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Die Erfindung betrifft eine pinzettenartige Vorrichtung zum Entfernen von Zecken aus der Haut.
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Solche Vorrichtungen werden häufig als Zeckenzangen bezeichnet und haben einen Griff bzw. Grundkörper, in dem eine aus zwei Pinzettenhälften bestehende Pinzette gehalten ist. Die Pinzettenhälften sind elastisch im Winkel auseinander gespreizt und haben aufeinander zu laufende Endabschnitte zum Ergreifen einer Zecke, wobei diese Endabschnitte in dem Ausgangszustand vorne aus dem Grundkörper heraus ragen. Wenn die Endabschnitte die Zecke ergreifen, kann diese daraufhin aus der Haut herausgezogen werden. Danach gibt eine herkömmliche Zeckenzange die Zecke wieder frei, indem die Zeckenzange wieder aufgrund der Federkraft der auseinander gespreizten Pinzettenhälften aus dem hülsenförmigen Grundkörper herausgleitet, so dass die Zecke entsorgt werden kann.
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Je nach Infektion einer Zecke können verschiedene Erkrankungen auf den Menschen (und auf ein Tier) übertragen werden. Die häufigste Erkrankung ist die Borreliose, wobei bis zu 30% aller Zecken mit Borrelien infiziert sind. Eine andere durch Zecken übertragene Krankheit ist die FSME, die ebenfalls zu schweren gesundheitlichen Schäden führen kann. Zecken können auch andere Krankheiten wie Ehrlichiose übertragen.
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Solche und weitere von Zecken übertragene Krankheiten breiten sich erschreckend schnell aus und müssen nach einem Zeckenstich möglichst schnell zielgenau behandelt werden, um die Krankheitserreger abtöten zu können, bevor die Krankheit richtig ausbricht. Deshalb wäre es wichtig, nach einem Zeckenstich festzustellen, ob die Zecke infiziert war und welche Krankheitserreger sie abgegeben hat. Dies kann in einem entsprechend ausgerüsteten Labor ermittelt werden, wenn das Labor die Zecke zur Untersuchung erhält.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine pinzettenartige Vorrichtung der betrachteten Art so auszubilden, dass sie es einem Benutzer der Vorrichtung auf einfache und bequeme Weise ermöglicht, die Zecke zu ergreifen und die oben erwähnte Untersuchung durchführen zu lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die pinzettenartige Vorrichtung hat einen hülsenförmigen Grundkörper, in dem die aus zwei Pinzettenhälften bestehende Pinzette verschieblich gehalten ist, wobei die Pinzettenhälften aus einem elastischen Material bestehen und im Winkel so auseinander gespreizt sind, dass sie in ihrem vorderen Bereich an dem Rand des hülsenförmigen Grundkörpers anliegen und aus dem Grundkörper heraus ragen. Die Pinzettenhälften haben aufeinander zulaufende Endabschnitte zum Ergreifen einer Zecke, die in einem spannungslosen Ausgangszustand der Pinzette vorne aus dem Grundkörper heraus ragen. Wenn die Pinzette zum Ergreifen einer Zecke seitlich zusammen gedrückt wird, was bevorzugt dadurch geschieht, dass die Pinzette auf die Haut aufgesetzt und durch Druck in den hülsenförmigen Grundkörper zurück bewegt wird, wobei die auseinander gespreizten vorderen Endabschnitte auf den Rand des hülsenförmigen Grundkörpers auflaufen und von dem Rand aufeinander zu gedrückt werden, bis sie die Zecke fest ergreifen, kann die in den Grundkörper zurück bewegte Pinzette vorteilhafterweise durch eine Rasteinrichtung in dem hülsenförmigen Grundkörper lösbar arretiert werden. Dabei bleibt die Pinzette an ihren vorderen Endabschnitten in dem geschlossenen Zustand, in dem die Zecke sicher gehalten ist. Die Pinzette kann dabei soweit in den Grundkörper hineingedrückt sein, dass sie im wesentlichen bündig mit dem vorderen Rand des Grundkörpers abschließt, wobei sich der Körper der Zecke innerhalb des hülsenförmigen Grundkörpers befindet.
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In diesem Zustand kann die pinzettenartige Vorrichtung mit der Zecke z.B. in einem Briefumschlag an ein Labor geschickt werden, das feststellt, ob - und wenn ja - mit welchem Erreger die Zecke infiziert ist. Dies ermöglicht es, umgehend Gegenmaßnahmen gegen eine Infektion einzuleiten.
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Zweckmäßigerweise kann das freie Ende des hülsenförmigen Grundkörpers vor dem Abschicken mit einer lösbaren Kappe überdeckt werden.
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Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Pinzette in der Rastposition nicht vollständig in den Grundkörper zurück gedrückt ist, so dass sich die Zecke noch außerhalb der Hülse befindet. In diesem Fall sollte das herausragende Ende der Pinzette mit der Zecke ebenfalls von einer lösbaren Kappe überdeckt werden.
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Die aufeinander zulaufenden Endabschnitte, mit denen die Zecke ergriffen wird, können geradlinige Randkanten haben, die gegeneinander gedrückt werden, um den Halsbereich der Zecke fest zu ergreifen. Die Randkanten können aber auch eine oder zwei kleine Einbuchtungen haben, die den Zeckenhalsbereich umgreifen können. Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass der nach innen gebogene oder abgewinkelte Endabschnitt einer Pinzettenhälfte einen keilförmigen Einschnitt in der Randkante hat, so dass dieser Endabschnitt unter dem Zeckenkörper hinweg bis zur Anlage an den Zeckenhals geschoben werden kann, um dann den Zeckenkopf aus der Haut heraus zu hebeln. Danach kann die Zecke zwischen den Pinzettenhälften eingeklemmt und durch Zurückschieben der Pinzette in die Raststellung in dem hülsenförmigen Grundkörper fixiert werden.
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Zur Verrastung der Pinzette mit der eingeklemmten Zecke kann in der Innenwand des hülsenförmigen Grundkörpers eine Vertiefung ausgebildet sein, in die ein entsprechend geformter Vorsprung der Pinzette einrastet. Die Anordnung kann auch umgekehrt getroffen werden, indem an der Innenwand des hülsenförmigen Grundkörpers ein Vorsprung angeformt ist, der in eine zugehörige Vertiefung der Pinzette einrastet. In jedem Fall sollten die Rastglieder so geformt sein, dass sich die Verrastung nicht unbeabsichtigt lösen kann, dass die Freigabe jedoch unter Aufbringung einer geringen Kraft möglich ist.
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Die Pinzette ist vorzugsweise einstückig aus einem biegbaren bzw. elastischen Kunststoff oder Metall hergestellt. Die beiden auseinander gespreitzten Pinzettenhälften können geradlinig im Winkel auseinander verlaufen oder auch bogenförmig auseinander gespreizt sein, wobei ihre nach innen verlaufenden Endabschnitte federnd zusammen gedrückt werden können. An dem rückwertigen Verbindungsbereich der beiden Pinzettenhälften können an beiden Seiten nach außen vorstehende Ansätze angeformt sein, die in Führungsnuten in der Innenwand des hülsenförmigen Grundkörpers eingreifen, wobei durch das vordere Ende der Führungsnuten der Bewegungsbereich der Pinzette nach vorne begrenzt ist. Der rückwärtige Verbindungsbereich der Pinzette kann eine in Querrichtung verlaufende stegförmige Verdickung aufweisen, die die beiden seitlich überstehenden Ansätze bildet.
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Mit dem Verbindungsbereich der Pinzettenhälften kann ein sich in axialer Richtung aus dem hülsenförmigen Grundkörper ragender stabförmiger Griff verbunden sein, mit dem die Pinzette in den hülsenförmigen Grundkörper zurückziehbar ist. Andererseits kann mit Hilfe des stabförmigen Griffs die Pinzette aus ihrer Verrastung frei gegeben werden, indem sie entsprechend vorgeschoben wird.
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Der stabförmige Griff kann eine Bruchkerbe aufweisen, so dass er zur Verkleinerung der Vorrichtung vor deren Versand an ein Labor abgebrochen werden kann.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Pinzette durch eine Federeinrichtung in dem hülsenförmigen Grundkörper in die vorgeschobene Ausgangslage beaufschlagt ist. Zum Ergreifen einer Zecke wird die Pinzette bevorzugt auf die Haut aufgesetzt und gegen die Federkraft in die Raststellung zurück gedrückt, wobei sich die Pinzettenhälften vorne schließen.
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Alternativ kann eine Zugfeder angeordnet sein, die die Rückwärtsbewegung der Pinzette unterstützt.
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Mit der erfindungsgemäßen Zeckenzange können nicht nur Zecken durch eine Drehbewegung oder durch Abhebeln aus der Haut entfernt werden, sondern die Zecken werden durch die Zeckenzange sicher fixiert, wobei die Zeckenzange praktisch eine Verpackung für die Zecke bildet, so dass diese auf für den Benutzer bequeme Weise an ein Labor versendbar ist. Wenn eine solche Untersuchung nicht stattfinden soll, kann die Zeckenzange nach Verwerfen der Zecke erneut benutzt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen. Dabei zeigen auf rein schematische Weise:
- 1 eine erste Ausführungsform in einer schematischen Seitenansicht im Ausgangszustand;
- 2 eine schematische Aufsicht auf die Zange der 1;
- 3 eine modifizierte Ausführungsform im entspannten Ausgangszustand;
- 4 die Ausführungsform der 3 im zurück gedrückten, verrasteten Zustand;
- 5 eine dritte Ausführungsform;
- 6 eine vierte Ausführungsform im Ausgangszustand;
- 7 die Ausführungsform der 6 im zurück gezogenen, verrasteten Zustand.
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1 zeigt rein schematisch, dass die Zeckenzange einen hülsenförmigen Grundkörper 1 hat, der beispielsweise kreiszylindrisch ist, in dem eine aus zwei Pinzettenhälften 2 bestehende Pinzette 3 verschieblich gehalten ist. In der Innenwand des hülsenförmigen Grundkörpers 1 sind zwei einander gegenüber liegende Führungsnuten 4 ausgebildet, in die ein seitlich überstehender Quersteg 5 im Verbindungsbereich der Pinzettenhälften 2 eingreift. Die Führungsnuten 4 verlaufen von einem vorderen Anschlag 6 zu einer geschlossenen Rückwand 7 des Grundkörpers 1. In der Innenwand des Grundkörpers 1 sind ferner zwei diametral gegenüber liegende Einbuchtungen 8 ausgebildet, in die radial äußere Ecken 9 der Pinzettenhälften 2 einrasten, wenn die Pinzette 3 gegen die Federkraft der auseinander gespreizten Pinzettenhälften 2 in dem Grundkörper 1 zurück gedrückt wird. Die Anordnung ist so getroffen, dass die Pinzette 3 dann in der Rastposition ist, wenn die vorderen Randkanten 10 der aufeinander zu laufenden Endabschnitte 11 beim Ergreifen einer Zecke praktisch aneinander anliegen. Da die Pinzette 3 aus einem elastischen Material besteht, können die außen überstehenden Ansätze 6 bei der Montage der Zeckenzange in die Nuten hineingezwängt werden. In dem verrasteten Zustand der Pinzette 3 kann eine Kappe 12 auf den Grundkörper 12 aufgesetzt werden.
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3 zeigt, dass außen an den Endabschnitten 11 mit deren Randkanten fluchtend Verdickungen 13 angeformt sein können, um die Auflagefläche der Zeckenzange 3 beim Ergreifen einer Zecke zu vergrößern.
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4 zeigt die Ausführungsform der 3 im verrasteten Zustand, in dem die Pinzette 3 mit einer ergriffenen Zecke vollständig in den hülsenförmigen Grundkörper 1 zurück geschoben ist. Der Grundkörper 1 ist in diesem Zustand von einer lösbaren Kappe 12 überdeckt. In diesem Zustand wird die Vorrichtung zur Untersuchung der Zecke an ein Labor geschickt.
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Bei der Ausführungsform der 5 ist zwischen dem hinteren Verbindungsbereich der Pinzettenhälften 2 und der Rückwand 7 eine Druckfeder 19 gespannt, die die Pinzette 3 bis zum Anschlag der Führungsnuten 4 vorschiebt. Alternativ kann eine Feder angeordnet sein, die es erleichtert, die vorgeschobene Pinzette in den hülsenförmigen Grundkörper zurückzuziehen. Diese Zugfeder kann den zurückge-zogenen Zustand der Pinzette auch ohne Rasteinrichtung aufrecht erhalten.
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Bei der Ausführungsform der 6 und 7 ist an dem Verbindungsbereich 5 ein Stab 14 mit einem Griffabschnitt 15 angesetzt, um die Pinzette 3 vorzuschieben oder zurück zu ziehen. Der Stab 14 wird dabei in einem Loch 18 in der Rückwand 17 geführt. Der Stab 14 kann zudem eine Bruchkerbe 16 aufweisen, so dass der Stab 14 vor dem Versand der Vorrichtung leicht abgebrochen werden kann.