DE202020105454U1 - Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung - Google Patents
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Abstract
Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) zum Einführen in den Mastdarm über den Analkanal, aufweisend eine konische Form, die mit einem um eine Schneckenwelle (3) angeordneten Schneckengewinde (4) versehen ist, wobei
- an der Schneckenspitze eine abgerundete Einführhilfe (5) zum Einführen des Schneckengewindes (4) über den Analkanal in den Mastdarm vorgesehen ist,
- an einem der Schneckenspitze gegenüberliegenden Endbereich der Schneckenwelle (3) ein Griff (2) zum Halten und Drehen der Schneckenwelle (3) vorgesehen ist.
- an der Schneckenspitze eine abgerundete Einführhilfe (5) zum Einführen des Schneckengewindes (4) über den Analkanal in den Mastdarm vorgesehen ist,
- an einem der Schneckenspitze gegenüberliegenden Endbereich der Schneckenwelle (3) ein Griff (2) zum Halten und Drehen der Schneckenwelle (3) vorgesehen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung.
- Bei Patienten mit neurogenen Darmfunktionsstörungen ist ein sogenanntes digitales Ausräumen des Mastdarmes zur Verhinderung von Obstipation, also Verstopfung, sehr effektiv. Hierbei werden sogenannte Kotsteine entfernt, die den Mastdarm verengen oder blockieren. Dies erfolgt herkömmlich durch Einführen eines Fingers in den Bereich des Mastdarms und Herausholen, Lockern oder Zerstören des oder der Kotsteine.
- Bisher sind als Alternativen lediglich ein Spülen des Darms oder ein Auflösen durch chemische Substanzen, z.B. in Form von Darmeinläufen, bekannt. Allerdings ist das digitale Ausräumen in vielen Fällen die einzige praktikable Methode. Da die Maßnahme des digitalen Ausräumens für Pflegende und für Patienten sehr unangenehm ist, ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, eine Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung bereitzustellen, durch die das digitale Ausräumen vereinfacht wird. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Kotsteine sind harte, steinartige Gebilde, deren Kern sehr hart ist und aus massiv eingedicktem Kot besteht. Sie lagern sich bevorzugt in bestimmten Bereichen des Darms ab und können zu Darmverschluss mit seinen Folgen, z.B. Darmdurchbruch mit Bauchfellentzündung oder Kotabszessen, führen. Die vorgeschlagene Erfindung ist für Kotsteine geeignet, die sich im Bereich des Enddarms, genauer im Mastdarm befinden, und die Entleerung des Darms verhindern. Bei Patienten mit Querschnittslähmung, bei denen keine selbstständige Darmentleerung mehr möglich ist, wie auch bei Komapatienten, MS (Multiple Sklerose)-Patienten etc. kann es zu Darmverstopfungen durch Kotsteine kommen, die manuell entfernt werden müssen, was als digitales Ausräumen bezeichnet wird. Um das manuelle Ausräumen zu vereinfachen und weniger unangenehm zu gestalten, wird eine Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung zum Einführen in den Mastdarm über den Analkanal vorgeschlagen, aufweisend eine konische Form, die mit einem um eine Schneckenwelle angeordneten Schneckengewinde versehen ist, wobei an der Schneckenspitze eine abgerundete Einführhilfe zum Einführen des Schneckengewindes über den Analkanal in den Mastdarm vorgesehen ist. An einem der Schneckenspitze gegenüberliegenden Endbereich der Schneckenwelle ist ein Griff zum Halten und Drehen der Schneckenwelle vorgesehen.
- Bei der vorgeschlagenen Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung handelt sich also um einen Gegenstand, der das Entfernten von Kotsteinen aus dem Mastdarm (Rektum) erleichtert und diese Maßnahme für Pflegende genauso wie für Patienten damit angenehmer gestaltet. Dies wird durch die konische Form mit der an der Spitze vorhandener Einführhilfe und den Schneckenwindungen erreicht. Durch die konische Form und die Einführhilfe wird das Einführen in den Analkanal erleichtert. Die Einführhilfe dient auch als erstes Mittel, um Kotsteine aufzubrechen oder zu beschädigen. Durch die Schneckenwindungen und das Drehen beim Einführen und Herausholen der Vorrichtung können Ablagerungen weggeschabt und aus dem Darm heraus transportiert werden.
- Vorteilhaft entspricht die Länge der Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung, also die Länge des Schneckengewindes plus die Länge der Einführhilfe plus die Länge des nicht mit Schneckengewinde versehenen Teils der Schneckenwelle bis zum Griff, maximal der Länge des Mastdarms, also in etwa maximal 180mm. Die Breite des Schneckengewindes sollte maximal 40mm betragen, was in etwa der Breite des Analkanals entspricht. Die Breite der Einführhilfe sollte maximal in etwa 6mm betragen, um das Einführen möglichst angenehm zu gestalten.
- Da die Größe der Kotsteine von wenigen Millimetern bis einigen Zentimetern variiert, beträgt der Abstand zwischen einzelnen Windungen des Schneckengewindes vorteilhaft in etwa 10mm.
- Um ein möglichst schmerzfreies Verwenden der Vorrichtung zu gewährleisten, sind mindestens die Einführhilfe und das Schneckengewinde aus einem Material, das eine gewisse Elastizität aufweist, z.B. Kunststoff, Gummi oder Silikon. Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie eine gewisse Steifigkeit aufweisen, die zum Zerstören und Entfernen der Kotsteine nötig ist, in der Regel keine Allergien hervorrufen und zu keinen Verletzungen beim Patienten führen, sowie günstig in der Produktion sind, da die Vorrichtung vorteilhaft aus hygienischen Gründen als Einwegartikel Verwendung finden sollte.
- Das Schneckengewinde kann als Paddelschnecke oder als Vollblattschnecke gebildet sein. Eine Paddelschnecke hat einzelne, mit der Schneckenwelle verbundene Segmente. Eine Vollblattschnecke kann ein fortlaufendes Gewinde aufweisen oder aus einzelnen Schneckenflügelsegmenten gebildet sein.
- Die Wahl der Steigung der Schneckenwindungen ist abhängig von der Länge der Vorrichtung, der Anzahl der gewünschten Windungen und der Ausführung des Konus, welcher durch die gewünschte Breite an der Schneckenspitze und die Breite am anderen Ende der Vorrichtung definiert wird.
- Um die Bedienung zu erleichtern, kann eine an dem Griff angeordnete, elektrisch angetriebene Antriebseinheit vorgesehen sein, welche dazu eingerichtet ist, die Schneckenwelle zu drehen und oder mit Vibrationen zu beaufschlagen. Durch ein Beaufschlagen mit Vibrationen kann das Zerstören von Kotsteinen erleichtert werden. Durch das automatische Drehen wird das Drehen per Hand ersetzt, so dass der Anwender entlastet wird.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
- Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
-
1 zeigt eine seitliche Ansicht einer Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung. - Gezeigt ist eine konisch geformte Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung
1 , welche aus einer Schneckenwelle3 , einem an einem Ende davon angeordneten Griff2 , einem um die Schneckenwelle3 angeordneten Schneckengewinde4 , und einer an der Schneckenspitze angeordneten, abgerundeten Einführhilfe5 , besteht. Die Einführhilfe5 kann sowohl kugel- oder ellipsenförmig (tropfenförmig) sein, als auch flach, also löffelartig. Das Schneckengewinde4 weist eine maximale BreiteB1 an dem Ende, das dem Griff2 zugewandt ist, auf. - Die Länge
L1 , welche sich aus der Länge der Schneckenwelle3 , der Länge der Einführhilfe5 und dem Bereich zwischen breitem Ende des Schneckengewindes4 und dem Griff2 zusammensetzt, sollte maximal der Länge eines menschlichen Mastdarms entsprechen, also maximal ca. 18 cm lang sein. Dabei kann die Länge des Schneckengewindes4 beispielsweise ca. 14 cm betragen. Die maximale BreiteB1 des Schneckengewindes4 am Ende der Schneckenwelle3 , an dem der Griff2 angeordnet ist, sollte maximal der Breite des Analkanals entsprechen, also ca. 4 cm breit sein. Die konische Form ergibt sich dabei aus der BreiteB1 und der Breite der Schneckenspitze, welche z.B. ca. 1cm sein kann. Die BreiteB2 der Einführhilfe5 sollte kleiner als die Breite der Schneckenspitze sein, um das Einführen weiter zu erleichtern, also z.B. in etwa 0,6cm. - Die Einführhilfe
5 ist an dem Ende, das in den Analkanal eingeführt wird, abgerundet und dient einerseits dazu, das Einführen zu erleichtern, und andererseits dazu, Kotsteine zu bearbeiten, damit diese dann durch die Schneckenwindungen des Schneckengewindes4 abtransportiert werden können. Die Einführhilfe5 kann dabei als tropfenförmige Einführhilfe5 gebildet sein. - Die Schneckenwindungen des Schneckengewindes
4 können als separate Segmente auf der Schneckenwelle3 (als Vollblattschnecke oder Paddelschnecke) angeordnet sein oder als durchgängiges Gewinde, wie in1 gezeigt. Da die Größe der Kotsteine von wenigen Millimetern bis einigen Zentimetern variiert, beträgt der AbstandA zwischen einzelnen Windungen des Schneckengewindes vorteilhaft in etwa 10mm. - Der Griff
2 dient dazu, die Vorrichtung halten und drehen zu können, um das Schneckengewinde4 mit der Einführhilfe5 voraus in den Analkanal eines Menschen bis in den Mastdarm einführen, vorteilhaft eindrehen, zu können. Der Griff2 kann dabei rein manuell betätigt werden. Es kann aber auch eine elektrisch getriebene Antriebseinheit vorhersehen sein, welche die Schneckenwelle3 dreht und/oder mit Vibrationen beaufschlagt. Vorteilhaft ist zwischen Griff2 und Beginn der ersten Windung des Schneckengewindes4 ein Abstand, um z.B. Platz für die Hand des Pflegers zum Greifen des Griffs2 bereitzustellen. - Zumindest die Teile der Vorrichtung, die in den menschlichen Körper eingeführt werden und damit direkt in Verbindung geraten, sollten aus einem Material sein, das möglichst keine Allergien auslöst und nicht allzu unangenehm empfunden wird. Außerdem sollte es eine gewisse Elastizität aufweisen, d.h. weder zu steif (wie Metall) noch zu elastisch sein, damit es gut in den Körper eingeführt werden kann, Kotsteine zerstören und abtransportieren kann. Als Material eignen sich hier Kunststoff, (Hart-)Gummi oder Silikon.
- Die Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung
1 kann aus mehreren Teilen hergestellt werden, aber auch aus einem Stück gegossen, gespritzt oder anders gebildet werden. Sie kann auch mittels 3D-Druck hergestellt werden. - Eine alternative Anwendung kann auch eine Verwendung als Sexspielzeug sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung
- 2
- Griff
- 3
- Schneckenwelle
- 4
- Schneckengewinde
- 5
- Einführhilfe
- A
- Abstand zwischen einzelnen Windungen des Schneckengewindes
- B1
- maximale die Breite des Schneckengewindes
- B2
- die Breite der Einführhilfe
- L1
- Länge der Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung
- L2
- Länge des Schneckengewindes
Claims (9)
- Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) zum Einführen in den Mastdarm über den Analkanal, aufweisend eine konische Form, die mit einem um eine Schneckenwelle (3) angeordneten Schneckengewinde (4) versehen ist, wobei - an der Schneckenspitze eine abgerundete Einführhilfe (5) zum Einführen des Schneckengewindes (4) über den Analkanal in den Mastdarm vorgesehen ist, - an einem der Schneckenspitze gegenüberliegenden Endbereich der Schneckenwelle (3) ein Griff (2) zum Halten und Drehen der Schneckenwelle (3) vorgesehen ist.
- Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach
Anspruch 1 , wobei die Länge (L1) der Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) maximal 180mm und die Breite (B1) des Schneckengewindes (4) maximal 40mm und die Breite (B2) der Einführhilfe (5) maximal 6mm beträgt. - Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach
Anspruch 1 oder2 , wobei der Abstand (A) zwischen einzelnen Windungen des Schneckengewindes (4) 10mm beträgt. - Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens das Schneckengewinde (4) und die Einführhilfe (5) aus Kunststoff, Gummi oder Silikon bestehen.
- Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einführhilfe (5) kugelförmig oder tropfenförmig oder flach gebildet ist.
- Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schneckengewinde (4) als Paddelschnecke oder als Vollblattschnecke gebildet ist.
- Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend eine an dem Griff (2) angeordnete, elektrisch angetriebene Antriebseinheit, welche dazu eingerichtet ist, die Schneckenwelle (3) zu drehen und oder mit Vibrationen zu beaufschlagen.
- Verwendung der Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Entfernen von Kotsteinen aus dem Mastdarm eines Menschen.
- Verwendung der Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Sexspielzeug.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE202020105454.6U DE202020105454U1 (de) | 2020-09-24 | 2020-09-24 | Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE202020105454.6U DE202020105454U1 (de) | 2020-09-24 | 2020-09-24 | Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE202020105454U1 true DE202020105454U1 (de) | 2020-10-07 |
Family
ID=72943786
Family Applications (1)
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DE202020105454.6U Active DE202020105454U1 (de) | 2020-09-24 | 2020-09-24 | Mastdarm-Säuberungs-Vorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE202020105454U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114533199A (zh) * | 2022-03-07 | 2022-05-27 | 河南省中医院(河南中医药大学第二附属医院) | 一种用于肛肠科的便秘通便装置 |
CN117205395A (zh) * | 2023-11-07 | 2023-12-12 | 山东威阳医疗器械科技有限公司 | 一种清肠器 |
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2020
- 2020-09-24 DE DE202020105454.6U patent/DE202020105454U1/de active Active
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114533199A (zh) * | 2022-03-07 | 2022-05-27 | 河南省中医院(河南中医药大学第二附属医院) | 一种用于肛肠科的便秘通便装置 |
CN117205395A (zh) * | 2023-11-07 | 2023-12-12 | 山东威阳医疗器械科技有限公司 | 一种清肠器 |
CN117205395B (zh) * | 2023-11-07 | 2024-01-26 | 山东威阳医疗器械科技有限公司 | 一种清肠器 |
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