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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für Klemmringverbindungen, sowie für Schneidringverbindungen für Rohrleitungen.
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Rohrleitungen werden in verschiedenen Bereichen der Industrie verwendet, wobei die Verbindung der einzelnen Rohrstücke je nach Anwendung hohe Anforderungen an die Dichtigkeit erfüllen muss. Die Anforderungen sind insbesondere dann, wenn das durch die Rohrleitungen strömende Fluid unter Druck steht, besonders hoch und werden üblicherweise über Klemmringverbindungen oder die auf dem gleichen Prinzip basierenden Schneidringverbindungen erfüllt.
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Eine Klemmringverbindung umfasst ein Anschlusselement, welches eine konische Dichtfläche, einen Klemmring, eine Überwurfmutter, welche innen konisch zuläuft und ein Rohr aufweist. Der Klemmring weist an seiner Innenseite eine mit dem Außendurchmesser des Rohrs korrespondierende Innengeometrie auf. An seiner Außenseite ist eine mit der Dichtfläche des Anschlusselementes korrespondierende konische Außengeometrie ausgebildet. Durch das Aufschrauben der Überwurfmutter auf das Anschlusselement wird der Klemmring in die konische Dichtfläche des Anschlusselementes gedrückt und derart deformiert, dass sich die Innenseite des Klemmrings in an die Rohraußenseite andrückt und durch Kraftschluss eine dichte Verbindung hergestellt wird.
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Im Fall einer Schneidringverbindung wird die Dichtigkeit durch ein Einschneiden einer keilförmigen Innenseite eines Schneidrings in die Rohraußenseite erreicht, wobei das Prinzip identisch zu dem der Klemmringverbindung ist. Sowohl Klemmring- als auch Schneidringverbindungen, im Folgenden als Klemmringverbindungen bezeichnet, können vor Ort direkt bei der Endmontage der Rohrleitung montiert werden oder im Vorfeld der Endmontage vormontiert werden, wodurch der Klemmring fest mit dem Rohr verbunden wird. Die Endmontage und/oder die Vormontage kann von Hand oder mit Hilfe einer Maschine durchgeführt werden. Die aus dem Stand der Technik bekannten Maschinen haben den Nachteil, dass diese nur für die Vormontage ausgebildet sind, also keine Endmontage der Klemmringverbindung möglich ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche die oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik beseitigt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Varianten der Erfindung.
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Bei einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung zur Montage eines Klemmrings auf einem Rohr, wird der Klemmring durch das Verschrauben einer Überwurfmutter mit einem Anschlusselement mit dem Außendurchmesser des Rohrs verbunden. Die Montagevorrichtung umfasst dabei eine Verschraubungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, die Überwurfmutter relativ zu dem Anschlusselement zu rotieren. Die Montagevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Verschraubungseinheit einen Einsatz zur Aufnahme des Anschlusselements aufweist.
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Der Begriff Klemmring beziehungsweise Klemmringverbindung wird im Sinne der Anmeldung auch für einen Schneidring beziehungsweise eine Schneidringverbindung verwendet, so dass alle im folgenden beschriebenen Ausführungen auch auf einen Schneidring bzw. eine Schneidringverbindung zutreffen und sich damit der Gegenstand der Anmeldung auch auf Schneidringverbindungen erstreckt.
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Das Anschlusselement kann in Abhängigkeit der Nutzung der Montagevorrichtung im Fall einer Endmontage ein Teil der Klemmringverbindung sein oder im Fall einer Vormontage des Klemmrings auf dem Rohr als Werkzeug ausgebildet sein, welches für mehrere Vormontagen in der Montagevorrichtung verbleibt. Der Einsatz zur Aufnahme des Anschlusselements hat den Vorteil, dass der Benutzer einfach und schnell die Art des Anschlusselementes auswählen und in die Montagevorrichtung einsetzen kann. Die Montagevorrichtung ist dadurch sehr variabel einsetzbar.
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Insbesondere kann der Einsatz einen Vorsprung zur Aufnahme des Anschlusselementes umfassen. Der Vorsprung liegt an der Unterseite einer Schlüsselgeometrie des Anschlusselementes an und fixiert das Anschlusselement dadurch in dem Einsatz. Unter einer Schlüsselgeometrie ist dabei eine Geometrie zu verstehen, welche zumindest teilweise der Geometrie eines Schraubenschlüssels, also beispielsweise eines Maul-, Ring- oder Steckschlüssels entspricht. Dies ist insbesondere bei einer Verschraubungseinheit mit einer vertikal ausgerichteten Rotationsachse von Vorteil.
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Daneben kann der Einsatz eine Einführungsgeometrie und eine Aufnahmegeometrie umfassen. In einem ersten Schritt kann der Einsatz in einer dafür in der Verschraubungseinheit angeordneten und beispielsweise als Schiene ausgebildeten Aufnahme in eine erste Position gebracht werden.
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In dieser ersten Position ist die Einführungsgeometrie fluchtend mit einer Rotationsachse der Verschraubungseinheit angeordnet; die Rotationsachse durchtritt also die Einführungsgeometrie in ihrem zentralen Bereich. Die Einführungsgeometrie ist dabei derart ausgebildet, dass sowohl das Anschlusselement als auch die Überwurfmutter der Klemmringverbindung durch den Einsatz in die Verschraubungseinheit eingeführt werden können. In einem zweiten Schritt kann der Einsatz in eine zweite Position verschoben werden, in welcher Aufnahmegeometrie fluchtend mit der Rotationsachse der Verschraubungseinheit angeordnet ist, so dass das Anschlusselement, wie weiter oben erläutert, durch den Vorsprung axial fixiert wird. Die Aufnahmegeometrie weist dabei die oben erläuterte Schlüsselgeometrie auf, so dass beispielsweise in Fällen, in welchen das Anschlusselement eine sechskantartige Außengeometrie zeigt, eine drehfeste Verbindung zwischen dem Anschlusselement und dem Einsatz hergestellt wird.
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Insbesondere kann die Schiene als Gegenlager zur Aufnahme des durch die Verschraubungseinheit bewirkten Drehmomentes dienen. Das von der Verschraubungseinheit auf die Überwurfmutter übertragene Drehmoment wird über das Anschlusselement, die Schlüsselgeometrie und den Einsatz zur Aufnahme des Anschlusselements auf die Schiene übertragen.
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Weiterhin kann die Verschraubungseinheit eine Schnittstelle zur Aufnahme eines Schlüsseladapters umfassen. Dies hat den Vorteil, dass je nach Art der zu montierenden Klemmringverbindung ein korrespondierender Schlüsseladapter durch den Benutzer eingesetzt werden kann. Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung hat also den Vorteil, dass sowohl der Einsatz zur Aufnahme des Anschlusselements als auch der Schlüsseladapter austauschbar sind.
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Insbesondere kann der Austausch des Einsatzes und des Schlüsseladapters werkzeuglos ausgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass das Umrüsten der Montagevorrichtung durch ein einfaches Einschieben des Einsatzes zur Aufnahme des Anschlusselements beziehungsweise dem Einsetzen des Schlüsseladapter geschehen kann.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Rotationsachse der Verschraubungseinheit vertikal ausgerichtet sein. Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer das Einsetzen des Anschlusselementes und der weiteren Elemente der Klemmringverbindung, wie Klemmring, Überwurfmutter und Rohr in einer ergonomisch vorteilhaften Haltung in seinem Blickfeld haben kann.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Rotationsachse der Verschraubungseinheit horizontal ausgerichtet sein. Dies hat den Vorteil, dass auch an sehr langen Rohren eine Klemmringverbindung endmontiert werden kann, da diese seitlich zugeführt werden können.
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Ein Verfahren zur Montage eines Klemmrings auf einem Rohr, wobei der Klemmring durch das Verschrauben einer Überwurfmutter mit einem Anschlusselement mit dem Außendurchmesser des Rohrs verbunden wird, wobei die Montagevorrichtung eine Verschraubungseinheit umfasst, welche dazu ausgebildet ist, die Überwurfmutter relativ zu dem Anschlusselement zu rotieren, umfasst folgende Verfahrensschritte:
- - Einsetzen eines Einsatzes zur Aufnahme des Anschlusselementes in die Verschraubungseinheit.
- - Einsetzen des Anschlusselementes in den Einsatz.
- - Zuführung eines Klemmrings, einer Überwurfmutter und eines Rohrs.
- - Einsetzen eines Schlüsseladapters in die Verschraubungseinheit.
- - Auswahl und Start eines Programms zur Steuerung der Montage.
- - Entnahme der Klemmringverbindung.
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Wie weiter oben bereits erläutert, kann sowohl der Einsatz zur Aufnahme des Anschlusselementes als auch der Schlüsseladapter in die Verschraubungseinheit eingesetzt werden und dadurch schnell und unkompliziert korrespondierend zu den zu montierenden Klemmringverbindungen ausgewählt werden. Durch die von der Steuerung ausgeführten und überwachten Verschraubung der Überwurfmutter auf dem Anschlusselement kann die Dichtheit der Klemmringverbindung sowohl bei der Montage mehrerer gleicher Klemmringverbindungen als auch bei der Montage wechselnder Klemmringverbindungen sichergestellt werden.
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Weiterhin kann das Anschlusselement nach dem Einsetzen durch Verschieben des Einsatzes gegen Rotation fixiert werden. Dadurch und durch die weiter oben bereits beschriebene vertikale Ausrichtung der Rotationsachse kann der Benutzer alle Bauteile der Klemmringverbindung in die Verschraubungseinheit einlegen und nachfolgend das Montageprogramm auswählen und starten. Es ist nicht notwendig das Rohr oder andere Bauteile der Klemmringverbindung mit der Hand festzuhalten, wodurch die Gefahr einer Verletzung für den Benutzer während des Montagevorgangs auf ein Minimum reduziert werden kann.
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Insbesondere kann das Anschlusselement mit einem vormontierten Klemmring und/oder einer vormontierten Überwurfmutter und/oder einem vormontierten Rohr in den Einsatz eingesetzt werden und ebenfalls in der Aufnahme fixiert werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens kann in einem ersten Verfahrensschritt des Montageprogramms die Überwurfmutter handfest angezogen werden. Der über ein vorbestimmtes Drehmoment definierte handfeste Zustand der Verschraubung wird dabei von der Steuerung überwacht, indem beispielsweise ein dem Drehmoment entsprechender Motorstrom gemessen wird. Dadurch kann die Qualität der Montage erhöht und insbesondere die bei einem manuellen Vormontieren der Klemmringverbindung in einen handfesten Zustand hohe Streuung auf ein Minimum reduziert werden. Das optimale einem handfesten Zustand korrespondierende Drehmoment kann durch Tests im Vorfeld ermittelt werden.
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Nachfolgend kann in einem weiteren Verfahrensschritt des Montageprogramms die Überwurfmutter um eine vorbestimmte Anzahl an Umdrehungen gegenüber dem Anschlusselement rotiert werden. Die Anzahl der Umdrehungen aus einem handfesten Zustand wird von den Herstellern der Klemmringverbindungen vorgegeben und kann beispielsweise mit einem am Abtrieb angeordneten Drehgeber oder über eine korrespondierende Anzahl an Schritten eines in der Motoreinheit verwendeten Schrittmotors geregelt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele und Varianten der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine aus dem Stand der Technik bekannte Klemmringverbindung,
- 2 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung,
- 3a,b ein Detail der Erfindung,
- 4a,b ein weiteres Detail der Erfindung, und
- 5a,b Zwischenstände bei der Anwendung eines entsprechenden Verfahrens.
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1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Klemmringverbindung 50 mit einem Anschlusselement 51, einem vorderen Klemmring 54, einem hinteren Klemmring 55 und einer Überwurfmutter 56, welche entlang der gemeinsamen Rotationsachse R angeordnet sind. Das ebenfalls zur Klemmringverbindung 50 gehörende Rohr 57 ist transparent dargestellt, was in der 1 durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Darüber hinaus sind die einzelnen Teile in einem Abstand voneinander dargestellt, was zur vereinfachten Darstellung des Aufbaus der Klemmringverbindung 50 dient. Das Anschlusselement 51 weist an seiner Innenseite eine konische Dichtfläche 52 auf, welche mit der Geometrie der Außenfläche des vorderen Klemmrings 54 korrespondiert. Weiterhin weist das Anschlusselement 51 ein Außengewinde 53 auf, auf welches die Überwurfmutter 56 geschraubt wird. An der von der Überwurfmutter abgewandten Unterseite einer als Sechskant 58 ausgebildeten Schlüsselgeometrie weist das Anschlusselement 51 eine Kontaktfläche 59 auf.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung 1 zur Vormontage und/oder Endmontage von Schneidring- und/oder Klemmringverbindungen 50. Die Montagevorrichtung 1 umfasst eine Steuerungseinheit 2 und eine Verschraubungseinheit 3. Die Steuerungseinheit 2 umfasst ein Gehäuse 4 mit einer in der Figur nicht dargestellten Steuerung. Im Gehäuse 4 sind weiterhin eine als berührungssensitiver Bildschirm 8 ausgebildete Benutzerschnittstelle, ein Notausknopf 7 und ein für den Handbetrieb ausgebildeter Start-Knopf 6.1 und Stop-Knopf 6.2, zum Starten und Stoppen der in der Steuerung gespeicherten Montageprogramme angeordnet. Das Gehäuse 4 umfasst an der zum Benutzer gerichteten Vorderseite einen Anschluss 22 für einen optionalen Fußschalter zur Fußsteuerung der Montagevorrichtung 1 und auf der gegenüberliegenden Rückseite einen Netzwerkanschluss 21 zur Verbindung der Montagevorrichtung 1 mit einem Netzwerk.
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Die Verschraubungseinheit 3 umfasst einen Antrieb 9 mit einer Motoreinheit 10 und einen Getriebe 11, welches unter einer Abdeckung 16 zum Schutz eines Benutzers vor rotierenden Teilen angeordnet ist. Die Motoreinheit 10 treibt ein Antriebsritzel 12 an, welches über einen von der Abdeckung 16 verdeckten Zahnriemen ein Abtriebsritzel 14 antreibt. Dieses rotiert um eine Rotationsachse R, welche mit der in der 1 erläuterten Rotationsachse R der Klemmringverbindung 50 übereinstimmt und im gezeigten Beispiel vertikal ausgebildet ist. Die Klemmringverbindung 50 kann dadurch von oben erfolgen, wodurch der Benutzer die Ausrichtung der Klemmringverbindung 50 vorteilhaft einfach visuell überprüfen kann. Die Verschraubungseinheit 3 weist eine Schnittstelle 13 für die Aufnahme eines Verschraubungsadapters (nicht dargestellt), welcher in der 4b näher erläutert werden wird, auf.
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Weiterhin weist die Verschraubungseinheit 3 eine Schnittstelle 17 für eine als Adapterplatte (nicht dargestellt) ausgebildete Aufnahme für das Anschlusselement 51 der Schneidring-/Klemmringverbindung 50, wobei die Aufnahme in der 4a näher erläutert wird, auf. Der Austausch des Verschraubungsadapters und der Adapterplatte ist ohne die Verwendung von Werkzeug möglich, wodurch die Montagevorrichtung 1 vorteilhafterweise einfach und schnell für unterschiedliche Klemmringverbindungen 50 angepasst werden kann. Nach dem Einlegen einer Klemmringverbindung 50, welches in den 5a und 5b noch näher erläutert wird, und dem Start des für eingelegte Klemmringverbindung vorgesehenen Montageprogramms wird die Überwurfmutter 56 zunächst durch eine Rotation des Abtriebsritzels 14 um die Rotationsachse R der Klemmringverbindung 50 handfest angezogen. Das zum handfesten Anziehen benötigte Drehmoment ist vorbestimmt und in der Steuerung für jede Klemmringverbindung 50 hinterlegt. Es wird über den Motorstrom der Motoreinheit 10 von der Steuerung geregelt.
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Im nächsten Schritt wird die Überwurfmutter 56 um eine vordefinierte Anzahl an Umdrehungen, beispielsweise 1 V4 Umdrehungen, angezogen. Die für die in der Montagevorrichtung 1 eingelegte Klemmringverbindung 50 korrespondierende Anzahl an Umdrehungen, welche üblicherweise durch den Hersteller der Klemmringverbindung 50 vorgegeben sind, ist ebenfalls in der Steuerung hinterlegt. Die Umdrehungen werden wiederum über die Steuerung geregelt bzw. überwacht, wobei optional auch das Drehmoment beim Anziehen der Überwurfmutter 56 überwacht werden kann, um eine ordnungsgemäße Montage der Klemmringverbindung sicherzustellen. Liegt beispielsweise das Drehmoment in einem vorgegebenen Zeitfenster außerhalb eines erwarteten Bereichs, kann der Montagevorgang abgebrochen werden und im Bedienfeld ein Hinweis zur Kontrolle der Klemmringverschraubung erscheinen oder ein akustisches Signal ausgegeben werden.
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Das Montageprogramm kann über das Bedienfeld 8 manuell ausgewählt werden und im Vorfeld über dieses auch eingerichtet werden. Alternativ kann auch eine Kodierung auf der Klemmringverbindung, wie bespielweise ein RFID-Chip oder ein Strichcode genutzt werden, um nach dem Einlesen mit einem korrespondierenden Lesegerät das korrespondierende Montageprogramm auszuwählen. Alle weiter oben erläuterten Parameter zur Steuerung der Montagen können über das Bedienfeld 8 auch individuell eingegeben werden. Über das Bedienfeld 8 kann auch ausgewählt werden, ob die Überwurfmutter 56 nach dem ordnungsgemäßen Anziehen wieder gelöst wird. Ein nachfolgendes Lösen der Überwurfmutter 56 entspricht einer Vormontage der Klemmringverbindung 50, bei welcher der Klemmring auf dem Rohr 57 an der richtigen Stelle fixiert wird, aber nicht mit dem bei der Montage verwendeten Anschlusselement 51 oder Werkzeug verbunden bleibt.
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Alternativ könnte die Verschraubungseinheit 3 auch derart angeordnet sein, dass die Rotationsachse R horizontal verläuft, wodurch die Endmontage von sehr langen Rohren vorteilhaft möglich ist.
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3a zeigt ein Detail der Montagevorrichtung 1, in welcher die Verschraubungseinheit 3 mit dem Getriebe 11 ohne die Abdeckung 16 dargestellt ist. Das Getriebe 11 umfasst ein Antriebsritzel 12, welches über die Motoreinheit 10 angetrieben wird und über einen Zahnriemen 15 mit einem Abtriebsritzel 14 verbunden ist. Das Abtriebsritzel 14 umfasst die in der 1 bereits erläuterte Schnittstelle 13 für den Verschraubungsadapter.
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3b zeigt ein weiteres Detail der Montagevorrichtung 1, in welcher die Verschraubungseinheit 3 mit der Aufnahme 17 für die Adapterplatte dargestellt ist. Die Aufnahme 17 weist zwei Schienen 18 auf, welche die Adapterplatte aufnehmen, wobei zwischen den Schienen 18 einer Aussparung 19 ausgebildet ist, so dass bei der Montage der Klemmringverbindung 50 das Anschlusselement 51 von unten oder oben zugeführt werden kann. Die Schienen 18 weisen eine seitliche Führung 20 auf, welche die Adapterplatte führen und die durch die Adapterplatte übertragenen und beim Anziehen der Überwurfmutter 56 der Klemmringverbindung 50 erzeugten Drehmomente aufnimmt, also als Gegenlager zum Abtriebsritzel 14 wirkt. Die Schienen 18 können optional auch eine Rastvorrichtung umfassen, welche eine Positionierung der Adapterplatte in der Position zum Einführen des Anschlusselementes 51 und in der Position zur Aufnahme des Anschlusselementes 51 vorgibt und die Positionierung der Adapterplatte vorteilhaft vereinfacht.
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4a zeigt eine Adapterplatte 30 zur Verwendung als Aufnahme für ein Anschlusselement 51 in der Verschraubungseinheit 3 der Montagevorrichtung 1. Die Adapterplatte 30 umfasst eine Platte 31, welche eine Adaptergeometrie 32 aufweist.
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Diese umfasst eine Einführungsgeometrie 33 und eine Aufnahmegeometrie 34. Die Aufnahmegeometrie wiederum weist einen Vorsprung 37 zur Aufnahme des Anschlusselementes 51 auf, wobei die in der 1 erläuterte Kontaktfläche 59 des Anschlusselement 51 derart auf dem Vorsprung 37 aufliegt, dass das Anschlusselement 51 nicht der Schwerkraft folgend nach unten herausfällt. Andererseits umfasst die Aufnahmegeometrie 34 eine Schlüsselgeometrie 38, welche nach der Aufnahme des Anschlusselementes 51 in der Aufnahmegeometrie 34 mit der korrespondierenden Schlüsselgeometrie 58 des Anschlusselementes 51 in Kontakt steht und dadurch eine Rotation des Anschlusselementes 51 verhindert. Die Verwendung der Adapterplatte bei der Montage wird in den 4a bis 4c näher erläutert. Weiterhin umfasst die Platte 31 einen Eingriff 35 zur Sicherung der Handhabung durch den Benutzer und eine für jede Adapterplatte 30 individuelle Bezeichnung 36. Das Anschlusselement 51 kann dabei im Fall einer Endmontage bei der Klemmringverbindung 50 verbleiben. Wird die Montagevorrichtung 1 zur Vormontage von Klemmringverbindungen 50 verwendet, also lediglich die Klemmringe 54, 55 mit dem Rohr 57 fest verbunden, kann das Anschlusselement 51 als Werkzeug ausgebildet sein und beispielsweise in eine Adapterplatte 30 integriert sein beziehungsweise eine mit der Aufnahme 17 korrespondierende Schnittstelle umfassen. Weiterhin kann eine Adapterplatte 31 derart ausgebildet sein, dass aus dem Stand der Technik bekannte Werkzeuge zur Vormontage in Verbindung mit der Montagevorrichtung 1 verwendet werden können.
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4b zeigt einen Verschraubungsadapter 40 zur Verwendung in einer Montagevorrichtung 1. Der Verschraubungsadapter 40 ist ringförmig ausgebildet und weist einen Schlitz 42 auf. Weiterhin weist der Verschraubungsadapter an einer Seite einen Rand 43 auf, welcher eine definierte Positionierung des Verschraubungsadapters 40 beim Einführen in die Schnittstelle 13 der Verschraubungseinheit 3 sicherstellt. Die auf der Außenfläche des Verschraubungsadapters 40 angeordnete Schnittstelle 44 ist korrespondierend zu der Schnittstelle 13 der Verschraubungseinheit 3 ausgebildet. Die Innenfläche des Verschraubungsadapters 40 ist als Schlüsselgeometrie 41 sechskantförmig und korrespondierend zu der Überwurfmutter 56 der zu montierenden Klemmverbindung ausgebildet.
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5a zeigt einen Ausschnitt der Montagevorrichtung 1, in welcher die Verschraubungseinheit 3 mit einer für die Montage vorbereiteten Klemmringverbindung 50 dargestellt ist. Der Monteur hat den für die Klemmringverbindung 50 korrespondierenden Verschraubungsadapter 40 in die Schnittstelle 13 der Verschraubungseinheit 3 eingelegt und eine korrespondierende Adapterplatte 30 in die Aufnahme 17 eingeführt, welche in der 5a verdeckt ist. Die Adapterplatte 30 wird in einem ersten Schritt so weit in die Aufnahme 17 eingeführt, dass das Anschlusselement 51 durch die Einführungsgeometrie 33 von unten zugeführt werden kann. Durch ein Herausziehen der Adapterplatte 30 wird durch die Schlüsselgeometrie 34 der Adaptergeometrie 32 das Anschlusselement 51 fixiert. Der vordere 54 sowie der hintere Klemmring 55 und die Überwurfmutter 56 werden in einem nächsten Schritt von oben in bzw. über das Anschlusselement 51 gelegt. Alternativ können die beiden Klemmringe 54, 55 und die Überwurfmutter 56 mit dem Anschlusselement 51 vor dem Einlegen in die Verschraubungseinheit 3 vormontiert werden.
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5b zeigt die fertig montierte Klemmringverbindung 50 in der Verschraubungseinheit 3 der Montagevorrichtung 1. Das Rohr 57 ist von oben bis zum Kontakt mit dem Anschlusselement 51 in die in der 5a vorbereiteten Teil der Klemmringverbindung 50 eingeschoben worden. Nachfolgend ist das weiter oben erläuterte Programm zur Endmontage der Klemmringverbindung 50 durch den Monteur gestartet worden, wodurch die Überwurfmutter 56 zunächst handfest angezogen wird und nachfolgend die Überwurfmutter 56 um die vorbestimmte Anzahl an Umdrehungen angezogen wird. Die Klemmringverbindung 50 ist im endmontierten Zustand. Wird alternativ das Programm zur Vormontage ausgewählt, wird nun die Überwurfmutter 56 wieder von dem Anschlusselement 51 gelöst, wie weiter oben bereits erläutert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Montagevorrichtung
- 2
- Steuerungseinheit
- 3
- Verschraubungseinheit
- 4
- Gehäuse
- 6.1,6.2
- Start-Knopf / Stop-Knopf
- 7
- Notaus-Knopf
- 8
- Bedienfeld (berührungsempfindlich)
- 9
- Antrieb
- 10
- Motoreinheit
- 11
- Getriebe
- 12
- Antriebsritzel
- 13
- Schnittstelle Verschraubungsadapter
- 14
- Abtriebsritzel
- 15
- Zahnriemen
- 16
- Abdeckung
- 17
- Aufnahme Adapterplatte
- 18
- Schiene
- 19
- Aussparung
- 20
- seitliche Führung
- 21
- Netzwerkanschluss
- 22
- Anschluss Fußsteuerung
- 30
- Adapterplatte
- 31
- Platte
- 32
- Adaptergeometrie
- 33
- Einführungsgeometrie
- 34
- Aufnahmegeometrie
- 35
- Eingriff
- 36
- Bezeichnung
- 37
- Vorsprung
- 38
- Schlüsselgeometrie
- 40
- Verschraubungsadapter
- 41
- Schlüsselgeometrie
- 42
- Schlitz
- 43
- Rand
- 44
- Schnittstelle Abtriebsritzel
- 50
- Klemmringverbindung
- 51
- Anschlusselement
- 52
- Dichtfläche
- 53
- Außengewinde
- 54
- vorderer Klemmring
- 55
- hinterer Klemmring
- 56
- Überwurfmutter
- 57
- Rohr
- 58
- Schlüsselgeometrie
- 59
- Kontaktfläche Aufnahmegeometrie