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Vorbemerkung:
- Die hier angemeldete Entwicklung basiert auf der Anmeldung
- „vereinfachte, akustisch wirksame Reflektor-Absorber-Einheit zur Hängung in Raumkanten, für kleine und mittelgroße Räume“,
- Aktenzeichen 20 2020 003 453.3 des DPMA;
- der Anmelder der hier beschriebenen Erfindung ist auch selbst Erfinder und Anmelder zu vorgenanntem Anspruch.
- Es handelt sich um eine Variation, die noch stärker auf Reflexion ausgerichtet ist, nur noch sowohl auf die Absorption durch die Wandflächen
- als auch im tieffrequenten Bereich der Schallwellen auf Absorption durch die Reflektoren selbst.
- Im Rahmen der folgenden Beschreibungen wird deutlich werden, weshalb es sich um die Anmeldung eines eigenständigen Produktes bzw. Produkttyps handelt.
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Stand der Technik:
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Die akustischen Effekte, die in Raumkanten und in Raumecken auftreten, sind in der Raumakustik grundsätzlich seit Langem bekannt. Insbesondere wird verwiesen auf Ausführungen von Helmut V. Fuchs, Berlin-Schlachtensee. Dieser geht in diversen Publikationen ausführlich auf die Kanteneffekte ein, die insbesondere die Sprachverständlichkeit in Räumen, aber auch die Klarheit musikalischer Vorträge beeinträchtigen, schließlich zudem zu akustischen Effekten führen, die eine eigenständige physische und psychische Belastung für Personen darstellen, die sich in einem solchen Raum befinden, ob sie nun als Sprecher oder Musiker oder auch als Person, die Arbeitsgeräusche erzeugt, selbst Quelle des Schalls sind, oder ob sie aus diversen Gründen hörend und somit passiv belastet anwesend sind - etwaig also auch als Erwerbstätige unterschiedlichen Geräuschquellen ausgesetzt sind.
Es sei darauf hingewiesen, dass auch der Vorgenannte explizit auf sowohl Absorption als auch Resonanz (in den Raumkanten!) setzt - und insoweit einen anderen Ansatz verfolgt als der Anmelder.
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Dem zum Trotz werden gegenwärtig in der Raumakustik diese Effekte überwiegend nachgeordnet, mithin gar nicht berücksichtigt, weil bei Planern das Problembewusstsein nicht angemessen aufgerufen worden ist oder weil moderne Bauweisen eine angemessene akustische Ausstattung von Räumen nicht zulassen, zum Beispiel beim Einsatz klimatisch aktivierter Betondecken.
Dazu nicht im Widerspruch gibt es bereits unterschiedliche Konzepte, mit denen auf diese Kanteneffekte eingegangen wird.
Eines dieser Konzepte ist die unter
DE 20 2017 105 121 beim DPMA erfasste Anmeldung, mit der auf die Absorption der akustischen Effekte in Raumkanten abgestellt wird. Der Anmelder ist als Miterfinder dieses Rechtes gemeinsam mit seinem Bruder zu finden.
Zum Beispiel aber auch so genannte Plattenresonatoren (
EP 0 811 097 B1 ; Fuchs, Hunecke, Zha) können eingesetzt werden, um spezifisch auf den akustischen Effekt in Raumkanten einzugehen.
Eine jüngere Anmeldung -
DE 20 2019 003 884 U1 , Fuchs - stellt, vergleichbar zu
DE 20 2017 105 121 , ab auf den akustischen Effekt in den Raumkanten und begegnet diesem Effekt mit an der Decke hängenden Elementen. Man stellt hierbei ausschließlich auf die Absorption von Schall ab.
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Die Gebrauchsmuster der Urkunden-Nrn. 20 2020 002 240 und 20 2020 002 304 des Anmelders selbst stellen inzwischen die Situation etwas anders dar. Bereits die Anmeldung mit Aktenzeichen 20 2020 003 453.3, die zum Zeitpunkt dieser Einreichung noch im Stand der formalen Prüfung befindlich ist, hat nicht allein nach der theoretischen Herleitung, sondern auch in der praktischen Überprüfung aufgezeigt, dass der Weg, den akustischen Kanteneffekt in kubischen Räumen mindestens abzuschwächen, etwaig auch ganz zu unterbinden, nicht über den Weg von Absorption und Resonanz gegangen werden muss.
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Weiterhin bringt nun gerade diese Erfindung sehr grundsätzliche, neue Impulse in die Raumakustik hinein, weil Produkte gemäß dieser Anmeldung einen Weg in der akustischen Überarbeitung von Raumklang und Sprachverständlichkeit beschreiten, den sich die Raumakustik insbesondere vor dem Hintergrund der Empfehlungen der DIN 18041:2016-03 bisher nicht erschlossen hat: Nach bisherigem Stand hat kein Theoretiker und auch kein Hersteller die tatsächliche und nachgewiesene Möglichkeit erschlossen, den akustischen Effekt in den Raumkanten kubischer und schallharter Räume in der Weise aufzubrechen, dass zumindest überwiegend bis hin zu ausschließlich über schallharte Reflektoren gearbeitet wird.
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Zielsetzung der angemeldeten Erfindung:
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Erstens ist es ganz allgemein Ziel der Erfindung, den akustischen Effekt, der in Raumkanten entsteht, durch Reflexion zu durchbrechen, indem der auf die Raumkante auftreffende Schall auf keinen rechten oder auch nur annähernd rechten Winkel trifft.
Zweitens ist es Ziel der Erfindung, den in die Raumkanten eingedrungenen Schall durch Reflektoren möglichst über den gesamten Frequenzbereich hinweg in die schnell hintereinander wirkenden Reflexionen wechselnd zwischen Reflektor und Wand zu zwingen und schlussendlich - vereinfacht ausgedrückt - auf diese Weise den Schall „einzusperren“ und die Schallenergie zu verwirken.
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Ziel der Erfindung ist es insbesondere, Räume mit schallharten Wänden und Decken - insbesondere also solche Räume mit mindestens einem hohen Anteil an Glas sowie solche Räumlichkeiten mit zum Beispiel aktivierten Betondecken, mit Sichtbeton-Wänden, mit Steinzeug oder Feinsteinzeug oder Klinker schallhart versiegelten Wänden und dergleichen - gestalterisch angepasst und zugleich mit der maximalen Wirksamkeit akustisch so zu beruhigen, dass dennoch eine hervorragende Sprachverständlichkeit erzielt wird.
Ziel der Erfindung ist eine seriell zu fertigende Produktreihe, folglich einerseits in unterschiedlichen Ausführungen und Anpassungen für verschiedene räumliche Herausforderungen und auch ästhetische Erwartungen, andererseits mit möglichst vielen gleichartigen Komponenten für die unterschiedlichen Ansprüche und Erwartungen. Ziel der Erfindung ist es, über die Unterbindung des akustischen Kanteneffektes vor allem in kubisch konstruierten Räumen, aber auch in solchen Räumen mit anders gearteten Kantenwinkeln, die dennoch den akustischen Kanteneffekt entstehen lassen - von kleinen über mittelgroße bis hin zu größeren Räumlichkeiten - mindestens soweit zu beruhigen, dass lärmbedingter Stress wenigstens deutlich reduziert, im besten Falle gar verhindert wird.
Ziel der Erfindung ist es, über die Wahl der Materialien nicht nur ästhetische Aspekte berücksichtigen, sondern auch den Raumklang in Wesen und Charakter beeinflussen zu können.
Dabei können Kosten, eine einfache Montage oder aber auch ästhetische Aspekte in unterschiedlicher Gewichtung sinnvoll abgewogen oder einzelne Aspekte deutlich in den Vordergrund gestellt werden, ohne dass die physikalische Wirksamkeit grundsätzlich beeinträchtigt wird.
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Bedient werden sollen der Privatbereich, die Arbeitswelt - und dort nicht nur Büros und Besprechungs- oder Versammlungsräume betreffend, sondern auch Arbeitsräume aller Art - und der Bildungssektor im weitesten Sinne.
Nicht nur vor dem Hintergrund der möglichen preislichen Gestaltung, sondern auch vor dem Hintergrund der über diese Erfindung erschlossenen technischen Möglichkeiten sollen mehr Menschen von einer akustisch sinnvoll beruhigten Umgebung profitieren können.
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Erläuternd seien hier einige Anwendungsbereiche aufgezählt, womit jedoch keine abschließende Aufzählung geboten werden soll:
- • im privaten Wohnbereich insbesondere Küchen und Wohnzimmer;
- • sowohl privat als auch im professionellen Bereich: Musikzimmer;
- • Arbeitszimmer im privaten Wohnbereich;
- • Empfangsbereiche in öffentlichen und gewerblichen Immobilien sowie in Büros der freien Berufe;
- • Aufenthalts- und Pausenräume;
- • kleine (Ein- bis Drei-Personen-) Büros, Besprechungszimmer, Konferenzräume;
- • Arbeitsräume aller Art, insbesondere bei laufenden Geräten oder Maschinen;
- • im Bildungssektor Lehrer- und Konferenzräume, Aufenthaltsräume, insbesondere aber Unterrichts- und Musikräume.
- • Foyers und Eingangs- bzw. Empfangshallen;
- • Aulen, Theater, Mensen, Multifunktionshallen, Sporthallen...
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Es wird klar die Perspektive hervorgehoben, nach dem Grundprinzip der hier angemeldeten vereinfachten Reflektor-Einheit alle Räumlichkeiten aller Größenordnungen mit lediglich angepasster Dimensionierung akustisch auf eine bisher nicht gekannte Weise zu klären - ausdrücklich und im bisherigen Verständnis jenes Wortes nicht: zu bedämpfen!
Das heißt: nicht allgemein Schall zu dämpfen. Das heißt also: Gezielt Schall so zu reflektieren und zu absorbieren, dass ein klarer Klang und damit einhergehend auch eine gute Sprachverständlichkeit oder auch eine differenzierte und unverzerrte Musikwahrnehmung ermöglicht wird.
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Zielsetzung ist im besten Fall, dass Endverbraucher selbst, so genannt do-it-yourself, oder professionelle Anbieter die Produkte leicht, schnell, mit geringem Aufwand und wenig Schmutz erzeugend, montieren können. Jedoch wird einkalkuliert, dass es je nach Art und Beschaffenheit von Raum, Objektgröße und Objektart unvermeidlich wird, aufwändigere Montagearbeiten professionell zu erbringen.
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Schlussendlich ist ursächlich vorgesehen, die hier angemeldete Produktentwicklung leicht demontieren und erneut installieren zu können, so dass eine praktisch beliebig häufige Mehrfachverwendung des Produktes möglich ist. Umnutzungen oder Umzüge führen nicht dazu, dass das Produkt an sich untergeht, sondern höchstens gehen Teile der Befestigungstechnik verloren.
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Weiterhin soll das Produktkonzept im Vergleich zur anfangs benannten „vereinfachten, akustisch wirksamen Reflektor-Absorber-Einheit [...]“ noch reduzierter in der Formgebung auftreten - und damit Konstruktionen in Stahl und Glas oder in anderen Kombinationen sehr schwerer und tragfähiger Materialien den Weg in die Praxis der modernen Architektur eröffnen.
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Beschreibung der Erfindung:
- Die Erfindung ergibt in der praktischen Anwendung eine grundsätzlich unscheinbare und raumgestalterisch sehr zurückhaltende Belegung horizontaler und vertikaler Raumkanten.
- Sichtbar ist in erster Linie die Frontabdeckung beziehungsweise die Reflektorfläche. In diesem Sinne soll insbesondere beim Einsatz von Glas - für die eine oder vorzugsweise für die beiden Reflektorflächen - das Trägersystem einerseits eine hohe Stabilität, andererseits eine größtmögliche ästhetische Zurückhaltung erlangen.
- Glas zu nutzen darf als ästhetischen Statement gelten. Werden andere schallharte Materialien eingesetzt, so kann die Reflektorfläche bzw. die Front des vorderen, größeren Reflektors genutzt werden, um über das Erscheinungsbild gestalterisch ebenfalls in das Raumkonzept einzugreifen oder dieses aufzugreifen.
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zeigt schematisch, wie die angemeldete Reflektor-Einheit aufgebaut ist, um den akustischen Effekt in Raumkanten zu brechen. Wesentlich ist zunächst einmal die Reflektor-Front RF ( ), die vorzugsweise, aber stets auch in Abhängigkeit zur Raumgröße, in einer Höhe von 300 bis 400 mm, in einer Breite von vorzugsweise 500 bis 1.000 mm gewählt wird.
Es ist zu berücksichtigen, dass - um so mehr, je größer die Fläche dieses Reflektors RF ( ) ist und in unmittelbarer Abhängigkeit von der spezifischen Dichte des Materials auch je nach seiner Dicke - der Reflektor selbst bereits als Resonanzkörper reagieren kann. Das muss berücksichtigt werden bei der Wahl des Materials, seiner Dicke und auch in Bezug auf die Art, wie der Reflektor an einem Trägersystem befestigt wird.
Die Höhe dieses Frontreflektors RF ( ) nimmt einen unmittelbaren Einfluss auf das Reflexionsverhalten der Reflektor-Einheit, insbesondere im Hinblick auf die für die Sprachverständlichkeit in erster Linie relevanten und durch den Reflektor an den Hörpositionen verstärkten mittleren und höheren Frequenzen. Die Höhe des Frontreflektors nimmt darüber hinaus aber auch unmittelbaren Einfluss auf Art und Umfang der Brechung des akustischen Effektes in Raumkanten von kubischen Räumen - und ist somit das zentrale Element der angemeldeten Reflektor-Einheit.
Insbesondere im Hinblick auf die Sprachverständlichkeit kommt der Schräge bzw. Bewinkelung der Reflektorflächen eine große Bedeutung zu. In diesem Sinne sind für Räume, in denen explizit die Sprachkommunikation oder musikalische Vorträge eine zentrale Rolle spielen, Schrägen zu wählen, die den Frontreflektor RF ( ) zugleich als Reflektor für mittlere und höhere Frequenzen gezielt einsetzen.
Für einen durchschnittlich großen Klassenraum etwa ist ein Winkel von circa 35 Grad (bezogen auf die Wand, an der die Reflektor-Einheit gehängt wird), abhängig auch von der Tiefe des Raumes, wohl angeraten. In kleineren Räumen hingegen wählt man vorzugsweise geringere Winkel, um die Reflektorfläche als Diffusor einzusetzen, weniger, um auftreffenden Schall gezielt in den Raum zurückzuwerfen. So ist eine Variante dieser Reflektor-Einheit für den Einsatz in Wohnräumen und in kleineren Büros mit einer vorderen Reflektorfläche RF ( ) in einem Winkel um 22 Grad angeraten.
Auf jeden Fall soll die Reflektorfläche RF um mindestens 10 und höchstens 45 Grad gegenüber der Wand geneigt sein. Ein Winkel kleiner als 10 Grad ist kaum noch geeignet, in kleinen und mittelgroßen Räumen den Kanteneffekt hinreichend zu durchbrechen. Ein Winkel noch schräger als 45 Grad macht keinen Sinn zugunsten einer die Sprachverständlichkeit oder die Klarheit musikalischer Vorträge betreffenden Reinheit des Klanges in einem Raum.
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Die dahinterliegende, innenliegende Reflektorfläche Ri ( ) wird entweder halb so stark geneigt, wie die vordere Reflektorfläche RF oder aber pauschal stets um mehr als 10 Grad geneigt, dann auch etwaig nicht variabel für unterschiedliche Varianten, bei denen dann nur die äußere Reflektorfläche RF den räumlichen Gegebenheiten explizit angepasst würde. Auch in dem Fall, dass die innere Reflektor-Fläche mit einem starren Winkel montiert und nicht an die vordere Reflektor-Fläche angepasst wird, erfüllt die innere Fläche ihren Zweck, den Kanteneffekt zusätzlich und stärker zu brechen als dieses für einen alleinstehenden Reflektor gilt:
- Nicht nur gemäß der theoretischen Herleitung, sondern auch gemäß praktischen Anwendungen wird deutlich, dass ein zusätzliches innenliegendes Reflektorschild Ri ( ) die Kantenbrechung des akustischen Kanteneffektes in kubischen Räumen günstig verstärkt. Ein solcher zusätzlicher, innenliegender Reflektor Ri ( ) wird im Rahmen der Anmeldung als günstige und bevorzugte Variante angemeldet - stellt jedoch im Sinne der Erfindung eine Option und Variante dar, um den akustischen Effekt in Raumkanten noch besser bewältigen zu können.
Kostenerwägungen könnten sinnvoll dazu führen, dass man die Reflektor-Einheit überhaupt oder mindestens in einer günstigen Ausführung ohne zusätzliches innenliegendes Reflektorschild Ri ( ) in den Verkauf bringt. Das versteht sich im Sinne der Erfindung, und das steht zu der Erfindung insoweit nicht im Widerspruch, als lediglich die Wirksamkeit der angemeldeten Reflektor-Einheit ohne einen solchen zusätzlichen innenliegenden Reflektorschild abgeschwächt ist. Die Wirksamkeit dieses zusätzlichen Reflektorschildes bleibt insoweit ohnehin ein Unsicherheitsfaktor, als die Beschaffenheit der Wände, vor denen die angemeldete Reflektor-Einheit montiert wird, einen wesentlichen Einfluss auf den Raumklang nimmt:
- Nicht die Wirksamkeit der angemeldeten Reflektor-Einheit steht wegen der Beschaffenheit der Wände eines Raumes in Frage, sondern die Eigenschaft des Reflektors, an dessen Rückseite und im Zusammenspiel mit der Raumwand oder Raumdecke zugleich als Absorber dienen zu können!
Es gilt also als eine Ausführung im Sinne der Erfindung, wenn der innenliegende Reflektor Ri ( ) entfällt und es gilt als eine Ausführung im Sinne der Erfindung, wenn anstelle dessen etwaig eine Dämmung DRF ( ) auf die Innenfläche der Frontfläche RF , also im nicht sichtbaren Bereich, aufgebracht wird, um den Wegfall der zweiten Reflektorfläche oder ein mangelhaftes Absorberverhalten der Raumwände zumindest teilweise zu kompensieren. Eine solche zusätzliche Dämmung der Innenfläche der Reflektor-Frontfläche RF ( und ) ist also eine Variante im Sinne der Erfindung, insbesondere aber dann, wenn aus Gründen der Kostenersparnis auf den innenliegenden, zweiten Reflektor Ri ( ) verzichtet würde: Die Kostenersparnis an Material kann wesentlich ausfallen; die Kostenersparnis wegen deutlich vereinfachter Konstruktion ebenfalls. Dennoch sei hervorgehoben, dass eine Ausführung mit zwei ReflektorFlächen, Reflektoren RF und Ri , wie in gezeigt, die mit dringender Empfehlung vorgezogene Ausführung darstellt.
Ebenso sei darauf verwiesen, dass eine innen angebrachte Dämmung DRF keinen Sinn macht und sich von selbst ausschließt, wenn als Reflektormaterial Glas - mindestens aber, wenn transparentes oder teilweise durchscheinendes Glas - zum Einsatz kommen soll.
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Seitenteile S ( ) sind in der schematischen Abbildung rein platzhaltend dargestellt und sind vom Fachmann sinnvoll auszuführen. Mindestens Ausführungen der den akustischen Effekt in Raumkanten brechenden Reflektor-Einheit in Glas betreffend werden filigrane Ausführungen der Seitenteile bevorzugt, da die Seitenteile ohnehin keine akustischen Aufgaben erfüllen, sondern ausschließlich der Befestigung dienen.
Denkbar sind also modern gestaltete und extrem reduzierte Ausführungen in Stahl, insbesondere Edelstahl, tragfähig genug, um schwere Reflektoren aus Verbundsicherheitsglas von 10 mm, 12 mm, aber auch je nach Größe der Reflektoren und der zu beruhigenden Räumlichkeit in noch größeren Stärken, sicher zu tragen, jedoch reduziert genug, um gestalterisch in den Hintergrund treten zu können. Dasselbe gilt auch, wenn keramische Materialien als Reflektoren gewählt werden, wenngleich man diese Seitenteile dann nur jeweils an den äußeren Elementen einer ganz im Sinne der Erfindung ausgeführten Hängung der Reflektor-Einheiten Seite an Seite in Reihe sehen kann. Denkbar sind auch CNC-gesteuerte Ausschnitte aus extrem stabilen Materialien wie etwa High Pressure Laminate, einem Material, das ebenfalls, wenn auch nicht ganz so reduziert wie Ausführungen in Stahl, sehr stark auf seine reine Tragfunktion reduzierte Formgebungen und filigrane Gerippe zulässt.
Denkbar sind grundsätzlich alle Arten hinreichend tragfähiger Materialien. Auch die Kombination mit Holz und Holzwerkstoffen ist denkbar. Dann allerdings wird die Notwendigkeit zumindest teilweise (sicht-) schließender Seitenteile wahrscheinlicher.
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Je nach Art und Ausführung solcher Seitenteile S ( ) können die Seitenteile jeweils für sich und eigenständig an der Wand fixiert werden, oder sie werden über eine Rückplatte T als tragendem Element ( ) miteinander verbunden. Dann würde wiederum die Rückplatte T als Trägerplatte dienen. Es ist denkbar, dass die Befestigung einer solchen Trägerplatte T einfacher umzusetzen ist als die Fixierung zweier tragender Seitenteile S. ,
Weiterhin, je nach Art und Ausführung solcher Seitenteile und der Befestigung der Reflektoren müssen solche Seitenteile nicht notwendigerweise genau an der Seite der Reflektoren anliegen, wie es in den Abbildungen schematisiert dargestellt wird, sondern solche tragenden Seitenteilen können auch nach innen versetzt angebracht werden, damit die Befestigungen nicht randnah durch die Reflektoren hindurchgeführt werden müssen, sondern zum Beispiel lastausgleichend um einen Anteil von 10 % bis 25 % der Gesamtbreite eines Reflektors nach innen versetzt. Da es nicht erforderlich ist, eine nach hinten geschlossene Einheit pro Reflektorbreite zu erbringen, mag es sinnvoller sein, die Seitenteile S ( ) nicht als ganz außen liegende Seitenteile auszuführen, sondern mäßig nach innen versetzt.
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Andererseits nehmen solche Seitenteile, die die Reflektoren etwaig sogar an den schmalen Seiten komplett, also auf der ganzen Seitenlinie des Reflektors umfassen beziehungsweise andrücken, dem Reflektor auch die Möglichkeit, Eigenschwingung aufzubauen beziehungsweise schwächen diese mindestens aber ab. Das heißt, dass die Resonanzfähigkeit der Reflektorflächen eingeschränkt wird, was wiederum ganz im Sinne der Erfindung ist.
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Im Sinne der Erfindung ist es auch vorgesehen, die Reflektoren in einer Weise zu montieren, dass eine Demontage jederzeit ermöglich ist, um an die Befestigungen der Einheit gelangen und somit die Einheiten abnehmen und in anderen Räumen wiederverwenden zu können. Das ist zum Beispiel dann relevant, wenn die Umnutzung eines Raumes solche Elemente überflüssig macht, hingegen die Nutzung in einem anderen Raum sinnvoll erscheint, oder wenn bei einem Umzug in eine andere Wohnung oder in andere Geschäftsräume der Erwerb solcher Einheiten als Investition in eine gute Raumakustik andernfalls dem physischen oder rechtlichen Untergang anheimfielen.
Umsetzungen, die die beliebig häufige Wiederverwendung solcher Reflektor-Einheiten ermöglichen, verstehen sich also als ganz im Sinne der Erfindung, weil die Investition in eine solche raumakustische Maßnahme für die Käuferseite immer währenden Bestand behält.
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Zu diesem Zweck können zwar die Reflektorfronten RF ( ) zum Beispiel auch genietet werden, um eine unsachgemäße Demontage mindestens zu erschweren. Dieses würde jedoch die gewollte Demontage ebenfalls erschweren.
Deshalb versteht es sich vorzugsweise im Sinne der Erfindung, wenn Schraub-, Steck- oder Klicksysteme die Anbringung und die Demontage der Reflektorfront RF begünstigen. Auch das bloße Einschieben der Reflektoren in geeignete Halterungen kann sich als praktikabel und sinnvoll erweisen.
Eine solche Befestigungsart wird beispielhaft in mit Schraubverbindungen LF dargestellt, einmal grob schematisiert, dreimal nur mit Positionsangabe.
Ganz im Sinne der Erfindung versteht es sich, eine Reflektorfront RF ( ) mit Schraubverbindungen, vorzugsweise mit Schrauben mit flachen Köpfen, zu befestigen. Auch andere Befestigungsarten sind denkbar.
Für den innenliegenden Reflektor Ri ( ) kann eine vergleichbare Befestigungsart gewählt werden, indem an den Seitenteilen entsprechende Halterungen angebracht werden. Denkbar sind aber auch Einschubleisten und Auflageleisten oder Auflagepunkte, so dass eine solche innenliegende Reflektorfläche nur eingelegt werden müsste. Nach Montage des Frontreflektors ist eine solche innenliegende Reflektorfläche dennoch vor leichtfertiger Entwendung geschützt, weil die Zugangsmöglichkeiten nicht mehr gegeben sind.
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Als Werkstoffe kommen alle mehrt oder minder schallharten Materialien in Frage.
Im Sinne der Erfindung steht die Verwendung von Glas respektive Glasverbünden (insbesondere also Verbundsicherheitsglas) ganz im Vordergrund. Und dieses nicht nur für Räumlichkeiten überwiegend oder komplett mit Glaswänden, auch wenn sich dann eine Ausführung sozusagen Glas-in-Glas nachgerade aufdrängt, sondern auch für andere Räumlichkeiten, insbesondere in modernen und reduzierten Gestaltungsansätzen, für die mit solchen Reflektoren in Glas eine ästhetisch extrem zurückhaltende Gestaltung einer solchen akustischen Sanierung ermöglicht wird. Dann wird letztlich allein über die Form und Gestalt der Seitenteile in ein Raumdesign möglichst fließend eingegriffen.
Zu denken ist aber auch an ganz andere Materialien, die nicht transparent sind. Dann bietet die den akustischen Effekt in Raumkanten brechende Reflektor-Einheit noch immer den Vorteil, filigrane Entwürfe zur akustischen Beruhigung von Räumen umsetzen zu können. Vorrangig ist also auf eine hohe spezifische Dichte des Materials zu achten, weil man andernfalls für zumindest ähnliche Resultate hohe Materialstärken ausführen müsste, die schnell unbeholfen, schwer und auch in Art und Ausführung erdrückend erscheinen könnten. Materialien von hoher spezifischer Dichte hingegen bringen die Möglichkeit mit, viel tieffrequente Absorption fein und filigran in einen Raum einzubringen.
In diesem Sinne - obgleich dessen spezifisches Gewicht beinahe nur die Hälfte dessen von Glas mitbringt - sei High Pressure Laminate als Referenzmaterial erwähnt, mit dem sich vorzüglich solche Reflektoren umsetzen lassen. Die Gestaltungsmöglichkeiten, wo die Transparenz von Glas nicht erforderlich oder nicht gewünscht ist, sind mit HPL als Grundwerkstoff nahezu unbegrenzt vor dem Hintergrund der zahlreichen Dekore, die angeboten werden, und insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass mit weniger umfangreichen Dekorangeboten auch kernweiße HPL-Platten verfügbar sind.
Wiederum dem Glas seiner spezifischen Dichte nach hinlänglich vergleichbar sind keramische Werkstoffe, allen voran Feinsteinzeug. Auch Steingut und Steinzeug sind grundsätzlich geeignet, jedoch ihrer Wichte nach dem Glas weniger ähnlich.
Damit gelangt man zu den Fliesen als Material für die Reflektoren. Gerade in der modernen Architektur, in der großflächige Wandgestaltungen mit Fliesen eine bedeutende Rolle spielen, gehen akustische Probleme einher, die mit der den akustischen Effekt in Raumkanten brechenden Reflektor-Einheit gelöst werden können. Und dieses in einer ästhetisch schlüssigen Weise, wenn man den Werkstoff Fliese unmittelbar aufgreift.
Aber schlussendlich kann auch mit Holzplatten gearbeitet werden, wenngleich dann vorzugsweise mit härteren Holzarten. Grundsätzlich lässt sich Holz so bearbeiten, dass die notwendige Dicke über Anfräsen im Randbereich vollständig kaschiert würde. Das heißt, dass im Sinne der Erfindung auch schlüssige Konzepte mit Holzreflektoren geleistet und je nach dem gestalterischen Grundkonzept eines Raumes auch etwaig akustisch einzig schlüssig realisiert werden könnten.
Stets kommt den Seitenteilen S ( ) eine ausschließlich tragende Funktion zu, die insbesondere in Stahl, aber auch in anderen Materialien gelöst werden kann. Der Fachmann findet, dem Material und der damit einhergehenden Gewichtslast und Befestigungsproblematik angepasst, eine angemessene und sichere Lösung.
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Ein besonderer und explizit zu erwähnender Einsatzort für Lösungen in Glas oder Keramik sind Schwimm- und Hallenbäder sowie Sole-, Heil-und Erlebnisbäder.
Als Einsatzorte für Lösungen in Holz seien ausdrücklich Tonstudios oder Musikräume und Musikhallen benannt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017105121 [0003]
- EP 0811097 B1 [0003]
- DE 202019003884 U1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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