DE202021101853U1 - Aromatisiertes Getränk mit Pflanzenextrakten - Google Patents

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Abstract

Getränk, insbesondere aromatisiertes Getränk, mit einem Ethanol- und/oder Alkoholgehalt im Bereich von 0 bis 25 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, wobei das Getränk (a) mindestens eine lebensmittelkompatible Säure und (b) Auszüge und/oder Extrakte aus Artemisia afra (Afrikanischer Wermut) und mindestens einer Pflanze der Fynbos-Flora enthält.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Lebensmittel, insbesondere das Gebiet der Getränkeherstellung.
  • Im Besonderen betrifft die vorliegende Erfindung ein aromatisiertes Getränk, welches zur Erzielung besonders guter organoleptischer Eigenschaften mit Extrakten bzw. Auszügen aus Pflanzen der südafrikanischen Fynbos-Flora aromatisiert ist.
  • Die Aromatisierung von alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken, wie zum Beispiel Weinen, Likörweinen, Likören, Spirituosen, Limonaden, Erfrischungsgetränken etc., mit verschiedenen Aromen und Substanzen wird grundsätzlich schon seit einiger Zeit praktiziert. Neben Kräutern und Pflanzenauszügen bzw. -extrakten finden vor allem auch sogenannte Bitterstoffe, d.h. chemische Verbindungen, die durch Aktivierung des Rezeptors TAS2R bitter schmecken, Verwendung bei der Aromatisierung von Getränken. Beispiele für Getränke, welche mit Bitterstoffen und weiteren pflanzlichen Bestandteilen aromatisiert sind, sind unter anderem Bitterlimonaden, wie Bitter Lemon oder Tonic Water, Kräuterschnäpse, Magenbitter, diverse weitere Liköre und Spirituosen, wie z.B. Gin, oder weinhaltige Getränke, wie Wermut. Für die vorgenannten Getränke kommen verschiedene Bitterstoffe zum Einsatz, wobei die Bitterstoffe oftmals pflanzlichen Ursprungs sind.
  • Zur Aromatisierung insbesondere von Bitterlimonaden kommt üblicherweise unter anderem Chinin zum Einsatz. Bei Chinin handelt es sich um eine in Chinarinde (synonym auch als Chinarindenbäume oder Cinchona bezeichnet) vorkommende chemische Verbindung, welche der Gruppe der Chinolin-Alkaloide angehört. Chinin weist einen bitteren Geschmack auf und wird zum einen in Lebensmitteln als Bitterstoff eingesetzt und zum anderen in der Medizin als Arzneistoff bzw. Wirkstoff.
  • Im Rahmen seiner medizinischen Verwendung kommt Chinin zur Behandlung von Malariaerkrankungen zum Einsatz, insbesondere zur Behandlung der schweren Form Malaria Tropica. Darüber hinaus wirkt Chinin schmerzstillend, fiebersenkend und lokal betäubend. Chinin kann jedoch auch zu unerwünschten, mitunter schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Unter anderem werden im Zusammenhang mit der Einnahme von Chinin, insbesondere in Form von Chininsulfat, Blutbildveränderungen beschrieben, was in Deutschland mittlerweile zu einer Verschreibungspflicht für Chinin in Bezug auf den Einsatz als Arzneimittel geführt hat. Darüber hinaus wirkt Chinin anregend auf die Gebärmuttermuskulatur und kann so zu einer unerwünschten Wehentätigkeit führen. Zudem kann Chinin fruchtschädigend wirken und sollte daher insgesamt nicht von Schwangeren eingenommen werden. Bei empfindlichen Personen kann Chinin zudem zu allergischen Reaktionen führen. Auch Personen, welche an Tinnitus, Herzkrankheiten, Leberkrankheiten und Nierenkrankheiten leiden, wird von dem Genuss bzw. der Einnahme von chininhaltigen Produkten abgeraten.
  • Vor dem Hintergrund der vorgenannten pharmakologischen Wirkungen von Chinin gilt in Deutschland für alkoholfreie Getränke eine Höchstmenge von 85 mg/kg und in Spirituosen von 300 mg/kg in Bezug auf Chinin.
  • Ungeachtet der für Getränke vorgeschriebenen Höchstmengen in Bezug auf Chinin ist aus den obigen Ausführungen ersichtlich, dass chininhaltige Getränke nicht unproblematisch sind, da es sich im Grunde genommen um Getränke handelt, die mit einem Arzneistoff aromatisiert sind, der insbesondere bei Kindern, Schwangeren und Personen mit Vorerkrankungen zu Nebenwirkungen führen kann.
  • Bei Wermut handelt es sich ebenfalls um Getränke, welche üblicherweise mit Bitterstoffen aromatisiert sind. Hier kommen in der Regel Bitterstoffe insbesondere in Form von sekundären Pflanzenstoffen aus dem Wermutkraut Artemisia absinthium zum Einsatz. Zahlreiche Pflanzenarten der Gattung Artemisia, unter anderem auch Artemisia absinthium, weisen jedoch einen verhältnismäßig hohen Thujon-Gehalt auf. Bei Thujonen, wie z.B. Absinthol, handelt es sich um bicyclische Monoterpen-Ketone, welche einen mentholartigen Geruch aufweisen und in den ätherischen Ölen bzw. Extrakten oder Auszügen aus Wermutkraut enthalten sind. Auch Thujone werden aufgrund ihrer krampflösenden, desinfizierenden, schweißhemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften in der Pflanzenmedizin eingesetzt. In höheren Dosen wirken Thujone jedoch als Nervengift. Vor diesem Hintergrund ist in der Europäischen Union in Getränken mit Auszügen aus Artemisia-Arten, wie z.B. Wermut, ein maximaler Thujon-Gehalt von 35 mg/kg einzuhalten.
  • Wie die obigen Ausführungen zeigen, sind die in aromatisierten Getränken, wie Bitterlimonaden oder Wermut, verwendeten Bitterstoffe nicht immer nebenwirkungsfrei und können insbesondere bei Kindern, Personen mit Vorerkrankungen und Schwangeren zu unerwünschten gesundheitlichen Folgen führen.
  • Darüber hinaus ist in der jüngsten Zeit insgesamt der Bedarf nach besonderen, nicht zwangsläufig alkoholischen „Lifestyle“-Getränken, welche sich durch ihre besonderen organoleptischen Eigenschaften auszeichnen und beispielsweise als Ersatz für die Weinbegleitung zum Essen oder als Aperitif getrunken werden können, gestiegen. Die bislang auf dem Markt erhältlichen aromatisierten Getränke, wie z.B. Cola, Limonaden, Zitronensprudel, schmecken in der Regel künstlich und enthalten zudem große Mengen Zucker.
  • Vor diesem Hintergrund besteht im Stand der Technik Bedarf im Hinblick auf alkoholische und nicht-alkoholische Getränke, welche gute organoleptische Eigenschaften, insbesondere einen natürlichen Geschmack aufweisen bzw. ein ähnlich angenehmes Geschmacksprofil aufweisen, jedoch mit weniger gesundheitlichen Nebenwirkungen einhergehen.
  • Vor dem Hintergrund des zuvor geschilderten Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, Getränke bereitzustellen, welche die zuvor genannten Nachteile des Standes der Technik überwinden oder aber zumindest abschwächen.
  • Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Getränke bereitzustellen, welche bei guten organoleptischen Eigenschaften und natürlichem Geschmack zumindest im Wesentlichen keine oder zumindest Substanzen mit einem geringen Risiko für Nebenwirkungen enthalten und somit eine verbesserte Verträglichkeit aufweisen.
  • Zur Lösung der zuvor geschilderten Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung Getränke nach Anspruch 1 vor; weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein aromatisiertes Getränk, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein aromatisiertes bzw. wein- und/oder kohlensäurehaltiges Getränk, mit einem Ethanol- und/oder Alkoholgehalt im Bereich von 0 bis 25 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, wobei das Getränk (a) mindestens eine lebensmittelkompatible Säure und (b) Auszüge und/oder Extrakte aus Artemisia afra (Afrikanischer Wermut) und mindestens einer weiteren Pflanze der Fynbos-Flora enthält.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde überraschend gefunden, dass sich die in den erfindungsgemäß aromatisierten Getränken enthaltene lebensmittelkompatible Säure sowie die Auszüge bzw. Extrakte aus Afrikanischem Wermut einerseits und mindestens einer weiteren Pflanze der in der Kapregion von Südafrika beheimateten Fynbos-Flora andererseits im Hinblick auf die geschmacklichen bzw. organoleptischen Eigenschaften derart ergänzen, dass ein angenehmer bitterer Geschmack erzeugt wird, welcher dem von chininhaltigen Getränken oder mit Auszügen aus Artemisia absinthium aromatisierten Getränken sehr nahe kommt. Insgesamt weisen die Getränke einen natürlichen Geschmack und weniger unerwünschte Nebenwirkungen auf.
  • Unter dem Begriff „weinhaltige Getränke“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Getränke verstanden, welche ein Weinbauprodukt in einer volumenbezogenen Menge von mindestens 20 Vol.-%, vorzugsweise mindestens 50 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, enthalten. Insbesondere kann es sich bei weinhaltigen Getränken im Sinne der vorliegenden Erfindung um Weine, aufgesprittete Weine, Wermut oder Weinmischgetränke handeln. Gegebenenfalls können weinhaltige Getränke im Sinne der vorliegenden Erfindung zusätzlich Kohlensäure (H2CO3) bzw. Kohlenstoffdioxid (CO2) aufweisen. Insbesondere handelt es sich bei wein- und kohlensäurehaltigen Getränken um Schaumweine oder Perlweine. Vorzugsweise weisen die weinhaltigen Getränke im Sinne der vorliegenden Erfindung einen Ethanol- bzw. Alkoholgehalt von mindestens 12,5 Vol.-% und höchstens 25 Vol.-%, insbesondere mindestens 14,5 Vol.-% und höchstens 22 Vol.-%, bezogen auf die Getränke, auf. Zudem liegt der Gesamtalkoholgehalt in den weinhaltigen Getränken vorzugsweise bei mindestens 16,5 Vol.-%, noch weiter bevorzugt mindestens 17,5 Vol.-%, bezogen auf die Getränke.
  • Unter dem Begriff „Ethanol- bzw. Alkoholgehalt“ wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung der volumenbezogene Anteil von tatsächlich in erfindungsgemäßen alkoholischen Getränken vorhandenem Ethanol verstanden. Die Messung des in den Getränken vorhandenen Alkoholgehalts erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 20 °C mit einem Vinometer. Vorzugsweise weisen erfindungsgemäße alkoholische Getränke, insbesondere in Form von aromatisierten weinhaltigen Getränken gemäß Artikel 3(2) der EU Verordnung Nr. 251/2014 vom 26. Februar 2014, einen Alkoholgehalt von mindestens 14,5 Vol.-% und höchstens 22 Vol.-% auf.
  • Unter dem Begriff „Gesamtalkohol(gehalt)“ wird erfindungsgemäß zudem die Summe aus tatsächlich im Getränk vorhandenem Alkohol, d.h. Ethanol, und potentiellem Alkohol verstanden, bei welchem es sich um den theoretischen Anteil an Ethanol handelt, der durch vollständiges Vergären des Restzuckers zusätzlich noch möglich wäre. Vorzugsweise weisen erfindungsgemäße alkoholische Getränke, insbesondere in Form von aromatisierten weinhaltigen Getränken gemäß Artikel 3(2) der EU Verordnung Nr. 251/2014 vom 26. Februar 2014, einen Gesamtalkoholgehalt von mindestens 17,5 Vol.-% auf.
  • Was darüber hinaus den Begriff „kohlensäurehaltige Getränke“ anbelangt, werden hierunter mit Kohlensäure (H2CO3) angereicherte Getränke verstanden. Insbesondere kann es sich bei kohlensäurehaltigen Getränken im Sinne der vorliegenden Erfindung um aromatisierte Sprudelwässer und Erfrischungsgetränke, Limonaden, insbesondere Bitterlimonaden, oder Brausen, handeln. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den erfindungsgemäßen wein- und/oder kohlensäurehaltigen Getränken im Sinne der vorliegenden Erfindung um gegorene alkoholhaltige Getränke in Form von Wermut oder um Bitterlimonaden in Form eines Tonics bzw. Tonic Waters.
  • Unter dem Begriff „lebensmittelkompatible Säure“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Säuren verstanden, welche bedenkenlos vom Menschen im Rahmen der Nahrungsaufnahme konsumiert werden können, d.h. welche zumindest in für Lebensmittel üblichen Mengen nicht toxisch für den Menschen sind. Erfindungsgemäß kann es sich dabei sowohl um anorganische Säuren, wie z.B. Kohlensäure, als auch um organische Säuren handeln.
  • Wie zuvor bereits ausgeführt, resultieren die guten organoleptischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Getränke unter anderem aus dem zielgerichteten Einsatz pflanzlicher Extrakte bzw. Auszüge. Unter „Auszügen“ bzw. „Extrakten“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Zubereitungen verstanden, welche durch Extraktionsverfahren aus Pflanzenteilen und einem Lösemittel, insbesondere eines wässrigen und/oder alkoholischen Lösemittels, gewonnen werden. Wie nachfolgend noch ausgeführt wird, sind die erfindungsgemäß eingesetzten Auszüge und Extrakte mit im Bereich der Lebensmitteltechnik und Getränkeherstellung üblichen bzw. der Fachperson grundsätzlich bekannten Extraktionsverfahren hergestellt, insbesondere Destillation, Mazeration, Digestion und/oder Digestion.
  • Was den im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Begriff „Fynbos-Flora“ bzw. „mindestens eine (weitere) Pflanze der Fynbos-Flora“ anbelangt, so werden hierunter Pflanzen verstanden, welche dem bzw. der sogenannten „Fynbos-Biom“ bzw. „Fynbos-Vegetation“ angehören. Die Fybnos-Vegetation bzw. das Fynbos-Biom befindet sich in der Kapregion von Südafrika und wächst in einem 100 bis 200 km breiten Küstenstreifen zwischen den Städten Clanwilliam und Port Elizabeth. Die Fynbos-Vegetation bzw. Fynbos-Flora ist mit über 7.000 Farn- und Blütenpflanzenarten, von denen mehr als die Hälfte endemisch sind, äußerst vielfältig und artenreich.
  • Die Flora des Fynbos wird unter anderem durch sechs im Wesentlichen endemische Pflanzenfamilien charakterisiert, nämlich die Bruniaceae, Geissolomataceae, Grubbiaceae, Penaeaceae, Roridulaceae und Stilbaceae. Neben den vorgenannten sechs endemischen Pflanzenfamilien gehören zudem Spezies der Silberbaumgewächse (Proteaceae), der Heidekrautgewächse (Ericaceae), die Restionaceen (Restioaceae), der Lippenblütler (Lamiaceae), der Korbblütler (Asteraceae) sowie diverse Geophyten, insbesondere der Gattungen Gladiolus und Lachenalia, der Fynbos-Flora an. Zu den wohl bekanntesten Vertretern der Fynbos-Flora mit besonderer wirtschaftlicher Bedeutung gehören der Rotbusch (Apalathus linearis) und der Honigbusch (Honeybush), welche zur Teeherstellung verwendet werden. Darüber hinaus werden zahlreiche Arten der Fynbos-Flora als Medizinpflanzen verwendet, insbesondere in der traditionellen südafrikanischen Medizin und der Naturheilkunde.
  • Besonders gute organoleptische Eigenschaften werden erfindungsgemäß durch die Aromatisierung der Getränke mit Auszügen bzw. Extrakten aus der Fynbos-Pflanze Artemisia afra und weiteren Pflanzen des Fynbos-Bioms erzielt.
  • Bei Artemisia afra bzw. dem Afrikanischen Wermut handelt es sich um eine in Afrika verbreitete Pflanzenart der Gattung Artemisia. Die Pflanze wächst in zahlreichen Regionen Afrikas und ist ebenfalls eine im Fynbos-Biom beheimatete Pflanzenart. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Südafrika bis in die nördlichen und östlichen Gebiete von Afrika, d.h. bis Äthiopien. Afrikanischer Wermut gehört der Familie der Asteraceae an und erreicht eine Größe von 40 bis 50 cm. Für die Aromatisierung der erfindungsgemäßen Getränke bzw. zur Herstellung der Extrakte bzw. Auszüge eignen sich insbesondere die Blätter und/oder Blüten des Afrikanischen Wermuts. Die Blätter und Blüten von Artemisia afra sind reich an Bitterstoffen aus der Gruppe der Sesquiterpenlactone. Darüber hinaus sind die Blätter und Blüten reich an ätherischen Ölen, welche den Extrakten bzw. Auszügen mit den darin enthaltenen Bitterstoffen die besondere geschmackliche Note verleihen. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Arten der Gattung Artemisia, insbesondere Artemisia absinthium, weist Artemisia afra Thujone in geringerer Menge auf, was sich wiederum positiv auf das Nebenwirkungsprofil von Lebensmitteln mit Auszügen aus Artemisia afra auswirkt. Auszüge aus Artemisia afra weisen zudem eine höhere Menge an Campher auf, welcher in der Pflanzenheilkunde vor allem zur Behandlung von Erkältungen und Fieber eingesetzt wird.
  • Abgerundet wird das organoleptische Profil der erfindungsgemäßen Getränke auf Basis von Pflanzenauszügen aus Afrikanischem Wermut einerseits und mindestens einer weiteren Pflanze der Fynbos-Flora andererseits durch die in den Getränken enthaltene lebensmittelkompatible Säure. Wie nachfolgend noch weiterführend ausgeführt, kann es sich bei der mindestens einen Säure sowohl um anorganische Säuren, insbesondere Kohlensäure, aber auch um organische Säuren, insbesondere Weinsäure, Apfelsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Buttersäure sowie deren Kombinationen, handeln.
  • Die erfindungsgemäßen Getränke sind gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Getränken mit besonderen Vorteilen und Besonderheiten verbunden:
    • Vor dem Hintergrund, dass die erfindungsgemäßen Getränke ohne den Zusatz von Chinin bzw. Auszüge aus Artemisia absinthium auskommen, sind sie insgesamt verträglicher und mit weniger Risiken verbunden als zum Beispiel handelsübliche Tonic Water oder Wermuts. Folglich können die erfindungsgemäßen Getränke - zumindest in alkoholfreier Form - auch bedenkenlos von Personen mit Vorerkrankungen, Schwangeren und Kindern getrunken werden, ohne dass mit unerwünschten Nebenwirkungen zu rechnen ist.
  • Die erfindungsgemäßen Getränke sind zudem vielfältig einsetzbar. Zum einen können die Getränke als Erfrischungsgetränke bzw. Limonaden pur getrunken werden. Durch ihr besonderes Geschmacksprofil sind die Getränke nicht mit herkömmlichen Limonaden, wie beispielsweise Cola oder Zitronensprudel, zu vergleichen, sondern harmonieren auch mit Speisen, d.h. können als Begleitgetränk zum Essen gereicht werden. Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Getränke als Basis für Mischgetränke mit Spirituosen oder Likören, insbesondere Longdrinks, eingesetzt werden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Ausführungsform, wonach die erfindungsgemäßen Getränke nach Art eines Tonic Waters ausgebildet sind. Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Getränke, insbesondere weinhaltige Getränke in Form von Wermut, auch als Aperitif getrunken werden.
  • Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Getränke sind nachfolgend im Detail beschrieben:
    • Um das Geschmacksprofil der erfindungsgemäßen Getränke abzurunden, ist es vorgesehen, dass die erfindungsgemäßen Getränke mindestens eine lebensmittelkompatible Säure enthalten.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann es sich dabei sowohl um anorganische als auch organische Säuren handeln. Insbesondere können auch Kombinationen von anorganischen und organischen Säuren eingesetzt werden.
  • Bei den im Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommenden anorganischen Säuren handelt es sich vorzugsweise um Kohlensäure (H2CO3). Die Kohlensäure kann den erfindungsgemäßen Getränken sowohl zugesetzt werden als auch durch Gärprozesse im Rahmen der Herstellung der erfindungsgemäßen Getränke entstehen.
  • Organische Säuren sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ausgewählt aus Weinsäure, Apfelsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Buttersäure sowie Kombinationen der vorgenannten Säuren. Auch hier kann es vorgesehen sein, dass die organischen Säuren den Getränken zugesetzt werden. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Getränke, insbesondere im Falle von weinhaltigen Getränken, können die in den Getränken enthaltenen Säuren zumindest teilweise auch auf die für die Herstellung des Weins verwendeten Weintrauben bzw. Weinbeeren sowie die durch die Vergärung der Trauben ablaufenden chemischen Prozesse zurückgehen.
  • Wie zuvor bereits erwähnt, werden durch die erfindungsgemäße Kombination der mindestens einen lebensmittelkompatiblen Säure einerseits und der Auszüge bzw. Extrakte aus Afrikanischem Wermut und mindestens einer weiteren Pflanze der Fynbos-Flora andererseits, in den Getränken die außergewöhnlichen und angenehmen geschmacklichen Eigenschaften erzielt.
  • Die Mengen an Säuren in den erfindungsgemäßen Getränken können in weiten Bereichen variieren. Besonders gute organoleptische Eigenschaften werden erzielt, wenn das Getränk Säure in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 25 g/L, insbesondere 0,05 bis 20 g/L, vorzugsweise 0,1 bis 15 g/L, bevorzugt 1 bis 10 g/L, bezogen auf das Getränk, enthält.
  • Als besonders geeignet für die erfindungsgemäßen Getränken haben sich im Hinblick auf die mindestens eine weitere Pflanze der Fynbos-Flora Auszüge und/oder Extrakte aus Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides); Rundblatt Buchu (Agathosma betulina); Ovalblatt Buchu (Agathosma crenulata); Honigbusch (Cyclopia), insbesondere Berg-Honigbusch (Cyclopia intermedia), Küsten-Honigbusch (Cyclopia genistoides), Gefleckter Honigbusch (Cyclopia maculata), Heidelberg-Honigbusch (Cyclopia sessiflora), Marschland-Honigbusch (Cyclopia subternata) und/oder Langblatt-Honigbusch (Cyclopia longifolia); Uzura (Xysmalobium undulatum); Krebsbusch (Sutherlandia frutescens); Zuckerbusch (Protea repens); Rotbusch (Aspalathus linearis); Nashornbusch (Elytropappus rhinocerotis); Essbare Mittagsblume (Carpobrotus edulis); Wilder Lavendel (Pteronia incana); Goldsalbei (Salvia africana-lutea); Fingerpol (Euphorbia caput-medusae); Pflanzen der Gattung Ferraria, insbesondere Ferraria crispa; Großblättriges Löwenohr (Leonotis leonorus); Kanna (Sceletium toruosum), Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens und Harpagophytum zeyheri); Taglilienartige Hypoxis (Hypoxis hemerocallidae); Wilde Kapminze (Mentha longifolia subsp. capensis); Stoebe (Stoebe cinerea bzw. Seriphium cinereum); sowie deren Kombinationen erwiesen.
  • Bei der Kapland Pelargonie (Pelargonium sidoides) handelt es sich um eine südafrikanische Heilpflanze, welche auch als afrikanische Geranie oder südafrikanische Pelargonie bezeichnet wird. Auszüge oder Extrakte aus Pelargonium (Pelargonienwurzelextrakt) werden bislang vor allem in der pflanzlichen Medizin zur Behandlung von Erkältungs- und Grippeerkrankungen eingesetzt.
  • Der Rundblatt Buchu (Agathosma betulina) ist ein Strauch aus der Familie der Rautengewächse. In der traditionellen südafrikanischen Medizin werden die Pflanzen als solche sowie deren ätherische Öle und Extrakte zur Behandlung von Harnwegsinfekten sowie Beschwerden der Prostata und Nieren verwendet. Die Pflanze, insbesondere deren Blätter, weisen einen hohen Anteil an Monoterpenen und Flavonoiden auf.
  • Auch bei Ovalblatt Buchu (Agathosma crenulata) handelt es sich um eine in Südafrika in Fynbos-Habitaten beheimatete strauchförmige Pflanze. Wie der nahverwandte Rundblatt Buchu weisen insbesondere die Blätter ätherische Ölen mit Flavonoiden und Monoterpenen auf, welche in den erfindungsgemäßen Getränken zu einem besonderen Aroma führen.
  • Honigbüsche (Gattung Cyclopia) gehören zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler innerhalb der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Cyclopia-Arten wachsen als aufrechte Sträucher. Bislang werden die vegetativen Pflanzenteile, insbesondere die Blätter und die Blüten, zur Herstellung von Honigbusch-Tee verwendet. Extrakte bzw. Auszüge von Honigbusch enthalten zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, unter anderem Isoflavone, Flavone, Zimtsäure, Zantonoid und Chinonin.
  • Uzara (Xysmalobium undulatum) gehört zu den Seidenpflanzengewächsen. Bislang wird das Gewächs vor allem in der traditionellen südafrikanischen Medizin zur Behandlung von Verdauungsstörungen, Regelbeschwerden, Migräne und Erkältungen eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine krautige Pflanze, welche unter anderem Bitterstoffe aufweist. Zur Herstellung von Auszügen und Extrakten können sowohl die Wurzeln als auch die Blätter und Blüten verwendet werden.
  • Der Krebsbusch bzw. die Ballonerbse (Sutherlandia frutescens) gehört zu den Hülsenfrüchtlern und wird ebenfalls in der traditionellen südafrikanischen Medizin eingesetzt. Pflanzen dieser Art sind reich an verschiedenen Aminosäuren und enthalten darüber hinaus Pinitol, Gamma-Aminobuttersäure, Saponine, Phenole, Tannine, Herzglykoside und verschiedene Flavonoide. Für die Herstellung von Extrakten für die erfindungsgemäßen Getränke können insbesondere die Blätter und Blüten eingesetzt werden.
  • Der Zuckerbusch (Protea repens) gehört zu den Silberbaumgewächsen. Bei dem Zuckerbusch handelt es sich um einen Strauch mit einer Wuchshöhe zwischen 1 bis 4 m. Für die Auszüge und Extrakte, welche in erfindungsgemäßen Getränken Einsatz finden, können insbesondere die Blätter und Blüten verwendet werden.
  • Bei dem Rotbusch bzw. Rooibus (Aspalathus linearis) handelt es sich um ein weiteres Gewächs aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Bislang wird Rotbusch in erster Linie zur Gewinnung von Rooibus-Tee verwendet. Die Blätter bzw. Bestandteile von Rotbusch enthalten unter anderem Phenole und Flavonoide, insbesondere Polyphenole und Aspalathin, Isoorientin, Orientin, Rutin, Isovitexin und Vitexin. Die für die erfindungsgemäßen Getränke eingesetzten Extrakte können aus den Blättern, Blüten oder gehackten Zweigen der Pflanzen gewonnen werden.
  • Der Nashornbusch (Elytropappus rhinocerotis) ist eine Blütenpflanze aus der Familie der Asteraceae. Hierbei handelt es sich um eine endemische Art der Fynbos-Flora. Nashornbusch wird bislang vor allem in der traditionellen afrikanischen Medizin zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Magengeschwüren eingesetzt. Zur Herstellung der Extrakte für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können insbesondere die Blätter und Blattspitzen eingesetzt werden.
  • Bei der Essbaren Mittagsblume (Carpobrotus edulis) handelt es sich um eine nelkenartige Pflanze aus der Familie der Mittagsblumengewächse. Die Essbare Mittagsblume enthält unter anderem Polyphenole, insbesondere Tannine, Flavonoide und Anthocyane, sowie Zitronensäure und Äpfelsäure. Für die Herstellung der Extrakte und Auszüge für die erfindungsgemäßen Getränke können sowohl die Früchte als auch die Blätter verwendet werden.
  • Bei dem wilden Lavendel (Pteronia incana, engl. „ash-bush“) handelt es sich um eine Blütenpflanze aus der Familie der Asteraceae. Wilder Lavendel hat kleine, hellgraue aromatische Blätter, welche vor allem in der traditionellen südafrikanischem Medizin Verwendung finden. Für die Extrakte bzw. Auszüge, welche in den erfindungsgemäßen Getränken eingesetzt werden, werden vorzugsweise die Blätter der Pflanze verwendet.
  • Bei Goldsalbei (Salvia africana-lutea) handelt es sich um ein immergrünes Strauchgewächs, welches in der südafrikanischen Kapregion heimisch ist. Bestandteile dieser Pflanze werden in der Pflanzenmedizin zur Behandlung von Erkältungen, Tuberkulose, Bronchitis, gynäkologischen Beschwerden, Fieber, Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen eingesetzt. Für die erfindungsgemäßen Getränke werden insbesondere die Blätter und Blüten der Pflanze verwendet.
  • Bei Fingerpol (Euphorbia caput-medusae) handelt es sich um eine Sukkulente aus der Familie der Wolfsmilchgewächse. Fingerpol wächst in Form kleiner Sträucher, wobei der Pflanzenkörper einen Durchmesser von bis zu 20 cm aufweist. Ausgehend vom Pflanzenkörper strahlen die Zweige aus und bilden ein Polster mit einem Durchmesser von bis zu 1 m. Für die erfindungsgemäßen Getränke werden vorzugsweise die Zweige, Blätter und Triebspitzen zur Gewinnung der Auszüge und Extrakte verwendet.
  • Bei Pflanzen der Gattung Ferraria handelt es sich um einkeimblättrige Blütenpflanzen aus der Familie der Iridaceae, welche üblicherweise eine Wuchshöhe von 30 bis 45 cm erreichen. Besonders bevorzugt wird für die Extrakte bzw. Auszüge für die erfindungsgemäßen Getränke Ferraria crispa eingesetzt, vorzugsweise deren Blätter und/oder Blüten.
  • Bei dem Afrikanischen Löwenohr (Leonotis leonorus), welches auch als „Wild Dagga“ bezeichnet wird, handelt es sich um eine strauchartige Pflanze, welche zur Familie der Lippenblütler gehört. Afrikanisches Löwenohr wird in der traditionellen südafrikanischen Medizin zur Behandlung von Muskelkrämpfen, Tuberkulose, Diabetes, hohem Blutdruck, Hepatitis und Durchfall eingesetzt. Für die vorliegende Erfindung werden zur Herstellung der Extrakte bzw. Auszüge vorzugsweise die Samen, Blüten, Blätter oder Bestandteile des Stammes der Sträucher eingesetzt.
  • Bei Kanna (Sceletium tortuosum) handelt es sich um ein weiteres Mittagsblumengewächs, d.h. um eine sukkulente Pflanze. Zu den Inhaltsstoffen der Kanna gehören unter anderem Alkaloide, insbesondere Mesembrin, Mesembrenin und Tortuosamin. Kanna wird zudem in der Naturheilkunde als Heilmittel gegen Bauchschmerzen und als Beruhigungsmittel eingesetzt.
  • Bei der Afrikanischen Teufelskralle (Harpagophytum procumbens bzw. Harpagophytum zeyheri) handelt es sich um ein Sesamgewächs. Teufelskralle ist eine ausdauernde und krautige Pflanze, welche am Boden 1,5 bis 2 m lange kriechende Stängel aufweist, die radial aus der Pfahlwurzel bzw. der Hauptwurzel entspringen. Die Teufelskralle wird für medizinische Zwecke genutzt, insbesondere auch in der südafrikanischen traditionellen Medizin, zur Behandlung von Geburtsschmerzen, Gelenkschmerzen, Hexenschuss, Kopfschmerzen, Neuralgien sowie Wunden, Geschwüren und Furunkeln. Zu den Inhaltsstoffen von Teufelskralle gehören Iriduid-Glykoside, insbesondere Harpagosid, Harpagid und Procumbid, ein Phytosteringemisch, Phenylpropanoide, Triterpene, Flavonoide, ungesättigte Fettsäuren, Zimtsäure und Chlorogensäure. Unter den Inhaltsstoffen der Teufelskralle befinden sich auch Bitterstoffe, welche für die Aromatisierung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen von besonderer Bedeutung sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommen zur Herstellung der Extrakte vorzugsweise die Blätter, die Samen und/oder die Blüten zum Einsatz.
  • Bei der Taglilienartigen Hypoxis (Hypoxis hemerocallidae, engl. „African Potato“) handelt es sich um eine medizinische Pflanze aus der Familie der Hypoxidaceae. In der Naturheilkunde wird Hypoxis zur Behandlung von gutartigen Hyperplasien der Prostata verwendet. Insbesondere weist die Pflanze auch antibakterielle und antioxidative Eigenschaften auf. Für die Extrakte und Auszüge, welche für die erfindungsgemäßen Getränke eingesetzt werden, können insbesondere die Blätter und Knollen verwendet werden.
  • Die Wilde Kapminze (Mentha longifolia subsp. capensis) gehört zur Familie der Lippenblütler und ist reich an ätherischen Ölen. Auszüge aus Kapminze besitzen ein süß-aromatisches Minzaroma und können sowohl aus den Blättern als auch den Blütenständen der Pflanzen gewonnen werden. Die krautigen Pflanzen erreichen eine Höhe von bis zu einem Meter. Die Blätter sind bis zu 10 cm lang und 2 cm breit und weisen eine lanzettenähnliche Form auf. Für die erfindungsgemäß eingesetzten Auszüge und Extrakte können insbesondere die Blätter, aber auch die Blüten eingesetzt werden.
  • Bei Stoebe (Stoebe cinerea, synonym auch Seriphium cinereum) handelt es sich um einen Strauch aus der Familie der Korbblütler, welcher eine Höhe von 0,4 bis 1,5 m erreicht. Stoebe wird in der traditionellen südafrikanischen Pflanzenheilkunde zur Behandlung von Herzbeschwerden eingesetzt. Für die Extrakte und Auszüge, welche für die erfindungsgemäßen Getränke eingesetzt werden, werden vorzugsweise die Blätter und gegebenenfalls Blüten der Sträucher verwendet.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform für alkoholfreie, kohlensäurehaltige Getränke im Sinne der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise in Form einer Bitterlimonade, ist die mindestens eine weitere Pflanze der Fynbos-Flora ausgewählt aus Kapland Pelargonie, Wilder Kapminze und/oder Löwenohr.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform für weinhaltige Getränke im Sinne der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise in Form von Wermut, ist die mindestens eine weitere Pflanze der Fynbos-Flora ausgewählt aus Kapland Pelargonie, Stoebe, Wilder Kapminze und/oder Löwenohr.
  • Insgesamt zeichnen sich die vorgenannten Pflanzen der Fynbos-Flora durch ihren hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen aus, welche den erfindungsgemäßen Getränken die hervorragenden organoleptischen Eigenschaften verleihen. Nichtsdestotrotz enthalten die Pflanzen trotz ihres Einsatzes insbesondere in der Naturheilkunde keine Substanzen, insbesondere keine Bitterstoffe, welche mit den gleichen Nachteilen bzw. Nebenwirkungen wie Chinin einhergehen.
  • Was die Bereitstellung oder Herstellung der Auszüge bzw. Extrakte anbelangt, so werden diese mit dem Fachmann grundsätzlich bekannten Extraktionsverfahren bzw. Extraktionsmethoden gewonnen. Erfindungsgemäß kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Auszüge und/oder Extrakte durch alkoholische, insbesondere ethanolische, und/oder wässrige Extraktion hergestellt sind. Gleichermaßen kann es vorgesehen sein, dass die Auszüge bzw. Extrakte ausgewählt sind aus alkoholischen und/oder wässrigen Extrakten.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass für kohlensäurehaltige Getränke, insbesondere in Form von Bitterlimonaden, eine wässrige Extraktion zur Herstellung der Extrakte und Auszüge erfolgt bzw. wässrige Extrakte und/oder Auszüge eingesetzt werden. Im Falle alkoholischer, insbesondere weinhaltiger Getränke bzw. Getränke in Form von Wermut, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, die pflanzlichen Auszüge und/oder Extrakte durch eine alkoholische Extraktion zu gewinnen bzw. für diese Getränke alkoholische, insbesondere ethanolische Extrakte und/oder Auszüge bzw. auf Basis von Neutral- bzw. Trinkalkohol hergestellte Extrakte und/oder Auszüge einzusetzen.
  • Was die Bereitstellung der Auszüge bzw. Extrakte aus Afrikanischen Wermut und mindestens einer weiteren Pflanze der Fynbos-Flora weiterhin anbelangt, kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Extrakte bzw. Auszüge hergestellt sind durch Destillation, Mazeration, Digestion und/oder Perkolation. Erfindungsgemäß ist es besonders bevorzugt, die Extrakte durch Mazeration herzustellen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Mazeration“ bzw. „Mazerieren“ eine Auslaugung bzw. ein Auslaugen der Pflanzenbestandteile durch Einwirkung einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser oder Alkohol, verstanden. Um die Effizienz des Auszugsverfahrens bzw. das Herauslösen oder Auslaugen der pflanzlichen Aromastoffe zu verbessern, kann es dabei insbesondere vorgesehen sein, die Pflanzenbestandteile in einem vorangehenden Arbeitsschritt zu zerkleinern, damit die zu extrahierenden Substanzen besser aus den Pflanzenteilen in das Lösungsmittel übertreten können.
  • Über die eingesetzte Menge der Auszüge bzw. Extrakte in den erfindungsgemäßen Getränken kann die Intensität der Pflanzen- bzw. Kräuteraromen zielgerichtet gesteuert werden. Vor diesem Hintergrund können die Mengen der Auszüge bzw. Extrakte in den erfindungsgemäßen Getränken in weiten Bereichen variieren. Besonders gute Ergebnisse im Hinblick auf die organoleptischen Eigenschaften werden erzielt, wenn das Getränk die Auszüge und/oder Extrakte in einer Menge im Bereich von 0,1 bis 70 Vol.-%, insbesondere 1 bis 60 Vol.-%, bevorzugt 5 bis 50 Vol.-%, besonders bevorzugt 10 bis 30 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, enthält.
  • Um den Geschmack der erfindungsgemäßen Getränke abzurunden, kann es vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße Getränk mindestens ein Süßungsmittel und/oder Restzucker enthält. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Getränke als Süßungsmittel Honig, Traubenmost und/oder Saccharose. Das Süßungsmittel kann den Getränken nachträglich zugesetzt werden. Gleichermaßen, insbesondere im Fall von weinhaltigen Getränken, können die Getränke Restzucker aus dem Gärprozess bei der Weinherstellung enthalten. Im Ergebnis können auf dieser Basis Getränke mit unterschiedlichen Geschmacksgraden bzw. Süßegraden, d.h. Getränke mit trockenen bis hin zu lieblichen oder süßen Geschmacksprofilen, hergestellt werden.
  • Erfindungsgemäß kann es daher insbesondere vorgesehen sein, dass die Getränke mindestens ein Süßungsmittel und/oder Restzucker in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 150 g/L, insbesondere 0,05 bis 135 g/L, vorzugsweise 0,1 bis 40 g/L, bevorzugt 0,5 bis 25 g/L, bezogen auf die Getränke, enthalten. Gleichermaßen kann es vorgesehen sein, dass die Getränke mindestens ein Süßungsmittel und/oder Restzucker in einer Menge von mindestens 1 g/L, insbesondere mindestens 5 g/L, vorzugsweise mindestens 20 g/L, bevorzugt mindestens 100 g/L, besonders bevorzugt mindestens 135 g/L, bezogen auf die Getränke, enthalten.
  • Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen Getränke Alkohol enthalten. In diesem Zusammenhang ist es besonders bevorzugt, wenn das Getränk einen Ethanol- und/oder Alkoholgehalt im Bereich von 5 bis 25 Vol.-%, insbesondere 14,5 bis 22 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, aufweist.
  • Was erfindungsgemäße alkoholische Getränke im Speziellen anbelangt, ist es besonders bevorzugt, wenn diese auf einen definierten Alkoholgehalt eingestellt sind. Vorzugsweise erfolgt die Einstellung des Alkoholgehalts durch Zugabe von bzw. Aufsprittung mit Branntwein, vorzugsweise Branntwein mit einem Alkoholgehalt zwischen 60 Vol.-% und 95 Vol.-%, insbesondere 75 Vol.-% und 90 Vol.-%, bezogen auf den Branntwein.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann es somit vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen Getränke Branntwein enthalten. Besonders bevorzugt enthalten die Getränke Branntwein in einer volumenbezogenen Menge im Bereich von 1 bis 20 Vol.-%, insbesondere 3 bis 15 Vol.-%, bevorzugt 5 bis 12,5 Vol.-%, bezogen auf die Getränke.
  • Gleichermaßen kann es vorgesehen sein, dass das Getränk zumindest im Wesentlichen alkoholfrei ausgebildet ist. Unter alkoholfreien Getränken im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Getränke mit einem maximalen Alkoholgehalt von 0,5 Vol.-% verstanden, d.h. Getränke, welche nach deutschem, österreichischem und Schweizer Lebensmittelrecht als alkoholfreie Getränke bezeichnet werden dürfen.
  • Wie zuvor ausgeführt, können die erfindungsgemäßen Getränke vielfältig ausgestaltet sein. Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Getränken um weinhaltige Getränke. Insbesondere kann es in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen Getränke mindestens ein Weinbauerzeugnis, insbesondere Weiß- und/oder Rotwein, enthalten. Die eingesetzte Menge an Weinbauerzeugnis wird vorzugsweise an den Alkoholgehalt des Weinbauerzeugnisses und gegebenenfalls auch den Alkoholgehalt der Pflanzenextrakte und des Branntweins angepasst. In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, wenn die Getränke das mindestens eine Weinbauerzeugnis in einer Menge im Bereich von 50 bis 99 Vol.-%, insbesondere 60 bis 95 Vol.-%, bevorzugt 70 bis 90 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, enthalten.
  • Im Hinblick auf weinhaltige Getränke ist es besonders bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße Getränk als Wermut ausgebildet ist.
  • Unter dem Begriff „Wermut“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit den zuvor genannten Pflanzenauszügen auf Basis von Afrikanischem Wermut und mindestens einer Pflanze der Fynbos-Flora aromatisierte und aufgesprittete Weine mit einem Alkohol- bzw. Ethanolgehalt zwischen ca. 14 und maximal 22 Vol.-% Ethanol verstanden. Der Süßegrad, welcher durch den Zuckergehalt bestimmt wird, ist variabel und variiert vorzugsweise zwischen „trocken“ (dry) und „lieblich“ bzw. süß. Der Anteil des Weinbauerzeugnisses liegt bei einem Wermut im Sinne der vorliegenden Erfindung zudem bei mindestens 75 Vol.-%, bezogen auf das Getränk.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das erfindungsgemäße Getränk als kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk ausgebildet sein. Unter dem Begriff „Erfrischungsgetränk“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere kohlensäurehaltige, mit den vorgenannten Auszügen aus Pflanzen aromatisierte alkoholfreie Getränke auf Wasserbasis verstanden. Gegebenenfalls können die Getränke neben Kohlensäure und den Auszügen bzw. Extrakten aus Afrikanischem Wermut und mindestens einer Pflanze der Fynbos-Flora zusätzlich Mineralstoffe, Vitamine, Fruchtkonzentrate, Süßungsmittel und/oder Süßstoffe enthalten.
  • Gemäß einer wiederum weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die kohlensäurehaltigen Getränke als Brausen oder Limonaden, besonders bevorzugt Limonaden, wiederum weiter bevorzugt Bitterlimonaden, ausgebildet. Durch die erfindungsgemäß eingesetzten Pflanzenextrakte und Pflanzenauszüge enthalten die Limonaden ein besonders abgerundetes, intensives und natürliches Geschmacksprofil, welches auch ohne Chinin auskommt. Die Getränke können pur als Erfrischungsgetränk genossen werden oder beispielsweise als alkoholfreie Grundlage für Longdrinks, wie zum Beispiel Gin Tonic, dienen.
  • Im Hinblick auf erfindungsgemäße Getränke in Form von kohlensäurehaltigen Getränken bzw. alkoholfreien Getränken ist es zudem bevorzugt, wenn das Getränk Wasser, insbesondere kohlensäurehaltiges Wasser, enthält.
  • In diesem Zusammenhang kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die zuvor bereitgestellten Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenauszüge mit vorzugsweise kohlensäurehaltigem Wasser zur Bereitstellung des Getränks aufgegossen werden. Das Mengenverhältnis von Pflanzenextrakten bzw. Pflanzenauszügen zu Wasser bzw. die eingesetzte Menge von Wasser zum Aufgießen der Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenauszüge kann variieren und hängt maßgeblich von der Intensität oder Konzentration der Pflanzenextrakte ab.
  • Besonders gute organoleptische Eigenschaften werden in der Regel erzielt, wenn das Getränk das Wasser in einer Menge im Bereich von 50 bis 99 Vol.-%, insbesondere 60 bis 98 Vol.-%, vorzugsweise 70 bis 95 Vol.-%, bevorzugt 80 bis 92,5 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, enthält. Bei den vorgenannten Mengen in Bezug auf Wasser in den Getränken handelt es um die volumenbezogene Menge des zugesetzten Wassers und nicht die absolute Menge an Wasser in den Getränken. Insbesondere erfassen die angegebenen Mengen nicht etwaiges über die Pflanzenextrakte bzw. Auszüge in die Getränke eingebrachtes Wasser.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Getränken um Bitterlimonaden in Form von Tonic Water, welche im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekanntem Tonic Water jedoch kein Chinin aufweisen. Insgesamt ist es auf Basis der erfindungsgemäßen Kombination von pflanzlichen Aromastoffen gelungen, ein Tonic Water mit guten organoleptischen Eigenschaften bereitzustellen, welches trotz des Verzichts auf Chinin die charakteristischen Bitternoten einer Bitterlimonade aufweist.
  • Erfindungsgemäß kann es somit insbesondere vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße Getränk zumindest im Wesentlichen frei von Chinin ist.
  • Beispiele für erfindungsgemäße Getränke sind den nachfolgenden Ausführungsbeispiele zu entnehmen, welche jedoch lediglich der Veranschaulichung dienen sollen und die vorliegende Erfindung in keiner Weise auf die dort beschriebenen Ausführungsformen beschränken.
  • Ausführungsbeispiele:
  • Herstellung einer erfindungsgemäßen Bitterlimonade
  • Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Bitterlimonade (Tonic Water) wurden Blätter von Afrikanischem Wermut, Kapland Pelargonie, Wilder Kapminze und Löwenohr im erfindungsgemäßen Mengenverhältnis 2:1:1:0,5 für die Gewinnung von Extrakten bzw. Auszügen mittels wässriger Mazeration gesäubert und einer Zerkleinerung unterzogen. Anschließend wurden die zerkleinerten Pflanzenteile in Trinkwasser eingelegt, um insbesondere die in den Pflanzen enthaltenen geschmacksgebenden Stoffe, insbesondere in Form von sekundären Pflanzenstoffen, auszulaugen. Dabei betrug die spezifische Pflanzenmasse pro Liter Wasser 40 g Afrikanischer Wermut, je 20 g Kapland Pelargonie und Wilde Kapminze sowie 10 g Löwenohr. Nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten bei einer Temperatur knapp unter dem Siedepunkt wurden die nunmehr ausgelaugten Pflanzenbestandteile durch Abseihen entfernt. Das mit pflanzlichen Inhaltsstoffen angereicherte Wasser wurde durch Aufkochen um 50 % reduziert, mit 750 g Zucker angereichert und zum Erhalt des Tonic Waters in einem Mengenverhältnis von 1 : 10 mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser aufgegossen.
  • Herstellung von erfindungsgemäßem Wermut
  • Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Wermuts wurden Blätter von Afrikanischem Wermut, Kapland Pelargonie, Stoebe, Wilder Kapminze und Löwenohr im Mengenverhältnis 2:1:1:1:0,5 für die Gewinnung von Extrakten bzw. Auszügen mittels ethanolischer Mazeration gesäubert und einer Zerkleinerung unterzogen. Anschließend wurden die zerkleinerten Pflanzenteile in Neutral-/Trinkalkohol (Ethanol) mit einem Alkoholgehalt von 90 % Vol.-% eingelegt, um insbesondere die in den Pflanzen enthaltenen geschmacksgebenden Stoffe, insbesondere in Form von sekundären Pflanzenstoffen, auszulaugen. Dabei betrug die spezifische Pflanzenmasse pro Liter Neutral-/Trinkalkohol 50 g Afrikanischer Wermut, je 30 g Kapland Pelargonie und Wilde Kapminze sowie 15 g Löwenohr. Nach einer Einwirkzeit von 72 Stunden bei Raumtemperatur wurden die nunmehr ausgelaugten Pflanzenbestandteile durch Abseihen entfernt. Zur Herstellung des Wermuts wurde 1 Liter Weißwein mit einem Alkoholgehalt von 12,5 Vol.-% durch 0,08 Liter des Pflanzenextrakts aufgesprittet und mit 90 g Zucker versetzt. Der resultierende Wermut hatte einen Alkoholgehalt im Bereich von 17,5 bis 18,5 Vol.-%.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 251/2014 [0018, 0019]

Claims (17)

  1. Getränk, insbesondere aromatisiertes Getränk, mit einem Ethanol- und/oder Alkoholgehalt im Bereich von 0 bis 25 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, wobei das Getränk (a) mindestens eine lebensmittelkompatible Säure und (b) Auszüge und/oder Extrakte aus Artemisia afra (Afrikanischer Wermut) und mindestens einer Pflanze der Fynbos-Flora enthält.
  2. Getränk nach Anspruch 1, wobei die mindestens eine Säure ausgewählt ist aus anorganischen und/oder organischen Säuren, insbesondere Kohlensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Essigsäure, Citronensäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Buttersäure sowie Kombinationen der vorgenannten Säuren.
  3. Getränk nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Getränk Säure in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 25 g/L, insbesondere 0,05 bis 20 g/L, vorzugsweise 0,1 bis 15 g/L, bevorzugt 1 bis 10 g/L, bezogen auf das Getränk, enthält.
  4. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Pflanze oder die Pflanzen der Fynbos-Flora ausgewählt ist bzw. sind aus der Gruppe von Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides); Rundblatt Buchu (Agathosma betulina); Ovalblatt Buchu (Agathosma crenulata); Honigbusch (Cyclopia), insbesondere Berg-Honigbusch (Cyclopia intermedia), Küsten-Honigbusch (Cyclopia genistoides), Gefleckter Honigbusch (Cyclopia maculata), Heidelberg-Honigbusch (Cyclopia sessiflora), Marschland-Honigbusch (Cyclopia subternata) und/oder Langblatt-Honigbusch (Cyclopia longifolia); Uzura (Xysmalobium undulatum); Krebsbusch (Sutherlandia frutescens); Zuckerbusch (Protea repens); Rotbusch (Aspalathus linearis); Nashornbusch (Elytropappus rhinocerotis); Essbare Mittagsblume (Carpobrotus edulis); Wilder Lavendel (Pteronia incana); Goldsalbei (Salvia africana-lutea); Fingerpol (Euphorbia caput-medusae); Pflanzen der Gattung Ferraria, insbesondere Ferraria crispa; Großblättriges Löwenohr (Leonotis leonorus); Kanna (Sceletium toruosum), Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens und Harpagophytum zeyheri); Taglilienartige Hypoxis (Hypoxis hemerocallidae); Kapminze (Metha longifolia subsp. capensis); Stoebe (Stoebe cinerea bzw. Seriphium cinereum); sowie deren Kombinationen.
  5. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Auszüge und/- oder Extrakte hergestellt sind durch alkoholische, insbesondere ethanolische, und/oder wässrige Extraktion und/oder wobei die Auszüge und/oder Extrakte ausgewählt sind aus alkoholischen und/oder wässrigen Extrakten.
  6. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Auszüge und/- oder die Extrakte hergestellt sind durch Destillation, Mazeration, Digestion und/oder Perkolation.
  7. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk die Auszüge und/oder Extrakte in einer Menge im Bereich von 0,1 bis 70 Vol.-%, insbesondere 1 bis 60 Vol.-%, bevorzugt 5 bis 50 Vol.-%, besonders bevorzugt 10 bis 30 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, enthält.
  8. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk mindestens ein Süßungsmittel, insbesondere Honig, Traubenmost und/oder Saccharose und/oder Restzucker, enthält, vorzugsweise in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 150 g/L, insbesondere 0,05 bis 135 g/L, vorzugsweise 0,1 bis 40 g/L, bevorzugt 0,5 bis 25 g/L, bezogen auf das Getränk, und/oder wobei das Getränk mindestens ein Süßungsmittel und/oder Restzucker in einer Menge von mindestens 1 g/L, insbesondere mindestens 5 g/L, vorzugsweise mindestens 20 g/L, bevorzugt mindestens 100 g/L, besonders bevorzugt mindestens 135 g/L, bezogen auf das Getränk, enthält.
  9. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk einen Ethanol- und/oder Alkoholgehalt im Bereich von 5 bis 25 Vol.-%, insbesondere 14,5 bis 22 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, aufweist oder wobei das Getränk zumindest im Wesentlichen alkoholfrei ist.
  10. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk Branntwein enthält.
  11. Getränk nach Anspruch 10, wobei das Getränk Branntwein in einer volumenbezogenen Menge im Bereich von 1 bis 20 Vol.-%, insbesondere 3 bis 15 Vol.-%, bevorzugt 5 bis 12,5 Vol.-%, bezogen auf die Getränke, enthält.
  12. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk mindestens ein Weinbauerzeugnis, insbesondere Weiß- und/oder Rotwein, besonders bevorzugt Weißwein, in einer Menge im Bereich von 50 bis 99 Vol.-%, insbesondere 60 bis 95 Vol.-%, bevorzugt 70 bis 90 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, enthält.
  13. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk als Wermut ausgebildet ist.
  14. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk als kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk ausgebildet ist, vorzugsweise als im Wesentlichen alkoholfreies kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk.
  15. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk Wasser, insbesondere kohlensäurehaltiges Wasser, enthält.
  16. Getränk nach Anspruch 15, wobei das Getränk das vorzugsweise kohlensäurehaltige Wasser in einer Menge im Bereich von 50 bis 99 Vol.-%, insbesondere 60 bis 98 Vol.-%, vorzugsweise 70 bis 95 Vol.-%, bevorzugt 80 bis 92,5 Vol.-%, bezogen auf das Getränk, enthält.
  17. Getränk nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Getränk zumindest im Wesentlichen frei von Chinin ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2512014A1 (de) 2011-04-15 2012-10-17 Topp S.p.A. A Socio Unico Linearantrieb insbesondere für Schiebetüren, oder für Tür- oder Fensterschliesselemente

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