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Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges Gurtmaterial sowie eine Halsung, eine Leine und ein Tiergeschirr für einen Hund oder eine Katze.
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Hintergrund
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Für Halsungen und Leinen, die der Führung eines Hunds oder einer Katze dienen, nutzen üblicherweise ein Gurtmaterial, mit dem ein Halsgurt beziehungsweise eine Leine ausgebildet werden. Verschiedene Gurtmaterialien sind als solche bekannt, zum Beispiel in Form von Leder oder geflochtenen Materialien. Im Fall der Halsung ist an dem Halsgurt eine Verschlusseinrichtung angeordnet, mit der Enden des Halsgurts zum Schließen und zum Öffnen lösbar verbunden werden können. Üblicherweise weist die Halsung weiterhin eine Leinenbefestigung am Halsgurt auf, die eingerichtet ist, ein Leinenende lösbar hieran zu befestigen.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein mehrlagiges Gurtmaterial sowie eine Halsung, eine Leine und ein Tiergeschirr für einen Hund oder eine Katze anzugeben, die verbesserte Gebrauchseigenschaften aufweisen, insbesondere hinsichtlich der Sicherheit für Tier und Führer.
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Zur Lösung sind ein mehrlagiges Gurtmaterial nach dem unabhängigen Schutzanspruch 1 sowie eine Halsung, eine Leine und ein Tiergeschirr für einen Hund oder eine Katze nach den nebengeordneten Schutzansprüchen 11, 12 und 13 geschaffen. Alternative Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist mehrlagiges Gurtmaterial geschaffen, welches eine Innenlage und eine hierauf angeordnete Außenlage aufweist, wobei die Außenlage eine nach außen gewandte lichtreflektierende Schicht aufweist, die mit einem Netzgewebe kaschiert ist, derart, dass die lichtreflektierende Schicht im Bereich von Gewebestrukturen des Netzgewebes verdeckt und im Bereich von Öffnungen des Netzgewebes freiliegend und von außen sichtbar ist.
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Nach einem weiteren Aspekt ist eine Halsung für einen Hund oder eine Katze geschaffen, die einen Halsgurt aus dem mehrlagigen Gurtmaterial, eine Verschlusseinrichtung, die am Halsgurt angeordnet und eingerichtet ist, Enden des Halsgurts zum Schließen und zum Öffnen lösbar zu verbinden, und eine Leinenbefestigung aufweist, die am Halsgurt angeordnet und eingerichtet ist, ein Leinenende lösbar aufzunehmen.
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Nach einem zusätzlichen Aspekt ist eine Tierleine für einen Hund oder eine Katze geschaffen, die einen Leinengurt aus dem mehrlagigen Gurtmaterial und eine Befestigungseinrichtung aufweist, die am Leinengurt angeordnet und eingerichtet ist, den Leinengurt an einer Halsung lösbar zu befestigen.
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Nach einem zusätzlichen Aspekt ist ein Tiergeschirr für einen Hund oder eine Katze geschaffen, bei dem Gurtabschnitte zumindest teilweise aus dem mehrlagigen Gurtmaterial gebildet sind.
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Die von der Außenlage bereitgestellte Oberfläche des Gurtmaterials unterstützt einerseits aufgrund der lichtreflektierenden Abschnitte die Sicherheit für Tier und Halter oder Führer. Andererseits ist mit der äußeren Oberfläche, die aufkaschierte Netzgewebe aufweist, eine schmutzabweisende Deckfläche bereitgestellt.
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Die Innenlage und die Außenlage sind miteinander fest verbunden, beispielsweise mittels Vernähen, Verkleben und/oder Vernieten.
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Das Netzgewebe kann auf seiner nach außen gerichteten Sichtfläche frei von einer lichtreflektierenden Oberfläche gebildet sein.
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Das Netzgewebe kann eine Feingewebestruktur aufweisen. Bei der Feingewebestruktur oder anderen Gewebestrukturen, beispielsweise einer Grobgewebestruktur, können in Querrichtung verlaufende parallele Schmalstege vorgesehen sein, die in Längsrichtung über versetzt zueinander angeordnete, breitere Stege verbunden sind. Im Fall der Halsung, der Leine und/oder des Geschirrs können die Schmalstege quer zur Längsrichtung des jeweiligen Gurtabschnitts verlaufen. Die breiteren Stege können dann in Längsrichtung des Gurtmaterials ausgerichtet und versetzt zueinander angeordnet sein.
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Eine Öffnungsbreite der Öffnungen kann kleiner als eine Stegbreite der Gewebestrukturen sein und wenigstens 30% der Stegbreite betragen. Zum Beispiel kann die Öffnungsbreite wenigstens 30% der Breite der breiteren Stege der Feingewebestruktur betragen. Die Öffnungsbreite der Öffnungen kann wenigstens etwa 50% der Stegbreite der Gewebestrukturen betragen. Die Öffnungsbreite kann eine Breite der Öffnungen quer zur Längsrichtung des Halsgurts betreffen.
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Die lichtreflektierende Schicht kann auf einem Nylongewebe aufgebracht sein. Das Nylongewebe kann ein Basismaterial der Innenlage bilden, welches wahlweise mit einer weiteren Materialschicht hinterlegt sein kann, zum Beispiel eine Schaumstoffschicht. Die lichtreflektierende Schicht ist auf das Nylongewebe oder alternativ auf anderes Material als dünne Deckschicht aufgetragen.
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Die lichtreflektierende Schicht kann mit Unterbrechungen gebildet sein. Unterbrechungen der lichtreflektierenden Oberfläche können als voneinander getrennte oder miteinander verbundene Bereiche gebildet sein. Die Unterbrechung der lichtreflektierenden Schicht kann hergestellt sein, indem Teilbereiche der Schicht, auf welche das lichtreflektierende Material aufgebracht ist, hiermit nicht bedeckt sind. Alternativ kann das lichtreflektierende Material zunächst durchgehend aufgetragen werden, um dann die Unterbrechungen auszubilden, beispielsweise dadurch, dass die Unterbrechungsbereiche mit einem weiteren Material bedeckt werden, welches nicht lichtreflektierend ist, zum Beispiel mittels eines Farbauftrags. Die Unterbrechungen können unterschiedliche geometrische Flächenformen aufweisen, zum Beispiel eine Vieleckform oder eine Rundform.
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Die Unterbrechungen können als ein regelmäßiges Muster über die lichtreflektierende Schicht verteilt sein. Das regelmäßige Muster kann voneinander getrennte lokale Bereiche und/oder miteinander verbundene lokale Bereiche aufweisen. Zum Beispiel können voneinander getrennte lokale Bereiche mit einer flächigen Eck- oder Rundform gleichmäßig über die lichtreflektierende Schicht als Unterbrechungen ausgebildet sein.
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Die Unterbrechungen können als im Vergleich zur lichtreflektierenden Schicht andersfarbige Bereichen ausgebildet sein. Die Unterbrechungen können zum Beispiel als dunkelgraue oder schwarze Bereiche hergestellt sein, zum Beispiel mittels eines Farbaufdrucks auf die lichtreflektierende Schicht.
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Das Netzgewebe kann die gleiche Farbe wie die andersfarbigen Bereiche aufweisen. Zum Beispiel können die Unterbrechungen und das Netzgewebe schwarz ausgebildet sein, wodurch ein guter Kontrast zwischen den lichtreflektierenden Bereichen einerseits und den Strukturen des Netzgewebes andererseits ausgebildet ist.
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Die Innenlage und/oder die Außenlage kann aus einem Schlauchmaterial gebildet sein. Wenn beide Lagen aus einem Schlauchmaterial gebildet sind, können die flachgelegten Schläuche zum Ausbilden des flachen Gurtmaterials aufeinandergelegt werden, um diese miteinander zu verbinden, zum Beispiel mit beidseitigen Randnähten, die sich entlang der Längsseiten des Gurtmaterials erstrecken.
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Die Innenlage kann auf gegenüberliegenden Längsseiten mit Blick von außen über das Gurtmaterial überstehen.
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Eine Gurtschnalle und/oder eine Gurtschlaufe der Verschlusseinrichtung kann im Bereich eines umgeschlagenen Endes des Halsgurts angeordnet sein. Hierbei können ein Steg der Gurtschnalle der Verschlusseinrichtung sowie die Gurtschlaufe in das umgeschlagene Ende des Halsgurts eingenäht sein. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen kann die Gurtschlaufe vergleichbar dem Halsgurt mehrlagig ausgebildet sein, derart, dass eine äußere Oberfläche der Gurtschlaufe ebenfalls mit der nach außen gewandten lichtreflektierenden Schicht gebildet ist, die mit dem Netzgewebe kaschiert ist. Die Gurtschnalle kann aus Metall oder einem Kunststoff bestehen. Im Bereich des umgeschlagenen Endes des Halsgurts kann ergänzend oder alternativ die Leinenbefestigung angeordnet sein, beispielsweise mittels eines hier angeordneten Rings aus Kunststoff oder Metall. Die Leinenbefestigung kann benachbart zur örtlich fixierten Gurtschlaufe angeordnet sein.
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In Verbindung mit der Halsung, der Leine und/oder der Tiergeschirr können die vorangehend im Zusammenhang mit dem Gurtmaterial beschriebenen Ausgestaltungen, soweit anwendbar, entsprechend vorgesehen sein.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Halsung im geöffneten Zustand und
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2 eine schematische Darstellung der Halsung aus 1 im geschlossenen Zustand.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Hundehalsung 1 im geöffneten Zustand, die in der gezeigten Ausführung insbesondere für einen Hund geeignet ist. Die Halsung 1 weist einen Halsgurt 2 aus einem Gurtmaterial auf. Für eine Halsung einer Katze kann zum Beispiel die Breite des Gurtmaterials verringert werden. Das Gurtmaterial besteht in der dargestellten Ausführungsform aus einer Innenlage 3 und einer hierauf angeordneten Außenlage 4, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel auf die Innenlage 3 aufgenäht ist mittels in Längsrichtung des Gurtmaterials randseitig verlaufenden Nähten.
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An einem Ende 5 des Halsgurts 2 ist eine Gurtschnalle 6 endseitig angeordnet, indem der Halsgurt 2 endseitig umgeschlagen ist. Benachbart zur Gurtschnalle 6 ist in dem umgeschlagenen Endbereich eine Gurtschlaufe 7 aufgenommen, die ebenfalls aus dem mehrlagigen Gurtmaterial besteht. Neben der Gurtschnalle 6 ist im umgeschlagenen Endbereich eine Leinenbefestigung 8 in Form eines Metallrings angeordnet.
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Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Innenlage 3 und die Außenlage 4 jeweils aus einem Schlauchmaterial hergestellt, derart, dass die beiden flachliegenden Schlauchmaterialien aufeinander genäht sind.
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Die Innenlage 3 besteht aus einem Nylongewebe, welches außenseitig mit einem lichtreflektierenden Material beschichtet ist, sodass eine lichtreflektierende außenliegende Schicht 9 hergestellt ist. Die lichtreflektierende Schicht 9 ist mit einem Netzgewebe 10 kaschiert, sodass die lichtreflektierende Schicht 9 teilweise bedeckt ist, nämlich von den Gewebestrukturen des Netzgewebes 10, wohingegen Öffnungen des Netzgewebes 10 die Sicht auf die darunterliegende lichtreflektierende Schicht 9 freigeben.
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Bei der dargestellten Ausführungsform weist die lichtreflektierende Schicht 9 Unterbrechungen 11 in Form regelmäßig beabstandeter Punkte auf, die zum Beispiel mittels eines schwarzen Farbaufdrucks auf der lichtreflektierenden Schicht 9 hergestellt sind. Die Unterbrechungen 11 sind ebenfalls mit dem Netzgewebe 10 kaschiert.
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2 zeigt die Hundehalsung 1 im geschlossenen Zustand, in welchem ein entgegengesetztes Ende 12 des Halsgurts 2 durch die Gurtschnalle 6 und die Gurtschlaufe 7 gesteckt ist.
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Bei der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist ein optionaler Anhänger 13 vorgesehen, der mittels eines Rings 14 an der Leinenbefestigung 8 lösbar angebracht ist. Der Anhänger 13 kann beispielsweise dazu dienen, eine Tierkennung hierauf anzubringen. Der Anhänger 13 ist aus einem mehrlagigen Material, welches außenseitig ein- oder beidseitig vergleichbar der Innenlage 3 ausgebildet ist, also mit lichtreflektierender Schicht, die ihrerseits mit Netzgewebe kaschiert ist. In einer alternativen Ausgestaltungsform kann der Anhänger 13 weggelassen sein.
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In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann das Gurtmaterial des Halsgurts 2 zum Ausbilden einer Leine (nicht dargestellt) oder von Gurtabschnitten eines Tiergeschirrs für Hund oder Katze verwendet werden, die dann ein- oder beidseitig mit der lichtreflektierenden Schicht 9 und dem aufkaschierten Netzgewebe 10 ausgebildet ist. Die aufeinanderliegenden Lagen der Leine können mit Nähten entlang gegenüberliegender Längsseiten miteinander fest verbunden sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Schutzansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.