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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Eingabe von Daten für eine Bearbeitungsmaschine nach der Gattung des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Bei heutigen Bearbeitungsmaschinen, insbesondere Werkzeugmaschinen, werden während des Betriebs Werkzeuge ausgetauscht. Nach einem Austausch müssen die das Werkzeug charakterisierenden Daten, die Werkzeugdaten, in die Bearbeitungsmaschine eingegeben werden. Darüber hinaus müssen auch Bearbeitungsdaten, die sich eventuell nach dem Austausch des Werkzeugs geändert haben oder die neu eingegeben werden sollen, in die Werkzeugmaschine eingegeben werden. Hierfür sind im Stand der Technik Eingabeeinheiten in Form eines Bildschirms oder einer Tastatur bekannt. Eine Bedienperson muss die Werkzeugdaten und/oder die Bearbeitungsdaten nach einem Tausch des Werkzeugs manuell über die Tastatur eingeben. Dies birgt die Gefahr in sich, dass bei der Eingabe fehlerhafte Werte eingegeben werden, die zu Fehlern in einem späteren Bearbeitungsprozess führen.
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Aus dem Stand der Technik sind auch Lösungen bekannt, bei denen mithilfe von Scannern Werkzeugdaten eingelesen werden und über eine RS232-Schnittstelle der Bearbeitungsmaschine zugeführt werden. Diese Dateneingabe ist auf bestimmte Maschinentypen begrenzt und die Daten werden dabei direkt in das Werkzeugmanagement der Bearbeitungsmaschine eingelesen. Eine Eingabe bei einem anderen Typ einer Bearbeitungsmaschine ist auf diese Weise nicht oder zumindest nicht ohne die Vornahme baulicher Änderungen möglich. Generell kann gesagt werden, dass die Direktübertragung von Werkzeugdaten in eine Maschinensteuerung mit einem sehr hohen Integrationsaufwand verbunden ist. Der hohe technische Aufwand führt zu hohen Kosten. In vielen Fällen ist der volle Funktionsumfang einer derartigen vollintegrierten Werkzeugidentifikation nicht erforderlich und wird seitens der Anwender nicht gewünscht.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Eingabe von Daten für eine Bearbeitungsmaschine sieht nun eine an eine Tastaturschnittstelle einer Eingabeeinrichtung der Bearbeitungsmaschine angepasste und anstelle einer Tastatur an die Tastaturschnittstelle anschließbare Recheneinrichtung vor, welche die Werkzeugdaten und/oder die Bearbeitungsdaten in eine Sequenz von Tastatureingaben umwandelt. Der große Vorteil einer solchen Recheneinrichtung ist es, dass sie bei unterschiedlichen Bearbeitungsmaschinen universell einsetzbar ist. Eine solche Recheneinrichtung simuliert gewissermaßen die manuelle Eingabe von Werkzeugdaten und/oder Bearbeitungsdaten, sie greift auf der Software-Oberfläche der Steuereinrichtung der Bearbeitungsmaschine an und muss nicht in das Werkzeugmanagement der Bearbeitungsmaschine eingreifen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht damit eine universelle, steuerungsunabhängige Möglichkeit, Werkzeugdaten automatisiert in eine Bearbeitungsmaschine einzugeben. Sie ermöglicht eine günstige Lösung für Anwender, die eine klassische Werkzeugidentifikation der eingangs beschriebenen Art, die mit hohen Kosten verbunden ist, nicht benötigen.
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Die Recheneinrichtung überträgt die Daten über die Eingabeeinrichtung an die Bearbeitungsmaschine gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform unidirektional. Es findet damit keine Rückübertragung von Daten von der Bearbeitungsmaschine an die Reicheneinrichtung statt. Eine solche Lösung ist auf technisch einfache und kostengünstige Weise realisierbar.
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Vorteilhafterweise umfasst die Recheneinrichtung wenigstens eine Schnittstelle zur Eingabe der Werkzeugdaten. Die Eingabe der Werkzeugdaten kann dabei auf die unterschiedlichste Art und Weise erfolgen. Rein prinzipiell könnten die Werkzeugdaten der Recheneinrichtung ebenfalls beispielsweise über eine Tastatur oder dergleichen mit einer allgemeinen " Werkzeugdateneingabe-Sprache" eingegeben werden, die unabhängig von der betroffenen Bearbeitungsmaschine ist und so für alle Bearbeitungsmaschinen universell einsetzbar ist.
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Eine sehr vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass an die wenigstens eine Schnittstelle eine RFID-Leseeinrichtung zum Einlesen der auf einem RFID-Tag gespeicherten Werkzeugdaten anschließbar ist. In diesem Fall sind die Werkzeugdaten auf dem RFID-Tag gespeichert und die RFID-Leseeinrichtung vermag diese Daten zu lesen und an die Recheneinrichtung weiterzugeben, in der sie dann in eine Sequenz von Tastatureingaben umgewandelt und an die Bearbeitungsmaschine übertragen werden. In diesem Fall können an sich bekannte Werkzeuge, die mit derartigen RFID-Tags ausgestattet sind, verwendet werden.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass an die wenigstens eine Schnittstelle ein Scanner zum Lesen der als Datamatrix-Code gespeicherten Werkzeugdaten anschließbar ist.
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Der Scanner ist beispielsweise ein Handscanner und mit seiner Hilfe werden die als Datamatrix auf dem Werkzeug, beispielsweise in Form eines Aufklebers, gespeicherten, dem Werkzeug zugeordneten Daten ausgelesen, in der Recheneinrichtung in eine Sequenz von Tastatureingaben umgewandelt und über die Eingabeeinrichtung an die Bearbeitungsmaschine übertragen.
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Dabei erfolgt die Datenkommunikation zwischen der Recheneinrichtung und der RFID-Leseeinrichtung oder dem Scanner vorzugsweise über eine serielle Kommunikation.
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Die Recheneinrichtung selbst ist vorteilhafterweise an einen Computer, insbesondere einen PC, anschließbar und sie ist mittels des Computers, insbesondere mittels des PCs, konfigurierbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Eingabe von Daten für eine Bearbeitungsmaschine und
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2 eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Eingabe von Daten für eine Bearbeitungsmaschine.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Eine Vorrichtung zur Eingabe von Werkzeugdaten ist in 1 schematisch dargestellt. Eine Bearbeitungsmaschine 100, beispielsweise eine Werkzeugmaschine, weist eine Eingabeeinrichtung 110 auf. Diese kann beispielsweise einen Bildschirm und eine Tastatur umfassen (nicht gezeigt). Die Daten zwischen der Bearbeitungsmaschine 100 und der Eingabeeinrichtung 110 werden bidirektional übermittelt. In der Bearbeitungsmaschine 100 werden unterschiedliche Werkzeuge eingesetzt. Ein Werkzeug 400 ist schematisch in 1 dargestellt. Nach Einbau eines solchen Werkzeugs 400 in die Bearbeitungsmaschine 100 müssen das Werkzeug charakterisierende Daten, nachfolgend kurz Werkzeugdaten genannt, in der Bearbeitungsmaschine 100 während des Bearbeitungsvorgangs berücksichtigt werden. Hierzu müssen die Werkzeugdaten eingegeben werden.
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Die Erfindung sieht nun eine Recheneinrichtung 200 vor, welche direkt an die Eingabeeinrichtung 110 der Bearbeitungsmaschine 100 anschließbar ist, beispielsweise über eine USB-Schnittstelle. Diese Recheneinrichtung wird insbesondere anstelle einer Tastatur an die USB-Schnittstelle angeschlossen und von der Eingabeeinrichtung 110 als Tastatur erkannt. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Recheneinrichtung 200 Werkzeugdaten in eine Sequenz von Tastatureingaben umwandelt. Die Recheneinrichtung 200 simuliert damit gewissermaßen die Tastatureingabe. Die Werkzeugdaten werden der Recheneinrichtung 200 übermittelt. Dies geschieht beispielsweise mittels eines RFID-Lesegeräts 300, welche die Daten von einem RFID-Tag an dem Werkzeug 400 drahtlos empfängt und an die Recheneinrichtung 200 weitergibt. Die Recheneinrichtung 200 kann einmalig mittels eines Computers 500, beispielsweise eines PCs, konfiguriert werden.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1. Insoweit wird auf das Vorstehende Bezug genommen. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 1 ist hier jedoch kein RFID-Lesegerät 300 vorgesehen, sondern ein Handscanner 310, welcher einen Datamatrix-Code, der an dem Werkzeug 400 angeordnet ist, liest. In diesem Datamatrix-Code sind die Werkzeugdaten gespeichert. Die Werkzeugdaten werden wiederum der Recheneinrichtung 200 zugeführt.
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Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen Vorrichtungen besteht darin, dass sie sehr günstig realisierbar sind. Die Datenübertragung von der Recheneinrichtung 200 zu der Eingabeeinrichtung 110 der Bearbeitungsmaschine erfolgt unidirektional, d. h. es werden nur Daten von der Recheneinrichtung 200 an die Bearbeitungsmaschine 100, nicht jedoch Daten von der Bearbeitungsmaschine 100 an die Recheneinrichtung 200 übertragen.
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Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtungen besteht darüber hinaus auch darin, dass sie universell bei unterschiedlichen Bearbeitungsmaschinen einsetzbar sind, da sie eine Tastatureingabe simulieren. Da Tastaturen heute üblicherweise durch USB-Ports an die Eingabeeinrichtung 110 anschließbar sind, ist vorteilhafterweise vorgesehen, die Recheneinrichtung 200 ebenfalls über einen USB-Port an die Eingabeeinrichtung 110 anzuschließen, wie vorstehend beschrieben. Die Werkzeugdaten werden dann in eine Sequenz von Eingaben, beispielsweise " Werkzeuglänge" → TAB → "Werkzeugname" → TAB → "Radius" oder "Werkzeugname" → Pfeil Rechts → "Radius" → Pfeil Rechts → "Werkzeuglänge" eingegeben.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass diese Lösung nicht in die Steuerung der Werkzeugmaschine selbst und damit auch nicht in das Werkzeugmanagement der Bearbeitungsmaschine eingreift. Vielmehr wird über die Eingabeeinrichtung 110, also Software-seitig eingegriffen.