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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handwärmevorrichtung, die ausgebildet ist, um an einem Kinderwagengriff befestigt zu werden. Die Handwärmevorrichtung weist eine vorzugsweise wasserabweisende Außenseite und eine mit einem Futter ausgestattete Innenseite auf. Weiterhin sind Schließmittel vorgesehen, um die Handwärmevorrichtung an oder um einen Kinderwagengriff zu legen und durch Schließen der Schließmittel dort zu befestigten. Die Handwärmevorrichtung weist zudem in der Schließstellung mindestens eine Einführöffnung für eine oder beide Hände auf.
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Der Griff eines Kinderwagens stellt im Winter häufig eine unangenehme Kältequelle dar. Eine einfache Lösung sind Handschuhe, die allerdings unpraktisch werden, wenn die Hände zwischendurch beispielsweise zum Telefonieren oder Beruhigen oder erneuten Zudecken des Kindes gebraucht werden.
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Hier haben sich Handwärmevorrichtungen zur Befestigung an Kinderwagengriffen als praktische Alternative bewährt. Auch diese bieten eine gute Kälteabschirmung. Wenn das Kind etwas braucht, schlüpft man einfach aus der am Kinderwagengriff verbleibenden Handwärmevorrichtung heraus und später schnell wieder hinein. Separate Handschuhe müssen nicht aus- und später wieder angezogen werden.
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Derartige Handwärmer gibt es als Muffe oder als einzeln an den Kinderwagengriff zu befestigende Handschuhe. Bei Muffen ist deren Grundaufbau zumeist sehr ähnlich. Sie werden um den Griff geschlungen und dann verschlossen, wobei überwiegend Druckknöpfe zum Einsatz kommen. Es gibt jedoch auch Varianten mit Reiß- oder Klettverschlüssen. Es bilden sich hierdurch zwei Räume für die beiden den Kinderwagengriff umgreifenden Hände.
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Die Außenhülle bei derartigen Handwärmern ist möglichst wasser- und winddicht gestaltet. Hierzu bieten sich Kunststoffe an. Im Inneren kommen entweder ebenfalls künstliche Materialien wie Polyester oder natürliche Varianten wie Lammfell als Futter zum Einsatz.
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Es hat sich herausgestellt, dass ein Bedürfnis besteht, die bekannten Handwärmevorrichtungen für Kinderwagengriffe weiter hinsichtlich ihrer Wärmefunktionalität zu verbessern. Dies ist auch die Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Diese Aufgabe wird durch eine Handwärmevorrichtung gemäß dem Schutzanspruch 1 gelöst. Auch wird die Aufgabe durch ein Set aus einer solchen Handwärmevorrichtung mit einer Wärmequelle gemäß Schutzanspruch 8 gelöst.
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Gemäß der Erfindung weist eine Handwärmevorrichtung mindestens eine Tasche zur Aufnahme einer Wärmequelle auf. Die Wärmequelle spendet von sich aus Wärme, die den Benutzer:innen zum Wärmen einer oder beider Hände zugutekommt. Die Wärmequelle gibt hierbei Wärme (auch) an die der Hand zugewandten Taschenseite ab, die in direktem Kontakt mit der zu wärmenden Hand steht oder ihr unmittelbar gegenüberliegt. Die Hand bzw. Hände werden somit schneller warm oder bleiben länger warm und steigern das Wohlbefinden des/r Benutzerin.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine Tasche bei am Kinderwagengriff befestigter Handwärmevorrichtung derart angeordnet, dass der Handrücken und/oder die Oberseite der Finger einer in die Handwärmevorrichtung eingeschobenen Hand gewärmt wird, während die Handinnenseite den Kinderwagengriff sicher ergreifen kann. Wenn in Erstreckungsrichtung des Kinderwagengriffs zwei Taschen vorgesehen sind, sind diese bevorzugt ca. zwei bis drei Handbreiten voneinander entfernt angeordnet, um beide Handrücken und/oder die Oberseite der Finger beider Hände zu wärmen.
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Besonders bevorzugt ist die erfindungsgemäße Handwärmevorrichtung als Muff zur Aufnahme von zwei Händen ausgebildet. Somit ist nur eine am Kinderwagengriff anzubringende Vorrichtung notwendig, um gleichzeitig beide Hände des/r Benutzer: in zu wärmen.
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Ein solcher Muff weist besonders bevorzugt in seiner Schließstellung zwei beabstandete und durch ein geschlossenes Schließmittel voneinander getrennte Einführöffnungen für jeweils eine in Schubrichtung des Kinderwagens einzuführende Hand auf. Vorzugsweise ist hierbei jeweils eine Tasche zur Aufnahme jeweils einer Wärmequelle in Fortführung jeder dieser Einführöffnungen auf der Innenseite der Handwärmevorrichtung vorgesehen. Beim Hineinschlüpfen der Hände in die Handwärmevorrichtung gelangen die Hände somit unmittelbar in die Nähe der jeweiligen Tasche. Hierbei ist es wiederum vorteilhaft, wenn die Taschen derart auf der Innenseite der Handwärmevorrichtung angeordnet sind, dass die Handrücken und/oder die Oberseite der Finger mit der Tasche Kontakt haben und durch die Taschenwand hindurch mittels der Wärmequelle gewärmt werden.
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Alternativ zu einem Muff kann die Handwärmevorrichtung auch als Handschuh zur Aufnahme von nur einer Hand ausgebildet sein, wobei zweckmäßigerweise zwei solcher Handschuhe Verwendung finden. Solche Handschuhe sind ebenfalls dazu ausgelegt, an dem Kinderwagengriff befestigt zu werden, so dass ein einfaches und schnelles Herein- und Herausschlüpfen der Hand möglich ist.
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Die mindestens eine Tasche der erfindungsgemäßen Handwärmevorrichtung weist besonders bevorzugt eine Einschuböffnung auf, die schmäler ist als die sich an die Einschuböffnung anschließende innere Taschenbreite. Hierbei ist es prinzipiell unerheblich, ob die Einschuböffnung in Schubrichtung des Kinderwagens bzw. Einführrichtung der Hände in die Handwärmevorrichtung oder dieser Richtung entgegengesetzt ausgerichtet ist. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn die Einschuböffnungen in Richtung der Handbewegung beim Einführen der Hände in die Handwärmevorrichtung, also zum Kinderwagengriff hinzeigen, damit die Fingerkuppen nicht in der Einschuböffnung hängen bleiben. Auch sind Taschen möglich, bei der die Einschuböffnung zu einer der beiden Seiten (links oder rechts) zeigt. Gewünscht ist in jedem Fall, dass die Wärmequelle nicht aus der Tasche herausrutscht, sondern durch die schmalere Einschuböffnung zurückgehalten wird.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine Tasche auf das Futter aufgenäht, wobei eine dauerhafte, chemiefreie und schnell herzustellende Festlegung der Tasche an der Handwärmevorrichtung realisiert wird.
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Für das Futter der Innenseite und auch auf der Außenseite wird vorzugsweise Baumwolle, vorzugsweise aus kontrolliert biologischem Anbau, verwendet. Die Außenseite ist zudem vorzugsweise mit einer Acryl-Ausrüstung ausgestattet, wodurch eine wasserabweisende Wirkung erzielt wird.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Set umfassend eine Handwärmevorrichtung wie vorbeschrieben und mindestens eine als Wärmebeutel ausgebildete Wärmequelle, deren Größe auf die mindestens eine Tasche angepasst ist.
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Besonders bevorzugt sind die Innenmaße der mindestens einen Tasche auf die Außenmaße der mindestens einen Wärmequelle angepasst. Hierbei ist es bevorzugt, wenn die Wärmequelle breiter ausgeführt ist als die Einschuböffnung der Tasche, damit die Wärmequelle nach Einführen und Ausbreiten in der Tasche diese im Wesentlichen vollständig ausfüllt, gleichzeitig aber durch die enge Einschuböffnung nicht von selbst wieder herausrutschen kann.
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Die besagte Wärmequelle umfasst vorteilhafterweise einen Beutel, vorzugsweise aus nicht miteinander verwebten Kunststoff-Fasern und vorteilhafterweise mit einem Film versehen, z.B. aus Polyethylen. Dieser Beutel enthält eine besonders bevorzugt kompostierbare und bei Kontakt mit Sauerstoff sich selbst erwärmende Füllung. Eine solche Wärmequelle ist umweltfreundlich und kann nach Verwendung kompostiert werden. Bei Verwendung einer entsprechenden Füllung, die u.a. Kaliumchlorid enthalten kann, erwärmt sich der Beutel innerhalb von 15 Minuten von alleine und kann dann bis zu ca. 5 Stunden Wärme abgeben.
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Gemäß einer Alternative ist die sich selbst erwärmende Füllung nicht kompostierbar. Derartige Füllungen sind für andere Verwendungen bekannt und müssen hier nicht näher erläutert werden.
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Die erfindungsgemäßen Handwärmer können noch weitere Merkmale aufweisen, beispielsweise eine seitlich aufgenähte Smartphone-Tasche zur Aufnahme eines Smartphones.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf die Innenseite einer erfindungsgemäßen Handwärmevorrichtung in vollständig aufgeklapptem Zustand, und
- 2 eine perspektivische Draufsicht auf die an einem Kinderwagengriff befestigte Handwärmevorrichtung der 1.
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In den 1 und 2 ist eine als Kinderwagenmuff ausgebildete erfindungsgemäße Handwärmevorrichtung 1 dargestellt. Im vollständig ausgebreiteten Zustand gemäß der 1 mit Sicht auf die Innenseite 5 ist erkennbar, dass die Handwärmevorrichtung 1 einen im Wesentlichen rechteckigen Schnitt mit einem oberen und einem unteren Randabschnitt 2a sowie zwei randseitigen Abschnitten 2b aufweist. Die beiden randseitigen Abschnitte 2b weisen mittig zwei Einbuchtungen 2c auf, in deren Bereich die Handwärmevorrichtung 1 zur Befestigung an einem Kinderwagengriff 25 umgeschlagen wird. Die Innenseite 5 ist mit einem Futter 7 versehen, beispielsweise aus Polyester, Baumwolle oder Lammfell. Die - in der 1 nicht sichtbare - Außenseite 3 (s. 2) ist mit einem wasserabweisenden Material versehen, beispielsweise einer Acryl-Ausrüstung.
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Die Handwärmevorrichtung 1 weist im an einem Kinderwagengriff 25 befestigten Zustand (s. 2) eine Oberhälfte 1a und eine Unterhälfte 1b auf. Auf der in 1 dargestellten Innenseite 5 der Oberhälfte 1a sind zwei in Erstreckungsrichtung des gestrichelt angedeuteten Kinderwagengriffs 25 beabstandet angeordnete Taschen 15 aufgenäht, die vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Futter 7 bestehen, also beispielsweise aus Polyester, Baumwolle oder Lammfell. Die Taschen 15 weisen eine Einschuböffnung 17 auf, durch die eine beutelartige Wärmequelle 19 in das Tascheninnere eingeschoben werden kann. In der in 1 rechten Tasche 15 ist eine Wärmequelle 19 eingeführt, die als Beutel (vorzugsweise aus Kunststoff-Fasern oder aber auch aus Naturfasen bestehend) mit einer Füllung aus bevorzugt kompostierbaren und durch Kontakt mit Sauerstoff sich selbst erwärmenden Materialien ausgebildet ist. Eine solche Wärmequelle 19 wird vor ihrem Gebrauch vor Sauerstoff geschützt gelagert, beispielsweise in einem entsprechend dichten Kunststofftütchen. Die in 1 linke Tasche 15 ist vorliegend leer dargestellt.
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Die Platzierung der Taschen 15 in der Oberhälfte 1a der Handwärmevorrichtung 1 bedingt, dass die beiden Wärmequellen 19 - bei am Kinderwagengriff 25 angebrachter Handwärmevorrichtung 1 (2) - die beiden in den Muff geschobenen Hände von oben wärmen.
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Die Einschuböffnung 17 der Taschen 15 ist vorliegend schmaler als die Breite der Wärmequellen 19 ausgebildet. Beim Einführen der Wärmequelle 19 muss diese daher leicht zusammengedrückt werden. Nach Passieren der Einschuböffnung 17 kann sich die Wärmequelle 19 wieder ausbreiten bzw. durch Flachstreichen ausgebreitet werden, so dass sie nicht ohne Weiteres aus der Einschuböffnung 17 herausrutschen kann. Nach Gebrauch wird die Wärmequelle 19 auf gleichem Wege wieder aus der Tasche 15 entfernt und entsorgt, vorzugsweise - bei Füllung mit entsprechend geeigneten Substanzen - über den Biomüll oder zur Kompostierung.
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Die Handwärmevorrichtung 1 der 1 wird mittig um einen Kinderwagengriff 25 umgeschlagen und dann mittels Schließmitteln 9, die vorzugsweise als Druckknöpfe ausgebildet sind, am Kinderwagengriff 25 befestigt. Diese Situation ist in 2 dargestellt. In der 2 sind die auf der Innenseite 5 der Handwärmevorrichtung 1 angeordneten und daher von außen nicht sichtbaren Taschen 15 gestrichelt angedeutet; in der rechten Tasche 15 ist zudem - ebenfalls gestrichelt dargestellt - eine Wärmequelle 19 eingeschoben.
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Hierbei sind die beiden randseitigen Abschnitte 2b der Unterhälfte 1b der Handwärmevorrichtung 1 ein Stück weit nach innen eingeschlagen bzw. eingerollt, um dann die Außenseite 3 der Unterhälfte 1b mittels Schließmitteln 9 an der Innenseite 5 der Oberhälfte 1a zu befestigen. Ein Schließmittel 9 wird hierbei von zueinander korrespondierend ausgebildeten Schließelementen gebildet, die einerseits innen an der Oberhälfte 1a (als Kreis dargestellt) und andererseits außen an der Unterhälfte 1b (als Kreuz angedeutet; in der Draufsicht der 1 eigentlich nicht sichtbar) an jeder der beiden randseitigen Abschnitte 2b vorgesehen sind. An jedem der beiden randseitigen Abschnitte 2b sind jeweils zwei Schließmittel 9 hintereinander (quer zur Erstreckung des Kinderwagengriffs 25) angeordnet. Aus der 2 ist entnehmbar, dass durch diese randseitigen Schließmittel 9 die Handwärmevorrichtung 1 im Wesentlichen gegen das Eindringen von Kälte von beiden Randseiten her geschützt ist. Durch das Einrollen der beiden randseitigen Abschnitte 2b der Unterhälfte 1b kann zudem Niederschlag seitlich über die Oberhälfte 1a ablaufen, so dass kein Niederschlag zum Futter 7 der Unterseite 1b gelangt.
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An der zum/r Benutzer: in gewandten Vorderseite der an einem Kinderwagengriff 25 befestigten Handwärmevorrichtung 1 (s. 2) - d.h. im Bereich des oberen und unteren Randabschnitts 2a - ist mittig ein weiteres Schließmittel 9 vorgesehen, um den mittleren Abschnitt der Handwärmevorrichtung 1 zu schließen und dort das Eindringen von Kälte zu verhindern. Hier sind die beiden ein Schließmittel 9 bildenden Schließelemente an der Innenseite 5 der Handwärmevorrichtung 1 vorgesehen. Beim Schließen dieses mittigen Schließmittels 9 entstehen links und rechts davon zwei beabstandete Einführöffnungen 11, die jeweils zum Kinderwagengriff 25 hinführen, und in welche jeweils eine Hand eingeschoben werden kann. Umgreifen die beiden Hände den Kinderwagengriff 25, befinden sich die beiden Taschen 15 mit den darin eingeschobenen Wärmequellen 19 oberhalb der Handrücken und wärmen diese von oben.
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Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Handwärmevorrichtung 1 als Handschuh ausgebildet, die an einem Kinderwagengriff 25 befestigbar ist, vorzugsweise ebenfalls mit als Druckknöpfen ausgebildeten Schließmitteln 9. Vorzugsweise werden hierbei zwei derartige Handschuhe nebeneinander an einem Kinderwagengriff 25 angebracht.
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Die erfindungsgemäße Handwärmevorrichtung ist neben Kinderwägen, einschließlich Buggys, auch für Kinderfahrgeräte geeignet, die geschoben oder gezogen werden. Als Beispiele können Rutschautos oder Tretautos mit einer Schubstange genannt werden, die endseitig einen Griff aufweisen, der analog zu einem Kinderwagengriff ausgestaltet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Handwärmevorrichtung
- 1a
- Oberhälfte
- 1b
- Unterhälfte
- 2a
- oberer und unterer Randabschnitt
- 2b
- randseitigen Abschnitte
- 2c
- Einbuchtungen
- 3
- Außenseite
- 5
- Innenseite
- 7
- Futter
- 9
- Schließmittel
- 11
- Einführöffnung
- 15
- Tasche
- 17
- Einschuböffnung
- 19
- Wärmequelle
- 25
- Kinderwagengriff