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Verfahren und Vorrichtung für die Regeneration von photographischen
Entwicklungsbädern Die Erfindung bezieht sich auf ein Regenerierungssystem für Halbton-
und Lith-Entwicklungsmaschinen.
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Es ist bekannt, daß es insbesondere während des Betriebs einer Filmentwicklungsmaschine
schwierig ist, die photographischen Eigenschaften des eingesetzten Entwicklers über
einen längeren Zeitraum hinweg konstant zu halten.
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Eine der bekarmten Methoden zur Kontrolle der Aktivität eines Entwicklerbads
über längere Zeit besteht darin, daß automatisch ctas in die Entwicklungsmaschine
eingebrachte Filinformat gcmesserl und die Regeneration des Entwicklerbads entsprechend
der entwickelten Filmflä.che gesteuert
wird. Abgesehen davon, daß
diese Methode, weil nur eine rohe Schätzung der belichteten Filrnfläche zugrunde
gelegt werden kann, zwangsläufig etwaige Fehlsehätzungen nicht auszuschließen vermag,
werden damit auch nicht die möglichen Anderangen durch Einwirkungen von außen, z.B.
durch Luftsauerstoff, erfaßt. Sinngemäß das gleiche gilt für eine weitere bekannte
Methode, bei der die integrale Dichte des trockenen Filmes nach der Wässerung durch
Lichtabtastung ermittelt und dementsprechend der verbrauchte Entwickler geschätzt
und die Regenerierung vorgenommen wird.
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Eine wesentlich sicherer arbeitende bekannte Methode besteht darin,
daß vorbelichtete Filmstreifen, sogenannte Kontrollstrips, von Zeit zu Zeic in dem
Bad entwickelt und mit ntrollwerten, die zu Beginn der Arbeit ermittelt wurden,
verglichen werden. Die Differenz zur Sollschwärzung ergibt dabei die Regenerierungsrate,
deren Steuerung mittels vorher eingetesteter Regenerationstabelle oder -geräte erfolgt.
Zwar sind diese mit Kontrollstrips arbeitenden Methoden genauer, jedoch wird zur
Auswertung de Kontrollstreifen ein erheblicher Zeitaufwand bz-¢a. der Einsatz relativ
komplizierter Geräte, wie z0B0 Rechner, notwendig.
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Es wird auch die integrale Dichte der fixierten und getrockneten Filme
am Ausgang eines Rollenautomaten gemessen und zur Bestimmung der Regenerierungsrate
des
Entwicklers verwendet. Dabei bleibt aber eine gewisse Unsicherheit,
insbesondere bei stark schwankenden Filmgrößen und -dichten, denn bei der integralen
Erfassung der Dichten nach Entwicklung und Fixierung kann nur ein indirekter Schluß
auf die Aktivität des Entwicklers gezogen werden, primär wird auch hierbei im wesentlichen
die entwickelte Silbermenge ermittelt0 Oxydationseinflüsse, lklgere Standzeiten
des Entwicklungsbads und die unterschiedliche Veränderung der Entwickler-Aktivität
bei verschiedenen Filmtypen werden nicht sicher erfaßt. Dies macht sich insbesondere
bei Rollenautomaten störend bemerkbar, Es ist auch schon bekannt geworden, die Aktivität
von Entwicklungsbädern über die während der Entwicklung zip rekt gemessenen Dichten
der Filme zu bestimmen. Dies erfolgt mit Hilfe von inaktinischem, infrarotem Licht
und hat den Nachteil, daß eine solche Anlage aufwendig wird und insbesondere bei
Rollen-Entwicklungsmaschinen eine komplizierte Abtasttechnik verlangte Außerdem
nuß der Film an einer bestimmten Stelle mit einer exakt definierten Lichtmenge belichtet
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisherigen Nachteile
zu vermeiden und ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen die photographische
Wirksamkeit eines Entwicklers einfach, schnell und sicher bestimmt werden kanns
Diese
Aufgabe wird gelöst mittels eines Verfahrens der eingangs beschriebenen Art für
die Regeneration von photographischen Entwicklungsbädern unter Benutzung von vorbelichteten
Prüffilmstreifen, deren Dichte bei konstanter Temperatur unter bestimmter gleichförmiger
Transportgeschwindigkeit durchgeführt er Behandlung mit der Badflüssigkeit gemessen
und mit vor Verfahrensbeginn ermittelten Standardwerten verglichen wird, wonach
eine der Relation zwischen Standard- und Meßwert entsprechend gesteuerte Regenerierung
des Bads vorgenommen wird, welches erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß
man den Prüffilmstreifen sogleich nach der Behandlung mit der Badflüssigkeit ohne
vorherige Fixierung einer photometrischen Dichtemessung unterzieht. Dabei kann man
vorteilhaft die photometrische Dichtemessung unter kurzzeitiger Belichtung mit aktinischem
Licht vornehmen.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird also so gearbeitet, daß zunächst
in üblicher Weise die Belichtung des Prürfilmstreifens vorgenommen wird, danach
wird in dem zu prüfenden Entwicklungsbad in sicher Weise entwickelt, die dem Film
anhaftende Flüssigkeit wird dann abgequetscht und es wird anschliessend erfindungsgemäß
ohne vorherige Fixierung sofort mittels Kurzzeitmessung (< Io2s) eine Dichtemessung
mit aktinischem Licht vorgenommen.
Die Schwärzung aufgrund dieser
Belichtung erfolgt erst in Zeiträumen von t 1O2s. Wie bekannt erfolgt bei der kurzen
Belichtung noch keine zusätzliche Erhöhung der Schwärzung, denn der der Silberkeimbildung
nachfolgende Silberionentransport erfolgt langsamer. Erst letzterer bedingt einen
Schwärzungsanstieg. Der nach der Dichtemessung vorliegende noch feuchte Film schwärzt
sich langsam aufgrund restlicher Entwicklermengen weiter, während der Prüffilmstreifen
abgezogen und verworfen wird.
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Die Belichtung des Prüffilmstreifens vor der Entwicklung erfolgt vorteilhaft
mit einem hoch stabilisierten elektronischen Blitzgerät, ca. 10 oder mittels einer
normalen Beleuchtung, wie Temperaturstrahler mit entsprechendem Kurzzeitverschluß.
Die Belichtung kann direkt vor der Entwicklung und gegebenenfalls mit der gleichen
Lichtquelle erfolgen, mit der nach der Entwicklung die Dichte gemessen wird.
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Der belichtete Prüffilmstreifen wird etwa 2 Minuten bei konstantem
kontinuierlichem Filmtransport in den Entwickler getaucht, bevor abgequetseht und
die Dichtemessung vorgenommen wird.
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Einen sehr genauen Uberblick über die photographischen Eigenschaften
des Entwicklers erhält man dann, wenn man
bei Prüffilmstreifen in
zeitlich konstanten Abständen von 1 Minute die Messung der Dichte vornimmt. Wird
bei einer solchen Arbeitsweise die Regenerierung automatisch gesteuert, dann gelingt
es, z eBe eine Rollenentwicklungsmaschine bedienungsfrei über mehrere Tage hinweg,
bis zu einer Woche zu fahren0 Das erfindungsgemäße Verfahren hat darüber hinaus
den Vorteil, daß nur geringer Materialverbrauch anfällt und daß man für die Prüffilmstreifen
z.B. einen wenig aufwendigen Super 8-Film verwenden kann. Für die kurzzeitige Dichtemessung
mit aktinischem Licht stehen handelsübliche konstante Lichtquellen und Photoempfänger
zur Verfügung, wodurch das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls wirtschaftlich vorteilhaft
ist.
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Neben der Aktivität des Entwicklungsbads läßt sich aus den Meßwerten
in an sich bekannter Weise auch die Gradation ermitteln, wenn man vor Beginn des
Verfahrens einen zweiten Kontrollfilmstreifen mit einer geringeren Belichtung als
den ersten Kontrollfilmstreifen belichtet, so daß er einen entsprechend geringeren
Dichtewert (z.B.
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D = 0,60) bei der Dichtemessung ergibt, zugrunde legt und aus dem
Unterschied des Meßwertes gegenüber diesem niedrigeren Dichtewert in bekannter Weise
die Gradation bestimmt, deren Wert ebenfalls ein Maß für die Arbeitsweise
des
Entwicklers darstellte Die Gradation läßt sich alternativ auch an einer zweiten
Meßstelle auf demselben Kontrollfilmstreifen bestimmen. Je höher der Gradationswert
liegt, desto härter arbeitet der Entwickler. In der photographischen Sensitometrie
wird die Gradation einer Schwärzungskurve durch den 1I I - Wert charakterisiert.
Dabei ist das y der Tangens des Winkels, den der gerade Teil der Schwärzungskurve
mit der Abszisse einschließt.
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Bekanntlich können die bei der Dichtemessung ermittelten Werte durch
eventuell variierende Filmschichtdicke eines Films beeinflußt werden. Um diese Beeinflussung
der Meßergebnisse auszugleichen, kann beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Kontrolle
der Silbersalz-Filmschichtdicke bei der Belichtung die Transparenz des Filmes mit
einem zweiten Photoelement gemessen und der dabei ermittelte Wert mit dem gemessenen
Dichtewert verglichen werden. Da diese beiden Meßpunkte an eng benachbarten, etwa
in einem Abstand von ca. 5 - 10 cm gelegenen Stellen auf dem Film abgenommen werden,
kann unterstellt werden, daß an diesen beiden Meßpunkten die Filmschichtstärke solcher
Filme gleich ist, auch wenn die Filme über ihre Gesamtlänge eine gewisse Variation
der Filmschichtstärke aufweisen.
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Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist gekennzeichnet durch einen mit Zufluß am Boden und Abfluß am oberen
Rand ausgebildeten, oben offenen Trog mit einer Bewegungseinrichtung, z.B. einer
Pumpe, für die darin befindliche Entwicklerflüssigkeit, ein oberhalb des Trogs angeordnetes
Gehäuse mit zwei Kammern, in denen je eine Aufnahmeeinrichtung, z.B. eine Aufrollwalze,
für die Filmlängen, je eine Führung für die Filmbahn und je eine Belichtungseinrichtung
angeordnet sind und durch eine lichtundurchlässige Trennwand voneinander abgegrenzt
sind, eine am oberen FlUssigkeitsspiegel der in dem Trog vorhandenen Entwicklerflüssigkeit
in dieser Flüssigkeit angeordnete Umlenkwalze, eine zwischen dem Flüssigkeitsspiegel
und der Belichtungseinrichtung außerhalb der Flüssigkeit angeordnete Abquetscheinrichtung
sowie ein Dichtemeßgerät, welches mit der in der zweiten Kammer angeordneten Belichtungseinrichtung
gekoppelt ist.
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Nachfolgend werden das erfindungsgemäße Verfahren und die dafür vorteilhaft
einsetzbare Vorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 : Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch,
im Schnitt, und
Figur 2 : Eine schematische Wiedergabe einer üblichen
Rollen-Entwicklung, in welcher die erfindungsgemäße Vorrichtung eingebaut ist.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
ein Prüffilnistreifen 21 unendlicher Länge von einer Vorratsrolle 1 auf eine Abfallrolle
2 aufgespult.
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Die Rollen 1 und 2 sind in innerhalb eines Gehäuses 22 gelegenen und
in durch die lichtundurchlässige Trennwand 5 gegeneinander abgegrenzten Kammern
3 bzw. 4 angeordnet0 Innerhalb dieser Kammern sind Je eine Belichtungseinrichtung
8 und 9 angeordnet. Die Trennwand 5 reicht bei der Vorrichtung gemäß Figur 1 durch
die untere Wand des Gehäuses 22 hindurch und erstreckt sich bis kurz oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels 19 der EntwicklerflUssigkeitJ die sich in einem oben offenen
Trog 13 befindet. Der Trog 13 ist mit einem unteren Zufluß 14 und einem oberen Abfluß
15 versehen und im unteren Teil des Trogs 13 ist eine Pumpe 16 vorhanden, die so
arbeitet, daß ein kontinuierlicher möglichst gleichmäßiger Fluß der Entwicklerflüssigkeit
durch den Trag 13 erfolgt. Am Flüssig keitsspiegel 19 innerhalb der Entwicklerflüssigkeit
und in Richtung unterhalb der Trennwand 5 gelegen ist eine Umlenkwalze 17 für den
Prüffilmstreifen 21 angeordnet.
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Dieser läuft von der Vorratsrolle 1 durch eine oberhalb der Belichtungseinrichtung
8 angeordnete Filmführung 6
und durch die Belichtungseinrichtung
8 hindurch und wird danach in die Entwicklerflüssigkeit so eingeführt, daß er beim
Umlauf um die Umlenkrolle sich etwa 2 Minuten lang in der Entwicklerflüssigkeit
befindet. Danach wird der entwickelte Prüffilmstreifen durch die unmittelbar über
dem Flüssigkeitsspiegel 19 angeordnete Abquetscheinrichtung 18 geführt und dann
sogleich einer Dichtemessung unterzogen, und dazu in der Belichtungseinrichtung
9 kurzzeitbelichtet und die Dichte in einem Dichtemeßgerät 20 bestimmt. Der Prüffilmstreifen
läuft danach durch die Filmführung 7 auf die Abfallwalze 2 au£. Vor dieser wird
er von Zeit zu Zeit abgenommen und verworfen.
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In den Belichtungseinrichtungen 8 und 9 sind jeweils Spiegel 10 und
11 zur Ausrichtung der durch ein Blitzgerät erzeugten Lichtstrahlen angeordnet,
Wenn in der Trennwand 5 ein entsprechender (nicht veranschaulichter) Durchgang für
die Strahlen vorgesehen ist, kann man mit einem Blitzgerät sowohl die Belichtung
in der Kammer 3 als auch Belichtung zur Dichtemessung in der Kammer 4 gleichzeitig
vornehmen. FUr die Messung der Filmschichtstärke ist das Photoelement 12 vorgesehen.
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In Figur 2 ist die Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
automatischen Steuerung der Regenerierung
innerhalb einer üblichen
Rollenautomat-Einrichtung veranschaulicht. Dabei ist die erfindungsgemäße Vorrichtung,
die als Meßeinheit 30 gekennzeichnet ist, so an den Entwicklungstank 32 im Rollenautomat
31 angebaut, daß der Zufluß 14 des Trogs 13 kurz unterhalb des Flüssigkeitsstands
in dem Entwicklungstank 32, der auch in Figur 1 gestrichelt dargestellt ist, liegt.
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Durch die Pumpe 16 wird, wie dies aus Figur 1 zu erkennen ist, die
Entwicklerflüssigkeit innerhalb des Trogs 13 auf ein gegenüber dem Flüssigkeitsstand
im Entwicklungstank 32 höheres Niveau gefördert und läuft durch den Abfluß 15 wieder
in den Entwicklungstank 32 zurück. Die in der erfindungsgemäßen Meßeinheit 30 gemessenen
Werte erscheinen auf einer Anzeigevorrichtung 36, die über Leitungen 37 mit der
Meßeinheit 30 verbunden ist. Die automatische Steuerung erfolgt über Leitungen 38,
die von der mit der Anzeigevorrichtung 36 gekoppelten (nicht gezeigten) Steuereinrichtung
zu dem Regenerator 33 verlaufen. Zuflüsse verlaufen vom Vorratstank 34 für Entwicklerflüssigkeit
und Vorratstank 35 für Fixierflüssigkeit zum Regenerator 33.
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Da die erfindungsgemäße Vorrichtung zwar außerhalb des Entwicklungstanks
32 angeordnet, Jedoch mit diesem in Verbindung stehend ständig mit der Jeweiligen
Entwicklerflüssigkeit
beaufschlagt ist und einen kontinuierlichen
Durchlauf des Prüffilmstreifens gewährleistet, von welchem in kurzen Abständen,
wie etwa 1 Minute, Meßwerte abgenommen werden können, ist mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren eine laufende Kontrolle der Eigenschaften
des Entwicklerbads in einem Rollenautomat gewährleistet und die Möglichkeit gegeben,
den Regenerator für das Entwicklerbad automatisch zu steuern und eine bedi enungsfreie
Arbeitsweise einer Rollenentwicklungsmaschine über lange Zeiten, bis zu einer Woche
und mehr, zu ermöglichen.