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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für einen Feuerschutz-Aufsteckantrieb nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. An dem Aufsteckantrieb ist demnach eine Torwelle eines Feuerschutztors durch Aufstecken anordbar. Die Getriebeanordnung umfasst ein Schneckenrad sowie eine in das Schneckenrad eingreifende Schneckenwelle, welche mit einem Antrieb verbunden ist. An dem Antrieb ist ein insbesondere elektrischer Motor anordbar.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Feuerschutz-Aufsteckantrieb für ein Feuerschutztor oder einen Feuerschutzvorhang nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6, ein Feuerschutztor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10 sowie einen Feuerschutzvorhang nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
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Feuerschutztore respektive Feuerschutzvorhänge benötigen einen Antrieb, damit das Tor respektive der Vorhang aus dem geschlossenen Zustand durch Anheben in den geöffneten Zustand gebracht werden kann. Im Feuerschutzfall, d. h. etwa bei einem Brand oder bei einer (Routine-)Überprüfung, muss das Tor (der Vorhang) selbsttätig schließen, insbesondere stromlos. Da der Feuerschutzfall vergleichsweise selten eintritt, steht der Antrieb bei einem Feuerschutzbetrieb des Tors (des Vorhangs) meistens still, wobei die Antriebskomponenten mit der mechanischen Last des geöffneten Tors (Vorhangs) beaufschlagt sind. Diese mechanische Dauerlast kann die Antriebskomponenten beanspruchen, es kann zur Materialermüdung und/oder zum Blockieren/Klemmen kommen, was dazu führen kann, dass das Tor (der Vorhang) im Feuerschutzfall verzögert reagiert, mithin versagt. Hier setzt die Erfindung ein.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen anzugeben, mit denen die Sicherheit bei Feuerschutztor- und/oder -vorhangeinrichtungen verbessert wird; insbesondere sollen Materialbeanspruchung und/oder Versagensrisiken bei Feuerschutztor- und/oder -vohangeinrichtungen reduziert werden. Diese Aufgabe wird durch eine Getriebeanordnung nach Anspruch 1 gelöst. Zwischen dem mit einem Schneckenrad verbindbaren Abtrieb, an welchem die Torwelle respektive Vorhangwelle anordbar ist, und dem Abtrieb ist demnach ein Planetengetriebe angeordnet. Das abtriebsseitige Planetengetriebe schafft eine Untersetzung, wodurch eine mechanische Entlastung der Verzahnung zwischen Schneckenrad und Schneckenwelle erreicht wird. Ausgehend von dem Antrieb ist das Planetengetriebe dem antriebsseitigen Schneckenradgetriebe nachgeschaltet. Gemäß einer Variante kann vorgesehen sein, dass das Planetengetriebe dem Schneckenradgetriebe vorgeschaltet ist (ausgehend von dem Antrieb). Die Anordnung der Getriebestufen, d. h. Schneckenradgetriebestufe und Planetengetriebestufe, ist rückdrehend konzipiert, so dass das Getriebe im Feuerschutz-Fall (etwa bei einem Brand) fliehkraftbedingt mittdreht.
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Bevorzugt kann ein Sonnenrad des Planetengetriebes mit dem Schneckenrad drehfest verbunden sein. Ein Planetenträger des Planetengetriebes kann mit dem Abtrieb drehfest verbunden sein. Die Planetenräder können in einem Hohlrad respektive in einer Verzahnung geführt werden, welche in dem Gehäuse der Getriebeanordnung angeordnet ist. Der Abtrieb kann eine, insbesondere an einem Planetenträger angeordnete, Hohlwelle umfassen, in der die Torwelle drehfest anordbar ist. Die Torwelle kann mittels einer Verzahnung oder mittels einer Passfeder in der Hohlwelle befestigt sein.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Getriebeanordnung ein Gehäuse. In dem Gehäuse können das Schneckenrad, die Schneckenwelle und das Planetengetriebe, insbesondere ein Planetenträger mit einem oder mehreren Planetenrädern, gelagert sein. Das Gehäuse kann einen Vorbau umfassen, in dem das Planetengetriebe, insbesondere der Planetenträger, teilumfänglich oder vollumfänglich, angeordnet ist. Der Vorbau kann eine im Wesentlichen zylindrische Form aufweisen.
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Maßnahmen, mit denen die Sicherheit bei Feuerschutztoreinrichtungen und -vorhangeinrichtungen verbessert wird, ergeben sich ferner durch einen Feuerschutz-Aufsteckantrieb für ein Feuerschutztor oder einen Feuerschutzvorhang nach Anspruch 6. Der Feuerschutzaufsteckantrieb ist durch eine hierin beschriebene Getriebeanordnung gekennzeichnet. Bevorzugt kann in oder an dem Feuerschutz-Aufsteckantrieb zumindest eine Bremse vorgesehen sein, insbesondere eine Fliehkraftbremse. Zweckmäßigerweise sind mehrere Bremsen vorgesehen, beispielsweise zwei Bremsen. Es kann eine Positioniereinheit zum Bestimmen/Erfassen der Endlagen des Tors/Vorhangs vorgesehen sein. Damit eine beengte Einbausituation nicht zum Verzicht auf sicherheitsrelevante Komponenten führt, ist es ein besonderer Vorteil, wenn eine lineare Anordnung von Motor und Getriebeanordnung vorgesehen ist, sowie etwaiger weiterer Antriebs-Komponenten, wie etwa Bremsen.
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Maßnahmen, mit denen die Sicherheit bei Feuerschutztoreinrichtungen und -vorhangeinrichtungen verbessert wird, ergeben sich ferner durch ein Feuerschutztor nach Anspruch 10 und durch einen Feuerschutzvorhang nach Anspruch 13. Das Feuerschutztor (Feuerschutzvorhang) umfasst einen mit einer Antriebseinrichtung betätigbaren Torpanzer (Vorgang) und eine Antriebseinrichtung, welche einen hierin beschriebenen Feuerschutz-Aufsteckantrieb umfasst. Es ist von Vorteil, wenn die durch die Antriebswelle des Motors des Feuerschutz-Aufsteckantriebs bestimmte Richtung zu der durch die Torwelle (Vorhangwelle) bestimmten Richtung im Wesentlichen senkrecht verläuft. Zur sicheren Wandmontage kann eine Konsole vorgesehen sein, an der Feuerschutz-Aufsteckantrieb angeordnet ist. Die Konsole trägt beispielsweise ein Gehäuse einer Getriebeanordnung des Feuerschutz-Aufsteckantriebs. Es ergibt sich so auch bei mehreren sicherheitsrelevanten Komponenten des Antriebs (Bremsen, Schalter, Steuereinrichtungen) ein geringer Platzbedarf und somit mehr Bauraum für sicherheitsrelevante Komponenten.
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Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel einer Getriebeanordnung eines Feuerschutztors dargestellt ist. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können mit anderen Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
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Figurenliste
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In der Zeichnung zeigen
- 1 ein Feuerschutztor mit Getriebeanordnung in perspektivischer Ansicht und
- 2 eine Getriebeanordnung in perspektivischer Ansicht, teilweise geschnitten.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Eine perspektivische Ansicht eines kraftbetätigten Feuerschutztors 1 kann der 1 entnommen werden. Das Tor 1 umfasst einen auf einer Torwelle 2 aufwickelbaren Torpanzer 3, der aus mehreren Sektionen 4 gebildet ist. Im Feuerschutzfall schließt das Tor 1 selbsttätig, auch ohne elektrischen Strom, etwa in dem sich das Tor 1 gewichtskraftbedingt absenkt. Damit das Tor 1 nicht unkontrolliert fällt, ist eine (Fliehkraft-)Bremse 5 vorgesehen. Der Feuerschutzfall tritt ein bei einem Brand ein oder bei einer Übung oder bei einer Sicherheitsüberprüfung des Tors 1. Nach dem Feuerschutzfall kann das geschlossene Tor 1 mit dem motorbetriebenen Antrieb 6 wieder geöffnet werden.
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Im Torbetrieb ohne Feuerschutzfall, d. h. beim standardmäßigen Öffnen/Schließen des Tors 1, bildet eine umschaltbare Universalbremse 7 eine Feststelleinrichtung. Mit einer Umschaltung können folgende Funktionen realisiert werden: Bei einem „Einrichtbetrieb“ kann etwa während einer Baustellenphase mit der Bremse ein Betrieb erreicht werden, der einem „normalen“ Torbetrieb entspricht. Bei einem „Feuerschutzbetrieb“ wird gewährleistet, dass die Universalbremse 7 im Feuerschutzfall (Brandmelder-Signal) den Schließvorgang des Tors 1 durch Gewichtkraft ermöglicht. Mit einem integrierten Schalter können beide Funktionen in der Torsteuerung ausgewertet werden.
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Der auf einer Konsole 24 angeordnete Torantrieb 6 umfasst eine Getriebeanordnung 8 mit einem Schneckenradgetriebe 9, so dass zwischen der Richtung, die durch die Torwelle 2 festgelegt wird (x) und der Richtung, die durch die Antriebswelle 10 des Motors 11 festgelegt wird (y), ein (nahezu) rechter Winkel eingeschlossen wird. Durch diese Bauweise beansprucht die Antriebseinrichtung 6, umfassend: Motor 11, Getriebe 8 und weitere Komponenten wie Bremsen (5, 7), Steuerung, etc., nur wenig Bauraum seitlich neben dem Torpanzer 3.
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Das geöffnete und für den Feuerschutzfall in Bereitschaft befindliche Tor 1 übt eine mechanische Dauerbelastung auf die Getriebeanordnung 8 des Torantriebs 6 aus. Insbesondere Schneckenrad 12 respektive Schneckenwelle 13 des Schneckenradgetriebes 9 der Getriebeanordnung 8 werden belastet. Eine Entlastung dieser Getriebekomponenten (12, 13, Schneckenradgetriebe 9) ergibt sich durch ein vorgeschaltetes Planetengetriebe 14, welches in der 2 detaillierter abgebildet ist.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Getriebeanordnung 8 gemäß 1, wobei die Ansicht gemäß 2 bereichsweise als Schnittansicht dargestellt ist. Zwischen Antriebsseite 15 und Abtriebsseite 16 ein zweistufiges Getriebe vorgesehen, umfassend eine Schneckenradgetriebe 9 und ein Planetengetriebe 14. Das Planetengetriebe 14 ist auf der Abtriebsseite 16 angeordnet, das Schneckenradgetriebe 9 auf der Antriebsseite 15. Ausgehend von der Antriebsseite 15 umfasst die Getriebeanordnung 8 ein Schneckenradgetriebe 9 mit einem nachgeschalteten Planetengetriebe 14 in einem gemeinsamen Getriebegehäuse 17. Durch einen Gesamtwirkungsgrad von beispielsweise 80% ist das Schließen des Tors 1 im Feuerschutzfall durch Gewichtskraft möglich. Der Antrieb 6 einschließlich der dargestellten Getriebeanordnung 8 fungiert direkt als Lagerstelle, hierdurch ist eine kompakte Bauform der Toranlage (1, 6, 8, 24) möglich.
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Gemäß 2 umfasst das Planetengetriebe 14 ein Sonnenrad 18 und mehrere (hier drei) Planetenräder 19. Das Sonnenrad 18 ist mit dem Schneckenrad 12 des Schneckenradgetriebes 9 drehfest verbunden. Die Planetenräder 19 sind an einem Planetenträger 20 angeordnet und werden in einer Verzahnung 21 (Hohlrad) im Gehäuse 17 geführt. An dem Planetenträger 20 ist eine Hohlwelle 22 angeordnet, in die die Torwelle 2 drehfest einsteckbar ist. Die Schneckenwelle 13 bildet die Antriebsseite 15 der Getriebeanordnung 8 und die Hohlwelle 22 die Abtriebsseite 16. Das abtriebsseitige Planetengetriebe 14 ist im Wesentlichen in einem zylindrischen Vorbau 23 des Gehäuses 17 angeordnet.
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Die Geschwindigkeitsregelung im Feuerschutzfall erfolgt durch eine in die Antriebsanordnung 6 integrierte Fliehkraftbremse 5. Dies ermöglicht im Feuerschutzfall respektive im Brandfall einen Schließvorgang des Tors 1 mit kontrollierter Geschwindigkeit.
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In dem Getriebe 8 kann ferner eine (in den Figuren nicht dargestellte) Positioniereinheit für die Einstellung der Endlagen des Tors 1 vorgesehen sein. Das Positionsbestimmen der Positioniereinheit kann mechanisch erfolgen, etwa über Endschalternocken, und/oder elektronisch, etwa über einen digitalen Absolutwertgeber.
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Die in 2 dargestellte Getriebeanordnung 8 kann auch mit einem in den 1 und 2 nicht dargestellten Feuerschutz-Vorhang betrieben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tor
- 2
- Torwelle
- 3
- Torpanzer
- 4
- Sektion
- 5
- (Fliehkraft-)Bremse
- 6
- Antrieb
- 7
- (Universal-)Bremse
- 8
- Getriebeanordnung
- 9
- Schneckenradgetriebe
- 10
- Antriebswelle
- 11
- Motor
- 12
- Schneckenrad
- 13
- Schneckenwelle
- 14
- Planetengetriebe
- 15
- Antriebsseite
- 16
- Abtriebsseite
- 17
- Gehäuse
- 18
- Sonnenrad
- 19
- Planetenrad
- 20
- Planetenträger
- 21
- Verzahnung (Hohlrad)
- 22
- Hohlwelle
- 23
- Vorbau
- 24
- Konsole
- x
- Richtung
- y
- Richtung