DE20214474U1 - Anlage zum Lyophilisieren von Lösungen, Suspensionen und Dispersionen - Google Patents

Anlage zum Lyophilisieren von Lösungen, Suspensionen und Dispersionen Download PDF

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Abstract

Anlage zum Lyophilisieren von Lösungen, wie wässrigen Lösungen, Suspensionen und Dispersionen, insbesondere Arzneimitteln, die als tiefgefrorenes Trockengut im Vakuum getrocknet werden, wobei flüssige Bestandteile ausgefroren und in gefrorenem Zustand verdampft werden, umfassend einen evakuierbaren Trockenraum von weniger als 500 ml Volumen mit einem darin befindlichen Kondensator, eine Kühleinrichtung für den Kondensator und eine Heizung, die in- oder außerhalb des Trockenraumes untergebracht ist, wobei die Heizung so ausgebildet ist, daß dem gefrorenen Trockengut eine zur annähernden isothermen Verdampfung der gefrorenen flüssigen Bestandteile erforderliche Wärmemenge durch Strahlung oder Wärmeleitung zuführbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Lyophilisieren von Lösungen, wie wässrigen Lösungen, Suspensionen und Dispersionen, wie Arzneimitteln, die als tiefgefrorenes Trockengut im Vakuum getrocknet werden, wobei flüssige Bestandteile ausgefroren und in gefrorenem Zustand verdampft werden.
  • Die Lyophilisation oder Gefriertrocknung ist beispielsweise aus der EP 0 278 039 A , EP 0 343 569 B und WO 97/20181 u.a. bekannt und wird zur schonenden Trocknung und Konservierung von empfindlichen Materialien, wie insbesondere von biologischen bzw. medizinischen oder allgemein pharmazeutischen Materialien, aber auch von Lebensmitteln, Aromastoffen oder dergleichen verwendet. Bei dieser als Sublimationstrocknung bezeichneten Technik wird das tiefgefrorene Material im Vakuum getrocknet, wobei flüssige Bestandteile wie Wasser ausgefroren und in gefrorenem Zustand verdampft werden. Bei biologischen bzw. medizinischen Materialien ist neben der schonenden Behandlung ein weiteres Erfordernis die Sterilität während des Prozesses.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage für ein wirtschaftliches Verfahren zum Lyophilisieren insbesondere kleinerer Materialmengen auch unter sterilen Bedingungen zu schaffen, bei dem sowohl die Trockenzeit gegenüber üblichen Verfahren verkürzt wird, als auch der Energieaufwand klein gehalten werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Anlage gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst. Die Erfindung ermöglicht, die Gefriertrocknung von wässrigen Lösungen, Dispersionen und Suspensionen unter anderem thermolabiler Stoffe, vorwiegend von Arzneimitteln, schneller, energieeffizienter und einfacher zu gestalten, als dies bisher in der pharmazeutischen Industrie mit der bekannten Technik möglich war. Die erfindungsgemäße Anlage und das mit ihr verbundene Verfahren ermöglichen eine schnelle Gefriertrocknung, wobei niedrige Stückzahlen bis herab zum Inhalt einzelner Gefäße, z.B. für Klinikmusterfertigung oder Therapieversuche an einzelnen Patienten, in einer kleinen handlichen Anlage rationell lyophilisiert werden können. Bei der bisher üblichen chargenorientierten Gefriertrocknung wird dagegen typischerweise der Inhalt von jeweils mehreren tausend Behältnissen in einer Großanlage gleichzeitig getrocknet. Die Trocknung kleiner Mengen ist damit zwar technisch möglich, aber unter Berücksichtigung der Investitions- und Betriebskosten unwirtschaftlich. Die erfindungsgemäße Technik kann durch Parallelschaltung und sequentielle Be- und Entladung mehrerer bis vieler kleiner einfacher Trocknungseinheiten, z.B. in einem Isolator, eine quasi-kontinuierliche Fertigung ermöglicht werden, insbesondere auch unter aseptischen Bedingungen.
  • Erfindungswesentlich ist, daß die Anlage so bemessen ist, daß sich zu jeder Zeit nur eine Einheit, nämlich eine Dosis eines Trockengutes – Arzneimittels in dem Trockenraum zwecks Lyophilisierung befindet.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung einschließlich der Verfahrenstechnik entnehmbar.
  • Die Erfindung ermöglicht die rationelle Arbeitsweise durch eine Kombination folgender Maßnahmen:
    • – Einsatz hochisolierender Werkstoffe und Komponenten, wie Wärmeleitrohre
    • – kontaktfreie Temperaturmessung mittels eines bildgebenden Infrarotdetektors
    • – Maximierung des Lösemittel-Dampfdruckes am gefrorenen Trockengut durch eine zusätzliche Heizung, insbesondere schnell regelbare Strahlungsheizung, und eine gezielte Temperaturführung,
    • – Minimierung des Kondensat-Dampfdruckes durch Verwendung kryogener Gase mit niedriger Siedetemperatur als Kühlmittel, z.B. Flüssigstickstoff,
    • – Minimierung der Diffusionsstrecke sowie des Diffusionswiderstandes der Lösemittelmoleküle im Dampfraum durch Trocknung im Hochvakuum,
    • – rasche Einstellung der Prozeßbedingungen durch Minimierung des Trockenraumvolumens,
    • – Minimierung der thermisch trägen Masse des Kondensators, der zur Trocknung abgekühlt und zur Regeneration durch Enteisung aufgeheizt wird, bei gleichzeitiger Sicherstellung einer ausreichenden Wärmeleitung zwischen dem Kühlmittel und der Oberfläche, auf der das Lösemittel ausgefroren wird.
  • Die Anlage zeichnet sich u.a. dadurch aus, daß der Abstand der Oberfläche des Trockengutes innerhalb des Trockenraumes von der Oberfläche des Kondensators um höchstens ein bis zwei Größenordnungen größer ist als die mittlere freie Weglänge der Lösemittelmoleküle im Vakuum. Der Kondensator kann als Platte, Folie oder rohrförmig ausgebildet sein, um einen möglichst kurzen Abstand zum Trockengut zu realisieren. Darüber hinaus kann auch die Oberfläche des Kondensators beispielsweise durch lamellenartige Ausbildung, vergrößert sein.
  • Erfindungsgemäß ist mit dem evakuierbaren Trockenraum von weniger als 500 ml Volumen mit dem darin befindlichen Kondensator sowie einer Heizung, die in- oder außerhalb des Trockenraumes angebracht ist und dem gefrorenen Trockengut die zur annähernd isothermen Verdampfung des Lösemittels erforderliche Wärmemenge durch Strahlung oder Wärmeleitung zuführt, eine sehr wirtschaftliche Lyophilisierungs-Anlage geschaffen, die sich von den konventionellen Methoden durch Schnelligkeit, Kleinheit, Energieeffizienz unterscheidet, die Einzeldosen, wie sie in der Pharmaindustrie erforderlich sind, billig herstellen läßt. Bei tiefen Temperaturen im Hochvakuum mittels Strahlungsheizung kann quasi kontinuierlich und automatisch gearbeitet werden, statt wie bisher in großen Gefriertrocknungsanlagen chargenorientiert.
  • Insbesondere ist vorgesehen, die Oberfläche des Kondensators mittels eines kryogenen Gases oder mittels eines Wärmeleitrohres (heat pipe) als Wärmesenke bis unter 240°K zu kühlen. Hierbei ist bevorzugt der Kondensator so ausgelegt, daß seine Wärmekapazität kleiner als 1 kJ/K ist.
  • Für die Kühlung ist bevorzugt der Einsatz eines Wärmeleitrohres zur Kühlung der Kondensatorfläche oder einer Kühleinrichtung in Gestalt eines Kühlfingers der von einem externen Kühlmittelreservoir, wie Flüssigstickstoffreservoir gekühlt wird und wobei der Kühlfinger bis in den Trockenraum hineinreicht, vorgesehen. Das Ende des Kühlfingers ist bevorzugt zugleich als Kondensator ausgebildet. Bei diesen Ausführungen entfällt der komplizierte Einbau eines Trockenrohres in einen Kühlmittelbehälter. Der mit Kühlmittel gefüllte Kühlfinger, der nahe an das Trockengut heranführbar ist, kann durch Ausbildung seiner Spitze selbst als Kondensator und Kondensationsfläche dienen. Damit ist es auch möglich, den Kühlfinger mit Kondensator nach der Trocknung mechanisch durch Abstreifen zu enteisen oder ihn mit einer auswechselbaren Kondensatorfläche auszurüsten, die nach jedem Trockenzyklus ersetzt wird und off-line regeneriert werden kann. Statt des Kühlfingers kann auch ein Wärmeleitrohr eingesetzt werden.
  • Um die Einfrierbedingungen möglichst vollständig zu kontrollieren und die Trocknung bis an die Grenzen des physikalisch Möglichen zu beschleunigen wird vorgeschlagen, zwischen dem Trockengut und dem Kondensator innerhalb des Trockenraumes ein Feinvakuum aufzubauen, den Abstand zwischen Trockengut und Kondensator zu minimieren und den Temperaturunterschied zu maximieren. Hierbei ist vorgesehen, das Trockengut direkt durch Strahlung oder Wärmeleitung durch die den Trockenraum begrenzende Wandung hindurch zu heizen.
  • Zur Verbesserung des Lyophilisierungsprozesses ist es erforderlich, den Temperaturverlauf im Trockenraum des Trockengutes des Kondensators zu verfolgen, um auf diese Weise auch die Trocknungsdauer zu beschleunigen. Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, den Temperaturverlauf an der Oberfläche des Trockengutes und des auf dem Kondensator niedergeschlagenen Eises mittels Widerstandsthermometer, Thermoelemente oder bevorzugt berührungsfrei mittels Infrarotsensoren bzw. mittels einer hochauflösenden Infrarotkamera zu erfassen, um den Produktionsprozeß zu kontrollieren und zu optimieren.
  • Der erfindungsgemäße Trockenraum sollte zumindest mit einer Öffnung für das Trockengut und einem Anschluß für eine Vakuumpumpe und eine Inertgasleitung sowie mit einer Öffnung für die Kühleinrichtung für den Kondensator ausgestattet sein.
  • Mit der erfindungsgemäßen Anlage soll die Lyophilisierung bevorzugt von entweder auf einem Träger in einer Dosis, wie Tropfenform aufgebrachten Arzneimittel als Einzeleinheit lyophilisiert werden oder aber in einem Behältnis, wie Fläschchen oder Ampulle untergebrachter Einzeldosis eines Arzneimittels lyophilisiert werden. Unter Arzneimitteln werden umfassend alle in der Medizin einsetzbaren Mittel verstanden, die entweder injiziert werden und in Flaschen, Ampullen, Spritzen aufbewahrt werden oder flüssige oder trockene Medikamente in Fläschchen oder in Trockenform Medikamente, die auf die Haut oder Wunden oder Augen usw. aufgetragen werden, oder die oral eingenommen werden oder auch Diagnostika usw. Für die Lyophilisation der Arzneimittel mittels der erfindungsgemäßen Anlage werden die Arzneimittel in einem geeigneten Lösungsmittel, üblicherweise Wasser, aufgelöst. Diese Lösung wird darüber hinaus sterilisiert und danach dosiert unter sterilen und aseptischen Bedingungen auf die Trägermaterialien oder in die Behältnisse/Fläschchen für die nachfolgende Lyophilisation. Das Einfrieren der Lösung erfolgt für die in Behältnissen/Fläschchen untergebrachten flüssigen Arzneimittel, beispielsweise mittels der bekannten Shell-Freezing- oder Spin-Freezing-Methode innerhalb/in Verbindung mit dem Trockenraum und Erzeugen eines Vakuums in der Trockenkammer, erhitzen, um die ausgefrorenen flüssigen Bestandteile im gefrorenen Zustand zu verdampfen und danach noch innerhalb der Isolation unter aseptischen Bedingungen die lyophilisierten Behältnisse/Fläschchen zu verschließen bzw. die lyophilisierten Träger mit Arzneimitteln ebenfalls entsprechend aseptisch zu verpacken.
  • Die erfindungsgemäße Anlage ermöglicht den Gefrierprozeß zu kontrollieren und damit die erhältliche Porenstruktur des gefrorenen Trockengutes zu bestimmen, durch die Kleinheit der Anlagen die Zykluszeiten zu minimieren und damit die Investmentkosten und Betriebskosten wirtschaftlich zu halten.
  • Die Herstellung von lyophilisierten Arzneimitteln in Einzeldosen wird beispielsweise in der US 6228381 beschrieben. Derartige Produkte können mit der erfindungsgemäßen Anlage wirtschaftliche hergestellt werden.
  • Eine bevorzugte Ausführung einer Lyophilisierungsanlage für die Lyophilisierung von auf Trägermaterialien in Einzeldosen aufgebrachten Materialien wie Arzneimitteln schlägt vor, daß der Trockenraum von einem Rohrstutzen mit fünf Flanschstutzen gebildet ist, welche eine Anschlußöffnung für das Ein- und Ausführen des Trockengutes, eine Anschlußöffnung für das Ein- und Ausführen des Kondensators mit Kühleinrichtung bzw. der Kühleinrichtung, eine Anschlußöffnung für eine Vakuumeinrichtung, eine Anschlußöffnung für die Heizung und eine Anschlußöffnung für eine Sichtkontrolle bilden. Die Kühleinrichtung ist hierfür bevorzugt als Kühlfinger ggf. zugleich mit Kondensator ausgebildet, wobei der Kühlfinger ggf. mit Kondensator in den Rohrstutzen partiell eingeführt ist und zwecks Enteisung ausführbar ist. Der Kühlfinger selbst ist an seinem dem Kondensator gegenüberliegenden Ende mit einem Kühlmittelbehälter für das Kühlmittel, beispielsweise flüssigem Stickstoff verbunden. Die Anschlußöffnung für das Trockengut und die Anschlußöffnung für die Kühleinrichtung sind bevorzugt einander gegenüberliegend am Rohrstutzen angeordnet. Für die Zufuhr von Verdampfungswärme ist eine Heizung in Gestalt von Mikrowellenstrahlung oder Infrarotstrahlung vorgesehen. Der Kondensator ist entweder direkt im Trockenraum untergebracht oder wird zusammen mit der Kühleinrichtung in den Trockenraum ein- und ausgeführt. Das aus einem Träger in der gewünschten Einzeldosis aufgebrachte Trockengut wird mittels eines Schieberteils oder dergleichen in den Rohrstutzen, welcher den Trockenraum bildet, ein- und ausgeführt.
  • Für eine optimale Gefriertrocknung ist auch eine optimale Anordnung der Kühlflächen und der Heizung, d.h. des Kondensators und der Heizung in Bezug auf das Trockengut in der Trockenkammer ausschlaggebend. Bei einem gefrorenen annähernd halbkugelförmigen Tropfen bewegen sich Wassermoleküle, die aus der Oberfläche in die Gasphase übertreten, gleichmäßig in alle Richtungen und kollidieren mit Gasmolekülen und werden dadurch gestreut. Beim Kontakt mit einer kalten Oberfläche – Kondensator – geben sie einen Teil ihrer kinetischen Energie an die kalte Fläche ab, kondensieren und bilden darauf eine Eisschicht. Im Vakuum verläuft der Trocknungsprozeß schneller, weil die Zahl der Kollisionen zwischen Austritt des Wassermoleküls aus der Oberfläche und Auftreffen auf den Kondensator – Kondensation – kleiner wird. Da das Wassermolekül eine gewisse kinetische Energie benötigt, um aus der Eisoberfläche des Trockengutes auszutreten, ist es erforderlich, daß der gefrorene Tropfen geheizt wird. Das ist im Vakuum bevorzugt durch elektromagnetische Strahlung möglich. Andererseits muß der Kondensator, an dem die Wassermoleküle kondensieren, gekühlt werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Trockenraumes ist vorgesehen, daß der Kondensator als Fahne oder Platte ausgebildet ist und in dem Trockenraum aufgehängt ist und mittels des das Trockengut ein- und ausfahrenden Schieberteils mit der Kühleinrichtung bei Befüllen und vakuumdichten Verschließen des Trockenraumes in Kontakt bringbar ist. Hierbei wird die Wärmestrahlung dem auf dem Träger befindlichen gefrorenen Tropfen von oben zugeführt, so daß sie direkt auf die Eisoberfläche des Trockengutes – Tropfens – trifft, um die Sublimation anzuregen. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß die als Kondensator ausgebildete Fahne das Trockengut auch von oben überdeckt und der Kondensator eine Öffnung aufweist, durch welche die Wärmestrahlung hindurchtreten kann und direkt auf das Trockengut konzentriert auffällt. Diese Durchtrittsöffnung des Kondensators für die Wärmestrahlung sollte möglichst klein sein, um die Kühlfläche des Kondensators – Fahne – möglichst groß zu halten. Um die Erwärmung der Kühlfläche des Kondensators durch die Wärmestrahlung zu verhindern, ist oberhalb der Kühlfläche eine Blende als Strahlenschutz vorzusehen, die ebenfalls wie der Kondensator eine Durchtrittsöffnung für die Wärmestrahlung der Strahlungsquelle aufweist, wodurch der Leuchtkegel der Strahlungsquelle auf die Durchtrittsöffnung durch die Fahne – Kondensator – begrenzt wird und das unerwünschte Erwärmen der Kondensator-Kühlfläche vermieden wird.
  • Für die Lyophilisierung eines in einem Verpackungsbehälter/Fläschchen untergebrachten Trockengutes wird der Verpackungsbehälter mit dem Trockengut an den Trockenraum, beispielsweise Rohrstutzen vakuumdicht angedockt. Somit bildet der Verpackungsbehälter während der Lyophilisation einen Bestandteil der Trockenkammer. Der Kondensator, der mit der Kühleinrichtung eine Einheit bildet, beispielsweise Kühlfinger mit Kondensator wird nicht nur in den Trockenraum, sondern teilweise auch in den Verpackungsbehälter eingeführt, der ebenfalls Teil des Trockenraumes ist. Nach jedem Trocknungszyklus wird der Behälter entfernt und der Kondensator enteist. Hierbei kann der vereiste Kondensator gegen einen frischen Kondensator ausgetauscht werden, wodurch der Zyklus verkürzt wird.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Lyophilisierungsanlage mit einer automatischen Dosiereinrichtung für Verpackungsbehälter, einer Beladeeinrichtung und Entladeeinrichtung für das Trockengut bzw. die Träger oder Verpackungsbehälter und Verpackungseinrichtung zugeordnet, wobei die gesamte Anlage isoliert ist bzw. in einem Isolator untergebracht, um aseptische Herstellung der lyophilisierten Arzneimittel in den Verpackungseinheiten sicherzustellen. Hierzu ist auch vorgesehen, den Trockenraum mittels gespanntem Wasserdampf zu sterilisieren.
  • Die Verwendung von Flüssigstickstoff als Kühlmittel für die Gefriertrocknung ist an sich bekannt und wird auch in geringem Umfange wirtschaftlich angewendet. Auch hochvakuumfähige Gefriertrockner werden angeboten, jedoch ist beim Stand der Technik ein gewisser Restgasdruck erforderlich, um die Unterkühlung der Trockengutes durch einen ausreichenden konvektiven Wärmeübergang zu verhindern. Erst mit der erfindungsgemäßen Anlage gelingt es, eine wirtschaftliche, effiziente Lyophilisierung bei sehr niedrigen Temperaturen unter Verwendung von Flüssigstickstoff als Kühlmittel zu erreichen, bei schonender Behandlung des Trockengutes. Die erfindungsgemäße Anlage ist bevorzugt für pharmazeutische Lyophilisate mit aseptischen Herstellungsbedingungen einsetzbar.
  • Die erfindungsgemäße Anlage und Technik werden nachfolgend anhand schematischer Darstellungen in der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 schematische Darstellung einer Anlage mit Trockenkammer für ein auf einem Träger befindliches Trockengut
  • 2a und 2b eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf einen als Rohrstutzen ausgebildeten Trockenraum für eine Anlage gemäß 1
  • 3 Seitenansicht eines Halteschiebers für einen Träger mit Trockengut zum Einbringen in den Trockenraum gemäß 1
  • 4 eine Wärmeblende für den Halteschieber nach 3
  • 5 die Frontansicht des Halteschiebers nach 3
  • 6 und 7 die Draufsicht und Seitenansicht eines Schiebeteiles mit Träger und Trockengut
  • 8 eine schematische Darstellung einer Anlage mit Trockenraum und Kühleinrichtung für eine Flasche mit Trockengut
  • 9 eine schematische Darstellung eines Kondensators
  • 10 schematische Darstellung der Ausführung einer Anlage zum Lyophilisieren mit einem Kühlfinger mit Kondensator
  • 11 die schematische Darstellung der Anlage nach 10 mit angedocktem Fläschchen.
  • Die Anlage zum Lyophilisieren von wässrigen Lösungen in einzelnen Dosierungseinheiten ist in der 1 schematisch dargestellt. Sie umfaßt eine Trockenkammer 3, die von einem Rohrstutzen 500 gebildet ist, der mehrere Flanschstutzen für den Anschluß der diversen Einrichtungen aufweist. Über eine von einem Flanschstutzen gebildete Öffnung ist das Trockengut 2 in die Trockenkammer 3 einführbar. Oberhalb des Trockengutes ist die Heizeinrichtung 600 angeordnet. Nahe an das Trockengut 2 reicht der Kondensator 400 in den Trockenraum 3 hinein. Der Kondensator 400 ist in baulicher Einheit mit der Kühleinrichtung 200, hier als Kühlfinger ausgebildet, wobei der Kondensator 400 an der Spitze des Kühlfingers angeordnet ist. Der Kühlfinger 200 ist am anderen Ende mit dem Kühlmittelbehälter 100 verbunden, in dem beispielsweise als Kühlmittel 101 flüssiger Stickstoff enthalten ist. Die Kühleinrichtung 200 ist von einem metallischen Gehäuse 250 umgeben, das zur Isolierung zwischen Trockenkammer und Isolierbehälter dient. Der Kühlfinger 200 ist von einem Gehäuse 250 zur Isolierung zwischen Trockenkammer und Kühlmittelbehälter 100 umgeben, der bereichsweise auch als Faltenbalg ausgebildet sein kann. Der Trockenraum 3 ist des weiteren über einen Flanschstutzen mit einer Vakuumpumpe verbunden und ebenfalls mit einer Inertgasleitung.
  • Die Arbeitsweise der Anlage ist wie folgt: Die Trocknung des Trockengutes 2 erfolgt in dem kleinvolumigen, vorzugsweise kleiner als 500 ml ausgebildeten Trockenraum 3, in den das Trockengut mittels eines Schieberteils, siehe 3 in Pfeilrichtung P1 eingeführt wird und vakuumdicht verschlossen wird. Das Trockengut kann vor oder nach dem Einführen in den Trockenraum 2 eingefroren werden. Im letzteren Fall kann der Einfriervorgang bei geeigneten Trockengütern dadurch unterstützt werden, daß ein Teil des Lösemittels der wässrigen Lösung oder Suspension verdampft, wenn der Trockenraum 3 evakuiert wird. Dabei wird die Verdampfungswärme dem Trockengut entzogen, das sich bis unter die eutektische Temperatur abkühlen kann. Die Trocknung selbst erfolgt im Hochvakuum bei Dampfdrücken unter 0,05 mbar, die über die Vakuumpumpe erzeugt werden. Die Oberfläche des Kondensators 400 wird mittels eines kryogenen Gases 101, das durch den Kühlfinger 200 aus dem Kühlmittelbehälter 101 eingebracht wird, gekühlt, wobei das verdampfende Lösemittel aus der Gasphase auf den gekühlten Kondensatorflächen niedergeschlagen wird und Eis bildet. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß sich die gekühlten Kondensatorflächen so nahe am Trockengut befinden und das Vakuum so hoch ist, daß der Abstand der Oberfläche des Trockengutes 2 von der Kondensatoroberfläche 400 um höchstens ein bis zwei Größenorndungen größer ist als die mittlere freie Weglänge der Lösemittelmoleküle im Vakuum. Die Sublimationsenergie wird dem gefrorenen Trockengut 2 durch Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung mittels der Heizung 600 wieder zugeführt und so dosiert, daß die Trockenguttemperatur während der Primärtrocknung, d.h. solange noch freies Wasser vorhanden ist, möglichst hoch gehalten wird und nur soweit unterhalb der eutektischen Temperatur bleibt, die es für die Sicherheit des Prozesses erforderlich ist. Die Temperatur im Trockengut kann bei Bedarf z.B. während der Prozeßentwicklung und -validierung durch in die Trockenkammer eingebrachte nicht näher dargestellte Wärmefühler fortlaufend gemessen oder auch berührungsfrei mittels externer Strahlungssensoren verfolgt werden. Bei der Sekundärtrocknung kann adsorbiertes oder gebundenes Restwasser dadurch entfernt werden, daß das Trockengut soweit erwärmt wird, wie das ohne das Risiko unerwünschter Veränderungen möglich ist. Nach Abschluß des Trocknungsvorganges wird der Trockenraum 3 mit einem leichten Überdruck eines trockenen Inertgases beaufschlagt, das ihn nach der Öffnung durchströmt, so daß das Trockengut 2 wiederum in Pfeilrichtung P1 nach vorne entnommen werden kann, ohne daß die Kondensatoroberfläche durch atmosphärische Feuchtigkeit vereist.
  • In der 2a und 2b) ist ein erfindungsgemäß ausgebildeter Trockenraum 3 in Gestalt eines Rohrstutzens 500 dargestellt. Der Rohrstutzen weist fünf Flanschstutzen auf, wobei die vier in einer Ebene, bevorzugt der horizontalen Ebene angeordneten Flanschstutzen wie folgt genutzt werden:
  • Flanschstutzen 501 zum Einführen des Trockengutes auf einem Schieberteil und/oder Halteschieber, dessen eines Ende beispielsweise gleich als Verschluß der Öffnung ausgebildet sein kann. Der Flanschstutzen 502 kann als Sichtkontrolle und für die Wärmemessung dienen. Der Flanschstutzen 503, der gegenüberliegend dem Flanschstutzen 501 ausgebildet ist, dient zum Einführen des Kühlfingers mit Kondensator bzw. zum Einführen nur des Kühlfingers, wenn der Kondensator bereits in dem Trockenraum untergebracht ist. Zwischen den Trockenzyklen kann der Kontakt zum Enteisen des Kondensators unterbrochen werden.
  • Der Flanschstutzen 504 dient dem Anschluß einer Vakuumpumpe.
  • Der Flanschstutzen 505 dient der Anordnung und dem Anschluß der Heizeinrichtung. Die Heizeinrichtung kann beispielsweise als Strahlungsheizung ausgebildet sein. Die Größe des Heizfeldes kann durch eine zusätzliche Blende in der gewünschten Weise begrenzt werden, so daß der Kondensator nicht erwärmt wird, sondern nur das Trockengut.
  • Der Flanschstutzen 502 kann auch für die kontaktlose Temperaturmessung mit Hilfe einer Infrarotkamera oder dem Einbringen von Temperaturmeßelementen dienen.
  • Das Einbringen von Trockengut, das beispielsweise in Tropfenform 2 auf einem Träger 20 als Einzeldosis vorgesehen ist, siehe 6 und 7, kann mittels eines Schiebeteils 70 erfolgen. Das Schiebeteil 70 kann auf einen Halteschieber 700, siehe 3 und 5, aufgeschoben werden und zusammen mit dem Halteschieber 700 in die Trockenkammer eingebracht werden. Es ist aber auch denkbar, daß der Halteschieber 700 bereits in der Trockenkammer sich befindet und lediglich das Schiebeteil 70 mit dem Träger 20 und Trockengut 2 dann in die Trockenkammer eingebracht wird und in dem Halteschieber 700 positioniert wird. Das Schiebeteil 70 für das Trockengut kann in Schienen 702 geführt werden, die an dem Schiebehalter 700 ausgebildet sind. Ein zweites Schienenpaar 701 ist beabstandet oberhalb des ersten Schienenpaares an dem Schiebehalter 700 befestigt, auf diesem Schienenpaar 701 kann eine Wärmeblende 71 aufgelegt sein, die eine Öffnung für das Durchlassen der Wärmestrahlung der oberhalb hiervon angeordneten Heizung und Ausbildung des gewünschten Leuchtkegels der Wärmestrahlung für das Trockengut 2 aufweist. Der Kondensator 400 ist als Fahne und bewegliche Klappe ausgebildet und ist an dem Schiebehalter 700 beispielsweise dem oberen Schienenpaar 701 befestigt. Wie aus der 5 ersichtlich, weist der Kondensator 400 ein Durchgangsloch 401 auf, das so positioniert ist, daß die durch die Öffnung 72 der oberhalb angeordneten Wärmeblende 71 fallende Wärmestrahlung durch diese Öffnung 401 durch den Kondensator hindurch auf das Trockengut 2 auftrifft. Der Kegel der Wärmestrahlung wird dabei durch die Öffnung 72 der Wärmeblende 71 so dimensioniert, daß keine Wärmestrahlung auf den Kondensator 400 fällt, sondern der Strahlungskegel ausschließlich durch die Öffnung 401 auf das Trockengut 2 fällt. Beim Einführen des Trockengutes 2 mittels des Schiebeteils 70 in Pfeilrichtung P1, siehe 3, wird der als Klappe ausgebildete Kondensator 400 durch das vordere Ende 70a der Schiebeteils 70 mitgenommen und gegen den Kühlfinger 200 gedrückt. Auf diese Weise kann der Kondensator 400 bis auf die gewünschte Arbeitstemperatur abkühlen. Beim Entladen des Trockenrohres, d.h. beim Herausziehen des Schiebeteils 70 aus dem Trockenraum und aus dem Schiebehalter 700 wird der Kontakt des Kondensators mit dem Kühlfinger 200 unterbrochen, da der Kondensator 400 um seinen Aufhängepunkt 705 zurückschwenkt und der Kondensator kann zum Enteisen aufgeheizt werden. Hierzu kann der Kondensator 400 zusammen mit dem Halteschieber 700 ebenfalls aus dem Trockenraum entfernt werden. Anstelle eines Kühlfingers 200 kann auch ein Wärmeleitrohr ausgebildet sein als Wärmesenke. Mittels des Kühlfingers 200 wird die Temperatur des Kondensators auf das Arbeitsniveau abgesenkt. Der Konus der Wärmestrahlen, die aus der oberhalb angeordneten Heizung, siehe 1 abgestrahlt werden, werden durch die Öffnung 72 der Wärmeblende auf das gewünschte Maß bestimmt, so daß der Durchmesser desselben im Bereich des Tropfens nur unwesentlich größer ist als der Tropfen des Trockengutes 2 auf dem Träger. Da die Wärmestrahlung auch durch die Öffnung 401 des Kondensators hindurchfällt, wird weder Heizenergie verschwendet noch die Effizienz des Kühlungsprozesses Kondensator/Kühlfinger reduziert.
  • Die thermische Energie für das Enteisen des Kondensators kann beispielsweise ebenfalls durch Strahlung erzeugt werden. Dies kann auch beispielsweise mittels der bereits vorhandenen Heizungsquelle erfolgen, indem die Wärmeblende 71 entfernt wird. Es ist aber auch möglich, den Kondensator 400 mittels eines elektrischen Widerstandes zu heizen. Der Kondensator könnte auch als Peltierelement ausgebildet sein, welches sowohl Kühlungs- als auch Heizungsfunktionen aufweist.
  • Wenn anstelle eines Trägers mit Trockengut in Tropfenform, siehe 6 und 7, eine Flüssigkeit in einem Fläschchen oder Ampulle lyophilisiert werden soll, wird die in der 1 dargestellte Anlage schematisch wie in der 8 wiedergegeben, variiert. Der Trockenraum wird wiederum von einem Rohrstutzen 500 gebildet, in den einseitig eine Kühleinrichtung 200 als Wärmesenke, beispielsweise ein Wärmeleitrohr oder ein Kühlfinger hineinragt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist an eine von einem Flanschstutzen gebildete Öffnung des Trockenraumes 3 das Fläschchen 300, welches das Trockengut 2 enthält, vakuumdicht angedockt. An der Spitze der Kühleinrichtung 200 ist ein Kondensator 400 angebracht. Der Kondensator kann eine nach außen oder innen, siehe 9, vergrößerte Oberfläche aufweisen. Die von dem Rohrstutzen 500 gebildete Trockenkammer weist des weiteren einen Anschluß an eine Vakuumpumpe V, schematisch angedeutet, auf. Der Innenraum des Fläschchens 300 bildet nach dem Andocken an den Rohrstutzen 500 einen weiteren Teil 3a der Trockenkammer.
  • Wie aus der 10 ersichtlich, kann die Anlage nach 8 so ausgeführt sein, daß ein Kühlmittelbehälter 100 mit einem Kühlmittel 101, beispielsweise Flüssigstickstoff, vorgesehen ist, an den ein Kühlfinger 200 angeschlossen ist. Der Kühlfinger 200 kann streckenweise mit einer Isolierschicht 220 umgeben sein und befindet sich des weiteren in einem metallischen Gehäuse 250, das in den Trockenraum 3 übergeht und den Rohrstutzen 500 mit den Flanschanschlüssen 501 , für das mit dem Trockengut beladene Fläschchen, den Flanschstutzen 502 für die Sichtkontrolle und die Einführung eines Wärmesensors 265, den Anschluß 503 für die Kühleinrichtung und den Flanschstutzen 504 für den Anschluß der Vakuumpumpe umfaßt. Der Kühlfinger 200 ist an seiner Spitze direkt als Kondensator 400 ausgebildet. Wenn das in dem Fläschchen 300 enthaltene zu lyophilisierende Trockengut 2 an die Trockenkammer 3, d.h. an den Rohrstutzen 500 vakuumdicht angeschlossen wird, siehe 11 , bildet der Innenraum 3a des Fläschchens die Fortsetzung der Trockenkammer 3 des Rohrstutzens. Das Fläschchen 300 enthält beispielsweise eine Infusionslösung, die vorgefroren wird durch sogenanntes Spin-Freezing, wodurch das Trockengut sich an der Innenwandung des Fläschchens, wie in der 11 dargestellt, in vereister Form absetzt. Die erforderliche Verdampfungswärme wird in Höhe der Eisoberfläche durch hier nicht näher dargestellte Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung zugeführt oder durch Wärmeleitung von außen auf das Trockengut 2 übertragen. Wenn die Trocknungsgeschwindigkeit dadurch zurückgeht, daß die Eisschicht auf dem in das Fläschchen hineinragenden Kondensator 400 zu dick wird, kann der vereiste Kondensator unter aseptischen Bedingungen nach Entfernen des Fläschchens 300 durch einen anderen Kondensator ersetzt werden, der wie der erste steril ist und vorher auf Betriebstemperatur gekühlt wird. Mit einer Vorrichtung gem. 11 können analog auch Lösungen in Fertigspritzen lyophilisiert werden. Hierzu kann in einem Reinraum zunächst der Kolben der Fertigspritze entfernt werden, der Kanülenansatz verschlossen werden, die Lösung in den Zylinder eingefüllt und durchgefroren werden. Anschließend wird die Spritze, wie in der 11 dargestellt, an die Trockenkammer 3 mit Kühleinrichtung 200 angedockt und der Kondensator 400 in den oberen Teil der Fertigspritze eingeführt und die Öffnung verschlossen und evakuiert. Nach Abschluß der Trocknung kann dann der Kolben eingesetzt und die Spritze mit einer Lösemittelampulle zusammen verpackt werden.
  • Als Alternative zur Gestaltung der Kondensatorfläche ist es auch möglich, die Wand des den Trockenraum bildenden Rohrstutzens oder einen Teil davon als Kondensatorfläche auszubilden. Nach jedem Trockenzyklus oder nach einer gewissen Anzahl Zyklen wird dann das sich als Kondensat abgesetzte Eis ausgefräst oder abgeschabt und durch eine Absaug- oder Fördereinrichtung entfernt. Dadurch erübrigt sich das energieaufwendige Abtauen und anschließende Abkühlung von Maschinenteilen.
  • Es ist aber auch möglich, einen Teil der Wand des den Trockenraum bildenden Rohrstutzens als Kontaktfläche für einen Kondensator auszubilden, der in den Rohrstutzen eingeführt wird, die Kontaktfläche dann vollständig bedeckt und durch das Einführwerkzeug auch wieder entfernt werden kann. Die Oberfläche des Kondensators kann hier unterschiedliche Formen aufweisen und diese außerhalb des Trockenraumes vorgekühlt werden oder auch außerhalb des Trockenraumes abgetaut werden.
  • Darüber hinaus ist es wie bereits vorangehend erläutert möglich, bei jedem Trockenzyklus eine frische – neue – Kondensatorfläche einzusetzen, die dann relativ klein sein kann und an einem Ladestecker befestigt wird. Nach dem Einführen berührt sie ebenfalls eine gekühlte Kontaktfläche an der Innenwand des Rohrstutzens. Sie wird nach dem Entladen vom Ladestecker wieder abgenommen, abgetaut, ggf. sterilisiert und kann nach dem Vorkühlen dann wieder als frische Kondensatorfläche erneut eingesetzt werden. In diesem Fall reduziert eine geringe thermisch träge Masse des Kondensators die verlorene Kühlleistung.

Claims (24)

  1. Anlage zum Lyophilisieren von Lösungen, wie wässrigen Lösungen, Suspensionen und Dispersionen, insbesondere Arzneimitteln, die als tiefgefrorenes Trockengut im Vakuum getrocknet werden, wobei flüssige Bestandteile ausgefroren und in gefrorenem Zustand verdampft werden, umfassend einen evakuierbaren Trockenraum von weniger als 500 ml Volumen mit einem darin befindlichen Kondensator, eine Kühleinrichtung für den Kondensator und eine Heizung, die in- oder außerhalb des Trockenraumes untergebracht ist, wobei die Heizung so ausgebildet ist, daß dem gefrorenen Trockengut eine zur annähernden isothermen Verdampfung der gefrorenen flüssigen Bestandteile erforderliche Wärmemenge durch Strahlung oder Wärmeleitung zuführbar ist.
  2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenraum mit einer Öffnung für das Trockengut und einem Anschluß für eine Vakuumpumpe und eine Inertgasleitung und der Kühleinrichtung für den Kondensator ausgesstattet ist.
  3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Oberfläche des Trockengutes innerhalb des Trockenraumes von der Oberfläche des Kondensators um höchstens ein bis zwei Größenordnungen größer ist als die mittlere freie Weglänge der Lösemittelmoleküle im Vakuum.
  4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator mittels eines kryogenen Gases oder mittels eines Wärmeleitrohres als Wärmesenke bis unter 240°K kühlbar ist.
  5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung für den Kondensator als Kühlfinger ausgebildet ist und der Kühlfinger direkt mittels kryogenen Gases kühlbar ist.
  6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung, wie der Kühlfinger, an einem Ende als Kondensator ausgebildet ist.
  7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmekapazität des Kondensators kleiner als 1 kJ/K ist.
  8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Kondensator und Kühleinrichtung (Wärmesenke) zum kurzfristigen Unterbrechen ausgebildet ist und der Kondensator während der Unterbrechung durch Erwärmung enteisbar ist.
  9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator aus dem Trockenraum entfernbar ist und außerhalb des Trockenraumes zur wiederholten Verwendung enteisbar ist.
  10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator aus dem Trockenraum entfernbar ist und außerhalb des Trockenraumes entsorgbar ist und durch einen neuen Kondensator ersetzbar ist.
  11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator in dem Trockenraum ohne Erwärmung mechanisch enteisbar ist.
  12. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenraum mittels gespanntem Wasserdampf sterilisierbar ist.
  13. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Widerstandsthermometer, Thermoelemente oder Infrarotsensoren zur berührungsfreien Erfassung der Temperatur des Trockengutes und des Eises auf dem Kondensator in dem Trockenraum angeordnet sind.
  14. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenraum von einem Rohrstutzen mit fünf Flanschstutzen gebildet ist, welche eine Anschlußöffnung für das Ein- und Ausführen des Trockengutes, eine Anschlußöffnung für das Einführen des Kondensators mit Kühleinrichtung bzw. der Kühleinrichtung, eine Anschlußöffnung für eine Vakuumeinrichtung, eine Anschlußöffnung für die Heizung und eine Anschlußöffnung für eine Sichtkontrolle bilden.
  15. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußöffnung für das Trockengut und die Anschlußöffnung für die Kühleinrichtung einander gegenüberliegend am Rohrstutzen angeordnet sind.
  16. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Heizung zur Erzeugung von Mikrowellenstrahlung oder Infrarotstrahlung oder Wärmeleitung für die Zufuhr von Verdampfungswärme vorgesehen ist.
  17. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Kondensators lamellenartig vergrößert ist.
  18. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockengut auf einem Träger in der gewünschten Einzeldosis aufgebracht ist und mit dem Träger auf einem Schieberteil in den Trockenraum ein- und ausführbar ist.
  19. Anlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator als Fahne ausgebildet ist und in dem Trockenraum aufgehängt ist und mittels des Schieberteils mit der Kühleinrichtung bei Befüllen und vakuumdichten Verschließen des Trockenraumes in Kontakt bringbar ist.
  20. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenraum mit einem ein- und ausschiebbaren Halteschieber für das Einbringen von auf einem Träger aufgebrachtem Trockengut ausgebildet ist.
  21. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockengut in einem Verpackungsbehälter, wie Fläschchen untergebracht ist und der Verpackungsbehälter als Ergänzung des Trockenraumes vakuumdicht an den Trockenraum anschließbar ist.
  22. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der als Teil der Kühleinrichtung ausgebildete Kondensator teilweise in den Verpackungsbehälter mit Trockengut einführbar ist, so daß der Verpackungsbehälter während der Lyophilisation Bestandteil des Trockenraumes ist.
  23. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß in den Trockenraum jeweils nur ein Verpackungsbehälter oder ein Träger mit einer Dosis Trockengut in den Trockenraum einführbar ist.
  24. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß dem Trockenraum eine automatische Dosiereinrichtung, Beladeeinrichtung, Entladeeinrichtung und Verpackungseinrichtung zugeordnet sind, wobei die gesamte Anlage isoliert ist bzw. in einem Isolator untergebracht ist.
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