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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft das Gebiet der Airbagsicherheitssysteme, insbesondere für einen Fahrzeugfahrgastraum. Ein derartiges System wird herkömmlicherweise in einem Kraftfahrzeug verwendet, um die Sicherheit der Insassen zu verbessern.
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STAND DER TECHNIK
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Üblicherweise umfasst ein Fahrzeug mindestens ein Sicherheitssystem, das die Benutzer des Fahrzeugs bei einem Unfall schützen soll. Das Sicherheitssystem ist zum Beispiel Teil eines Fahrzeugarmaturenbretts.
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Das Sicherheitssystem umfasst eine Sicherheitsvorrichtung und ein an der Sicherheitsvorrichtung befestigtes Airbagmodul. Das Airbagmodul umfasst einen gefalteten Airbag und ein Airbagaufblasmittel. Die Sicherheitsvorrichtung umfasst ein Führungsteil zum Führen der Entfaltung des Airbags während des Aufblasens. Das Führungsteil umfasst eine Öffnung, durch die sich der Airbag in einem Fahrgastraum des Fahrzeugs entfalten soll, um die Insassen zu schützen.
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Im Allgemeinen ist die Öffnung des Führungsteils durch eine Klappe aus Kunststoffmaterial abgedeckt. Die Klappe kann durch einen Träger umspritzt sein oder ein an dem Träger befestigtes Teil bilden. Der Träger ist im Allgemeinen ein Armaturenbrett oder ein Teil des Armaturenbretts. Der Träger kann zum Beispiel ein Lukenteil (üblicherweise als U-förmige Konfiguration bezeichnet) oder zwei Lukenteile (üblicherweise als H-förmige Konfiguration oder I-förmige Konfiguration bezeichnet) umfassen. Das Lukenteil ist konfiguriert, um während der Entfaltung des Airbags bei einem Unfall eine die Klappe umgebende Schwächungslinie oder dergleichen zu öffnen, um einen Bruch des Trägers um das Lukenteil herum zu ermöglichen, um das Lukenteil freizugeben.
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Das Steuern der Bewegung der Luke unter der Wirkung des in Entfaltung befindlichen Airbags ist ein kritisches Problem. Die Luke muss tatsächlich möglichst schnell wie möglich und so vollständig wie möglich geöffnet werden, um eine ausreichende und schnelle Entfaltung des Airbags zu ermöglichen. Somit muss die Kinematik des Öffnens der Luke ermöglichen, dass der Airbag möglichst schnell und möglichst effektiv entfaltet werden kann. Des Weiteren muss die Luke geöffnet werden, was ihre Intaktheit gewährleistet, insbesondere ohne Lösen der Klappe.
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Die Anmeldung FR-21 04 944 im Namen der Anmelderin offenbart eine Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug, die ein Schwenken einer Klappe in Bezug auf einen Rahmen eines Führungsteils zum Führen der Entfaltung eines Airbags umfasst. Das Scharnier erstreckt sich hauptsächlich in einer Schwenkrichtung. Das Scharnier umfasst eine erste Scharnierlasche, die durch ein Gewinde gebildet ist, das an dem Führungsteil und der Klappe angebracht ist, und eine zweite Scharnierlasche, die integraler Bestandteil des Führungsteils und der Klappe ist. Gemäß diesem Dokument sind die erste und die zweite Scharnierlasche in der Haupterstreckungsrichtung des Scharniers versetzt.
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Des Weiteren beschreibt
US-A-2011/278827 ein Scharnier, das durch ein flexibles Gewinde gebildet ist, einen Durchhang zwischen einem Zündkanal eines Airbags und einer Klappe, die ein Ende des Zündkanals schließt. Ein Teil des flexiblen Gewindes in der Nähe des Zündkanals ist durch einen ersten Block aus thermoplastischem Material umspritzt. Der Block aus thermoplastischem Material ist selbst mit Hilfe eines Bolzens an dem Zündkanal befestigt. Ebenso ist in der Nähe einer Klappe ein Teil des flexiblen Gewindes durch einen zweiten Block aus thermoplastischem Material umspritzt. Der zweite Block aus thermoplastischem Material ist an der Klappe angebracht.
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Gemäß diesem Dokument ermöglicht der erste Block aus starrem Kunststoffmaterial, dass das flexible Gewinde während seiner Installation in dem Zündkanal in Position gehalten wird.
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KURZDARSTELLUNG
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Die vorliegende Offenlegung zielt darauf ab, diese Situation zu verbessern.
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Zu diesem Zweck wird eine Sicherheitsvorrichtung für eine Fahrzeugsicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug offenbart, umfassend:
- - ein Führungsteil zum Führen der Entfaltung eines Airbags in einer Entfaltungsrichtung, wobei das Führungsteil einen Rahmen umfasst, der eine Öffnung begrenzt, durch die der Airbag entfaltet werden soll,
- - mindestens eine Klappe, die zum Bewegen zwischen einer geschlossenen Position, wobei die mindestens eine Klappe die Öffnung mindestens teilweise abdeckt, und einer offenen Position geeignet ist, wobei die mindestens eine Klappe die Öffnung mindestens teilweise freigibt, um die Entfaltung des Airbags durch die Öffnung zu ermöglichen, und
- - mindestens ein Scharnier, wobei das mindestens eine Scharnier eine Klappe mit dem Rahmen des Führungsteils verbindet, wobei sich das mindestens eine Scharnier in einer Scharnierrichtung im Wesentlichen parallel zu einer Seite des Rahmens erstreckt, mit der das mindestens eine Scharnier die Klappe verbindet, wobei das mindestens eine Scharnier in einer Ebene senkrecht zu der Scharnierrichtung umfasst:
- - einen ersten Scharnierabschnitt aus Elastomermaterial, der sich aus dem Führungsteil erstreckt; und
- - einen zweiten Scharnierabschnitt zwischen dem ersten Scharnierabschnitt und der Klappe, der ein flexibles Gewinde umfasst, das nicht mit Elastomermaterial bedeckt ist.
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Somit ist es vorteilhaft möglich, die Öffnungskinematik der Klappen der Sicherheitsvorrichtung besser zu steuern, um die Nachteile bekannter Airbagsicherheitsvorrichtungen zu begrenzen oder sogar zu vermeiden.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Sicherheitsvorrichtung eines oder mehrere der folgenden Merkmale allein oder in Kombination:
- - das Gewinde ist aus Aramid oder Polyester hergestellt;
- - das mindestens eine Scharnier ist an einer Wand des Führungsteils befestigt;
- - der erste Scharnierabschnitt ist integraler Bestandteil des Führungsteils;
- - das Gewinde ist zwischen dem ersten Scharnierabschnitt und der Klappe gespannt;
- - in einer Ebene senkrecht zu der Scharnierrichtung bildet das Gewinde, das nicht mit Elastomermaterial bedeckt ist, mit der Entfaltungsrichtung einen Winkel von weniger als 20°, vorzugsweise weniger als 10°;
- - der erste Scharnierabschnitt ist aus Elastomermaterial in einer Ebene senkrecht zu der Scharnierrichtung gekrümmt;
- - der erste Scharnierabschnitt aus Elastomermaterial bildet ein U in einer Ebene senkrecht zu der Scharnierrichtung, wobei das Unterteil des U in der Entfaltungsrichtung höher als die Enden des U ist;
- - die mindestens eine Klappe ist an dem Gewinde umspritzt, vorzugsweise derart, dass ein Lösen des Gewindes und der Klappe in dem Fall verhindert wird, dass sich der Airbag entfaltet;
- - der erste Scharnierabschnitt ist an dem Gewinde umspritzt, vorzugsweise derart, dass verhindert wird, dass sich das Gewinde von dem ersten Scharnierabschnitt in dem Fall löst, dass sich der Airbag entfaltet,
- - die Sicherheitsvorrichtung umfasst einen Abweiser in dem Führungsteil, wobei der Abweiser vorzugsweise in Bezug auf ein freies Ende des ersten Scharnierabschnitts in das Führungsteil hineinragt; und
- - die Sicherheitsvorrichtung umfasst einen Abweiser in dem Führungsteil, wobei der erste Scharnierabschnitt in Bezug auf den Abweiser nicht in den Zündkanal hineinragt, vorzugsweise sogar während der Entfaltung des Airbags.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird außerdem ein Sicherheitssystem für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, offenbart, das eine Sicherheitsvorrichtung wie vorstehend beschrieben in allen Kombinationen davon und ein Airbagmodul umfasst, das mindestens einen Airbag umfasst, wobei das Airbagmodul an dem Führungsteil der Sicherheitsvorrichtung derart angebracht ist, dass das Führungsteil den Airbag im Falle eines Aufblasens bis zu der mindestens einen Klappe führt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Andere Merkmale und Vorteile werden während der folgenden Beschreibung einer ihrer Ausführungsformen, die als nicht einschränkendes Beispiel angegeben ist, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen offensichtlich, in denen:
- [1] schematisch im Querschnitt ein erstes Beispiel eines Sicherheitssystems einschließlich einer Sicherheitsvorrichtung bildlich darstellt;
- [2] schematisch ein Detail von [1] bildlich darstellt;
- [3] schematisch eine Ansicht eines zweiten Beispiels eines Sicherheitssystems analog zu [2] bildlich darstellt;
- [4] schematisch eine Ansicht eines dritten Beispiels eines Sicherheitssystems analog zu [2] bildlich darstellt;
- [5] schematisch eine Ansicht eines vierten Beispiels eines Sicherheitssystems analog zu [2] bildlich darstellt.
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BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In den verschiedenen Figuren bezeichnen gleiche Referenzen identische oder ähnliche Elemente. Der Einfachheit halber sind in den Figuren nur die Elemente gezeigt, die für das Verständnis der beschriebenen Ausführungsform nützlich sind, und werden im Folgenden ausführlich beschrieben.
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Nunmehr unter Bezugnahme auf [1] ist dort in einem dreidimensionalen Koordinatensystem (X, Y, Z) gezeigt, das eine Querachse X, eine Längsachse Y und eine im Wesentlichen vertikale Achse Z zeigt. In der Praxis ist die Achse Z in Bezug auf die vertikale Richtung geneigt. [1] zeigt ein Beispiel eines Airbagsicherheitssystems 10 bei Betrachtung im Querschnitt in einer Ebene XZ. Ein derartiges Sicherheitssystem 10 wird einer bekannten Weise in einem Kraftfahrzeug verwendet, um die Sicherheit der Insassen zu verbessern. Insbesondere ist ein derartiges Sicherheitssystem 10 zum Beispiel in einem Fahrzeugarmaturenbrett bereitgestellt, um den Insassen des Fahrzeugs im Falle eines Aufpralls zu schützen.
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Das Sicherheitssystem 10 umfasst im Wesentlichen eine Sicherheitsvorrichtung 11 und ein an der Sicherheitsvorrichtung 11 befestigtes Airbagmodul 24.
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Die Sicherheitsvorrichtung 11 umfasst zunächst umfasst einen Körper, der ein Führungsteil 12 zum Entfalten des Airbags bildet. Das Führungsteil 12 umfasst bzw. besteht hierin aus einen/einem rohrförmigen Abschnitt 14, der vorzugsweise einem im Wesentlichen zylindrischen Zündkanal 16 bildet, und einen Flansch 18 in der Nähe eines ersten Endes 20 des Zündkanals 16, der einen Rahmens 17 um eine Öffnung 22 an dem ersten Ende 20 des Zündkanals 16 bildet. Hierin besteh das Führungsteil 12 aus einem Stück, dessen integrale Bestandteile der röhrenförmige Abschnitt 14 und der Flansch 18 sind. Der rohrförmige Abschnitt 14 und daher der Zündkanal 16 erstrecken sich in einer Hauptrichtung Z.
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Der rohrförmige Abschnitt 14 des Führungsteils 12 umfasst hierin vier Wände 19. Die vier Wände 19 verlaufen in Paaren parallel zueinander. Die Wände 19 sind vorzugsweise starr. Insbesondere sind die Wände 19 selbsttragend.
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Das Führungsteil 12 ist zum Beispiel aus thermoplastischem Elastomer (TPE) hergestellt.
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Das Führungsteil 12, insbesondere der rohrförmige Abschnitt 14 des Führungsteils 12 ist zum Aufnehmen des Airbagmoduls 24 geeignet. Das Airbagmodul 24 umfasst einen Airbag 26, der in einem Gehäuse 28 angeordnet, insbesondere gefaltet ist wobei der Airbag 26 nicht aufgeblasen ist. Das Airbagmodul 24 kann ferner ein Aufblasmittel 30 des Airbags 26, insbesondere eine Aufblaskartusche 31 angeordnet, insbesondere gefaltet ist. Alternativ steht der Airbag 26 des Airbagmoduls 24 in Fluidverbindung mit derartigen Aufblasmitteln 30, insbesondere mit einer derartigen Aufblaskartusche 31, die sich außerhalb des Airbagmoduls 24 befindet. Das Gehäuse 28 des Airbagmoduls 24 ist hierin an dem Zündkanal 16 angebracht, insbesondere mit Hilfe von Haken 32 in Öffnungen 34 einer Wand des zylindrischen Abschnitts 14 des Führungsteils 12 aufgenommen, der den Zündkanal 16 bildet. Das Airbagmodul 24 ist somit an einem zweiten Ende 15 des Zündkanals 16 gegenüber dem ersten Ende 20 angebracht. Andere Mittel zum Befestigen des Gehäuses 28 an den Zündkanal 16 sind denkbar, insbesondere eine oder mehrere Schrauben, ein oder mehrere Bolzen, eine oder mehrere Muttern, ein oder mehrere Bolzen und/oder ein beliebiges anderes Befestigungsmittel, das einem Fachmann zugänglich ist.
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Das Airbagmodul 24 kann auch ein Mittel zum Auslösen der Aufblasmittel 30 des Airbags 26 umfassen.
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Das Airbagmodul 24 ist in dem Zündkanal 16 derart angeordnet, dass sich der Airbag 26 in dem Zündkanal 16 entfaltet und die Öffnung 22 an dem ersten Ende 20 des Zündkanals 16 passiert, wenn das Sicherheitssystem 10 betätigt wird.
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Darüber hinaus umfasst die Sicherheitsvorrichtung 11 hierin zwei Klappen 36, die an dem Führungsteil 12 jeweils mit Hilfe eines jeweiligen Scharniers 38 angebracht sind.
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In diesem Fall bestehen die Klappen 36 aus dem gleichen Material wie das Führungsteil 12, zum Beispiel aus TPE. Ein anderes Material kann jedoch bei einer alternativen Ausführungsform vorgesehen sein.
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Das Führungsteil 12 und die Klappen 36 sind an einer Stützwand 40 angebracht, zum Beispiel durch Schweißen. Insbesondere ist das Führungsteil 12 an der Stützwand 40 durch den Flansch 18 angebracht, der sich um die Öffnung 22 an dem ersten Ende 20 des Zündkanals 16 erstreckt.
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Die Stützwand 40 ist zum Beispiel durch ein Armaturenbrett, insbesondere die Haube eines Kraftfahrzeugarmaturenbretts gebildet. Die Stützwand 40 kann mit einer Abdeckung bedeckt sein, die eine Außenoberfläche bildet, die für einen Insassen des Fahrzeugs sichtbar ist. Zwischen der Stützwand 40 und der Abdeckung kann eine Schaumschicht positioniert sein.
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Die Stützwand 40 weist in [1] drei geschwächte Bereiche 42, 44 auf die beginnende Unterbrechungen der Stützwand 40 bilden. Zwei geschwächte Bereiche 42 sind im Wesentlichen in einer Linie mit einem jeweiligen Scharnier 38 in der Richtung Z der Erstreckung des Zündkanals 16 angeordnet. Ein Dritter geschwächter Bereich 44 ist zwischen den beiden Klappen 36 in der Richtung Z der Erstreckung des Zündkanals 16 angeordnet. Der Träger 40 bildet somit Lukenabschnitte zwischen den geschwächten Bereichen 42, 44. Der Träger 40 kann auch geschwächte Bereiche in Linie mit den seitlichen Seiten der Klappen 36 senkrecht zu den seitlichen Seiten der Klappen 36 in Linie mit den geschwächten Bereichen 42 umfassen. Mit anderen Worten, der Träger 40 kann geschwächte Bereiche in Linie mit jeder der Seiten des Rahmens 17 des Zündkanals 16 aufweisen. Die geschwächten Bereiche des Trägers 40 können zusammenhängend sein.
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Bei nicht vorliegenden Aufprallvorgängen auf das mit dem Sicherheitssystem 11 ausgestattete Kraftfahrzeug befinden sich die Klappen 36 in der geschlossenen Position, wie in [1] gezeigt, wobei die Klappen 36 mindestens teilweise die Öffnung 22 zur Entfaltung des Airbags 26 am ersten Ende 20 des Zündkanals 16 bedecken. Beim Auftreten eines Aufpralls gelangt der sich entfaltende Airbag 26 in Kontakt mit den Klappen 36 und bewirkt, dass sich die Klappen 36 öffnen, wobei jede Klappe 36 anhand der durch das jeweilige Scharnier 38 gebildeten Verbindung bewegt wird.
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Im Folgenden wird ein Scharnier 38 ausführlicher beschrieben, wobei es sich versteht, dass die beiden Scharniere 38 identisch oder symmetrisch in Bezug auf eine Medianebene YZ der Sicherheitsvorrichtung 10 sein können.
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Jedes Scharnier 38 erstreckt sich in einer Richtung A des Scharniers 38 (nachstehend „Schamierrichtung A“) hierin im Wesentlichen parallel zu der Längsrichtung Y. Jedes Scharnier 38 weist einen im Wesentlichen identischen Querschnitt an mindestens einem Abschnitt auf, der sich in der Scharnierrichtung A erstreckt. Vorteilhafterweise entspricht die Scharnierrichtung Ader Erstreckungsrichtung einer Seite der Klappe 36, das dem fraglichen Scharnier 38 zugeordnet ist. Vorzugsweise entspricht die Scharnierrichtung A der Erstreckungsrichtung einer der beiden größten Seiten, stärker bevorzugt der größten Seite, der Klappe 36, die dem fraglichen Scharnier 38 zugeordnet ist. Mit anderen Worten, die Scharnierrichtung A entspricht vorteilhafterweise der Richtung, in der die Länge der Klappe 36 gemessen wird. Die Scharnierrichtung A entspricht vorzugsweise ebenfalls der Richtung einer Seite des Rahmens 17, an dem das Scharnier 38 die Verbindung zu der Klappe 36 herstellt, die dem Scharnier 38 zugeordnet ist.
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In einer Ebene senkrecht zu der Scharnierrichtung A wie etwa der Ebene [2] umfasst jedes Scharnier 38:
- - einen ersten Abschnitt 48 aus Elastomermaterial, der eine Kurve bildet, die sich von dem Führungsteil 12 und insbesondere einer Wand 19 des Zündkanals 16 und/oder dem Rahmen 17 erstreckt, und
- - einen zweiten Abschnitt 50, der sich zwischen dem ersten Scharnierabschnitt 48 und der Klappe 36 erstreckt, die dem Scharnier 38 zugeordnet, der ein flexibles Gewinde 52 umfasst, das nicht mit Elastomermaterial bedeckt (oder frei) ist. Das Gewinde 52 ist zum Beispiel aus Aramid (oder aromatischem Polyamid) oder Polyester hergestellt.
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Der erste Abschnitt 48 des Scharniers 38 ist starr mit einer Wand 19 des Zündkanals 16 verbunden, der zweite Abschnitt 50 ist starr mit der Klappe 36 verbunden, die dem Scharnier 38 zugeordnet, und der erste und der zweite Abschnitt 48, 50 sind miteinander verbunden sind, sodass der erste und der zweite Abschnitt 48, 50 benachbart sind.
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Hierin ist der erste Abschnitt 48 integraler Bestandteil des Führungsteils 12, insbesondere einer Wand 19 des Zündkanals 16. Der erste Abschnitt 48 bildet eine Schleife 54 von der Wand 19 des Zündkanals 16. Hierin ist die Schleife 54 im Wesentlichen U-förmig, wobei der Kern des U möglichst nahe an der Öffnung 22 des Zündkanals 16 angeordnet ist. Mit anderen Worten, der Kern des U ist in der Richtung Z der Erstreckung des Zündkanals 16 höher als die Enden des U angeordnet. Des Weiteren erstreckt sich hierin die Schleife 54 von einem Unterteil 56 angrenzend an die Wand 19 des Zündkanals 16 bis zu einem freien Ende 58. Das freie Ende 58 ist vertikal angeordnet, das heißt, in der Richtung Z der Erstreckung des Zündkanals 16, weiter aus der Öffnung 22 des Zündkanals 16 oder der Klappe 36 als das Unterteil 56.
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Die Länge und die Form der Schleife 54 können basierend auf der Geometrie des Zündkanals 16 und der gewünschten Kinematik der Klappe 36 angepasst werden.
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Des Weiteren ist hierin der erste Abschnitt 48 an dem Gewinde 52 umspritzt, wobei der freie Teil davon den zweiten Abschnitt 50 des Scharniers 38 bildet. Somit sind der erste und der zweite Abschnitt 48, 50 des Scharniers 38 starr miteinander verbunden. Der erste Abschnitt 48 kann insbesondere an dem Gewinde 52 umspritzt sein, um die Risiken der Ablösung und/oder Delaminierung des Gewindes 52 und des ersten Abschnitts 48 während der Entfaltung des Airbags 26 zu begrenzen, oder sogar zu verhindern.
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Wie zuvor gezeigt, ist der zweite Abschnitt 50 des Scharniers 38 durch einen Teil des Gewindes 52 gebildet, der nicht durch das Material, aus dem der erste Abschnitt 48 gebildet ist, oder durch das Material bedeckt ist, aus dem die Klappe 36 gebildet ist. Hierin ist das Gewinde 52 an dem zweiten Abschnitt 50 des Scharniers 38 frei, d. h. nicht bedeckt. Alternativ kann jedoch das Gewinde 52 an dem zweiten Abschnitt 50 des Scharniers 38 bedeckt sein, solange das Gewinde 52 nicht durch eines der Materialien bedeckt ist, aus denen der erste Abschnitt 48 und die Klappe 36 gebildet sind. Zum Beispiel kann das Gewinde 52 mit einer Polypropylenbeschichtung (PP-Beschichtung) oder Polyurethanbeschichtung (PU-Beschichtung) bedeckt sein. Die Dicke einer derartigen Beschichtung beträgt zum Beispiel weniger als 0,2 mm. In jedem Fall bleibt das Gewinde 52 flexibel, insbesondere in dem zweiten Abschnitt 50 des Scharniers 38, selbst wenn das Gewinde 52 mit einer derartigen Beschichtung bedeckt ist.
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Das Gewinde 52 ist vorzugsweise an dem zweiten Abschnitt 50 des Scharniers 38 gespannt. Mit anderen Worten, das Gewinde 52 erstreckt sich vorzugsweise in der Ebene von [2] entlang einer geradlinigen Bahn von dem ersten Abschnitt 48 des Scharniers 38 zu der Klappe 36. Des Weiteren bildet das Gewinde 52 an dem zweiten Abschnitt 50 des Scharniers 38 einen Winkel φ mit der Richtung Z der Erstreckung des Zündkanals 16, der vorzugsweise weniger als 20°, vorzugsweise weniger als 10° und noch mehr bevorzugt weniger als 5° beträgt.
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Des Weiteren ist hierin das Gewinde 52 durch die Klappe 36 umspritzt. Somit ist der zweite Abschnitt 50 des Scharniers 38, das sich bis zu der Klappe 36 erstreckt, starr an der Klappe 36 befestigt.
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Wenn das Sicherheitssystem 10 betätigt wird, entfaltet sich der Airbag 26 im Wesentlichen in der Richtung Z der Erstreckung des Zündkanals 16. Die Wände 19, die den Zündkanal 16 umgeben, führen die Entfaltung des Airbag 26 in der Richtung Z der Erstreckung des Zündkanals 16 zu dem ersten Ende 20. Das Führungsteil 12, insbesondere der rohrförmige Abschnitt 14 davon, führt somit den Airbag 26.
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Der Airbag 26 gelangt dann in Kontakt mit den Klappen 36 in der Nähe des geschwächten Bereichs 44 in der Stützwand 40. Der Airbag 26, der auf die Klappen 36 drückt, bewirkt, dass die Stützwand 40 an den geschwächten Bereichen 42, 44 bricht. Da die Gewinde 52, die die zweiten Scharnierabschnitte 50 bilden, zwischen den ersten Scharnierabschnitten 48 und den Klappen 36 gespannt sind, unterliegen die Klappen 36 dann nominell einer Drehung um eine Achse parallel zu der Scharnierrichtung A. Somit wird die Öffnung 22 sehr schnell geöffnet, wobei die Klappen 36 praktisch keiner parasitären Bewegung unterliegen, die sie teilweise in Position gegenüber der Öffnung 22 des Zündkanals 16 hält.
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Dann schwenken in einem zweiten Schritt das Gewinde 52 und die Klappe 36 im Wesentlichen identisch um eine neue Achse im Wesentlichen parallel zu der Richtung A. Schließlich bewirkt die Drehung der Anordnung, die durch das Gewinde 52 und die Klappe 36 gebildet wird, eine Verformung des ersten Abschnitts 48 des Scharniers 38. Diese Verformung des ersten Abschnitts 48 des Scharniers 38 ermöglicht, einen Teil der Energie der Klappe 36 zu absorbieren, insbesondere an dem Ende der Bewegung der Klappen 36, wenn sie sich dem Armaturenbrett nähern. Die Risiken, dass die Klappen 36 nach dem Kontakt mit dem Armaturenbrett und/oder der Klappe 36 zurückprallen und sich von dem Scharnier 38 trennen, werden somit reduziert. Die Unversehrtheit der Klappen 36 ist somit in dem Fall sichergestellt, dass sich der Airbag 26 entfaltet.
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Natürlich ist die Erfindung in keiner Weise auf die vorstehend in Bezug auf nicht einschränkende Veranschaulichung offenbarte Ausführungsform beschränkt.
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Zum Beispiel können das Führungsteil der Sicherheitsvorrichtung und der Flansch aus mehreren separaten Teilen bestehen, die zusammengesetzt sind. Das Führungsteil der Sicherheitsvorrichtung kann selbst aus mehreren zusammengesetzten Teilen hergestellt sein.
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Außerdem sind in dem beschriebenen Beispiel der erste Scharnierabschnitt 48 und die Klappe 36 an dem Gewinde 52 umspritzt, wodurch der zweite Scharnierabschnitt 50 wird. Nur der erste Scharnierabschnitt 48 oder nur die Klappe 36 kann an dem Gewinde 52 umspritzt sein. Alternativ kann jedes des ersten Scharnierabschnitts 48 und der Klappe 36 an dem Gewinde 52 außer durch Umspritzen durch beliebige Mittel angebracht werden, die einem Fachmann zugänglich sind.
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Wie bereits zuvor erwähnt, können sich die Form und/oder die Position der Schleife 54, die durch den ersten Abschnitt 48 des Scharniers 38 gebildet ist, von den in [2] gezeigten unterscheiden, insbesondere je nach Geometrie des Zündkanals 16 und der gewünschten Kinematik der Klappe 36.
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Somit ist in dem in [3] gezeigten Beispiel die Schleife 54, die durch den ersten Abschnitt 48 des Scharniers 36 gebildet ist, derart, dass sie bezogen auf den Abschnitt der Wand 19 des Zündkanals 16, der dem freien Ende 58 der Schleife 54 zugewandt ist, nicht in den Zündkanal 16 hineinragt. Hierin erstreckt sich die Schleife 54 derart, dass sich der Abschnitt in der Nähe des freien Endes der Schleife 54 im Wesentlichen in die Erstreckung des Abschnitts der Wand 19 des Zündkanals 16 erstreckt, der dem freien Ende 58 der Schleife 54 zugewandt ist. Somit werden die Risiken, dass der Airbag 26 in Kontakt mit einem hervorstehenden Abschnitt der Schleife 54 gelangt, eingeschränkt oder sogar vermieden, der zu dem Risiko einer Beschädigung des Airbags 26 und/oder des Scharnier 38 führen würde.
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Des Weiteren wird hierin der Abschnitt der Schleife 54 in der Nähe seines freien Endes 58 durch einen schmelzbaren Rückhaltepunkt 60 in Position gehalten. In der in [3] gezeigten Position wird der Abschnitt der Schleife 54 in der Nähe seines freien Endes 58 durch einen schmelzbaren Rückhaltepunkt 60 in Position gehalten. In der veranschaulichten Position wird das Gewinde 52 vorzugsweise zwischen dem freien Ende 58 der Schleife 54 und der Klappe 36 gespannt gehalten.
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Für den Fall, dass sich der Airbag 26 entfaltet, kann der Abschnitt der Schleife 54 in der Nähe seines freien Endes 58 zunächst gegenüber dem unteren Abschnitt der Wand 19 des Zündkanals 16 in Position gehalten werden. Dann kann in einem zweiten Schritt der Abschnitt der Schleife 54 in der Nähe seines freien Endes 58 von dem schmelzbaren Rückhaltepunkt 60 gelöst werden, wodurch eine Verformung der Schleife 54 und insbesondere ihres Abschnitts in der Nähe seines freien Endes 58 ermöglicht wird. So ist es möglich, die Kinematik der Klappen 36 noch genauer für den Fall anzupassen, dass sich der Airbag 26 entfaltet.
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In dem in [4] gezeigten Beispiel bildet die Wand 19 des Zündkanals 16 einen Abweiser 62, während sich der Abschnitt der Schleife 54 in der Nähe seines freien Endes 58 im Wesentlichen in der Erstreckung des Teils der Wand 19 erstreckt, die nicht den Abweiser 62 bildet. Somit besteht ein Raum zwischen dem freien Ende 58 der Schleife 54 und dem freien Ende 64 des Abweisers 62, der durch die Wand 19 gebildet wird, wobei sich der Raum in einer Querrichtung in Bezug auf die Entfaltung des Airbags 26 befindet. Vorzugsweise ist der Raum zwischen dem freien Ende 58 der Schleife 54 und dem freien Ende 64 des Abweisers 62 derart, dass auch in dem Fall, dass sich der Airbag 26 entfaltet, was zu einer Verformung der Schleife 54 in Bezug auf ihre in [4] gezeigte Form führt, das freie Ende 58 der Schleife 54 nicht in Bezug auf das freie Ende 64 des Abweisers 62 quer in den Zündkanal 16 ragt. Die Risiken eines Kontakts zwischen dem Airbag 26 und dem freien Ende 58 der Schleife 54, was den Airbag 26 und/oder das Scharnier 38 beschädigen kann, werden eingeschränkt oder sogar vermieden.
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Das Beispiel von [5] unterscheidet sich von der von [4] dadurch, dass sich das freie Ende 58 der Schleife 54 gegenüber dem freien Ende 64 des Abweisers 62 in der Richtung des Airbags 26 erstreckt. Falls sich die Schleife 54 aufgrund der Entfaltung des Airbags 26 verformt, ragt somit das freie Ende 58 der Schleife 54 in Bezug auf den Abweiser 62, insbesondere an seinem freien Ende 64, in Querrichtung in den Zündkanal 16. Dies kann jedoch ermöglichen, eine günstigere Kinematik der Klappen 36, insbesondere eine größere und/oder schnellere Öffnung des Zündkanals 16 zu erhalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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