DE202023101420U1

DE202023101420U1 - Innenwulstentferner

Info

Publication number: DE202023101420U1
Application number: DE202023101420.8U
Authority: DE
Original assignee: Doehnert Guenter
Current assignee: Doehnert Guenter
Priority date: 2023-03-21
Filing date: 2023-03-21
Publication date: 2023-03-30
Anticipated expiration: 2033-03-22

Abstract

Innenwulstentferner für die Entfernung von innenseitigen Schweißwulsten geschweißter Rohrverbindungen, umfassend einen Schneidkopf (10) mit einer Antriebs- und Positionierachse (11), dadurch gekennzeichnet, dass dem Schneidkopf (10) zugeordnet ein Kameramodul (13) vorgesehen ist, mittels dessen die Entfernung eines Schweißwulstes dokumentierbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Innenwulstentferner für die Entfernung von innenseitigen Schweißwulsten geschweißter Rohrverbindungen, umfassend einen Schneidkopf mit einer Antriebs- und Positionierachse.
Innenwulstentferner der eingangs genannten Art sind bekannt und werden bei der Erstellung von Rohrleitungen verwendet, die aus Kunststoff-Rohrabschnitten durch Verschweißen aneinandergefügter Enden derselben hergestellt werden. Die Verschweißung erfolgt üblicherweise mittels entsprechender Schweißmaschinen auf der Baustelle, d. h. am Ort der Verlegung, in dem die zu verbindenden Enden zweier Rohrabschnitte an einen beheizten Schweißspiegel gepresst und aufgeschmolzen werden, anschließend der Schweißspiegel entfernt wird und die aufgeschmolzenen Rohrabschnitte aneinander gepresst werden. Dabei tritt innen- und außenseitig ein aus den aufgeschmolzenen Rohrendabschnitten gebildeter Schweißwulst an Kunststoffmaterial aus der Schweißnaht über die Innen- und Außenoberfläche der miteinander verbundenen Rohrabschnitte hervor, welcher anschließend abgetragen wird. im Bereich der Innenoberfläche wird hierzu ein Innenwulstentferner verwendet, der nach Erstellung der Schweißverbindung mittels der Antriebs- und Positionierachse soweit in die verschweißten Rohrabschnitte vorgeschoben wird, dass der Schneidkopf im Bereich der Schweißfuge zum Liegen kommt. Anschließend wird der Schneidkopf mittels der Antriebs- und Positionierachse in Rotation versetzt, wobei ein am Schneidkopf angeordnetes Schneidmesser den innenseitigen Schweißwulst abtrennt.
Eine qualitative Bewertung und Dokumentation der erfolgten Abtrennung bzw. Entfernung des innenseitigen Schweißwulstes ist mit den bekannten Innenwulstentfernern nicht vorgesehen, vielmehr wird hier auf die Sorgfalt und Erfahrung des Bedienungspersonals des Innenwulstentferners vertraut.
Beispielsweise bei der in letzter Zeit verstärkt aufgekommenen Verlegung neuer unterirdischer Stromtrassen wird vorgesehen, die eigentlichen Stromleitungen innerhalb einer aus den vorgenannten Kunststoff-Rohrabschnitten geschweißten Rohrleitung zu verlegen. Dabei wird, um den problemlosen Vorschub der Stromleitungen zu gewährleisten, eine exakte Dokumentation der erfolgreichen und vollständigen Entfernung der innenseitigen Schweißwulste gefordert.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, einen Innenwulstentferner der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Entfernung eines Schweißwulstes mit einfachen Mitteln beobachtbar und darüber hinaus auch dokumentierbar ist, um den gestiegenen Anforderungen beispielsweise im Rahmen der Ausschreibungen für die Verlegung von Stromtrassen Rechnung zu tragen.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe schlägt die Erfindung die Ausgestaltung eines Innenwulstentferners gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 1 vor.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Der erfindungsgemäße Vorschlag sieht vor, dass dem Schneidkopf zugeordnet ein Kameramodul vorgesehen ist, mittels dessen die Entfernung eines Schweißwulstes dokumentierbar ist.
Durch eine geringfügige Modifikation der an sich bekannten und bewährten Innenwulstentferner ist es von daher möglich, zugleich mit der Einbringung des Schneidkopfes in den Bereich der zu bearbeitenden Schweißnaht auch eine dem Schneidkopf zugeordnetes Kameramodul benachbart zur Schweißnaht zu positionieren und den Vorgang der Entfernung des innenseitigen Schweißwulstes mittels des Schneidkopfes anhand von Bildern des Kameramoduls zu beobachten und zu dokumentieren. Da erfindungsgemäß das Kameramodul dem Schneidkopf zugeordnet am Innenwulstentferner vorgesehen ist, bedarf es keines zusätzlichen Arbeitsganges, etwa einer nachgeordneten endoskopischen Untersuchung des Rohres, sondern die Arbeit und das Resultat der Arbeit des Schneidkopfes wird in Echtzeit vom Kameramodul beobachtet und dokumentiert.
Nach einem Vorschlag der Erfindung umfasst das Kameramodul ein Gehäuse mit einer im Gehäuse gehalterten Kamera und die Kamera ist mit einem Rechner zur Bildverarbeitung verbunden, der dazu eingerichtet ist, Bilder der Kamera an ein Endgerät zu übertragen, abzuspeichern und/oder über eine Schnittstelle bereitzustellen.
Das Gehäuse, welches beispielsweise von einem stirnseitig offenen Rohrabschnitt gebildet sein kann, schützt die im Gehäuse gehalterte Kamera und gegebenenfalls den mit der Kamera verbundenen Rechner vor mechanischen Beschädigungen im rauen Baustellenumfeld.
Der zur Bildverarbeitung vorgesehene Rechner kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung über eine geeignete Funk-Datenverbindung, beispielsweise WLAN oder Bluetooth, die von der Kamera aufgenommenen Bilder an ein geeignetes Endgerät, zum Beispiel ein Smartphone oder Tablet übertragen, sodass der Bediener den Prozess des Entfernens des Schweißwulstes in Echtzeit verfolgen kann. Zusätzlich können die Bilddaten über eine entsprechende Schnittstelle direkt im Schweißprotokoll einer CNC-Schweißmaschine gespeichert werden, die die Schweißverbindung der Rohrabschnitte vorgenommen hat. Damit ist eine genaue Zuordnung der jeweiligen Schweißnaht und des entfernten Schweißwulstes möglich.
Auch können die Bilddaten der Kamera auf dem Rechner abgespeichert und beispielsweise am Ende eines Arbeitsvorganges oder Arbeitstages zu Dokumentations- und Archivierungszwecken ausgelesen werden. Die Daten können darüber hinaus auch an einem an der Rohrleitung angebrachten Speicherchip abgespeichert werden, der zu beliebigen späteren Zeitpunkten geortet und beispielsweise im Schadensfall ausgewertet werden kann.
Die Stromversorgung des Rechners und der Kamera erfolgt vorzugsweise über einen ebenfalls am Kameramodul vorgesehenen Akku, dessen Kapazität vorzugsweise mindestens einen kompletten Arbeitstag abdeckt.
Das Kameramodul des erfindungsgemäßen Innenwulstentferners kann sowohl vor als auch hinter dem Schneidkopf positioniert sein.
Unter einer Positionierung vor dem Schneidkopf versteht man eine Anordnung auf der Antriebs- und Positionierachse, d. h. beim Einbringen des Innenwulstentferners in die geschweißte Rohrleitung liegt das Kameramodul vom offenen Ende der Rohrleitung her betrachtet vor dem Schneidkopf.
Alternativ kann nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung am Schneidkopf auf der der Antriebs- und Positionierachse abgewandten Seite auch eine zusätzliche Halteachse vorgesehen sein, auf der das Kameramodul befestigt ist, sodass am in die Rohrleitung eingebrachten Innenwulstentferner vom offenen Ende der Rohrleitung her betrachtet das Kameramodul hinter dem Schneidkopf angeordnet ist.
Sofern der Schneidkopf mit einer solchen Halteachse ausgerüstet ist, kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung an dem dem Schneidkopf abgewandten Ende der Halteachse ein vorzugsweise flexibler Mitnehmer angeordnet sein, der beim Herausziehen des Innenwulstentferner aus der Rohrleitung an der Innenoberfläche derselben vorbeistreicht und den vom Schneidkopf abgetrennten Innenwulst mitnimmt, sodass er ebenfalls aus der Rohrleitung herausgezogen wird.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind der Abstand und/oder die winklige Ausrichtung des Kameramoduls zum Schneidkopf veränderbar, um den Blickwinkel der Kamera an unterschiedliche Innendurchmesser der mittels des Schneidkopfes zu bearbeitenden Rohrleitung anzupassen. Ferner kann auch die Auflösung der Kamera physisch oder softwaremäßig beispielsweise an unterschiedliche Farben der zu erstellenden Rohrleitung angepasst werden.
Weitere Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

1 eine schematische Seitenansicht eines Innenwulstentferners gemäß der Erfindung;
2 den Innenwulstentferner gemäß 1 in einer vergrößerten ausschnittsweisen perspektivischen Darstellung.

Aus der 1 ist ein Innenwulstentferner 1 ersichtlich, der einen an sich bekannten Schneidkopf 10 sowie eine daran befestigte Antriebs- und Positionierachse 11 umfasst. Die Antriebs- und Positionierachse 11 weist eine Länge auf, die größer als die Länge der miteinander zu verschweißen Rohrabschnitte gewählt ist, sodass nach Herstellung einer Schweißverbindung zwischen zwei Rohrabschnitten der Schneidkopf 10 mittels der Antriebs- und Positionierachse 11 vom freien Ende der solchermaßen gebildeten Rohrleitung her bis in den Bereich der erstellten Schweißnaht vorgeschoben werden kann.
Der Schneidkopf 10 ist üblicherweise von einem Schneidarm 100 sowie zwei Stützarmen 102 gebildet, die sternförmig jeweils gleiche Winkel zueinander einschließen und auch gleiche Längen aufweisen, wobei im Bereich ihrer gemeinsamen Verbindung die Antriebs- und Positionierachse 11 angreift.
Am freien Ende der Stützarme 102 sind Stützrollen 103 angeordnet und am freien Ende des Schneidarms 100 ist eine Schneidklinge 101 gehaltert. Durch entsprechende Wahl der Längen von Schneidarm 100 sowie den Stützarmen 102 und der zwischen diesen eingeschlossenen Winkel kann der Schneidkopf 10 an den Innendurchmesser der hier nicht dargestellten Rohrleitung derart angepasst werden, dass die Stützrollen 103 an der Innenoberfläche abrollen und die Schneidklinge 101 auf der Innenoberfläche rotiert, wenn der Schneidkopf 10 durch entsprechenden Drehantrieb der Antriebs- und Positionierachse 11 in Rotation versetzt wird. Auf diese Weise entfernt die Schneidklinge 101 bei Positionierung des Schneidkopfs 10 im Bereich der Schweißnaht den vorhandenen innenseitigen Schweißwulst.
Um diesen Vorgang der Entfernung des innenseitigen Schweißwulst in einem einzigen Arbeitsgang zu bewirken und zugleich auch zu dokumentieren, ist auf der der Antriebs- und Positionierachse 11 gegenüberliegenden Seite des Schneidkopfes 10 in koaxialer Fortsetzung zu Antriebs- und Positionierachse 11 eine Halteachse 12 vorgesehen, auf der in einem gewissen Abstand zum Schneidkopf 10 eine Kameramodul 13 mit einem entsprechenden Befestigungsmittel 131 befestigt ist.
Wie in näheren Einzelheiten auch aus der 2 ersichtlich, umfasst das Kameramodul 13 ein aus einem Rohrabschnitt gebildetes Gehäuse 130, welches zumindest an seinem dem Schneidkopf 10 zugewandten axialen Ende offen ist.
Innerhalb des Gehäuses 130 ist ein Ringlicht 132 zur Beleuchtung sowie eine Ausnehmung 133 zur Aufnahme einer hier nicht dargestellten Kamera angeordnet, deren Blickrichtung insoweit auf den Schneidkopf 10 ausgerichtet ist. Die Neigung der Anordnung aus Ringlicht 132 und Ausnehmung 133 zur Längsachse des Gehäuses 130 kann variiert werden, da die gesamte Einheit über das Gehäuse 130 durchsetzende Neigeachsen 134 schwenkbar innerhalb des Gehäuses 130 angeordnet ist.
Zudem sind auf der Halteachse 12 mehrere in regelmäßigen Abständen eingebrachte Aufnahmebohrungen 120 vorgesehen, in welchen das Gehäuse 130 mittels eines Gleitstückes 138 und des Befestigungsmittels 131 in unterschiedlichen Abständen gemäß Pfeil A in 1 zum Schneidkopf 10 angeordnet werden kann. Dies richtet sich vornehmlich nach dem Innendurchmesser der zu bearbeitenden Rohrleitung.
Das Kameramodul 13 verfügt darüber hinaus über einen hier nicht dargestellten und mit der Kamera verbundenen Rechner, der in der Lage ist, Bilder der Kamera zum einen zu speichern, zum anderen aber auch über eine geeignete Funk-Datenleitung, zum Beispiel mittels WLAN oder Bluetooth an ein entfernt angeordnetes Endgerät, zum Beispiel ein Smartphone oder ein Tablet zu senden, sodass ein Bediener des Innenwulstentferners 1 in Echtzeit die Entfernung des Schweißwulstes mittels des Schneidkopfes 10 beobachten und bewerten kann.
Zusätzlich können die Bilddaten auch vom Rechner an einer entsprechenden Schnittstelle bereitgestellt werden, um diese beispielsweise in das Arbeitsprotokoll einer CNC-Schweißmaschine zu importieren, die die Schweißverbindung der Rohrabschnitte bewirkt, sodass die Entfernung des Schweißwulstes der jeweiligen Schweißnaht zugeordnet und dokumentiert sowie archiviert werden kann.
Ferner erkennt man in der Darstellung gemäß 1, dass in Fortsetzung der Halteachse 12 noch eine Achsausleger 14 vorgesehen ist, an dessen freiem Ende ein Mitnehmer 15 angeordnet ist, dessen flexible Enden 150 an der Innenoberfläche der hier nicht dargestellten Rohrleitung anliegen. Sobald der Innenwulstentferner 1 nach Entfernung des Schweißwulstes in der Darstellung gemäß 1 nach links aus der Rohrleitung herausgezogen wird, streichen die flexiblen Enden 150 an der zuvor bearbeiteten Schweißnaht vorbei und nehmen den abgetrennten Schweißwulst mit, sodass auch dieser zuverlässig aus der Rohrleitung herausgezogen wird, ohne dass es eines weiteren Arbeitsschrittes bedarf.
Mit der vorangehend erläuterten Erfindung ist es somit möglich, in einem einzigen und sich von der Handhabung nicht von bisherigen Innenwulstentfernern unterscheidenden Arbeitsgang nicht nur den Schweißwulst im Bereich der Innenoberfläche der Rohrleitung zu entfernen, sondern diesen Vorgang zugleich auch aktivierbar mit Bildmaterial zu dokumentieren und auch nach Abschluss des Entfernungsvorgangs den abgetrennten Schweißwulst zuverlässig aus der Rohrleitung zu entfernen.

Claims

Innenwulstentferner für die Entfernung von innenseitigen Schweißwulsten geschweißter Rohrverbindungen, umfassend einen Schneidkopf (10) mit einer Antriebs- und Positionierachse (11), dadurch gekennzeichnet, dass dem Schneidkopf (10) zugeordnet ein Kameramodul (13) vorgesehen ist, mittels dessen die Entfernung eines Schweißwulstes dokumentierbar ist.
Innenwulstentferner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kameramodul (13) ein Gehäuse (130) mit einer im Gehäuse (130) gehalterten Kamera umfasst und die Kamera mit einem Rechner zur Bildverarbeitung verbunden ist und der Rechner dazu eingerichtet ist, Daten und Bilder der Kamera an ein Endgerät zu übertragen, abzuspeichern und/oder über eine Schnittstelle bereitzustellen.
Innenwulstentferner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner über eine Funk-Datenverbindung mit einem entfernt angeordneten Endgerät verbindbar ist.
Innenwulstentferner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kameramodul (13) auf der Antriebs- und Positionierachse (11) befestigt ist.
Innenwulstentferner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Schneidkopf (10) auf der der Antriebs- und Positionierachse (11) abgewandten Seite eine Halteachse (12) angeordnet ist und das Kameramodul (13) auf der Halteachse (12) befestigt ist.
Innenwulstentferner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass am dem Schneidkopf (10) abgewandten Ende der Halteachse (12) ein Mitnehmer (15) für den entfernten Schweißwulst angebracht ist.
Innenwulstentferner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand und/oder die winklige Ausrichtung des Kameramoduls (13) zum Schneidkopf (10) veränderbar ist.
Innenwulstentferner nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner derart eingerichtet ist, dass die abgespeicherten Daten und Bilder auf einem am Rohr befestigbaren Speicherchip abzulegen.