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Die Erfindung betrifft eine Kabelverschraubung zum Herausführen eines Kabels aus einem Gehäuse.
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Kabelverschraubungen sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Sie bestehen typischerweise aus einem hülsenförmigen Grundkörper zum Durchführen eines Kabels, wobei der Grundkörper an seinem einen Ende eine Schraubverbindung aufweist zum Verschrauben der Kabelverschraubung mit einem Gehäuse. An dem der Schraubverbindung abgewandten Ende des Grundkörpers befinden sich typischerweise eine Mehrzahl von sich in axialer Richtung erstreckenden Fingern, welche - bezogen auf die Mittellinie des Grundkörpers - in radialer Richtung anstellbar bzw. beweglich sind. Die Finger dienen - vorzugsweise in Verbindung mit einem Dichtring - zum Festklemmen eines durch den Grundkörper geführten Kabels. Durch das Festklemmen wird das Kabel zugentlastet. Zur Realisierung der besagten Klemmung des Kabels wird im Bereich der Finger eine Kappe auf den Grundkörper aufgeschraubt. Die Kappe weist eine Öffnung auf zur Durchführung des Kabels und ist darüber hinaus konisch bzw. halbkugelförmig ausgebildet, wodurch die Finger beim Aufschrauben der Kappe auf den Grundkörper in radialer Richtung zusammengedrückt werden und so die gewünschte Klemmwirkung bewirken.
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Die besagten Kabelverschraubungen mit metrischem Gewinde zum Aufschrauben der Kappe werden beispielsweise von einer Firma OBO Bettermann aus Menden, Deutschland hergestellt und vertrieben.
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Die traditionell verwendete besagte Schraubverbindung zwischen der Kappe und dem Grundkörper ist insofern nachteilig, als dass sie beim Aufschrauben auf den Grundkörper relativ viel Platz in der Umgebung des Grundkörpers erfordert. Der Platz bzw. Raum ist erforderlich, um die Kappe entweder von Hand oder mittels eines Schraubenschlüssels auf den Grundkörper aufzuschrauben.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Kabelverschraubung dahingehend weiterzubilden, dass ihre Kappe raumsparender montiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Schutzanspruchs 1 gelöst. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungelemente an dem Schaft des Grundkörpers und an der Kappe als miteinander in Eingriff bringbare Rastelemente ausgebildet sind zum Verrasten der Kappe mit dem Grundkörper.
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Die beanspruchte Rastverbindung ermöglicht vorteilhafterweise ein Aufstecken der Kappe auf den Grundkörper lediglich durch eine axiale Schubbewegung. Ein raumgreifendes Drehen der Kappe ist dafür nicht erforderlich. Dadurch wird es insbesondere auch möglich, Kappen auf den Grundkörper aufzuschieben, wenn eine Mehrzahl von Grundkörpern eng benachbart montiert sind und wenig Freiraum im Umfeld der benachbarten Grundkörper besteht. Voraussetzung für die erfindungsgemäße Rastverbindung ist, dass die Rastelemente jeweils elastisch ausgebildet und/oder elastisch an der Kappe oder dem Schaft gelagert sind.
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Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Rastelemente an dem Schaft des Grundkörpers als zumindest winkelabschnittsweise umlaufende Stege und die Rastelemente an der Innenseite der Kappe in Form von Widerhaken ausgebildet zum Untergreifen der Stege an dem Schaft, wenn die Kappe axial auf den Grundkörper gedrückt bzw. gesteckt wird.
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Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel können umgekehrt die Rastelemente an der Innenseite der Kappe als zumindest winkelabschnittsweise umlaufende Stege und die Rastelemente an dem Schaft des Grundkörpers in Form von Widerhaken ausgebildet sein zum Übergreifen der Stege in der Kappe, wenn die Kappe in axialer Richtung auf den Grundkörper aufgesteckt wird.
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Vorteilhafterweise sind die Stege jeweils nur als Stegabschnitte in begrenzten Umfangswinkelbereichen ausgebildet und in Umfangsrichtung mit mindestens einem Leerabschnitt abwechselnd angeordnet. Gleichzeitig sind dann die Widerhaken nur als Widerhakenabschnitte in begrenzten Umfangswinkelbereichen ausgebildet und in Umfangsrichtung mit mindestens einem Leerabschnitt abwechselnd angeordnet. Dabei ist die Bogenlänge der Widerhakenabschnitte kleiner gleich der Bogenlänge der Leersegmente zwischen den zwei in Umfangsrichtung benachbarten Stegen oder die Bogenlänge der Stegabschnitte ist kleiner gleich der Bogenlänge der Leersegmente zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarten Widerhakenabschnitten. Beispielsweise beträgt die Bogenlänge der Stegabschnitte, der Widerhakenabschnitte und der Leersegmente jeweils 60° oder weniger.
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Das Vorsehen der besagten Leerabschnitte in Verbindung mit den benannten Bogenlängenverhältnissen gilt unabhängig davon, ob die Stege an dem Grundkörper und die Widerhakenabschnitte in der Kappe oder umgekehrt ausgebildet sind.
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Das Vorsehen der besagten Leerabschnitte in Verbindung mit den beanspruchten Bogenlängenverhältnissen bietet den Vorteil, dass die Verrastung der Kappe auf dem Grundkörper lösbar ist. Bei der beanspruchten Ausgestaltung ist ein Lösen der Kappe von dem Grundkörper einfach dadurch möglich, dass die Kappe um einen bestimmten Winkel gegenüber dem in der Regel ortsfesten Grundkörper in Umfangsrichtung gedreht wird. Die Drehung muss so weit erfolgen, dass entweder die Widerhakenabschnitte in die Leerabschnitte zwischen zwei benachbarten Stegabschnitten fallen oder umgekehrt bis die Stegabschnitte in die Leerabschnitte zwischen zwei benachbarten Widerhakenabschnitten fallen. Dann ist ein einfaches Abziehen der Kappe von dem Grundkörper in axialer Richtung möglich.
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Das Vorsehen einer Mehrzahl von Stegabschnitten und / oder Widerhakenabschnitten in axialer Richtung versetzt bietet in Verbindung mit der konischen bzw. halbkugelförmigen Ausgestaltung der Kappe den Vorteil, dass die radiale Kraft, mit welcher die Kappe auf die Finger an dem freien Ende des Grundkörpers einwirkt, stufenweise eingestellt werden kann. Je weiter die Kappe auf den Grundkörper aufgesteckt und dort durch Hintergreifen der entsprechenden Stege verrastet wird, desto größer ist die radiale Kraft auf die Finger und damit die Klemmkraft auf das Kabel.
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Die Anordnung der versetzt angeordneten Stegabschnitte jeweils in demselben Umfangswinkelbereich und die Anordnung der in axialer Richtung versetzt angeordneten Widerhakenabschnitte in dem selben Umfangswinkelbereich ermöglicht vorteilhafterweise ebenfalls ein Lösen der Rastverbindung durch ein Drehen der Kappe in Umfangsrichtung relativ zu dem hülsenförmigen Grundkörper.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Beschreibung sind sieben Figuren beigefügt, wobei
- 1 die Kappe der erfindungsgemäßen Kabelverschraubung im Querschnitt und in der Seitenansicht;
- 2 den hülsenförmigen Grundkörper in einer Seitenansicht;
- 3 die erfindungsgemäße Kappe in einem Horizontalschnitt;
- 4 den erfindungsgemäßen Grundkörper in einem Horizontalschnitt;
- 5 die erfindungsgemäße Kabelverschraubung mit der Kappe verrastet auf dem Grundkörper;
- 6 die erfindungsgemäße Kabelverschraubung mit der Kappe aufgesteckt auf den Grundkörper, wobei die Widerhakenabschnitte und die Stegabschnitte sich über jeweils dieselben Umfangswinkelbereiche erstrecken; und
- 7 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Kabelverschraubung, wobei die Kappe gegenüber dem Grundkörper insofern verdreht ist, als dass sich die Stegabschnitte und die Widerhakenabschnitte zumindest teilweise über unterschiedliche Umfangswinkelbereiche erstrecken,
zeigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten Figuren in Form von Ausführungsbeispielen detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt die Kappe 120 der erfindungsgemäßen Kabelverschraubung 100. Die rechte Hälfte von 1 zeigt die Kappe 120 aufgeschnitten; es sind dann die Rastelemente 124 an der Innenseite der Kappe zu erkennen, wobei diese Rastelemente beispielhaft als Widerhaken bzw. Widerhakenabschnitte ausgebildet sind. Es ist zu erkennen, dass diese Widerhakenabschnitte jeweils nur in begrenzten Umfangswinkelbereichen ausgebildet und in Umfangsrichtung mit mindestens einem Leerabschnitt abwechselnd angeordnet sind. Weiterhin ist zu erkennen, dass eine Mehrzahl von diesen Widerhakenabschnitten in axialer Richtung versetzt, d. h. untereinander bzw. übereinander und hier beispielsweise auch parallel zueinander an der Innenseite der Kappe angeordnet sind. Schließlich ist ebenfalls zu erkennen, dass die in axialer Richtung versetzt angeordneten Widerhakenabschnitte 124 jeweils in demselben Umfangswinkelbereich angeordnet sind.
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3 zeigt die soeben beschriebene Kappe in einem horizontalen Querschnitt bzw. in einer Draufsicht. Auch hier sind die Widerhakenabschnitte 124 zu erkennen, welche jeweils nur in begrenzten Umfangswinkelbereichen ausgebildet und in Umfangsrichtung R mit mindestens einem, hier beispielhaft sechs Leerabschnitten abwechselnd angeordnet sind. Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Bogenlänge der Widerhakenabschnitte 124 und der Leersegmente zwischen zwei benachbarten Widerhakenabschnitten 124 beispielhaft jeweils 60°. Dies bedeutet, dass sowohl die Bogenlänge α1 der Widerhakenabschnitte 124 wie auch die Bogenlänge α4 der Leersegmente jeweils hier beispielhaft 60° beträgt.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Grundkörper 110 mit seinem Schaft 112. Der Grundkörper weist an seinem einen Ende eine Schraubverbindung 116 auf zum Verschrauben der Kabelverschraubung mit einem Gehäuse, beispielsweise einem Schaltschrank (hier nicht gezeigt). Die Kabelverschraubung dient dann zum schonenden Herausführen des Kabels aus dem Gehäuse.
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An seinem der Verschraubung 116 gegenüberliegenden freien Ende sind eine Mehrzahl von sich in axialer Richtung M erstreckenden Fingern 118 ausgebildet, welche in radialer Richtung auf die Mittellinie M des Grundkörpers hin anstellbar bzw. bewegbar sind. Durch das Aufstecken der beispielsweise in 1 gezeigten Kappe 120 auf den Grundkörper 110 werden die Finger 118 in radialer Richtung bewegt bzw. gedrückt, wodurch ein durch den Grundkörper geführtes Kabel 200 geklemmt und zugentlastet wird. Vorzugsweise ist auch eine Ringdichtung zwischen den Fingern 118 der Kabelverschraubung und dem durchzuführenden Kabel 200 vorsehbar.
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Zwischen der Verschraubung 116 und den Fingern 118 sind an dem Schaft 112 des Grundkörpers 110, hier beispielhaft umlaufende Stegabschnitte 114 als Rastelemente vorgesehen. Es sind eine Mehrzahl dieser Stegabschnitte in axialer Richtung versetzt und hier beispielhaft parallel zueinander an dem Schaft 112 des Grundkörpers angeordnet. Diese in axialer Richtung versetzt angeordneten Stegabschnitte 114 sind jeweils in demselben Umfangwinkelbereich angeordnet. Zwischen zwei benachbarten Stegabschnitten sind in Umfangsrichtung jeweils Leerabschnitte vorgesehen.
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4 zeigt diese Ausbildung der Stegelemente 114 in einer Querschnittsansicht bzw. in einer Draufsicht. Auch betragen die Bogenlängen der Leerabschnitte und der Segmentabschnitte α2, α3 beispielhaft jeweils 60°.
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5 zeigt die erfindungsgemäße Kabelverschraubung 100 in zusammengebautem Zustand, d. h. die Kappe 120 ist auf den Grundkörper 110 aufgesteckt. Aufgrund der konischen bzw. halbkugelförmigen Ausbildung der Kappe sind jetzt die Finger 118 in radialer Richtung zusammengedrückt und bewirken somit eine Festklemmung bzw. Zugentlastung für durch die Kabelverschraubung in axialer Richtung hindurchgeführtes Kabel 200.
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Insbesondere in der Detaildarstellung ist zu erkennen, dass die Kappe mit dem Schaft verrastet ist; genauer gesagt, untergreifen die Widerhaken bzw. Widerhakenabschnitte 124 die Stegabschnitte 114. Durch diese Konstruktion ist ein Abziehen der Kappe in axialer Richtung von dem Grundkörper weg nicht mehr möglich. Gleichzeitig ist auch ein noch weiteres Aufschieben der Kappe 120 auf den Grundkörper 110 nur insoweit möglich, wie dies durch die Finger 118 zugelassen wird. Im Ergebnis ist die Kappe bei dem in 5 gezeigten aufgesteckten Zustand in axialer Richtung de facto verriegelt. Eine Lösung dieser Verriegelung bzw. Verrastung der Kappe mit dem Grundkörper ist nur durch ein Drehen der Kappe in Umfangsrichtung möglich. Der Verdrehwinkel ist dabei so zu wählen, dass die Widerhakenabschnitte 124 in die Leerabschnitte zwischen zwei benachbarten Stegen passen; in einer solchen Verdrehstellung wäre ein einfaches Abziehen der Kappe in axialer Richtung von dem Grundkörper 110 weg und damit ein Lösen der Kappe von dem Grundkörper möglich. Damit ein Überdrehen der Widerhakenabschnitte 124 zwischen zwei axial benachbarten Stegabschnitten 114 über einen der Leerabschnitte 112 hinaus in den in Umfangsrichtung nächsten Zwischenraum zwischen zwei Stegabschnitten 114 verhindert wird, kann optional ein „Stopsteg“ 115 vorgesehen sein, der am Anfang von zumindest einem der Stegabschnitte 114 angebracht ist, vorzugsweise sich vertikal bzw. in axialer Richtung erstreckend.
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6 veranschaulicht noch einmal die Verdrehstellung von Kappe 120 und Grundkörper 110 in verrastetem Zustand, bei dem sich die Segmentabschnitte 114 und die Widerhakenabschnitte 124 über jeweils dieselben Umfangswinkelbereiche erstrecken und somit überlappen.
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7 zeigt dagegen eine Anordnung, bei welche die Kappe 120 ein Stück weit gegenüber dem Grundkörper 116 verdreht ist, so dass sich die Stegabschnitte 114 und die Widerhakenabschnitte 124 nur teilweise in Umfangsrichtung überlappen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kabelverschraubung
- 110
- Grundkörper
- 112
- Schaft des Grundkörpers
- 114
- Rastelement (Steg- oder Widerhakenabschnitte) am Schaft des Grundkörpers
- 116
- Schraubverbindung
- 118
- Finger
- 120
- Kappe
- 122
- Innenseite der Kappe
- 124
- Rastelement (Steg- oder Widerhakenabschnitte) an der Innenseite der Kappe
- 200
- Kabel
- M
- Mittellinie des Grundkörpers, axiale Richtung
- R
- Umfangsrichtung
- α1, α2, α3, α4
- Bogenlängen