicht, Zinn(II)-fluorid (SnF2) zugesetzt.
Das hierbei erhaltene Zementpulver ist nun gebrauchsfertig.
Die Dentalzementflüssigkeit wurde durch Vermischen einer 25% Wasser enthaltenden Orthophosphorsäurelösung mit 8% Aluminiumhydroxid [Al(Oh)3] und
5% Zinkoxid (ZnO) zubereitet Die erhaltene Flüssigkeit wurde zur Verwendung mit dem Dentalzementpulver in
Flaschen abgefüllt
Die folgenden Beispiele veranschaulichen weitere Rezepturen für Dentalzementpulver gemäß der Erfindung.
45
50
55
60
65
Beispiel 2 | Bestandteile | Gew.-% |
Zinkoxid (ZnO)
Zinn(IV)-oxid (SnO2) Zinn(II)-fluorid (SnF2) Beispiel 3 |
83,3
10,0 6,7 |
|
Bestandteile | Gew.-% | |
Zinkoxid (ZnO)
Zinn(IV)-oxid (SnO2) Zinn(II)-fluorid (SnF2) |
91
5 4 |
|
Gew,-%
Gew.-%
Zinkoxid
91
4
5
Der Fluoridbestandteil der in den vorheriger Beispielen angegebenen Zementpulver kann selbstverständlich variiert werden, indem an Stelle vor
Zinn(II)-fluorid eine oder mehrere der anderen Fluoridverbindungen verwendet werden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Dentalzementpulver hergestellten Dentalzemente lassen sich vom
Zahnpraktiker in der folgenden Weise einsetzen.
Es ist nicht notwendig, eine Meßvorrichtung zum Zumessen des Pulvers in die Flüssigkeit zu verwenden
da die Konsistenz je nach dem beabsichtigter Verwendungszweck variieren kann. Es sollte jedoch die
zum Vermischen von Hand maximal mögliche Pulvermenge verwendet werden, um die Löslichkeit des
Zements zu vermindern und die Festigkeit des Zement: zu erhöhen. Das für die Dentalzemente gemäß dei
Erfindung empfohlene Verhältnis Pulver zu Flüssigkeil soll in der Regel bei 0,92 bis 1,68 g Pulver auf etwa 0,5 mi
Flüssigkeit liegen. Vorzugsweise soll ein Verhältnis Pulver zu Flüssigkeit von etwa 1,4 g Pulver auf etwa
0,5 ml Flüssigkeit gewählt werden.
Es sollte eine kalte Mischplatte verwendet werden
Die Temperatur der Platte soll jedoch nicht unterhalb des Taupunkts des jeweiligen Raumes liegen, da sonst in
der Atmosphäre befindliches Wasser auf der kalten Platte kondensieren und das Wassergleichgewicht der
Dentalzementflüssigkeit »in Unordnung« bringen könnte. Die kalte Platte verzögert das Erstarren des
Dentalzements und gestattet die Zugabe einer maximalen Pulvermenge, bevor die Kristallisation so weit
fortschreitet, daß die Mischung steif wird.
Das endgültige Mischen des Dentalzements wird durch Zugabe einer geringen Pulvermenge zu einer
bestimmten Menge auf die kalte Platte gegossener Flüssigkeit eingeleitet Dies trägt zur Neutralisation der
Säure bei und ergänzt die Pufferwirkung der in der Dentalzementflüssigkeit enthaltenen Salze. Weiteres
Pulver wird zu der Flüssigkeit in kleinen Anteilen zugegeben und mit der Flüssigkeit mittels einer Spatel
unter lebhafter Drehbewegung gemischt. Das Pulver sollte schrittweise zugegeben und das Mischen so lange
fortgesetzt werden, bis ein Zement der gewünschten Konsistenz erhalten ist
Wenn der Zement zur Applikation fertig ist, sollte zuerst die hohle Seite des Inlays oder die Kontaktfläche
des orthodontischen Hilfsmittels und hierauf erst die Oberfläche der präparierten Höhlung bzw. Kavität mit
dem Zement beschichtet werden. Das Inlay oder Hilfsmittel sollte hierauf sofort eingepaßt werden, bevor
eine Kristallisation des Zements eintritt. Nach dem Einsetzen oder Einpassen des Inlays oder Hilfsmittels
sollte dieses unter Druck gehalten werden, bis der Zement erstarrt.
Die Wirksamkeit des Dentalzements gemäß der Erfindung wurde durch Laboruntersuchungen demonstriert. Bei diesen Laboruntersuchungen wurden
1. die Kurzzeit- und Langzeiteinwirkungen des Dentalzements auf die Schmelzlöslichkeit;
2. die Löslichkeit des Dentalzements in einen Natriumacetatpuffer und
ίο
3. die Geschwindigkeit, mit welcher Fluorid aus dem
erstarrten Dentalzement entbunden wird,
gemessen.
gemessen.
Um die Schutzwirkung der Untersuchungsdentalzemente auf die darunter liegenden Zahnoberflächen zu
bestimmen, wurde jede Dentalzementprobe auf einen Prüfling aus Zahnschmelz aufgebracht und 15 min lang
aushärten gelassen. Hierauf wurden die Proben in zwei Gruppen geteilt und in destilliertes Wasser gelegt. Eine
Gruppe der Proben wurde 24 std lang, die andere Gruppe 7 Tage lang in dem Wasser belassen. Nach den
angegebenen Zeiten wurden die Proben jeweils aus dem destillierten Wasser herausgenommen. Der an jeder
Probe haftende Dentalzement wurde hierauf vom Zahnschmelz entfernt und die Löslichkeit des darunter
liegenden Schmelzes bestimmt. Durch Vergleich der. Löslichkeit des unter den Versuchszementen liegenden
Zahnschmelzes mit der Löslichkeit eines Zahnschmelzes, der üblichem Magnesiumoxid-Dentalzement ohne
Fluoridzusatz ausgesetzt war, wurde ein Maß für die Wirksamkeit der zugesetzten Verbindungen erhalten.
Die Schmelzlöslichkeitsbestimmungen wurden zu den beiden Zeitpunkten (d. h. nach 24 std bzw. 7 Tagen)
durchgeführt, um sowohl die Kurzzeit- als auch Langzeitwirkung des Dentalzements zu ermitteln.
Die Löslichkeiten der Dentalzemente gemäß der Erfindung wurden bestimmt, indem jeder Zement
entsprechend seinem empfohlenen Verhältnis Flüssigkeit zu Pulver gemischt und zu dünnen Scheiben eines
Durchmessers von 11 mm und einer Dicke von 1 mm ausgeformt wurde. Nach dem Aushärten der Scheiben
wurden diese aus der Form herausgenommen und 15 min lang bei Raumtemperatur trocknen gelassen.
Hierauf wurden die Scheiben 45 min lang in einem Befeuchter einer Feuchtigkeit von nahezu 100%
ausgesetzt, um zu gewährleisten, daß sämtliche Dentalzementproben
in etwa denselben Wassergehalt aufwiesen. Nach dem Herausnehmen der Proben aus dem
Befeuchter wurden sie eine bestimmte Zeit lang (d. h. 5 Tage lang) in einen Natriumacetatpuffer vom pH-Wert ίο
Zusammenstellung der Schmelz- und Zementlöslichkeit sowie der Fluoridentbindungsfähigkeit
bei Zinkphosphat-SnF2-Zementen
4,0 gelegt. Nach 5 Tagen wurden die Proben aus der Pufferlösung herausgenommen. Hierauf wurden die
Pufferlösungen analysiert, um die Zementmenge zu bestimmen, die sich in den 5 Tagen gelöst hatte. Diese
Messung diente als Anhaltspunkt für die Löslichkeit der jeweiligen Zementprobe. Die jeweils gemessene Löslichkeit
wurde mit der Löslichkeit eines üblichen Magnesiumoxid-Dentalzements ohne Fluoridzusatz
verglichen, um die relative Wirksamkeit der untersuchten Dentalzementprobe zu ermitteln. Die verdünnte
Natriumacetat-Pufferlösung wurde deshalb als Milieu zur Bestimmung der Löslichkeit des Dentalzements
gewählt, da sie stark dem üblicherweise in der Mundhöhle herrschenden Milieu (schwach saures
Milieu) ähnelt
Zur Bestimmung der Fluoridentbindungseigenschaften einer gegebenen Dentalzementprobe wurden aus
dem betreffenden Zement Scheiben eines Durchmessers von 6 mm und einer Dicke von 2 mm hergestellt.
Die erhaltenen Scheiben wurden 5 Tage lang in bidestilliertes Wasser eingehängt. Während dieser Zeit
wurde das Wasser alle 24 std ausgetauscht Nach den 5 Tagen wurden sämtliche Wasserproben auf ihren
Gesamtfluoridgehalt untersucht. Der Gesamtfluoridgehalt bildete ein Maß für die Fluoridmenge, die aus dem
erstarrten Dentalzement innerhalb von 5 Tagen ausgelaugt worden war.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind für verschiedene Proben von Zinkphosphat-Dentalzement
mit Zinnoxid und 0,5 bis 10% Zinn(II)-fluorid unter Verwendung von praktisch Magnesiumoxid- freiem
Zinkoxid in der folgenden Tabelle angegeben. Zu Vergleichszwecken sind in der folgenden Tabelle auch
die Schmelz- und Zementlöslichkeit sowie die Fluoridentbindungseigenschaften von zwei Nicht-Fluoridvergleichszementen
(bei einem war Magnesiumoxid enthalten im Zinkoxid, beim anderen Zinnoxid verwendet
worden) und von zwei handelsüblichen Zementen mit unbekannten Zusatzmitteln (vermutlich Magnesiumoxid)
aufgenommen.
Zement- | %uale | Zusammensetzung | Schmelzlöslichkeit | Vergleichsprobe A. | in 24 Std. | - in 7 | Tagen | Anm. | Anm. |
DcZClCnnUng | SnF2 | MgO SnO2 | Durchschnitts | Anm. | Anm. | Durchschnitts | "K | ...» | |
wert für Ca | ") | ...j | wert für Ca | in Vo | in % | ||||
in μg | in°/o | in % | in μ% | 16,8 | 32,7 | ||||
1 | 0,5 | 5,0 | 84,8 ±8,Γ) | 1.6 | 34,8 | 73,4 ±5,7·) | 29,6 | 43,1 | |
2 | 1,0 | 5,0 | 583 ±5,4 | 32,3 | 55,2 | 62,1 ±5,2 | 39,6 | 51,2 | |
3 | 2,0 | 5,0 | 61,1 ±7.6 | 29,0 | 53,0 | 53,5 ±6,1 | 52,4 | 61,5 | |
4 | 4.0 | 5,0 | 63,7 ±16,4 | 26,0 | 51,0 | 42,0 ±4,3 | 34,5 | 47,0 | |
5 | 6,7 | 5,0 | 58,7 ±12,5 | 31,9 | 54,9 | 57,8 ±3,0 | 56,8 | 65,1 | |
6 | 10,0 | 5,0 | 50,4 ±4,5 | 41,6 | 61,3 | 38,1 ±43 | — | 19,2 | |
Vergleichs | — | 5,0 | 86,2 ±8,8 | — | 33,8 | 88,2 ±6,8 | |||
probe A | + 23,7 | — | |||||||
Vergleichs | — | 5,0 - | 130 ±7,5 | + 51,1 | — | 109,1 ±5,5 | |||
probe B | 11.1 | 28,2 | |||||||
Handels | — | 7 _ | 85,9 ±18,6 | 0,4 | 34,0 | 78,4 ±3,7 | |||
zement I | 23,4 | 38,1 | |||||||
Handels | — | ? - | 80,2 ±15,6 | 7,0 | 38,4 | 67,5 ±4,8 | |||
zement II | |||||||||
*) Standardabweichung des Durchschnittswerts. | |||||||||
··) Im Vergleich zur | |||||||||
20 39 | Anm. **) | 185 | Anm. ***) | 12 | |
U | in % | in % | |||
Tabelle (Fortsetzung) | + 3,2 | 29,9 | Fluoridentbindung | ||
Zementbezeichnung | Zementlöslichkeit | + 3,5 | 29,6 | Gesamtmenge in μg | |
32,3 | 54,0 | während 5 Tagen | |||
nach 5 Tagen | 1,9 | 33,3 | |||
in mg | 23,2 | 47,8 | 5,3 | ||
1 | 64,6 | 24,1 | 48,4 | 8,1 | |
2 | 64,8 | — | 32,0 | 18,9 | |
3 | 42,4 | + 47,1 | — | 60,2 | |
4 | 61,4 | + 70,8 | + 16,1 | 133,4 | |
5 | 48,1 | + 63,4 | + 11,1 | 190,6 | |
6 | 47,5 | 1,9 | |||
Vergleichsprobe A | 62,6 | 4,2 | |||
Vergleichsprobe B | 92,1 | 2,2 | |||
Handelszement I | 106,9 | ||||
Handelszement II | 102,3 | ||||
Im Hinblick auf die Schmelzlöslichkeit zeigen die Ergebnisse der Tabelle, daß die Verwendung von
Zinnoxid und der Zusatz von 0,5 bis 10% Zinn(Il)fluorid die Schmelzlöslichkeit des Zahnschmelzes gegenüber
den Vergleichsproben sowohl beim Kurzzeit- als auch beim Langzeitversuch verminderte.
Zusammenfassend zeigen diese Untersuchungen, daß Zahnoberflächen, behandelt mit den Dentalzementen,
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Dentalzementpulvers
hergestellt worden sind, einen stärkeren Schutz gegen einen Angriff von Dentalzementflüssigkeiten
während der Applikation des Zements und gegen einen Angriff durch Mundsäuren bei der erneuten
Freilegung der Zahnoberflächen relativ zur Mundhöhle bieten. Weiterhin zeigen die Versuchsergebnisse, daß
die Dentalzemente gemäß der Erfindung in der Mundhöhle beträchtlich weniger löslich sind als übliche
Dentalzemente.
Claims (2)
1. Dentalzementpulver zum Mischen mit einer Orthophosphorsäure enthaltenden Zementflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
a) Zinkoxid (ZnO),
b) nicht mehr als etwa o,5 Gew.-% (bezogen auf das Zement-Pulvergewicht) Magnesiumoxid
(MgO) und gegebenenfalls etwa 3—15 Gew.-%
Zinnoxid (bezogen auf das Zement-Pulvergewicht) sowie
c) bis zu etwa 20 Gew.-% (bezogen auf das
Zement-Pulvergewicht) einer fluoridhaltigen Verbindung, bestehend aus Zinn(ll)-fluorid
(SnF2), Zinn(II)-hexafluorozirkonat (SnZrF6),
Indium(III)-fluorozirkonat (InZrF?), Zirkoniumhexafluorogermanat(IV) [Zr(GeFe)2J, Zirkonylhexafluorogermanat(IV) (ZrOGeF6), Indium(III)-hexafluorogermanat(IV) [In2(GeF6)3]
oder Mischungen davon
2. Verfahren zur Herstellung eines Dentalzementpulvers für Zinkphosphat-Dentalzementrezepturen
mit verbesserten antikariogenen und Zementlöslich· keitseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß
man Zinkoxidpulver mit nicht mehr als etwa 0,5 Gew.-% (bezogen auf das Zement-Pulvergewicht)
Magnesiumoxid (MgO) hitzebehandelt, daß man das gesinterte Zinkoxid in ein Pulver mit einer
Teilchengröße von hauptsächlich zwischen etwa 2 und ΙΟμίτι überführt und daß man dann das
erhaltene Pulver mit bis zu etwa 20 Gew.-% (bezogen auf das Zement-Pulvergewicht) einer
fluoridhaltigen Verbindung, bestehend aus Zinn(II)-fluorid(SnF2), Zinn(II)-hexafluorozirkonat (SnZrF6),
lndium(HI)-fluorozirkonat (InZrFz), Zirkoniumhexafluorogermanat(lV) [Zr(GeFe)2], Zirkonylhexafluorogermanat(IV) (ZrOGeF6), Indium-(III)-hexafluorogermanat(IV) [In2(GeF6Ji] oder Mischungen davon, vermischt.
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