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Die
Erfindung betrifft schäumbare
Kompositionen, die Polyvinylchlorid und Benzoesäureisononylester (Isononylbenzoat,
INB) aufweisen sowie deren Verwendung.
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Polyvinylchlorid
(PVC) gehört
zu den wirtschaftlich bedeutendsten Polymeren. Es findet sowohl
als Hart-PVC als auch als Weich-PVC vielfältige Anwendungen.
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Zur
Erzeugung eines Weich-PVC werden dem PVC Weichmacher zugesetzt,
wobei in der überwiegenden
Anzahl der Fälle
Phthalsäureester,
insbesondere Di-2-ethylhexylphthalat (DEHP), Düsononylphthalat (DINP) und
Düsodecylphthalat
(DIDP) Verwendung finden. Mit zunehmender Kettenlänge der
Ester steigen die Löse-
bzw. Geliertemperaturen und somit die Verarbeitungstemperaturen
des Weich-PVC an. Die Verarbeitungstemperaturen können durch
Zusatz von sogenannten Schnellgelierern wie beispielsweise die kurzkettigen
Phthalate Di-n-butylphthalat
(DBP), Diisobutylphthalat (DIBP), Benzylbutylphthalat (BBP) oder
Diioheptylphthalat (DIHP) wieder reduziert werden. Neben den kurzkettigen
Phthalaten können
auch Dibenzoesäureester
wie Dipropylenglycoldibenzoat o. ä. zum gleichen Zwecke eingesetzt
werden.
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Diese
Schnellgelierer zeigen oftmals die Eigenschaft, in PVC-Plastisolen
auf Grund ihrer hohen Solvatationskraft mit der Zeit zu einem starken
Viskositätsanstieg
zu führen.
Dies muss in vielen Fällen
wieder durch Zugabe von (oft teuren) viskositätsreduzierenden Agenzien kompensiert
werden.
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Bei
der Herstellung von PVC-Plastisolen ist in der Regel eine niedrige
Viskosität
und eine möglichst niedrige
Geliertemperatur gefordert. Darüber
hinaus wird eine hohe Lagerstabilität (geringer Viskositätsanstieg mit
der Zeit) des Plastisols gewünscht.
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Eine
hohe Viskosität
wäre bei
der maschinellen Verarbeitung des Plastisols nachteilig; eine zu
hohe Geliertemperatur würde
zu Verfärbungen
durch die thermische Belastung führen.
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Weichmacher,
die sowohl die Geliertemperatur in einer Formulierung signifikant
absenken als auch die Viskosität
des Plastisols auch nach mehrtägiger
Lagerdauer auf einem niedrigen Niveau halten, sind bisher kaum bekannt.
Kürzlich
wurde 2-Ethylhexylbenzoat als ein Produkt, welches diese Anforderungen
erfüllen könnte, vorgestellt
[Bohnert, Stanhope, J. Vinyl Addit. Technol. (2000), 6(3), 146 – 149].
Diese Verbindung hat allerdings einen vergleichsweise hohen Dampfdruck,
was oft zu nicht akzeptablen Verlusten während der Verarbeitung und
zu vergleichsweise hohen Emissionen während des Gebrauchs führt.
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In
WO 01/29140 wird die Verwendung von Benzoesäureestern von C8-Alkoholen
in filmbildenden Kompositionen beschrieben.
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In
US 5,236,987 wird die Verwendung
von Benzoaten aus C
8 bis C
12 Alkoholen
in Plastisolen beschrieben. Ebenso wird die Verwendung dieser Verbindungen
z. B. in Latex Formulierungen beschrieben.
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In
DE 19 62 500 werden Zusammensetzungen
offenbart, die ein Vinylpolymerisat und einen oder mehrere Ester
der Benzoesäure
mit einem C
8- bis C
13-Alkohol
sowie gegebenenfalls Bernsteinsäureester
aufweisen. Diese Zusammensetzungen werden zur Herstellung von Polymerisatfilmen
verwendet.
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In
WO 97/39060 werden Plastisole beschrieben, die als Weichmacher ein
Benzoat eines C11- bis
C14 Alkohols aufweisen. Diese Weichmacher
werden unter anderem in Plastisolen zur Herstellung von Schäumen eingesetzt,
wobei eine Verbesserung der Schaumstruktur im Vergleich zu herkömmlichen
Plastisolen nicht festgestellt werden konnte. Eine signifikante
Veränderung
der Geliertemperatur in Abmischungen mit DINP konnte ebenfalls nicht
festgestellt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war die Bereitstellung von Zusammensetzungen
zur Bildung von geschäumten
Schichten, die Homo- oder Copolymere des Vinylchlorids und/oder
des Polyvinylidendichlorid und/oder des chlorierten Polyethylens
aufweisen, wobei der verwendete Benzoesäurealkylester sowohl die Viskosität der Zusammensetzung,
in der Regel ein Plastisol, als auch dessen Geliertemperatur signifikant
absenken und somit eine einfachere und schnellere Verarbeitung ermöglichen
sollte. Zusätzlich
sollte der Benzoesäurealkylester über eine
möglichst
preiswerte Rohstoffbasis verfügen.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass schäumbare
Kompositionen, die zumindest ein Polymer, ausgewählt aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
chlorierten Polyolefinen und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat, zumindest einen primären Weichmacher sowie einen
Benzoesäureisononylester
aufweisen, leicht und schnell zu verarbeiten sind.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind deshalb schäumbare Kompositionen zur Herstellung
von geschäumten
Produkten, die zumindest ein Polymer, ausgewählt aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, chlorierten
Polyolefinen und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Buylacrylat, zumindest einen primären Weichmacher, gegebenenfalls
weitere Additive und einen Benzoesäurealkylester aufweisen, welche
dadurch gekennzeichnet sind, dass als Benzoesäurealkylester Benzoesäureisononylester
in der Komposition vorhanden ist und die Menge aller vorhandenen
Weichmacher in der Komposition von 10 bis 400 Massenanteile bezogen
auf 100 Massenanteile an Polymeren beträgt, wobei der Anteil des Benzoesäureisononylesters
an der Masse der Weichmacher von 5 bis 95 Massen-% beträgt.
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Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfindungsgemäßen Kompositionen
zur Herstellung von geschäumten
Produkten, die zumindest ein Polymer, ausgewählt aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
chlorierten Polyolefinen und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid, Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Buylacrylat, zumindest einen primären Weichmacher, Benzoesäureisononylester
und gegebenenfalls weitere Additive aufweisen.
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Außerdem ist
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Produkten die zumindest eine geschäumte Polymerschicht, ausgewählt aus
den Polymeren Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, chlorierten
Polyolefinen und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Buylacrylat, aufweisen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass eine erfindungsgemäße Komposition
auf einen Träger
oder eine weitere Polymerschicht aufgebracht wird, und die Komposition
vor oder nach dem Aufbingen geschäumt wird und die aufgebrachte und
geschäumte
Komposition abschließend
thermisch verarbeitet wird.
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Zudem
sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung Produkte, die zumindest
ein Polymer, ausgewählt aus
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, chlorierten Polyolefinen
und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid, Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Butylacrylat, aufweisen, und welche dadurch gekennzeichnet sind,
dass sie geschäumte
Schichten der erfindungsgemäßen Kompositionen
aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße Komposition
hat den Vorteil, dass starke Anstiege der Viskosität bei höheren Schergeschwindigkeiten
(sog. Dilatanz), wie sie bei der Verarbeitung von Kompositionen
gemäß dem Stand der
Technik (z. B. Blends von Glycol-di-benzoaten) zu beobachten sind,
bei der Verarbeitung von erfindungsgemäßen Kompositionen, sowohl bei
der Herstellung von chemischen als auch mechanischen Schäumen nicht
oder nur in deutlich geringerem Maße beobachtet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Kompositionen
weisen neben einer geringen Viskosität, auch nach längerer Lagerzeit,
eine beschleunigte Gelierung sowie eine gute Kälteflexibilität auf. Im
Vergleich mit herkömmlichen schäumbaren
Kompositionen, die z. B. Benzylbutylphthalat, Diisobutylphthalat
oder Glycoldibenzoate als Weichmacher aufweisen, lässt sich
außerdem
eine bessere Verschäumbarkeit
(geringere Schaumdichten) feststellen.
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Die
erfindungsgemäßen Kompositionen
und das erfindungsgemäße Verfahren
wird nachfolgend beispielhaft beschrieben, ohne dass die Erfindung
auf diese Ausführungsformen
beschränkt
sein soll.
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Die
erfindungsgemäßen schäumbaren
Kompositionen zur Herstellung von geschäumten Produkten, die zumindest
ein Polymer, ausgewählt
aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, chlorierten Polyolefinen
und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid, Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Butylacrylat, zumindest einen primären Weichmacher, gegebenenfalls
weitere Additive und einen Benzoesäurealkylester aufweisen, zeichnen
sich dadurch aus, dass als Benzoesäurealkylester in diesen Kompositionen
Benzoesäureisononylester
vorhanden ist und die Menge aller vorhandenen Weichmacher von 10
bis 400 Massenanteile bezogen auf 100 Massenanteile an Polymeren
beträgt,
wobei der Anteil des Benzoesäureisononylesters
an der Menge der Weichmacher von 5 bis 95 Massen-% beträgt. Es kann
vorteilhaft sein, wenn der Anteil des Gemisches aus einem oder mehreren
primären
Weichmachern und Benzoesäureisononylester
an der Komposition von 15 bis 200 und bevorzugt von 20 bis 100 Massenanteile
bezogen auf 100 Massenanteile an Polymeren beträgt. Ebenso kann es vorteilhaft
sein, wenn das Weichmachergemisch selbst einen Anteil an Benzoesäureisononylester
von 10 bis 70 Massen-% und bevorzugt von 10 bis 50 Massen-% aufweist.
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Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Komposition
ein isomeres Gemisch von Benzoesäureisononylester
auf, wobei die durch Verseifung der isomeren Benzoesäureisononylester
erhaltenen Nonylalkohole weniger als 10 Mol % 3,5,5-Trimethylhexanol
enthalten. Die Verseifung der Benzoesäureester bzw. der weiteren,
im folgenden noch genannten Ester kann nach üblichen Methoden durch Umsetzung
mit alkalischen Medien erfolgen (siehe z. B. Ullmann's Enzyklopädie der
Technischen Chemie, 5 Ed. A 10, S. 254–260).
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Bei
den erfindungsgemäßen verschäumbaren
Kompositionen kann es sich z. B. um Plastisole handeln. Unter den
oben genannten Polymeren sind die bevorzugt, die die Herstellung
von Plastisolen ermöglichen.
Besonders bevorzugt weist eine erfindungsgemäße Komposition einen oder mehrere
PVC-Typen auf, die über
das Emulsions-Polymerisationsverfahren hergestellt worden sind,
sog. Emulsions-PVC oder E-PVC. Ganz besonders bevorzugt weist eine
erfindungsgemäße Komposition
E-PVC auf, das ein Molekulargewicht, angegeben als K-Wert (Fikentscher-Konstante),
von 60 bis 90 und besonders bevorzugt von 65 bis 85 aufweist.
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Als
primäre
Weichmacher können
die erfindungsgemäßen Kompositionen
eine oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Verbindungen, wie z.
B. Phthalsäuredialkylester,
wobei deren Alkylreste 4 bis 13 Kohlenstoffatome enthalten, Adipinsäurealkylester,
wobei deren Alkylreste 4 bis 13 Kohlenstoffatome enthalten, und/oder
Cyclohexandicarbonsäurealkylester,
wobei deren Alkylreste 4 bis 13 Kohlenstoffatome, Trimellitsäureester,
mit 7 bis 10 Kohlenstoffatome in der Alkoholkette, Alkylsulfonsäureester
des Phenols, Polymerweichmacher, Alkyl-Benzylphthalate, wie z. B. Butyl-Benzylphthalate
oder Octylbenzylphthalate, Dibenzoesäurester, insbesondere von Diethylenglycol,
Dipropylenglycol oder Triethylenglycol und/oder Citronensäureester
aufweisen.
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Aus
dieser Aufzählung
der vorzugsweise eingesetzten primären Weichmacher sind die nachfolgend aufgeführten besonders
bevorzugt.
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So
sind von den Phthalsäuredialkylestern
solche mit 4 bis 11 C-Atomen aufweisenden Alkylresten besonders
bevorzugt. Hierbei ist es unerheblich, ob die Alkylreste gleich
oder verschieden und/oder linear oder verzweigt sind. Besonders
bevorzugte Phthalsäuredialkylester
sind hierbei Phthalsäurediisobutylester
(DIBP), Phthalsäuredi-n-butylester
(DBP), Phthalsäurebenzyl-n-butylester
(BBP), Phthalsäurediisopentylester
(DIPP), Phthalsäurediisoheptylester
(DIHP), Phthalsäuredi-2-ethylhexylester
(DEHP), Phthalsäurediisooctylester
(DIOP), Phthalsäurediisononylester
(DINP), Phthalsäurediisodecylester
(DIDP), Phthalsäuredi-2-propylheptylester
(DPHP), Phthalsäurediisoundecylester
(DIUP), Phthalsäuredi-C8-C10-alkylester, Phthalsäuredi-C7-C9-alkylester,
Phthalsäuredi-C7-C11-alkylester,
Phthalsäuredi-C9-C11-alkylester, Phthalsäuredi-C6-C10-alkylester.
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Bei
den Cyclohexansäuredicarbonsäureestern
sind solche mit 7 bis 11 C-Atomen aufweisenden Alkylresten bevorzugt.
Hierbei ist es ebenfalls unerheblich, ob die Alkylreste gleich oder
verschieden und/oder linear oder verzweigt sind, oder in welchem
cis-trans-Verhältnis
die Estergruppen zueinander stehen. Besonders bevorzugte Cyclohexansäuredicarbonsäureester
sind insbesondere 1,2-Cyclohexandicarbonsäure-diisoheptylester, 1,2-Cyclohexandicarbonsäure-di-2-ethylhexylester,
1,2-Cyclohexandicarbonsäure-diisononylester, 1,2-Cyclohexandicarbonsäurediisodecylester,
1,2-Cyclohexandicarbonsäure-di-2-propylheptylester;
1,4-Cyclohexandicarbonsäure-diisoheptylester,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure-di-2-ethylhexylester,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure-diisononylester,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure-diisodecylester,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure-di-2-propylheptylester.
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Auch
bei den Trimellitsäureestern
(1,2,4-Benzoltricarbonsäureester)
mit 7 bis 10 C-Atomen in der Alkoholkette ist es unerheblich, ob
die Alkylreste gleich oder verschieden und/oder linear oder verzweigt
sind. Besonders bevorzugte Trimellitsäureester sind Tri-2-ethylhexyltrimellitat,
Tri-isononyltrimellitat, Triisodecyltrimellitat, Tri-2-propylheptyltrimellitat,
Tri-C7-C9-alkylester, Tri-C8-C10-alkylester.
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Als
Citronensäureester
weisen erfindungsgemäße Kompositionen
vorzugsweise solche mit 2 bis 10 C-Atomen in den Alkoholketten,
jeweils mit oder ohne carboxylierter OH-Gruppe, auf. Hierbei ist
es unerheblich, ob die Alkylreste gleich oder verschieden, linear
oder verzweigt sind. Besonders bevorzugt sind Acetyltributylcitrat,
Tri-2-ethylhexylcitrat, Acetyltri-2-ethylhexylcitrat, Acetyltriisononylcitrat,
Triisononylcitrat, Tri-n-butylcitrat, Tri-C6-C10-alkylcitrat,
Butyryltri-n-hexylcitrat als Citronensäureester in der erfindungsgemäßen Komposition
vorhanden.
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Auch
bei den Adipinsäureestern
mit 4 bis 13 C-Atomen in der Alkoholkette ist es unerheblich, ob
die Alkylreste gleich oder verschieden und/oder linear oder verzweigt
sind. Besonders bevorzugt sind in der erfindungsgemäßen Komposition
Dibutyladipat, Di-2-ethylhexyladipat, Diisononyladipat, Diisodecyladipat, Di-2-propylheptyladipat,
Diisotridecyladipat als Adipinsäureester
vorhanden.
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Die
erfindungsgemäße Komposition
weist als Dibenzoesäureester
bevorzugt Alkylendioldibenzoate und hierbei insbesondere Glycoldibenzoate
wie Diethylenglycoldibenzoat, Dipropylenglycoldibenzoat, Diisopropylenglycoldibenzoat,
Dibutylenglycoldibenzoat, Tripropylenglycoldibenzoat, Triethylenglycoldibenzoat
oder Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Verbindungen auf.
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Ganz
besonders bevorzugt weist eine erfindungsgemäße Komposition als primären Weichmacher
einen Phthalsäurealkylester,
vorzugsweise Phthalsäurediisononylester
(DINP), Phthalsäurediisoheptylester (DIHP),
Phthalsäurediisodecylester
(DIDP), Phthalsäuredi-2-propylheptylester
(DPHP) und/oder Phthalsäuredi-2-ethylhexylester
(DEHP), einen Cyclohexandicarbonsäurealkylester, vorzugsweise
Cyclohexandicarbonsäurediisononylester (DINCH)
und/oder einen Adipinsäurealkylester,
vorzugsweise Adipinsäurediisononylester
(DINA) und/oder Adipinsäuredi-2-ethylhexylester
(DEHA) auf.
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Es
versteht sich von selbst, dass die genannten, als primäre Weichmacher
in der Komposition vorhandenen Verbindungen auf handelsübliche Produkte
zurückgehen
können.
So können
die erfindungsgemäßen Kompositionen
als Benzoate zum Beispiel die Handelsprodukte K-flex (Kalama Chem;
beispielsweise die Produkttypen DP, DE und 500) oder Benzoflex (Velsicol;
beispielsweise die Produkttypen 9–88, 2–45, 50, 2088) aufweisen, welche
auf der Basis der Rohstoffe Benzoesäure, Diethylenglycol, Dipropylenglycol
und Triethylenglycol hergestellt werden. Als Phthalate können die
erfindungsgemäßen Kompositionen
die technischen Phthalate, wie sie z. B. unter den Handelsnamen
Vestinol C (Di-n-butylphthalat) (CAS Nr.84-74-2), Vestinol IB (Di-i-butylphthalat)
(CAS Nr. 84-69-5), Jayflex DINP (CAS Nr.68515-48-0 ), Jayflex DIDP
(CAS Nr.68515-49-1), Palatinol 9P (68515-45-7), Vestinol 9 (CAS
Nr. 28553-12-0),
TOTM (CAS Nr. 3319-31-1), Linplast 68-TM , Palatinol N (CAS Nr.
28553-12-0), Jayflex DHP (CAS Nr. 68515-50-4), Jayflex DIDP (CAS
Nr. 27554-26-3), Jayflex UDP (CAS Nr. 68515-47-9), Jayflex DIDP
(CAS Nr. 85507-79-5), Jayflex DTDP (CAS Nr.68515-47-9), Jayflex
L9P (CAS Nr. 68515-45-7), Jayflex L911P (CAS Nr. 68515-43-5), Jayflex
L11P (CAS Nr. 3648-20-2), Witamol 110 (CAS Nr. 68515-51-5), Witamol
118 ( Di-n-C8-C10-alkylphthalat)
(CAS Nr.71662-46-9), Unimoll BB (CAS Nr. 85-68-7), Linplast 1012
BP (CAS Nr. 90193-92-3), Linplast 13XP (CAS Nr.27253-26-5), Linplast
610P (CAS Nr. 68515-51-5), Linplast 68 FP (CAS Nr. 68648-93-1),
Linplast 812 HP (CAS Nr. 70693-30-0), Palatinol AH (CAS Nr. 117-81-7),
Palatinol 711 (CAS Nr. 68515-42-4), Palatinol 911 (CAS Nr. 68515-43-5), Palatinol 11 (CAS
Nr. 3648-20-2), Palatinol Z (CAS Nr.26761-40-0), Palatinol DIPP
(CAS Nr. 84777-06-0), Jayflex 77 ( CAS Nr. 71888-89-6), Palatinol
10 P (CAS Nr. 53306-54-0) oder Vestinol AH (CAS Nr. 117-81-7) angeboten
werden, eingesetzt werden. „CAS
Nr." bedeutet Chemical
Abstracts' Registry
Number. Selbstverständlich
können
auch Gemische aus zwei oder mehr dieser handelsüblichen Produkte als primäre Weichmacher
in der erfindungsgemäßen Komposition
vorhanden sein.
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Neben
den gerade genannten Verbindungen, die als primäre Weichmacher in der erfindungsgemäßen Komposition
vorhanden sein können,
können
als primäre
Weichmacher in der erfindungsgemäßen Komposition
aber auch polymere Weichmacher auf Basis von Dicarbonsäuren wie
Adipin- oder Phthalsäure
sowie mehrwertigen Alkoholen vorhanden sein.
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Als
Additive kann die erfindungsgemäße schäumbare Komposition
zumindest ein Additiv, ausgewählt aus
der Gruppe der Füllstoffe,
Pigmente, Thermostabilisatoren, Antioxidantien, Viskositätsregulierer,
Schaumstabilisatoren und Gleitmittel aufweisen.
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Die
Thermostabilisatoren neutralisieren u. a. während und/oder nach der Verarbeitung
des PVCs abgespaltene Salzsäure
und verhindern einen thermischen Abbau des Polymeren. Als Thermostabilisatoren kommen
alle üblichen
PVC-Stabilisatoren in fester und flüssiger Form in Betracht, beispielsweise
auf Basis von Ca/Zn, Ba/Zn, Pb, Sn oder organischer Verbindungen
(OBS) sowie auch säurebindende
Schichtsilikate wie Hydrotalcit. Die erfindungsgemäßen Gemische
können
einen Gehalt von 0,5 bis 10, bevorzugt 1 bis 5, besonders bevorzugt
von 1,5 bis 4 Massenteilen pro 100 Massenteilen Polymer an Thermostabilisator
aufweisen.
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Als
Pigmente können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl anorganische als auch
organische Pigmente eingesetzt werden. Der Gehalt an Pigmenten liegt
zwischen 0,01 bis 10 %, bevorzugt 0,05 bis 5, besonders bevorzugt
0,1 bis 3 Massen-%. Beispiele für
anorganische Pigmente sind CdS, CoO/Al2O3, Cr203. Bekannte
organische Pigmente sind beispielsweise Azofarbstoffe, Phthalocyaninpigmente,
Dioxazinpigmente sowie Anilinpigmente.
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Als
viskositätssenkende
Reagenzien können
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe aber auch Carbonsäurederivate
wie beispielsweise das als TXIB (Fa. Eastman) bekannte 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol-diisobutyrat
eingesetzt werden. Letzteres lässt
sich auch auf Grund ähnlicher
Eigenviskosität
sehr leicht durch Benzoesäureisononylester
substituieren. Viskositätssenkende
Reagenzien werden in Anteilen von 0,5 bis 50, bevorzugt 1 bis 30,
besonders bevorzugt 2 bis 10 Massenteilen pro 100 Massenteilen Polymer
zugegeben.
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Als
Schaumstabilisatoren können
handelsübliche
Schaumstabilisatoren in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorhanden
sein. Solche Schaumstabilisatoren können z. B. auf Silikon oder
Seife basieren und werden z. B. unter den Markennamen BYK (Byk-Chemie) und SYNTHAMID
(Th. Boehme GmbH) angeboten. Diese werden in Mengen von 1 bis 10,
bevorzugt 1 bis 8, besonders bevorzugt 2 bis 4 Massenteilen pro 100
Massenteilen Polymer eingesetzt.
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Je
nach dem ob die schäumbare
Komposition chemisch oder mechanisch geschäumt werden soll, kann die Komposition
eine oder mehrere Gasblasen entwickelnde Komponenten und optional
einen Kicker aufweisen. Als schäumbare
Komponente ist vorzugsweise eine Verbindung vorhanden, die unter
Wärmeeinfluss
in überwiegend
gasförmige
Bestandteile zerfällt,
die ein Aufblähen
der Komposition bewirken. Ein typischer Vertreter solcher Verbindungen
ist beispielsweise das Azodicarbonamid. Die Zerfallstemperatur des Treibmittels
kann durch das Vorhandensein von Katalysatoren in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung deutlich
verringert werden. Diese Katalysatoren sind dem Fachmann als „Kicker" geläufig und
können
entweder separat oder bevorzugt als ein System mit dem Stabilisator
zugegeben werden.
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Die
Herstellung des in der erfindungsgemäßen Komposition vorhandenen
Benzoesäureisononylesters wird
im Folgenden beschrieben. Einsatzprodukt für die Herstellung des Benzoesäureisononylesters
ist ein Gemisch isomerer Nonylalkohole sowie Benzoesäure. Das
zur Herstellung des Benzoesäureisononylesters
eingesetzte Gemisch von isomeren Nonylalkoholen wird häufig als
Isononanol bezeichnet. Die bevorzugt eingesetzten Gemische (Isononanole)
weisen eine hohe Linearität
auf, die durch einen Anteil von weniger als 10 Mol-% (0–10), bevorzugt
weniger als 5 (0–5)
Mol %, besonders bevorzugt weniger als 2 (0 – 2) Mol % an 3,5,5-Trimethylhexanol
gekennzeichnet ist. Die Isomerenverteilung von Nonylalkohol- Gemischen
wird durch die Art der Herstellung des Nonylalkohols (Isononanol)
bestimmt. Die Isomerenverteilungen der Nonylreste können mit
den üblichen,
dem Fachmann geläufigen
Meßmethoden
wie NMR-Spektroskopie, GC- oder GC/MS-Spektroskopie ermittelt werden.
Die gemachten Angaben beziehen sich auf alle im folgenden genannten
Nonylalokohol-Gemische. Solche Nonylalkohole (Nonylalkohol-Gemische)
sind kommerziell unter den CAS-Nummern 27458-94-2, 68515-81-1, 68527-05-9
oder 68526-84-1 erhältlich.
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Isononanol
wird durch Hydroformylierung von Octenen, die wiederum auf unterschiedliche
Art erzeugt werden, hergestellt. Als Rohstoff hierzu dienen im allgemeinen
technische C4-Ströme, die zunächst alle isomeren C4-Olefine neben den gesättigten Butanen und gegebenenfalls Verunreinigungen
wie C3- und C5-Olefinen und
acetylenischen Verbindungen enthalten. Durch Oligomerisierung dieses
Olefingemisches erhält
man vorwiegend isomere Octengemische neben höheren Oligomeren wie C12- und C16-Olefingemischen.
Diese Octengemische werden zu den entsprechenden Aldehyden hydroformyliert
und anschließend
zum Alkohol hydriert.
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Die
Zusammensetzung, d. h. die Isomerenverteilung der technischen Nonanolgemische
ist abhängig vom
Ausgangsmaterial und von den Oligomerisierungs- und Hydroformylierungsverfahren.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Ester können alle diese Gemische eingesetzt
werden. Bevorzugte Nonanolgemische sind diejenigen, die durch Hydroformylierung
von C8-Olefingemischen, erhalten durch Oligomerisierung
von im Wesentlichem linearen Butenen an Nickelträgerkatalysatoren (z. B. OCTOL-Prozess,
OXENO Olefinchemie GmbH), in Gegenwart bekannter Katalysatoren,
z. B. Co- oder Rh-Verbindungen und anschließender Hydrierung des entkatalysierten
Hydroformylierungsgemisches gewonnen wurden. Dabei beträgt der Anteil
von Isobuten im Ausgangsstoff, bezogen auf den Gesamtbutengehalt,
weniger als 5 Gew-%, vorzugsweise weniger als 3 Gew-%, besonders
bevorzugt weniger als 1 Gew-%. Hierdurch wird erreicht, dass der
Anteil stärker
verzweigter Nonanol-Isomerer, u.a. auch der des 3,5,5-Trimethylhexanols,
welches sich als wenig vorteilhaft gezeigt hat, deutlich zurück gedrängt wird
und im Rahmen der bevorzugten Bereiche liegt.
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Die
erfindungsgemäße Komposition
kann aber auch Benzoesäureisononylester
aufweisen, die durch Veresterung von Benzoesäure mit einer kommerziell erhältlichen
Alkoholmischung, die z. B. die CAS-Nummern 68551-09-7, 91994-92-2,
68526-83-0, 66455-17-2, 68551-08-6, 85631-14-7 oder 97552-90-4 aufweisen können, erhalten
werden. Es handelt sich hier um Alkoholmischungen, die neben den
genannten Isononylalkoholen auch Alkohole mit 7 bis 15 Kohlenstoffatome
(gemäß CAS-Definition)
enthalten. Es werden also Benzoesäurealkylestergemische erhalten,
die neben Benzoesäureisononylester
weitere Alkylester der Benzoesäure
aufweisen.
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Die
Herstellung von Benzoesäureisononylester,
also die Veresterung der Benzoesäure
mit einem isomerenreinen Nonanol oder einem Isononanolgemisch zu
den entsprechenden Estern kann autokatalytisch oder katalytisch,
beispielsweise mit Brönstedt-
oder Lewissäuren durchgeführt werden.
Ganz gleich welche Art der Katalyse gewählt wird, entsteht immer ein
temperaturabhängiges
Gleichgewicht zwischen den Einsatzstoffen (Säure und Alkohol) und den Produkten
(Ester und Wasser). Um das Gleichgewicht zu Gunsten des Esters zu
verschieben, kann ein Schleppmittel eingesetzt werden, mit dessen
Hilfe das Reaktionswasser aus dem Ansatz entfernt wird. Da die zur
Veresterung eingesetzten Alkoholgemische niedriger als die Benzoesäure und deren
Ester sieden und mit Wasser eine Mischungslücke aufweisen, werden sie häufig als
Schleppmittel eingesetzt, das nach Wasserabtrennung wieder in den
Prozess zurückgeführt werden
kann.
-
Der
zur Bildung des Esters eingesetzte Alkohol bzw. das isomere Alkoholgemisch,
das gleichzeitig als Schleppmittel dient, wird deshalb im Überschuss,
bevorzugt mit einem Überschuss
von 5 bis 50 %, insbesondere 10 bis 30 % der zur Bildung des Esters
notwendigen Menge eingesetzt.
-
Als
Veresterungskatalysatoren können
Säuren,
wie beispielsweise Schwefelsäure,
Methansulfonsäure
oder p-Toluolsulfonsäure,
oder Metalle oder deren Verbindungen eingesetzt werden. Geeignet
sind z. B. Zinn, Titan, Zirconium, die als feinverteilte Metalle
oder zweckmäßig in Form
ihrer Salze, Oxide oder löslichen organischen
Verbindungen verwendet werden. Die Metallkatalysatoren sind im Gegensatz
zu Protonensäuren Hochtemperaturkatalysatoren,
die ihre volle Aktivität
oft erst bei Temperaturen oberhalb 180 °C erreichen. Sie werden jedoch
bevorzugt eingesetzt, weil sie im Vergleich zur Protonenkatalyse
weniger Nebenprodukte, wie beispielsweise Olefine aus dem eingesetzten
Alkohol, bilden. Beispielhafte Vertreter für Metallkatalysatoren sind
Zinnpulver, Zinn(II)oxid, Zinn(II)oxalat, Titansäureester wie Tetraisopropylorthotitanat
oder Tetrabutylorthotitanat sowie Zirconiumester wie Tetrabutylzirconat.
-
Die
Katalysatorkonzentration hängt
von der Art des Katalysators ab. Bei den bevorzugt eingesetzten Titanverbindungen
beträgt
diese 0,005 bis 1,0 Massen-% bezogen auf das Reaktionsgemisch, insbesondere 0,01
bis 0,5 Massen-%, ganz besonders 0,01 bis 0,1 Massen-%.
-
Die
Reaktionstemperaturen der Veresterung betragen bei Verwendung von
Titankatalysatoren vorzugsweise von 160 °C bis 270 °C, vorzugsweise von 180 bis
250 °C.
Die optimalen Temperaturen hängen
von den Einsatzstoffen, vom Reaktionsfortschritt und der Katalysatorkonzentration
ab. Sie können
für jeden
Einzelfall durch Versuche leicht ermittelt werden. Höhere Temperaturen
erhöhen
die Reaktionsgeschwindigkeiten und begünstigen Nebenreaktionen, wie
beispielsweise Wasserabspaltung aus Alkoholen oder Bildung farbiger Nebenprodukte.
Es ist zur Entfernung des Reaktionswassers günstig, dass der Alkohol aus
dem Reaktionsgemisch abdestillieren kann. Die gewünschte Temperatur
oder der gewünschte
Temperaturbereich kann durch den Druck im Reaktionsgefäß eingestellt
werden. Bei niedrig siedenden Alkoholen wird daher die Umsetzung bei Überdruck
und bei höher
siedenden Alkoholen bei verminderten Druck durchgeführt. Beispielsweise
wird bei der Umsetzung von Benzoesäure mit einem Gemisch isomerer
Nonanole in einem Temperaturbereich von 170 °C bis 250 °C im Druckbereich von 1 bar
bis 10 mbar gearbeitet.
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Die
in die Reaktion zurückzuführende Flüssigkeitsmenge
kann teilweise oder vollständig
aus Alkohol bestehen, der durch Aufarbeitung des azeotropen Destillats
gewonnen wird. Es ist auch möglich,
die Aufarbeitung zu einem späteren
Zeitpunkt durchzuführen
und die entfernte Flüssigkeitsmenge
ganz oder teilweise durch frischen Alkohol, d. h. aus einem im Vorratsgefäß bereitstehenden
Alkohol zu ersetzen.
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Die
Rohestergemische, die neben dem/den Ester(n) auch Alkohol, Katalysator
oder dessen Folgeprodukte und gegebenenfalls Nebenprodukte enthalten,
werden nach an sich bekannten Verfahren aufgearbeitet. Die Aufarbeitung
umfasst dabei folgende Schritte: Abtrennung des überschüssigen Alkohols und gegebenenfalls
Leichtsieder, Neutralisation der vorhandenen Säuren, optional eine Wasserdampfdestillation,
Umwandlung des Katalysators in einen leicht filtrierbaren Rückstand,
Abtrennung der Feststoffe und gegebenenfalls eine Trocknung. Dabei
können
je nach angewendetem Aufarbeitungsverfahren die Reihenfolge dieser
Schritte verschieden sein.
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Optional
kann der Nonylester oder das Gemisch der Nonylester aus dem Reaktionsgemisch,
gegebenenfalls nach Neutralisation des Ansatzes, destillativ abgetrennt
werden.
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Alternativ
können
die erfindungsgemäßen Nonylbenzoate
durch Umesterung eines Benzoesäureesters
mit Nonanol oder einem Isononanolgemisch gewonnen werden. Als Edukte
werden Benzoesäureester
eingesetzt, deren am O-Atom der Estergruppe gebundenen Alkylreste
1 bis 8 C-Atome aufweisen. Diese Reste können aliphatisch, geradkettig
oder verweigt, alicyclisch oder aromatisch sein. Eine oder mehrere
Methylengruppen dieser Alkyl-Reste können durch Sauerstoff substituiert
sein. Es ist zweckmäßig, dass
die dem Eduktester zugrunde liegenden Alkohole niedriger sieden
als das eingesetzte Nonanol oder Isononanolgemisch. Bevorzugte Einsatzstoffe
für die
Umesterung sind Benzoesäuremethylester,
Benzoesäureethylester, Benzoesäurepropylester,
Benzoesäureisobutylester,
Benzoesäure-n-butylester
und/oder Benzoesäurepentylester.
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Die
Umesterung wird katalytisch, beispielsweise mit Brönstedt-
oder Lewissäuren
oder Basen, durchgeführt.
Ganz gleich, welcher Katalysator eingesetzt wird, es entsteht immer
ein temperaturabhängiges
Gleichgewicht zwischen den Einsatzstoffen (Alkylbenzoat und Nonanol
oder Isononanolgemisch) und den Produkten (Nonylester oder Nonylestergemisch
und freigesetzter Alkohol). Um das Gleichgewicht zu Gunsten des
Nonylesters oder des Isononylestergemisches zu verschieben, wird
der aus dem Eduktester entstehende Alkohol aus dem Reaktionsgemisch
abdestilliert.
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Es
ist auch hier zweckmäßig, Nonanol
bzw. das Isononanolgemisch im Überschuss
einzusetzen.
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Als
Umesterungskatalysatoren können
Säuren,
wie beispielsweise Schwefelsäure,
Methansulfonsäure
oder p-Toluolsulfonsäure,
oder Metalle oder deren Verbindungen eingesetzt werden. Geeignet
sind z. B. Zinn, Titan, Zirconium, die als feinverteilte Metalle
oder zweckmäßig in Form
ihrer Salze, Oxide oder löslichen organischen
Verbindungen verwendet werden. Die Metallkatalysatoren sind im Gegensatz
zu Protonensäuren Hochtemperaturkatalysatoren,
die ihre volle Aktivität
erst bei Temperaturen oberhalb 180 °C erreichen. Sie werden jedoch
bevorzugt eingesetzt, weil sie im Vergleich zur Protonenkatalyse
weniger Nebenprodukte, wie beispielsweise Olefine aus dem eingesetzten
Alkohol, bilden. Beispielhafte Vertreter für Metallkatalysatoren sind
Zinnpulver, Zinn(II)oxid, Zinn(II)oxalat, Titansäureester wie Tetraisopropylorthotitanat
oder Tetrabutylorthotitanat sowie Zirconiumester wie Tetrabutylzirconat.
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Weiterhin
können
basische Katalysatoren, wie beispielsweise Oxide, Hydroxide, Hydrogencarbonate, Carbonate
oder Alkoholate von Alkali- oder Erdalkalimetallen verwendet werden.
Aus dieser Gruppe werden bevorzugt Alkoholate, wie beispielsweise
Natriummethylat eingesetzt. Alkoholate können auch in situ aus einem
Alkalimetall und einem Nonanol bzw. einem Isonanolgemisch hergestellt
werden.
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Die
Katalysatorkonzentration hängt
von der Art des Katalysators ab. Sie beträgt üblicherweise von 0,005 bis
1,0 Massen-% bezogen auf das Reaktionsgemisch.
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Die
Reaktionstemperaturen für
die Umesterung betragen üblicherweise
von 100 bis 220 °C.
Sie müssen
mindestens so hoch sein, dass der aus dem Eduktester entstehende
Alkohol bei dem vorgegebenen Druck, meistens Normaldruck, aus dem
Reaktionsgemisch abdestillieren kann.
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Die
Umesterungsgemische können
genauso wie für
die Veresterungsgemische beschrieben aufgearbeitet werden.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Kompositionen
kann auf verschiedene Weisen erfolgen. In der Regel werden die Kompositionen
durch intensives Mischen aller Komponenten in einem geeigneten Mischbehälter hergestellt.
Hierbei werden die Komponenten bevorzugt nacheinander zugegeben
(z. B. E.J. Wickson, „Handbook
of PVC Formulating",
John Wiley and Sons,1993, S. 727).
-
Die
erfindungsgemäßen Kompositionen
können
zur Herstellung von geschäumten
Produkten, die zumindest ein Polymer, ausgewählt aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
chlorierten Polyolefinen und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat, zumindest einen primären Weichmacher, einen Benzoesäureisononylester
und gegebenenfalls weitere Additive aufweisen, verwendet werden.
Solche Produkte können
z. B. Kunstleder, Tapeten oder die verschiedenen Schaumschichten
für Fußbodenbeläge (CV-Schaum
bzw. Rückseitenschaum)
sein.
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Bevorzugt
werden die erfindungsgemäßen Kompositionen
zur Herstellung von Plastisolen, insbesondere von denen des PVC,
mit besonders vorteilhaften verarbeitungstechnischen Eigenschaften
verwendet. Diese schäumbaren
Plastisole können
in zahlreichen Produkten wie beispielweise Kunstleder, Fußböden, Tapeten
etc eingesetzt werden. Unter diesen Anwendungen besonders bevorzugt
ist die Verwendung in cushion vinyl (CV)-Fußböden. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Kompositionen
als Rezepturbestandteil oder direkt als Plastisole können Plastisole
mit niedriger Viskosität
sowie erhöhter
Lagerstabilität
und gleichzeitig mit beschleunigter Gelierung und verbesserter Kälteflexibilisierung
erhalten werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Produkten, die eine geschäumte Polymerschicht, ausgewählt aus
den Polymeren Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, chlorierten
Polyolefinen und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat, aufweisen, zeichnet sich dadurch aus,
dass eine erfindungsgemäße Komposition
auf einen Träger
oder eine weitere Polymerschicht aufgebracht wird, und die Komposition
vor oder nach dem Aufbringen geschäumt wird und die aufgebrachte
und geschäumte
Komposition abschließend thermisch
verarbeitet wird.
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Das
Schäumen
kann mechanisch oder chemisch erfolgen. Unter mechanischer Verschäumung einer Komposition/
eines Plastisols wird verstanden, dass in das Plastisol, vor dem
Auftragen auf den Träger,
unter genügend
starkem Rühren
Luft eingetragen wird, die zum Aufschäumen führt. Zur Stabilisierung des
so entstehenden Schaumes ist ein Stabilisator notwendig. In der
Regel werden entweder Systeme auf Silikon oder Seifen verwendet.
Diese unterscheiden sich hinsichtlich des fertigen Schaumes vor
allem in Zellstruktur, Farbe und Wasseraufnahmevermögen. Die
Wahl des Stabilisatortyps hängt
u. a. auch von den Weichmachern ab, die eingesetzt werden sollen.
So ist beispielsweise dem Fachmann bekannt, dass bei Verwendung
der preisgünstigeren
Seifen-Schaumstabilisatoren genügend
große
Mengen an Benzylphthalaten (zum Beispiel BBP) oder Glycoldibenzoaten
zu den in der Regel verwendeten Dialkylphthalaten, beispielsweise
DEHP, DINP, DIDP oder DIHP, zugegeben werden müssen. Da die Verwendung von
BBP durch die bevorstehende Kennzeichnung nach Chemikalienrecht
(„toxisch") in letzter Zeit
stark zurück
geht, wurden oftmals Glykoldibenzoate als Ersatzstoffe eingesetzt.
Unter Glykoldibenzoaten werden hier im Wesentlichen Diethylenglykoldibenzoat
(DEGDB), Triethylenglykoldibenzoat (TEGDB) und Dipropylenglykoldibenzoat
(DPGDB) oder deren Gemische verstanden. Kommerziell erhältlich sind
diese Produkte u.a. unter dem Handelsnamen „Benzoflex" von der Fa. Velsicol/USA. Insbesondere
Benzoflex 2088 (laut Herstellerangabe 61 – 69 % DEGDB, 16 – 24 % DPGDB,
11 – 19
% TPGDB) und Benzoflex 2160 (laut Herstellerangabe 49 % DEGDB, 29
% TEGDB, 15 % Di-2-ethylhexyladipat u. a.) haben als Blends von
Glykoldibenzoaten im PVC-Fußbodenbereich
eine gewisse Bedeutung erlangt. Diese Produkte neigen allerdings
zu starker Dilatanz, d. h. zu einem starken Anstieg der Viskosität bei höheren Schergeschwindigkeiten,
so dass es zu Problemen bei der Verarbeitung kommen kann. Abmischungen
dieser Glykoldibenzoate mit Isononylbenzoat können diesen Nachteil weitestgehend
kompensieren. Erfindungsgemäße schäumbare Kompositionen,
die zur Herstellung von mechanischen Schäumen eingesetzt werden sollen,
können
deshalb neben Isononylbenzoat auch Glykoldibenzoate aufweisen. Die
aufgeschäumte Komposition
wird anschließend
auf den Träger
oder eine weitere Polymerschicht aufgebracht und abschließend thermisch
behandelt. Beispiele für
kommerziell erhältliche
Seifenschaumstabilisatoren sind BYK 8070 (Byk-Chemie) und SYNTHAMID
218 (Th. Boehme GmbH), ein weit verbreitetes auf Silikon basierendes
System ist das BYK 8020 (Byk-Chemie).
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Bei
der chemischen Verschäumung
weist das Plastisol bzw. die erfindungsgemäße Komposition eine Verbindung,
ein sogenanntes Treibmittel auf, welches unter Wärmeeinfluss in überwiegend
gasförmige
Bestandteile zerfällt,
die ein Aufblähen
des Plastisols bewirken. Ein typischer Vertreter ist das Azodicarbonamid. Die
Zerfallstemperatur des Treibmittels kann durch Zugabe von Katalysatoren
deutlich verringert werden. Diese Katalysatoren sind dem Fachmann
als „Kicker" geläufig und
können
entweder separat oder bevorzugt als ein System mit dem Thermostabilisator
zugegeben werden. Auf das Vorhandensein eines Schaumstabilisators kann
im Gegensatz zum mechanischen Schaum gegebenenfalls verzichtet werden.
Im Unterschied zum mechanischen Schaum wird bei chemischen Schäumen der
Schaum erst bei der Verarbeitung, in der Regel in einem Gelierkanal,
gebildet, dass heißt,
dass die noch ungeschäumte
Komposition auf den Träger,
bevorzugt durch Aufstreichen, aufgebracht wird. Bei dieser Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann eine Profilierung des Schaums durch selektive Auftragung von
Inhibitorlösungen,
beispielsweise über
eine Rotationssiebdruckanlage, erreicht werden. An den Stellen,
auf denen die Inhibitorlösung
aufgetragen wurde, findet die Expansion des Plastisols während der
Verarbeitung entweder überhaupt
nicht oder nur verzögert
statt. In der Praxis wird die chemische Verschäumung gegenüber der mechanischen in deutlich
stärkerem
Maße eingesetzt.
Weitere Informationen über
das chemische und mechanische Schäumen können z. B. E.J. Wickson, „Handbook
of PVC Formulating",
1993, John Wiley & Sons,
entnommen werden.
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Bei
beiden Verfahren können
als Träger
solche Materialien verwendet werden, die mit dem hergestellten Schaum
fest verbunden bleiben, wie z. B. Gewebe- oder Vliesbahnen. Ebenso
können
die Träger
aber auch nur temporäre
Träger
sein, von denen die hergestellten Schäume als Schaumschichten wieder
entfernt werden können.
Solche Träger
können
z. B. Metallbänder
oder Release-Papier (Duplex-Papier) sein. Ebenfalls kann eine weitere,
gegebenenfalls schon ganz oder teilweise (= vorgelierte) ausgelierte
Polymerschicht als Träger
fungieren. Dies wird insbesondere bei CV-Fußböden praktiziert, die aus mehreren
Schichten aufgebaut sind.
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Die
abschließende
thermische Verarbeitung erfolgt in beiden Fällen in einem sogenannten Gelierkanal,
in der Regel ein Ofen, der von der auf dem Träger aufgebrachten Schicht aus
der erfindungsgemäßen Komposition
durchlaufen wird oder in den der mit der Schicht versehene Träger kurzzeitig
eingeführt
wird. Die abschließende
thermische Verarbeitung dient der Verfestigung (Gelierung) der geschäumten Schicht.
Bei der chemischen Verschäumung
kann der Gelierkanal mit einer Vorrichtung, die zur Erzeugung des
Schaums dient, kombiniert werden. So ist es z. B. möglich, nur
einen Gelierkanal zu verwenden, bei dem im vorderen Teil bei einer
ersten Temperatur durch Zersetzung einer gasbildenden Komponente
chemisch der Schaum erzeugt wird und dieser Schaum im hinteren Teil
des Gelierkanals bei einer zweiten Temperatur, die vorzugsweise
höher als
die erste Temperatur ist, ins Halbzeug oder Endprodukt überführt wird.
Je nach Zusammensetzung ist es außerdem möglich, dass Gelierung und Schaumbildung
zeitgleich bei einer einzigen Temperatur erfolgen. Typische Verarbeitungsstemperaturen
(Geliertemperaturen) liegen im Bereich von 130 bis 280 °C, vorzugsweise
im Bereich von 150 bis 250 °C.
Die Gelierung erfolgt vorzugsweise so, dass die geschäumte Komposition
bei den genannten Geliertemperaturen für eine Dauer von 0, 5 bis 5
Minuten, vorzugsweise für
eine Dauer von 0,5 bis 3 Minuten behandelt wird. Die Dauer der Temperaturbehandlung
kann dabei bei kontinuierlich arbeitenden Verfahren durch die Länge des
Gelierkanals und die Geschwindigkeit, mit welcher der den Schaum aufweisende
Träger durch
diesen hindurchläuft,
eingestellt werden. Typische Schaumbildungstemperaturen (chemischer
Schaum) liegen im Bereich von 160 bis 240 °C, bevorzugt 180 bis 220 °C.
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Bei
mehrschichtigen Systemen werden in der Regel die einzelnen Schichten
zuerst durch eine sogenannte Vorgelierung des aufgetragenen Plastisols
bei einer Temperatur, die unter der Zersetzungstemperatur des Treibmittels
liegt, in ihrer Form fixiert, danach können weitere Schichten (zum
Beispiel eine Deckschicht) aufgetragen werden. Wenn alle Schichten
aufgetragen sind, wird bei einer höheren Temperatur die Gelierung – und im
Falle der chemischen Verschäumung
auch die Schaumbildung – durchgeführt. Durch
diese Verfahrensweise kann die gewünschte Profilierung auch an
die Deckschicht übertragen
werden.
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Durch
die erfindungsgemäßen Kompositionen
und das erfindungsgemäße Verfahren
sind Produkte, die zumindest ein Polymer, ausgewählt aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
chlorierten Polyolefinen und Copolymeren von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat, aufweisen, und die dadurch gekennzeichnet
sind, dass sie geschäumte Schichten
einer erfindungsgemäßen Komposition
aufweisen, herstellbar. Solche Produkte können z. B. Fußbodenbeläge, Tapeten
oder Kunstleder sein.
-
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne die Anwendungsbreite
einzuschränken, die
sich aus der Beschreibung und den Patentansprüchen ergibt.
-
Beispiel 1:
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Herstellung von Isononylbenzoat
-
In
einem 4-Liter-Destillationskolben mit aufgesetztem Wasserabscheider
und Rückflusskühler sowie einem
Probenahmestutzen und Thermometer wurden 976 g Benzoesäure (8 Mol),
1728 g Isononanol der Fa. OXENO Olefinchemie GmbH (12 Mol) und 0,59
g Butyltitanat (0,06 % bezogen auf die Säuremenge) eingewogen und unter
Stickstoffatmosphäre
zum Sieden erhitzt. Das bei der Veresterung anfallende Reaktionswasser
wurde regelmäßig abgenommen.
Als die Säurezahl
unter 0,1 mg KOH/g; sank, (nach ca. 3 Stunden) wurde der Ansatz
zunächst
auf unter 60 °C
abgekühlt
und eine 20 cm Multifillkolonne aufgesetzt. Danach wurde der Druck
auf 2 mbar verringert und zunächst
der überschüssige Alkohol
(etwa 120 °C)
abdestilliert.
-
Nach
der Abtrennung eines Zwischenlaufes bis 140 °C, konnte in einem Bereich von
142 bis 147 °C (bei
2 mbar), gemessen am Kolonnenkopf, das Isononylbenzoat überdestilliert
werden. Gaschromatographisch konnte eine Reinheit von > 99,7 % ermittelt werden.
Die Viskosität
des Produktes bei 20 °C
wurde gemäß der DIN
53 015 zu 8,4 mPa*s bestimmt.
-
Beispiel 2:
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Herstellung von Plastisolen
für chemischen
Schaum (CV-Schaum)
-
Die
Einwaage der Komponenten ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
-
Tabelle
1: Rezepturen (Alle Angaben in phr (= Gewichtsteile pro 100 Teile
PVC))
-
Die
Weichmacher wurden vor der Zugabe auf 25 °C temperiert. Die flüssigen Bestandteile
wurden zuerst, dann die pulverförmigen
in einen PE-Becher eingewogen. Von Hand wurde die Mischung mit einem
Salbenspatel so eingerührt,
dass kein unbenetztes Pulver mehr vorhanden war. Der Mischbecher
wurde dann in die Klemmvorrichtung eines Dissolverrührers eingespannt.
Vor dem Eintauchen des Rührers
in die Mischung wurde die Drehzahl auf 1800 Umdrehungen pro Minute
eingestellt. Nach dem Einschalten des Rührers wurde so lange gerührt, bis
die Temperatur an der Digitalanzeige des Thermofühlers 30,0 °C erreichte. Damit war sicher
gestellt, dass die Homogenisierung des Plastisols bei einem definierten
Energieeintrag erreicht wurde. Danach wurde das Plastisol sofort
bei 25,0 °C
temperiert.
-
Beispiel 3:
-
Vermessung der Pastisolviskositäten
-
Die
Messung der Viskositäten
der in Beispiel 2 hergestellten Plastisole 1 bis 4 wurden in Anlehnung an
die DIN 53 019 mit dem Rheometer Physica DSR 4000, welches über die
Software US 200 gesteuert wird, wie folgt durchgeführt.
-
Das
Plastisol wurde im Vorratsbehälter
nochmals mit einem Spatel umgerührt
und in dem Messsystem Z3 (DIN 25 mm) gemäß Bedienungsanleitung vermessen.
Die Messung verlief bei 25 °C
automatisch über
die o.g. Software. Folgende Punkte wurden angesteuert:
- – Eine
Vorscherung von 100 s-1 für den Zeitraum
von 60 s, bei der keine Messwerte aufgenommen wurden
- – Eine
Abwärtsrampe,
beginnend bei 200 s-1 bis herunter zu 0,1
s-1, aufgeteilt in eine logarithmische Reihe mit
30 Schritten mit jeweils 5 s Messpunktdauer.
-
Die
Aufbereitung der Messdaten wurde nach der Messung automatisch von
der Software durchgeführt.
Dargestellt wurde die Viskosität
in Abhängigkeit
von der Schergeschwindigkeit. Die Messungen wurden jeweils nach
2 h und 24 h durchgeführt.
Zwischen diesen Zeitpunkten wurde die Paste bei 25°C gelagert.
-
In
den beiden folgenden Tabellen 2 und 3 sind für die Schergeschwindigkeiten
von 10 s-1 und 100 s-1 jeweils
die nach den angegebenen Lagerzeiten erhaltenen entsprechenden Viskositätswerte
aufgeführt.
-
Tabelle
2: Schergeschwindigkeit 10 s
-1 (Angaben
der Viskositäten
in Pa*s)
-
Tabelle
3: Schergeschwindigkeit 100 s
-1 (Angaben
der Viskositäten
in Pa*s)
-
An
Hand der in den Tabellen 2 und 3 aufgeführten Messwerten kann gezeigt
werden, dass sich die Schaumplastisole mit Isononylbenzoat (Rezeptur
4) in ihrem Viskositätsverhalten
wesentlich von den Plastisolen mit gleichen Anteilen BBP, DIBP oder
Benzoflex 2088 unterscheiden. Die geringere Viskosität des erfindungsgemäßen Plastisols
ermöglicht
den zumindest teilweisen Verzicht auf oft teure viskositätssenkende
Reagenzien.
-
Beispiel 4:
-
Chemische Verschäumung bei
200 °C
-
Die
in Beispiel 2 hergestellten Plastisole 1 bis 4 werden mit Hilfe
eines Rakels so auf Duplexpapier Kamplex LWB (120 g/m2,
Fa. Kämmerer)
aufgetragen, dass die Auftragsstärke
360 ± 10
g/m2 beträgt. Damit wird ein Gelierkanal
(Fa. Olbrich, Länge
8m) bei einer Temperatur von 130 °C
mit 6 m/min. zur Trocknung/Vorgelierung durchlaufen. Danach wird
in einer analogen Prozedur jeweils eine Deckschicht (Rezeptur 5
aus Tabelle 1, Auftragsstärke
200 ± 10
g/m2) auf diese Schicht aufgetragen. Anschließend wird
die Gelierung/Verschäumung
bei 200 °C
mit unterschiedlichen Verweilzeiten, eingestellt über die
Transportgeschwindigkeit der Anlage, durchgeführt. Die Dicken der geschäumten Schichten
wurden jeweils vermessen.
-
Über die
Dicken der so hergestellten Produkte lässt sich die prozentuale Aufschäumrate,
bezogen auf die Dicke des lediglich vorgelierten Produktes, bestimmen.
In Tabelle 4 sind die Aufschäumraten
für die
Rezepturen 1 bis 4 nach einer Verweilzeit von 60, 80, 100 und 120
Sekunden angegeben.
-
Tabelle
4: Aufschäumraten
der Rezepturen 1 bis 4 (Angaben in Prozent)
-
Trotz
einer etwas langsameren Aufschäumung
des erfindungsgemäßen Plastisols
4 bei einer geringeren Verweilzeit von 80 s (mitten im Aufschäumprozess),
zeigt sich, dass bei für
die Praxis typischen Verweilzeiten von 100 s oder darüber mindestens
gleiche oder sogar bessere vergleichbare Verschäumungsraten erhalten werden
können.
-
Beispiel 5:
-
Mechanische Verschäumung (Herstellung
Plastisole)
-
Zunächst wurden
gemäß der in
der nachfolgenden Tabelle 5 gegebenen Rezepturübersicht folgende Plastisole
hergestellt:
-
Tabelle
5: Rezepturen der Plastisole für
die mechanische Verschäumung
(Angaben in phr)
-
Nach
Herstellung der Plastisole gemäß Beispiel
2 werden diese bei 20 mbar entlüftet,
um evt. durch den Rührprozess
eingetragene Luft wieder zu vertreiben. Der Entlüftungsvorgang ist bei den niedrig
viskosen Plastisolen in allen Fällen
einfacher als bei den zähflüssigeren.
-
Von
den Plastisolen 6 bis 9 wurden ebenfalls nach 2 und 24 Stunden die
Viskositäten
mit einem Physica Rheometer bei Schergeschwindigkeiten von 10 und
100 s -1 gemäß Beispiel 3 bestimmt, die
in den Tabellen 6 und 7 aufgelistet sind.
-
Tabelle
6: Viskositäten
der Plastisole bei Schergeschwindigkeit 10 s
-1 in
Pa*s:
-
Tabelle
7: Viskositäten
der Plastisole bei Schergeschwindigkeit 100 s
-1 in
Pa*s:
-
Auch
hier ist wiederum der Einfluss eines steigenden Gehaltes an Isononylbenzoat
auf die Viskosität der
Plastisole zu erkennen.
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Wiederum
wird das Verhalten des Plastisols unter produktionsnahen Bedingungen
in einem Gelierkanal (Fa. Olbrich, Länge 8 m ) vermessen. Das Plastisol
wird nach Vorschäumung
durch Eindüsen
von Luft unter Rühren
auf eine Nassschaumdichte von 0,61 g/cm3 über ein
Rakel (Spaltweite 1,5 mm; Rakelfase 9 mm, Rakelwinkel 7°) auf Duplexpapier
Kamplex LWB (120 g/m2, Fa. Kämmerer)
aufgetragen und dann mit einer voreingestellten Geschwindigkeit
durch den Gelierkanal gefahren.
-
Variiert
man bei einer Verarbeitungstemperatur von 180 °C die Verweilzeit im Gelierkanal,
so kann man die maximale Verarbeitungsgeschwindigkeit bzw. Streichgeschwindigkeit,
bei der noch ein stabiler Schaum erzeugt wird, ermitteln. Für die Beurteilung
entscheidend ist hierbei die Homogenität der Oberfläche, die
visuell bewertet wird. Zusätzlich
wurden bei einer für
Praxiszwecke typischen Verweilzeit von 1,3 min (entspricht hier einer
Geschwindigkeit von 6 m/min) die Schaumdichten im ausgelierten Endprodukt
durch Wägung
und Dickenmessung bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 angegeben.
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Tabelle
8: Ergebnisse der Verarbeitung
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Wie
den Ergebnissen aus Tabelle 8 entnommen werden kann, können die
erfindungsgemäßen Plastisole
mit Isononylbenzoat (Rezeptur 8 bzw. 9) bei gegenüber den
Rezepturen 6 und 7 vergleichbaren maximalen Streichgeschwindigkeiten
stärker
geschäumt
werden, was durch die geringere Dichte zu erkennen ist.