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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Speichervorrichtung, umfassend zumindest einen Energiespeicher, mindestens ein elektrisches Heizelement, mindestens eine Anschlussleitung, wobei die mindestens eine Anschlussleitung dazu ausgebildet ist, dem mindestens einen elektrischen Heizelement elektrische Energie zuzuführen, wobei das mindestens eine elektrische Heizelement dazu ausgebildet ist, die elektrische Energie in Wärmeenergie umzuwandeln und an den Energiespeicher abzugeben sowie eine Speichervorrichtungsanordnung.
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Vorrichtungen zum Speichern von Wärmeenergie sind im Stand der Technik bekannt und in vielen Bereichen umgesetzt. Dabei kommen eine Vielzahl von Techniken und Speichermedien zum Einsatz. Es sind unterschiedliche Arten von Speichervorrichtungen bekannt, beispielsweise Latentwärmespeicher, Aquiferspeicher und sensible Speicher. Durch das Voranschreiten der Energiewende mit einer größer werdenden Anzahl von regenerativen Energieerzeugern gewinnt die Speicherung von Energie an immer größerer Bedeutung. Ziel ist es hierbei Energie zur Verfügung zu stellen, wenn keine oder wenig Energie aus regenerativen Quellen zur Verfügung steht. Ein Ansatzpunkt ist elektrische Energie in Wärmeenergie zu wandeln und zu speichern. Die aus der Wärmeenergie rückgewonnene Energie kann dann auf vielfältige Weise genutzt werden. Trotz der Notwendigkeit insbesondere regenerativ erzeugte elektrische Energie zu speichern, ist es eine Anforderung an Speichervorrichtungen wirtschaftlich rentabel zu arbeiten. Bislang sind für die Speicherung von elektrischer Energie als Wärmeenergie in Speichervorrichtungen entweder mehrere Energieumwandlungsschritte erforderlich oder die Speichertemperaturen sind in einem eng begrenzten Bereich verfügbar. Dies senkt die Wirtschaftlichkeit solcher Speichervorrichtungen.
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An diesem Punkt setzt die Erfindung an.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Speichervorrichtung vorzuschlagen, die eine Erhöhung des Wirkungsgrades bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit bietet.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Speichervorrichtung gelöst, umfassend zumindest einen Energiespeicher, mindestens ein elektrisches Heizelement, mindestens eine Anschlussleitung, wobei die mindestens eine Anschlussleitung dazu ausgebildet ist, dem mindestens einen elektrischen Heizelement elektrische Energie zuzuführen, wobei das mindestens eine elektrische Heizelement dazu ausgebildet ist, die elektrische Energie in Wärmeenergie umzuwandeln und an den Energiespeicher abzugeben, wobei der Energiespeicher ein Feststoff ist, der dazu ausgebildet ist Wärmeenergie aufzunehmen und abzugeben und wobei das mindestens eine elektrische Heizelement in und/oder an den Energiespeicher gefügt ist.
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Die vorgeschlagene Speichervorrichtung gehört zur Gruppe der sensiblen Wärmespeicher. Diese verändern beim Aufnehmen und Abgeben der Wärmeenergie ihre „fühlbare“ Temperatur. Das bedeutet, dass die Wärmeenergieaufnahme und -abgabe durch eine Temperaturänderung des Speichermediums erfolgt. Da diese Speichervorrichtungen keine Phasenumwandlungen durchlaufen, ist es möglich, die Speichervorrichtungen über einen breiten Temperaturbereich, insbesondere im Hochtemperaturbereich, einzusetzen.
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Die Speichervorrichtung weist einen Feststoff als Energiespeicher auf. Das wenigstens eine elektrische Heizelement steht in direkter Wirkbeziehung mit dem Energiespeicher, d.h. die von dem elektrischen Heizelement erzeugte Wärmeenergie wird direkt auf den Feststoff des Energiespeichers übertragen. Dies bietet einen besonderen Vorteil der Speichervorrichtung, da kein weiterer Energieumwandlungsschritt erforderlich ist, welcher mit Umwandlungsverlusten verbunden wäre. Durch das direkte Übertragen der Wärmeenergie auf den Feststoff des Energiespeichers wird der Wirkungsgrad von eingesetzter zu abgespeicherter Energie gesteigert.
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Durch das Fügen des mindestens einen Heizelementes in und/oder an den Energiespeicher wird eine formschlüssige, kraftschlüssige oder stoffschlüssige Verbindung erreicht. Diese kann lösbar oder unlösbar ausgeführt sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Energiespeicher erste und zweite Speichermittel umfasst, wobei in dem ersten Speichermittel ein Hohlraum ausgebildet ist und die zweiten Speichermittel in das erste Speichermittel einsetzbar sind. Vorzugsweise ist das erste Speichermittel so ausgebildet, dass die zweiten Speichermittel von oben, auf eine Einbausituation der Speichervorrichtung bezogen, in den Hohlraum des ersten Speichermittels eingesetzt werden. Hierbei weist das erste Speichermittel eine Abdeckplatte auf. Dieser Aufbau der Speichervorrichtung bietet besondere Vorteile beispielsweise im Wartungs- oder Reparaturfall. Bei einem Defekt ist es möglich, die zweiten Speichermittel aus dem Hohlraum des ersten Speichermittels durch die Abdeckplatte nach oben herauszuziehen und beispielsweise die zweiten Speichermittel oder das mindestens eine Heizelement auszuwechseln.
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Es kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine elektrische Heizelement in die zweiten Speichermittel eingebettet, vorzugsweise eingegossen, ist. Das mindestens eine elektrische Heizelement kann durch die Einbettung in die zweiten Speichermittel die Wärmeenergie direkt an die zweiten Speichermittel abgeben. Ein Energieverlust durch die Abgabe an ein Umgebungsmedium wird dadurch minimiert und der Wirkungsgrad der genutzten Energie erhöht. Das mindestens eine elektrische Heizelement ist mit der Anschlussleitung verbunden, wobei die Anschlussleitung vorzugsweise durch mindestens eine Öffnung in der Abdeckplatte von den zweiten Speichermitteln aus der Speichervorrichtung herausgeführt wird. Durch das Herausführen der Anschlussleitung durch die Abdeckplatte ist es möglich, dass sich die Anschlussleitung nur in einem möglichst kleinen Bereich innerhalb des Energiespeichers befindet, der durch das mindestens eine elektrische Heizelement erwärmt wird und damit die Umgebungstemperatur der Anschlussleitung erhöht.
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Um eine Speichervorrichtung rentabel betreiben zu können, ist ein Ziel möglichst viel Wärmeenergie in der Speichervorrichtung speichern zu können. Hierzu ist die Wärmekapazität des Feststoffs des Energiespeichers einer der wichtigsten Parameter. Daher kann es vorgesehen sein, dass der Feststoff des Energiespeichers eine Wärmekapazität von 0,8 bis 1,2 kJ*kg-1*K-1 hat, beispielsweise Beton, Schamotte, Steine oder EcoMagHSM. Grundsätzlich ist es möglich, dass auch Feststoffe mit einer höheren als der angegebenen Wärmekapazität genutzt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Energiespeicher von mindestens drei Abgrenzungsmitteln umgeben ist, wobei das erste und das zweite Abgrenzungsmittel durch einen ersten Zwischenraum und das zweite und das dritte Abgrenzungsmittel durch einen zweiten Zwischenraum voneinander beabstandet sind. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass der erste Zwischenraum mit einer ersten Isolierung und der zweite Zwischenraum mit einer zweiten Isolierung gefüllt sind. Hierbei kann es vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die erste Isolierung eine Mineral-Wolle-Isolierung und die zweite Isolierung Luft ist. Der Energiespeicher ist von dem ersten Abgrenzungsmittel, beispielsweise einem Blechmantel umgeben. Das erste Abgrenzungsmittel dichtet den Energiespeicher ab und verleiht diesem Stabilität. Die erste Isolierung dient dazu den Energiespeicher gegen Wärmeverlust gegenüber der Umgebung zu isolieren. Um die erste Isolierung ist das zweite und das dritte Abgrenzungsmittel, beispielsweise ein zweiter und ein dritter Blechmantel angeordnet, wobei das dritte Abgrenzungsmittel die Außenhülle der Speichervorrichtung bildet. Die zweite Isolierung dient zur Temperaturabsenkung der Außenhülle.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Speichervorrichtung als Hochtemperatur-Speichervorrichtung ausgebildet ist, wobei das mindestens eine elektrische Heizelement geeignet ist den Energiespeicher auf eine Temperatur ≤ 600°C zu erwärmen. Die Nutzung eines Feststoffes als Energiespeicher macht es möglich die Speichervorrichtung in einem großen Temperaturbereich zu betreiben, da der Feststoff keine Phasenumwandlung während der Wärmeaufnahme oder Wärmeabgabe durchläuft. Bei einer derart hohen Speichertemperatur kann der Prozess der Energierückgewinnung mit einer hohen Temperatur starten, was zu einer Erhöhung des Wirkungsgrades auch bei der Energierückgewinnung führen kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass die zweiten Speichermittel als Platten ausgebildet sind, wobei eine Ausdehnung in zwei Raumrichtungen groß gegenüber der Ausdehnung in der dritten Raumrichtung ist. Dabei kann es besonders vorteilhaft vorgesehen sein, dass die zweiten Speichermittel versetzt und beabstandet zueinander in das erste Speichermittel einsetzbar sind, wobei ein Bereich, welcher durch die Versetzung und Beabstandung des zweiten Speichermittels innerhalb des ersten Speichermittels frei bleibt, einen Kanal, vorzugsweise einen mäanderförmigen Kanal, bildet. Die Ausbildung der zweiten Speichermittel als Platten, die in das erste Speichermittel einsetzbar sind, bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen ist eine Modulbauweise möglich, wobei je nach Bedarf eine unterschiedliche Anzahl an zweiten Speichermitteln in das erste Speichermittel eingesetzt werden, je nachdem welche Speicherkapazität zur Verfügung stehen soll. Ebenso ist es möglich, einzelne zweite Speichermittel aus dem Hohlraum des ersten Speichermittels zu entfernen und beispielsweise auszutauschen oder zu reparieren. Auch ist es möglich den Kanal, der durch die zweiten Speichermittel innerhalb des ersten Speichermittels ausgebildet wird, je nach Anforderungen zu gestalten. Ein mäanderförmiger Kanal bietet hierbei Vorteile, ist jedoch nicht die einzige denkbare Lösung.
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Für die Energierückgewinnung ist es erforderlich die in dem Energiespeicher gespeicherte Wärmeenergie zurückzugewinnen. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass die Speichervorrichtung einen Einlass und einen Auslass aufweist, wobei der Einlass und der Auslass an jeweils einem ersten Ende an eine Außenumgebung angrenzt und an jeweils einem zweiten Ende an gegenüberliegenden Enden des Kanals. Es besteht die Möglichkeit, dass über den Einlass, beispielsweise mittels eines Ventilators, ein Wärmeträger, vorzugsweise Luft, durch den Kanal zum Auslass führbar ist. Die Luft streicht an den Speichermitteln vorbei und nimmt die im Energiespeicher gespeicherte Wärmeenergie auf. Durch die Energieaufnahme wird die Temperatur des Wärmeträgers erhöht.
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Ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung, umfasst dabei wenigstens die nachfolgenden Schritte:
- - Zuführen von elektrischer Energie über die mindestens eine Anschlussleitung zu dem mindestens einen elektrischen Heizelement,
- - Umwandlung der elektrischen Energie in Wärmeenergie durch das mindestens eine elektrische Heizelement,
- - Abgabe der Wärmeenergie durch das mindestens eine elektrische Heizelement an den Energiespeicher,
- - Erwärmung des Energiespeichers auf ≤ 600°C.
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Es kann vorgesehen sein, dass nach dem Aufwärmen des Energiespeichers ein Wärmeträger durch den Einlass in den Kanal geführt wird und durch den Auslass entnommen wird, wobei der Wärmeträger innerhalb des Kanals die Wärmeenergie der Speichervorrichtung aufnimmt.
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Um die auf den Wärmeträger übertragene Energie nutzen zu können, wird der Wärmeträger nach dem Durchströmen des Kanals und dem Austreten durch den Auslass einer weiteren Nutzung beispielsweise in einer Speichervorrichtungsanordnung zugeführt.
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Die Speichervorrichtungsanordnung umfasst zumindest eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung und mindestens ein Modul zur Erzeugung von Heißwasser, Heißluft und/oder Heißdampf.
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Dabei kann es vorgesehen sein, dass das mindestens eine Modul ein Wärmetauscher und/oder ein Thermoöl-Dampferzeuger ist. Das Modul zur Erzeugung von Heißwasser oder Heißluft kann beispielsweise ein Wärmetauscher sein, der im Stand der Technik bekannt ist. Dieser wird auf der Primärseite durch die vom Wärmeträger aufgenommene Wärmenergie gespeist und stellt auf der Sekundärseite das jeweilige Medium, hier beispielsweise Heißwasser und/oder Heißluft, mit einer einstellbaren Temperatur bereit. Zur Temperaturregelung kann zwischen dem Auslass des Energiespeichers und dem Modul eine Mischklappe vorgeschaltet sein. Zur Erzeugung von Heißdampf kann zunächst ein Wärmetauscher eingesetzt werden, dem primärseitig der Wärmeträger zugeführt wird und der sekundärseitig heißes Thermoöl bereitstellt. Diese Wärmetauscher sind ebenfalls am Markt erhältlich. In einem zweiten Verfahrensschritt wird dann ein Thermoöl-Dampferzeuger eingesetzt, welcher primärseitig das heiße Thermoöl aus dem vorgeschalteten Wärmetauscher erhält und sekundärseitig Heißdampf bereitstellt.
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Ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtungsanordnung, umfasst wenigstens die nachfolgenden Schritte:
- - Zuführen von elektrischer Energie über die mindestens eine Anschlussleitung zu dem mindestens einen elektrischen Heizelement,
- - Umwandlung der elektrischen Energie in Wärmeenergie durch das mindestens eine elektrische Heizelement,
- - Abgabe der Wärmeenergie durch das mindestens eine elektrische Heizelement an den Energiespeicher,
- - Erwärmung des Energiespeichers auf ≤ 600°C.
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Dabei kann es vorgesehen sein, dass nach dem Aufwärmen der Speichervorrichtung ein Wärmeträger durch den Einlass in den Kanal geführt wird und durch den Auslass entnommen wird, wobei der Wärmeträger innerhalb des Kanals die Wärmeenergie der Speichervorrichtung aufnimmt.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der Wärmeträger dem mindestens einen Modul zur Erzeugung von Heißwasser, Heißluft und/oder Heißdampf zugeführt wird.
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Der erfindungsgemäße Speichervorrichtungsanordnung kann vorzugsweise in industriellen Bereichen eingesetzt werden, wo ein erheblicher Bedarf an Energie besteht. Die bereitgestellte Heißluft, das bereitgestellte Heißwasser oder der bereitgestellte Heißdampf kann vielfältig genutzt werden. Ein besonderer Vorteil ist es, wenn der Bedarf an elektrischer Energie zu einem Teil aus regenerativen Stromerzeugungsanlagen gedeckt wird. Hier bieten sich insbesondere Photovoltaikanlagen an. Es kann jedoch jede Art der elektrischen Energieerzeugung genutzt werden. Die Speicherung der elektrischen Energie nach der Umwandlung in Wärmeenergie in der Speichervorrichtung kann erfolgen, wenn die elektrische Energie anfällt, beispielsweise tagsüber, oder wenn ein Überschuss im Stromnetz verfügbar ist, welcher die Beschaffungspreise senkt. Die Rückgewinnung der gespeicherten Energie erfolgt zu den Zeiten, in denen weniger oder keine elektrische Energie aus der regenerativen Stromerzeugungsanlage zur Verfügung steht (z.B. während der Nacht).
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsbeispielen der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen nachfolgend beschrieben. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Teile und für Teile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung
- 2 eine Schnittdarstellung A-A von 1
- 3 einen schematischen Ablauf der Energiespeicherung und Rückgewinnung in einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtungsanordnung
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Es ist nicht notwendig, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung alle nachfolgend beschriebenen Merkmale aufweist. Es ist auch möglich, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung nur einzelne Merkmale der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels aufweist.
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1 zeigt eine Draufsicht auf eine Speichervorrichtung 1 mit einem Energiespeicher 2, wobei der Energiespeicher 2 ein erstes und zweite Speichermittel 5, 6 aufweist. Der Energiespeicher 2 ist ein Feststoff, der dazu ausgebildet ist Wärmeenergie aufzunehmen und abzugeben. In die zweiten Speichermittel 6 sind elektrische Heizelemente 3 eingebettet, beispielsweise eingegossen. Die elektrischen Heizelemente 3 sind über in 2 gezeigten Anschlussleitungen 4 mit einer nicht näher dargestellten Stromerzeugungsanlage verbunden. Das erste Speichermittel 5 weist einen Hohlraum auf, in den die als Platten ausgebildeten zweiten Speichermittel 6 einsetzbar sind. Das erste Speichermittel 5 weist hierfür eine Abdeckplatte 16 auf, durch die die zweiten Speichermittel 6 in das erste Speichermittel 5 in einer Einbausituation der Speichervorrichtung 1 von oben eingebracht werden können. 2 zeigt, dass die Anschlussleitungen 4 durch die Abdeckplatte 16 nach oben aus der Speichervorrichtung 1 herausgeführt werden. Der Energiespeicher 2 ist von einem ersten, einem zweiten und einem dritten Abgrenzungsmittel 7, 8, 9 umgeben, wobei das erste und das zweite Abgrenzungsmittel 7, 8 durch einen ersten Zwischenraum 10 und das zweite und das dritte Abgrenzungsmittel 8 ,9 durch einen zweiten Zwischenraum 11 voneinander beabstandet sind. Der erste Zwischenraum 10 ist mit einer Mineral-Wolle-Isolierung und der zweite Zwischenraum 11 mit Luft gefüllt. Die Abgrenzungsmittel 7, 8, 9 können beispielsweise aus Blech gefertigte Mäntel sein. Das erste Abgrenzungsmittel 7 dichtet den Energiespeicher 2 ab und verleiht diesem Stabilität. Die erste Isolierung 10 dient dazu den Energiespeicher 2 gegen Wärmeverlust gegenüber der Umgebung zu isolieren. Um die erste Isolierung 10 ist das zweite und das dritte Abgrenzungsmittel 8, 9, beispielsweise ein zweiter und ein dritter Blechmantel angeordnet, wobei das dritte Abgrenzungsmittel 9 die Außenhülle der Speichervorrichtung 1 bildet. Die zweite Isolierung 11 dient zur Temperaturabsenkung der Außenhülle.
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Die zweiten Speichermittel 6 sind so in das erste Speichermittel 5 eingesetzt, dass ein mäanderförmiger Kanal 12 ausgebildet wird. 1 zeigt einen Einlass 13 und einen Auslass 14, die an jeweils einem ersten Ende an eine Außenumgebung angrenzen und an jeweils einem zweiten Ende an gegenüberliegenden Enden des Kanals 12. Über den Einlass 13 ist es vorgesehen, dass beispielsweise mittels eines Ventilators 15, ein Wärmeträger, vorzugsweise Luft, in den Kanal 12 eingebracht und durch den Kanal 12 zum Auslass 14 geführt wird.
Ziel der Speichervorrichtung 1 ist es elektrische Energie, die über die Anschlussleitungen 4 den elektrischen Heizelementen 3 zugeführt wird, als Wärmeenergie in der Speichervorrichtung 1 zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder verfügbar zu machen. Hierzu wird über die Anschlussleitungen 4 elektrische Energie den elektrischen Heizelementen 3 zugeführt. Die erzeugte Wärmeenergie wird von den Heizelementen 3 an den Energiespeicher 2 abgegeben. Der Feststoff des Energiespeichers 2, beispielsweise Beton, Schamotte, Steine oder EcoMagHSM, nimmt die Wärmeenergie auf und wird auf bis zu 600°C erwärmt. Es ist für einen hohen Wirkungsgrad von Vorteil, wenn die Wärmekapazität des Feststoffs möglichst hoch ist. Die Wärmekapazität kann in einem Bereich von 0,8 bis 1,2 kJ*kg-1*K-1 liegen. Es können prinzipiell alle Feststoffe mit einer Wärmekapazität in dem vorgenannten Bereich als Feststoff des Energiespeichers genutzt werden.
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Für die Energierückgewinnung ist es erforderlich, die in dem Energiespeicher 2 gespeicherte Wärmeenergie zurückzugewinnen. Hierzu wird über den Einlass 13 ein Wärmeträger, vorzugsweise Luft, durch den Kanal 12 zum Auslass 14 geführt. Die Luft streicht an den Speichermitteln 5, 6 vorbei und nimmt die im Energiespeicher 2 gespeicherte Wärmeenergie auf. Durch die Energieaufnahme wird die Temperatur des Wärmeträgers erhöht.
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Um die auf den Wärmeträger übertragene Energie nutzen zu können, wird der Wärmeträger nach dem Durchströmen des Kanals 12 und dem Austreten durch den Auslass 14 einer weiteren Nutzung beispielsweise Modulen einer Speichervorrichtungsanordnung zugeführt.
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3 zeigt einen schematischen Ablauf der Energiespeicherung und Rückgewinnung in einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtungsanordnung und einer Stromerzeugungsanalage. Einen besonders großen Nutzen bietet die Speichervorrichtungsanordnung, wenn die Stromerzeugungsanlage mit einem regenerativen Energieträger betrieben wird. Die gängigste am Markt verfügbare Lösung sind Photovoltaikanlagen, die zur Erzeugung der elektrischen Energie die Sonnenenergie nutzen. Zum Betreiben der Speichervorrichtungsanordnung ist aber ohne Einschränkung jede Art von elektrischer Energie nutzbar. Dies bietet vielfältige Möglichkeiten und eine hohe Versorgungssicherheit.
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Die elektrische Energie wird wie beschrieben in der Speichervorrichtung 1 gespeichert und zur Energierückgewinnung auf einen Wärmeträger übertragen. Die Speichervorrichtungsanordnung umfasst neben der Speichervorrichtung 1 mindestens ein Modul zur Erzeugung von Heißwasser, Heißluft und/oder Heißdampf. Es kann ein Modul oder auch mehrere Module der Speichervorrichtung 1 nachgeschaltet sein.
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Die Module können Wärmetauscher und/oder Thermoöl-Dampferzeuger sein. Das Modul zur Erzeugung von Heißwasser oder Heißluft kann beispielsweise ein Wärmetauscher sein, der im Stand der Technik bekannt ist. Dieser wird auf der Primärseite durch die vom Wärmeträger aufgenommene Wärmenergie gespeist und stellt auf der Sekundärseite das jeweilige Medium, hier beispielsweise Heißwasser und/oder Heißluft, mit einer einstellbaren Temperatur bereit. Zur Temperaturregelung kann zwischen dem Auslass 14 des Energiespeichers 2 und dem Modul eine Mischklappe vorgeschaltet sein. Zur Erzeugung von Heißdampf kann zunächst ein Wärmetauscher eingesetzt werden, dem primärseitig der Wärmeträger zugeführt wird und der sekundärseitig heißes Thermoöl bereitstellt. Diese Wärmetauscher sind ebenfalls am Markt erhältlich. In einem zweiten Verfahrensschritt wird dann ein Thermoöl-Dampferzeuger eingesetzt, welcher primärseitig das heiße Thermoöl aus dem vorgeschalteten Wärmetauscher erhält und sekundärseitig Heißdampf bereitstellt.
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Je nach nachgeschaltetem Modul kann das erzeugte Heißwasser, die erzeugte Heißluft oder der erzeugte Heißdampf unterschiedlich genutzt werden. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Beispielsweise ist es möglich, die Energie als Heizwärme für Aufenthaltsbereiche oder Prozesswärme im industriellen Bereich zu nutzen. Auch eine Rückverstromung ist möglich, so dass am Ende des Prozesses wieder elektrische Energie zur Verfügung steht.