DE202018100003U1 - Setzwerkzeug zum Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Setzwerkzeug zum Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter, insbesondere einen Behälter einer Austragskartusche.
- Zur Lagerung und zum Transport von Materialien oder Stoffgemischen, bspw. für Dentalmaterialien, Kleb- und Baustoffe, werden häufig Behälter und Kartuschen eingesetzt, in welchen die Materialien eingefüllt und durch einen Kolben verschlossen aufbewahrt werden. Derartige Kartuschen können auch zum Austragen der Materialien verwendet werden. Dazu wird der Kolben in dem Behälter bzw. der Kartusche in Austragsrichtung verschoben und das Material tritt aus einem dem Kolben gegenüberliegenden Auslass aus und kann direkt verwendet (Einkomponentensystem) oder mit einer zweiten Komponente aus einem zweiten Behälter (Zweikomponentensystem) vermischt werden.
- Da viele Materialien dazu neigen, mit der nach dem Befüllen der Kartusche und dem Einsetzen des Kolbens in der Kartusche verbleibenden Luft zu reagieren, ist man bestrebt, die Luft möglichst vollständig aus dem Behälter entweichen zu lassen. Etwaige in dem Behälter verbleibende Luft zwischen dem Kolben und dem in der Kartusche befindlichen Material wird auch deshalb als nachteilig empfunden, weil die Luft ein kompressibles Polster bildet, das die Genauigkeit der Dosierung beim Austragen des Materials aus der Kartusche verschlechtert.
- Die verwendeten Kolben müssen in dem Behälter beweglich aufgenommen sein und die im Behälter befindlichen Materialien dicht von der Umgebung abschließen. Beispielsweise werden Kolben eingesetzt, die elastische oder viskoelastische Elemente aufweisen, die zur Abdichtung vorgespannte Elemente aufweisen, wobei der Austragsdruck die Vorspannkraft nicht übersteigt, so dass eine Undichtigkeit beim Austragen nicht auftritt. Nachteilhaft ist daran, dass auch beim langsamen Austragen der Komponenten eine hohe Reibung auftritt. Dadurch wird, insbesondere bei manueller Betätigung der Kartusche, die zum Austragen benötigte Kraft so hoch, dass eine genaue Dosierung der ausgetragenen Menge erschwert wird. Üblicherweise werden daher Dichtlippen und/oder Elastomerringe vorgesehen und derart angebracht, dass in Ruhelage der Kolben nur ein geringer Anpressdruck zur Innenwand besteht, aber ein Verschieben des Kolben auf die Komponentenmasse, und ein dadurch entstehender Druck, den Anpressdruck der Dichtung auf die Wand erhöht. Dies wird üblicherweise dadurch erreicht, dass die Dichtung seitlich vom Kolben und in Austragsrichtung wegragt. Solche Kolben werden auch bei sehr hohen Drucken nicht undicht. Typischerweise versagt eine solche Anordnung erst beim starken Aufblähen oder gar Platzen des Behälters der Kartusche.
- Für ein im Wesentlichen luftfreies Einsetzen der luftundurchlässigen Kolben und damit verbundenem Abfüllen der Masse gibt es mehrere Möglichkeiten.
- Beispielsweise kann zuerst der Kolben in den Behälter eingeführt werden und bis zum Auslass vorgeschoben werden. Anschließend wird das Material durch den Auslass eingepresst und schiebt dabei den Kolben von diesem weg. Bei diesem Verfahren wird typischerweise das Einsetzen des Kolbens und die Abfüllung des Materials im Vakuum vorgenommen, da sonst die vor dem Kolben befindliche Luft zwischen Material und Kolben eingeschlossen wird. Bei Kartuschen, deren Auslass zugeschmolzen wird und welche erst vom Anwender geöffnet werden, ist eine Abfüllung der Masse durch den Auslass naturgemäß nicht möglich, sodass das beschriebene Verfahren zur Abfüllung der Masse für solche Kartuschen ausscheidet.
- In einem weiteren Verfahren wird zunächst das Material in den Behälter eingefüllt und anschließend der Luftraum im Zylinder und der Raum dahinter zu dem bereitgestellten Kolben evakuiert. Danach wird der Kolben bis zum Material vorgeschoben. Sobald der Kolben das hintere Ende des Behälters erreicht, dichtet er ab. Dabei wird allerdings bei weniger gutem Vakuum Luft zwischen Material und Kolben im Behälter verdichtet und verbleibt in der Kartusche. Die Luft lässt sich dabei nur dann auf ein akzeptables Minimum reduzieren, wenn das Material den Behälter so vollständig ausfüllt, dass der Kolben unmittelbar das Material berührt. Schwankungen in der Füllhöhe können jedoch dazu führen, dass Masse auf die Rückseite des Kolben gerät und die Kartusche verschmutzt.
- Alternativ wird in technisch aufwendiger Weise das Vakuum derart verbessert, dass die verdichtete Luft vernachlässigt werden kann. Ein hohes Vakuum kann aber zu Ausgasungen von Inhaltsstoffen des Füllguts und damit zu Blasenbildung in den Materialien führen, sodass das Einsetzen des Kolbens einen Unterdruck im Behälter erzeugt, was ein Eindiffundieren von Umgebungsluft während der Lagerung begünstigt und damit die Lagerstabilität verschlechtert. Außerdem kann das beschriebene Ausgasen die Materialien destabilisieren, indem beispielsweise Sauerstoff entfernt wird, der insbesondere in polymerisierbaren Komponenten die Lagerstabilität erhöht. Jedenfalls sind ein Einsetzen des Kolbens und ein Abfüllen der Materialien im Vakuum meist mit einer hohen Belastung für die Materialien verbunden. Ferner ist das Arbeiten im Vakuum technisch aufwendig und zeitintensiv und erhöht dadurch die Produktionskosten deutlich.
- Aufgrund der beschriebenen Problematik und der einfachen Umsetzbarkeit wird daher oftmals ohne Vakuum gearbeitet. Dazu wird das Material zunächst in den Behälter eingefüllt. Um den Kolben von der dem Auslass abgewandten Seite in den Behälter einzuschieben, ist es notwendig, die Luft im Behälter entweichen zu lassen, da diese andernfalls eingeschlossen wird, was es ja zu vermeiden gilt. Dazu können Kolben eingesetzt werden, deren Dichtungen unter Druck undicht werden und daher die Luft beim Einschieben entweichen lassen. Diese Kolben können selbstverständlich unter erhöhtem Austragsdruck keine ausreichende Abdichtung bereitstellen und sind für längere Lagerzeiten und luftempfindliche Materialien ungeeignet. Aufgrund der geringen Kosten werden solche Kolben dennoch bei sehr günstigen Masseprodukten wie Einkomponenten-Fugenmassen und Montageklebern durchaus verwendet.
- Als Alternative dazu kann eine Entlüftungsöffnung im Kolben selbst vorgesehen sein. Ein solcher Kolben mit Entlüftungsöffnung ist beispielsweise in der
WO 2012/055921 A1 - Eine weitere gängige Lösung zum Entweichen der Luft beim Einsetzen des Kolbens besteht darin, einen Draht oder ein dünnes Rohr zwischen Dichtung des Kolbens und der Innenwand des Behälters einzuklemmen. Durch die so herbeigeführte Undichtigkeit kann die Luft während des Vorschiebens des Kolbens zum Material allerdings nur punktuell entweichen. Wenn Füllmaterial diese Stelle erreicht, ist eine weitere Entlüftung nicht mehr möglich. In den meisten Fällen wird also Luft zurückbleiben.
- Nach dem Entlüften wird der Draht oder das Rohr herausgezogen. Allerdings wird dabei die Dichtung derart beansprucht, dass keine ausreichende Abdichtung nach Herausziehen des Drahtes oder des Rohrs erreicht wird. Kolben, die auf diese Weise eingesetzt werden, werden daher mit zusätzlichen Dichtungen, beispielsweise einem Gummiring, versehen, der jedoch relativ teuer ist und eine hohe Reibung erzeugt, was das Austragen der Materialien durch den Anwender erschwert. Ferner hinterlässt der Draht oder das Rohr oftmals Beschädigungen an der Behälterinnenwand, die zu einer Undichtigkeit und daher geringerer Lagerstabilität führen.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Setzwerkzeug zum luftfreien Einsetzen eines Kolbens bereitzustellen, das ein Entweichen der Luft beim Einsetzen erlaubt und ferner eine Beschädigung am Behälter und/oder dem Kolben verhindert.
- Diese Aufgabe wird mit einem erfindungsgemäßen Setzwerkzeug nach Anspruch 1 gelöst und ist für alle bekannten Kolben anwendbar.
- Ein Verfahren zum Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter, insbesondere einen Behälter einer Austragskartusche, umfasst ein Einsetzen eines Kolbens, der an seinem Außenumfang mit wenigstens einer, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, verformbaren Dichtung versehen ist, in ein Setzwerkzeug, insbesondere wie weiter unten beschrieben. Im Setzwerkzeug ist die wenigstens eine Dichtung des Kolbens, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, nach innen verformt, wodurch insbesondere der radiale Durchmesser der Dichtung bzw. des Kolbens verringert wird. Mit anderen Worten ist die von der zumindest bereichsweise durch die, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, verformbare Dichtung definierte Außenkontur des Kolbens radial gesehen verkleinert. Das Setzwerkzeug wird mit dem darin aufgenommenen Kolben in den Behälter eingeführt, wobei Luft aus dem Behälter durch wenigstens eine Entlüftungsöffnung entweicht oder entweichen kann. Schließlich wird der Kolben innerhalb des Behälters aus dem Setzwerkzeug ausgeworfen, so dass sich die wenigstens eine Dichtung des Kolbens zur Anlage an die Innenseite des Behälters, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, radial aufweiten kann.
- Das Verfahren erlaubt ein luftfreies Einsetzen des Kolbens, so dass die oben beschriebenen Nachteile nicht auftreten. Dabei ist das Verfahren für die Kolben so schonend, dass keinerlei Verletzung oder dauerhafte Verformung der Dichtung auftritt und daher auch ein hohe Lagerstabilität der abgefüllten Materialien und eine gute Abdichtung gegenüber der Umgebung erreicht wird. Insbesondere wird der Kolben an keiner Stelle ungleichmäßig verformt. Ebenso wird der Behälter, in den der Kolben eingesetzt wird, an keiner Stelle beschädigt oder ungleichmäßig belastet, so dass sich keine Undichtigkeiten ergeben. Das Verfahren erlaubt es ferner einfacher gefertigte Kolben, bspw. ohne zusätzlichen Elastomerring, zu verwenden, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Abdichtung kommt. Entsprechend kann bei der Fertigung und dem Einsetzen der Kolben eine erheblich Kosten- und Montagezeitreduktion erreicht werden, wodurch die Produktionskosten gesenkt werden.
- Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist es, dass der Kolben erst dann im Behälter ausgeworfen und platziert wird, wenn die Luft bereits durch die wenigstens eine Entlüftungsöffnung entfernt wurde. Daher ist es nicht notwendig, die Luft am platzierten Kolben vorbei zu führen. Daher können die Dichtung des Kolbens und der Kolben selbst ausschließlich die ihnen zugedachte Funktion erfüllen, bei welcher die Abdichtung und gerade nicht das Entlüften im Vordergrund steht. Das erst in der gewünschten Position innerhalb des Behälters stattfindende Aufweiten der Dichtung, dichtet den Innenbereich des Behälters gegenüber der Umgebung ab. Daher ist es vorgesehen, dass die Dichtung des Kolbens im Setzwerkzeug, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, radial nach innen verformt ist, was insbesondere durch Einschieben des Kolbens in das Setzwerkzeug erreicht werden kann.
- Ein im Verfahren bevorzugter Kolben weist einen, insbesondere zylindrischen Grundkörper auf, der eine in Ausbringrichtung vordere Wand und eine der vorderen Wand gegenüberliegende, in Ausbringrichtung, rückseitige Wand umfasst. Sowohl die vordere als auch die rückseitige Wand können Vertiefungen und Erhöhungen enthalten. Die Ausbringrichtung ist im Sinne der Anmeldung diejenige Richtung, in welcher im Behälter befindliches Material aus diesem ausgebracht werden kann, wozu der Kolben in die Ausbringrichtung verschoben wird. Bevorzugt wird der Kolben im Verfahren so in einen Behälter eingebracht, dass die vordere Wand in Ausbringrichtung und die rückseitige Wand entgegen der Ausbringrichtung angeordnet sind. Für Kolben, die insoweit eine interne Spiegelebene aufweisen und deren vordere Wand sich daher nicht von der rückseitigen Wand unterscheidet, ist die Richtung, in welcher der Kolben in den Behälter eingesetzt wird, unerheblich.
- Es ist bevorzugt, wenn die Dichtung des Kolbens eine in Ausbringrichtung vordere Dichtlippe und eine in Ausbringrichtung hintere Dichtlippe umfasst, wobei die Dichtlippen in radialer Richtung von der Seitenwand abstehen. Besonders bevorzugt sind die wenigstens zwei Dichtlippen aus der im unbelasteten Zustand, insbesondere wenn der Kolben nicht in einem Behälter montiert ist, radial von der Seitenwand wegstehenden Ausrichtung, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, in Richtung der vorderen Wand verschwenkbar, wobei die vordere Dichtlippe aus der zur vorderen Wand verschwenkten Stellung, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, in Richtung der rückseitigen Wand verschwenkbar ist. Dabei ist bevorzugt, wenn die verschwenkte Stellung erreicht ist, wenn der Kolben in einem Behälter montiert ist.
- Als Alternative dazu ist es möglich, lediglich eine Dichtlippe vorzusehen, welche in radialer Richtung von der Seitenwand absteht und aus diesem unbelasteten Zustand, insbesondere in welchem der Kolben nicht im Behälter montiert ist, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, in Richtung der vorderen Wand verschwenkbar ist.
- Luftfrei im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist jedes Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter, bei dem das Volumen der Luft im durch den Kolben abgeschlossenen Behälterinnenraum unterhalb von 2%, bevorzugt 1%, besonders bevorzugt 0,5% und ganz besonders bevorzugt 0,2% des Volumens des abgeschlossenen Behälterinnenraums beträgt. Dies entspricht einem vollständigen Entweichen der Luft. Der Behälterinnenraum erstreckt sich dabei von der vorderen, in Ausbringrichtung gerichteten Wand des Kolbens zum Auslass des Behälters.
- Die Entlüftungsöffnung wird im einfachsten Fall durch einen umlaufenden Spalt zwischen Setzwerkzeug und Behälter gebildet, was dadurch erreicht wird, dass die Außen- bzw. die Innenkontur des Setzwerkzeugs und des Behälters auf einander abgestimmt sind. Für eine zylindrische Grundstruktur von Setzwerkzeug und Behälter ist daher der Innendurchmesser des Behälters größer oder gleich dem Außendurchmesser des Setzwerkzeugs, sodass das Setzwerkzeug wie oben beschrieben in den Behälter einführbar ist. Da Luft ein sehr niedrigviskoses Medium ist, reichen bereits fertigungsbedingt auftretende Rauigkeiten und Unebenheiten auf der Oberfläche des Behälters und des Setzwerkzeugs zur Ausbildung einer Entlüftungsöffnung aus, so dass eine Entlfüftung in jedem Fall möglich ist. Davon ausgeschlossen sind nur Fälle, in denen ein Einsetzen des Setzwerkzeugs in den Behälter mit einer Aufweitung des Behälters verbunden ist, da durch die Verformung des Behälters eine Abdichtung zwischen Setzwerkzeug und Behälter erfolgen könnte.
- In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Kolben mittels eines separaten Verformungstrichters, der auch aus mehreren Teilen bestehen kann (z.B. zwei Backen) in das Setzwerkzeug eingesetzt. Durch den Verformungstrichter wird die wenigstens eine Dichtung des Kolbens, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, radial nach innen verformt. Diese Verformung erfolgt beim Einschieben des Kolbens in den Verformungstrichter und wird entsprechend durch eine axiale Kraft auf den Kolben in Einschieberichtung und einer aus der Form des Verformungstrichters resultierenden radialen Kraft erreicht. Der Verformungstrichter erleichtert das Einsetzen des Kolbens in das Setzwerkzeug, was das Verfahren insgesamt beschleunigt und vereinfacht.
- Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der Kolben in einem Zustand, in dem die wenigstens eine Dichtung des Kolbens, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, radial nach innen verformt ist, vom Verformungstrichter in das Setzwerkzeug überführt wird. Mit anderen Worten wird die wenigstens eine Dichtung beim Einsetzen des Kolbens in den Verformungstrichter, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, radial nach innen verformt und verbleibt auch beim Überführen in das Setzwerkzeug in dieser Position und Verformung. Damit wird eine übermäßige, insbesondere elastische oder viskoelastische, Belastung der Dichtung vermieden. Auch empfindliche Elastomerdichtungen werden somit nicht durch scharfe Kanten, insbesondere am Setzwerkzeug, verletzt.
- In Weiterführung dieses Gedankens ist es bevorzugt, wenn der Verformungstrichter nach dem Überführen des Kolbens in das Setzwerkzeug von diesem entfernt wird. Damit wird erreicht, dass der Verformungstrichter die Handhabung und das Einsetzen des Setzwerkzeugs in den Behälter nicht erschweren kann. Dennoch wird der Kolben nach wie vor einfach in den Verformungstrichter eingesetzt und in das Setzwerkzeug überführt, so dass die oben beschriebenen Vorteile erhalten bleiben.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist die wenigstens eine Dichtung des Kolbens vor dem Einsetzen in das Setzwerkzeug mittels des Verformungstrichters derart, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, radial nach innen verformt, dass eine Dichtlippe in eine Richtung umgeklappt wird, die der Einführrichtung des Setzwerkzeugs in den Behälter entspricht. Die derart umgeklappte Dichtlippe ragt in Richtung der Einführrichtung des Setzwerkzeugs von dem Kolben weg und ist damit in Austragsrichtung des Behälters angeordnet. Mit anderen Worten wird die Dichtung so verformt, dass beim Austragen der Anpressdruck der Dichtung an die Behälterinnenwand ansteigt. Ein Vorteil des Verfahrens ist dabei, dass die Dichtung des Kolbens nicht im Herstellprozess des Kolbens in eine solche Stellung festgelegt werden muss, sondem beim Einsetzen in das Setzwerkzeug in die entsprechende Position gebracht wird. Dadurch können die verwendeten Kolben günstiger hergestellt werden.
- In einer bevorzugten Variante ist der Verformungstrichter mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgeführt, weist also mehrere Teile, bspw. Backen, auf, die zusammengefügt den Verformungstrichter bilden. In einer bevorzugten Ausführung ist der Verformungstrichter entlang der Öffnung zum Einsetzen eines Kolbens geteilt, sodass zwei voneinander trennbare Teile erhalten werden. Werden die Teile des Verformungstrichters voneinander entfernt, vergrößert sich der radiale Querschnitt der Öffnung, sodass der Verformungstrichter sehr leicht, insbesondere von der Seite, auf das Setzwerkzeug montiert werden kann. Danach wird der Kolben in einem Zug durch den auf dem Setzwerkzeug montierten Verformungstrichter in das Setzwerkzeug geschoben. Dadurch ist es möglich, die vorderste, also die in Ausbringrichtung liegende, oder auch mehrere vordere Dichtlippen der Dichtung des Kolbens unverformt zu belassen, während eine oder auch mehrere hintere Dichtlippen im Setzwerkzeug elastisch nach innen verformt werden, indem der Kolben nur teilweise in das Setzwerkzeug eingeführt und danach der Verformungstrichter seitwärts entfernt wird. Dieses Vorgehen schont diese Dichtlippen, die dann beim Einsetzen in den Behälter durch den Behälter nach hinten, also entgegen der Ausbringrichtung, verformt werden.
- Solche über die Kolbenaufnahme des Setzwerkzeugs ragende Dichtlippen würden beim Abziehen eines einteiligen Verformungstrichters vom Setzwerkzeug zuerst nach vorne gebogen und danach bei der Montage im Behälter nach hinten. Dadurch würde das Material extrem belastet, was durch einen mehrteiligen Verformungstrichter vermieden werden kann. Außerdem können bei Verwendung eines mehrteiligen Verformungstrichters vordere nicht elastische Stützringe mit einem Durchmesser bis zum Innendurchmesser des Behälters möglich, wobei die Stützringe über den kleineren Innendurchmesser der Kolbenaufnahme des Setzwerkzeugs hinausragen.
- Vorzugsweise wird zum Auswerfen des Kolbens aus dem Setzwerkzeug innerhalb des Behälters der Kolben in axialer Richtung relativ zum Behälter festgehalten und gleichzeitig das Setzwerkzeug in axialer Richtung aus dem Behälter entfernt. Mit einem Festhalten des Kolbens relativ zum Behälter im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird jede Ausführung verstanden, bei der sich die Bewegung des Kolbens relativ zum Behälter auf eine Strecke vom weniger als 10 mm, vorzugsweise weniger als 1 mm, ganz besonders bevorzugt auf weniger als 0,1 mm beschränkt. So kann der Kolben direkt auf dem abgefüllten Material platziert und dort gehalten werden, während das Setzwerkzeug axial abgezogen wird.
- In Weiterführung dieses Gedankens ist es bevorzugt, dass der Kolben zum Auswerfen innerhalb des Behälters mittels eines Auswerferstößels in axialer Richtung relativ zum Behälter festgehalten wird. Dadurch kann ein einfach durchzuführender und leicht automatisierbarer Bewegungsablauf erreicht werden, bei dem das Setzwerkzeug aus dem Behälter in axialer Richtung entfernt wird und sich daher in axialer Richtung relativ zum Auswerferstößel bewegt.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Behälter vor dem Einführen des Setzwerkzeugs mit einem, insbesondere flüssigen oder pastösen, Material befüllt, wobei das Setzwerkzeug so weit in den Behälter eingeführt wird, dass der Kolben das flüssige oder pastöse Material berührt. Dadurch wird das Volumen der Luft zwischen Material und Kolben möglichst gering gehalten und der Kolben punktgenau platziert. Insbesondere ist vorgesehen, dass nach dem vollständigen Entweichen der Luft durch den wenigstens einen Entlüftungskanal ein weiteres Vorschieben des Kolbens auf das Material dazu führt, dass das Material in die wenigstens eine Entlüftungsöffnung eindringt und diesen damit verschließt. Das in der wenigstens einen Entlüftungsöffnung befindliche Material kann nach dem Auswerfen des Kolbens und dem Entfernen des Setzwerkzeugs aus dem Behälter von dem Setzwerkzeug entfernt werden, wodurch das Setzwerkzeug für eine erneutes Einsetzen eines weiteren Kolbens zur Verfügung steht.
- In Weiterführung dieses Gedankens ist vorgesehen, dass das Erreichen einer Position des Kolbens in dem Behälter und/oder das Entweichen von Luft aus dem Behälter überwacht wird, und dass das Auswerfen des Kolbens aus dem Setzwerkzeug erst dann erfolgt, wenn das Erreichen einer Position des Kolbens in dem Behälter, in welcher der Kolben das Material berührt, und/oder das vollständige Entweichen von Luft aus dem Behälter detektiert wird. Die Überwachung der Position kann beispielsweise kontaktlos durch ein in dem Kolben vorgesehenes magnetisierbares Element und Anlegen eines äußeren Magnetfeldes erfolgen oder über ein an sich bekanntes bildgebendes Verfahren mittels elektromagnetischer Strahlung. Eine andere Variante sieht Drucksensoren vor, welche einen Anstieg der zum Vorschieben des Setzwerkzeugs aufgewendeten Kraft detektieren, sobald der Kolben das flüssige oder pastöse Material berührt und dadurch die Position des Kolbens bestimmen. Vorteilhaft ist an dieser Ausgestaltung, dass das Einsetzen des Kolbens automatisiert erfolgen und überwacht werden kann, was die Produktionskosten senkt. Es können auch mehrere der oben beschriebenen Varianten kombiniert werden.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird das Setzwerkzeug vor dem Auswerfen des Kolbens aus dem Setzwerkzeug relativ zu dem Behälter gedreht und/oder in einer von der axialen Richtung abweichenden Richtung bewegt. Dies erleichtert das Entweichen der Luft, da etwaige Rauigkeiten auf der Oberfläche der Behälterinnenseite als unterstützende Entlüftungsöffnungen ausgenutzt werden können.
- Die Erfindung betrifft ein Setzwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Ein erfindungsgemäßes Setzwerkzeug zum Einsetzen eines Kolbens, der eine zumindest bereichsweise durch eine, insbesondere elastisch oder viskoelastisch, verformbare Dichtung definierte Außenkontur aufweist, in einen Behälter, der eine Innenkontur aufweist, insbesondere einen Behälter einer Austragskartusche, umfasst einen in den Behälter einsetzbaren Einsetzabschnitt mit einer an die Innenkontur des Behälters angepassten Außenkontur. Mit anderen Worten ist das Setzwerkzeug in den Behälter einsetzbar, da die Außen- bzw. die Innenkontur des Setzwerkzeugs und des Behälters auf einander abgestimmt sind. Dazu ist es regelmäßig ausreichend, wenn für den Behälter und das Setzwerkzeug dieselbe Grundform, beispielsweise zylindrisch, ausgewählt werden und der Außendurchmesser des Setzwerkzeugs kleiner oder gleich dem Innendurchmesser des Behälters ist. Innerhalb des Einsetzabschnitts ist erfindungsgemäß wenigstens eine einseitig mit einer Öffnung zum Einsetzen und Auswerfen des Kolbens versehene Kolbenaufnahme vorgesehen.
- Die Kolbenaufnahme hat eine an die Außenkontur des Kolbens angepasste Innenkontur. Dabei ist es nicht erforderlich, dass die Außenkontur des Kolbens und dessen Außendurchmesser kleiner oder gleich der Innenkontur und dessen Innendurchmesser der Kolbenaufnahme ausgestaltet sind. Vielmehr kann es vorgesehen sein, dass der Kolben unter einer, insbesondere elastischen oder viskoelastischen, Verformung in die Kolbenaufnahme eingesetzt wird und dabei in dieser gestaucht wird. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der Kolben eine umlaufende Dichtung aufweist, die im Setzwerkzeug radial nach innen verformt ist, jedoch in einem unverformten Zustand über die Innenkontur des Setzwerkzeugs hinausragt.
- Schließlich weist das Setzwerkzeug eine Einrichtung zum Erzeugen einer axialen Relativbewegung zwischen dem Einsetzabschnitt und einem in der Kolbenaufnahme aufgenommenen Kolben auf. Dies erlaubt das Auswerfen des Kolbens innerhalb eines Behälters.
- Ein erfindungsgemäßes Setzwerkzeug wird bevorzugt in einem oben beschriebenen Verfahren zum Einsetzen eines Kolbens verwendet. Bevorzugt betrifft die Erfindung daher auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs in einem oben beschriebenen Verfahren zum Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter.
- Die Einrichtung zum Erzeugen einer axialen Relativbewegung ist im einfachsten Fall ein Auswerferstößel, der durch den Einsetzabschnitt hindurch den Kolben aus der Kolbenaufnahme auswerfen kann. Da der Kolben in einer bevorzugten Variante auf ein im Behälter vorhandenes flüssiges oder pastöses Material aufgesetzt wird, ist es jedoch bevorzugt, wenn der Auswerferstößel den Kolben axial zum Behälter und damit zum Material festhält, während der Einsetzabschnitt aus dem Behälter herausgezogen wird. Diese Bewegung wird insbesondere dadurch erleichtert, dass im Falle einer manuellen Betätigung am Auswerferstößel und/oder am Einsetzabschnitt Haltegriffe vorgesehen werden. Im Falle einer automatischen Betätigung können die nötigen Kräfte zum Auswerfer auf eine dem technischen Standard und an sich bekannte Weise übertragen werden.
- Alternativ dazu kann an dem Einsetzabschnitt selbst eine Einrichtung zum Erzeugen einer axialen Relativbewegung zwischen dem Einsetzabschnitt und dem Kolben vorgesehen werden. Beispielsweise ist es möglich, den Einsetzabschnitt und/oder die Wände der Kolbenaufnahme in axialer Richtung entgegen der Einsetzrichtung des Setzwerkzeugs in den Behälter weggleiten zu lassen, und eine Mitbewegung des Kolben durch einem Anschlag am Setzwerkzeug oder ähnliches zu verhindern.
- In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Kolbenaufnahme des Setzwerkzeugs eine Wandstärke von 0,02 mm bis 0,5 mm, bevorzugt 0,05 mm bis 0,25 mm, insbesondere 0,15 mm ± 0,05 mm, auf. Insbesondere ist die Wandstärke in Abhängigkeit des Materials zu wählen, das für die Herstellung des Setzwerkzeugs verwendet wird. Bei einem Material mit hoher Steifigkeit, beispielsweise Stahl, Aluminium, Titan und/oder faserverstärkten Verbundstoffen, können geringere Wandstärken erreicht werden, ohne dass es zu einer Verformung des Setzwerkzeugs bei der Verwendung in einem oben beschriebenen Verfahren kommt. Gleichzeitig ist bei geringen Wandstärken, insbesondere im Bereich 0,05 mm bis 0,25 mm, von Vorteil, dass der Kolben bzw. dessen Dichtung nicht unnötig stark beim Einsetzen in das Setzwerkzeug bzw. innerhalb desselben verformt wird.
- Alternativ oder in Ergänzung dazu ist es bevorzugt, wenn die Wandstärke relativ zum Innen- und Außendurchmesser der Kolbenaufnahme ausgewählt wird. Dadurch kann der Tatsache Rechnung getragen werden, dass größere Setzwerkzeuge regelmäßig höhere Wandstärken benötigen, um die für die Anwendung der Setzwerkzeuge erforderliche Stabilität bereitzustellen. Insbesondere ist es daher bevorzugt, wenn das Verhältnis des Innendurchmessers zum Außendurchmesser der Kolbenaufnahme 95% bis 99,9%, vorzugsweise 97% bis 99,5%, besonders bevorzugt 99% ± 0,5%, beträgt. Innerhalb dieser Verhältnisse wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen möglichst geringer Wandstärke und möglichst hoher Steifigkeit des Setzwerkzeugs erhalten.
- Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Kolbenaufnahme auf der der Öffnung gegenüberliegenden Seite in axialer Richtung durch einen Anschlag begrenzt wird. Dieser Anschlag verhindert ein Einsetzen des Kolbens in das Setzwerkzeug über die Kolbenaufnahme hinaus. Daher ist es besonders bevorzugt, wenn die axiale Länge der durch den Anschlag begrenzten Kolbenaufnahme an die axiale Ausdehnung des Kolbens angepasst ist, so dass der Kolben nicht weiter als notwendig in das Setzwerkzeug hineinragt. Das Setzwerkzeug kann so kompakter ausgestaltet werden.
- Es ist Alternativ möglich die Kolbenaufnahme in axialer Richtung kürzer als die axiale Ausdehnung des Kolbens auszugestalten. Dabei kann der Kolben nicht vollständig von der Kolbenaufnahme aufgenommen werden, sodass eine in Ausbringrichtung vordere Dichtlippe der Dichtung des Kolbens nicht im Setzwerkzeug verformt wird, während eine in Ausbringrichtung hintere Dichtlippe in der Kolbenaufnahme des Setzwerkzeugs verformt wird.
- In einer bevorzugten Ausführungsform des Setzwerkzeugs, ist die Außenkontur des Einsetzabschnitts derart an die Innenkontur des Behälters angepasst, dass zwischen der Außenkontur des Einsetzabschnitts und der Innenkontur des Behälters eine Entlüftungsöffnung ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ist die einfachste Variante für eine Entlüftungsöffnung, welcher auf diese Weise um den Einsetzabschnitt umlaufend ausgestaltet ist. Da durch die Entlüftungsöffnung lediglich niedrigviskose Luft geleitet werden soll, ist es in der Regel ausreichend, wenn das Setzwerkzeug so in den Behälter einsetzbar ist, dass der Innendurchmesser des Behälters größer oder gleich dem Außendurchmesser des Einsetzabschnitts des Setzwerkzeugs ist. In diesem Fall wird die wenigstens eine Entlüftungsöffnung durch Rauigkeiten und Unebenheiten auf der Innenkontur des Behälters und/oder der Außenkontur des Setzwerkzeugs gebildet.
- Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß ausreichend, dass der Einsetzabschnitt in den Behälter einsetzbar ist, wodurch bereits zumindest eine Entlüftungsöffnung ausgebildet wird. Weitere, allerdings konstruktionsbedingt aufwendigere Varianten, können Vertiefungen auf der Außenkontur des Einsetzabschnitts vorsehen, die sich in axialer Richtung entlang des Einsetzabschnitts erstrecken und die Luft aus dem Behälter führen. Es ist in diesem Zusammenhang ferner bevorzugt, wenn das Setzwerkzeug beim Einsetzen des Einsetzabschnitts in den Behälter keine Aufweitung desselben erzeugt, da dies zu einer Verformung der Innenkontur des Behälters und/oder der Außenkontur des Einsetzabschnitts führen kann, sodass eine Abdichtung zwischen Behälter und Einsetzabschnitt resultiert und eine Entlüftung durch die wenigstens eine Entlüftungsöffnung erschwert wird.
- In einer weiteren bevorzugten Variante weist das Setzwerkzeug zusätzlich einen relativ zu dem Einsetzabschnitt bewegbaren Verformungstrichter mit einer konisch zulaufenden Öffnung auf. Dabei ist der Innendurchmesser des Verformungstrichters kleiner oder gleich dem Innendurchmesser der Innenkontur der Kolbenaufnahme. Durch die konisch zulaufende Öffnung des Verformungstrichters wird ein Einschieben des Kolbens in den Verformungstrichter erleichtert. Ferner wird sichergestellt, dass die Verformung der Dichtung des Kolbens gleichmäßig über den gesamten Umfang erfolgt. Durch diese Abstimmung des Innendurchmessers des Verformungstrichters, insbesondere des kleinsten Innendurchmessers des Verformungstrichters, an den Innendurchmesser der Kolbenaufnahme, wird sichergestellt, dass der Kolben einfach vom Verformungstrichter in die Kolbenaufnahme überführt werden kann. Ferner wird eine Beschädigung der Dichtung des Kolbens beim Übergang vom Verformungstrichter in die Kolbenaufnahme vermieden.
- In Weiterentwicklung des Verformungstrichters ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Verformungstrichter einen Anschlag aufweist, der sich hinter der Kolbenaufnahme, insbesondere an dem dickwandigen Teil, des Setzwerkzeuges abstützt. Dadurch kann vermieden werden, dass hohe axiale Kräfte beim Durchschieben des Kolbens auf den dünnwandigen und daher messerartig scharfen vorderen Rand der Kolbenaufnahme übertragen werden. Dies erhöht die Standfestigkeit des Setzwerkzeugs erheblich. Vorzugsweise entspricht die radiale Breite des Anschlags der Wandstärke der Kolbenaufnahme. Dadurch kann der Verformungstrichter einfach auf die Kolbenaufnahme aufgesetzt und axial in einer Richtung gehalten werden.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehungen.
- Es zeigen schematisch:
-
1 einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs und eines darin einsetzbaren Kolbens, -
2 eine Explosionszeichnung des in1 gezeigten Setzwerkzeugs, -
3 einen Längsschnitt eines Verformungstrichters zusammen mit einem Längsschnitt eines darin einsetzbaren Kolbens, -
4 einen Längsschnitt des Setzwerkzeugs nach1 mit einem Verformungstrichter nach3 und darin aufgenommenem Kolben nach4 . -
5a einen Längsschnitt eines Behälters mit einem Längsschnitt eines darin einsetzbaren Einsetzabschnitt des Setzwerkzeugs beim Einsetzen in einen Behälter, -
5b einen Querschnitt entlang der AchseA-A durch den Behälter und den Einsetzabschnitt des Setzwerkzeugs nach5a , -
5c einen Querschnitt entlang einer AchseA-A wie in5b gezeigt, mit einer weiteren Variante zur Ausbildung einer Entlüftungsöffnung, -
6a eine Draufsicht auf einen zweiteiligen Verformungstrichter in einem zusammengefügten Zustand, -
6b eine Draufsicht auf einen zweiteiligen Verformungstrichter in einem separierten Zustand, -
6c eine Draufsicht auf einen zweiteiligen Verformungstrichter nach6b mit einem darin aufgenommenen Setzwerkzeug, -
6d eine Draufsicht auf einen zweiteiligen Verformungstrichter in einem zusammengefügten Zustand mit einem darin aufgenommenen Setzwerkzeug, -
7 eine Draufsicht auf eine Montageplatte zum automatisierbaren Einsetzen mehrerer Kolben in ein erfindungsgemäßes Setzwerkzeug und anschließendes Einsetzen der Kolben in mehrere Behälter einer Kartusche, -
8 einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs mit Kolben, zweiteiligem Verformungstrichter und Montageplatte, -
9a bis9d einen Längsschnitt eines mehrteiligen Verformungstrichters (9a) , mit erfindungsgemäßen Setzwerkzeug (9b) und einen darin einsetzbaren Kolben (9d) , beim Einsetzen des Kolbens in das Setzwerkzeug mit Hilfe des Verformungstrichters, -
10a bis10d einen Längsschnitt des Systems nach den9a bis9d mit einem Behälter (10b) , beim Einsetzen des Kolbens in den Behälter. -
1 zeigt das erfindungsgemäße Setzwerkzeug1 , welches in einem Verfahren zum Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter verwendet werden kann. Das Setzwerkzeug1 umfasst einen Einsetzabschnitt2 mit einer Außenkontur3 , wobei innerhalb des Einsetzabschnitts2 eine Kolbenaufnahme4 vorgesehen ist, welche eine Öffnung5 zum Einsetzen und Auswerfen eines Kolbens6 aufweist. Die Kolbenaufnahme4 hat eine Innenkontur7 , welche an die Außenkontur8 des Kolbens6 angepasst ist. - Die Wandstärke der Kolbenaufnahme
4 ist in der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform 0,15 mm, wobei der Kolben6 hier einen Außendurchmesser von 18,5 mm und eine axiale Ausdehnung von 9 mm aufweist. Der Außendurchmesser des Kolbens einschließlich der Dichtlippen beträgt hier 19,8 mm. Der Innendurchmesser der Kolbenaufnahme4 ist in diesem Fall geringer als der Außendurchmesser der Dichtlippen des Kolbens6 , und zwar um 1,1 mm. Die axiale Länge der Kolbenaufnahme4 beträgt 9 mm. - Soll der Kolben
6 nur teilweise in die Kolbenaufnahme4 eingesetzt werden können hier nicht gezeigte Unterlegscheiben verwendet werden. Soll eine vordere Dichtlippe der Dichtung des Kolbens6 (s.3 ) später im Behälter entgegen der Ausbringrichtung, also nach hinten, verkippt werden, wird der Kolben so weit in die Kolbenaufnahme4 gedrückt, dass nur die hintere Dichtlippe innerhalb der Kolbenaufnahme4 durch eine Verkippung nach vorne auf den Innendurchmesser der Kolbenaufnahme4 gestaucht wird, die vordere Dichtlippe bleibt außerhalb der Kolbenaufnahme4 und wird zunächst nicht verformt. Sollen später im Behälter beide Dichtlippen nach vorne gekippt sein, wird der Kolben6 entsprechend tiefer in die Kolbenaufnahme4 gedrückt, so dass beide Dichtlippen innerhalb der Kolbenaufnahme4 durch Verkippen nach vorne gestaucht werden. - Beim Einführen der Kolbenaufnahme
4 mit dem darin befindlichen Kolben6 in den hier nicht gezeigten Behälter werden Dichtlippen, die sich in der Kolbenaufnahme befinden, nicht verändert. Dichtlippen, die sich vor der Kolbenaufnahme4 befinden und daher nicht gestaucht sind, werden durch den Behälter gestaucht und dabei zwangsläufig nach hinten gekippt. Beim Herausziehen der Kolbenaufnahme4 aus dem Behälter weiten sich die Dichtlippen, die vorher in der Kolbenaufnahme4 stark gestaucht waren, radial bis zur Behälterinnenwand auf. Dies geschieht durch eine Verringerung der Verschwenkung der Dichtlippe nach vorne. Für ein radial lotrechtes Abstehen der Dichtlippen oder gar ein Umklappen reicht der Raum innerhalb des Behälters nicht aus. - Auf der der Öffnung
5 gegenüberliegenden Seite, weist die Kolbenaufnahme4 einen Anschlag10 auf, der die Kolbenaufnahme4 begrenzt und ein darüber hinausgehendes Einschieben des Kolbens6 verhindert. Je nach Positionierung des Anschlags10 kann der Kolben6 vollständig oder nur teilweise in der Kolbenaufnahme4 aufgenommen werden. Der Anschlag10 ist hier entlang der Innenkontur7 umlaufend ausgestaltet, kann aber auch andere Formen, bspw. in Form eines sekantenförmig eingesetzten Steges aufweisen. In dem dargestellten Fall wird der Anschlag10 dadurch gebildet, dass die Wandstärke des Einsetzabschnitts2 im sich an die Kolbenaufnahme4 anschließenden Bereich auf 3,5 mm ansteigt. - Das Setzwerkzeug
1 weist vorzugsweise eine Entlüftungsöffnung11 auf, die entlang des Einsetzabschnitts2 ausgebildet ist, so dass Luft außen am Setzwerkzeug1 vorbei den Behälter verlassen kann und dieser entlüftet wird. Im einfachsten Fall, ist die Entlüftungsöffnung11 als, bspw. umlaufender, Zwischenraum zwischen der Innenkontur des Behälters (nicht dargestellt) und der Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 ausgebildet. Alternativ oder ergänzend dazu kann die Entlüftungsöffnung11 auch als auf der Außenkontur3 vorgesehene axial verlaufende Vertiefung entlang des Einsetzabschnitts2 ausgebildet sein, sodass die Luft an dem Setzwerkzeug1 entlang aus dem Behälter entweichen kann. - Das Setzwerkzeug weist vorzugsweise einen am Einsetzabschnitt
2 vorgesehene Stufe12 auf, welche derart angepasst sein kann, dass diese auf einem vorzugsweise vorgesehenen Verformungstrichter (nicht dargestellt) aufgesetzt werden kann. So kann die Stufe12 im Zusammenspiel mit einer entsprechenden Auflagefläche eines Verformungstrichters eine erhöhte mechanische Stabilität für das Einsetzen des Kolbens6 in das Setzwerkzeug1 bereitstellen. - Um den Kolben
6 im Behälter (nicht dargestellt) auszuwerfen, ist erfindungsgemäß eine Einrichtung zum Erzeugen einer axialen Relativbewegung zwischen dem Einsetzabschnitt2 und dem Kolben6 vorgesehen. Diese ist im einfachsten Fall eines Werkzeugs für die manuelle Handhabung ein Auswerferstößel13 , der in eine Aussparung14 innerhalb des Einsetzabschnitts2 eingesetzt werden kann. Der Auswerferstößel13 hat im vorliegenden Beispiel einen Durchmesser von 12 mm und ist von seiner axialen Länge her so bemessen, dass dieser durch den Einsetzabschnitt2 hindurch den Kolben6 aus der Kolbenaufnahme4 auswerfen kann. Um das Auswerfen zu erleichtern, sind sowohl am Auswerferstößel13 als auch am Einsetzabschnitt2 Haltegriffe15 vorgesehen. Das Setzwerkzeug1 ist daher so konstruiert, dass durch Zusammendrücken der Haltegriffe15 der Auswerferstößel13 den Kolben6 axial innerhalb des Behälters fixiert, während der im Behälter eingesetzte Einsetzabschnitt2 aus dem Behälter herausgezogen wird. - Zum besseren Verständnis des Aufbaus des Setzwerkzeugs
1 , sind die in1 dargestellten Komponenten nochmals in einer Explosionszeichnung in2 gezeigt, weshalb auf die obige Beschreibung zur1 verwiesen wird. -
3 zeigt einen Verformungstrichter16 in einem Längsschnitt und einen darin einsetzbaren Kolben6 . Der Kolben6 weist an seinem Außenumfang eine umlaufende Dichtung17 auf, die vorzugsweise wenigstens zwei verformbare Dichtlippen18 und zwei Stützringe19 umfasst. Die Stützringe19 vereinfachen und stabilisieren die Zentrierung des Kolbens6 im Setzwerkzeug1 und innerhalb des Behälters. - Der Verformungstrichter
16 umfasst eine Öffnung20 , die einen konischen Abschnitt21 aufweist, deren größter Innendurchmesser vorzugsweise 22 mm und deren kleinster Innendurchmesser vorzugsweise 18,7 mm beträgt. Durch die konische Form wird ein in die Öffnung20 einsetzbarer Kolben6 und dessen Dichtung17 , insbesondere die verformbaren Dichtlippen18 , elastisch oder viskoelastisch, gleichmäßig verformt, wodurch eine Beschädigung der Dichtung17 vermieden wird. An den konischen Abschnitt21 der Öffnung20 schließt sich ein statischer Abschnitt22 mit konstantem Innendurchmesser an. Der Innendurchmesser dieses Abschnitts22 des Verformungstrichters16 ist vorzugsweise so bemessen, dass dieser kleiner oder gleich dem Innendurchmesser der Innenkontur7 der Kolbenaufnahme4 in1 ist. - Ferner weist der Verformungstrichter
16 eine Stufe23 auf, dessen radiale Breite der Wandstärke9 der Kolbenaufnahme4 entspricht. Vorzugsweise ist die Stufe23 so konstruiert, dass die Stufe23 sich direkt an den Abschnitt22 anschließt. In diesem Fall kann der Innendurchmesser des Verformungstrichters16 um die radiale Breite der Stufe23 aufgeweitet werden, so dass die Kolbenaufnahme4 in einen Aufnahmebereich24 des Verformungstrichters16 eingesetzt bis zur Stufe23 eingeschoben werden kann. Aufgrund der Abstimmung der radialen Breite der Stufe23 an die Wandstärke9 der Kolbenaufnahme4 kann der Kolben6 vom Verformungstrichter16 in die Kolbenaufnahme4 überführt werden, ohne dass es zu Stufen oder Kanten in der gemeinsam gebildeten Innenkontur von Verformungstrichter16 und Kolbenaufnahme4 kommt. Dies wiederum schützt die Dichtung17 des Kolbens6 vor Beschädigungen. Um die Stufe23 zu schonen, kann der Verformungstrichter16 an der Stufe12 des Setzwerkzeugs1 abgestützt werden. -
4 zeigt ein Setzwerkzeug für den manuellen Betrieb nach1 , mit aufgesetzten Verformungstrichter16 und darin aufgenommenen Kolben6 . Zur besseren Übersicht sind nicht alle Bezugszeichen übernommen worden, es wird insoweit auf die obigen detaillierten Beschreibungen verwiesen. - Die
5a ,5b und5c sollen die Ausbildung und mögliche Ausgestaltungen einer Entlüftungsöffnung11 illustrieren. - In
5a ist der Einsetzabschnitt2 des erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs1 innerhalb eines Behälters25 , bzw. beim Einsetzen in den Behälter25 gezeigt. Hierbei ist die Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 derart an die Innenkontur26 des Behälters angepasst, dass der Einsetzabschnitt2 in den Behälter25 einsetzbar ist. Zwischen der Innenkontur26 des Behälters25 und der Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 bildet sich zumindest eine Entlüftungsöffnung11 aus, die im einfachsten Fall durch Unebenheiten oder Rauigkeiten auf der Innenkontur26 des Behälters25 und/oder der Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 gebildet wird. -
5b zeigt einen Querschnitt A-A aus5a , um die Struktur der Entlüftungsöffnung11 zu verdeutlichen. Hier ist diese als umlaufende Aussparung oder Zwischenraum zwischen der Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 und der Innenkontur26 des Behälters25 ausgebildet. In der Regel ist es bevorzugt, die radiale Breite, also den Abstand zwischen der Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 und der Innenkontur26 des Behälters25 , einer Entlüftungsöffnung11 so klein wie möglich zu halten, da dadurch der Durchmesser der Kolbenaufnahme4 so groß wie möglich ausgestaltet werden kann. Dadurch kann die mechanische Belastung auf den Kolben6 bzw. dessen Dichtung17 so gering wie möglich gehalten werden und gleichzeitig eine gute Abdichtung zwischen Kolben6 und Behälterinnenkontur26 erreicht werden. -
5c zeigt eine weitere Möglichkeit die Entlüftungsöffnung11 auszugestalten, indem in die Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 Einschnitte27 vorgesehen sind, die den Entlüftungskanal11 bilden. Durch solche Einschnitte27 wird die Entlüftung vereinfacht. Da die Einschnitte27 jedoch in der Regel auch in die Innenkontur7 der Kolbenaufnahme4 hineinragen, ist eine solche Variante mit erhöhter mechanischer Belastung für den Kolben6 bzw. dessen Dichtung17 verbunden, weshalb eine solche Ausgestaltung nur bei besonders elastischen oder viskoelastischen Kolben6 bzw. Kolbendichtungen17 verwendet werden sollte. Regelmäßig ist es auch ausreichend einen einzigen Einschnitt27 an der Außenkontur3 des Einsetzabschnitts2 vorzusehen. - In den
6a bis6d ist die Struktur und Funktionsweise eines zweiteiligen Verformungstrichters16 veranschaulicht, indem eine schematische Draufsicht eines entsprechenden Verformungstrichters16 gezeigt ist. - Ein zweiteiliger Verformungstrichter
16 umfasst einen ersten und einen zweiten Teil16a bzw.16b , welche entlang der durch die Pfeile28 angezeigten Richtungen verschiebbar sind. Ferner ist in der hier dargestellten bevorzugten Variante der Verformungstrichter16 so abgewandelt, dass zwei Öffnungen20 zur gleichzeitigen Aufnahme von jeweils einem Kolben6 (nicht dargestellt) vorgesehen sind. Dadurch können mehrere Kolben6 gleichzeitig in mehrere Kolbenaufnahmen4 eines oder mehrerer Setzwerkzeuge1 eingesetzt werden, was eine erhebliche Zeitersparnis beim Einsetzen von Kolben6 in einen Behälter bedeutet. Ferner ist es nicht unüblich, mehrere Behälter in einer Kartuschenanordnung vorzusehen, sodass eine an die Zahl der Behälter angepasste Ausführung des Setzwerkzeugs1 und des Verformungstrichters16 bevorzugt ist. -
6a zeigt einen Verformungstrichter16 mit zwei Öffnungen20 zum Einsetzen eines Kolbens6 , bei welchem die Teile16a und16b zusammengefügt sind. - In der in
6b gezeigten Stellung sind die Teile16a und16b entlang der durch die Pfeile28 illustrierten Richtung voneinander weg verschoben, wodurch sich die radiale Querschnittsfläche der Öffnung20 vergrößert. - Anschließend können mehrere Setzwerkzeuge
1 mit entsprechender Kolbenaufnahme4 , bzw. ein Setzwerkzeug1 mit mehreren Kolbenaufnahmen4 , in jede vergrößerte Öffnung20 eingesetzt werden, was in6c veranschaulicht ist. - Schließlich werden der erste Teil
16a und der zweite Teil16b aufeinander zu geschoben und zusammengefügt, sodass die jeweiligen Kolbenaufnahmen4 von den Öffnungen20 eingefasst werden, was in6d gezeigt ist. Dadurch wird ein Aufsetzen des Verformungstrichters16 auf das Setzwerkzeug1 erleichtert und einfacher automatisierbar. - In der konstruktiv einfachsten Variante sind die Teile
16a und16b getrennt voneinander ausgebildet. Es ist aber auch denkbar, beide Teile16a und16b über mindestens ein dehnbares und/oder verlängerbares Element zu verbinden. Insbesondere ist es bevorzugt, die Teile16a und16b auf einer Schiene zu führen, sodass eine Bewegung entlang der durch die Pfeile28 dargestellten Richtung möglich ist und eine Bewegung entlang einer davon abweichenden Richtung verhindert wird. Ein oben beschriebener zweiteiliger Verformungstrichter16 erlaubt ferner eine einfachere Automatisierung des Einsetzens eines Kolbens6 in ein Setzwerkzeug1 . - Eine Weiterentwicklung des Verfahrens umfasst die Verwendung einer in der
7 gezeigten scheibenförmigen Montageplatte29 . Die Montageplatte29 weist mehrere Bohrungen30 zur Aufnahme von jeweils einem Kolben6 auf. Ferner ist auf der Montageplatte29 ein zweiteiliger Verformungstrichter16 mit den Teilen16a und16b vorgesehen, wie er in Hinblick auf die6a bis6d oben erläutert wurde. In der Montageplatte29 ist außerdem eine Aufnahme31 für eine Kartuschenanordnung mit zwei nebeneinander angeordneten Behältern vorgesehen. Die Bohrungen30 und der Verformungstrichter16 sind in axialer Richtung der Montageplatte29 daher auf unterschiedlichen Positionen bzw. Höhen angeordnet. - Die Bohrungen
30 , die Aufnahme31 sowie der zweiteilige Verformungstrichter16 sind vorzugsweise derart auf der Montageplatte29 angeordnet, dass für die jeweils darin aufgenommen Kolben6 eine dreizählige Rotationsachse bezüglich des Mittelpunkts der Montageplatte29 resultiert. Mit anderen Worten werden in den Bohrungen30 aufgenommene Kolben6 durch Rotation der Montageplatte29 entlang der durch die Pfeile32 gezeigten Rotationsrichtung an diejenige Position überführt, die der Öffnungen20 des Verformungstrichters16 entspricht. Dadurch können in den Bohrungen30 aufgenommene Kolben6 durch Rotation der Montageplatte29 unterhalb der Öffnungen20 des Verformungstrichters16 positioniert werden, sodass die Kolben6 anschließend in den Verformungstrichter16 überführt werden können. Vom Verformungstrichter16 können die Kolben6 in mindestens ein (nicht dargestelltes) Setzwerkzeug1 überführt werden. Wird die Montageplatte29 in gleicher Richtung weiterverdreht, werden die Behälter einer in der Aufnahme31 aufgenommenen Kartuschenanordnung (nicht dargestellt) unterhalb des mindestens einen Setzwerkzeug1 platziert und die Kolben6 können in die Behälter der Kartuschenanordnung luftfrei eingesetzt werden. Die genaue Funktionsweise der Montageplatte29 beim Einsetzen eines Kolbens in das erfindungsgemäße Setzwerkzeug wird in Zusammenschau mit der8 im Detail erläutert. -
8 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs1 im Zusammenspiel mit einem zweiteiligen Verformungstrichter16 und einer Montageplatte29 , jeweils wie oben beschrieben, beim Einsetzen eines Kolbens6 in das Setzwerkzeug1 . - Zum Einsetzen eines Kolbens
6 wird dieser zunächst in der Bohrung30 der Montageplatte29 platziert und dort gehalten. Im einfachsten Fall ist die Bohrung30 so dimensioniert, dass der Kolben6 mit seiner Außenkontur8 vollständig aufgenommen wird, ohne dass es zu einer Verformung der Dichtung des Kolbens6 kommt. - In der in
8 nicht-maßstabsgetreu dargestellten Ausführungsform wird der Kolben von oben in die Montageplatte29 in die Bohrung30 eingesetzt und eine Stufe33 verhindert ein schwerkraftbedingtes Herausfallen des Kolbens6 aus der Bohrung30 . - Nachdem der Kolben
6 in der Bohrung30 aufgenommen wurde, dreht sich die Montageplatte29 um 120° und kommt unterhalb des Verformungstrichters16 zu einem Halt. Die Teile16a und16b des Verformungstrichters16 öffnen sich, sodass die Öffnung20 vergrößert wird. Anschließend kann das Setzwerkzeug1 in den Verformungstrichter16 eingesetzt werden, dieser durch Zusammenfügen der Teile16a und16b geschlossen und der Kolben6 zunächst in den Verformungstrichter16 und anschließend in die Kolbenaufnahme4 des Setzwerkzeugs1 überführt werden, indem bspw. der Stößel34 den Kolben6 aus der Öffnung20 des Verformungstrichters16 heraus in die Kolbenaufnahme4 schiebt. - Die Position der Stufe
12 des Setzwerkzeugs1 kann derart mit der Position des Anschlags35 des Verformungstrichters16 abgestimmt werden, dass das Setzwerkzeug1 auf dem Verformungstrichter16 abgestützt werden kann, wodurch die mechanische Stabilität erhöht wird. - Nachdem der Kolben
6 in der Kolbenaufnahme4 aufgenommen ist, wird die Montageplatte29 weitergedreht und die Aufnahme31 mit darin aufgenommener Kartuschenanordnung kommt unterhalb des Setzwerkzeugs1 zu einem Halt. Nun wird das Setzwerkzeug1 in den Behälter25 der Kartuschenanordnung eingesetzt und bis zu einen in dem Behälter25 eingefülltem Material vorgefahren. Ein Drucksensor (nicht dargestellt) detektiert ein Ansteigen der zum Vorfahren benötigten Kraft, sobald das Setzwerkzeug1 das Material berührt. Da zeitgleich die im Behälter25 befindliche Luft an dem Setzwerkzeug1 vorbei aus dem Behälter25 entfernt wird, kann der Kolben6 praktisch luftfrei auf dem Material platziert werden. Der Auswerferstößel13 wird auf den Kolben6 gefahren und das Setzwerkzeug1 wird aus dem Behälter25 entfernt. Sobald der Kolben6 aus der Kolbenaufnahme4 ausgeworfen wurde, weitet sich die Dichtung17 radial auf und dichtet zur Behälterinnenkontur26 ab. Der Kolben6 ist damit praktisch luftfrei auf dem Material platziert. - Die Funktionsweise des Setzwerkzeugs
1 im Zusammenspiel mit einem zweiteiligen Verformungstrichter16 im Verfahren zum Einsetzen eines Kolbens6 in einen Behälter soll anhand der9a bis9d und10a bis10a erläutert werden. Die Bewegungsrichtung der einzelnen Bauteile wird durch Pfeile28 illustriert. - Die
9a bis9d und10a bis10d zeigen schematische Längsschnitte durch einen zweiteiligen Verformungstrichter16 mit den Teilen16a und16b , ein erfindungsgemäßes Setzwerkzeug1 , einen Kolben6 und einen Behälter25 . - In einem ersten Verfahrensschritt (
9a) liegt der Verformungstrichter16 in einer geöffneten Stellung vor, in welcher die Teile16a und16b voneinander beabstandet positioniert und so zur Aufnahme des Setzwerkzeugs1 geeignet sind. - In einem zweiten Verfahrensschritt (
9b) wird das Setzwerkzeug1 in den geöffneten Verformungstrichter16 eingesetzt und der Verformungstrichter16 geschlossen, indem die Teile16a und16b aufeinander zu bewegt werden bis diese formschlüssig aneinander liegen (9c) . Dadurch wird der Verformungstrichter16 am Setzwerkzeug1 angesetzt und das Setzwerkzeug1 vom Verformungstrichter16 aufgenommen. Diese Abfolge wird auch durch die6a bis6d veranschaulicht. - In einem dritten Verfahrensschritt wird der Kolben
6 durch den Verformungstrichter16 in das Setzwerkzeug1 , bzw. dessen Kolbenaufnahme4 , geschoben, wie in9d gezeigt. Im hier gezeigten Fall ist die Länge der Kolbenaufnahme4 so bemessen, dass die an die vordere Wand angrenzende Dichtlippe18 unverformt verbleibt, da diese über die Kolbenaufnahme4 des Setzwerkzeugs1 hinausragt, wie am besten aus der10b zu erkennen. - In einem vierten Verfahrensschritt wird der zweiteilige Verformungstrichter
16 von Setzwerkzeug1 entfernt, indem die Teile16a und16b voneinander weg verschoben werden, was in10a illustriert ist. - In einem fünften Verfahrensschritt wird das Setzwerkzeug
1 in einen Behälter25 eingesetzt (10b) . Dabei wird die unverformte Dichtlippe18 in Richtung der in Ausbringrichtung hinteren Wand verformt, was in10c und10d zu erkennen ist. - Nachdem das Setzwerkzeug
1 mit darin aufgenommenem Kolben6 in dem Behälter25 eingeführt wurde, kann in einem sechsten Verfahrensschritt der Kolben6 innerhalb des Behälters25 ausgeworfen werden, wozu der Auswerferstößel13 auf den Kolben6 gedrückt wird, um diesen innerhalb des Behälter25 verschiebesicher zu halten. Gleichzeitig wird das Setzwerkzeug1 aus dem Behälter gezogen, wie durch die Pfeile28 angedeutet. - Die
10d zeigt den im Behälter25 platzierten Kolben6 nach Herausziehen des Setzwerkzeugs1 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Setzwerkzeug
- 2
- Einsetzabschnitt
- 3
- Außenkontur des Einsetzabschnitts
- 4
- Kolbenaufnahme
- 5
- Öffnung der Kolbenaufnahme
- 6
- Kolben
- 7
- Innenkontur der Kolbenaufnahme
- 8
- Außenkontur des Kolbens
- 9
- Wandstärke der Kolbenaufnahme
- 10
- Anschlag der Kolbenaufnahme
- 11
- Entlüftungskanal
- 12
- Anschlag des Setzwerkzeug
- 13
- Auswerferstößel
- 14
- Aussparung
- 15
- Haltegriffe
- 16
- Verformungstrichter
- 16a
- erste Backe des Verformungstrichters
- 16b
- zweiter Backe des Verformungstrichters
- 17
- Dichtung
- 18
- Dichtlippe
- 19
- Stützringe
- 20
- Öffnung des Verformungstrichters
- 21
- konischer Abschnitt
- 22
- statischer Abschnitt
- 23
- Stufe des Verformungstrichters
- 24
- Aufnahmebereich des Verformungstrichters
- 25
- Behälter
- 26
- Innenkontur des Behälters
- 27
- Einschnitte
- 28
- Pfeile
- 29
- Montageplatte
- 30
- Bohrung
- 31
- Aussparung
- 32
- Pfeile
- 33
- Stufe
- 34
- Stößel
- 35
- Anschlag
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2012/055921 A1 [0010]
Claims (7)
- Setzwerkzeug (1) zum Einsetzen eines Kolbens (6), der eine zumindest bereichsweise durch eine verformbare Dichtung (17) definierte Außenkontur (8) aufweist, in einen Behälter (25), der eine Innenkontur aufweist, insbesondere einen Behälter (25) einer Austragskartusche, wobei das Setzwerkzeug (1) einen in den Behälter (25) einsetzbaren Einsetzabschnitt (2) mit einer an die Innenkontur des Behälters angepassten Außenkontur (3) aufweist, wobei innerhalb des Einsetzabschnitts (2) eine wenigstens einseitig mit einer Öffnung (5) zum Einsetzen und Auswerfen des Kolbens (6) versehenen Kolbenaufnahme (4) mit einer an die Außenkonturen (8) des Kolbens (6) angepassten Innenkontur (7) vorgesehen ist, und wobei das Setzwerkzeug (1) eine Einrichtung (13) zum Erzeugen einer axialen Relativbewegung zwischen dem Einsetzabschnitt (2) und einem in der Kolbenaufnahme (4) aufgenommenen Kolben (6) aufweist.
- Setzwerkzeug (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenaufnahme (4) eine Wandstärke (9) von 0,02 mm bis 0,5 mm, bevorzugt 0,05 mm bis 0,25 mm, insbesondere etwa 0,15 mm, aufweist. - Setzwerkzeug (1) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenaufnahme (4) auf der der Öffnung (5) gegenüberliegenden Seite in axialer Richtung durch einen Anschlag (10) begrenzt wird. - Setzwerkzeug (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur (3) des Einsetzabschnitts (2) derart an die Innenkontur des Behälters (25) angepasst ist, dass zwischen der Außenkontur (3) des Einsetzabschnitts (2) und der Innenkontur des Behälters (25) eine Entlüftungöffnung (11) ausgebildet ist. - Setzwerkzeug (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , das zusätzlich einen relativ zu dem Einsetzabschnitt (2) bewegbaren Verformungstrichter (16) mit zumindest einer Öffnung (20) und einem Abschnitt (22) aufweist, dessen Innendurchmesser kleiner oder gleich dem Innendurchmesser der Innenkontur (7) der Kolbenaufnahme (4) ist. - Setzwerkzeug (1) nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass der Verformungstrichter (16) eine Stufe (23) aufweist, deren radiale Breite der Wandstärke (9) der Kolbenaufnahme (4) entspricht. - Setzwerkzeug (1) nach einem der
Ansprüche 5 oder6 , dadurch gekennzeichnet, dass der Verformungstrichter (16) einen ersten und einen zweiten Teil (16a, 16b) umfasst, welche zusammengefügt und voneinander getrennt werden können.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE202018100003.9U DE202018100003U1 (de) | 2018-01-02 | 2018-01-02 | Setzwerkzeug zum Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter |
PCT/EP2018/083587 WO2019110637A1 (de) | 2017-12-06 | 2018-12-05 | Verfahren und setzwerkzeug zum einsetzen eines kolbens in einen behälter |
DE112018003387.2T DE112018003387A5 (de) | 2017-12-06 | 2018-12-05 | Verfahren und Setzwerkzeug zum Einsetzen eines Kolbens in einen Behälter |
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- 2018-01-02 DE DE202018100003.9U patent/DE202018100003U1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2012055921A1 (de) | 2010-10-26 | 2012-05-03 | Kettenbach Gmbh & Co. Kg | Kolben und kartuschenanordnung hiermit |
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