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Ziel des Spiels ist das spielerische Erlernen der Orthografie und die Befähigung unterschiedliche spezifische Länderorthografien anhand eines Gesamtspielplans visuell einordnen, erinnern und benutzen zu können, um so eine aufmerksame Rechtschreibung und Kontrollstrategien zu fördern.
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass die Spiele, die sich mit Rechtschreibung beschäftigen, lediglich einzelne Themengebiete beleuchten. Die existierende Logik, der dahinter stehenden Schriftsprache, kann sich dadurch jedoch nicht erschließen.
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Dieses Spiel löst diese wichtige Lücke, indem es einerseits die einzelnen Themen intensiv behandelt, darüber hinaus aber auch ihre gedankliche Einordnung und orthografisch geprägte Ursache erklärt und sie in einem größeren Rahmen betrachtet, um eine erfolgreiche Kontrollstrategie der eigenen Schreibweise zu erlernen und vor allem eine logische Systematik in die Schriftsprache zu bringen.
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Durch die dem Spiel zugrundeliegende mind-map (eine der verschiedenen Spielpläne (siehe beiliegendes Bild 1)), die hier als Anspruch 2 aufgeführt wird, wird dieses Anliegen erstmals in visueller Form möglich. Die Sprachbesonderheiten werden im Gesamtüberblick in unterschiedliche, nach Kategorien und Merkmalen entstehende Themengebiete aufgeteilt (Bild 2). Visuell wird es möglich die orthografischen Hürden einer Sprache zu erkennen und mit diesem Bild direkt erklärbar zu machen und in eine einfache und nachvollziehbare Denkform zu bringen. Auch die Flut der unterschiedlichen Sprachen in und außerhalb Europas könnten mit dieser grundlegenden Herangehensweise, eine mind-map der Sprache zu erstellen, leichter verglichen und so auch leichter erlernt werden, wenn man für diese Landessprache ebenfalls eine für sie korrekte Übersichts-mind-map erstellen würde. Das hier vorliegende Spiel und mind-map ist erst einmal für die deutsche Schriftsprache erarbeitet worden.
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Die Herangehensweise eine sprachfreie mind-map für die Rechtschreibung und Sprachaufbau zu nutzen, ist in dieser visuellen Form gänzlich neu und nutzt visuelle und kognitive Fähigkeiten, um mögliche auditive Defizite kompensieren zu können.
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In Schutzanspruch 3, dem Hand- und Übungsbuch zur mind-map und vertiefenden Übung zum Spiel, wird der gedankliche Überbau in Form eines „Reiseführers” erläutert. Die Kategorien sind dort auf der mind-map in Form einer Geländekarte in 7 Themen kategorisiert, die sich auf gemeinsame Merkmale stützen.
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Auf Bild 2 werden diese 7 Themengebiete mit den identischen Bezugszahlen gezeigt und folgend als Ausführungsbeispiele der spielerischen und erklärenden Gebiete vorgestellt:
Gebiet 1: Die Hauptstadt – Das Basiswissen der Schriftsprache
Gebiet 2: Hörfallengebiete – Abweichung von Hören und Schreiben
Gebiet 3: Der deutsche Silben- oder Morphem-Code eines Wortes
Gebiet 4: Die Morpheme, Vor- und Nachsilben, sowie Groß-Kleinschreibung
Gebiet 5: Verdopplungsregeln
Gebiet 6: Dehnungszeichen
Gebiet 7: Merk- und Lernwörter
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1)
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Die Übungsphase des Spiels beginnt mit den Vokalen und Silben, die im 1. Kreis zu sehen sind. Diese sind, gemeinsam mit dem Lernen der anderen Buchstaben unseres Alphabets, die Grundlage des Schreib-Lern-Prozesses.
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2)
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Man schreibt was man hört, ist eigentlich die Ausgangssituation der Schriftsprache. Dass es hierbei nicht nur durch die Beugung der Verben, wie dies beim Training der Verben und Morpheme (Kreis 4) geschieht, sondern auch tatsächlich „Hörfallen”, also eine bewusst andere Schreibung der gewählten Buchstaben als die der gehörten Laute gibt, stellt ein weiteres Thema der visuellen Darstellung in der mind-map dar. Dieses Wissen um die „Hörfallen” schließt schnell und einfach Fehler aus, wenn dies erst einmal verstanden und durch die Visualisierung einfacher Eingang in die Erinnerung halten konnte. Es gibt im „Hörfallendorf” (Kreis 2) die Zusammenfassung der Laute und ihrer nicht dazu passenden korrekten Buchstabenwahl. (st, sp, qu, Plosivlaute und letztlich auch die Ableitung ä–e, äu-eu) Jedes dieser Themen stellt keine Neuheit dar. Neu ist aber die inhaltliche Zusammenfassung in ein großes „Hörfallen-Gebiet.”
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Diese alle in einem Gebiet zusammenzufassen nimmt einerseits das Gefühl immer wieder neu auf Ausnahmen zu treffen und die Flut an Ausnahmen schwerlich je überschauen zu können. Mit all diesen Hörfallen komprimiert vor Augen reicht eine einzige Kontrollfrage: „Habe ich an alle Hörfallen gedacht?” Viele Einzelthemen werden so gedanklich zusammengefasst und können im einzelnen dennoch zielführend überprüft werden.
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Neben der Tatsache, dass sich Dinge visuell für viele Menschen leichter einprägen ist es auch die inhaltlich neuartige Sortierung, die Schriftsprache plötzlich logisch und durchschaubar macht und die die Arbeit mit der mind-map, bzw. den dort zusammengefassten Themengebieten, als Kontrollorgan der eigenen Schriften so hilfreich und sinnvoll macht.
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3)
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Im 1. visuellen Lerngebiet der mind-map wurden im Königshaus unter dem Begriff „Königslaut” alle Vokale, Umlaute und Diphtonge der deutschen Sprache zusammengefasst. Mindestens einer davon muss in einer Silbe vorkommen und alle haben keinen weiteren Laut in ihrem Buchstabenklang. Die Einteilung in Vokale und Konsonanten ist nicht neu. Die Zusammenfassung aller Buchstaben mit dem Merkmal keinen weiteren Vokal im Laut zu haben und deshalb eine Sonderstellung in der Orthografie zu erhalten ist es jedoch. Diese Sonderstellung hat Konsequenzen und wird an den 4 Stellen der mind-map aufgezeigt, die mit einer 3 gekennzeichnet sind.
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Es gibt zwar nur 13 Buchstaben-Grapheme im „Königshaus”, tatsächlich benutzt die deutsche Sprache jedoch mehr. Die Lautunterscheidung, ob diese langsam oder kurz gesprochen werden, macht die Schriftsprache nicht durch die Nutzung anderer Buchstabenzeichen oder anderer Zeichen am Graphem selbst sichtbar, wie bsw. im französischen durch die Accents bekannt, sondern sie zeigt dies durch die Anzahl der ihr folgenden Konsonanten an.
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So folgt die mind-map den bekannten Betonungszeichen aus dem Duden, die einen lang gesprochenen Vokal mit einem Querstrich, einen kurz gesprochenen Vokal mit einem Punkt unter sich kennzeichnet.
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Üblicherweise ist den wenigsten Nutzern der deutschen Schriftsprache bewusst wie sehr der Umstand der Vokallänge die daraus folgende weitere Orthografie des Wortes bestimmt.
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Auch in der Lese-Rechtschreib-Therapie stellt die Erklärung und das Training dieses Punktes eine große Hürde dar, die bislang kaum zufriedenstellend gelöst wurde, da die Methoden entweder das Heraushören der Vokallänge voraussetzen, um die daraus folgenden Konsequenzen zu kennen oder gar das ganze Wort in Silben zerlegt wird, um die Besonderheiten so zu hören. In jedem Fall kommt man an dem Nadelöhr des Hörens nicht vorbei.
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Nun kann auch die ganzheitliche Darstellung des Schriftsprachaufbaus das Hören nicht gänzlich ersetzen. Sie macht sich jedoch die Vorteile der verschiedenen Methoden zu Nutze und erhält, da sie den Rechtschreibaufbau als Ganzes vor Augen hat, eine gute Lösung, um die Vokallänge herauszufiltern, in dem sie wieder einen Weg hat diese zu visualisieren.
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Die mind-map macht die Vokallängenbestimmung auf den Fahnen mit der arabischen 3 im Kreis sichtbar.
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Jedes Wort besteht aus mindestens einer Silbe, die durch Verlängerung auch auf zwei Silben gestreckt werden kann.
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Jede Silbe benötigt einen „Königslaut”. (Einen Vokal, Umlaut oder Diphtong). Jeder dieser Laute kann langsam oder schnell gesprochen werden.
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(Ein langsamer Königslaut trägt eine breite Krone, die leicht an den Querstrich erinnern kann, ein schneller Königslaut eine kleine Krone, die auf den Punkt, als Kennzeichnung anspielt.)
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Endet die Silbe mit einem Konsonanten ist der Königslaut kurz –
Endet sie mit einem Königslaut ist dieser lang.
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Auch dies ist in vielen Fachkreisen bekannt.
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Bislang nicht in der Literatur zu lesen, aber ein weiterer wichtiger Umstand der deutschen Sprache ist:
Neue Silben beginnen innerhalb eines Wortes in der deutschen Sprache regelmäßig mit einem Konsonanten. (Ausnahmen bestätigen hier die Regel und unterliegen ihrerseits wieder einer Regelhaftigkeit.)
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Dadurch wird der deutsche „Silben- oder auch Morphemcode” offenbar, ohne die Vokallänge künstlich besonders dehnen oder kürzen zu müssen.
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Ob ein Konsonant am Ende der Silbe steht oder nicht, verrät die Vokallänge. Da ein Konsonant am Anfang der neuen Silbe innerhalb eines Wortes ohnedies Pflicht ist, ergeben sich für die deutsche Sprache zwei Morphemcodes, die ihrerseits wieder die daraus resultierenden Orthografiebesonderheiten begründen.
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Diese zeigen die Fahnen links und rechts neben dem Groß-Klein-Sportplatz an. Sie sind in ihrer für die grafische Gestaltung typischen Form der Laute abgebildet.
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In einer rein codierten Schriftweise findet sich die Herleitung durch die Silben und der unterschiedliche, durch die Sprache selbst vorgegebene „Code” für lange und kurze Vokale auf den beiden Bergspitzen.
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5)
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Wenn so verstanden wurde wie die Vokallänge zu entscheiden ist, können die Konsequenzen eines kurzen Königlauts für die Verdopplung von Konsonanten (Konsonantenverdopplungen können nur nach kurzen Königslauten erfolgen, wobei das ck und tz wiederum eine Eigenart dieser Verdopllung darstellen).
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6)
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Die Konsequenzen eines langen Königlauts durch Dehnungszeichen beleuchtet werden. (Ein h oder ß ist nur nach langem Königslaut möglich. Ein „langes i” am Ende der Silbe ist ein ie).
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Das Zuordnen der Vokallänge macht Hürden der Orthografie sehr leicht umgänglich, wenn durch das Bild die Regeln und der Umgang mit Kontrollstrategien erläutert wurde.
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4)
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Wie eben erläutert ist es, so lange die Vokallänge noch nicht intuitiv korrekt „gehört” wird, sinnvoll diese über Silben zu bestimmen. Deshalb ist vor den orthografischen Konsequenzen der Vokallänge das Erlernen der Morpheme und ihrer Herleitung vorgeschaltet. Die Wortstämme dienen außerdem als Grundlage vieler Wortarten, die zwar in der Groß-Kleinschreibung unterschiedlich sind, nicht aber im Wortstamm der Wortfamilie.
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Hier wird wiederum visuell die Beugung von Verben und die Findung des Wortstamms, die Vor- und Nachsilben bei gleichbleibender Wortstammbildung, sowie die Unterscheidung der Wortarten plus ihrem korrekten Wortstamm und Groß-Kleinschreibung gezeigt.
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7)
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Das 7. Thema des deutschen mind-map-Aufbaus stellt das Merkwörtergebiet dar. Es erläutert und fasst Ausnahmewörter der Regeln zusammen. Dort findet sich auch die Ableitung des ä und äu bildhaft wieder, die in ihrer Erläuterung eigentlich zu den Hörfallen sortiert wurde.
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Der Reiseführer durch den deutschen Rechtschreibaufbau, als weiterer Schutzanspruch 3 aufgeführt, basiert auf dem gleichnamigen Spiel. Er erläutert anhand einer Rahmengeschichte die Erklärungen für unterschiedliche orthografische Konsequenzen und lehrt die Merkmalsuche, die zu der richtigen Schreibkonsequenz führt.
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In allen Erklärungen um die deutsche Rechtschreibung wird keine spezielle Lehrmethode, sondern die Schriftsprache selbst in ihrer Gesamtheit betrachtet und darauf basierend Lern- und Denkformen spielerisch trainiert, die die Entscheidungsfähigkeit und Rechtschreibkompetenz anheben.
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Dadurch muss beim Üben und Erklären nicht auf die Grenzen unterschiedlicher methodischer Lehrmeinungen der Morpheme oder Silben geachtet werden, sondern jedes Wort kann einzeln und nur unter Beachtung der allgemein gültigen Rechtschreibregeln gelöst werden.
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Dies ist im Bereich des Schreib-Lern-Prozess ein gewaltiger Vorteil, weil die mindmap frei von einer bestimmten Lehrmethode benutzt werden kann und einzig den Vorgaben der deutschen Orthografie selbst, nebst ihren Lern- und Merkwörtern, verpflichtet ist.
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Visuell werden dort die grundlegenden Regeln und Herangehensweisen der deutschen Schriftsprache erklärt und miteinander vernetzt. Hierfür werden keine weiteren methodischen Hilfsmittel konstruiert. Jedem Themengebiet werden die zum Thema passenden einzelheitlichen Erklärungen geliefert und mit einem Bild versehen. Dieses Bild findet sich auf dem Gesamtplan (der mind-map) wieder.
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Durch ein Bild, das den Sprachaufbau sortiert und strukturiert, werden die Merkmale der Sprache selbst untersucht und so die Erinnerung an daraus entstehende Regeln visuell erleichtert, ohne nur über auditive Regeln zu lehren.
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Während sich der Reiseführer (Anspruch 3) der Orthografie widmet entstand, als Schutzanspruch 4 vorliegend, ein Anlautposter, das im Grundkurs des Rechtschreibaufbaus näher beleuchtet wird. Es führt die Buchstaben und Laute, also den Elementarbereich der Schriftsprache ein, der im Spiel und der mind-map eher als bereits bekannt vorausgesetzt wird. Die Unterscheidung in Laute und Buchstaben wird hier verdeutlicht und die gewählte Bild-Anordnung sortiert die Buchstaben bereits jetzt sinnvoll nach Gemeinsamkeiten vor.
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Zum Lesen und Schreiben benötigt man den Umgang mit den Lauten. Die Buchstaben-Nennung nach dem Alphabet hat für viele Schüler die Konsequenz, dass die darin enthaltenen Vokale nicht mehr im Wort verschriftet werden. Das fehlende e ist bsw. solch ein Fehler („schreibn” – der Buchstabe n enthält bereits ein e beim Sprechen.) Dieser Umstand ist durch die Bilder des Anlautposters (Bild 3) leicht von Anfang an zu erklären und vermeidbar.