DE202023101696U1 - Land- oder forstwirtschaftlicher Fahrzeuganhänger - Google Patents

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Abstract

Land- oder forstwirtschaftlicher, zum Befahren eines unbefestigten Untergrundes bestimmter Fahrzeug-Anhänger, mit einem Raupenfahrwerk, das zwei im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Raupen (14) aufweist, wobei die Raupen (14) jeweils
• umlaufend angetrieben sind,
• ein Untertrum (18) aufweisen, welches die Aufstandsfläche der jeweiligen Raupe (14) auf dem Untergrund bestimmt,
• in der Art kippbar sind, dass die Aufstandsfläche der jeweiligen Raupe (14) auf dem Untergrund in der Kippstellung verringert ist im Vergleich zu einer Normalstellung,
• um eine Hochachse lenkbar sind
• und unterschiedlich schnell in der Art antreibbar sind, dass bei einer Kurvenfahrt des Anhängers ein Schlupf zwischen der kurveninneren und der kurvenäußeren Raupe (14) verringert und möglichst vermieden wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen land- oder forstwirtschaftlichen Fahrzeug-Anhänger, also einen Anhänger, der dazu bestimmt ist, möglicherweise unter anderem auch eine asphaltierte, betonierte oder gepflasterte Straße oder einen ähnlich befestigten Untergrund zu befahren, der aber insbesondere zum Befahren eines unbefestigten Untergrundes bestimmt ist, z. B. Äcker, Wiesen, Waldböden, unbefestigte Wege und dergleichen.
  • Beim Befahren eines unbefestigten Untergrundes besteht das Problem, dass je nach Tragfähigkeit des Untergrundes und je nach Gewicht des Anhängers der Untergrund Schaden nehmen kann. Die Schädigung kann von einer einfachen mechanischen Art sein, beispielsweise wenn in unbefestigten Wegen tiefe Rinnen als Fahrspuren erzeugt werden, die nachfolgenden Fahrzeugen mit einer eventuell anderen Spurweite die Befahrung des Weges erschweren. Die Schädigung kann jedoch auch einen erheblichen Eingriff in ein komplexes Bodengefüge bedeuten, beispielsweise wenn auf Wiesen und Weiden die obersten Bodenschichten einschließlich der Oberfläche und der dort wachsenden Pflanzen sehr stark verdichtet werden, oder aufgerissen und ggf. regelrecht umgegraben werden, wie dies beispielsweise traktionsbedingt oder durch seitliche Scherbewegungen erfolgen kann, wenn Kräfte vom Fahrwerk des Anhängers in den Untergrund eingeleitet werden.
  • Insbesondere wenn aufgrund gesetzlicher Vorschriften bestimmte Maßnahmen innerhalb eines bestimmten Zeitfensters erfolgen müssen, kann dies dazu führen, dass notwendigerweise ein unbefestigter Untergrund zu einem Zeitpunkt befahren werden muss, zu welchem aufgrund der momentanen Witterungsbedingungen die Tragfähigkeit des Untergrundes eine schonende, schadensarme oder schadensfreie Befahrung des Untergrundes nicht ermöglicht. Ein Beispiel dafür aus dem landwirtschaftlichen Bereich ist das Ausbringen organischer Düngemittel wie z.B. Gülle, das vornehmlich in bestimmten Zeiten im Frühjahr stattfinden muss, wobei alternative Ausbringungszeiten zunehmend eingeschränkt oder in absehbarer Zukunft vollständig verboten werden. Angesichts der hohen Gewichte, welche die gefüllten Güllefässer und die entsprechenden Fahrzeuganhänger aufweisen, sind Schädigungen des Bodens kaum zu vermeiden, wenn innerhalb des zulässigen Zeitfensters die organischen Düngemittel auf von Niederschlägen durchtränkten Böden ausgebracht werden müssen.
  • Druck- oder Schereinwirkungen, die bei der Ernte auf den befahrenen Untergrund und die dort befindlichen Reste der abgeernteten Pflanzen einwirken, können eine Zerstörung oder Zerkleinerung der Pflanzenreste bewirken und dadurch vorteilhaft sein, weil dadurch eine anschließende biologische Zersetzung dieser Pflanzenreste unterstützt wird. Da die Düngung jedoch zu Beginn des Pflanzenwachstums erfolgt, bedeutet in diesem Fall eine Druck- oder Schereinwirkung, die auf den befahrenen Untergrund einwirkt, oft auch eine Schädigung der dort befindlichen Pflanzen und in Folge auch dementsprechende Ernteausfälle, so dass die Druck- oder Schereinwirkungen in diesem Fall unerwünscht sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeug-Anhänger dahingehend zu verbessern, dass dieser beim Befahrung eines unbefestigten Untergrundes ermöglicht, auch unter ungünstigen Bedingungen eine Schädigung des Untergrundes gering zu halten oder sogar ganz zu vermeiden.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Anhänger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Um den Bodendruck zu verringern, weist der erfindungsgemäße Anhänger ein Raupenfahrwerk auf, also zwei im Wesentlichen - und insbesondere bei Geradeausfahrt - parallel zueinander verlaufende Raupen an Stelle eines oder mehrerer Radpaare. Die dabei jeweils umlaufende Raupe bestimmt mit ihrem Untertrum die Bodenaufstandsfläche. Diese ist bei einer Raupe erheblich größer als bei einem einzigen Rad oder selbst bei zwei hintereinander angeordneten Rädern einer Zwillingsachse. Eine Schadverdichtung des Bodens kann daher mittels der Raupe vermieden werden. Ähnlich wie bei einem Radfahrwerk zwei oder mehr Räder hintereinander angeordnet sein können, z. B. als Zwillingsachse, Zweiachs- oder Dreiachsfahrwerk, können auch bei einem erfindungsgemäßen Anhänger zwei oder mehr Raupen hintereinander angeordnet sein, um die Scherwirkung durch möglichst kurze Raupen möglichst gering zu halten und gleichzeitig dennoch eine möglichst große Bodenaufstandsfläche zugunsten eines möglichst geringen Bodendrucks zu erzielen. Nachfolgend werden rein beispielhaft stets nur die zwei Raupen erwähnt, die eine gemeinsame Achse bilden, ohne dass dadurch die Anwesenheit weiterer Rad- oder Raupen-Achsen an dem Anhänger ausgeschlossen ist.
  • Um nicht nur am Anhänger selbst, sondern auch am Zugfahrzeug Schädigungen des Bodens möglichst auszuschließen, sind die Raupen des Anhängers erfindungsgemäß angetrieben. So wird verhindert, dass Antriebsräder des Zugfahrzeugs aufgrund des hohen Antriebswiderstandes, den ein nicht angetriebener Anhänger darstellen kann, einen unerwünscht hohen Schlupf entwickeln oder auf dem Untergrund durchdrehen. Dadurch, dass der Anhänger selbst angetrieben ist, entfällt der vom Anhänger verursachte Antriebswiderstand für das Zugfahrzeug entweder vollständig oder wird um ein solches Maß reduziert, dass durchdrehende Antriebsräder oder der erwähnte unerwünscht hohe Schlupf ebenso vermieden werden wie die daraus resultierende Schädigung des Bodens. Außerdem kann durch den eigenen Antrieb, den der Anhänger aufweist, ggf. der Einsatz eines leistungsschwächeren und insbesondere leichteren Zugfahrzeugs ermöglicht werden, welches aufgrund seines geringeren Gewichts eine bessere Schonung des Bodens und der Pflanzen ermöglicht als ein leistungsstärkeres, schwereres Zugfahrzeug.
  • Problematisch können Scherbewegungen sein, mit welchen bei Kurvenfahrt die Raupen auf den Boden einwirken. Je länger das Untertrum ist, umso größer sind die bei der Kurvenfahrt auftretenden Scherbewegungen. Erfindungsgemäß sind die Raupen daher jeweils kippbar ausgestaltet, so dass das Untertrum ganz oder teilweise schräg gestellt werden kann und dementsprechend die Bodenaufstandsfläche der betreffenden Raupe verkürzt werden kann. Während der Kurvenfahrt kann daher unter Inkaufnahme einer Erhöhung des Bodendrucks die Raupe in diese Kippstellung gebracht werden, um Schädigungen des Bodens aufgrund einer Scherbewegung zu minimieren. Nach der Kurvenfahrt wird die Raupe zurück in ihre Normalstellung gebracht, in welcher sie ihre im Vergleich zur Kurvenfahrt größere Bodenaufstandsfläche aufweist und dementsprechend einen im Vergleich zur Kurvenfahrt geringeren Bodendruck erzeugt.
  • Um Scherbewegungen während einer Kurvenfahrt noch weiter zu reduzieren, ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, dass die Raupen jeweils um eine Hochachse gelenkt werden können. Auf diese Weise können Winkelabweichungen zwischen der durch das Fahrwerk bestimmten Fahrtrichtung des Anhängers und der Fahrtrichtung des Zugfahrzeugs eliminiert oder zumindest minimiert werden. Der Anhänger kann dem Zugfahrzeug also möglichst spurtreu folgen, um die aus den genannten Winkelabweichungen resultierende Scherbewegungen zu verringern oder sogar gänzlich zu vermeiden.
  • Schließlich ist erfindungsgemäß auch vorgesehen, dass die beiden Raupen unterschiedlich schnell angetrieben werden können, so dass bei einer Kurvenfahrt die unterschiedlich langen Wegstrecken der kurveninneren und der kurvenäußeren Raupe berücksichtigt werden können und bei gleicher Winkelgeschwindigkeit ein Schlupf zwischen der kurveninneren und der kurvenäußeren Raupe verringert und möglichst vermieden wird.
  • Alle Maßnahmen, die eine Schereinwirkung auf den Untergrund verringern oder vermeiden, verringern auch den Antriebswiderstand, den das Zugfahrzeug zu überwinden hat. Dadurch wird erstens die mechanische Belastung verringert, die durch die Antriebsräder auf den Untergrund einwirkt, so dass somit der Untergrund geschont wird. Zweitens ist eine geringere Antriebsleitung erforderlich, um das aus Zugfahrzeug und Anhänger bestehende Gespann zu bewegen, so dass der Energieverbrauch, z. B. Kraftstoffverbrauch, des Zugfahrzeugs möglicherweise reduziert werden kann.
  • Die Erfindung ist insbesondere in dem Fahrwerk des Anhängers verwirklicht. Das Fahrwerk weist eine Baugruppe auf, die als Anbindung bezeichnet wird und eine mechanische Schnittstelle darstellt, die einerseits an einen Fahrzeugrahmen des Anhängers anschließt und andererseits die Antriebstechnik trägt wie z. B. die Raupen, einen oder mehrere Antriebsmotoren, eine oder mehrere Bremsen und dergleichen. So kann mit vergleichsweise geringem konstruktivem Aufwand ein erfindungsgemäßer Anhänger geschaffen werden, indem ein an sich bereits bekannter Anhänger mittels einer an den Fahrzeugrahmen dieses Anhängers angepassten Anbindung mit dem Raupenfahrwerk versehen wird. Im Vergleich dazu, den gesamten Anhänger mit einem eigens an das Raupenfahrwerk angepassten Fahrzeugrahmen neu zu konstruieren, ermöglicht die Verwendung der erwähnten Anbindung, bei einer laufenden Serienfertigung der Anhänger einzelne Anhänger wahlweise erfindungsgemäß auszugestalten, und auch die Umrüstung eines bereits in Benutzung befindlichen Anhängers ist mittels einer an den Fahrzeugrahmen dieses Anhängers angepassten Anbindung möglich, so dass der Anhänger dann erfindungsgemäß ausgestaltet ist.
  • In einer Ausgestaltung weisen die Raupen jeweils einen eigenen Antriebsmotor auf. Durch eine individuell unterschiedliche Ansteuerung der Motoren können die Raupen bei Kurvenfahrt unterschiedlich schnell laufen, so dass eine mechanische Verbindung wie z. B. durch ein Differential nicht erforderlich ist.
  • In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Raupen des Anhängers mittels hydraulischer Antriebsmotoren angetrieben sind. Dazu weist der Anhänger einen Anschluss zur externen Energieversorgung auf, so dass eine am Anhänger vorhandene Hydraulikpumpe angetrieben werden kann, an welche als Verbraucher die hydraulische Antriebsmotoren der Raupen angeschlossen sind.
  • In einer Ausgestaltung weist der Anhänger zur externen Energieversorgung einen Zapfwellenanschluss auf. Die erwähnte Hydraulikpumpe des Anhängers kann daher mittels der Zapfwelle vom Zugfahrzeug aus angetrieben werden. So kann eine hydraulische Anlage des Zugfahrzeugs in an sich bekannter Weise genutzt werden, um das Ausbringen der Düngemittel zu ermöglichen, z. B. für den Antrieb einer Förderpumpe oder für die Schwenkantriebe der Düsenbalken. Die erforderliche Leistung für den Fahrantrieb des Anhängers kann von der hydraulischen Anlage des Zugfahrzeugs möglicherweise nicht bereitgestellt werden, über den Zapfwellenanschluss kann jedoch die für den Fahrantrieb dienende Hydraulikpumpe des Anhängers problemlos angetrieben werden.
  • In einer Ausgestaltung sind die Raupen jeweils um mehr als 15° lenkbar. Beispielsweise können sie zu einem maximalen Lenkwinkel im Bereich von 18° bis 20° zu beiden Seiten ausgelenkt werden, ausgehend von ihrer Stellung bei Geradeausfahrt. Die maximalen Lenkwinkel von mehr als 15° ermöglichen eine größtmögliche Schonung des Bodens auch dann, wenn mit dem Anhänge Kurven mit einem geringen Radius durchfahren werden.
  • In einer Ausgestaltung sind die Raupen jeweils einzeln lenkbar. So wird eine Antriebseinheit mit kompakten Abmessungen geschaffen, ohne dass die beiden Raupen miteinander durch ein Lenkgestänge oder dergleichen verbunden sein müssten. Ähnlich wie bei der Ausgestaltung, bei welcher die Raupen jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen, kann der Raum zwischen den beiden Raupen frei von die Raupen verbindenden Lenkelementen bleiben, so dass die konstruktive Freiheit bei der Konzeption des Anhängers möglichst groß ist. Unabhängig davon, ob es technisch bzw. fahrdynamisch sinnvoll ist, oder rechtlich zulässig ist, die beiden Raupen unterschiedlich zu bewegen, kann durch die Möglichkeit, die Raupen hinsichtlich ihrer Lenkbewegungen einzeln ansteuern zu können, eine mechanische Verbindung wie das erwähnte Lenkgestänge entfallen und die beiden Raupen können in Art einer elektronische Kopplung genauso synchron gelenkt werden wie mittels eines Lenkgestänges, wobei durch den Wegfall der mechanischen Verbindungselemente der Raum zwischen den beiden Raupen praktisch beliebig genutzt werden kann und ggf. auch die Bodenfreiheit des Anhängers in diesem Bereich verbessert werden kann.
  • In einer Ausgestaltung sind die Raupen jeweils mittels zweier entgegengesetzt wirksamer Hydraulikzylinder um die Hochachse lenkbar. Erstens wird so, wie oben erwähnt, eine Antriebseinheit mit kompakten Abmessungen geschaffen, indem jede Raupe separat lenkbar ist. Zweitens werden die aufzubringenden Kräfte an jeder Raupe auf zwei Hydraulikzylinder verteilt, so dass kleinere und preisgünstigere Hydraulikzylinder verwendet werden können im Vergleich zur Verwendung nur eines einzigen, größeren und stärkeren Hydraulikzylinders pro Raupe. Drittens können auch die zwei Hydraulikzylinder an zwei voneinander beabstandeten Punkten angreifen, so dass die auf die Raupe einwirkenden Lenkkräfte verteilt werden und die mechanische Belastung, welche auf die betroffenen Bauteile einwirkt, gering gehalten werden kann.
  • Der Anhänger weist eine Kupplung auf, die zum Anschluss des Anhängers an eine Anhängekupplung eines Zugfahrzeugs bestimmt ist. Zudem weist der Anhänger eine Längsachse auf, die bei Geradeausfahrt auch die Fahrtrichtung des Anhängers ist. In einer Ausgestaltung des Anhängers ist das Fahrwerk in Richtung der Längsachse des Anhängers verschiebbar und kann in unterschiedlichen Längsstellungen festgesetzt werden. Hierdurch kann die Stützlast beeinflusst werden, mit welcher sich die Kupplung des Anhängers an der Anhängekupplung des Zugfahrzeugs abstützt. Auf einem unbefestigten Untergrund trägt die korrekte Einstellung der Stützlast zur Schonung des Bodens bei: so können beispielsweise negative Stützlasten verhindert werden, die über die Anhängekupplung auf die hinteren Antriebsräder des Zugfahrzeugs als abhebende Kräfte einwirken, welche die Antriebsräder entlasten und somit deren Traktion verringern könnten, was zu erhöhtem Schlupf oder sogar zum Durchdrehen der Hinterräder und damit zu einer Schädigung der oberen Bodenschichten führen kann.
  • Die Möglichkeit, das Fahrwerk in Längs- bzw. Fahrtrichtung des Anhängers verschieben und an unterschiedlichen Stellen festsetzen zu können, kann an Fahrzeuganhängern auch unabhängig davon verwirklicht werden, ob der Fahrzeuganhänger zum Befahren eines unbefestigten Untergrundes bestimmt ist oder zum Befahren eines befestigten Untergrundes, insbesondere von Straßen, und auch unabhängig davon, ob es sich bei dem Fahrwerk des Anhängers um ein Raupen- oder ein Radfahrwerk handelt. Auf der Straße oder einem anderem befestigten Untergrund wirkt sich die korrekte Einstellung der Stützlast vorteilhaft auf das Fahrverhalten eines aus Zugfahrzeug und Anhänger bestehenden Gespanns aus, beispielsweise um am Zugfahrzeug durch ausreichende Traktion die gewünschte Übertragung von Antriebs- und Bremskräften zu gewährleisten, aber auch um ein „Nicken“ oder Aufschaukeln des Anhängers während der Fahrt zu vermeiden.
  • Zur Längsbeweglichkeit des Fahrwerks ist dieses in einer Ausgestaltung mittels eines Gleitlagers an einem Rahmen des Anhängers schiebebeweglich gelagert. Im Vergleich zu einer Wälzlagerung, beispielsweise in Form einer Rollenbahn oder dergleichen, wird mittels eines Gleitlagers eine robuste, gegen Verschmutzung erheblich unempfindlichere Lagerung geschaffen.
  • In einer Ausgestaltung weist ein solches Gleitlager wenigstens ein Gleitelement aus Kunststoff auf. Entsprechend reibungsarme, gleitfreudige und ausreichend druckbelastbare Kunststoffe sind handelsüblich erhältlich. Durch eingelagerte Festschmierstoffe sind sie erstens wartungsarm, weil sie keine Schmierung mit separaten Schmiermitteln erfordern. Zweitens sind sie wenig anfällig für Störungen, weil Verschmutzungen nicht leicht an ihnen anhaften und auch kein separates Schmiermittel wie Fett oder Öl das Anhaften von Verschmutzungen begünstigen kann. Beispielsweise kann das Kunststoff-Gleitelement als Gleitbahn ausgestaltet sein, die mit einem komplementären zweiten Gleitelement zusammenwirkt, das beispielsweise als Schlitten bezeichnet werden kann, auf der Gleitbahn hin und her gleiten kann und z. B. aus Metall oder ebenfalls aus Kunststoff bestehen kann.
  • Die Antriebsgeschwindigkeit und Schubkraft der einzelnen Raupen, sei sie gleich für Geradeausfahrt oder unterschiedlich für eine Kurvenfahrt, wird mittels einer elektronischen Steuerung automatisch bestimmt. In einer Ausgestaltung greift die Steuerung auf externe Daten zu, beispielsweise kann anhand von Bodenkarten und den dort ausgewiesenen trockeneren oder feuchteren Bodenflächen die Schubkraft des Anhängers auf feuchterem Untergrund erhöht werden, um einen unerwünscht großen Schlupf an den Antriebsrädern des Zugfahrzeugs zu vermeiden.
  • Auch die Lenkung der Raupen um eine jeweilige Hochachse, die auch als Lenkachse bezeichnet wird, wird automatisch gesteuert, so dass die Raupen möglichst spurtreu den Rädern des Zugfahrzeugs folgen und dementsprechend möglichst wenige Pflanzen von dem Gespann überfahren werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn Reihenkulturen wie z. B. Mais befahren werden, z. B. zum Zweck der bereits erwähnten organischen Düngung.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der rein schematischen Darstellungen näher erläutert. Dabei zeigt.
    • 1 in perspektivischer sowie auseinandergezogener Darstellung Bauteile eines Ausführungsbeispiels einer Anbindung,
    • 2 eine Seitenansicht der zusammengebauten Anbindung von 1,
    • 3 eine Draufsicht auf die Anbindung von 2,
    • 4 eine Ansicht von hinten auf die Anbindung von 2, und
    • 5 eine perspektivische Ansicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Anbindung ähnlich der von 2, mit daran montierten Antriebselementen.
  • 1 zeigt eine Anbindung 1, die Teil eines land- oder forstwirtschaftlichen Anhängers ist und deren einzelne Bauteile in auseinandergezogener Anordnung dargestellt sind. Ein Hydraulikzylinder 2 erstreckt sich in Längsrichtung der Anbindung 1, was der Geradeaus-Fahrtrichtung eines land- oder forstwirtschaftlichen Anhängers entspricht, von dem die Anbindung 1 einen Anteil bilden soll.
  • Der Hydraulikzylinder 2 verbindet eine hintere Traverse 3 mit einem Turm 4, auf dem oben eine Anschlussplatte 5 angeordnet ist, die durch eine vordere Verstärkung 6 und eine hintere Verstärkung 7 mechanisch verstärkt ist. In Längs- bzw. Fahrtrichtung verlaufen untere Gleitbahnen 8 und Gleitbahn-Verlängerungen 9, wobei sich jeweils seitlich außerhalb davon Führungsleisten 10 befinden. Unterhalb des Turms 4 ist ein Achsrohr 11 von einer Halteplatte 12 gehalten.
  • Die 2 bis 4 zeigen die Anbindung 1 im zusammengebauten Zustand. Der Hydraulikzylinder stützt sich an einer Stützplatte 18 ab, die sowohl direkt mit der Anschlussplatte 5 verschweißt ist als auch über drei Knotenbleche mit der Anschlussplatte 5 verbunden ist. Das Achsrohr 11 dient erstens zur Aufnahme zweier Raupenträger, so dass an den beiden gegenüberliegenden Enden des Achsrohrs 11 jeweils ein Raupenträger angeordnet werden kann. Zweitens definiert das Achsrohr 11 mit seiner Mittellinie eine gedachte Achse, um welche die Antriebsräder der beiden Raupen drehen, und drittens schneidet die gedachte Achse des Achsrohrs 11 zwei Hochachsen, welche als Lenkachsen dazu dienen, die beiden Raupen aus ihrer jeweiligen Geradeausstellung um 18° in beiden Richtungen auslenken zu können.
  • In der Draufsicht der 3 ist erkennbar, dass die unteren Gleitbahnen 8 und Gleitbahn-Verlängerungen 9 mit oberen Gleitbahnen 20 zusammenwirken und von diesen teilweise verdeckt sind. Die oberen Gleitbahnen 20 sind ortsfest am Anhänger montiert, insbesondere an den Längsträgern des Fahrzeugrahmens, und ermöglichen im Zusammenspiel mit den unteren Gleitbahnen 8 und Gleitbahn-Verlängerungen 9, dass die Anbindung 1 und somit das gesamte Fahrwerk des Anhängers in Längs- oder Fahrtrichtung des Anhängers verstellt werden kann, um so die Stützlast zu beeinflussen, die auf eine Anhängekupplung des Zugfahrzeugs einwirkt. Diese Längsverstellung der Anbindung 1 wird mittels des Hydraulikzylinders 2 bewirkt, der sich mittels der hinteren Traverse 3 am Fahrzeugrahmen des Anhängers abstützt.
  • 5 zeigt perspektivisch eine Anbindung 1 mit etlichen Bauteilen der Antriebstechnik. Auf einer Seite der Anbindung 1 ist eine Raupe 14 ersichtlich, die um Umlenkräder 15 umläuft, von denen ein vorderes Umlenkrad 15 dargestellt ist. Dementsprechend weist die Raupe 14 ein Obertrum 16 und ein Untertrum 17 auf, von denen das Untertrum 17 die Fläche definiert, mit welcher die Raupe 14 auf einem Untergrund aufliegt und die als Bodenaufstandsfläche bezeichnet ist.
  • Hydraulikschläuche 19 verlaufen von der Anbindung 1 nach vorn. Sie werden an ein Hydraulikaggregat angeschlossen, dass nahe der Kupplung des Anhängers angeordnet ist und an die Zapfwelle eines Zugfahrzeugs angeschlossen werden kann, so dass es von der Zapfwelle angetrieben wird. Die Hydraulikschläuche 19 versorgen hydraulische Antriebsmotoren der Raupen 14, den Hydraulikzylinder 2 zur Längsverstellung sowie die Hydraulikzylinder zur Lenkung der Raupen 14. Für die hydraulische Versorgung einer Einrichtung zum Ausbringen von Düngemittel könne dieselben Hydraulikschläuche 19 dienen, oder gegebenenfalls andere Hydraulikschläuche, die entweder wie die Hydraulikschläuche 19 ebenfalls an dasselbe Hydraulikaggregat des land- oder forstwirtschaftlichen Anhängers angeschlossen sind, oder die an den Hydraulikkreislauf eines Zugfahrzeugs angeschlossen werden können.
  • Bezugszeichen:
  • 1
    Anbindung
    2
    Hydraulikzylinder
    3
    Hintere Traverse
    4
    Turm
    5
    Anschlussplatte
    6
    vordere Verstärkung
    7
    hintere Verstärkung
    8
    Untere Gleitbahn
    9
    Gleitbahn-Verlängerung
    10
    Führungsleiste
    11
    Achsrohr
    12
    Halteplatte
    14
    Raupe
    15
    Umlenkrad
    16
    Obertrum
    17
    Untertrum
    18
    Stützplatte
    19
    Hydraulikschläuche
    20
    Obere Gleitbahn

Claims (9)

  1. Land- oder forstwirtschaftlicher, zum Befahren eines unbefestigten Untergrundes bestimmter Fahrzeug-Anhänger, mit einem Raupenfahrwerk, das zwei im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Raupen (14) aufweist, wobei die Raupen (14) jeweils • umlaufend angetrieben sind, • ein Untertrum (18) aufweisen, welches die Aufstandsfläche der jeweiligen Raupe (14) auf dem Untergrund bestimmt, • in der Art kippbar sind, dass die Aufstandsfläche der jeweiligen Raupe (14) auf dem Untergrund in der Kippstellung verringert ist im Vergleich zu einer Normalstellung, • um eine Hochachse lenkbar sind • und unterschiedlich schnell in der Art antreibbar sind, dass bei einer Kurvenfahrt des Anhängers ein Schlupf zwischen der kurveninneren und der kurvenäußeren Raupe (14) verringert und möglichst vermieden wird.
  2. Anhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Raupen (14) jeweils einen eigenen Antriebsmotor aufweisen.
  3. Anhänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anhänger einen Anschluss zur externen Energieversorgung aufweist sowie eine Hydraulikpumpe, an welche als Verbraucher hydraulische Antriebsmotoren der Raupen (14) angeschlossen sind.
  4. Anhänger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anhänger zur externen Energieversorgung einen Zapfwellenanschluss aufweist.
  5. Anhänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Raupen (14) jeweils um mehr als 15° lenkbar sind.
  6. Anhänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Raupen (14) jeweils mittels zweier entgegengesetzt wirksamer Hydraulikzylinder um die Hochachse lenkbar sind.
  7. Anhänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anhänger eine Kupplung aufweist, die zum Anschluss des Anhängers an eine Anhängekupplung eines Zugfahrzeugs bestimmt ist, und dass der Anhänger eine Längsachse aufweist, die bei Geradeausfahrt auch die Fahrtrichtung des Anhängers ist, und dass das Fahrwerk in Richtung der Längsachse des Anhängers verschiebbar und in unterschiedlichen Längsstellungen festsetzbar ist.
  8. Anhänger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerk mittels eines Gleitlagers an einem Rahmen des Anhängers schiebebeweglich gelagert ist.
  9. Anhänger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager wenigstens ein Gleitelement aus Kunststoff aufweist.
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