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Die Erfindung betrifft ein Transfersystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Transfersysteme zum Transfer beispielweise von Bauteilen bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Transfersystem bereitzustellen, welches insbesondere bei beengten Bauraumbedingungen flexibel einsetzbar ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Transfersystem, insbesondere Einarm-Transfersystem, vorgeschlagen, umfassend wenigstens einen an einem Sockel angeordneten Gelenkarm, wobei der Gelenkarm zumindest zwei miteinander verbundene Gelenkhebel umfasst, wobei ein erster Gelenkhebel mit dem Sockel verbunden und über eine erste Drehachse relativ zu dem Sockel bewegbar ausgebildet ist, wobei ein zweiter Gelenkhebel mit dem ersten Gelenkhebel verbunden ist und über eine zweite Drehachse relativ zu dem ersten Gelenkhebel bewegbar ausgebildet ist.
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Eine derartige Beweglichkeit des Gelenkhebels ermöglicht die Bereitstellung eines sehr flexibel handhabbaren Transfersystems, das insbesondere bei beengten Bauraumbedingungen zuverlässig einsetzbar ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein dritter Gelenkhebel vorhanden ist, der mit dem zweiten Gelenkhebel verbunden ist und über eine dritte Drehachse relativ zu dem zweiten Gelenkhebel bewegbar ausgebildet ist.
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Hierdurch kann die Flexibilität des Gelenkhebels und damit einhergehend des Transfersystems weiter erhöht werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass wobei eine Traverse umfasst ist, die mit einem Gelenkhebel verbunden ist und über eine weitere Drehachse relativ zu dem Gelenkhebel, an dem die Traverse angeordnet ist, bewegbar ist.
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Hierdurch kann die Flexibilität und der Einsatzbereich des Transfersystems insgesamt erweitert bzw. verbessert werden.
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Die Erfindung kann in einer überdies vorteilhaften Ausgestaltung auch vorsehen, dass eine Hubvorrichtung umfasst ist, wobei der Sockel an der Hubvorrichtung angeordnet und in einer in Z-Richtung orientierten Hubachse verfahrbar ausgebildet ist.
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Die Hubachse kann im Rahmen der Erfindung auch als Hubweg des Gelenkarms verstanden und entsprechend bezeichnet werden. Die Begriffe Hubachse bzw. der Hubweg können sich weiterhin auf ein eine Hubvorrichtung zum Anheben und Absenken des Gelenkarms beziehen.
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Durch die Bereitstellung zusätzlicher Bewegungsmöglichkeiten in einer Z-Richtung kann die Flexibilität des Gelenkarms insbesondere bei beengten Bauraumbedingungen zusätzlich erhöht werden.
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Die Erfindung kann in einer überdies vorteilhaften Ausgestaltung auch vorsehen, dass die Gelenkhebel derart ausgestaltet und angeordnet sind, dass die zweite Drehachse oberhalb der ersten Drehachse angeordnet ist.
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Hierdurch kann eine Beeinflussung eines Hubweges des Gelenkarms, insbesondere in einer Z-Richtung, bewirkt werden. Dies kann vorteilhaft im Hinblick auf die Flexibilität des Gelenkarmes sein.
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Die Erfindung kann in einer weiteren alternativen vorteilhaften Ausgestaltung auch vorsehen, dass die Gelenkhebel derart ausgestaltet und angeordnet sind, dass die zweite Drehachse unterhalb der ersten Drehachse angeordnet ist.
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Hierdurch kann eine Beeinflussung eines Hubweges des Gelenkarms, insbesondere in einer Z-Richtung, bewirkt werden. Dies kann vorteilhaft im Hinblick auf die Flexibilität des Gelenkarmes sein.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Umformeinrichtung, wenigstens umfassend Umformmittel und ein Transfersystem. Erfindungsgemäß ist dabei ein erfindungsgemäßes Transfersystem vorhanden.
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Die vorstehenden Ausführungen hinsichtlich der Vorteile und technischen Wirkungen bezüglich des Transfersystems gelten für eine erfindungsgemäße Umformeinrichtung entsprechend.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass ein Transfersystem zwischen zwei Umformmitteln angeordnet ist.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1: eine vereinfachte schematische Darstellung eines erfindungsmäßen Transfersystems in einer ersten Positionsstellung;
- 2: das in der 1 gezeigte Transfersystem in einer weiteren Positionsstellung;
- 3: eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umformeinrichtung mit erfindungsgemäßem Transfersystem;
- 4: eine vereinfachte schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsmäßen Transfersystems in einer ersten Positionsstellung;
- 5: das in der 4 gezeigte Transfersystem in einer weiteren Positionsstellung;
- 6: eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transfersystems bzw. entsprechender Umformeinrichtung.
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In den 1, 2, 4 und 5 ist jeweils ein Transfersystem 10, gemäß der Erfindung dargestellt.
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Das erfindungsgemäße Transfersystem 10 ist dabei stets als Einarm-Transfersystem ausgebildet und umfasst einen an einem Sockel 5 angeordneten Gelenkarm 6.
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Der Gelenkarm 6 umfasst miteinander verbundene Gelenkhebel 11, 12. Dabei ist ein erster Gelenkhebel 11 mit dem Sockel 5 verbunden und über eine erste Drehachse 1 relativ zu dem Sockel 5 bewegbar ausgebildet.
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Ein zweiter Gelenkhebel 12 ist mit dem ersten Gelenkhebel 11 verbunden und über eine zweite Drehachse 2 relativ zu dem ersten Gelenkhebel 11 bewegbar ausgebildet.
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Es ist in den 1, 2, 4 und 5 gezeigt, dass ein dritter Gelenkhebel 13 vorhanden ist, der mit dem zweiten Gelenkhebel 12 verbunden ist und über eine dritte Drehachse 3 relativ zu dem zweiten Gelenkhebel bewegbar ausgebildet ist.
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Somit ist in den Ausführungsvarianten gemäß 1, 2 bzw. 4, 5 ein als Einarm-Transfersystem ausgebildetes Transfersystem 10 gezeigt, das ein Kinematik-Konzept aus vier Drehachsen hat.
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Für einen Transportschritt in X-Richtung 8 und Hebeschritt in Z-Richtung (nicht gezeigt) sind die Hubachse 18 sowie die erste Drehachse 1, zweite Drehachse 2 und dritte Drehachse 3 zuständig.
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Im Rahmen der Erfindung kann eine X-Richtung als eine Transferrichtung aufgefasst werden. Eine Y-Richtung kann als eine Querrichtung zur Transferrichtung verstanden werden. Eine Z-Richtung kann als eine Hubrichtung verstanden werden.
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Die Orientierung der Traverse 4 erfolgt über eine weitere Drehachse 14, die vorliegend insbesondere als vierte Drehachse 14 aufgefasst werden kann.
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Prinzipiell sind weitere, vorliegend nicht näher dargestellte Orientierachsen als YL-, YR-, SL- und SR-Achse denkbar.
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Ferner ist in den 1, 2, 4 und 5 gezeigt, dass eine Traverse 4 umfasst ist, die mit einem Gelenkhebel 11, 12, 13 verbunden ist und über die weitere, insbesondere vierte Drehachse 14 relativ zu dem Gelenkhebel 11, 12, 13, an dem die Traverse 4 angeordnet ist, bewegbar ist.
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Zudem ist in aus den 1, 2, 4 und 5 ersichtlich, dass eine Hubvorrichtung 7 umfasst ist.
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Der Sockel 5 ist dabei an der Hubvorrichtung 7 angeordnet und in einer in Z-Richtung 8 orientierten Hubachse 18 verfahrbar ausgebildet.
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Die Anordnung der zweiten Drehachse 2 kann oberhalb oder unterhalb der ersten Drehachse 1 erfolgen. Aus der Bewegung der Gelenkhebel 11 und 12 resultieren Hubbewegungen, die Einfluss auf den Weg der Hubachse 18 des Transfersystems 10 haben.
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Die Bezeichnungen Oberhalb und unterhalb der Drehachse beziehen sich auf die Orientierung der Z-Richtung 8.
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Insofern ist im Rahmen der Erfindung in Anlehnung an die Darstellungen gemäß den 1, 2 vorgesehen, dass die Gelenkhebel 11, 12 derart ausgestaltet und angeordnet sind, dass die zweite Drehachse 2 oberhalb der ersten Drehachse 2 angeordnet ist.
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Bei einer alternativen Anordnung der zweiten Drehachse 2 oberhalb der ersten Drehachse 1 ergibt sich, dass die resultierende Hubbewegung des ersten Gelenkhebels 11 den Weg der Hubachse 18 reduziert.
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Insofern ist im Rahmen der Erfindung in Anlehnung an die Darstellungen gemäß den 4, 5 vorgesehen, dass die zweite Drehachse 2 unterhalb der ersten Drehachse 1 angeordnet ist.
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In der 3 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umformeinrichtung 9 mit erfindungsgemäßem Transfersystem 10 gezeigt. Die konkrete Ausgestaltung des Transfersystems 10 kann gemäß den vorstehend genannten Ausführungen ohne spezielle Einschränkung erfolgen.
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Die hier gezeigte Umformeinrichtung 15 umfasst Umformmittel 16, 17 und ein Transfersystem 10, das auch in den 1, 2, 4 und 5 vorstehend ausführlich beschrieben ist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach 3 umfasst die Umformeinrichtung 15 zwei Umformmittel 16, 17. Dazwischen ist das Transfersystem 10 angeordnet. Auf diese Weise können z.B. Werkstücke (nicht gezeigt) zwischen den Umformmitteln 16, 17 bewegt werden, insbesondere auch unter beengten Bauraumbedingungen.
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In der 6 ist eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Transfersystems 10 bzw. der Anordnung des Transfersystems 10 in einer erfindungsgemäßen Umformeinrichtung 15 gezeigt. Hierbei ist ersichtlich, dass eine Hubachse 18 zwischen den Pressenstufen, also erster Umformeinrichtung 16 und zweiter Umformeinrichtung 17, quer zu einer in einer X-Richtung orientierten Transportrichtung angeordnet ist.
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Bei dieser Ausgestaltung ergibt sich die Position des Sockels 5 in Y-Richtung Über eine Y-Länge (Länge in Y-Richtung) des zweiten Gelenkhebels.
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Der Sockel 5 kann je nach konstruktiver Ausführung auf dem Boden gestellt oder in einer Höhe angebracht werden.
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In den Sockel 5 kann eine Hubachse integriert werden.
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Generell kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass auf eine Hubachse, z.B. dynamisch für Bewegung oder statisch als Verstellung, bei ausreichender Bewegungsgestaltung mittels der Drehachsen auch verzichtet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erste Drehachse
- 2
- Zweite Drehachse
- 3
- Dritte Drehachse
- 4
- Traverse
- 5
- Sockel
- 6
- Gelenkarm
- 7
- Hubvorrichtung
- 8
- Z-Richtung
- 9
- X-Richtung
- 10
- Transfersystem
- 11
- Erster Gelenkhebel
- 12
- Zweiter Gelenkhebel
- 13
- Dritter Gelenkhebel
- 14
- Weitere Drehachse
- 15
- Umformeinrichtung
- 16
- Erstes Umformmittel
- 17
- Zweites Umformmittel
- 18
- Hubachse