DE19603381A1 - Markierlesen, ein Verfahren zur Erleichterung des Lesenlernens - Google Patents
Markierlesen, ein Verfahren zur Erleichterung des LesenlernensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erleichterung des Lesenlernens für
Personen, die eine Lese- und Rechtschreibschwäche haben.
Für die Erfindung wird ein Personal-Computer benötigt und eine handelsübliche
Schreib-Software. Die Software muß das Markieren von Texten ermöglichen. Durch
das Markieren des Textes, durch einen Lehrer, während des Lesens durch einen
Schüler, wird dem Schüler die richtige Leserichtung aufgedrängt.
Eine Lese- und Rechtschreibschwäche ist vielfach angeboren. Die Bezeichnung
Legastheniker wird in dieser Erfindung ausschließlich auf diesen Personenkreis
angewendet.
Nach Informationen, die man immer wieder der Tagespresse entnehmen kann, gibt es
in Deutschland etwa 4 Millionen Personen, die weitgehend Analphabeten sind.
Davon sollen etwa 3 Millionen Legastheniker sein. Dabei ist der Anteil von
ausgeprägten Legasthenikern bei Frauen etwa 1% und bei Männern etwa 5-7%. Bei
etwa 80 Millionen Deutschen sind das rund 1/2 Million Frauen und etwa 2-3
Millionen Männer. Das heißt, fast alle ausgeprägten Legastheniker bleiben ihr
Leben lang weitgehend Analphabeten. Sie werden aus unserem Gesellschaftssystem
ausgegliedert; denn unser Gesellschaftssystem ist ohne das Kulturgut Lesen und
Schreiben nicht denkbar! Was ist hierfür der Grund? Sicherlich ist ein
wesentlicher Grund, daß unser Schulsystem für Legastheniker nicht geeignet ist.
Legastheniker brauchen eine längere Kindheit als Nicht-Legastheniker. Sie
denken, ihr Leben lang, überwiegend non-verbal, während die Mehrheit der
Bevölkerung verbal denkt, nur in früher Kindheit non-verbal. Lehrpläne,
Lehrtechniken an den Schulen und Lehrbücher orientieren sich ausschließlich an
der verbal denkenden Mehrheit. Unser heutiges starres Schulsystem fördert den
Anpasser, den Unkreativen, den Ellenbogenmenschen. Auf Ausnahmeveranlagungen -
wie die Legastheniker - wird keine Rücksicht genommen.
Wir gehen aber von der einfachen Regel aus, daß es grundsätzlich möglich sein
soll, daß eine Person, die sprechen gelernt hat, auch über die Fähigkeit verfügt
lesen zu lernen. Und - die meisten der legasthenischen Analphabeten können
sprechen, z. T. sogar sehr gut. Sie wurden einfach während ihrer Schulzeit im
Stich gelassen! Und - alle Verantwortlichen haben nicht einmal ein schlechtes
Gewissen!
Dabei verfügen fast alle Legastheniker, auf Spezialgebieten, über, z. T., weit
überdurchschnittliche Fähigkeiten. Wie z. B. Röntgen, Edison, Einstein, der dänische
Dichter Andersen, Friedrich der Große usw. Wir können es uns eigentlich gar
nicht leisten auf die Talente der Legastheniker zu verzichten. Aber das Beharren
der Schulpolitiker auf dem Abitur - im Gegensatz zu früheren Zeiten - gibt ihnen
nur auf dem dornenreichen und zeitaufwendigem zweiten Bildungsweg die Chance
einer wissenschaftlichen Karriere.
Es besteht also der dringende Bedarf nach effizienten Leselernmethoden.
Daher wurden, um Legasthenikern das Lesenlernen zu erleichtern, bereits eine
Reihen von Techniken entwickelt.
Die einfachste Methode, die Kinder oft instinktiv anwenden, ist das Lesen mit
dem Zeigefinger. Durch das Mitführen des Zeigefingers wird die Lese-Richtung,
von links nach rechts, verstärkt. Leider verbieten viele Lehrer den Kindern
sofort diese Art von Lesen. Man kann den Zeigefinger auch durch einen Lesepfeil
ersetzen, den der Lehrer führt.
Üblich ist es auch, Lesefenster zu verwenden. So wird, z. B., aus einem Papier,
ein langes Viereck herausgeschnitten. Die Höhe des Fensters ist an den zu
lesenden Text angepaßt. Dann wird das Fenster vom Lehrer über den vom Schüler zu
lesenden Text geschoben, - oder es wird der darunter befindliche Text bewegt. In
beiden Fällen wandert der Text von rechts nach links in das Fenster ein.
Vor einiger Zeit wurde die Lesefenster-Methode auf Computer übertragen. Die
Methode wurde Gleitzeile genannt. Zuerst gab es nur eine Hardware-Lösung, seit
einigen Jahren wird auch eine Software für IBM-compatible Personal-Computer
angeboten. Die Möglichkeiten, die diese Software bietet, sind faszinierend. Die
Größe der Buchstaben, der Schwierigkeitsgrad des Textes, die Geschwindigkeit des
Einwanderns des Textes, können variiert
werden. Die meisten Kinder mögen es, mit einem Computer umzugehen. Aber, auch
hier bewegt sich der Text von rechts nach links, diesmal in den Bildschirm
hinein.
Die Gleitzeile ist zweifellos die interessanteste der eben erwähnten
Leselernmethoden. Aber sie hat, wie das Lesefenster, einen gravierenden
Nachteil. Die Buchstaben wandern von rechts nach links in den Bildschirm ein.
Wandern sie langsam ein, dann ist der psychologische Druck, für den Schüler, mit
der Geschwindigkeit des Lesens Schritt zu halten, gering. Ist die
Geschwindigkeit hoch, verwirren die Buchstaben den Schüler. Denn; unsere
Leserichtung ist bekanntlich von links nach rechts, nicht umgekehrt. So kommt
es, daß Schüler, mit deutlichen Leseschwierigkeiten, ein Gleitbild, auf einem
Computerbildschirm, überraschend gut lesen können. Aber, wenn sie aus einem Buch
lesen müssen, versagen sie wieder. Außerdem, man braucht eine spezielle
Software, die sich nicht jeder leisten kann.
So stellte sich die Aufgabe, eine Lesemethode, mit folgenden Voraussetzungen, zu
entwickeln:
- - Verwendung eines handelsüblichen Personal-Computers
- - Verwendung von handelsüblicher Software
- - Minimieren von Regressionen, beim Lesen des Schülers, durch Aufdrängen der Leserichtung, von links nach rechts
Die Aufgabe konnte gelöst werden: Durch die Verwendung von IBM-Computern oder
IBM-compatiblen Personal-Computern und durch die Verwendung von handelsüblicher
Schreib-Software - und durch die Markierung der Buchstaben. Als besonders
geeignet erwies sich die Schreib-Software Word, der Fa. Microsoft, Redmond, W.A.,
USA. Word kann für sich allein Einsatz finden. Sinnvoller, weil bei
Leselernversuchen erfolgreicher, ist aber der Einsatz von Word unter Windows
oder Windows 95. Die beiden letzteren Programme werden ebenfalls von Microsoft
angeboten.
Die Markierung durch einen Lehrer, in Leserichtung, während des Lesens des
Schülers, drängt dem Schüler die richtige Leserichtung auf.
Der Schüler sitzt direkt vor dem Bildschirm. Der Lehrer sitzt rechts daneben.
Auf dem Bildschirm ist ein vorbereiteter Text, dessen Schwierigkeitsgrad auf das
Leistungspotential des Schülers abgestimmt wurde. Die Schriftgröße des Textes,
auf dem Bildschirm, soll etwa so groß sein wie die Buchstaben, die der Schüler
mit Hand schreibt. Anfänger und schlechte Leser brauchen große Buchstaben. Vom
Lehrer, werden Buchstaben, Silben, Wörter und schließlich Sätze, von links nach
rechts, hintereinander, markiert. Dadurch bewegen sich nicht die Buchstaben -
wie bei der Gleitzeile - sondern die Markierung bewegt sich. Markierrichtung und
Leserichtung sind identisch. Bei besonders schwierigen Buchstaben oder
Buchstabeneinheiten, wie z. B. bei d und b, oder z. B. bei ei und ie, die von
Legasthenikern leicht vertauscht werden, werden diese durch Markierung besonders
hervorgehoben. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, ganze Silben zu markieren,
dem Sprachfluß entsprechend. Durch diese Zerlegung im kleine Einheiten werden
auch schwierige und lange Wörter einfacher lesbar. Die für
Legastheniker typischen Regressionen (Rückwärtslesen), werden minimiert - durch
Aufdrängen der Leserichtung, von links nach rechts, mittels Markierung. Durch
melodisches Vor- und Mitlesen wird, durch den Lehrer, der Lerneffekt suggestiv
verstärkt.
Wir nennen unsere Leselernmethode Markiermethode.
Das Lesenlernen kann weiterhin dadurch beschleunigt werden, daß der Lehrer, nach
bekannter Methode, den zu lesenden Text, fast synchron, leise mitliest. Dadurch
entsteht, für den Schüler, eine leichte Führung, die ihm Angst vor dem Lesen
nimmt. Aber es wird auch die linke Gehirnhälfte, die für das Lesen besonders
wichtig ist, bevorzugt, weil der Lehrer rechts sitzt, am besten etwas nach
hinten versetzt. Bekanntlich ist das rechte Ohr vor allem mit dem linken Teil
der Großhirnrinde verbunden.
Der folgende Text ist der Anfang der Novelle "Hermann und Dorothea", von Johann
Wolfgang Goethe. Diese Novelle ist in Hexametern geschrieben. Der Rhythmus und
die Sprachmelodie, die die Hexameter dieser Novelle ermöglichen, werden beim
Vorlesen und anschließendem Mitlesen des Lehrers zusätzlich Leselernimpulse
gegeben.
Der Text wird segmentweise markiert - siehe Einrahmung. Die
Markierung setzt sich stetig fort - in der Praxis ist der
Hintergrund des Bildschirmes farbig, z. B. blau, die Markierung
weiß. In der Patentanmeldung ist die Markierung grau, weil auf
weißem Papier gedruckt.
Claims (1)
- Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daß bei Personen mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche das Lesenlernen dadurch gefördert wird, daß ein handelsüblicher Personal-Computer und eine handelsübliche Schreib-Software verwendet werden. Letztere mit Markiermöglichkeit, vorzugsweise auch mit der Möglichkeit, auf dem Bildschirm die Buchstabengröße zu verändern. Vom Schüler werden auf einem Computer-Bildschirm nur die von einem Lehrer markierten, Texteinheiten gelesen, während des Markierens, bzw. direkt danach.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103381 DE19603381A1 (de) | 1996-01-31 | 1996-01-31 | Markierlesen, ein Verfahren zur Erleichterung des Lesenlernens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103381 DE19603381A1 (de) | 1996-01-31 | 1996-01-31 | Markierlesen, ein Verfahren zur Erleichterung des Lesenlernens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19603381A1 true DE19603381A1 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=7784104
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996103381 Withdrawn DE19603381A1 (de) | 1996-01-31 | 1996-01-31 | Markierlesen, ein Verfahren zur Erleichterung des Lesenlernens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19603381A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001014776A1 (de) | 1999-08-25 | 2001-03-01 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Elektromagnetventil |
DE10028085A1 (de) * | 2000-06-07 | 2001-12-20 | Reinhard Werth | Leselernverfahren |
EP1208555B1 (de) * | 1999-08-13 | 2004-05-06 | Arvind Khandubhai Mistry | Lesehilfe |
DE102015004499A1 (de) | 2015-04-07 | 2016-10-13 | Helge Christian König | Silbenlesen, eine Methode zur Erleichterung des Lesenlernens |
-
1996
- 1996-01-31 DE DE1996103381 patent/DE19603381A1/de not_active Withdrawn
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US7066737B1 (en) | 1999-08-13 | 2006-06-27 | Arvind Khandubhai Mistry | Reading/teaching aid |
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DE102015004499A1 (de) | 2015-04-07 | 2016-10-13 | Helge Christian König | Silbenlesen, eine Methode zur Erleichterung des Lesenlernens |
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