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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine selbstklebende Polymermatrix
bestehend aus einem in Wasser gelbildendem Polymer, bevorzugt einem
Polyacrylsäurepolymer,
Wasser, Meeresalgenextrakt und einem ein- oder mehrwertigen Alkohol.
Die Matrix kann mit hydrophilen oder auch hydrophoben Wirkstoffen
dotiert werden. Die Wahl des Wirkstoffs oder der Wirkstoffe erfolgt
je nach Anwendungsgebiet, das sich aus den jeweiligen Hautbedürfnissen
ergibt.
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Die
Haut ist sich ständig
verändernden
Umwelteinflüssen
ausgesetzt und unterliegt auch im Laufe der Zeit einer Reihe von
Veränderungen.
So kommt es, wie nachfolgend beschrieben, zu Veränderungen der Barriereeigenschaften,
der Hautfaltigkeit- und Elastizität, der Pigmentierung, beispielsweise
Altersflecken oder Fehlpigmentierungen wie Melasma u.ä., und insbesondere
infolge exogener Einflusse auch zu unterschiedlichen entzündlichen
Reaktionen, zu Nachreaktionen der Haut auf die Einwirkung von UV-Strahlung,
i.e. Sonnenbrand und/oder die Reizung durch Rasur.
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Neben
den positiven Auswirkungen des Sonnenlichtes, wie dem allgemeinen
Wohlbefinden, der Bildung von Vitamin D3 und der Aknebehandlung,
gibt es auch negative Auswirkungen, denen es entgegenzuwirken gilt.
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Die
schädigende
Wirkung des ultravioletten Teils der Sonnenstrahlung auf die Haut
ist allgemein bekannt. Während
Strahlen mit einer Wellenlänge,
die kleiner als 290 nm ist, der sogenannte UVC-Bereich, von der
Ozonschicht in der Erdatmosphäre
absorbiert werden, verursachen Strahlen im Bereich zwischen 290
nm und 320 nm, dem sogenannten UVB-Bereich, ein Erythem, einen einfachen
Sonnenbrand oder sogar mehr oder weniger starke Verbrennungen auf
der Haut.
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Zum
Schutze gegen UVB-Strahlung sind zahlreiche Verbindungen bekannt,
bei denen es sich zumeist um Derivate des 3-Benzylidencamphers,
der 4-Aminobenzoesäure,
der Zimtsäure,
der Salicylsäure,
des Benzophenons sowie auch des 2-Phenylbenzimidazols handelt.
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Etwa
90 % der auf die Erde gelangenden ultravioletten Strahlung besteht
aus UV-A-Strahlen
mit einer Wellenlänge
zwischen 320 nm und 400 nm. Während
die UV-B-Strahlung
in Abhängigkeit
von zahlreichen Faktoren stark variiert, z. B. Jahres- und Tageszeit
oder Breitengrad, bleibt die UV-A-Strahlung unabhängig von jahres-
und tageszeitlichen oder geographischen Faktoren Tag für Tag relativ
konstant. Gleichzeitig dringt der überwiegende Teil der UV-A-Strahlung
in die lebende Epidermis ein, während
etwa 70 % der UV-B-Strahlen von der Hornschicht zurückgehalten
werden.
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Zum
Schutz gegen die Strahlen des UVA-Bereichs werden daher gewisse
Derivate des Dibenzoylmethans verwendet, deren Photostabilität (Int.
J. Cosm. Science 10, 53 (1988)), nicht in ausreichendem Maße gegeben
ist.
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Man
hat lange Zeit fälschlicherweise
angenommen, dass die langwellige UV-A-Strahlung nur eine vernachlässigbare
biologische Wirkung aufweist und dass dementsprechend die UV-B-Strahlen
für die
meisten Lichtschäden
an der menschlichen Haut verantwortlich seien. Inzwischen ist allerdings
durch zahlreiche Studien belegt, dass UV-A-Strahlung im Hinblick
auf die Auslösung
photodynamischer, speziell phototoxischer Reaktionen und chronischer
Veränderungen
der Haut weitaus gefährlicher
als UV-B-Strahlung ist. So ist erwiesen, dass UVA-Strahlung zu einer
Schädigung
der elastischen und kollagenen Fasern des Bindegewebes führt, was
die Haut vorzeitig altern lässt.
Hierbei werden Elastizität
und Wasserspeichervermögen
der Haut reduziert, d.h. die Haut wird weniger geschmeidig und neigt
zur Faltenbildung. Diese Art der Faltenbildung wird auch als lichtbedingte
Hautalterung bezeichnet. Die auffallend hohe Hautkrebshäufigkeit
in Gegenden starker Sonneneinstrahlung zeigt, dass offenbar auch
Schädigungen
der Erbinformationen in den Zellen durch Sonnenlicht hervorgerufen
werden. Auch kann der schädigende
Einfluß der
UV-B-Strahlung durch UV-A-Strahlung noch verstärkt werden.
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Da
die Beiträge
der verschiedenen Wellenlängebereiche
des UV-Lichtes zu lichtbedingten Hautveränderungen nicht vollständig geklärt sind,
geht man heute verstärkt
davon aus, dass vorbeugender Schutz sowohl gegen UV-A- als auch
gegen UV-B-Strahlen, beispielsweise durch Auftrag von Lichtschutzfiltersubstanzen
in Form einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung auf
die Haut, von grundsätzlicher
Wichtigkeit ist. Kosmetische oder dermatologische Mittel sollen,
in dünner
Schicht auf die Haut aufgetragen, diese vor den negativen Auswirkungen
der Sonnenstrahlung schützen.
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Die
UV-Strahlung kann, wie zuvor angemerkt, aber auch zu photochemischen
Reaktionen führen,
wobei dann die photochemischen Reaktionsprodukte in den Hautmetabolismus
eingreifen.
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Vorwiegend
handelt es sich bei solchen photochemischen Reaktionsprodukten um
radikalische Verbindungen, z.B. Hydroxylradikale. Auch undefinierte
radikalische Photoprodukte, welche in der Haut selbst entstehen,
können
aufgrund ihrer hohen Reaktivität
unkontrollierte Folgereaktionen an den Tag legen. Aber auch Singulettsauerstoff,
ein nichtradikalischer angeregter Zustand des Sauerstoffmoleküls kann
bei UV-Bestrahlung auftreten, ebenso kurzlebige Epoxide und viele
Andere. Singulettsauerstoff beispielsweise zeichnet sich gegenüber dem
normalerweise vorliegenden Triplettsauerstoff (radikalischer Grundzustand)
durch gesteigerte Reaktivität
aus. Allerdings existieren auch angeregte, reaktive (radikalische)
Triplettzustände
des Sauerstoffmoleküls.
Derartige Vorgänge
sind über
oxidative Schädigung
verschiedener Hautstrukturen ganz wesentlich an der lichtbedingten
Hautalterung (u.a. Faltenbildung) beteiligt.
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Ferner
zählt UV-Strahlung
zur ionisierenden Strahlung. Es besteht also das Risiko, dass auch
ionische Spezies bei UV-Exposition entstehen, welche dann ihrerseits
oxidativ in die biochemischen Prozesse einzugreifen vermögen.
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Um
diesen Reaktionen vorzubeugen, können
den kosmetischen bzw. dermatologischen Formulierungen zusätzliche
Antioxidantien und/oder Radikalfänger
einverleibt werden.
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Es
ist bereits vorgeschlagen worden, Vitamin E, eine Substanz mit bekannter
antioxidativer Wirkung in Lichtschutzformulierungen einzusetzen,
dennoch bleibt auch hier die erzielte Wirkung weit hinter der erhofften
zurück.
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Aufgabe
der Erfindung war es daher, kosmetische, dermatologische und pharmazeutische
Wirkstoffe in Zubereitungen sowie Lichtschutzformulierungen bereit
zu stellen, die zur Prophylaxe und Behandlung lichtempfindlicher
Haut, insbesondere Photodermatosen, bevorzugt polymorphe Lichtdermatose
dienen.
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Weitere
Bezeichnungen für
die polymorphe Lichtdermatose sind PLD, PLE, Mallorca-Akne und eine Vielzahl
von weiteren Bezeichnungen, wie sie in der Literatur (z.B. A. Voelckel
et al, Zentralblatt Haut- und Geschlechtskrankheiten (1989), 156,
S.2), angegeben sind.
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Hauptsächlich werden
Antioxidantien als Schutzsubstanzen gegen den Verderb der sie enthaltenden Zubereitungen
verwendet. Dennoch ist bekannt, dass auch in der menschlichen und
tierischen Haut unerwünschte
Oxidationsprozesse auftreten können.
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Im
Aufsatz "Skin Diseases
Associated with Oxidative Injury" in "Oxidative Stress
in Dermatology",
S. 323 ff. (Marcel Decker Inc., New York, Basel, Hong Kong, Herausgeber:
Jürgen
Fuchs, Frankfurt, und Lester Packer, Berkeley/Californien), werden
oxidative Schäden
der Haut und ihre näheren
Ursachen aufgeführt.
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Auch
aus dem Grunde, solchen Reaktionen vorzubeugen, können kosmetischen
oder dermatologischen Formulierungen zusätzlich Antioxidantien und/oder
Radikalfänger
einverleibt werden.
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Zwar
sind einige Antioxidantien und Radikalfänger bekannt. So ist bereits
in den US-Patentschriften 4,144,325 und 4,248,861 sowie aus zahlreichen
anderen Dokumenten vorgeschlagen worden, Vitamin E, eine Substanz
mit bekannter antioxidativer Wirkung in Lichtschutzformulierungen
einzusetzen, dennoch bleibt auch hier die erzielte Wirkung weit
hinter der erhofften zurück.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es somit, Wege zu finden, die die
Nachteile des Standes der Technik vermeiden. Insbesondere soll die
Wirkung der Behebung der durch Umweltnoxen verursachten Schäden und
die Prophylaxe dauerhaft, nachhaltig und ohne das Risiko von Nebenwirkungen
sein.
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Diesen Übelständen abzuhelfen,
war eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Ein
Sonnenbad wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden,
die nachteiligen Folgen zunächst
nicht beachtet. Allerdings hat sich in den letzten Jahren durchaus
ein Bewußtsein über die
negativen Auswirkungen einer zu intensiven Sonnenbestrahlung herausgebildet,
weshalb mehr und stärker
schützende Sonnenschutzmittel
angewendet werden.
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Der
Sonnenbrand bzw. das Lichterythem sind die akuten Erscheinungsformen
der Lichteinwirkung. Neben den bereits beschriebenen Wirkungen der
UV-Strahlen kommt es in der Nachreaktion der Haut ferner zu einer
verminderten Sebumproduktion und einem Austrocknen der Haut. Zur
Linderung und zur Pflege der lichtstrapazierten Haut können deshalb
spezielle Wirkstoffe eingesetzt werden, wie beispielsweise
- – Rückfettungs-
und Feuchthaltemittel,
- – entzündungslindernde
und kühlende
Stoffe,
- – lokal
anaestesierende Stoffe und/oder
- – desinfizierende
Stoffe, um mögliche
Hautinfektionen zu verhindern.
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Wie
zuvor beschrieben, entwickelt sich nach einer Latenzzeit von 2 bis
3 Stunden eine gegen die unbestrahlte Haut stark abgegrenzte Hautrötung, das
Erythema solare, wenn man die Haut zu lange der Sonne oder einer
künstlichen
Strahlenquelle aussetzt. Bei dem so entstehenden Sonnenbrand unterscheidet
man zwischen
- – 1. Grad: Erythem (Rötung, Wärmegefühl)
klingt
nach 2 bis 3 Tagen wieder ab und verschwindet unter gleichzeitig
zunehmender Pigmentierung,
- – 2.
Grad: Blasenbildung
auf der Haut bilden sich Blasen mit Brennen
und Jucken, die Oberhaut wird flächig
abgestoßen
- – 3.
Grad: Zellschädigung
es
treten tiefgehende Zellschädigungen
auf, der Körper
reagiert mit Fieber, die Oberhaut wird großflächig abgestoßen.
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Der
2. und 3. Grad werden auch als Dermatitis solare bezeichnet.
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Die
Bildung des Erythems ist abhängig
von der Wellenlänge.
Der Erythembereich des UV-B liegt zwischen 280 nm und 320 nm. Als
ein Maximum der Erythemwirksamkeit des Sonnenlichtes wird der engere
Bereich um 308 nm angegeben.
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Sogenannte
Aftersun-Präparate
sind dazu bestimmt, die Haut nach dem Sonnenbad zu kühlen und
ihr Feuchthaltevermögen
zu verbessern, wobei die Vermittlung des Kühleffektes eine zentrale Rolle
spielt. Dieser Kühleffekt
wird in der Regel durch hohe Mengen an Ethanol erzielt, welches
beim Verteilen der Formulierung auf der Haut spontan verdunstet.
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Nachteil
dieser Formulierungen des Standes der Technik ist allerdings, dass
eine langfristige Kühlung nicht
erreichbar ist, da das Ethanol sehr schnell verdunstet und die dadurch
entstehende Kühlwirkung
dementsprechend nur von kurzer Dauer ist.
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Der
Stand der Technik kennt weitere Zubereitungen, die – auf der
Haut oder Schleimhäuten
angewandt – befeuchtend
und kühlend
wirken sollen. In der Literatur werden beispielsweise ionische Verbindungen, insbesondere
Ammoniumsalze, als kühlende
Agenzien beschrieben. Als kühlende
Zubereitungen werden auch verbreitet isopropanolische Gele mit Campher-
und Mentholzusatz angewandt sowie überhaupt häufig etherische Öle, vornehmlich
Campher und Menthol, aber auch deren Derivate, z. B. Menthyllactat
oder Menthyl-3-hydroxybutyrat, in kühlende Zusammensetzungen eingearbeitet
werden.
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Menthol,
Campher und deren Derivate, aber auch andere etherische Öle erniedrigen
die Reizschwelle der neuronalen Kälterezeptoren und rufen so
ein Kältegefühl hervor.
Häufig
bewirken sie aber gleichzeitig eine Durchblutungssteigerung, die
im Gegenteil ein Wärmegefühl hervorruft.
Die Anwendung dieser Substanzen, namentlich auf gereizter Haut,
ist jedenfalls problematisch. Darüber hinaus sind viele dieser
Verbindungen schlecht wasserlöslich.
Ihre Verwendung ist folglich auf wenige Kosmetika und Dermatika
beschränkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es also, kosmetische oder dermatologische
Zubereitungen zu finden, die die Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweisen und die insbesondere lichtstrapazierte Haut langanhaltend
pflegen.
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Der
Wuchs des Barthaares wird beim heranwachsenden Mann durch die gesteigerte
Bildung männlicher
Hormone während
der Pubertät
ausgelöst.
Hormonelle Störungen
bei der Frau können
ebenfalls zu einer Form von Bartwuchs führen, die allerdings in aller
Regel in seiner Ausprägung
deutlich hinter dem des männlichen
Bartwuchses zurückbleibt.
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Die
Rasur des Gesichts oder anderer behaarter Körperteile, wie beispielsweise
der Beine, der Achsel oder des Intimbereichs, kann durch mancherlei
Zwänge – z. B.
religiöser
oder kultureller Art – motiviert
werden; im einfachsten Fall ist der Haarwuchs für die betreffende Person schlichtweg
aus kosmetischen Gründen
unerwünscht.
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Eine
Rasur wird entweder trocken oder naß durchgeführt. Die Entwicklung von neuen
mechanischen und elektrischen Naß- und Trockenrasiertechniken
ermöglicht
heutzutage ein sicheres und gründliches
Entfernen des (Bart-) Haares. Bei der Naßrasur sind in der Regel chemische
Hilfsmittel – beispielsweise
in Form von Rasiergelen, -seifen oder -schäumen – unerläßlich. Diese werden benötigt, um
das (Bart-) Haar aufzuweichen und so den zum Durchschneiden erforderlichen
Kraftaufwand – und
damit das unangenehme Ziehen am Haarschaft – zu minimieren. Das Aufweichen
der (Bart-) Haare wird durch Wasseraufnahme erreicht, die durch
die Erhöhung
des pH-Werts der Haare ermöglicht
wird. Naßrasurmittel
enthalten deshalb in der Regel Seifen bzw. Fettsäuresalze, deren pH-Wert im
Bereich von 8–10
liegt. Produkte für
die Naßrasur
erzeugen daher ein typisches Hautgefühl, welches nach der Anwendung
auftritt. Die Haut fühlt
sich trocken und rauh an. Dieses Hautgefühl wird in der kosmetischen
Fachwelt auch als „squeakyfeeling" bezeichnet und ist
bei Verbrauchern und Verbraucherinnen äußerst unbeliebt.
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Auch
bei der Trockenrasur sind kosmetische Mittel häufig empfehlenswert, um eine
möglichst
dichte Rasur zu bewirken, d. h. das (Bart-) Haar möglichst
nahe an der Hautoberfläche
abzuschneiden.
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Die
von der Rasur betroffenen Hautpartien können allerdings nicht nur durch
die Rasurhilfsmittel gereizt werden, auch die mechanische Reizung
durch das Rasieren an sich stellt eine Belastung der Haut dar, welche
ein unangenehmes Hautgefühl,
den sog. „Rasurbrand", zur Folge haben
kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, kosmetische
oder dermatologische Zubereitungen zu finden, die die Nachreaktionen
der Haut auf die (mechanische) Reizung durch das Rasieren besser
vermindern.
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Die
Pigmentierung der menschlichen Haut wird im wesentlichen durch die
Gegenwart von Melanin bewirkt. Melanin und dessen Abbauprodukte,
Carotin, Durchblutungsgrad sowie die Beschaffenheit und Dicke des
Stratum corneum und andere Hautschichten lassen Hautfarbtöne von praktisch
weiß,
bei verringerter Füllung
oder bei Fehlen der Blutgefäße, oder
gelblich über
hellbraun-rötlich,
bläulich
bis braun verschiedener Nuancen und schließlich beinahe schwarz erscheinen.
Die einzelnen Hautregionen zeigen aufgrund unterschiedlicher Melanin-Mengen
unterschiedliche Tiefe der Farbtönung.
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Das
natürliche
Melanin schützt
die Haut vor eindringender UV-Strahlung. Die Anzahl der in den Melanocyten
produzierten Melanin-Granula entscheidet über Hell- od. Dunkelhäutigkeit.
Bei starker Pigmentierung, z.B. bei Farbigen, aber auch bei Hellhäutigen nach
einiger UV-Bestrahlung, ist Melanin auch im Stratum spinosum und
sogar im Stratum corneum festzustellen. Es schwächt die UV-Strahlung um bis
zu ca. 90%, bevor diese das Corium erreicht.
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Für die Pigmentierung
der Haut verantwortlich sind die Melanozyten, welche in der untersten
Schicht der Epidermis, dem Stratum basale, neben den Basalzellen
als – je
nach Hauttyp entweder vereinzelt oder aber mehr oder weniger gehäuft auftretende
pigmentbildende Zellen vorzufinden sind. Melanozyten enthalten als
charakteristische Zellorganellen Melanosomen, in denen das Melanin
gebildet wird. Unter anderem bei Anregung durch UV-Strahlung wird
verstärkt
Melanin gebildet. Dieses wird über
die lebenden Schichten der Epidermis (Keratinozyten) letztlich in
die Hornschicht (Corneozyten) transportiert und ruft eine mehr oder
weniger ausgeprägte
bräunliche
bis braun-schwarze Hautfarbe hervor. Melanin wird als Endstufe eines
oxidativen Prozesses gebildet, in welchem Tyrosin unter Mitwirkung
der Enzyms Tyrosinase über
mehrere Zwischenstufen zu den braun bis braun-schwarzen Eumelaninen,
DHICA- und DHI-Melanin,
bzw. unter Beteiligung von schwefelhaltigen Verbindungen (Cystein)
zum rötlichen
Phäomelanin
umgewandelt. DHICA- und DHI-Melanin entstehen über die gemeinsamen Zwischenstufen
Dopachinon und Dopachrom. Letzteres wird, teilweise unter Beteiligung
weiterer Enzyme, entweder in Indol-5,6-Chinon-Carbonsäure oder
in Indol-5,6-Chinon umgesetzt, woraus die beiden genannten Eumelanine
entstehen. Die Entstehung von Phäomelanin
läuft unter
anderem über
die Zwischenprodukte Dopachinon und Cysteinyldopa.
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Neben
verschiedenen Funktionen des hauteigenen Melanins, auch "Entgiftung"/Bindung von toxischen
Substanzen/Pharmaka usw., ist die Funktion von Melanin als natürlicher
UV-Filter zum Schutz vor schädigenden
UV-Strahlen sowie die Antioxidansfunktion von Melanin als Schutz
vor reaktiven Sauerstoffspezies (oxidativem Stress), die unter anderem
durch Sonnenstrahlung auftreten können, für Haut sehr wichtig, u.a. in Bezug
auf die Homöostase,
Vermeidung von Hautalterung, Vermeidung von Sonnenbrand usw. Somit
sollte sich nicht nur ein kosmetischer Nutzen im Sinne einer verstärkte Bräunung durch
die gesteigerte Melanin-Synthese in der Haut nach topischer Applikation
von die Melanogenese steigernder Verbindungen ergeben sondern auch
ein zusätzlicher
Schutz durch die verschiedenen Schutzleistungen von Melanin.
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Je
nach Lichtempfindlichkeit werden in der Regel folgende Hauttypen
unterschieden:
- Hauttyp I bräunt nie, bekommt immer einen
Sonnenbrand.
- Hauttyp II bräunt
kaum, bekommt leicht einen Sonnenbrand.
- Hauttyp III bräunt
durchschnittlich gut.
- Hauttyp IV bräunt
leicht und anhaltend, bekommt fast nie Sonnenbrand.
- Hauttyp V dunkle, oft fast schwarze Haut, bekommt nie Sonnenbrand.
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Die
natürliche
Abschirmung der schädlichen
UV-Strahlung ist ein handfester Vorteil der natürlichen Hautbräunung. Seit
einigen Jahrzehnten gilt darüber
hinaus eine „gesunde" Hautfarbe als Zeichen
von insbesondere sportlicher Aktivität und wird daher von einer
breiten Verbraucherschicht als erstrebenswert erachtet. Vertreter
der Hauttypen I und II, die sich einer solchen Hauttönung erfreuen
wollen, sind daher ohnehin auf selbstbräunende Präparate angewiesen. Aber auch
Vertreter des Hauttyps III, die sich nicht allzu sehr den Risiken
des Sonnenbades aussetzen und trotzdem gebräunt aussehen wollen, sind dankbare
Zielgruppen für selbstbräunende Zubereitungen.
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Die
einfachste Art und Weise, seiner Haut einen braunen Farbton zu verleihen,
ist das Auftragen entsprechend gefärbter Schminken oder Make-up-Präparate.
Allerdings werden selbstverständlich
nur solche Körperpartien
angefärbt,
die von den farbigen Präparaten überdeckt
werden. Mit Hilfe abwaschbarer Make-up-Präparate kann eine leichte Hauttönung erzielt
werden, z.B. Extrakte aus frischen grünen Walnussschalen, Henna.
Ein Nachteil der Schminken ist deshalb die zeitraubende Prozedur
des Auftragens. Ferner nachteilig ist, dass sie stark auf Textilien
wie Hemdkragen oder Blusen abfärben.
Darüber
hinaus können
die verschiedenen Farbstoffe unterschiedliche allergene Potenz aufweisen
und sogar hautirritierend wirken.
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Künstliche
Hautbräunung
lässt sich
auf kosmetischem bzw. medizinischem Wege bewirken, wobei im wesentlichen
folgende Ansätze
eine Rolle spielen:
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Durch
regelmäßige Einnahme
von Carotin-Präparaten
wird Carotin wird im Unterhaut-Fettgewebe
gespeichert, die Haut färbt
sich allmählich
orange bis gelbbraun.
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Die
Anfärbung
kann auch auf dem Wege der chemischen Veränderung der Hornschicht der
Haut mit sogenannten selbstbräunenden
Zubereitungen erfolgen. Wichtigster Wirkstoff ist das Dihydroxyaceton
(DHA). Die auf diese Weise erzielte Hautbräunung ist nicht abwaschbar
und wird erst mit der normalen Abschuppung der Haut, nach ca. 10–15 Tagen,
entfernt. Dihydroxyaceton kann als Ketotriose bezeichnet werden
und reagiert als reduzierender Zucker mit den Aminosäuren der
Haut bzw. den freien Amino- und Imino-Gruppen des Keratins über eine
Reihe von Zwischenstufen im Sinne einer Maillard-Reaktion zu braungefärbten Stoffen, sogenanten Melanoiden,
welche gelegentlich auch Melanoidine genannt werden.
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Ein
besonderer Nachteil der Bräunung
mit Dihydroxyaceton liegt darin, dass die mit ihm gebräunte Haut
im Gegensatze zu „sonnengebräunter" Haut nicht gegen
Sonnenbrand geschützt
ist.
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Ein
weiterer Nachteil von Dihydroxyaceton besteht darin, dass es, insbesondere
unter dem Einfluss ultravioletter Strahlung, wenn auch in meist
geringen Mengen Formaldehyd abspaltet. Es war daher ein dringender
Bedarf Wege aufzuweisen, auf welchen der Zersetzung von Dihydroxyaceton
wirksam begegnet werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung kosmetische und dermatologische
Zubereitungen zur Prophylaxe und Behandlung kosmetischer oder dermatologischer
Hautveränderungen
wie z.B. der unerwünschten
Pigmentierung, beispielsweise lokale Hyper- und Fehlpigmentierungen,
beispielsweise Leberflecken, Sommersprossen, der Inhibierung der
natürlichen
Pigmentierung, aber auch zur rein kosmetischen Aufhellung größerer, dem
individuellen Hauttyp an sich durchaus angemessen pigmentierter
Hautflächen.
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Probleme
mit Hyperpigmentierung der Haut haben vielfältige Ursachen bzw. sind Begleiterscheinungen
vieler biologischer Vorgänge,
z.B. UV-Strahlung, z.B. Sommersprossen, Ephelides, genetische Disposition,
Fehlpigmentierung der Haut bei der Wundheilung bzw. -vernarbung
oder der Hautalterung, z.B. Altersflecken, Lentigines seniles. Altersflecken
und unregelmäßige Pigmentierung
der menschlichen Haut sind nach heutigem Kenntnisstand insbesondere
die Folge von ständiger
UV-Sonnen-Bestrahlung und treten, wie der Name Altersfleck schon
sagt, im Alter verstärkt
auf. Bei Alterflecken kommt es meist zu einer lokalen Vermehrung
der Pigment-produzierenden Zellen, der Melanozyten, etwa eine Verdopplung
der Melanozyten-Anzahl im Vergleich zur Altersfleck-umgebenden Haut.
Hierdurch kommt es auch zu einer verstärkten Pigmentbildung: Der Gehalt
an Melanin (Pigment) nimmt im Bereich der Altersflecken zu.
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Es
sind Wirkstoffe und Zubereitungen bekannt, welche der Hautpigmentierung
entgegenwirken. Im praktischen Gebrauch sind im wesentlichen Präparate auf
der Grundlage von Hydrochinon, welche aber einesteils erst nach
mehrwöchiger
Anwendung ihre Wirkung zeigen, deren übertrieben lange Anwendung
andererseits aus toxikologischen Gründen bedenklich ist. Auch die
Inhibierung der Tyrosinase mit Substanzen wie Kojisäure, Ascorbinsäure und
Azelainsäure
sowie deren Derivaten ist geläufig,
hat aber kosmetische und dermatologische Nachteile.
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Diesem Übelstande
abzuhelfen, war ebenfalls Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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In
der Kosmetik ist neben der Hautgesundheit und der Hautpflege auch
die Haarpflege ein äußerst intensiv
erforschter Bereich.
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Haar
ist das aus Horn bestehende, fadenförmige, fast universelle, an
Handflächen,
Fußsohlen,
Streckseiten der Zehen-, Fingerendglieder fehlende, Hautanhangsgebilde;
unterschieden als Langhaar (die Kopf-, Bart-, Achsel-, Schamhaare
= Capilli, Barba, Hirci bzw. Pubes; beim Mann auch Brusthaar), Kurz-,
Borstenhaar (Supercilia, Cilia, Vibrissae, Tragi) und Wollhaar (Lanugo,
Velushaar). Der Aufbau all dieser Haare ist im groben und ganzen ähnlich:
zentral das Haarmark (aus Epithelzellen mit eosinophilen Hornsubstanzkörnchen = Trichohyalin-Granula),
umgeben von der Haarrinde (aus verhornten Zellen; enthält Pigmente)
und dem Haaroberhäutchen
(Cuticula pili; kernlose Epidermisschicht) sowie von Schichten der
epithelialen und bindegewebigen Haarscheide.
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Das
Haar gliedert sich in den aus der Haut ragenden Haarschaft und die
in die Unterhaut reichende, schräge
Haarwurzel, deren Schichten etwa denen der Oberhaut entsprechen.
Das verdickte untere Wurzelende, die Haarzwiebel, sitzt einem in
sie hineinragenden, gefäßhaltigen
Bindegewebszapfen, der Haarpapille, auf (beide als Haarboden). Die
Zwiebel ist in der Anfangs- ( = Anagen-) phase, der sich zyklisch
wiederholenden Haarbildung zwiebelartig geschichtet infolge ständiger Neubildung
von Zellen durch ihre papillennahe Schicht (Matrix), später dann
geschlossen, kolbig, ganz verhornt (Kolbenhaar) und wird schließlich, in
der End- ( = Telogen-) phase, durch ein neues Haar – ausgehend
von einer sich neu bildenden Haarpapille – in Richtung Follikelöffnung verdrängt.
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Verantwortlich
für die
persönliche
Haarfarbe ist das Melanin. Gebildet wird das Melanin in den Melanozyten,
Zellen, die in der Haarzwiebel assoziiert mit den Keratinozyten
des Haarmarks vorkommen. Melanozyten enthalten als charakteristische
Zellorganellen Melanosomen, in denen das Melanin gebildet wird.
Dieses wird über
die langen Dendriten der Melanozyten in die Keratinozyten der präkortikalen
Matrix transferiert und ruft die mehr oder weniger ausgeprägte blonde
bis braun-schwarze Haarfarbe hervor.
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Das
Eumelanin ist das Schwarz-Braun-Pigment. Es entscheidend hauptsächlich über die
Farbtiefe des Haares. In braunem und schwarzem Haar kommt es in
deutlich erkennbaren Körnchen
vor.
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Das
Phaeomelanin ist das Rot-Pigment. Es ist verantwortlich für hellblonde,
blonde und rote Haare. Dieses Melanin ist von seiner Struktur her
sehr viel feiner und kleiner. Aus den verschiedenen Anteilen der
Melanintypen entstehen die verschiedenen Haarfarben:
- – Blondes
Haar enthält
wenig Eumelanin und viel Phaeomelanin.
- – Dunkles
Haar enthält
viel Eumelanin und wenig Phaeomelanin.
- – Rotes
Haar hat ebenfalls wenig Eumelanin und sehr viel Phaeomelanin.
- – Alle
dazwischenliegenden Haarschattierungen entstehen aus unterschiedliche
Mischungsverhältnissen der
beiden Melanintypen.
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Ablaufen
kann der Pigmentbildungsprozeß nur,
wenn genügend
Tyrosinase zur Verfügung
steht. Dieses Enzym wird mit zunehmendem Alter seltener gebildet.
Das führt
dann nach und nach zur grauen Haaren. Der Grund: mit wenig Tyrosinase
wird auch immer weniger Tyrosin gebildet. So nimmt auch die Produktion
von Melanin ab. Das fehlende Melanin wird durch die Einlagerung
von Luftbläschen
ersetzt. Die Haare erscheinen grau.
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Dieser
Prozess ist in der Regel schleichend. Er beginnt an den Schläfen und
weitet sich dann auf die gesamte Kopfbehaarung aus. Danach erwischt
es den Bart und die Augenbrauen. Zuletzt sind schließlich alle Haare
des Körpers
grau.
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Medizinisch
werden graue Haare als Canities bezeichnet. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten
des Ergrauens. Vorzeitiges Ergrauen, ab dem 20 Lebensjahr, nennt
sich auch Canities praecox.
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Die
Canities symptomatica, oder symptomatisches Ergrauen der Haare,
kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören:
- – Perniziöse Anämie (Vitamin-B-Mangelanämie),
- – schwere
endokrinologische Störungen,
z. B. bei Schilddrüsenerkrankungen.
- – akute,
fieberhafte Erkrankungen,
- – Arzneimittelnebenwirkungen,
- – Kosmetika,
- – Metalle.
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Die
Färbung
von Haaren, insbesondere von lebenden menschlichen Haaren, mit Hilfe
natürlicher Farbstoffe,
wie dies seit dem Altertum insbesondere für den Farbstoff Henna bekannt
ist, und die seit Jahren zugunsten synthetischer Farbstoffe in den
Hintergrund gedrängt
wurden, bildet seit einigen Jahren den Gegenstand eines neuen Interesses.
Nachteilig ist der durch Henna entstehende rote Farbton.
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Mit
zunehmendem Lebensalter nimmt die Melaninproduktion ab, die die
Haarfarbe bewirkt: die Haare werden grau bzw. weiß. Es ist
ein kosmetischer Wunsch bei einigen Verbrauchern, diesen Prozess
umzukehren bzw. langsamer ablaufen zu lassen. Hierzu verwendet die
kosmetische Industrie in einigen Ländern Bleiacetat, das giftig
ist und daher in der europäischen
Kosmetikverordnung verboten ist. Dieses Bleiacetat wird vorzugsweise
als Lösung
auf die Haare aufgebracht und verbleibt dort längere Zeit, ohne abgewaschen
zu werden.
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Für das Färben von
keratinhaltigen Fasern, z. B. Haaren, Wolle oder Pelzen, kommen
im allgemeinen entweder direktziehende Farbstoffe oder Oxidationsfarbstoffe,
die durch oxidative Kupplung einer oder mehrerer Entwicklerkomponenten
untereinander oder mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten entstehen, zur
Anwendung. Kuppler- und Entwicklerkomponenten werden auch als Oxidationsfarbstoffvorprodukte
bezeichnet.
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Als
Entwicklerkomponenten werden üblicherweise
primäre
aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position
befindlichen freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, Diaminopyridinderivate,
heterocyclische Hydrazone, 4-Aminopyrazolonderivate sowie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin
und dessen Derivate eingesetzt.
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Spezielle
Vertreter sind beispielsweise p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin,
2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin,
p-Aminophenol, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(2,5-Diaminophenyl)-ethanol,
2-(2,5-Diaminophenoxy)-ethanol, 1- Phenyl-3-carboxyamido-4-amino-pyrazolon-5,
4-Amino-3-methylphenol, 2-Aminomethyl-4-aminophenol, 2-Hydroxymethyl-4-aminophenol,
2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin
und 2,5,6-Triamino-4-hydroxypyrimidin.
-
Als
Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate,
Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenole
verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich insbesondere α-Naphthol,
1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol,
m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether, m-Phenylendiamin,
2,4-diaminophenoxyethanol, 1- Phenyl-3-methylpyrazolon-5, 2,4-Dichlor-3-aminophenol,
1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol,
2-Methylresorcin und 5-Methylresorcin.
-
Bezüglich weiterer üblicher
Farbstoffkomponenten wird ausdrücklich
auf die Reihe "Dermatology", herausgeben von
Ch. Culnan, H. Maibach, Verlag Marcel Dekker Inc., New York, Basel,
1986, Bd. 7, Ch. Zviak, The Science of Hair Care, Kap. 7, Seiten
248-250 (Direktziehende
Farbstoffe), und Kap. 8, Seiten 264–267 (Oxidationsfarbstoffe),
sowie das "Europäische Inventar
der Kosmetikrohstoffe",
1996, herausgegeben von der Europäischen Kommission, erhältlich in
Diskettenform vom Bundesverband der deutschen Industrie- und Handelsunternehmen
für Arzneimittel,
Reformwaren und Körperpflegemittel
e.V., Mannheim, Bezug genommen.
-
Mit
Oxidationsfarbstoffen lassen sich zwar intensive Färbungen
mit guten Echtheitseigenschaften erzielen, die Entwicklung der Farbe
geschieht jedoch im allgemeinen unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln wie
z. B. H2O2, was
in einigen Fällen
Schädigungen
der Faser zur Folge haben kann. Des weiteren können einige Oxidationsfarbstoffvorprodukte
bzw. bestimmte Mischungen von Oxidationsfarbstoffvorprodukten bisweilen
bei Personen mit empfindlicher Haut sensibilisierend wirken. Direktziehende
Farbstoffe werden unter schonenderen Bedingungen appliziert, ihr
Nachteil liegt jedoch darin, dass die Färbungen häufig nur über unzureichende Echtheitseigenschaften
verfügen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es die selbständige Melaninproduktion der
Haare zu verbessern, ohne jedoch auf Färbungsmitteln und insbesondere
Oxidationsmittel wie z. B. H2O2 angewiesen
zu sein. Darüber
hinaus dürfen
die Mittel kein oder lediglich ein sehr geringes Sensibilisierungspotential
aufweisen.
-
Das
heute in der Fachwelt anerkannte Hautmodell von Elias (P. M. Elias,
Structure and Function of the Stratum Corneum Permeability Barrier,
Drug Dev. Res. 13, 1988, 97–105)
beschreibt die Hornschicht als Zwei-Komponenten-System, ähnlich einer
Ziegelsteinmauer (Ziegelstein-Mörtel-Modell).
In diesem Modell entsprechen die Hornzellen (Korneozyten) den Ziegelsteinen,
die komplex zusammengesetzte Lipidmembran in den Interzellularräumen entspricht
dem Mörtel.
Dieses System stellt im wesentlichen eine physikalische Barriere
gegen hydrophile Substanzen dar, kann aber aufgrund seiner engen
und mehrschichtigen Struktur gleichermaßen auch von lipophilen Substanzen
nur schwer passiert werden. Die besondere Struktur der Hornschicht
schützt
einerseits die Haut und stabilisiert andererseits ihre eigene Flexibilität durch
Bindung einer definierten Wassermenge.
-
Auch
mechanische Belastungen, wie beispielsweise Druck-, Stoß- oder
Scherkräfte,
können
in erstaunlichem Maße
durch die Hornschicht allein oder im Verbund mit den tieferen Hautschichten
abgefangen werden. Größere Druck-,
Dreh- oder Scherkräfte
werden über
die Verzahnung der Epidermis mit dem Corium an tiefere Hautschichten
weitergegeben.
-
Die
Regulation des Wasser- und Feuchtigkeitsgehaltes ist eine der wichtigsten
Funktionen der epidermalen Lipidmembran. Allerdings hat sie nicht
nur eine Barrierewirkung gegen externe chemische und physikalische
Einflüsse,
sondern trägt
auch zum Zusammenhalt der Hornschicht bei.
-
Die
Lipide der Hornschicht bestehen im wesentlichen aus Ceramiden, freien
Fettsäuren,
Cholesterin sowie Cholesterinsulfat und sind über die gesamte Hornschicht
verteilt. Die Zusammensetzung dieser Lipide ist für die intakte
Funktion der epidermalen Barriere und damit für die Wasserundurchlässigkeit
der Haut von entscheidender Bedeutung.
-
Bereits
bei einer Reinigung der Haut mit Hilfe eines einfachen Wasserbads – ohne Zusatz
von Tensiden – kommt
es zunächst
zu einer Quellung der Hornschicht der Haut. Der Grad dieser Quellung
hängt u.
a. von der Dauer des Bads und dessen Temperatur ab. Gleichzeitig
werden wasserlösliche
Stoffe ab- bzw. ausgewaschen, wie z. B. wasserlösliche Schmutzbestandteile,
aber auch hauteigene Stoffe, die für das Wasserbindungsvermögen der
Hornschicht verantwortlich sind. Durch hauteigene oberflächenaktive
Stoffe werden außerdem
auch Hautfette in gewissem Ausmaß gelöst und ausgewaschen. Dies bedingt
nach anfänglicher Quellung
eine nachfolgende Austrocknung der Haut, die durch waschaktive Zusätze noch
deutlich verstärkt werden
kann.
-
Bei
gesunder Haut sind diese Vorgänge
im allgemeinen belanglos, da die Schutzmechanismen der Haut solche
leichten Störungen
der oberen Hautschichten ohne weiteres kompensieren können. Aber
bereits im Fall nichtpathologischer Abweichungen vom Normalstatus,
z. B. durch umweltbedingte Abnutzungsschäden bzw. Irritationen, Lichtschäden, Altershaut
usw., ist der Schutzmechanismus an der Hautoberfläche gestört.
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Bei
alter Haut beispielsweise erfolgt die regenerative Erneuerung verlangsamt,
wobei insbesondere das Wasserbindungsvermögen der Hornschicht nachläßt. Sie
wird deshalb inflexibel, trocken und rissig ("physiologisch" trockene Haut). Ein Barriereschaden
ist die Folge. Die Haut wird anfällig
für negative
Umwelteinflüsse
wie die Invasion von Mikroorganismen, Toxinen und Allergenen. Als
Folge kann es sogar zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen
kommen.
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Bei
pathologisch trockener und empfindlicher Haut liegt ein Barriereschaden
a priori vor. Epidermale Interzellularlipide werden fehlerhaft oder
in ungenügender
Menge bzw. Zusammensetzung gebildet. Die Konsequenz ist eine erhöhte Durchlässigkeit
der Hornschicht und ein unzureichender Schutz der Haut vor Verlust an
hygroskopischen Substanzen und Wasser.
-
Die
Barrierewirkung der Haut kann über
die Bestimmung des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL – transepidermal
water loss) quantifiziert werden. Dabei handelt es sich um die Abdunstung
von Wasser aus dem Körperinneren
ohne Einbeziehung des Wasserverlustes beim Schwitzen. Die Bestimmung
des TEWL-Wertes hat sich als außerordentlich
informativ erwiesen und kann zur Diagnose rissiger oder schrundiger
Haut, zur Bestimmung der Verträglichkeit
chemisch verschiedenartig aufgebauter Tenside und dergleichen mehr
herangezogen werden.
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Für die Schönheit und
Gepflegtheit der Haut ist der Wasseranteil in der obersten Hautschicht
von größter Bedeutung.
Man kann ihn in einem begrenzten Umfang durch Einbringen von Feuchtigkeitsregulatoren günstig beeinflussen.
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Anionische
Tenside, welche im allgemeinen Bestandteile von Reinigungszubereitungen
sind, können den
pH-Wert in der Hornschicht langanhaltend erhöhen, was regenerative Prozesse,
die der Wiederherstellung und Erneuerung der Barrierefunktion der
Haut dienen, stark behindert. In diesem Fall stellt sich in der Hornschicht
zwischen Regeneration und dem Verlust essentieller Substanzen durch
regelmäßige Extraktion ein
neuer, häufig
sehr ungünstiger
Gleichgewichtszustand ein, der das äußere Erscheinungsbild der Haut
und die physiologische Funktionweise der Hornschicht entscheidend
beeinträchtigt.
-
Unter
kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu verstehen, dass die
natürliche
Funktion der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse, z.B. Schmutz, Chemikalien,
Mikroorganismen, und gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen, z.B. Wasser,
natürliche
Fette, Elektrolyte, gestärkt
oder wiederhergestellt wird.
-
Wird
diese Funktion gestört,
kann es zu verstärkter
Resorption toxischer oder allergener Stoffe oder zum Befall von
Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen
kommen.
-
Ziel
der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliche Waschen verursachten
Fett- und Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies ist gerade
dann wichtig, wenn das natürliche
Regenerationsvermögen
nicht ausreicht. Außerdem
sollen Hautpflegeprodukte vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne
und Wind, schützen
und die Hautalterung verzögern.
-
Die
chronologische Hautalterung wird z.B. durch endogene, genetisch
determinierte Faktoren verursacht. In Epidermis und Dermis kommt
es alterungsbedingt z.B. zu folgenden Strukturschäden und
Funktionsstörungen,
die auch unter den Begriff „Senile
Xerosis" fallen
können:
- a) Trockenheit, Rauhigkeit und Ausbildung von
Trockenheitsfältchen,
- b) Juckreiz und
- c) verminderte Rückfettung
durch Talgdrüsen,
z.B. nach Waschen.
-
Exogene
Faktoren, wie UV-Licht und chemische Noxen, können kumulativ wirksam sein.
-
In
Epidermis und Dermis kommt es insbesondere durch exogene Faktoren
z.B. zu folgenden Strukturschäden-
und Funktionsstörungen
in der Haut:
d) vergrößerte Anfälligkeit
gegenüber
mechanischem Stress, z.B. Rissigkeit.
-
Produkte
zur Pflege sensibler, juckender und oder trockener Haut bzw. Produkte
zur Behandlung von oder Prophylaxe vor DNS-Schädigungen sind an sich bekannt.
Allerdings ist deren Wirksamkeit begrenzt.
-
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung kosmetische Zubereitungen mit
einem zusätzlichen, wirksamen
Schutz vor schädlichen
Oxidationsprozessen in der Haut, aber auch zum zusätzlichen
Schutze kosmetischer Zubereitungen selbst bzw. zum zusätzlichen
Schutze der Bestandteile kosmetischer Zubereitungen vor schädlichen
Oxidationsprozessen.
-
Es
war Aufgabe der vorliegenden Erfindung, kosmetische und dermatologische
Zubereitungen auf Basis einer Gelmatrix, insbesondere unter Einbeziehung
geeigneter Wirkstoffe, zu schaffen, die den oben beschriebenen unerwünschten
Hauterscheinungen wie
- – der Trockenheit, Rauhigkeit,
Rissigkeit und verminderten Rückfettung
der Haut,
- – den
Nachwirkungen von exogenen Einwirkungen wie UV-Licht und Rasur,
insbesondere dem Sonnenbrand und dem Rasurbrand,
- – sonstigen
irritativen und entzündlichen
Hautreaktionen, u.a. Hautjucken,
- – dem
Wachstum der Haare kosmetisch erwünscht, z.B. beim Damenbart,
- – Altershauterscheinungen
wie mangelnder Elastizität,
zunehmender Faltigkeit und Altersflecken
- entgegenwirken und die Hautphysiologie hinsichtlich
- – der
Barriereeigenschaften,
- – der
Erhaltung der Hauthomoeostase,
- – das
Wachstum der Haare kosmetisch erwünscht
- stärken
sowie eine kosmetisch erwünschte
- – Modulation
der Pigmentierung von Haut und Haaren ermöglichen.
-
Bei
topischer Anwendung der erfindungsgemäßen kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen
mit einem wirksamen Gehalt an verwendeten Wirkstoffen ist in überraschender
Weise eine wirksame Behandlung, aber auch eine Prophylaxe bei
- – einer
verminderten Hauthydratation bzw. eines verminderten Feuchtigkeitsgehaltes
der Haut
- – Altershautfalten
- – Lichtgealterter
Haut
- – Fettiger
und unreiner Haut
- – verringerter
Hautelastizität
- – Altersflecken
und sonstigen Fehlpigmentierungen der Haut, z.B. Melasma,
- – Nachreaktionen
der Haut auf UV-Licht (Sonnenbrand)
- – Nachreaktionen
der Haut auf die Rasur (Rasurbrand)
- – Dysfunktion
der Stoffwechselhomeostase der Haut
- – einer
verminderten Zell-Zell-Kommunikation
- – einer
verminderten DNS-Synthese und/oder einer verminderten DNS-Reparatur
- – einer
Aktivierung von Metalloproteinasen und/oder Proteasen
- – einer
Aktivierung der Cyclooxigenasen und Lipoxygenasen der Haut
- – Veränderungen
der normalen Hyaluronsäure-
und Glucosaminoglycan-Homeostase
- – Abweichungen
von den normalen posttranslationalen Modifikationen von Bindegewebsproteinen,
Glycosaminoglycanen und anderen Strukturbestandteilen
- – von
Störungen
des Ceramid-, Lipid- und Energiestoffwechsels der Haut
- – von
Störungen
des Melanin-Stoffwechsels und der Melanosomen-Prozessierung der
Haut
- – von
defizitären,
sensitiven oder hypoaktiven Hautzuständen oder defizitären, sensitiven
oder hypoaktiven Zustände
von Hautanhangsgebilden
- – Veränderungen
des transepidermalen Wasserverlustes
- – Veränderungen
des natural moisturizing factor Gehaltes
- – Veränderungen
der normalen Lipidperoxidation
- – bei
entzündlichen
Erscheinungen und oder Juckreiz
- – bei
Schuppenbildung im Haarbereich
- – bei
vermindertem wie auch bei unerwünschtem
Haarwuchs
- – von
Störungen
der Barrierefunktion
möglich.
Ferner zeigte sich, dass bei Anwendung einer erfindungsgemäßen Zubereitung
das allgemeine Frischegefühl
der Haut gesteigert werden kann.
-
Der
Wirkmechanismus von Pflastern bzw. kosmetischen Matrices zur Verabreichung
kosmetischen Substanzen in und an die Haut unterliegt einem analogen
Funktionsprinzip wie Transdermale Therapeutische Systeme (TTS).
Die Begriffe Pflaster, kosmetische/dermatologische Matrices und
kosmetische/dermatologische Pads werden im Nachfolgenden teilweise
synonym benutzt.
-
Transdermale
Therapeutische Systeme zur Abgabe von Wirkstoffen in bzw. durch
die Haut sind seit langer Zeit bekannt und stellen pflasterartige,
insbesondere arzneistoffdotierte Systeme dar.
-
Die
topische Applikation von kosmetischen und dermatologischen Wirkstoffen über Pflastersysteme bzw.
kosmetische Matrices bietet zwei Hauptvorteile:
- – Erstens
wird durch diese Darreichungsform eine Freisetzungskinetik des Wirkstoffes
erster Ordnung realisiert, wodurch über einen sehr langen Zeitraum
ein konstanter Wirkstoffspiegel in der Haut aufrechterhalten werden
kann.
- – Zweitens
werden kann über
geeignete Systeme eine zusätzliche
intensive Pflege der Haut herbeigeführt werden.
-
Die
zeitabhängige
Freisetzung des kosmetischen Wirkstoffs aus einem TTS erfolgt in
Abhängigkeit
ihres Verteilungskoeffizienten TTS/Haut und ihrer Diffusion im Bereich
des TTS und der Haut.
-
Beide
Faktoren werden durch die Zusammensetzung der Matrix bestimmt, wodurch
die pro Zeiteinheit freigesetzte Menge und die Dauer der Wirksamkeit
direkt beeinflusst werden können. Üblicherweise
werden hierfür
Hydrokolloide, Lösungsvermittler
und Enhancer eingesetzt, welche eine verbesserte Löslichkeit
und Diffusion sowie einen schnelleren Übergang der Substanz von TTS
in die Haut ermöglichen.
-
Im
Idealfall wird eine Freisetzungskinetik erster Ordnung erreicht,
was eine Freisetzung gleicher Mengen pro Zeiteinheit ermöglicht.
-
Eine
in der Fachliteratur gut beschriebene Ausführungsform solcher transdermalen
Systeme stellen Matrixsysteme oder monolithische Systeme dar, in
denen der kosmetische Wirkstoff direkt in den druckempfindlichen
Haftklebstoff eingearbeitet wird. Eine solche haftklebrige, wirkstoffhaltige
Matrix ist üblicherweise
im anwendungsfertigen Produkt auf der einen Seite mit einem für den Wirkstoff
undurchlässigen
Träger
ausgestattet, auf der gegenüberliegenden
Seite befindet sich eine mit einer Trennschicht ausgestatten Trägerfolie, die
vor der Applikation auf die Haut entfernt wird (kleben&dichten, Nr.42,
1998, S. 26 bis 30).
-
Die
vorgenannten Eigenschaften eines TTS vermeiden eine häufig zu
wiederholende Applikation und Belastung der Haut mit hohen Konzentrationen
an Wirkstoffen und verringern damit die Reizung der Haut, welche
bei wiederholter Applikation von flüssigen und halbfesten Applikationsformen
unumgänglich
ist.
-
Zusammengefasst
liegen die Vorteile der TTS in einer deutlich verbesserten Compliance
der Anwender, was auf die einfache und schnelle Applikation sowie
die lange Wirksamkeit von Transdermalen Therapeutischen Systemen
zurückzuführen ist.
-
Eine
Grundanforderung an ein TTS ist einerseits ein gutes Haftvermögen auf
Haut, das über
den gesamten Zeitraum der beabsichtigten Wirkstoffdosierung aufrechterhalten
bleiben muss, und andererseits eine rückstandsfreie Entfernbarkeit
des TTS. Auch ein schmerzhaftes Wiederablösen des wirkstoffhaltigen Pflasters
nach längerer
Tragezeit wird häufig
beobachtet. Neben Klebmassen, die in Lösung auf den Träger beschichtet
werden, kommen u.a. auch lösungsmittelfreie
Systeme, wie Heißschmelzklebmassen
zum Einsatz. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass bei der Beschichtung
auf die Verwendung von organischen Lösungs- und Dispergiermittel
verzichtet werden kann. Heißschmelzklebmassen
werden durch Erwärmen
in eine flüssige
Form überführt und
so als Schmelze auf den jeweiligen Pflasterträger aufgebracht. Neben technischen
Gesichtspunkten, wie Lösungsmittelaufbereitung,
Ausführungen
der Anlagen mit Explosionsschutz und Umweltschutzauflagen, spielen
auch medizinische Gründe
für die
Wahl von lösungsmittelfreien
Klebstoffen eine Rolle. Transdermale therapeutische Systeme werden
in der Regel auf gesunder, intakter Haut appliziert.
-
Selbstklebende
Matrixsysteme zur Verabreichung von kosmetischen Wirkstoffen gehören in Asien, insbesondere
in Japan, zu den traditionellen Anwendungen und werden im japanischen
Arzneibuch unter dem Begriff „Cataplasma" definiert. Cataplasmen
werden danach gewöhnlich
durch Mischen von Glycerin, Wasser oder anderer geeigneter flüssiger Substanzen
mit fein pulverisierten Wirkstoffen unter Zusatz essentiellen Ölen zubereitet.
-
Glycerin
fungiert hierbei als Feuchthaltemittel, um ein vorzeitiges Austrocknen
bei Anwendung der Cataplasmen zu verhindern.
-
Während in
den traditionellen asiatischen Zubereitungen natürliche Verdickungsmittel wie
Tonerde etc. zur Anwendung kommen, werden in den letzten Jahrzehnten
mehr und mehr moderne synthetische Rohstoffe, wie z.B. Polyacrylsäure als
Gelbildner, zur Herstellung eingesetzt. Dadurch lassen sich die
gemeinhin pastösen
Cataplasmen auch als Hydrogelmatrices mit verbesserter Anmutung
und Anwenderfreundlichkeit darstellen.
EP 1 136 057 beschreibt ein wässriges
Gelsystem zur kosmetischen Anwendung ohne Träger oder Abdeckung mit einer
Lichtdurchlässigkeit
von min. 70 %.
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In
EP 0 507 160 werden Cataplasmen
mit Lidocain enthaltend beschrieben.
-
Nachteilig
an den beschriebenen Cataplasmen ist, dass zur Herstellung der Basismatrices
viele verschiedene Einzelkomponenten wie Gelbildner, Verdicker,
Weichmacher, Feuchthaltemittel, Stabilisatoren, Emulgatoren, pH-Regulatoren,
Antioxidantien etc. benötigt
werden, bei wirkstoffhaltigen Cataplasmen evtl. noch zusätzlich Lösungsvermittler
und Penetrationsbeschleuniger. Da sich Klebverhalten und Konsistenz
einer solchen Matrix aus dem Zusammenwirken aller Einzelkomponenten
ergeben, gestaltet sich eine gezielte Produktentwicklung/-optimierung
hinsichtlich dieser grundlegenden Produktanforderungen entsprechend
zeitaufwändig
und schwierig.
-
Die
Herstellung von Polymermatrices, insbesondere Gelmatrices, aus Polyacrylaten
ist ebenfalls seit vielen Jahren bekannt und wird z. B. in
EP 0 507 160 , JP 11-228340
und
JP 04178323 beschrieben.
Gelmatrices werden u.a. als Klebgrundlage und Wirkstoffreservoir
in transdermalen Systemen eingesetzt. Solche Systeme haben eine
ausreichende Klebkraft, speziell auf feuchter Haut (Bukkalpflaster),
lassen sich aufgrund ungenügender
Kohäsivität bei Bedarf
aber nicht vollständig
wieder abziehen.
-
Polyacrylsäure muss
zur Ausbildung eines Gels mit definierter Struktur vernetzt werden.
Die Natur des Vernetzers trägt
dabei entscheidend zur Struktur des resultierenden Gels bei. Die üblichen
vernetzende Agenzien können
dabei Metallionen (z.B.: Al3+-Ionen), oder
organische Verbindungen sein. Die Vernetzung mit Aluminiumsalzen
läuft über die
Koordination der Sauerstofffunktionen der Polyacrylsäure an die
Al3+-Ionen. Es bildet sich ein sehr engmaschiges
Gel mit hoher Viskosität
aus, wobei die Viskosität
des Gels nur über
die Menge an Vernetzer gesteuert werden kann (handbook of pressure
sensitive adhesive technology, Seite 458 ff, 1999).
-
In
JP 11-228340 werden Gele auf Polyacrylsäurebasis offenbart, die als
Vernetzer Al+3-Verbindungen nutzen. Der Einsatz der
zwingend notwendigen Aluminiumverbindung als Vernetzungsagens ist
begrenzt, da ansonsten die physikalischen Eigenschaften des Gels
verschlechtert werden. Bei zu hohem Anteil an Aluminiumvernetzer
wird das Gel zu hart.
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Aus
der Literatur sind weitere Beispiele der Vernetzung mit multivalenten
Metallionen bekannt, z.B.
US 3900610 (Zinksalze),
US 3770780 oder
US 3790533 (Titanverbindungen).
Die ionische Vernetzung mit Metallionen führt zu harten, viskosen und
wenig klebrigen Polymergelen (handbook of pressure sensitive adhesive technology,
Seite 458 ff, 1999).
-
In
EP 303445 wird ein Pflaster
mit monolither Gelmatrix auf Basis wasserlöslicher Polymere offenbart. Als
zwingend erforderliche Bestandteile sind Cleboprid oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz davon als Wirkstoff, Wasser, wasseraufnehmende
Agenzien und wasserlösliche
Polymere vorgesehen. Als wasserlösliche
Polymere kann der Fachmann aus einer Reihe bekannter Polymere wie
Polyvinylalkohol, Gelatine, Polyacrylsäure, Natriumpolyacrylate, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Gummi und anderen vernetzbaren
Polymeren sowie Mischungen daraus auswählen
-
Ein
weiteres Problem bei der Vernetzung von Polyacrylsäure zu einer
selbstklebenden Matrix bzw. Gel ist, dass eine einmal hergestellte
Matrix mit definierten physikalischen Eigenschaften, Viskosität, Klebrigkeit etc.
in einem späteren
Herstellungsprozess die gleichen definierten Eigenschaften aufweisen
muss. Diese Reproduzierbarkeit ist mit den derzeit bekannten Vernetzungstechnologien
aufwändig
oder gar nicht zu verwirklichen.
-
Ein
weiteres Problem bei der kosmetischen Hautbehandlung zeigt sich,
dass bei unerwünschte Hauterscheinungen
diese sich durch die topische Applikation von Wirkstoffen in Form
von Emulsionsformulierungen u. ä.
nicht optimal behandeln lassen. Insbesondere bei schwieriger zu
behandelnden Hauterscheinungen wie Hautfalten, Verlust der Hautelastizität und Altersflecken
sowie irritativen Hauterscheinungen wie dem Sonnen- und Rasurbrand
etc. fehlt ein kosmetisches Applikationssystem, das eine intensive
Darreichung des Wirkstoffs und zugleich wohltuende Effekte auf die
Haut zur positiven Beeinflussung des Hautzustandes zeigt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher ein einfaches Polymermatrixsystem
für Cataplasmen/Hydrogele
zu entwickeln, welches mit wenigen Einsatzstoffen gezielt Matrices
mit bestimmter Konsistenz und Klebkraft herstellen lässt.
-
Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Polymermatrix bereit
zu stellen, in die wasserlösliche
oder hydrophobe Wirkstoffe eingearbeitet werden können und
diese gezielt an die Haut wieder abgegeben werden können.
-
Des
weiteren ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung Pflaster bzw.
kosmetische Matrices zur Verfügung
zu stellen, die zuvor genannte Polymermatrices enthalten und als
TTS, Pads oder Pflaster verwendet werden können.
-
Darüber hinaus
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Gelmatrix bereit
zu stellen, die als kosmetische Applikationsform zur Behandlung
und auch zur Prophylaxe unerwünschter
Hauterscheinungen geeignet ist und den Nachteilen des Standes der
Technik abhelfen. Insbesondere soll hierbei der hautpflegende und
feuchtigkeitsspendene Aspekt berücksichtigt
werden.
-
Gelöst werden
diese Aufgaben durch eine Polymermatrix entsprechend Anspruch 1.
In den Unteransprüchen
sind bevorzugte Ausführungsformen
der Matrices offenbart.
-
Es
war überraschend
und für
den Fachmann außerordentlich
erstaunlich, dass eine selbstklebende Polymermatrix aus einem in
Wasser gelbildenden Polymer umfassend bevorzugt mindestens ein Polyacrylsäurepolymer,
Wasser, Meeresalgenextrakt und Alkohol das Bündel an Aufgaben löst.
-
Überraschenderweise
hat sich insbesondere gezeigt, dass
- – die beschriebene
kosmetische Matrix auch ohne Wirkstoff per se hautpflegende, feuchtigkeitsspendende und
kühlende
Eigenschaften aufweist und also solche auch schon ohne Wirkstoffeinbringung
Anwendung finden kann, um den Nachteilen des Standes der Technik
Abhilfe zu verschaffen,
- – eine
für den
Verbraucher sehr praktikable und angenehme Anwendungsform darstellt,
da die Oberfläche durch
Verwendung eines geeigneten Fliesmaterials im Gegensatz zu vielen
kosmetischen und damit getränkten
Tüchern
trocken und mit einem angenehm seidigen Gefühl erscheint und
- – durch
Einbringen eines oder mehrerer Wirkstoffe den unerwünschten
Hautzustände
positiv entgegenwirken oder als Prophylaxe dienen kann.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine kosmetische oder dermatologische
Formulierung, die insbesondere geeignet ist, kosmetische oder dermatologische
Wirkstoffe in einer besonders effektiven Weise der Haut zuzuführen und
dies darüber
hinaus in einer besonders kosmetischen und für den Anwender angenehmen Form
tut.
-
Die
Matrix besteht aus Wasser und einem in Wasser gelbildendem Polymer,
bevorzugt Polyacrylsäuregel,
als klebkraftbestimmender Komponente. Als Meeresalgenextrakt wird
bevorzugt Agar-Agar eingesetzt. Als Alkohol wird insbesondere ein-
oder mehrwertige Alkohole, bevorzugt Glycerin, eingesetzt, die als
Konsistenzfaktoren wirken. Obwohl die Einzelkomponenten bekannterweise
für die
Herstellung von Cataplasmen oder Hydrogelen eingesetzt werden, war
es bislang nicht bekannt Agar-Agar in Verbindung mit z.B. Glycerin gezielt
als Konsistenzfaktoren für
Polyacrylsäurematrices
einzusetzen.
-
Durch
eine Erhöhung
des Anteils an Meeresalgenextrakt in Polymermatrices, wie Cataplasmen/Hydrogelen,
wird die Festigkeit der Matrices erhöht. Dies erhöht jedoch
auch die Steifigkeit und verringert die Klebrigkeit. Dieser Nachteil
kann durch Zusatz von Alkohol, insbesondere von Glycerin, wieder
ausgeglichen werden. Es kann somit eine gewünschte Elastizität der resultierenden
Polymermatrix bei konstantem Anteil an Meeresalgenextrakt eingestellt
werden.
-
Es
zeigte sich demnach eine synergistische Kombination aus Meeresalgenextrakt
und ein- oder mehrwertigen Alkoholen, bevorzugt Glycerin, um eine
gewünschte
Elastizität
der Gelmatrices zu gewährleisten.
-
Grundlage
für den
Einsatz als Konsistenzfaktor ist, dass Meeresalgenextrakt, im Gegensatz
zu insbesondere der weit verbreiteten Gelatine und anderen Konsistenzfaktoren,
in Verbindung mit Alkoholen, wie z.B. Glycerin oder Propandiol,
keine Gelbildung hervorruft. Da sich erfindungsgemäße ein-
oder mehrwertige Alkohole, wie Glycerin oder Propandiol, in Wasser
homogen verteilen, aber mit dem Meeresalgenextrakt keine Gele bilden,
wirken solcher Art Alkohole somit als Elastizitätsfaktor für die Matrices.
-
Bevorzugt
einzusetzender Meeresalgenextrakt ist neben Agar-Agar auch Carrageenan.
Carrageenan ist ein hydrophiles Polysaccharid von hohem Molekulargewicht,
das aus verschiedenen Rotalgen, vornehmlich Chondrus crispus, durch
Heißwasserextraktion,
nachfolgendem Ausfrieren und anschließender Reinigung gewonnen wird.
Die Struktur von Carrageenan besteht hauptsächlich aus sich wiederholenden
Galactose und 3,6 Anhydrogalactoseeinheiten, beide sowohl in sulfatierter
wie unsulfatierter Form. Der wichtigste Unterschied zwischen kappa,
iota und lambda Carrageenan ist die Anzahl und Position der Estersulfatgruppen
an den sich wiederholenden Galactoseeinheiten.
-
Eine
Gelbildung von Carrageenan ist nur in Gegenwart von Kationen möglich. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind kappa und iota Carrageenan, welche in Gegenwart von Calcium-(kappa
und iota), Kalium- und Ammonium-Ionen (nur kappa) Gele bilden. Besonders
vorteilhaft ist der Einsatz entsprechender Kationenhydroxide, da
die zur Herstellung erfindungsgemäßer Gelmatrixsysteme ebenfalls
eingesetzte Polyacrylsäure zur
Ausbildung stabiler Gele neutralisiert werden muss.
-
Industriell
angeboten wird Carrageenan z.B. von Lehmann & Voss & Co. unter den Bezeichnungen Gelcarin,
Viscarin und Seaspen.
-
Meeresalgenextrakt,
wie erfindungsgemäß besonders
bevorzugt Agar-Agar, ist ein hydrophiles Kolloid von Polysaccharid-Struktur
bestehend aus dem gelierenden Agarose und dem nichtgelierendem Agaropektin, das
aus verschiedenen Meeresalgen der Rhodophyceen-Klasse durch Heißwasserextraktion,
nachfolgendem Ausfrieren und anschließender Reinigung gewonnen wird.
Industriell angeboten wird Agar-Agar z.B. von der Riedel de Haen
AG.
-
Der
Extrakt, insbesondere Agar-Agar oder Carrageenan, wird bevorzugt
in einer Menge von 0,1 – 15 Gew.%,
besonders bevorzugt zwischen 0,5 – 5 Gew.%, eingesetzt. Alle
Prozentangaben beziehen sich dabei auf Gewichtsanteile der Polymermatrix
sofern nicht Gegenteiliges angegeben ist.
-
Ein-
oder mehrwertige Alkohole wie z.B. Glycerin (1,2,3-Propantriol),
sind unter anderem als Lösungsvermittler
oder Feuchthaltemittel weit verbreitet eingesetzte Hilfsstoffe der
pharmazeutischen Industrie.
-
Ein-
oder mehrwertigen Alkohole, wie z.B. Glycerin, werden erfindungsgemäß bevorzugt
in einer Menge von 1 – 85
Gew.%, besonders bevorzugt zwischen 5 – 45 Gew.% eingesetzt.
-
Der
Anteil an in Wasser gelbildendem Polymer wie z.B. Polyacrylsäuregel in
der Matrix regelt das Haftvermögen.
Im Gegensatz zu Agar-Agar bildet Polyacrylsäure aber sowohl mit Wasser
wie auch mit Alkoholen Gele, so dass das durch den Anteil an Polyacrylsäure eingestellte
Haftvermögen
unabhängig
vom jeweiligen Alkoholanteil konstant bleibt.
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Erfindungsgemäß vorteilhafte
Polyacrylate sind Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere, insbesondere
solche, die aus der Gruppe der sogenannten Carbomere oder Carbopole
(Carbopol® ist
eine eingetragene Marke der B. F. Goodrich Company) gewählt werden.
Insbesondere zeichnen sich das oder die erfindungsgemäß vorteilhaften
Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere
durch die folgende Struktur aus:
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-
Darin
stellen R' einen
Alkylrest, insbesondere einen langkettigen Rest, und x und y Zahlen
dar, welche den jeweiligen stöchiometrischen
Anteil der jeweiligen Comonomere symbolisieren.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Acrylat-Copolymere und/oder Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere,
welche unter den Handelbezeichnungen Carbopol® 1382,
Carbopol® 981
und Carbopol® 5984
von der B. F.Goodrich Company erhältlich sind, bevorzugt Polyacrylate
aus der Gruppe der Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984
sowie besonders bevorzugt Carbomer 2001.
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Ferner
vorteilhaft sind Copolymere aus C10–30-Alkylacrylaten
und einem oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, der Methacrylsäure oder
deren Ester, die kreuzvernetzt sind mit einem Allylether der Saccharose
oder einem Allylether des Pentaerythrit.
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Das
in Wasser gelbildende Polymer, insbesondere Polyacrylsäure und/oder
deren Copolymere, werden bevorzugt in einer Menge von 2 – 55 Gew.%,
besonders bevorzugt zwischen 5 – 30
Gew.% eingesetzt.
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Die
Herstellung der Polymermatrices erfolgt ohne Verwendung organischer
Lösemittel,
vorzugsweise bei 40 – 95°C, in handelsüblichen
Mischern/Knetern oder kontinuierlich in geeigneten Extrudern.
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Als
in Wasser gelbildendes Polymer eignet sich u.a. auch Affenbrotbaummehl.
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Auf
diese Weise lassen sich nur unter Verwendung von Wasser, in Wasser
gelbildendem Polymer, Meeresalgenextrakt und ein- oder mehrwertigem
Alkohol als Ausgangsmaterialien gezielt weiche, geschmeidige, selbstklebende
Hydrogelmatrices als Basis zur Herstellung und Anwendung als Pflaster,
TTS, Cataplasmen oder kosmetischen Pads / Matrices herstellen.
-
Zur
Ausfertigung besonderer anwendungstechnischer Eigenschaften können die
Polymermatrices mit entsprechenden Weichmachern, Lösungsvermittlern,
Penetrationsenhancern, Neutralisationsmitteln wie z.B. Tromethamol
(2-Amino-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol),
Triethanolamin (2,2',2"-Nitrilotriethanol)
oder NaOH, Füllstoffen
und/oder anderen bekannten Zusätzen
versetzt werden, deren Zusatz jedoch nicht zwingend ist.
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In
einer erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Polymermatrix bzw. Gelmatrix dermatologische oder kosmetische
Wirkstoffe zur kontrollierten lokalen bzw. systemischen Abgabe an/in
die Haut, in Mengen von 0 – 35
Gew.%, bevorzugt 0 – 15
Gew.%.
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Die
Gelmatrix kann somit mit hydrophilen, bei geeignetem Lösungsvermittler
auch hydrophoben, Wirkstoffen zur kosmetischen Behandlung von unerwünschten
Hauterscheinungen dotiert werden. Bei der Einarbeitung hydrophober
Wirkstoffe kann es von Nutzen sein, Cyclodextrine zur Verkapselung
einzusetzen.
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Cyclodextrine
(Cycloamylosen, Cycloglucane) sind in kosmetischen und pharmazeutischen
Zubereitungen an sich bekannt.
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Die
Verbesserung der Löslichkeit
schwerlöslicher
Substanzen in Gegenwart von Cyclodextrinen in wässrigem Milieu ist für einzelne
Substanzen beschrieben. Vorteilhaft können sowohl die Einschlußverbindungen
einer Substanz, auch Gast genannt, mit einer Cyclodextrinspezies,
wobei sowohl 1:1 oder 1:2 Komplexe, wie auch Komplexe mit weiteren
molaren Verhältnissen
(Gast: Cyclodextrin) möglich
sind, sowie auch deren physikalische Mischung sein.
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Es
handelt sich bei den Cyclodextrinen um zyklische Oligosaccharide
bestehend aus α-1,4 verknüpften Glucosebausteinen.
In der Regel sind sechs bis acht Glucosebausteine (α-, β-, bzw. γ-Cyclodextrin)
miteinander verbunden.
-
Cyclodextrine
werden bei Einwirkung von Bacillus macerans auf Stärke erhalten.
Sie besitzen einen hydrophoben Innenraum und eine hydrophile Außenseite.
Cyclodextrine und ihre Derivate können aufgrund Ihrer Struktur
Inklusionskomplexe bilden. Sie sind zur "molekularen Verkapselung" von Wirkstoffen
geeignet, z.B. als schützende
Umhüllung
empfindlicher Moleküle
in kosmetischen und pharmazeutischen Formulierungen.
-
Diese
Anwendungen sind auch in einer Reihe von Patenten beschrieben, z.B.:.WO
98/55148,
EP 0 579 435 ,
EP 0 392 608 . In diesen
Schriften wird jedoch meist nur ein Wirkstoff vom Cyclodextrin (-derivat)
komplexiert. Mehrfachkomponenten-Inklusionskomplexe
werden zwar in
EP 0756 493 beschrieben,
doch handelt es sich hier bei näherer
Betrachtung um ein Salz und nicht um eine Zweikomponentenmischung
von Säure und
Base.
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Mit „Cyclodextrin
und/oder ein Derivat davon" sind
im folgenden sowohl Cyclodextrine mit unterschiedlicher Anzahl von
Glucosebausteinen im Ringmolekül
als auch Derivate dieser Verbindungen gemeint.
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-
-
Erfindungsgemäß werden
das oder die Cyclodextrine bevorzugt in kosmetischen oder dermatologischen
Zusammensetzungen eingesetzt in einer Konzentration von 0.0005 bis
20.0 Gewichts-%, insbesondere 0,01 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt
in einer Konzentration von 0.1 bis 5.0 Gew.- %.
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Es
ist erfindungsgemäß vorteilhaft
native, polar- und/oder unpolar- substituierte Cyclodextrine einzusetzen.
Hierzu gehören
vorzugsweise aber nicht ausschließlich Methyl-, insbesondere
random-Methyl-β-Cyclodextrin,
Ethyl- sowie Hydroxypropyl-Cyclodextrine, beispielsweise HP-☐-Cyclodextrin
oder HP-☐-Cyclodextrin.
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Die
erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Cyclodextrinspezies sind γ-Cyclodextrin sowie Hydroxypropyl-β-Cylcodextrin.
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Ein weiterer Stand der
Technik ist in folgenden Schriften enthalten:
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- K. Uekama et al., Chemical Reviews, 1998, 98,
2045–2076, "Cyclodextrin drug
carrier systems"
- T. Loftsson, Int. J. Dermatology, 1998, 37, 241–246, "Cyclodextrins: new
drugdelivery systems in dermatology".
- J. Zatz et al. Cosmetics & Toiletries,
1997, 112, Juli, S. 39ff, "Applications
of cyclodextrins in skin products.
- U. Citernesi, Cosmetics & Toiletries,
1995, 110, März,
S. 53 ff, Cyclodextrins in functional dermocosmetics.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Cyclodextrine bzw. Cyclodextrin-Gast-Inklusionskomplexe bzw. die Cyclodextrin-Substanz
Mischungen lassen sich ohne Schwierigkeiten in die Polymermatrix
einarbeiten.
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Da
es sich bei der erfindungsgemäßen Matrix
um eine wasserhaltige Applikationsform handelt, erreicht man zusätzlich einen
kühlenden
Effekt, der per se schon kosmetisch angenehm ist und zum Wohlbefinden
beiträgt.
Diese positive Wirkung kann durch die Zugabe weiterer pflegender
Bestandteile verstärkt
werden. Neben Glycerin können
insbesondere Serinol (3-Amino-1,2-Propandiol) bzw. Isoserinol (2-Amino-1,3-Propandiol)
sowie Harnstoff und PCA (Pyrrolidoncarbonsäure) als feuchtigkeitsspendende Substanzen
beigefügt
werden. Selbstverständlich
können
auch weitere Substanzen zu diesem Zwecke beigefügt werden.
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Als
besonders geeignete Wirkstoffe im Sinne der Erfindung können den
genannten kosmetischen Matrices / Pads folgende Wirkstoffe entweder
einzeln oder auch in Kombination beigefügt werden.
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Bei
der vorliegenden Erfindung hat sich völlig überraschenderweise gezeigt,
dass die erfindungsgemäßen Formulierungen
sich auch ganz besonders eignen für den Einsatz von Wirkstoffen,
die den Zustand der Haut positiv beeinflussen. So zeigte sich, dass
Wirkstoffe zur positiven Beeinflussung der Altershaut, die die Entstehung
von Falten oder auch bestehenden Falten vermindern. Als besonders
bevorzugte Wirkstoffe gelten daher Biochinone, insbesondere Ubichinon
Q10, Kreatin, Kreatinin, Carnitin, Acetylcarnitin, Biotin, Isoflavon
und Isoflavonoide, Genistein, Arctiin, Cardiolipin, Liponsäure, Anti
Freezing Proteine, Hopfen- und Hopfen-Malz-Extrakte, und/oder die
Restrukturierung des Bindegewebes fördernde Stoffe, Isoflavonoide
sowie Isoflavonoid-haltige Pflanzenextrakte wie z.B. Soja- und Klee-Extrakte,
die in den erfindungsgemäßen Matrices
sehr gut verwendet werden können.
Auch zeigte sich, dass sich die Matrix in besonderer Weise eignet, Wirkstoffe
zur Unterstützung
der Hautfunktionen bei trockener Haut, wie beispielsweise Vitamin
C, Biotin, Carnitin, Kreatin, Kreatinin, Propionsäure, Glycerin,
Grüntee-Extrakte,
Eucalyptusöl,
Harnstoff und Mineralsalze wie z. B. NaCl, Meeresmineralien sowie
Osmolyte wie z. B. Taurin, Inositol, Betain, quartäre Ammoniumverbindungen,
zu verwenden. In ähnlicher
Weise erwies sich die Einarbeitung von Wirkstoffen zur Linderung
bzw. positiven Beeinflussung von irritativen Hautzuständen, sei
es bei empfindlicher Haut im allgemeinen oder bei durch Noxen gereizter
Haut (UV-Licht, Chemikalien), als vorteilhaft. Hier sind Wirkstoffe
zu nennen wie Sericoside, verschiedene Extrakte des Süssholzes,
Licochalcone A, Silymarin bzw. Silyphos, Dexpanthenol, Ethanol,
Inhibitoren des Prostaglandinstoffwechsels, insbesondere der Cyclooxygenase,
und des Leukotrienstoffwechsels, insbesondere der 5-Lipoxygenase,
aber auch des 5-Lipoxygenase Inhibitor Proteins, FLAP. Auch erwies
sich die Einarbeitung von Modulatoren der Pigmentierung als vorteilhaft.
Hier sind Wirkstoffe zu nennen, die die Pigmentierung der Haut vermindern
und so zu einer kosmetisch gewünschten
Aufhellung der Haut führen
und/oder das Auftreten von Altersflecken reduzieren und/oder bestehende
Altersflecken aufhellen, wie Tyrosinsulfat, Dioic acid (8-Hexadecen-1,16-dicarbonsäure), Liponsäure und
Liponamid, verschiedene Extrakte des Süssholzes, Kojisäure, Hydrochinon,
Arbutin, Fruchtsäuren,
insbesondere Alpha-Hydroxy-Säuren (AHAs),
Bearberry (Uvae ursi), Ursolsäure,
Ascorbinsäure,
Grüntee-Extrakte,
Aminoguanidin und/oder Pyridoxamin. In gleicher Weise erwiesen sich
die erfindungsgemäßen Matrices
als hervorragende Grundlage für Wirkstoffe,
die eine verstärkte/schnellere
Bräunung
der Haut herbeiführen
(Advanced Glycation Endproducts (AGE), Lipofuscine, Nukleinsäure-Oligonukleotide,
Purine und Pyrimidine, NOfreisetzende Substanzen, sei es mit oder
ohne Einfluss von UV-Licht.
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Die
Polymermatrix wird den oder die Wirkstoffe in Mengen von 0 – 35 Gew.%,
bevorzugt 0 – 15
Gew.%, ganz besonders bevorzugt 0,02-2% enthalten.
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Zur
Prophylaxe vor oxidativen und degenerativen Schäden und insbesondere zur Behandlung
von denselben hat es sich als überraschenderweise
als sinnvoll erwiesen, den kosmetischen Matrices/Pads Antioxidantien
hinzuzufügen.
Vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend
aus Aminosäuren,
z.B. Glycin, Lysin, Arginin, Cystein, Histidin, Tyrosin, Tryptophan,
und deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung), Imidazole, z.B. Urocaninsäure, und
deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, Peptide wie D,L-Carnosin,
D-Carnosin, L-Carnosin, Anserin und deren Derivate, z.B. als Salz-,
Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid-
und Lipid-Verbidung, Carotinoide, Carotine, z.B. α-Carotin, β-Carotin, ψ-Lycopin,
Phytoen, und deren Derivate, z. B. als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-,
Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, Chlorogensäure und
deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und/oder
Lipid-Verbidung, Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole,
z.B. Thioredoxin, Liponsäure,
Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-,
Cholesteryl- und Glycerylester, sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat,
Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate, als
Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-,
Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, sowie Sulfoximinverbindungen,
z.B. Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin,
in sehr geringen verträglichen
Dosierungen, z.B. pmol bis μmol/kg.
Ferner (Metall)-Chelatoren, z.B. Apoferritin, Desferral, Lactoferrin, α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, und
deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, α-Hydroxysäuren, z.B. Citronensäure, Milchsäure, Apfelsäure, Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte,
Bilirubin, Biliverdin, Melanin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und
deren Derivate, z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure, Folsäure und
deren Derivate, Furfurylidensorbitol und dessen Derivate, Ubichinon,
Ubichinol, Plastochinon und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-,
Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung,
Vitamin C und Derivate, z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat,
Ascorbylacetat, Tocopherole und Derivate, z.B. Vitamin-E-acetat,
Trolox®,
sowie Phenolische Verbindungen und Pflanzenextrakte, diese enthaltend,
wie z. B. Flavonoide, z. B. Glycosylrutin, Ferulasäure, Kaffeesäure, Furfurylidenglucitol,
Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon
und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung. Harnsäure und deren Derivate, Mannose
und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung. Zink und dessen Derivate,
z.B. ZnO, ZnSO4, Selen und dessen Derivate,
z.B. Selenmethionin, Ebselen, Stilbene und deren Derivate, z.B.
Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid, und die erfindungsgemäß geeigneten
Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, dieser genannten Wirkstoffe.
-
Die
Polymermatrix wird den oder die Antioxidantien in Mengen von 0 – 35 Gew.%,
bevorzugt 0 – 15 Gew.%,
ganz besonders bevorzugt 0,02-2% enthalten.
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Als
Wirkstoffe können
desweiteren beispielsweise ätherische Öle eingesetzt
werden. Unter ätherischen Ölen sind
aus Pflanzen gewonnene Konzentrate zu verstehen, die als natürliche Rohstoffe
hauptsächlich
in der Parfüm-
und Lebensmittelindustrie eingesetzt werden und die mehr oder weniger
aus flüchtigen
Verbindungen bestehen. Als Beispiele für diese Verbindungen können 1,8-Cineol,
Limonen, Menthol, Borneol und Kampfer genannt werden. Oft wird der
Begriff ätherische Öle für die noch
in den Pflanzen enthaltenen flüchtigen
Inhaltsstoffe verwendet. Im eigentlichen Sinn versteht man aber
unter ätherischen Ölen Gemische
aus flüchtigen
Komponenten, die durch Wasserdampfdestillation aus pflanzlichen
Rohstoffen hergestellt werden.
-
Ätherische Öle bestehen
ausschließlich
aus flüchtigen
Komponenten, deren Siedepunkte in der Regel zwischen 150 und 300 °C liegen.
Sie enthalten überwiegend
Kohlenwasserstoffe oder monofunktionelle Verbindungen wie Aldehyde,
Alkohole, Ester, Ether und Ketone. Stammverbindungen sind Mono-
und Sesquiterpene, Phenylpropan-Derivate
und längerkettige
aliphatische Verbindungen.
-
Bei
manchen ätherischen Öle dominiert
ein Inhaltsstoff, zum Beispiel Eugenol in Nelkenöl mit mehr als 85%, andere ätherische Öle stellen
hingegen komplex zusammengesetzte Mischungen der einzelnen Bestandteile
dar. Oft werden die organoleptische Eigenschaften nicht von den
Hauptkomponenten, sondern von Neben- oder Spurenbestandteilen geprägt, wie
zum Beispiel von den 1,3,5-Undecatrienen und Pyrazinen im Galbanum-Öl. Bei vielen
der kommerziell bedeutenden ätherischen Öle geht
die Zahl der identifizierten Komponenten in die Hunderte. Sehr viele
Inhaltsstoffe sind chiral, wobei sehr oft ein Enantiomer überwiegt
oder ausschließlich
vorhanden ist, wie zum Beispiel (-)-Menthol im Pfefferminzöl oder (-)-Linalylacetat
im Lavendelöl.
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Als
bevorzugte ätherische Öle können Oleum
Eucalypti, Oleum Menthae piperitae, Oleum camphoratum, Oleum Rosmarini,
Oleum Thymi, Oleum Pini sibricum und Oleum Pini silverstris sowie
die Terpene 1,8-Cineol und Levomethanol genannt werden.
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Als
weitere ätherische Öle sind
Oleum Abietis albae, Oleum Anisi, Oleum Aurantii Floris, Oleum Bergamottae,
Oleum Calendulae infusum, Oleum camphoratum, Oleum Caryophylli,
Oleum Chamomillae, Oleum Cinnamomi ceylanici, Oleum Citri, Oleum
Citronellae, Oleum Cupressi, Oleum Cymbopogonis, Oleum Jecoris, Oleum
Lavendulae, Oleum Macidis, Oleum Majoranae, Oleum Melaleucae viridiflorae,
Oleum Melissae, Oleum Menthae arvensis, Oleum Menthae piperatae,
Oleum Millefolium, Oleum Myrrhae, Oleum Myrte, Oleum Oregani, Oleum
Pini sibricum, Oleum Pinisilvestris, Oleum Salviae, Oleum Santali,
Oleum Terebinthinae rectificat., Oleum Thymi Oleum Valerianae, Oleum
Zingiberis und/oder Teebaumöl
zu nennen.
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Pfefferminzöle sind
durch Wasserdampfdestillation aus Blättern und Blütenständen verschiedener Pfefferminze-Sorten
gewonnene ätherische Öle, gelegentlich
auch solche aus Mentha arvensis.
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Citrusöle sind ätherische Öle, die
aus den Schalen von Citrusfrüchten
(Bergamotte, Grapefruit, Limette, Mandarine, Orange, Zitrone) gewonnen
werden, oft auch Agrumenöle
genannt.
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Citrusöle bestehen
zu einem großen
Teil aus Monoterpen-Kohlenwasserstoffen, hauptsächlich Limonen (Ausnahme: Bergamottöl, das nur
ca. 40% enthält).
-
Beispielsweise
kann Menthol zur Oberflächenanästhesierung
bei Hautirritationen durch leichte Verbrennungen eingesetzt werden.
Die so hergestellten Produkte erzeugen ein angenehmes Kältegefühl und können zur
Kühlung
von Hautreizungen, z.B. leichter Sonnenbrand und Rasurbrand, die
keiner fachärztlichen
Behandlung bedürfen,
zum Einsatz kommen.
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Menthol
hat drei asymmetrische C-Atome und kommt demzufolge in vier diastereomeren
Enantiomerenpaaren vor (vgl. die Formelbilder, die anderen vier
Enantiomeren sind die entsprechenden Spiegelbilder).
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-
Die
Diastereomeren, die destillativ getrennt werden können, werden
als Neoisomenthol, Isomenthol, Neomenthol [(+)-Form: Bestandteil
des japanischen Pfefferminzöls]
und Menthol bezeichnet. Wichtigstes Isomer ist (-)-Menthol (Levomenthol),
glänzende,
stark pfefferminzartig riechende Prismen.
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Als
weitere Wirkstoffe kann zum Beispiel Campher zur Behandlung von
Hautirritationen/leichten Schmerzen, Neuralgien und Entzündungen
der Matrix zugesetzt werden. Unter Campher versteht man 2-Bornanon,
1,7,7-Trimethylbicyclo[2.2.1]heptan-2-on, siehe untere Abbildung.
-
-
Daneben
können
für vorteilhafte
Ausführungsformen
erfindungsgemäßer Hydrogele/Cataplasmen auch
hyperämisierende
Wirkstoffe wie natürliche
Wirkstoffe des Cayenne-Pfeffers oder synthetische Wirkstoffe wie
Nonivamid, Nicotinsäurederivate,
bevorzugt Bencylnicotinat oder Propylnicotinat, genannt werden beziehungsweise
Antiphlogistika und/oder Analgetika.
-
Beispielhaft
seien Capsaicin
Nonivamid
Nicotinsäurebenzylester
Benzylnicotinat genannt.
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Auch
Flavon und seine Derivate, oft auch kollektiv „Flavone" genannt, sind vorteilhafte Zusatzstoffe
im Sinne der vorliegenden Erfindung. Sie sind durch folgende Grundstruktur
gekennzeichnet (Substitutionspositionen angegeben):
-
-
Einige
der wichtigeren Flavone, welche auch bevorzugt in erfindungsgemäßen Zubereitungen
eingesetzt werden können,
sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:
-
-
-
In
der Natur kommen Flavone in der Regel in glycosidierter Form vor.
-
Erfindungsgemäß werden
die Flavonoide bevorzugt gewählt
aus der Gruppe der Substanzen der generischen Strukturformel
wobei Z
1 bis
Z
7 unabhängig
voneinander gewählt
werden aus der Gruppe H, OH, Alkoxy- sowie Hydroxyalkoxy-, wobei die Alkoxy-
bzw. Hydroxyalkoxygruppen verzweigt und unverzweigt sein und 1 bis
18 C-Atome aufweisen können,
und wobei Gly gewählt
wird aus der Gruppe der Mono- und Oligoglycosidreste.
-
Erfindungsgemäß können die
Flavonoide aber auch vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der Substanzen
der generischen Strukturformel
wobei Z
1 bis
Z
6 unabhängig
voneinander gewählt
werden aus der Gruppe H, OH, Alkoxy- sowie Hydroxyalkoxy-, wobei die Alkoxy-
bzw. Hydroxyalkoxygruppen verzweigt und unverzweigt sein und 1 bis
18 C-Atome aufweisen können,
und wobei Gly gewählt
wird aus der Gruppe der Mono- und Oligoglycosidreste.
-
Bevorzugt
können
solche Strukturen gewählt
werden aus der Gruppe der Substanzen der generischen Strukturformel
wobei Gly
1,
Gly
2 und Gly
3 unabhängig voneinander
Monoglycosidreste oder darstellen. Gly
2 bzw.
Gly
3 können auch
einzeln oder gemeinsam Absättigungen
durch Wasserstoffatome darstellen.
-
Bevorzugt
werden Gly1, Gly2 und
Gly3 unabhängig voneinander gewählt aus
der Gruppe der Hexosylreste, insbesondere der Rhamnosylreste und
Glucosylreste. Aber auch andere Hexosylreste, beispielsweise Allosyl,
Altrosyl, Galactosyl, Gulosyl, Idosyl, Mannosyl und Talosyl sind
gegebenenfalls vorteilhaft zu verwenden. Es kann auch erfindungsgemäß vorteilhaft
sein, Pentosylreste zu verwenden.
-
Vorteilhaft
werden Z1 bis Z5 unabhängig voneinander
gewählt
aus der Gruppe H, OH, Methoxy-, Ethoxy- sowie 2-Hydroxyethoxy-,
und die Flavonglycoside haben die Struktur
-
-
Besonders
vorteilhaft werden die erfindungsgemäßen Flavonglycoside aus der
Gruppe, welche durch die folgende Struktur wiedergegeben werden:
wobei Gly
1,
Gly
2 und Gly
3 unabhängig voneinander
Monoglycosidreste oder Oligoglycosidreste darstellen. Gly
2 bzw. Gly
3 können auch
einzeln oder gemeinsam Absättigungen
durch Wasserstoffatome darstellen.
-
Bevorzugt
werden Gly1, Gly2 und
Gly3 unabhängig voneinander gewählt aus
der Gruppe der Hexosylreste, insbesondere der Rhamnosylreste und
Glucosylreste. Aber auch andere Hexosylreste, beispielsweise Allosyl,
Altrosyl, Galactosyl, Gulosyl, Idosyl, Mannosyl und Talosyl sind
gegebenenfalls vorteilhaft zu verwenden. Es kann auch erfindungsgemäß vorteilhaft
sein, Pentosylreste zu verwenden.
-
Besonders
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, das oder die
Flavonglycoside zu wählen aus
der Gruppe α-Glucosylrutin, α-Glucosylmyricetin, α-Glucosylisoquercitrin, α-Glucosylisoquercetin
und α-Glucosylquercitrin.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt ist α-Glucosylrutin.
-
Erfindungsgemäß vorteilhaft
sind auch Naringin (Aurantiin, Naringenin-7-rhamnoglucosid), Hesperidin (3',5,7-Trihydroxy-4'-methoxyflavanon-7-rutinosid,
Hesperidosid, Hesperetin-7-O-rutinosid). Rutin (3,3',4',5,7-Pentahydroxyflyvon-3-rutinosid,
Quercetin-3-rutinosid, Sophorin, Birutan, Rutabion, Taurutin, Phytomelin,
Melin), Troxerutin (3,5-Dihydroxy-3',4',7-tris(2-hydroxyethoxy)-flavon-3-(6-O-(6-deoxy-α-L-mannopyranosyl)-β-D-glucopyranosid)),
Monoxerutin (3,3',4',5-Tetrahydroxy-7-(2-hydroxyethoxy)-flavon-3-(6-O-(6-deoxy-α-L-mannopyranosyl)-β-D-glucopyranosid)),
Dihydrorobinetin (3,3',4',5',7-Pentahydroxyflavanon),
Taxifolin (3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavanon),
Eriodictyol-7-glucosid (3',4',5,7-Tetrahydroxyflavanon-7-glucosid),
Flavanomarein (3',4',7,8-Tetrahydroxyflavanon-7-glucosid)
und Isoquercetin (3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavanon-3-(β-D-Glucopyranosid)
oder deren Derivate.
-
Weitere
bevorzugte Wirkstoffklassen einer erfindungsgemäßen Gelmatrix sind – ohne den
Anspruch der Vollständigkeit
im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu erheben:
- Antimykotika,
wie z.B. Nafitin, Amorrolfin, Tolnaftat, Ciclopirox
- Nichtsteroidale Antirheumatika, wie z.B. Glykolsalicylat, Flufenaminsäure, Ibuprofen,
Etofenamat, Ketoprofen, Piroxicam, Indomethacin
- Antiphlogistika, wie Acetylsalicylsäure
- Antipuriginosa, wie z.B. Polidocanol, Isoprenalin, Crotamiton
- Lokalanästhetika,
wie z.B. Lidocain, Benzocain
- Antipsoriatika, wie z.B. Ammoniumbitumasulfonat
- Keratolytika, wie z.B. Harnstoff
-
Von
besonderer Bedeutung unter den Wirkstoffen sind für erfindungsgemäße Polymermatrices,
Hydrogele/Cataplasmen oder kosmetischen Pads die Desinfektionsmittel
beziehungsweise Antiseptika hervorzuheben.
-
Als
Desinfektionsmittel werden Stoffe bezeichnet, die zur Desinfektion,
d. h., zur Bekämpfung
pathogener Mikroorganismen, zum Beispiel Bakterien, Viren, Sporen,
Klein- und Schimmelpilze,
geeignet sind. Im allgemeinen werden die Mittel an der Oberfläche von
Haut, Kleidung, Geräten,
Räumen,
aber auch von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Saatgut (Beizen) und
als Bodendesinfektionsmittel angewendet.
-
Besonders
lokal anzuwendende Desinfektionsmittel, zum Beispiel zur Wunddesinfektion,
werden auch als Antiseptika bezeichnet.
-
Desinfektionsmittel
werden definiert als Stoffe oder Stoffgemische, die bei der Anwendung
auf Gegenständen
oder Oberflächen
diese in einen Zustand versetzen, dass sie keine Infektion mehr
verursachen. Ihre Wirkung muss bakterizid, fungizid, viruzid und
sporizid, d.h. der Sammelbegriff: mikrobizid, sein. Ein Effekt im Sinne
der Bakteriostase ist für
Desinfektionsmittel unzureichend. Sie sind daher im allgemeinen
pantoxisch, d. h. sie entfalten ihre Wirkung gegen alle lebenden
Zellen.
-
Je
nach Verwendungszweck teilt man die Desinfektionsmittel ein in solche
zur Wäsche-,
Flächen-,
Instrumenten-, Haut- und Hände-
sowie zur Stuhl- und Sputumdesinfektion. Unter Desinfektionsreiniger
versteht man solche Desinfektionsmittel, die auch als Reinigungs-
und gegebenenfalls Pflegemittel fungieren.
-
Unter
Berücksichtigung
der vielfältigen
Forderungen, die an Desinfektionsmittel gestellt werden, wie zum
Beispiel breites Wirkungsspektrum, kurze Einwirkungszeiten, Hautverträglichkeit,
geringe Toxizität,
Materialverträglichkeit
usw. kommen nur einige Wirkstoff-Typen
für den
gewünschten
Einsatz in Betracht.
-
1.
Die wichtigste Wirkstoff-Gruppe sind die Aldehyde (Formaldehyd,
Glyoxal, Glutaraldehyd). Sie besitzen ein breites Wirkungsspektrum
einschließlich
Virus-Wirksamkeit und sporizider Wirkung bei Formaldehyd und Glutaraldehyd.
-
2.
Phenol-Derivate besitzen eine gute bakterizide Wirkung, sind aber
nicht sporizid. Gegenüber
fast allen anderen Desinfektionsmittelwirkstoffen haben sie den
Vorzug, durch Schmutz verhältnismäßig wenig
beeinflusst zu werden. Sie eignen sich daher bes. zur Stuhldesinfektion.
Typische Vertreter sind 2-Biphenylol und p-Chlor-m-kresol (4-Chlor-3-methylphenol).
-
3.
Alkohole zeichnen sich durch schnelle Wirksamkeit aus, allerdings
erst bei relativ hohen Konzentrationen von ca. 40–80%.
-
4.
Die quaternären
Ammonium-Verbindungen, Kationentenside (Invertseifen) und Amphotenside
gehören
zur Klasse der Tenside. Sie zeichnen sich durch recht gute Haut- und Materialverträglichkeit
sowie Geruchsneutralität
aus. Ihr Wirkungsspektrum ist dagegen nur begrenzt. Hierher gehören zum
Beispiel Benzalkoniumchlorid, Cetrimoniumbromid, Cetylpyridiniumchlorid
(Hexadecylpyridiniumchlorid) und andere.
-
Quaternäre Ammoniumverbindungen
sind organisch Ammoniumverbindungen mit quaternären Stickstoffatomen. Quaternäre Ammoniumverbindungen
mit einem hydrophoben Alkyl-Rest sind biozid; ihr Einsatz ist freilich
aus toxikologischen Gründen
rückläufig.
-
Quaternäre Ammoniumverbindungen
werden durch Umsetzung tertiärer
Amine mit Alkylierungsmitteln, wie zum Beispiel Methylchlorid, Benzylchlorid,
Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid hergestellt.
In Abhängigkeit
von dem eingesetzten tert. Amin unterscheidet man drei Gruppen:
-
-
- a) Lineare Alkylammoniumverbindungen
- b) Imidazoliniumverbindungen
- c) Pyridinium-Verb. R1 = CH3,
R2 = C8_18, X = Halogen.
-
Die
Alkylierung tertiärer
Amine mit einem langen Alkylrest und zwei Methylgruppen gelingt
besonders leicht, auch die Quaternierung tertiärer Amine mit zwei langen Resten
und einer Methylgruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid unter milden
Bedingungen durchgeführt
werden. Amine, die über
drei lange Alkylreste oder hydroxysubstituierte Alkylreste verfügen, sind
wenig reaktiv und werden bevorzugt mit Dimethylsulfat quaterniert.
-
5.
Von den Halogenen besitzen Chlor und Iod eine gewisse Bedeutung
als Desinfektionsmittel. Chlor ist von der Wasseraufbereitung und
Schwimmbaddesinfizierung her bekannt und damit seine unangenehmen Eigenschaften
wie Geruch und Korrosivität.
Trotz der ausgezeichneten Wirkung gegen Bakterien, Pilze, Sporen
und Viren haben chlorhaltige Desinfektionsmittel im Humanbereich
aus den obengenannten Gründen
und wegen der starken Chlor-Zehrung durch organ. Substanzen keine
starke Verbreitung gefunden. Dagegen werden Hypochlorite, Chlorkalk-
und Chlorisocyanursäuren
als technische Desinfektionsmittel noch umfänglich benutzt. Iodtinktur
wird im medizinischen Bereich als Antiseptikum verwendet.
-
6.
Desinfektionsmittel auf Basis von aktivem Sauerstoff, zum Beispiel
Wasserstoffperoxid, Peroxyessigsäure,
haben in letzter Zeit wieder etwas an Bedeutung gewonnen.
-
7.
Silber wirkt, auch in gebundener Form, stark antiseptisch, da die
in der Oxid-Schicht der Metalloberfläche enthaltenen Ag-Ionen in
den Mikroorganismen eine blockierende Wirkung auf die Thiol-Enzyme
ausüben.
Ag-Ionen wirken auch stark fungizid und bakterizid. Dünne, bakterientötende Silber-Folien
werden deshalb als Wundverbandmaterial verwendet, desgleichen Silber-Aerosole,
Silber-Lösungen,
Silberhaltige Salben, Tabletten und dgl. als Antiseptika und Antimykotika.
-
Die
Silber-Ionen können
dabei in Form von Salzen, Zeolithen, z.B. Aluminiumsilikate, oder
bevorzugt Silbergläsern
eingesetzt werden.
-
Außer den
genannten Mikrobizid-Wirkstoffen sind noch eine Anzahl von mikrobistat.
Substanzen und Konservierungsmitteln (Diphenylether, Carbanilide,
Acetanilide aromatischen Säuren
und deren Salze) für spezifische
Verwendung auf dem Markt, die im erweiterten Sinne den Desinfektionsmitteln
zugerechnet werden.
-
Eine
einheitliche Wirkungsweise der Desinfektionsmittel ist nicht zu
erkennen. Während
manche Präparate
auf die Cytoplasmamembran der Bakterien zerstörend wirken sollen, wird von
anderen eine irreversible Blockierung wichtiger Sulfidbindungen
bei Enzymen oder von Spurenelementen durch Chelatisierung angenommen.
-
Gegenstand
der Erfindung ist dementsprechend auch die Verwendung von desinfizierenden
Mittel in Polymermatrices, welche
- – mindestens
ein nichtionisches Tensid und
- – mindestens
eine Aminosäure
und/oder ein Aminosäurenderivat
- – sowie
mindestens ein desinfizierendes Agens und/oder einen mikrobiziden
Wirkstoff enthalten.
-
Vorteilhaft
werden das oder die nichtionische Tenside gewählt aus der Gruppe der Alkylethoxylate und/oder
Alkylpropxylate, deren Alkylgruppe eine gesättigte oder ungesättigte,
gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit (8) 10 bis 18, vorzugsweise
12 bis 14 Kohlenstoffatomen ist, wobei sie vorzugsweise pro Molekül 2 bis
15, insbesondere 5 bis 9, speziell 7 Ethylenoxideinheiten enthalten.
Ganz besonders bevorzugt sind Isotridecanolethoxylat und/oder Fettalkoholpolyglykolether.
-
Vorteilhaft
wird die Gesamtmenge an nichtionischen Tensiden (eine oder mehrere
Verbindungen) aus dem Bereich von 1,0 bis 20,0 Gew.-%, vorzugsweise
von 5,0 bis 15,0 Gew.-% gewählt,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix.
-
Vorteilhafte
Aminosäuren
sind zum Beispiel die Glutaminsäure,
welche sich durch die folgende Strukturformel auszeichnet:
und/oder die Pyrrolidoncarbonsäure (Pyroglutaminsäure), welche
sich durch die folgende Strukturformel auszeichnet:
-
-
Vorteilhaft
wird die Gesamtmenge an Aminosäuren
(eine oder mehrere Verbindungen) aus dem Bereich von 0,1 bis 10,0
Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 2,0 Gew.-% gewählt, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Matrix.
-
Das
oder die desinfizierenden Agenzien (mikrobiziden Wirkstoffe) werden
bevorzugt gewählt
aus der Gruppe der Aldehyde (zum Beispiel Formaldehyd, Glyoxal,
Glutaraldehyd), der Phenol-Derivate (zum Beispiel 2-Biphenylol und
p-Chlor-m-kresol (4-Chlor-3-methylphenol),
der Alkohole, der quaternären
Ammonium-Verbindungen (zum Beispiel Benzalkoniumchlorid, Cetrimoniumbromid,
Cetylpyridiniumchlorid (Hexadecylpyridiniumchlorid). Aldehyde und
quaternäre
Ammoniumverbindungen sind dabei ganz besonders bevorzugt.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können die
desinfizierenden Systeme ferner Amphotenside enthalten. Amphotenside
sind Tenside, die sowohl saure als auch basische hydrophile Gruppen besitzen
und sich also je nach Bedingung sauer oder basisch verhalten. Vorteilhaft
sind beispielsweise Amphotenside auf der Basis von aliphatischen
Polyaminen mit Carboxy-, Sulfo- oder Phosphono-Seitenketten, wie
beispielsweise R-NH-(CH2)n-COOH.
-
Bevorzugt
sind zum Beispiel Amphotenside, deren Alkylgruppe eine gesättigte oder
ungesättigte,
gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 10 bis 18, vorzugsweise
12 bis 14 Kohlenstoffatomen ist.
-
Insbesondere
vorteilhaft sind ferner Amphotenside aus der Gruppe der Amphopropionate,
wie zum Beispiel das Cocobetainamido Amphopropionat, welches sich
durch die folgende Struktur auszeichnet:
-
-
Vorteilhaft
wird die Gesamtmenge an Amphotensiden (eine oder mehrere Verbindungen)
aus dem Bereich von 1,0 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise von 2,0 bis
5,0 Gew.-% gewählt,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix.
-
Vorteilhaft
ist es, die Verdünnung
so durchzuführen,
dass der Gehalt der einzelnen Substanzen in der Gebrauchslösung wie
folgt ist:
nichtionische
Tenside: | zwischen
0,005 und 1 Gew.-% |
Aminosäure: | zwischen
0,0005 und 0,5 Gew.-% |
gegebenenfalls
Amphotenside: | zwischen
0,005 und 0,5 Gew.-% |
desinfizierende
Agenzien: | zwischen
0,01 und 2,0 Gew.-% |
-
Zusätzlich zu
den vorstehend genannten Komponenten können die desinfizierenden Systeme
für derartige
Zubereitungen übliche
Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Duftstoffe und/oder andere übliche Hilfsstoffe enthalten.
Es ist jedoch auch möglich,
solche Komponenten zu verwenden, die eine (konservierende, pflegende
usw.) Wirkung entfalten und dabei gleichzeitig für eine bestimmte Farbe und/oder
einen angenehmen Duft sorgen.
-
Die
jeweils einzusetzenden Mengen an derartigen Trägerstoffen und Parfüm können in
Abhängigkeit von
der Art des jeweiligen Produktes vom Fachmann durch einfaches Ausprobieren
leicht ermittelt werden.
-
Vorteilhaft
ist auch die Verwendung von desinfizierenden Systemen, welche mindestens
einen mikrobiziden Wirkstoff, gewählt aus der Gruppe der Alkylamine
mindestens eine Aminosäure
und/oder ein Aminosäurenderivat
mindestens eine quaternäre
Ammoniumverbindung enthalten.
-
Vorteilhaft
werden die quaternären
Ammonium-Verbindungen bevorzugt gewählt aus der Gruppe Benzalkoniumchlorid,
Didecyldimethylammoniumchlorid, Cetrimoniumbromid, Cetylpyridiniumchlorid
(Hexadecylpyridiniumchlorid). Vorteilhaft ist das Alkylamin das
Dodecylbispropylentriamin.
-
Erfindungsgemäß vorteilhaft
werden zusätzlich
nichtionische Tenside zugesetzt, insbesondere vorteilhaft gewählt aus
der Gruppe der Alkylethoxylate, deren Alkylgruppe eine gesättigte oder
ungesättigte,
gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 8 bis 18, vorzugsweise
12 bis 14 Kohlenstoffatomen ist, wobei sie vorzugsweise pro Molekül 2 bis
15, insbesondere 5 bis 9, speziell 7 Ethylenoxideinheiten enthalten.
Ganz besonders bevorzugt sind Isotridecanolethoxylat und/oder Fettalkoholpolyglykolether.
-
Vorteilhaft
wird die Gesamtmenge an nichtionischen Tensiden (eine oder mehrere
Verbindungen) aus dem Bereich von 1,0 bis 20,0 Gew.-%, vorzugsweise
von 5,0 bis 15,0 Gew.-% gewählt,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix.
-
Weiterhin
sind als Mittel zur Desinfektion, Konservierung und Antiseptik eine
Vielzahl mikrobizid wirksamer chemischer Substanzen beziehungsweise
Gemische dieser Substanzen an sich bekannt. Mikrobizide Substanzen
sind im allgemeinen gegen das übliche
Spektrum von Keimen, wie beispielsweise grampositive Bakterien,
gramnegative Bakterien, Mykobakterien, Hefen, Pilze, Viren und dergleichen,
mehr oder weniger wirksam, so dass man üblicherweise eine ausreichende
Desinfektion, Konservierung oder Antiseptik durch geeignete Wirkstoffkombinationen
erzielen kann.
-
Man
kennt zur Desinfektion, Konservierung und Antiseptik eine Reihe
von Wirkstoffen, insbesondere Aldehyde, wie beispielsweise Formaldehyd
oder Glutaraldehyd, quaternäre
Ammoniumverbindungen und langkettige Amine, Phenole oder Alkohole.
-
Aldehyde
fixieren Reste von Blut und Eiweiß durch chemische Reaktion
an den zu desinfizierenden Gegenständen, so dass diese nach der
Desinfektion schwer zu reinigen sind. Außerdem haben sie ein vergleichsweise
hohes allergenes Potential, so dass Anwendungen auf Haut und Händen nur
in geringen Konzentrationen möglich
sind oder aber in Kombination mit weiteren Wirkstoffen in Betracht
kommen, um die erforderliche Unterschreitung der Sensibilisierungsschwelle
einhalten zu können.
Höhere
Konzentrationen von Aldehyden sind auch wegen ihrer Geruches unerwünscht, so
dass man auch aus diesem Grund die Konzentration durch Kombination
mit weiteren Wirkstoffen verringert.
-
Quaternäre Ammoniumverbindungen
und langkettige Amine werden häufig
in der Flächendesinfektion und
zur manuellen Instrumentendesinfektion sowie in geringem Umfang
auch in der Händeantiseptik
verwendet. Im Vergleich zu den Aldehyden ist der Geruch dieser Verbindungen
deutlich weniger unangenehm. Eine chemische Reaktion mit Eiweißen erfolgt
nicht, jedoch kommt es zu einer physikalischen Fällung von Eiweißen, die
zum Teil durch geschickte Kombination mit Tensiden kompensiert werden
kann. Für
die maschinelle Instrumentendesinfektion sind die quaternären Ammoniumverbindungen
nicht geeignet, weil es infolge der Turbulenzen in der Reinigungsmaschine
zu einer starken, unerwünschten
Schaumbildung kommt. Bei der Flächendesinfektion
zeigen quaternäre
Ammoniumverbindungen eine starke Tendenz, auf den Oberflächen „aufzuziehen", d. h., es bilden
sich Schichten dieser Verbindungen auf den Oberflächen aus.
Ein weiterer entscheidender Nachteil ist das eingeengte Wirkungsspektrum
quaternärer
Ammoniumverbindungen, da diese weder sporizid noch gegen unbehüllte Viren
wirken.
-
Phenole
sind vor allem wegen ihres Geruches, ihrer geringen Wirksamkeit
gegen den Poliovirus, ihrer zum Teil schlechten Abbaubarkeit, ihrer
hohen Lipidlöslichkeit
verbunden mit einer starken Penetration durch die Haut sowie toxischer
und mutagener Risiken in nahezu allen Anwendungsbereichen für Desinfektionsmittel auf
dem Rückzug.
-
Die
aliphatischen Alkohole Ethanol, Propanol-1 und Propanol-2 sind als
Wirkstoffe zur Desinfektion von Haut und Händen beziehungsweise für die Haut-
und Händeantiseptik
seit langem bekannt. Mit Desinfektionsmitteln und Antiseptika auf
der Basis von Alkoholen können
bei kurzen Einwirkzeiten von 30 bis 60 Sekunden Keimzahlreduktionen
von bis zu 99,9 % erzielt werden. Eine allgemeine, kurzgefasste Darstellung
der mikrobiziden Wirksamkeit von Alkoholen findet sich in dem Buch:
K.H. Wallhäußer, „Praxis
der Sterilisation, Desinfektion und Konservierung"; G. Thieme Verlag,
Stuttgart, New York, 5. Auflage, S. 469 – 474.
-
Alkohole
besitzen eine bakterizide Wirkung, die von Methanol zu Propanol
zunimmt. Verwendet werden vor allem Ethanol, n-Propanol und Isopropanol,
wobei der Alkoholgehalt der Zubereitungen im allgemeinen zwischen
50 und 80 % liegt. Der wesentliche Vorteil von Alkoholen ist, dass
der Wirkungseintritt sehr rasch erfolgt. Nachteilig ist, dass sie
nicht gegen Sporen wirksam sind und dass die Wirkung nach sehr kurzer
Zeit endet, da Alkohole schnell verdunsten. Eine antivirale Wirksamkeit
von Alkoholen wird zwar diskutiert, aber erst jenseits einer hohen
Konzentrationsgrenze, welche bei Ethanol bei ca. 80 % vermutet wird.
-
Es
hat sich in der Praxis gezeigt, dass alkoholische Desinfektionsmittel
und Antiseptika Viren und Spuren von Bacillus- und Clostridienarten
nicht oder nicht in hinreichendem Maße abzutöten vermögen. Zwar kann man die Sporenfreiheit
von alkoholischen Lösungen
durch Filtration erreichen, allerdings kann in der Praxis nicht
vollständig
ausgeschlossen werden, dass Keimsporen (nachträglich) in die Präparate gelangen,
beispielsweise beim kurzzeitigen Öffnen der Aufbewahrungsgefäße oder
beim Abfüllen
der Mittel in Behälter,
die bereits Sporen enthalten. Aus diesem Grund besteht bei der Verwendung
von alkoholischen Haut- und Handantiseptika stets ein gewisses Risiko
einer durch Sporen verursachten Infektion.
-
Antiseptika
sind besonders geeignet zur Behandlung der Haut. Antiseptika zeigen
eine sehr gute Wirksamkeit gegen Dermatophyten und zeichnen sich überraschenderweise
insbesondere dadurch aus, dass sie eine gute Wirksamkeit gegen Viren
haben.
-
Die
Bestandteile der Antiseptika agieren in bezug auf ihre antimikrobiellen
und antiviralen Eigenschaften synergistisch, also in signifikanter
Weise überadditiv.
-
Vorteilhaft
ist demgemäss
auch die Verwendung einer Zubereitung aus
- (a)
42 – 47
Gew.-% 1-Propanol
- (b) 22 – 27
Gew.-% 2-Propanol
- (c) 4 – 6
Gew.-% Ethanol
- (d) Mindestens 20 Gew.-% Wasser
- (e) Höchstens
0,0001 Gew.-% an Substanzen, welche unter Normalbedingen als Festkörper vorliegen
- (f) Keinen wirksamen Gehalt an weiteren Substanzen, welche sich
durch viruzide Eigenschaften auszeichne
als Antiseptikum,
insbesondere die Verwendung zur Bekämpfung oder Inaktivierung des
HIV-Virus oder des Hepatitis B-Virus.
-
Besonders
geeignet als Antiseptikum ist wiederum Chlorhexidin,
internationaler
Freiname für
1,1'-Hexamethylenbis[5-(4-chlorphenyl)-biguanid],
wobei als Antiseptikum das Dihydrochlorid, Diacetat und Digluconat
verwendet werden.
-
Zur
Anwendung als Pflaster bzw. kosmetische Matrix / kosmetisches Pad
werden die erfindungsgemäßen Gelmatrices
als Schicht auf ein Trennmedium aus Papier, Folie o. ä. gepresst,
gewalzt o. ä.
und auf der Rückseite
mit einem beliebigen Trägermaterial
wie z.B. einer Polymerfolie, Textilien o.ä. kaschiert. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt werden die Gelmatrices im warmen Zustand mittels Dosierpumpe
auf ein Trägermaterial
aufgetragen und ganz besonders bevorzugt durch entsprechende Kavitäten in den
Press- oder Walzwerken in einer dreidimensionalen Form ausgeführt. Die
Form der erzeugten Pflaster bzw. kosmetischen Matrix wird durch
die Form der Kavitäten
bestimmt und unterliegt keiner Einschränkung, sie kann z.B. ellipsoid
mit flach auslaufenden Rändern
oder beispielsweise eckig ausgeführt
sein.
-
Besonders
vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Gelmatrix auf einer flexiblen
Deckschicht aufgebracht, insbesondere bei der Verwendung als Pflaster
/ kosmetische Matrix. Aufgebaut ist ein entsprechendes Pflaster /
eine entsprechende kosmetische Matrix aus einem Träger wie
Folien, Vliese, Gewebe, Schäume
etc., der Klebmatrix und Abdeckfolie, Abdeckpapier oder Trennpapier
zum Schutz der klebenden Matrix vor dem Gebrauch des Pflasters /
der kosmetischen Matrix.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden als Träger
Polymerfolien, Vliese, Gewebe sowie deren Kombinationen eingesetzt.
Als Trägermaterialien
stehen u.a. Polymere wie Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyether,
Polyether-ester Copolymere und Polyurethan oder auch Naturfasern zur
Auswahl.
-
Zusammenfassend
kann festgehalten werden, dass als Trägermaterialien sich alle starren
und elastischen Flächengebilde
aus synthetischen und natürlichen
Rohstoffen eignen. Bevorzugt sind Trägermaterialien, die so eingesetzt
werden können,
dass sie Eigenschaften eines funktionsgerechten Verbandes erfüllen. Beispielhaft
sind Textilien wie Gewebe, Gewirke, Gelege, Vliese, Laminate, Netze,
Folien, Schäume
und Papiere aufgeführt.
Weiter können
diese Materialien vor- beziehungsweise nachbehandelt werden. Gängige Vorbehandlungen
sind Corona und Hydrophobieren; geläufige Nachbehandlungen sind
Kalandern, Tempern, Kaschieren, Stanzen und Eindecken.
-
Besonders
vorteilhaft ist, wenn das Trägermaterial
sterilisierbar, bevorzugt γ-(gamma)
sterilisierbar, ist.
-
Erfindungsgemäß ganz besonders
bevorzugt sind Trägermaterialien
mit einer guten Sauerstoff-, Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit,
welche im Siebdruck oder analogen Verfahren punktuell mit stark
klebenden Polymeren wie Polyisobutylen, SEBS-Blockpolymeren, Natur- und/oder Synthesekautschuken,
Polyurethan o. ä.
versehen sind und an den Seitenrändern
die aufgebrachte Hydrogelmatrix nach außen überlappen. Dergestalt ausgefertigte
erfindungsgemäße Matrices
können
an mechanisch stark beanspruchten Körperteilen wie Ellenbogen oder
Kniegelenken selbstklebend fixiert werden, wo das eigene Haftvermögen der
Hydrogele/Cataplasmen für
eine dauerhafte Applikation nicht mehr genügt.
-
Die
genannten Eigenschaften der Klebmatrix legen insbesondere die Verwendung
für medizinische Produkte,
insbesondere Pflaster, medizinische Fixierungen, Wundabdeckungen,
orthopädische
oder phlebologische Bandagen und Binden nahe. Ganz besonders bevorzugt
ist die Verwendung als kosmetisches oder dermatologisches Pad.
-
Schließlich kann
die Gelmatrix mit einem klebstoffabweisenden Trägermaterial, wie silikonisiertes
Papier, eingedeckt oder mit einer Wundauflage oder einer Polsterung
versehen werden. Auf seiner selbstklebend ausgerüsteten, später der Haut zugewandten Seite
ist die erfindungsgemäße kosmetische
Matrix über
seine ganze Breite bis zum Gebrauch üblicherweise mit einem klebstoffabweisenden
Trägermaterial
abgedeckt. Dieses schützt
die Selbstklebeschicht aus der gut hautverträglichen Klebemasse der Gelmatrix,
die vorzugsweise im Transferverfahren aufgebracht worden ist, und
stabilisiert zusätzlich
das ganze Produkt. Die Abdeckung kann in bekannter Weise einstückig oder
vorzugsweise zweiteilig ausgebildet sein.
-
Weitere
Ausführungsformen
können
dergestalt sein, dass zwischen der Rückseite der Matrix und dem Abdeckträger sich
eine zweite Matrix mit höherer
Wirkstofflöslichkeit
als Reservoir befindet. Dies könnte
statt einer zweiten Matrix und Träger auch eine Tiefziehfolie
mit reinem Wirkstoff sein.
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Auf
der Klebseite der Matrix befindet sich teilweise, z.B. am Rand,
eine zweite Matrix mit hoher Klebkraft zur zusätzlichen Fixierung, aber ungenügender Wirkstofflöslichkeit.
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Die
wirkstofffreie Matrix befindet sich zwischen zwei nicht verankernden
Folien und wird zur Fixierung genutzt.
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Insbesondere
die Verwendung der wirkstoffdotierten Gelmatrices auf Polyacrylsäure-Agar-Agar-Basis zur
Anwendung als PADs zur kosmetischen und wohltuenden Behandlung von
unerwünschten
Hauterscheinungen ist bevorzugt hervorzuheben. Insbesondere bei
der Behandlung von Hautalterungserscheinungen, insbesondere Hautfalten,
bei Pigmentierungsstörungen,
insbesondere von Altersflecken, und entzündlichen/irritativen Hauterscheinungen,
beispielsweisebei Rasurbrand und/oder Sonnenbrand.
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Es
ist bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung, wenn die erfindungsgemäßen kosmetischen oder
dermatologischen Matrices zusätzlich
einen oder mehrere Alkohole enthalten, insbesondere, wenn die Formulierungen
in Form eines Aftersun-Präparats
vorliegen und sich durch eine besondere Kühlwirkung auszeichnen sollen.
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Die
Verwendung der Polymermatrix als kosmetische oder dermatologische
Pads oder Pflaster ist besonders in flächiger Ausführungsform mit einer Gesamtfläche von
0,2 bis 1000 cm2 geeignet. Damit werden beispielweise
kleine (0,2 – 2
cm2) Bereiche der Haut oder großflächige Bereiche
(bis zu 1000 cm2) zur intensiven Kühlung abgedeckt.
Bevorzugt ist die Verwendung der selbstklebenden Polymermatrix in
flächiger
oder räumlicher
Ausführungsform
mit einem Polymermatrixgewichtsanteil von 0,1 bis 1000 g, insbesondere
von 500 g. Die Form kann dabei rund, oval, eckig oder den Hautpartien
angepasst gestaltet sein.
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung ohne sie
einzuschränken.
In den nachfolgenden Tabellen sind erfindungsgemäße Gelmatrices aufgeführt. Die
angegebenen Massenanteile beziehen sich auf die Gesamtmasse der
Matrix.
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Die
Beispiele I – III
zeigen bei konstantem Gehalt an Polyacrylsäure analoges Haftvermögen und
bei ebenfalls konstantem Gehalt an Agar-Agar aber steigendem Gehalt
an Glycerin zunehmende Kohäsivität/Elastizität.
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Die
Beispiele IV – VI
zeigen bei konstantem Gehalt an Agar-Agar und Glycerin analoge Kohäsivität/Elastizität und bei
gleichzeitig steigendem Gehalt an Polyacrylsäure zunehmendes Haftvermögen.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
sind in jeglicher Hinsicht überaus
befriedigende Präparate, die
sich durch eine hervorragende Wirkung auszeichnen. Bei Anwendung
der erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe
bzw. kosmetischer oder topischer dermatologischer Zubereitungen
mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffen ist
eine wirksame Behandlung, aber auch eine Prophylaxe von entzündlichen
Hautzuständen – auch dem
atopischen Ekzem – und/oder
zum Hautschutz bei empfindlich determinierter trockener Haut möglich. Der
erfindungsgemäße Wirkstoff
bzw. kosmetische oder topische dermatologische Zubereitungen mit
einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßem Wirkstoff dient aber auch
in überraschender
Weise zur Beruhigung von empfindlicher oder gereizter Haut.
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Als
besonders geeignet für
die Anwendung bei Altersflecken haben sich folgende Zubereitungen
erweisen:
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Als
besonders geeignet für
die Anwendung bei enzündlichen
und irritativen Hautzuständen,
insbesondere nach Rasur- und Sonnenbrand haben sich folgende Zubereitungen
erweisen:
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Als
besonders geeignet für
die Anwendung bei Altershautfalten haben sich folgende Zubereitungen erweisen:
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