DE202016105132U1 - Bogie-Fahrwerk - Google Patents
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Abstract
Bogie-Fahrwerk mit einem Achsträger (1) an dem ein erster und ein zweiter Pendelarm (2, 3) pendelnd gelagert sind, wobei am ersten und am zweiten Pendelarm jeweils wenigstens zwei Räder mit Felgen (4–6) montiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer Felge (4) des ersten Pendelarms (2) ein Zahnkranz (11) gehaltert ist und auf dem ersten Pendelarm ein Hilfsantrieb (9) mit einem Antriebsritzel (10) befestigt ist, wobei der Hilfsantrieb zwischen einer ersten Stellung, in der das Antriebsritzel (10) mit dem Zahnkranz (11) in Eingriff steht und einer zweiten Stellung in der das Antriebsritzel (10) außer Eingriff mit dem Zahnkranz (11) steht, verstellbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bogie-Fahrwerk mit einem Achsträger an dem ein erster und ein zweiter Pendelarm pendelnd gelagert sind, wobei am ersten und am zweiten Pendelarm jeweils wenigstens zwei Räder mit Felgen montiert sind.
- Bogie-Fahrwerke werden oftmals auch als Doppelachsaggregate oder Pendelaggregate bezeichnet. Der Hauptvorteil besteht in einer erhöhten Standsicherheit und einem geringeren Bodendruck. Außerdem können die Reifen auch bei einem sehr unebenen Gelände den Bodenkontakt halten, sodass derartige Fahrwerke beispielsweise bei Forstfahrzeugen, insbesondere Rückeanhängern, genutzt werden, welche oftmals Baumstümpfe oder Erdhügel überfahren müssen. Bedingt durch die hohe Ausgleichsfähigkeit von Bogie-Fahrwerken, ist immer eine ausreichende Fahrstabilität gegeben.
- Wenngleich einzelne oder alle Räder eines Bogie-Fahrwerks üblicherweise angetrieben sind, kann es bei schwierigen Verhältnissen (steil, sumpfiger Boden) zu Traktionsproblemen kommen.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Erhöhung der Traktion bei Bogie-Fahrwerken anzugeben.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
- Beim erfindungsgemäßen Bogie-Fahrwerk sind an einem Achsträger ein erster und ein zweiter Pendelarm pendelnd gelagert, wobei am ersten und am zweiten Pendelarm jeweils wenigstens zwei Räder mit Felgen montiert sind. Des Weiteren ist an wenigstens einer Felge des ersten Pendelarms ein Zahnkranz gehaltert und auf dem ersten Pendelarm ist ein Hilfsantrieb mit einem Antriebsritzel befestigt, wobei der Hilfsantrieb zwischen einer ersten Stellung, in der das Antriebsritzel mit dem Zahnkranz in Eingriff steht und einer zweiten Stellung in der das Antriebsritzel außer Eingriff mit dem Zahnkranz steht, verstellbar ist.
- Der erfindungsgemäße Hilfsantrieb kann zur Erhöhung der Traktion bei besonders schwierigen Verhältnissen zugeschaltet werden. Ein solcher Hilfsantrieb ist außerdem relativ günstig und kann ohne größere Umbaumaßnahmen auch an bestehenden Bogie-Fahrwerken nachgerüstet werden. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Der Hilfsantrieb kann insbesondere schwenkbar oder verschiebbar (zwischen der ersten und zweiten Stellung) auf dem ersten Pendelarm gehaltert werden, wodurch eine einfache Montage ermöglicht wird. Es hat sich weiterhin als zweckmäßig herausgestellt, wenn das Antriebsritzel eine Antriebsritzel-Achse und der Zahnkranz eine Zahnkranz-Achse aufweisen, die in der ersten und der zweiten Stellung parallel zueinander ausgerichtet sind. Der Hilfsantrieb kann insbesondere als hydraulischer oder elektrischer Motor ausgebildet werden.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wirkt der Hilfsantrieb mit einem Federelement zusammen, das den Hilfsantrieb in die zweiter Stellung drängt, wobei vorzugsweise Einstellmittel zur Veränderung der Federkraft des Federelements vorgesehen sind. Durch das Federelement kann der Hilfsantrieb auf mechanische Weise außer Eingriff mit dem Zahnkranz gebracht werden. Des Weiteren kann der Hilfsantrieb mit einem ansteuerbaren Verstellmechanismus zur Verstellung des Hilfsantriebs zumindest von der zweiten in die erste Stellung zusammenwirken, wobei der Verstellmechanismus vorzugsweise durch einen hydraulischen, elektrischen oder pneumatischen Arbeitszylinder gebildet wird. Durch die Kombination des Verstellmechanismus und des Federelements ist sichergestellt, dass der Hilfsantrieb bei inaktivem Verstellmechanismus durch das Federelement in die zweite Stellung gebracht wird.
- Der Zahnkranz kann direkt oder unter Zwischenschaltung eines Befestigungsringes mit der Felge drehfest verschweißt oder verschraubt werden. Auch kann im Bereich wenigstens einer Felge eine Betriebs- und/oder Feststellbremse (Bremszylinder) montiert sein.
- Selbstverständlich kann im Rahmen der Erfindung auch am zweiten Pendelarm ein weiterer Hilfsmotor mit einem weiteren Antriebsritzel vorgesehen werden, wobei das weitere Antriebsritzel mit einem zugehörigen Zahnkranz zusammenwirkt, der an einer der am zweiten Pendelarm gehalterten Felgen befestigt ist.
- Schließlich ist die Erfindung auch auf ein Forstfahrzeug mit einem Bogie-Fahrwerk gemäß den obigen Merkmalen gerichtet.
- Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
- In der Zeichnung zeigen
-
1 eine dreidimensionale Darstellung des erfindungsgemäßen Bogie-Fahrwerks, -
2 eine dreidimensionale Darstellung des Hilfsantriebs aus einer ersten Perspektive und -
3 eine dreidimensionale Darstellung des Hilfsantriebs aus einer zweiten Perspektive. -
1 zeigt ein Bogie-Fahrzeug, wie es insbesondere bei landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Fahrzeugen zum Einsatz kommen kann. Es besteht im Wesentlichen aus einem Achsträger1 an dem ein erster und ein zweiter Pendelarm2 ,3 pendelnd gelagert sind, wobei am ersten und am zweiten Pendelarm jeweils wenigstens zwei Räder (nicht dargestellt) mit Felgen4 ,5 ,6 ,7 montiert sind. Die beiden Pendelarme2 ,3 sind dabei um eine Pendelachse8 schwenkbar am Achssträger1 montiert. Jede Felge ist über einen zugehörigen Achsstummel mit dem jeweiligen Pendelarm verschweißt oder anderweitig an diesem befestigt. - Auf dem ersten Pendelarm
2 ist weiterhin ein Hilfsantrieb9 mit einem Antriebsritzel10 befestigt, der in den2 und3 näher dargestellt ist. Das Antriebsritzel10 wirkt mit einem Zahnkranz11 zusammen, der drehfest mit der Felge4 verbunden ist. Hierfür kann an der Felge beispielsweise ein nicht näher dargestellter Befestigungsring angeschweißt sein, an dem der Zahnkranz11 angeschraubt ist. Der Zahnkranz ist dabei so montiert, dass seine Zahnkranz-Achse11a mit der Drehachse der verbundenen Felge4 zusammenfällt. Der Hilfsantrieb9 ist zwischen einer ersten Stellung, in der das Antriebsritzel10 mit dem Zahnkranz11 in Eingriff steht (1 ) und einer zweiten Stellung in der das Antriebsritzel10 außer Eingriff mit dem Zahnkranz11 steht, verstellbar, insbesondere verschwenkbar. - Um den Hilfsantrieb
9 zwischen den beiden Stellungen zu verstellen, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Schwenkeinrichtung14 vorgesehen, die im Folgenden anhand der2 und3 näher erläutert wird. - Der Hilfsantrieb
9 weist einen hydraulischen oder elektrischen Motor12 auf, an dessen Motorwelle das Antriebsritzel10 befestigt ist. Der Hilfsantrieb9 ist auf der Schwenkeinrichtung14 befestigt, die ein Schwenken des Hilfsantriebs9 um eine Schwenkachse13 zwischen der ersten und zweiten Stellung ermöglicht. Die Schwenkeinrichtung weist eine Basisstruktur14a auf, die auf dem ersten Pendelarm beispielsweise mittels Schrauben14b ,14c befestigt ist und mit zwei Befestigungslaschen14d ,14e ausgebildet ist. Der Hilfsantrieb9 ist auf einer Schwenkstruktur14f mittels Schrauben14g ,14h ,14i befestigt, die seitliche Flansche14j ,14k aufweist, die mittels eines Drehlagers14l in Richtung des Doppelpfeils15 (2 ) schenkbar an den Befestigungslaschen14d ,14e gehaltert sind. Die Schwenkeinrichtung14 ist dabei so ausgerichtet, dass die Antriebsritzel-Achse10a des Antriebsritzels10 sowohl in der ersten als auch in der zweiten (Schwenk-)Stellung parallel zur Zahnkranz-Achse11a des Zahnkranzes11 ausgerichtet ist. - Die Schwenkbewegung des Hilfsantriebs wird zum einen durch einen als hydraulischer, elektrischer oder pneumatischer Arbeitszylinder ausgebildeten Verstellmechanismus
16 und zum anderen durch einen Federelement17 realisiert. Die Betätigung des Arbeitszylinders erfolgt über einen Druckmittelanschluss16a . Das Federelement wirkt auf die Schwenkstruktur14f (an welcher der Hilfsantrieb9 befestigt ist) derart ein, dass der Hilfsantrieb9 in die zweiter Stellung gedrängt wird, in der das Antriebsritzel10 nicht mehr in Eingriff mit dem Zahnkranz11 steht. Eine Betätigung des Arbeitszylinders führt dazu, dass der Hilfsantrieb9 mit seinem Antriebsritzel um die Schwenkachse13 gegen die Kraft der Feder geschwenkt wird, bis das Antriebsritzel10 in kämmenden Eingriff mit dem Zahnkranz11 kommt (erste Stellung). Sobald der Arbeitszylinder drucklos geschaltet wird bzw. in Gegenrichtung aktiviert wird, schwenkt der Hilfsantrieb mittels des Federelements17 in die zweite Stellung, in der das Antriebsritzel10 nicht mehr in Eingriff mit dem Zahnkranz11 steht. - Um die Federkraft des Federelements einstellen zu können, sind Einstellmittel
18 zur Veränderung der Federkraft des Federelements vorgesehen. Das Federelement17 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel um eine Welle (nicht sichtbar) montiert, die sich zwischen den beiden Flanschen14j ,14k erstreckt. Das Einstellmittel18 wird durch ein von außen zugängliches Rad gebildet, mit dem die Feder auf der Welle zu Veränderung der Federkraft tordiert werden kann. Mit einem Stoppelement19 kann, die gewünschte Stellung des Einstellmittels18 fixiert werden. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist gemäß
1 auch am zweiten Pendelarm3 ein weiterer Hilfsantrieb20 mit einem weiteren Antriebsritzel21 vorgesehen, wobei das weitere Antriebsritzel21 mit einem zugehörigen Zahnkranz22 zusammenwirkt, der an der Felge6 befestigt ist. - Als weitere Option kann im Bereich wenigstens einer der Felgen
4 –7 eine Betriebs- und/oder Feststellbremse montiert sein. Vorzugsweise ist zumindest an einer Felge jedes Pendelarms2 ,3 eine Betriebs- und/oder Feststellbremse vorgesehen. - Das oben beschriebene Bogie-Fahrwerk kommt vorzugsweise bei einem Forstfahrzeug, insbesondere einem Forstanhänger zur Anwendung.
Claims (12)
- Bogie-Fahrwerk mit einem Achsträger (
1 ) an dem ein erster und ein zweiter Pendelarm (2 ,3 ) pendelnd gelagert sind, wobei am ersten und am zweiten Pendelarm jeweils wenigstens zwei Räder mit Felgen (4 –6 ) montiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer Felge (4 ) des ersten Pendelarms (2 ) ein Zahnkranz (11 ) gehaltert ist und auf dem ersten Pendelarm ein Hilfsantrieb (9 ) mit einem Antriebsritzel (10 ) befestigt ist, wobei der Hilfsantrieb zwischen einer ersten Stellung, in der das Antriebsritzel (10 ) mit dem Zahnkranz (11 ) in Eingriff steht und einer zweiten Stellung in der das Antriebsritzel (10 ) außer Eingriff mit dem Zahnkranz (11 ) steht, verstellbar ist. - Bogie-Fahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsantrieb (
9 ) schwenkbar oder verschiebbar zwischen der ersten und zweiten Stellung auf dem ersten Pendelarm (2 ) gehaltert ist. - Bogie-Fahrwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsritzel (
10 ) eine Antriebsritzel-Achse (10a ) und der Zahnkranz (11 ) eine Zahnkranz-Achse (11a ) aufweisen, wobei die Antriebsritzel-Achse in der ersten und der zweiten Stellung parallel zur Zahnkranz-Achse ausgerichtet ist. - Bogie-Fahrwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das der Hilfsantrieb (
9 ) durch einen hydraulischen oder elektrischen Motor gebildet wird. - Bogie-Fahrwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsantrieb (
9 ) mit einem Federelement (17 ) zusammenwirkt, das den Hilfsantrieb in die zweiter Stellung drängt. - Bogie-Fahrwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einstellmittel (
18 ) zur Veränderung der Federkraft des Federelements (17 ) vorgesehen ist - Bogie-Fahrwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsantrieb (
9 ) mit einem ansteuerbaren Verstellmechanismus (16 ) zur Verstellung des Hilfsantriebs zumindest von der zweiten in die erste Stellung zusammenwirkt. - Bogie-Fahrwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellmechanismus (
16 ) durch einen hydraulischen, elektrischen oder pneumatischen Arbeitszylinder gebildet wird. - Bogie-Fahrwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnkranz (
11 ) mit der Felge (4 ) drehfest verschweißt oder verschraubt ist. - Bogie-Fahrwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich wenigstens einer Felge (
4 ) eine Betriebs- und/oder Feststellbremse (23 ) montiert ist. - Bogie-Fahrwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch am zweiten Pendelarm (
3 ) ein weiterer Hilfsantrieb (20 ) mit einem weiteren Antriebsritzel (21 ) vorgesehen ist, wobei das weitere Antriebsritzel mit einem zugehörigen Zahnkranz (22 ) zusammenwirkt, der an einer der am zweiten Pendelarm (3 ) gehalterten Felgen (6 ) befestigt ist. - Forstfahrzeug mit einem Bogie-Fahrwerk gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
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Legal Events
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R153 | Extension of term of protection rescinded | ||
R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years | ||
R153 | Extension of term of protection rescinded |
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