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Die Erfindung betrifft sackverpackte Zuschlagstoffe eines Flüssigbodens, umfassend einen Füllstoff und jedenfalls ein Bindemittel und einen Plastifikator als Zusatzstoffe. Ferner betrifft die Erfindung eine Sackverpackung für Zuschlagstoffe eines Flüssigbodens.
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Als Flüssigboden wird zeitweise fließfähiger und selbstverdichtender Verfüllbaustoff bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus in der Regel granular beziehungsweise pulverförmig vorliegenden Zuschlagstoffen, insbesondere einem Füllstoff, einem Bindemittel und einem Plastifikator, und Zugabewasser (Anmachwasser). Aufgrund seiner guten Fließfähigkeit ist Flüssigboden in der Lage, auch ohne Verdichtungsarbeiten Hohlräume auszufüllen. Zudem ist Flüssigboden aufgrund einer kristallinen Wasserbindung sehr schwindarm beziehungsweise volumenstabil (Schwindung unter 1 %) und behält insofern nach dem Aushärten nahezu vollständig sein Volumen. Spätere Nachsetzungen von Verfüllungen sind dadurch verhindert. Aufgrund dieser positiven Baustoffeigenschaften sorgt Flüssigboden auch an schwer zugänglichen Stellen, wie beispielsweise unter Kabeln und Rohrleitungen, für eine optimale Verdichtung. Im Gegensatz zur Auffüllung mit Füllsand oder Aushubboden beziehungsweise Füllboden erfordert die Verfüllung mit Flüssigboden keine schichtweise Verdichtung und kann insofern zeit- und kostensparender durchgeführt werden. Ebenso können erschütterungsbedingte Schäden an angrenzenden Bauwerken durch Verdichtungsarbeiten vermieden werden. Im Unterschied zu Beton und Mörtel weist Flüssigboden keinen oder einen deutlich geringeren Anteil an hydraulischen Bindemitteln, insbesondere Zement auf, sodass Flüssigboden nach dem Eintrag nicht oder nur in geringem Umfang nachhärtet. Vorteilhaft kann demzufolge eingebauter Flüssigboden nachträglich wieder einfach mechanisch gelöst und ausgebaut werden. Da als Füllstoff für Flüssigboden insbesondere auch der Bodenaushub verwendet werden kann, ermöglicht Flüssigboden eine ressourcenschonende und homogene Verfüllung, mit einer Bodenbeschaffenheit, die im Wesentlichen dem nebenliegenden Naturzustand gleicht.
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Flüssigboden findet aufgrund seiner positiven Materialeigenschaften daher eine zunehmende Verwendung insbesondere im Erd-, Tief- und Straßenbau sowie im Deich- und Dammbau.
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Im Stand der Technik wird Flüssigboden entweder in einem stationären Flüssigbodenwerk fertig vorgemischt und dann von einem Fahrmischer zur Baustelle gebracht oder in einer fahrbaren, in der Regel LKW-basierten in situ Flüssigboden-Erzeugeranlage, wie sie beispielsweise in der
DE 10 2018 002 252 B2 offenbart ist, vor Ort an der Baustelle angemischt und dann verfüllt. Für Baustellen, die nur eine geringe Menge an Flüssigboden benötigen, beispielsweise häufig bei privaten Endverbrauchern, ist diese LKW-basierte Bereitstellung des Flüssigbodens oftmals nicht praktikabel und unwirtschaftlich. Es besteht daher ein Bedarf, Flüssigboden auch für derartige Anwendungen in einer geeigneten Form bereitzustellen beziehungsweise anbieten zu können.
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Eine Herausforderung besteht dabei darin, dass Flüssigboden Zusatzstoffe enthält, die bei einem vorzeitigen Feuchtigkeitseintrag abbinden können und insofern ihre definierten Eigenschaften verändern. Dieses Problem kann bereits auftreten, wenn die Zusatzstoffe mit der in dem oftmals als Füllstoff für Flüssigboden verwendeten Aushubboden vorhandenen Restfeuchte in Kontakt geraten. Zudem ist es von Interesse, dass der Füllstoff eine definierte Restfeuchte aufweist und dass die Zusatzstoffe und der Füllstoff einerseits und der Anteil an Zugabewasser andererseits in einem vorbestimmten Mengenverhältnis zueinander vorliegen, um Flüssigboden mit definierten Materialeigenschaften herstellen zu können. Je nach Anwendungsfall bestehen jedoch oftmals unterschiedliche Anforderungen an den Flüssigboden, sodass das Mengenverhältnis der Zuschlagstoffe zueinander beziehungsweise das Verhältnis von Zugabewasser zu den Zuschlagstoffen variieren kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Zuschlagstoffe von Flüssigboden in einer geeigneten Verpackungsform beziehungsweise eine Verpackung hierfür anzugeben.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Sackverpackung eine besonders geeignete Verpackungsform zur Lösung der Aufgabe darstellt.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Schutzanspruchs 1 auf. Demzufolge gibt die Erfindung sackverpackte Zuschlagstoffe eines Flüssigbodens an, umfassend einen Füllstoff und umfassend jedenfalls ein Bindemittel und einen Plastifikator als Zusatzstoffe, wobei der Füllstoff in einer ersten Packung und die Zusatzstoffe in wenigstens einer von der ersten Packung abgetrennten weiteren Packung verpackt sind.
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Es werden insofern die Zuschlagstoffe sackverpackt bereitgestellt, wobei der Füllstoff und die Zusatzstoffe in voneinander getrennten Packungen verpackt sind.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine Reaktion der Zusatzstoffe mit der in dem Füllstoff enthaltenen Restfeuchte verhindert ist und die vorbestimmten Materialeigenschaften dieser Flüssigbodenkomponenten bis zur Anmischung mit Zugabewasser erhalten beziehungsweise unverändert bleiben.
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Die erfindungsgemäße sackverpackte Bereitstellung der Flüssigboden-Zuschlagstoffe ermöglicht es ferner, dass diese auch in kleinen Mengen, beispielsweise in Gebindegrößen zwischen 15 kg und 50 kg angeboten werden können. Damit wird Flüssigboden auch für den Privatsektor zugänglicher und die Zuschlagstoffe können in einem aufeinander abgestimmten Mengenverhältnis für definierte Flüssigboden-Materialeigenschaften beispielsweise im Baustoffhandel oder in Baumärkten in den dort üblichen Gebindegrößen angeboten werden.
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Selbstverständlich können die erfindungsgemäß sackverpackten Zuschlagstoffe für Flüssigboden auch in großen, für gewerbliche Anwendungen typischen Gebindegrößen bereitgestellt werden, beispielsweise in Form von sogenannten Big-Packs mit einem Tragvolumen von typischerweise 1.000 kg und mehr.
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Die sackverpackte Bereitstellung der Zuschlagstoffe ermöglicht es zudem, dass der Flüssigboden auf der Baustelle vor Ort angemischt werden kann mit einfachen, kompakten Werkzeugen, beispielsweise in einer konventionellen Mischmaschine oder in einem Speiseimer mit einem Handrührwerk. Vorteilhaft kann dabei genau die Menge an Flüssigboden angemischt werden, die für die zu verfüllende Aushubstelle benötigt wird.
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Kerngedanke der Erfindung ist es demzufolge, den Füllstoff und die Zusatzstoffe von Flüssigboden in getrennten Packungen verpackt bereitzustellen.
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Als Plastifikator wird ein Zusatzstoff bezeichnet, welcher die temporäre Fließfähigkeit des Flüssigbodens ermöglicht, indem er das Zugabewasser im fließfähigen Zustand in der Flüssigbodenmatrix hält. Ein geeigneter Plastifikator ist beispielsweise Bentonit.
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Als Bindemittel beziehungsweise Beschleuniger wird ein Zusatzstoff bezeichnet, der dem Flüssigboden beziehungsweise dem Plastifikator das Zugabewasser zu einem definierten Zeitpunkt wieder entzieht. Ein geeignetes Bindemittel ist beispielsweise Zement.
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Zusätzlich können insbesondere Stabilisatoren oder Kalk als weitere Zusatzstoffe vorhanden sein.
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Auf den Einsatz chemischer, nicht umweltverträglicher Zusatzstoffe soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung weitestgehend verzichtet werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Bindemittel in einer ersten weiteren Packung und der Plastifikator in einer von der ersten weiteren Packung abgetrennten zweiten weiteren Packung verpackt. Hierdurch können die einzelnen Zusatzstoffe getrennt verpackt und beispielsweise in vorbestimmten Mengen bereitgestellt werden.
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Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die Zusatzstoffe in einer einzigen weiteren Packung verpackt. Die Zusatzstoffe sind hierbei bevorzugt als Gemisch in die weitere Packung aufgenommen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist jedenfalls das Bindemittel in einer vor einem Luftfeuchtigkeitseintritt schützenden und bevorzugt wasserdichten weiteren Packung verpackt. Somit ist sichergestellt, dass das Bindemittel nicht vorzeitig, das heißt vor dem Anmischen des Flüssigbodens, abbinden kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind der Füllstoff und die Zusatzstoffe in einem vorbestimmten Mengenverhältnis bereitgestellt. Der Anteil an Zusatzstoffen beträgt dabei bevorzugt weniger als 5 Masse-%. Im Umkehrschluss beträgt der Anteil an Feststoff bevorzugt mindestens 95 Masse-%. Ein besonders fließfähiger Flüssigboden erfordert beispielsweise einen höheren Plastifikatoranteil, wohingegen ein Flüssigboden mit einer Frühbelastbarkeit zum beschleunigten Abbinden einen höheren Bindemittelanteil aufweist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Füllstoff aus Sand beziehungsweise Kies beziehungsweise aus Bodenaushub oder einem Gemisch hieraus gebildet. Vorteilhaft kann insofern der ausgehobene Boden (Bodenaushub) in Form von einem fließfähigem Flüssigbodengemisch wieder an der Aushubstelle verfüllt werden, ohne dass hierfür Verdichtungsarbeiten erforderlich sind. Die Verfüllung mit Flüssigboden ist insofern besonders ressourcenschonend.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Füllstoff auf eine vorbestimmte Restfeuchte getrocknet. Hierdurch ist beispielsweise Sackverpackungsmaterial einer Sackverpackung vor einem Aufweichen und Beschädigungen durch die Restfeuchte des Füllstoffs geschützt.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Schutzanspruchs 10 auf. Demzufolge umfasst eine Sackverpackung für Zuschlagstoffe eines Flüssigbodens, insbesondere für erfindungsgemäße sackverpackte Zuschlagstoffe eines Flüssigbodens, einen ersten Sack, wobei in dem ersten Sack eine erste Packung zur Aufnahme eines Füllstoffs des Flüssigbodens gebildet ist und wobei für Zusatzstoffe des Flüssigbodens
- - wenigstens eine von der ersten Packung abgetrennte weitere Packung von einem weiteren Sack bereitgestellt ist, wobei der weitere Sack in den ersten Sack eingelegt ist beziehungsweise an dem ersten Sack befestigt ist,
- - beziehungsweise wobei im Inneren des ersten Sacks wenigstens eine Trennwand vorgesehen ist, derart, dass in dem ersten Sack eine die erste Packung definierende erste Kammer und wenigstens eine die weitere Packung umschließende weitere Kammer gebildet sind.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Sackverpackung separate Packungen für den Füllstoff des Flüssigbodens einerseits und für die Zusatzstoffe des Flüssigbodens andererseits bereitstellt. Vorteilhaft können die Zusatzstoffe somit vor einem Einwirken der in dem Füllstoff enthaltenen Restfeuchte geschützt aufbewahrt werden. Zudem ist es hierdurch auf einfache Weise möglich, die Zuschlagstoffe des Flüssigbodens in definierten beziehungsweise aufeinander abgestimmten Mengen abzupacken.
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Kerngedanke der Erfindung ist es insofern, eine Sackverpackung anzugeben, die eine getrennte Packung für den Füllstoff und die Zusatzstoffe eines Flüssigbodens ermöglicht.
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Die wenigstens eine Trennwand des ersten Sacks ist bevorzugt aus demselben Material wie eine Außenhülle des ersten Sacks hergestellt. Die Trennwand beziehungsweise der weitere Sack können mit der Außenhülle des ersten Sacks beispielsweise verklebt, vernäht oder verschweißt sein.
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Der weitere Sack kann innenseitig oder außenseitig und sowohl kopfseitig, fußseitig als auch bauchseitig an dem ersten Sack befestigt sein.
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Alternativ kann der wenigstens eine weitere Sack als Einlage in den ersten Sack eingelegt sein. Der erste Sack weist in diesem Fall ein gegenüber dem wenigstens einen weiteren Sack größeres Füllvolumen auf. Vorteilhaft sind hierbei die Zusatzstoffe doppelt und insofern besonders gut gegenüber einem Feuchtigkeitseintritt geschützt verpackt, da der erste Sack hier als eine Umverpackung beziehungsweise Zusatzverpackung fungiert.
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Beispielsweise kann auf der Außenhülle eines Sacks der Sackverpackung die für den anzumischenden Flüssigboden erforderliche Menge an Zugabewasser angegeben beziehungsweise aufgedruckt sein. Dadurch ist es insbesondere für Laien stark vereinfacht, den Flüssigboden in einem optimalen Wasser-Feststoff-Verhältnis anzumischen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der erste Sack beziehungsweise der weitere Sack aus Zellulosestoff, Papier, Pappe beziehungsweise Folienmaterial hergestellt. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Zellulosestoff beziehungsweise das Papier beziehungsweise die Pappe beziehungsweise das Folienmaterial voll recycelbar.
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Vorteilhaft ermöglicht dieses Sackverpackungsmaterial ein besonders einfaches Anmischen des Flüssigbodens. Die Sackverpackung kann hierfür beispielsweise zusammen mit dem verpackten Flüssigboden und dem Zugabewasser in eine Mischmaschine eingegeben werden, wobei das zellulose-/papier-/papp-/folienbasierte Sackverpackungsmaterial zerkleinert wird und sich nicht störend auf die Materialeigenschaften des angemischten Flüssigbodengemisches auswirkt. Vorteilhaft braucht insofern das Sackverpackungsmaterial vor dem Anmischen des Flüssigbodens nicht entfernt werden.
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Vorzugsweise ist das Sackverpackungsmaterial ausgebildet, die Zuschlagstoffe vor einem Feuchtigkeitseintritt insbesondere durch Luftfeuchtigkeit zu schützen. Insbesondere für die unter Feuchtigkeitseinwirkung abbindenden Zusatzstoffe, beispielsweise das Bindemittel, ist eine Packung aus einem dementsprechenden und bevorzugt wasserdichten Sackverpackungsmaterial vorzusehen. Selbstverständlich können die Säcke beziehungsweise Trennwände mehrlagig beziehungsweise aus Verbundmaterial hergestellt sein.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der weitere Sack im Inneren wenigstens eine weitere Trennwand auf derart, dass eine erste weitere Kammer zur Bereitstellung einer ersten weiteren Packung für ein Bindemittel des Flüssigbodens und eine zweite weitere Kammer zur Bereitstellung einer zweiten weiteren Packung für einen Plastifikator des Flüssigbodens gebildet sind. Hierdurch können die Zusatzstoffe beziehungsweise insbesondere das Bindemittel und der Plastifikator des Flüssigbodens einzeln verpackt bereitgestellt werden. Vorzugsweise ist die weitere Trennwand aus demselben Sackverpackungsmaterial hergestellt wie der zweite Sack und mitdemselben beispielsweise vernäht, verschweißt beziehungsweise verklebt.
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Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Erfindungsgemäß beschriebene Merkmale und Details der Sackverpackung gelten selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäß sackverpackten Zuschlagstoffen eines Flüssigbodens und umgekehrt. So kann auf die Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen werden. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung und haben keinen einschränkenden Charakter. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 3 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 4 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem vierten Ausführungsbeispiel,
- 5 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem fünften Ausführungsbeispiel,
- 6 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem sechsten Ausführungsbeispiel,
- 7 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem siebten Ausführungsbeispiel,
- 8 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem achten Ausführungsbeispiel,
- 9 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem neunten Ausführungsbeispiel und
- 10 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sackverpackung in einem zehnten Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren sind verschiedene Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß sackverpackter Zuschlagstoffe eines Flüssigbodens beziehungsweise einer Sackverpackung 1 hierfür angegeben. Zur Herstellung von Flüssigboden werden diese Zuschlagstoffe mit Zugabewasser angemischt. Zu den Zuschlagstoffen gehören ein Füllstoff 10 einerseits und Zusatzstoffe, insbesondere ein Bindemittel 11 und ein Plastifikator 12, andererseits. Die Erfindung basiert auf der Idee, die Zuschlagstoffe eines Flüssigbodens sackverpackt bereitzustellen, wobei die Zusatzstoffe und der Füllstoff voneinander getrennt verpackt sind.
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Der Füllstoff 10 kann beispielsweise aus Sand, aus Kies beziehungsweise aus einem Aushubboden oder aus einem Gemisch der vorgenannten Baustoffe gebildet werden. Ebenso ist die Verwendung von Recyclingmaterial, beispielsweise zerkleinertem Bauschutt, Holzspänen oder dergleichen, als Füllstoff 10 denkbar.
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Zement stellt ein geeignetes Bindemittel 11 für den Flüssigboden dar. Selbstverständlich sind jedoch auch nicht zementbasierte beziehungsweise hydraulische Bindemittel 11 geeignet. Ein geeigneter Plastifikator 12 ist Bentonit oder ein vergleichbares quellfähiges Tonmineral oder dergleichen.
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Neben dem Bindemittel 11 und dem Plastifikator 12 können als weitere Zusatzstoffe für den Flüssigboden ein Stabilisator oder Kalk vorgesehen sein.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sackverpackung 1 ist in der 1 in einer perspektivischen Ansicht mit verdeckten Kanten dargestellt und aus einem ersten Sack 2 gebildet. Der erste Sack 2 ist hierbei im geschlossenen Zustand mit einer vollständig geschlossenen Außenhülle dargestellt. Im Inneren weist der erste Sack 2 zwei durchgehend mit der Außenhülle verbundene Trennwände 4, 5 auf. Die Trennwände 4, 5 sind senkrecht zueinander orientiert derart, dass in dem ersten Sack 2 insgesamt drei geschlossene und voneinander abgetrennte Kammern gebildet sind. Die Kammern definieren jeweils eine Packung 7, 8.1, 8.2 für die Feststoffbestandteile des Flüssigbodens. Eine erste Packung 7 mit einem vergleichsweise großen Volumen ist für die Aufnahme des Füllstoffs 10 vorgesehen. Zwei weitere Packungen 8.1, 8.2 sind für die Aufnahme der Zusatzstoffe vorgesehen. Eine erste weitere Packung 8.1 dient hierbei der Aufnahme des Bindemittels 11. Eine zweite weitere Packung 8.2 dient der Aufnahme des Plastifikators 12.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sackverpackung 1 gibt 2 an. Die Sackverpackung 1 ist hierbei aus insgesamt drei Säcken 2, 3.1, 3.2 gebildet. Dabei sind in einen voluminösen ersten Sack 2 zwei in Bezug auf das Volumen kleinere, weitere Säcke 3.1 und 3.2 eingelegt. Der erste Sack 2 bildet hier insofern für die weiteren Säcke 3.1, 3.2 eine Zusatz-/Umverpackung. Die Säcke 2, 3.1, 3.2 bilden jeweils eine verschließbare Packung. Der erste Sack 2 stellt eine erste Packung 7 für den Füllstoff des Flüssigbodens bereit. Ein erster weiterer Sack 3.1 stellt eine erste weitere Packung 8.1 für das Bindemittel 11 bereit. Ein zweiter weiterer Sack 3.2 stellt eine zweite weitere Packung 8.2 für den Plastifikator 12 bereit.
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Ein alternatives drittes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Sackverpackung 1 zeigt 3. Die Sackverpackung 1 ist hierbei aus dem ersten Sack 2 und aus einem weiteren Sack 3, welcher kopfseitig an dem ersten Sack 2 befestigt ist und gegenüber dem ersten Sack 2 ein geringeres Volumen aufweist, gebildet. Der erste Sack 2 stellt die verschließbare erste Packung 7 für den Füllstoff 10 bereit. Der zweite Sack 3 stellt eine verschließbare weitere Packung 8 für die Zusatzstoffe bereit. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist insofern vorgesehen, dass die Zusatzstoffe beziehungsweise das Bindemittel 11 und der Plastifikator 12 gemeinsam als Gemisch in dem zweiten Sack 3 verpackt sind.
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Die 3 bis 10 geben jeweils weitere alternative Ausführungsbeispiele für eine erfindungsgemäße Sackverpackung 1 beziehungsweise für einen erfindungsgemäß sackverpackten Flüssigboden in einer Schnittansicht an.
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Das Ausführungsbeispiel nach 4 ähnelt im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel nach 1, mit dem Unterschied, dass die in einem Fußbereich des ersten Sacks 2 durch die Trennwände 4, 5 gebildeten Kammern beziehungsweise weiteren Packungen 8.1, 8.2 ein geringeres Volumen aufweisen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 5 weist der erste Sack 2 im Inneren eine einzige durchgehende Trennwand 4 auf, sodass in dem ersten Sack 2 zwei Kammern unterschiedlichen Volumens gebildet sind. Die figürlich obere Kammer definiert die verschließbare erste Packung 7 für den Füllstoff. Die figürlich untere Kammer definiert die verschließbare weitere Packung 8 für die Zusatzstoffe.
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6 gibt ein sechstes Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Sackverpackung 1 an, bei welchem der weitere Sack 3 eine weitere Trennwand 6 aufweist derart, dass in dem weiteren Sack 3 zwei Kammern gebildet sind. Die Kammern definieren jeweils eine weitere Packung 8.1, 8.2 für eine separate Aufnahme der Zusatzstoffe. Der weitere Sack 3 ist hierbei als Einlage in den mit dem Füllstoff 10 gefüllten ersten Sack 2 aufgenommen.
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Das Ausführungsbeispiel nach 7 entspricht weitestgehend demjenigen nach 2, wobei die weiteren Säcke 3.1, 3.2 eine abweichende Gestalt aufweisen. Der erste weitere Sack 3.1 weist hier eine eiförmige Gestalt auf. Der zweite weitere Sack 3.2 weist eine quaderförmige Gestalt auf. Die weiteren Säcke 3.1, 3.2 sind hier wie gehabt in dem voluminöseren ersten Sack 2 als Einlage aufgenommen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 8 ist der weitere Sack 3 am figürlich rechten Rand des Kopfbereichs im Inneren des ersten Sacks 2 befestigt. Der weitere Sack 3 weist eine weitere Trennwand 6 auf, sodass darin zwei Kammern gebildet sind, welche wie gehabt die erste weitere Packung 8.1 und die zweite weitere Packung 8.2 definieren.
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9 gibt ein alternatives weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sackverpackung 1 an, wobei der weitere Sack 3 im Inneren und mittig im Kopfbereich des ersten Sacks 2 befestigt ist. Der weitere Sack 3 weist hier eine einzige Kammer beziehungsweise eine einzige weitere Packung 8 für die Zusatzstoffe auf.
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Ein alternatives zehntes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sackverpackung 1 ist in der 10 angegeben. Die Sackverpackung 1 weist hierbei den ersten Sack 2 mit einer einzigen durchgehenden ersten Trennwand 4 auf. Demzufolge sind in dem ersten Sack 2 zwei Kammern gebildet, welche die erste Packung 7 und die erste weitere Packung 8.1 definieren. Die zweite weitere Packung 8.2 wird hiervon einem weiteren Sack 3 bereitgestellt, welcher bauchseitig außen an dem ersten Sack 2 befestigt ist.
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Die erfindungsgemäße Sackverpackung 1 ist nicht auf die figürlich dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise können die Säcke 2, 3, 3.1, 3.2 eine abweichende Form oder unterschiedliche Verschlussarten aufweisen. Die Säcke 2, 3, 3.1, 3.2 können beispielsweise auf unterschiedlichste Art und Weise zusammengefaltet oder zusammengerollt beziehungsweise aufgewickelt sein.
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Die Befestigung der Säcke 2, 3, 3.1, 3.2 aneinander beziehungsweise die Befestigung der Trennwände 4, 5, 6 daran und zueinander kann auf unterschiedlichste Art erfolgen, beispielsweise durch Verkleben, Vernähen oder Verschweißen.
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Zusätzlich zu dem Bindemittel 11 und dem Plastifikator 12 kann der Flüssigboden weitere Zusatzstoffe aufweisen, beispielsweise Kalk oder einen Stabilisator, die in separaten weiteren Packungen 8, 8.2, 8.3 oder mit anderen Zusatzstoffen gemischt verpackt bereitgestellt werden können. Es ist insofern denkbar, dass die Sackverpackung 1 drei oder mehr weitere Packungen 8, 8.1, 8.2 vorsieht.
Die Figuren sind nicht maßstabsgetreu. Das Volumenverhältnis der Säcke 2, 3, 3.1, 3.2 beziehungsweise Packungen 7, 8, 8.1, 8.2 zueinander kann abweichen und ist in weiten Grenzen frei wählbar.
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Als Verpackungsmaterial für die Säcke 2, 3, 3.1, 3.2 und die Trennwände 4, 5, 6 wird bevorzugt recyceltes Papier, recycelte Pappe beziehungsweise recyceltes Folienmaterial verwendet.
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Das Tragvolumen der Säcke 2, 3, 3.1, 3.2 ist in weiten Grenzen frei wählbar. Beispielsweise können die Zuschlagstoffe des Flüssigbodens in für den Einzelhandel üblichen Gebindegrößen zwischen 15 kg und 50 kg oder in für gewerbliche Anwendungen typischen Gebindegrößen, beispielsweise in Bigpacks mit einem Tragvolumen von 1.000 kg und mehr bereitgestellt werden.
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Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sackverpackung
- 2
- erster Sack
- 3
- weiterer Sack
- 3.1
- erster weiterer Sack
- 3.2
- zweiter weiterer Sack
- 4
- erste Trennwand
- 5
- zweite Trennwand
- 6
- weitere Trennwand
- 7
- erste Packung
- 8
- weitere Packung
- 8.1
- erste weitere Packung
- 8.2
- zweite weitere Packung
- 10
- Füllstoff
- 11
- Bindemittel
- 12
- Plastifikator
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018002252 B2 [0004]