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Die Erfindung betrifft einen Schutzanzug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Schutzanordnung mit einem solchen Schutzanzug. Dabei weist der Schutzanzug ein Schutzmaterial auf, das einen Innenraum umschließt. Hierbei ist wenigstens eine Luftleitungsöffnung für einen Luftführungskanal eines Luftzuführungssystems in das Schutzmaterial eingelassen. Mittels dieses Luftführungssystems kann Luft von einer Außenseite über den Luftführungskanal durch die Luftleitungsöffnung hindurch in den Innenraum gefördert und dabei gefiltert werden.
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Aus
EP 1 494 759 B1 ist eine Schutzanordnung mit einem Schutzanzug und einem Luftführungssystem bekannt, bei dem ein fluiddichtes Material des Schutzanzuges eine Öffnung aufweist. Durch diese Öffnung ragt ein Gewindeteil eines Filtergehäuses von außen in den Innenraum des Schutzanzuges, wo es unter Zwischenlage des Schutzanzugmaterials mit einem innenseitig angeordneten Gebläsegehäuse verschraubt wird. Zur Abdichtung der Öffnung weist das Filtergehäuse dabei ein die Öffnung umschließendes Dichtungselement auf.
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Nachteilig an der bekannten Schutzanordnung ist, dass es insbesondere bei wenig starren Schutzanzugsmaterialien während des Festschraubens des außenseitigen Filtergehäuses am innenseitigen Gebläsegehäuse häufig zur Ausbildung von Falten kommt, die sich wiederum negativ auf die Dichtigkeit der Schutzanordnung im Bereich der Öffnung auswirken können.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Schutzanzug die genannten Nachteile zu vermeiden und eine dichte Anbringung eines Luftführungskanals an der Luftleitungsöffnung zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Schutzanzug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist an der Außenseite des Schutzmaterials ein sich um die Luftleitungsöffnung herum geschlossen umlaufender erster Dichtungsringabschnitt und an der Innenseite des Schutzmaterials ein sich um die Luftleitungsöffnung herum geschlossen umlaufender zweiter Dichtungsringabschnitt dauerhaft fest mit dem Schutzmaterial verbunden. Durch diese permanent vorgesehenen Dichtungsringabschnitte an beiden Seiten der Luftleitungsöffnung kann eine korrekte Positionierung der Dichtungsmittel bei der Anbringung des Luftzuführungssystems gewährleistet werden. Zudem bewirkt die zusätzliche Anbringung der Dichtungsringabschnitte am Schutzmaterial des Schutzanzuges, dass dieses im Bereich, in dem das Luftführungssystem angebracht wird, eine gewisse Steifigkeit aufweist, um bei der abdichtenden Festlegung des Luftführungssystem keine Falten zu werfen. Insgesamt ist hierdurch eine komfortable Anbringung des Luftführungssystems möglich, bei der die Luftleitungsöffnung sicher nach außen abgedichtet werden kann.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind beide Dichtungsringabschnitte durch jeweils ein separates und insbesondere ringförmiges Dichtungselement gebildet, was eine besonders einfache kostengünstige beiderseitige Ausbildung der Dichtungsringabschnitte ermöglicht.
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Alternativ hierzu ist es günstig, wenn beide Dichtungsringabschnitte durch ein gemeinsames Dichtungselement gebildet sind, was eine besonders zuverlässige Abdichtung der Luftleitungsöffnung ermöglicht.
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Dabei ist es günstig, wenn das Dichtungselement kreisringförmig ausgebildet ist und ein radial nach außen geöffnetes umlaufendes U-Profil aufweist, wobei das Schutzmaterial des Schutzanzuges mit einem Rand der Luftleitungsöffnung umlaufend in eine durch das U-Profil begrenzte Ringnut hineinragt.
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Vorteilhafterweise weist wenigstens einer der Dichtungsringabschnitte eine Klebeverbindung mit dem Schutzmaterial auf, wodurch die Dichtungsringabschnitte besonders einfach auch noch nachträglich an der Luftleitungsöffnung vorgesehen werden können.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es günstig, wenn wenigstens einer der Dichtungsringabschnitte eine Schweiß- oder Siegelverbindung mit dem Schutzmaterial aufweist, wodurch eine besonders stabile abdichtende Verbindung zwischen dem betreffenden Dichtungsringabschnitt und dem Schutzmaterial hergestellt werden kann.
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Zudem ist es günstig, wenn die beiden Dichtungsringabschnitte durch ein Elastomermaterial gebildet sind, wodurch mittels Aufbringung eines bestimmten Mindestanpressdruckes durch das anzubringende Luftführungssystem eine sichere Abdichtung aufgrund der elastischen Rückstellkräfte des Elastomermaterials gewährleistet werden kann.
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Darüber hinaus wird die oben genannte Aufgabe durch eine Schutzanordnung aus einem Schutzanzug in einer der oben genannten Ausführungsformen und einem Luftzuführungssystem gelöst, wobei das Luftzuführungssystem einen Luftführungskanal bildet und zwei einander zugewandte und den Luftführungskanal umschließende Anlegeflächen aufweist, die unter umlaufender Zwischenlage der beiden Dichtungsringabschnitte gegeneinander verspannt werden können. Auf diese Weise kann das Schutzmaterial mit den daran angebrachten Dichtungsringabschnitten unter Ausbildung einer beiderseitig umlaufenden Abdichtung der Luftleitungsöffnung sicher zwischen den beiden Anlegeflächen des Luftzuführungssystems eingespannt werden.
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Vorteilhafterweise können die beiden Anlegeflächen dabei mittels einer Schraubverbindung gegeneinander verspannt werden, so dass die auf die Dichtungsringabschnitte einwirkenden Anpresskräfte in jedem Fall ausreichend groß eingestellt werden können.
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Ferner ist es günstig, wenn ein Gebläse des Luftzuführungssystems im Innenraum des Schutzanzuges gehalten ist und eine innenseitige Anlegefläche bildet und eine außenseitige Anlegefläche an einem an der Außenseite des Schutzanzuges gehaltenen Filtergehäuse einer Filtereinheit ausgebildet ist, in dem ein Filtermaterial zur Reinigung eines durch das Gebläse generierten Luftstromes aufgenommen ist. Hierdurch können der Luftführungskanal und die zur Abdichtung der Luftleitungsöffnung benötigten Mittel besonders kompakt ausgeführt werden.
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Alternativ hierzu können sowohl das Gebläse als auch die Filtereinheit des Luftzuführungssystems an einer an der Außenseite des Schutzanzuges angebrachten Tragevorrichtung gehalten sein, wobei die außenseitige Anlegefläche an einem Gebläsegehäuse ausgebildet ist. Auf diese Weise können wesentliche Teile des Luftzuführungssystems beim Anlegen und Abnehmen vom Schutzanzug als bauliche Einheit und somit besonders einfach gehandhabt werden.
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Ferner ist es günstig, wenn die wenigstens eine Filtereinheit unter einem an der Außenseite des Schutzanzuges angebrachten Spritzschutz angeordnet ist, um auch die außerhalb des Schutzanzuges gehaltenen Teile des Luftzuführungssystems vor dem Eintritt von Flüssigkeiten oder der Beaufschlagung mit schädigenden Substanzen schützen zu können.
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Vorteilhafterweise erstreckt sich der Luftführungskanal zu einem Kopfhaubenbereich des Schutzanzuges, um insbesondere am Kopf des Schutzanzugträgers eine ausreichende Zufuhr von gereinigter Luft zu gewährleisten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform mündet der Luftführungskanal dabei in einen im Kopfhaubenbereich vorgesehenen Diffusor, um eine für den Schutzanzugträger besonders angenehmen Verteilung der eintretenden Frischluft sicherzustellen.
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Dabei ist es günstig, wenn der Diffusor durch einen mit dem Luftführungskanal verbindbaren handelsüblichen Schlldämpferaufsatz gebildet ist, wodurch in einfacher und kostengünstiger Weise ein kompakter Diffusor zur Verfügung gestellt werden kann.
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Es wird darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Merkmale des erfindungsgemäßen Gegenstandes untereinander austauschbar beziehungsweise kombinierbar sind, sofern ein Austausch oder eine Kombination derselben aus technischen Gründen nicht ausgeschlossen ist.
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In den Figuren ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Schutzanordnung mit einem Schutzanzug und einem Luftzuführungssystem,
- 2 eine rückseitige Ansicht der Schutzanordnung nach 1,
- 3 eine rückseitige Ansicht der Schutzanordnung nach 2 mit abgenommenen Filtereinheiten,
- 4 eine geschnittene Ansicht einer Dichtung des Schutzanzuges nach 1,
- 4A eine vergrößerte Detailansicht der Dichtung nach 4,
- 4B eine vergrößerte Detailansicht einer alternativen Ausführungsform der Dichtung nach 4A,
- 5 eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform der Schutzanordnung,
- 6 eine geschnittene Ansicht der Dichtung des Schutzanzuges nach 5,
- 6A eine vergrößerte Detailansicht der Dichtung nach 6 und
- 7 eine Seitenansicht eines Luftführungskanals der Schutzanordnung nach 1 oder 5.
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Die 1 und 2 zeigen eine Schutzanordnung 2 mit einem Schutzanzug 4, der im Wesentlichen aus einem Schutzmaterial 6 hergestellt ist, das einen Innenraum 8 begrenzt. Hierin ist ein Schutzanzugträger T untergebracht, um geschützt gegen hohe Temperaturen oder Strahlungen beziehungsweise gegenüber einer kontaminierten Umgebung Arbeiten verrichten zu können. Dabei weist die Schutzanordnung 4 ein Luftzuführungssystem 10 auf, mittels dem Luft von einer Außenseite 12 des Schutzanzuges 4 in den Innenraum 8 transportiert und dabei gefiltert werden kann. Hierzu trägt der Schutzanzugträger T mittels einer Tragevorrichtung 18 ein Gebläse 14 des Luftzuführungssystems 10, das in einem Gebläsegehäuse 16 untergebracht ist. Hierbei ist das Luftzuführungssystem 10 bis auf zwei an der Außenseite 12 des Schutzanzuges 4 gehaltene Filtereinheiten 20 im Innenraum 8 des Schutzanzuges 4 angeordnet. Beide außerhalb angeordnete Filtereinheiten 20 weisen ein Filtergehäuse 22 auf, in dem ein für die jeweilige Umgebung geeignetes und bekanntes Filtermedium beziehungsweise -material zur Reinigung der dem Innenraum 8 zuzuführenden Luft aufgenommen werden kann.
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Wie insbesondere aus 3 zu entnehmen ist, ist zur Ausbildung eines Luftführungskanals 24 zwischen den Filtereinheiten 20 und dem Gebläsegehäuse 16 jeweils eine Luftleitungsöffnung 26 in das Schutzmaterial 6 des Schutzanzuges 4 eingelassen. An der Luftleitungsöffnung 26 ist dabei jeweils eine geschlossen umlaufende Dichtung 28 vorgesehen, wie insbesondere in den 4, 4A und 4B dargestellt.
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Wie aus 4 zu entnehmen ist, weist die Dichtung 28 einen ersten Dichtungsringabschnitt 30, der an der Außenseite 12 des Schutzmaterials 6 angebracht ist, und einen zweiten Dichtungsringabschnitt 32 auf, der an einer Innenseite 34 des Schutzmaterials 6 angebracht ist. Wie aus 4A zu entnehmen ist, sind beide Dichtungsringabschnitte 30, 32 der hierin dargestellten Ausführungsform der Dichtung 28 durch separate Dichtungselemente 36, 38 gebildet, die sich geschlossen umlaufend um die Luftleitungsöffnung 26 beziehungsweise den Luftführungskanal herum erstrecken.
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Alternativ hierzu können die beiden Dichtungsringabschnitte 30, 32 auch, wie in 4B dargestellt, einstückig durch ein gemeinsames Dichtungselement 40 gebildet sein, das ein radial nach außen geöffnetes U-Profil aufweist. Auf diese Weise bildet das gemeinsame Dichtungselement 40 beide Dichtungsringabschnitte 30, 32, die über einen die Luftleitungsöffnung 26 durchragenden rohrförmigen Dichtungsabschnitt 42 miteinander verbunden sind. Die durch das U-Profil des gemeinsamen Dichtungselementes 40 gebildete Nut dient dabei zur umlaufenden Aufnahme eines Öffnungsrandes der Luftleitungsöffnung 26 sowie zur beiderseitigen Festlegung der Dichtungsringabschnitte 30, 32 am Schutzmaterial 6.
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In beiden Ausführungsformen sind die Dichtungsringabschnitte 30, 32 dauerhaft mit dem Schutzmaterial 6 verbunden, wie beispielsweise durch eine Klebe-, Schweiß- oder Siegelverbindung. Darüber hinaus sind beide Dichtungsringabschnitte 30, 32 beziehungsweise die Dichtungselemente 36, 38, 40 durch ein Elastomermaterial gebildet. Hierdurch können diese mittels ihrer elastischen Rückstellkräfte zusammen mit dem Luftzuführungssystem 10 ein sicheres Abdichten des Luftführungskanals 22 nach außen sicherstellen.
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Hierzu bildet das Luftzuführungssystem 10 eine außenseitige Anlegefläche 44 zur Anlage am ersten Dichtungsringabschnitt 30 und eine innenseitige Anlegefläche 46 zur Anlage am zweiten Dichtungsringabschnitt 32. Die beiden Anlegeflächen 44, 46 können dabei mittels einer Schraubverbindung 48 unter Zwischenlage des Schutzmaterials 6 und der daran befestigten Dichtungsringabschnitte 30, 32 gegeneinander vorgespannt werden.
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Die innenseitige Anlagefläche 46 ist dabei beispielsweise durch das Gebläsegehäuse 16 und die außenseitige Anlegefläche 44 durch das Filtergehäuse 22 gebildet. Die Schraubverbindung 48 kann zudem insbesondere durch ein den Luftführungskanal 24 begrenzendes Gewinderohr 50 gebildet sein, das vom Gebläsegehäuse 16 oder vom Filtergehäuse 22 durch die Luftleitungsöffnung 26 ragt und mit einem Gegengewinde 52 des jeweils anderen Gehäuses 22, 16 verschraubt ist.
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Alternativ zu der in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsform der Schutzanordnung 2 kann das Luftzuführungssystem 10, wie in 5 dargestellt, auch außerhalb des Innenraums 8 angeordnet werden. Hierzu ist die Tragevorrichtung 18 an der Außenseite 12 des Schutzanzuges 4 angebracht. Ferner ist hierbei zum Schutz des Gebläses 14 beziehungsweise des Gebläsegehäuses 16 ein separater Spritzschutz 54 vorgesehen, in den der an der Tragevorrichtung 18 gehaltene Teil des Luftzuführungssystems 10 eingehüllt ist, wobei lediglich die Filtereinheiten 20 außerhalb des Spritzschutzes 54 angeordnet sind.
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Die Abdichtung der Luftleitungsöffnung 26 erfolgt hierbei nach dem gleichen Prinzip wie bei der Ausführungsform der Schutzanordnung 2 gemäß den 1 bis 4 mittels den um die Luftleitungsöffnung 26 herum geschlossen umlaufend und fest mit dem Schutzmaterial 6 verbundenen Dichtungsringabschnitten 30, 32, wie aus 6 zu entnehmen ist. Die außenseitige Anlegefläche 44 ist hierbei nun beispielsweise durch das Gebläsegehäuse 16 oder einen mit diesem verbundenen Teil der Tragevorrichtung 18 gebildet, wie insbesondere aus 6A zu entnehmen ist. Die innenseitige Anlegefläche 46 ist ferner durch eine flanschförmige Stirnseite eines innenseitigen Anschlussteils 56 gebildet, das über die Schraubverbindung 48 mit der außenseitigen Anlegefläche 46 unter Zwischenlage des Schutzmaterials 6 und der beiden Dichtungsringabschnitte 30, 32 verspannt werden kann.
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Unabhängig von der jeweiligen Ausführungsform der Schutzanordnung 2 können zur Verteilung der über das Luftzuführungssystem 10 zugeführten und gereinigten Luft im Innenraum 8 des Schutzanzuges 4 alle bekannten und hierfür geeigneten Einrichtungen verwendet werden. In der in 7 dargestellten besonders bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Luftführungskanal 24 im Innenraum 8 zu einem Diffusor 60, der in einem Kopfhaubenbereich 58 des Schutzanzuges 4 gehalten ist. Über diesen wird die zugeführte Luft im Kopfbereich des Schutzanzugträgers T verteilt, um insbesondere in diesem Bereich eine ständige Frischluftzufuhr sicherzustellen. Der Diffusor 60 kann dabei beispielsweise durch einen handelsüblichen Schalldämpferaufsatz gebildet sein.
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Es wird darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Elemente und Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstandes untereinander austauschbar beziehungsweise kombinierbar sind, sofern ein Austausch oder eine Kombination derselben aus technischen Gründen nicht ausgeschlossen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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