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Die Erfindung betrifft eine Netzspannungssteckdose mit einem in einen netzspannungsbeaufschlagten Leiter eingeschalteten Schaltkontakt zum Ein- und Ausschalten der Netzspannungssteckdose.
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Schaltbare Netzspannungssteckdosen sind hinlänglich bekannt. Typischerweise handelt es sich bei diesen um Zwischensteckdosen, die mit ihrem Steckerteil in eine allgemein übliche Unterputzsteckdose eingesteckt werden und deren Steckdosenteil zur Aufnahme des Anschlusssteckers einer elektrischen Last, beispielsweise eines elektrischen Gerätes oder dergleichen dient. Das Schalten einer solchen Netzspannungssteckdose kann durch verschiedene Einrichtungen vorgesehen sein. Beispielsweise sind Netzspannungssteckdosen bekannt, mit denen uhrzeitabhängig der Schaltkontakt geöffnet oder geschlossen wird. Andere Netzspannungssteckdosen verfügen über ein Kommunikationsmodul und sind über eine Funkstrecke, beispielsweise über ein WLAN von einem externen Bedienteil zum Schalten derselben ansteuerbar. Derartige als Zwischenstecker ausgelegte Netzspannungssteckdosen können auch mit einer Einrichtung zum Erfassen des aktuellen Stromverbrauches ausgerüstet sein. Über eine Kommunikationsstrecke können die Stromverbrauchsdaten auf eine Anzeigeeinrichtung, beispielsweise ein Smartphone, ein Tablet oder dergleichen übertragen und nutzerseitig zur Kenntnis genommen werden. Im Zuge einer besseren Energieverbrauchsverwaltung in Gebäuden, insbesondere auch in privatgenutzten Gebäuden ist die Erfassung des Stromverbrauches sinnvoll. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine derartige Steckdose bei dem Erreichen eines bestimmten Verbrauches selbsttätig abschalten oder eine entsprechende Nachricht auf das Bedienteil des Benutzers sendet.
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Anderweitig wäre es wünschenswert, wenn diese aus Zwischensteckdosen bekannte Funktionalität auch in eine standardmäßige Unterputzdose integriert werden könnte. Zudem soll, da derartige schaltbare Steckdosen in aller Regel bedient werden, wenn der Nutzer nicht vor Ort ist, diese bezüglich ihrer Sicherheit verbessert werden. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine schaltbare Netzspannungssteckdose vorzuschlagen, die diesen Anforderungen genügt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine eingangs genannte, gattungsgemäße Netzspannungssteckdose gelöst, bei der die Netzspannungssteckdose eine Messeinrichtung zum Erfassen des Stromflusses und der anliegenden Spannung, eine Temperaturmesseinrichtung zum Erfassen der Temperatur zumindest eines der zum Kontaktieren durch einen an die Netzspannungssteckdose angeschlossenen Steckkontaktes eines Netzsteckers einer elektrischen Last vorgesehenen Steckdosenkontaktes, eine Auswerteeinheit zum Auswerten der erfassten Messdaten sowie einen Signalpfad zum Übermitteln der Messdaten von den Messeinrichtungen an die Auswerteeinheit aufweist.
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Diese Netzspannungssteckdose verfügt über eine Temperaturmesseinrichtung, durch die die Temperatur zumindest eines der Steckdosenkontakte erfasst und durch eine Auswerteeinheit überwacht wird. Das Erfassen der Temperatur zumindest eines der netzspannungsbeaufschlagten Steckdosenkontakte erlaubt Rückschlüsse auf die Qualität des elektrischen Kontaktes zwischen dem Steckdosenkontakt und dem darin eingesetzten Steckerkontakt eines Netzsteckers einer daran angeschlossenen elektrischen Last. Über die Temperaturüberwachung zumindest eines der beiden netzspannungsgespeisten Steckdosenkontakte wird der Übergangswiderstand zwischen dem Steckdosenkontakt und dem daran angeschlossenen Steckerkontakt überwacht. Ein schlechter bzw. minderwertiger mechanischer Kontakt zwischen dem Steckdosenkontakt und dem Steckerkontakt macht sich in einem erhöhten Übergangswiderstand und einer damit einhergehenden Erwärmung bemerkbar. Auch ungenügende mechanische Kontakte zwischen einem Steckdosenkontakt und einem Steckerkontakt, die unter Umständen zu einer Funkenbildung führen können, führen zu einer Temperaturerhöhung. Das Temperaturmonitoring zumindest eines, vorzugsweise jedoch beider netzspannungsbeaufschlagter Steckdosenkontakte kann somit genutzt werden, um die Steckdose vor einer Überhitzung zu schützen, indem diese bei Erreichen einer vordefinierten Steckdosenkontaktmaximaltemperatur von der Auswerteeinheit abgeschaltet wird. Durch diese Maßnahme ist das Schalten einer Steckdose mit daran angeschlossener Last bezüglich der Funktionssicherheit verbessert. Die Auslegung einer ferngeschalteten Netzspannungssteckdose als Unterputzsteckdose ist in Folge des Temperaturmonitoring bezüglich der Betriebssicherheit hierdurch nicht unerheblich verbessert. Schließlich ist eine solche Unterputzsteckdose durch die Integration in eine Gebäudewand thermisch von der Umgebung isoliert, sodass Erwärmungen sehr viel rascher zu einer Beschädigung oder Zerstörung der Steckdose führen können, als dieses der Fall bei Zwischensteckdosen der Fall ist, deren Gehäuse Wärme unmittelbar in die Umgebung abstrahlen kann.
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Das Temperaturmonitoring bietet zudem die Möglichkeit die Stromkreise zu überwachen. Durch die Temperaturüberwachung über die Zeit des zumindest eines Steckdosenkontaktes wird die Erwärmung vor allem bei einer dauerhaft hohen über die Netzspannungssteckdose abgenommenen Last überwacht. Eine Temperaturerhöhung des bzw. der Steckdosenkontakte kann, insbesondere bei einer dauerhaft hohen, über die Netzspannungssteckdose abgenommenen Last zu einer Änderung des mechanischen Kontaktes durch nachlassende Vorspannung zwischen dem Steckdosenkontakt und dem darin eingesetzten Steckerkontakt und damit zu einer Änderung des Übergangswiderstandes führen. In vielen Fällen ist dieses bei Betreiben einer Last, die nur kurzzeitig mit hoher Last betrieben wird, unproblematisch. Bei einem solchen Stromabnahmebetrieb reicht die Abnahme einer kurzzeitig hohen Last nicht aus, um einen Steckdosenkontakt soweit zu erwärmen, dass die zwischen dem Steckdosenkontakt und dem darin eingeführten Steckerkontakt wirkende Vorspannung sich nennenswert ändert. Dieses ist jedoch bei einer dauerhaft hohen Stromabnahme aus der Netzspannungssteckdose der Fall. Hohe Dauerbelastungen treten beispielsweise beim Laden der Batterien von elektromotorisch betriebenen Fahrzeugen auf. Diese können mit Netzspannung aufgeladen werden. Der Ladevorgang kann etliche Stunden in Anspruch nehmen, sodass die Dauerbelastung einer solchen Netzspannungssteckdose entsprechend hoch ist. Bei einer nicht mehr tolerablen Erwärmung besteht durch das Temperaturmonitoring die Möglichkeit, dass die Netzspannungssteckdose selbsttätig abschaltet. Dieses Abschalten kann dauerhaft sein, und zwar in der Gestalt, dass diese erst wieder aktiv durch einen Nutzer eingeschaltet werden muss. Möglich ist auch ein temperaturbedingtes Ausschalten der Netzspannungssteckdose nur für eine solche Zeitspanne vorzusehen, bis die Steckdosenkontakttemperatur wieder einen unteren Schwellwert unterschritten hat. Dann wird über die Auswerteeinheit der steckdosenseitige Schaltkontakt wieder geschlossen. Dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen, sodass selbst bei einer länger anhaltenden Dauerbelastung seitens des Nutzers nicht eingegriffen werden muss. Somit ist die Betriebssicherheit einer solchen Netzspannungssteckdose durch das vorbeschriebene Temperaturmonitoring nicht unerheblich verbessert.
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Über das Energiemonitoring kann, wenn gewünscht, auf die Art der an die Netzspannungssteckdose angeschlossenen Last zurückgeschlossen werden. Unterschiedliche Lasten haben unterschiedliche Energieverbrauchskennlinien. Werden über eine solche Netzspannungssteckdose beispielsweise die Batterien eines Elektromobils aufgeladen, ist die Belastung dauerhaft hoch. In Abhängigkeit von der an die Netzspannungssteckdose angeschlossen Last bzw. deren Energieverbrauchskennlinie kann auf eine Übertemperaturbedingung in unterschiedlicher Weise reagiert werden. Während beispielsweise bei der Versorgung einer konstanten hohen Dauerbelastung ein iteratives Aus- und Einschalten vorgesehen sein kann, damit eine vorgegebene Steckdosenkontaktmaximaltemperatur nicht überschritten wird, kann bei Anliegen einer Last, die eine grundsätzlich kleine Belastung des Stromnetzes mit einzelnen Verbrauchsspitzen zur Folge hat, mit einem Ausschalten auch bei einer höheren Temperatur und einem nutzerseitig erforderlich manuellen Einschalten der Netzspannungssteckdose reagiert werden. Während im ersteren Fall eine gewisse Erwärmung aufgrund der Dauerbelastung zu erwarten ist, ist im zweiten Fall die Überschreitung einer vorgegebenen Steckdosenkontakttemperatur anormal und erlaubt daher den Rückschluss auf etwas nicht Bestimmungsgemäßes. Bezüglich der sich aus der Temperaturüberwachung ergebenden Netzspannungssteckdosensteuerung sollen dies lediglich Beispiele einer Vielzahl möglicher Ansteuerungsmöglichkeiten darstellen.
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Das Energiemonitoring wird bei dieser Netzspannungssteckdose über eine Messeinrichtung vorgenommen, mit der der Stromfluss und die anliegende Spannung erfasst und ausgewertet werden. Dieses lässt sich mit kleinbauenden elektronischen Bauteilen realisieren, insbesondere solchen, die in eine Unterputzdose integriert werden können. Durch einen Signalpfad sind die Messeinrichtungen an die Auswerteeinheit angeschlossen. In diesen Signalpfad ist zur galvanischen Trennung der in den Messeinrichtungen verbauten Elektronik und derjenigen der Auswerteeinheit ein entsprechender Übertrager eingeschaltet. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Übertrager induktiv arbeitend ausgelegt. Unter dem Begriff Signalpfad ist im Rahmen dieser Ausführungen nicht eine einzige elektrische Leitung, sondern die Summe der zum Übertragen der Messdaten an die Auswerteeinheit benötigten elektrischen Leiter bzw. Leitungen zu verstehen.
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Zum Erfassen der Temperatur des wenigstens einen Steckdosenkontakt ist in einem Ausführungsbeispiel ein Temperaturfühler vorgesehen, der an den statischen Teil des Steckdosenkontaktes angeschlossen ist. Ein Steckdosenkontakt umfasst einen statischen Teil und einen nicht statischen Teil. Der nicht statische Teil ist derjenige Teil des Steckdosenkontaktes, dessen Segmente gegeneinander im Zusammenhang mit dem Einstecken eines Steckerkontaktes bzw. mit dem Entfernen eines solchen gegeneinander bewegt werden. Der statische Teil ist an den nicht statischen Teil angeformt. An diesen ist eine der Leitungen der Netzspannung (Phase oder Nullleiter) angeschlossen. Das Anschließen des Temperaturfühlers an den statischen Teil gewährleistet eine bestimmungsgemäße Temperaturerfassung. Zudem ist der Anschluss des Temperaturfühlers in diesem Teil des Steckdosenkontaktes einfacher möglich. Bei Steckdosenkontakten, die keinen statischen Teil aufweisen, ist der Anschluss eines solchen Temperaturfühlers sodann an beliebiger Position möglich. Als Temperaturfühler können beispielsweise Drahtthermoelemente oder temperaturabhängige Widerstände eingesetzt werden. Bevorzugt wird der Einsatz einer integrierten Schaltung mit einem spannungssensitiven Halbleiterelement, typischerweise einem PTAT-Element (Proportional to Absolut Temperature-Element). Bei Einsatz eines solchen Temperaturfühlers entfällt eine ansonsten notwendige Analog-Digitalwandlung. Ein Analog-/Digitalwandler wird bei Einsatz eines PTAT-Elementes für die Temperaturerfassung nicht benötigt, was die Anzahl der zum Realisieren einer solchen Netzspannungssteckdose benötigten Bauteile reduziert und damit die Eignung für die Integration in eine übliche Unterputzdose verbessert.
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Typischerweise ist auch die Messeinrichtung zum Erfassen des Stromflusses und der anliegenden Spannung als integrierte Messschaltung, insbesondere als integrierte Einphasen-Leitungsmessschaltung ausgelegt. Als Messelement zum Messen des Stromflusses dient gemäß einer Ausgestaltung ein Shunt-Widerstand, der an einen ersten Analogeingang der Messschaltung angeschlossen ist. Für die Erfassung der anliegenden Spannung über die Zeit dient gemäß einem Ausführungsbeispiel ein an einen zweiten Analogeingang der Messschaltung angeschlossener Spannungsteiler. Auf diese Weise ist die Messeinrichtung für die Stromflusserfassung und die Erfassung der anliegenden Spannung nicht nur mit einfachen Elementen realisiert, sondern insbesondere auch kleinbauend auslegbar, was wiederum die Eignung für die Integration in eine Unterputzdose fördert.
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Die erfassten stromverbrauchsrelevanten Größen, die durch die die Messeinrichtung von den erfassten Stromflussdaten und den Daten der anliegenden Spannung abgeleitet werden, werden in einem Speicherglied abgelegt, aus dem diese Daten abrufbar sind. Ein solches Speicherglied kann beispielsweise als Speicherregister ausgeführt sein, wobei jeweils ein Register zum Ablegen einer stromverbrauchsrelevanten Größe vorgesehen ist.
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Eine solche Netzspannungssteckdose verfügt in einer bevorzugten Ausgestaltung über ein Kommunikationsmodul, um eine Kommunikation mit einem externen Bedienteil, beispielsweise einem Smartphone, einem Tablet oder dergleichen zu ermöglichen. Über die typischerweise als Funkstrecke ausgelegte Kommunikationsstrecke können erfasste Daten von der Netzspannungssteckdose übertragen werden. Dieses betrifft nicht nur Energieverbrauchsdaten, sondern auch Daten aus dem Temperaturmonitoring. Zudem erlaubt die Kommunikation vorzugsweise auch ein Schalten der Netzspannungssteckdose über ein solches externes Bedienteil. Das Bedienteil verfügt über ein entsprechendes Anwenderprogramm, mit dem die erfassten Energieverbrauchsdaten angezeigt und ausgewertet werden können. Diese Auswertung kann auch ein Schalten der Netzspannungssteckdose umfassen, beispielsweise zum Ausschalten der Netzspannungssteckdose, wenn ein vorgegebener Energiebedarf erreicht ist. Eine solche in dem externen Bedienteil vorhandene Anwendung kann eine Energieauswertung oder auch ein Energiebedarfsschalten auch in Abhängigkeit von der aktuell über ihre Energieverbrauchskennlinie identifizierte, an die Netzspannungssteckdose angeschlossenen Last erfolgen.
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Ausgenutzt wird die Wärme gut leitende Eigenschaft derartiger Steckdosenkontakte, mit der Folge, dass die an dem nicht statischen Teil eines solchen Steckdosenkontaktes herrschende Temperatur derjenigen des statischen Teils entspricht und eine Temperaturerhöhung im nicht statischen Teil quasi ohne nennenswerte Verzögerung auch im statischen Teil auftritt. Derartige Steckdosenkontakte sind typischerweise aus einer Kupferlegierung hergestellt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte 1 beschrieben.
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1 zeigt ein schematisiertes Blockschaltbild einer Netzspannungssteckdose 1, die mittels eines Relais 2 als Schaltkontakt schaltbar ist. Das Relais 2 ist in die Phase 3 als netzspannungsbeaufschlagter Leiter eingeschaltet. Die Spannungsversorgung ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zudem mit einem Schutzkontaktleiter 4 ausgestattet. Der Nullleiter ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 5 gekennzeichnet. Es handelt es ich bei der Netzspannungssteckdose 1 somit um eine schaltbare Schutzkontaktsteckdose mit den üblichen Steckdosenkontakten 6, 6.1 für die Phase 2 und den Nullleiter 5 sowie den Schutzleiterkontakten 7. Die Netzspannungssteckdose 1 ist in eine standardmäßige Unterputz-Dose einbaubar.
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Die Netzspannungssteckdose 1 verfügt über eine Messelektronik 8 sowie eine Auswerteelektronik 9. Die Messelektronik 8 umfasst eine Spannungsversorgung 10 zum Versorgen der elektrischen/elektronischen Komponenten der Messelektronik 8, der Auswerteelektronik 9 sowie des Relais 2. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Spannungsversorgung 10 durch ein Schaltnetzteil und einen daran angeschlossenen Spannungsteiler bereitgestellt. Auf diese Weise werden bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei unterschiedliche Spannungen für die Stromversorgung bereit gestellt. Für das Schalten des Relais 2 wird eine höhere Spannung benötigt als für den Betrieb der Messelektronik 8 sowie der Auswerteelektronik 9. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird für das Schalten des Relais 2 eine Spannung von 9 Volt und für den Betrieb der Messelektronik 8 und der Auswerteelektronik 9 eine Spannung von 5 Volt benötigt. Die Messelektronik 8 verfügt über ein Strom- und Spannungsmessungsmodul 11, welches einen Einphasen-Leistungsmess-IC 12 sowie ein Strom- und Spannungsmessglied 13 umfasst. Der Einphasen-Leistungsmess-IC 12 verfügt über zwei Analogeingänge, wobei über den einen Analogeingang die Strommessdaten und über den anderen Analogeingang die Spannungsmessdaten anliegen. Das Strom- und Spannungsmessglied 13 verfügt als Strommessglied über einen Shunt-Widerstand, der so gewählt ist, dass sich die Verlustleistung in Grenzen hält, mithin recht gering ist. Für die Spannungsmessung dient ein Spannungsteiler. Die Analogbeschaltung des Einphasen-Leistungsmess-ICs 12 erfolgt nach Art einer stromrichtigen Messschaltung, und zwar aufgrund des relativ geringen Widerstandes des als Strommessglied dienenden Shunt-Widerstandes und des hohen möglichen Spannungsbereiches (Netzspannung: 230 V). Aus den ermittelten Strom- und Spannungsdaten werden durch den Einphasen-Leistungsmess-IC 12 Energieverbrauchsdaten ermittelt, wie beispielsweise die Scheinenergie, die Blindenergie und die effektive Energie. Diese Daten werden in einem Registerspeicher 14 abgelegt. Wie aus der Figur ersichtlich ist das Strom- und Spannungsmessglied 13 an die Spannungsversorgung 10 und der Einphasen-Leistungsmess-IC 12 an das Strom- und Spannungsmessglied 13 angeschlossen.
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Die Netzspannungssteckdose 1 verfügt ferner über eine Temperaturmesseinrichtung. Hierzu gehört jeweils ein an jeden Steckdosenkontakt 6, 6.1 angeschlossener Temperaturfühler 15, 15.1. Bei den Temperaturfühlern 15, 15.1 des dargestellten Ausführungsbeispiels handelt es sich um PTAT-Elemente, mithin um Halbleiterelemente, deren ausgegebene Spannung mit der Temperatur variiert und die Ausgangsspannung proportional zur Temperatur ist. Die Temperaturfühler 15, 15.1 sind an die Messelektronik 8 angeschlossen und beaufschlagen einen A/D-Wandler 16, durch den die analogen Messdaten in digitale Signale umgesetzt werden. Die Temperaturfühler 15, 15.1 sind an den statischen und damit bei einer bestimmungsgemäßen Benutzung der Netzspannungssteckdose 1 unbewegten Teil der Steckdosenkontakte 6, 6.1 angeschlossen. Zwischen die an diesen stationären Teil angeformten verstellbaren Teile der Steckdosenkontakte 6, 6.1 wird ein Steckkontakt eines Steckers, der an die Netzspannungssteckdose 1 angeschlossen wird, eingeschoben. Daher sind diese Teile bzw. Segmente der Steckdosenkontakte 6, 6.1 in radialer Richtung bewegbar, um auf die Mantelfläche der darin eingesetzten Steckkontakte den notwendigen Kontaktdruck ausüben zu können.
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Das Relais 2 wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen Halbleiterschalter 17 angesteuert.
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Der Messelektronik 8 ist ein induktiver Übertrager 18 zugeordnet, über den die Messelektronik 8 mit der Auswerteelektronik 9 verbunden ist. Zwischen der Messelektronik 8 und der Auswerteelektronik 9 erstrecken sich zahlreiche Signalpfade 19, die vorliegend bzgl. ihrer Anzahl nur symbolisiert dargestellt sind. Die Auswerteelektronik 9 umfasst einen Mikroprozessor 20, durch den der Registerspeicher 14 auslesbar und die darin abgelegten Energieverbrauchsdaten ausgewertet werden können. Zudem dient der Mikroprozessor 20 zum Auswerten der Temperaturmessdaten. Diese Auswertung dient dem Zweck, die Betriebssicherheit der Netzspannungssteckdose 1 zu erhöhen, insbesondere deren Betriebssicherheit zu gewährleisten, auch wenn über die Netzspannungssteckdose 1 dauerhaft eine hohe Last aus dem Netzspannungsnetz abgezogen wird, wie dieses beispielsweise beim Laden der Batterien eines Elektromobils der Fall ist. Überwacht wird durch die Temperaturmessung die sich bei den Steckdosenkontakten 6, 6.1 einstellenden Übergangswiderstände auf darin eingesetzte Steckerkontakte. Im Zuge eines länger anhaltenden dauerhaften Stromabgriffs mit hoher Belastung kann sich die durch die Steckdosenkontakte 6, 6.1 auf die darin eingesetzten Steckerkontakte wirkende Vorspannung aufgrund der Wärmeentwicklung reduzieren, wodurch wiederum der Übergangswiderstand erhöht wird. Dieses hat eine weitere Erhöhung der Temperatur der Steckdosenkontakte 6, 6.1 zur Folge. Über die Auswerteelektronik 9 wird überwacht, dass die Temperatur der Steckdosenkontakte 6, 6.1 einen vorgegebenen Schwellwert nicht überschreitet. Wird dieser Schwellwert überschritten, wird über die Auswerteelektronik 9 der Halbleiterschalter 17 zum Schalten des Relais 2 angesteuert, sodass der Stromfluss unterbrochen wird. Das Relais 2 ist dann geöffnet. Hat sich die Temperatur der Steckdosenkontakte 6, 6.1 hinreichend abgekühlt, wird das Relais 2 durch entsprechende Ansteuerung durch die Auswerteelektronik 9 geschlossen, sodass der als Beispiel angesprochene Ladevorgang fortgesetzt werden kann.
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Der Messelektronik 9 zugehörig sind zudem mehrere, in der Figur nicht dargestellte LEDs, die den Zustand der Netzspannungssteckdose 1 anzeigen.
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Die Messelektronik 8 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel modular aufgebaut, und zwar unter Verwendung von zwei Platinen. Auf der einen Platine sind die Spannungsversorgung 10, die LEDs, das Relais 2 für die Lastabschaltung, das Strom- und Spannungsmessmodul 11 angeordnet. Zudem ist auf dieser Platine eine Schmelzsicherung vorgesehen (in der Figur nicht dargestellt). Auf der anderen Platine befindet sich der galvanische Übertrager 18 und der Einphasen-Leistungsmess-IC 12 nebst Peripheriemodulen, wie etwa, einem Taktgeber für diesen. Diese Einteilung wurde gewählt, damit die Kleinspannung der Signale von der Netzspannung räumlich getrennt ist, um die Gefahr induktiver Kopplungen zu verringern.
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Die Auswerteelektronik 9 umfasst neben dem bereits angesprochenen Mikroprozessor 20 zudem vorkonfektionierte Schnittstellen, wobei eine dieser Schnittstellen für eine Datenkommunikation vorgesehen ist. Hierbei kann es sich um eine Ethernet-Schnittstelle handeln. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist an diese Schnittstelle ein Funkmodul angeschlossen, mit dem eine Kommunikation zwischen der Auswerteelektronik 9 und einem externen Bedienteil möglich ist. Bei einem solchen externen Bedienteil kann es sich beispielsweise um ein Smartphone, ein Tablet oder dergleichen handeln. Über dieses ist die Netzspannungssteckdose 1 auch konfigurierbar. Zudem können Energieverbrauchsdaten einem Nutzer angezeigt werden. Es versteht sich, dass ein solches externes Bedienteil dann über eine entsprechende Anwendersoftware verfügt. Über ein solches externes Bedienteil kann die Netzspannungssteckdose auch manuell geschaltet werden.
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Die Auswertung der Messdaten kann auch eine Lasterkennung beinhalten, mit der aufgrund typischer Lastkennlinien eine an die Netzspannungssteckdose 1 angeschlossene Last erkannt werden kann. Dieses ist zwar nicht für jede Last, jedoch für zahlreiche Lasten möglich, und zwar für solche, die charakteristische Lastkennlinien aufweisen. Insofern kann über eine solche Lasterkennung eine Überprüfung nicht nur der Energieverbrauchswerte, sondern auch bzgl. einer ordnungsgemäßen Funktionalität der an die Netzspannungssteckdose 1 angeschlossenen Last über das Temperaturmonitoring vorgenommen werden.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Erfindung umzusetzen, ohne dass dieses im Rahmen dieser Ausführungen näher dargelegt werden müsste.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Netzspannungssteckdose
- 2
- Relais
- 3
- Phase
- 4
- Schutzkontaktleiter
- 5
- Nullleiter
- 6, 6.1
- Steckdosenkontakt
- 7
- Schutzleiterkontakt
- 8
- Messelektronik
- 9
- Auswerteelektronik
- 10
- Spannungsversorgung
- 11
- Strom- und Spannungsmessmodul
- 12
- Einphasen-Leistungsmess-IC
- 13
- Strom- und Spannungsmessglied
- 14
- Registerspeicher
- 15, 15.1
- Temperaturfühler
- 16
- A/D-Wandler
- 17
- Halbleiterschalter
- 18
- Induktiver Übertrager
- 19
- Signalpfad
- 20
- Mikroprozessor