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Die Erfindung betrifft eine Mülltonne mit wenigstens einem Sensor zur Gewichtsmessung und mit wenigstens einer Kommunikationseinrichtung zur Übertragung der vom Sensor gemessenen Werte an wenigstens eine externe Kommunikationseinrichtung.
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Zur Abfallsammlung wird bekanntermaßen der anfallende Abfall in Haushalten oder in Betrieben in Mülltonnen gesammelt und zu festgelegten Zeiten zur Abholung in den Mülltonnen bereitgestellt bzw. von Mitarbeitern des entsprechenden Entsorgungsunternehmens zu einem Abfallsammelfahrzeug (ASF) gebracht und in das ASF eingebracht.
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Das ASF nimmt dabei den Inhalt der entleerten Mülltonnen in einem Sammelbehälter auf und verpresst ihn darin. Dadurch wird der eingesammelte Müll möglichst platzsparend gelagert und es kann eine möglichst große Menge Müll in einer Sammeltour des ASF eingesammelt werden. Problematisch bei aus dem Stand der Technik bekannten Systemen ist dabei, dass das Abfallsammelfahrzeug in der Regel mit einer verhältnismäßig großen Kraft bzw. verhältnismäßig häufig den eingesammelten Abfall verpresst und dabei nicht berücksichtigt, ob in der aktuellen Sammeltour nicht beispielsweise eine geringere Kraft bzw. weniger häufiges Verpressen zum Komprimieren des gesamten in der Sammeltour anfallenden Abfalls hinreichend wäre. Hiermit werden unter Umständen übermäßig große Kräfte bzw. zu häufige Pressvorgänge zum Verpressen des Mülls eingesetzt, was mit einem entsprechend nachteilig hohen Energieverbrauch einhergeht. Für eine bessere Planung der Sammeltour des ASF bzw. die dabei durchzuführenden Verpressvorgänge wäre es daher wünschenswert, die Masse des bereitgestellten bzw. abzuholenden Abfalls im Voraus zu kennen. Dadurch könnte bereits zu Beginn einer Sammeltour der für die Gesamtmasse erforderliche Einsatz des Verdichtungsmechanismus optimal energiesparend und materialschonend eingestellt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Mülltonne bereitzustellen, die das Gewicht des in ihr enthaltenen Abfalls ermittelt und beispielsweise an eine Einsatzzentrale des Entsorgungsunternehmens oder einen anderen sinnvollen Empfänger senden kann, so dass der Einsatz des Verdichtermechanismus des ASF optimal auf die bei einer Sammeltour anfallende Abfallmenge eingestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Mülltonne mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, mit wenigstens einem Sensor zur Gewichtsmessung bzw. mit wenigstens einem Gewichtsmessungssensor und mit wenigstens einer Kommunikationseinrichtung zur Übertragung der vom Sensor gemessenen Werte an eine externe Kommunikationseinrichtung. Vorteilhafte Ausbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Der Sensor muss dabei lediglich mittelbar oder unmittelbar das Gewicht des in der Mülltonne befindlichen Abfalls messen zu können. Er kann in oder an der Mülltonne vorgesehen sein und ggf. mittels entsprechender Einrichtungen das Gewicht des Abfalls und/oder der gesamten Mülltonne samt Abfall erfassen. Entsprechende Sensoren sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, so dass der Fachmann ohne Weiteres einen passenden Sensor zur Ausführung der Erfindung auswählen kann.
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In einer bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Mülltonne zur Gewichtsmessung während eines Bewegens der Mülltonnen und/oder während einer Schräglage der Mülltonne ausgelegt ist. Zum Erkennen einer Schräglage oder eines Bewegens der Mülltonne können entsprechend zusätzliche Sensoren vorgesehen sein. Erfolgt die Gewichtsmessung während eines Bewegens der Mülltonnen so kann dies beispielsweise während des Bewegens der Mülltonne von einem Stellplatz zu einem Abholplatz beispielsweise am Straßenrand erfolgen. Damit wäre sichergestellt, dass die Gewichtsmessung dann erfolgt, wenn die Mülltonne kurz vor der Entleerung bzw. maximal gefüllt ist. Entsprechendes gilt für die Gewichtsmessung während einer Schräglage der Mülltonne. Bekannte Mülltonnen sind dazu ausgelegt, in einem stationären Zustand vertikal angeordnet zu sein, während sie zum Verfahren bzw. Bewegen in eine Schräglage gebracht werden können und dann beispielsweise über zwei Rollen abgerollt werden. Daher ermöglicht die Gewichtsmessung während einer Schräglage der Mülltonne wie auch die Gewichtsmessung während eines Bewegens der Mülltonne eine Erfassung des Mülltonnengewichts kurz vor der Entleerung der Mülltonne bzw. in einem maximal gefüllten Zustand der Mülltonne.
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Es ist denkbar, dass die Mülltonne wenigstens zwei Räder und/oder wenigstens eine Achse umfasst, und/oder dass ein Energiespeicher vorgesehen ist. In einer besonders bevorzugten Ausführung kann dabei vorgesehen sein, dass der Sensor an der Achse vorgesehen ist. Der Sensor kann dabei die Biegung der Achse erfassen, welcher direkt abhängig vom Gewicht der Mülltonne und damit von der Menge des darin befindlichen Mülls ist. Wird der Sensor dabei so beispielsweise an der Achse angeordnet, dass er bei einer Drehung der Achse während des Verfahrens der Mülltonne der achsentypischen zyklischen Belastung der Achse ausgesetzt ist, so kann der gleiche Sensor, der zur Gewichtsmessung verwendet wird auch zur insbesondere gleichzeitigen Erfassung der Drehung der Achse genutzt werden. Damit kann vorteilhaft die Verwendung mehrerer unabhängiger Sensoren zur Messung des Gewichts und zur Feststellung des Verfahrens der Mülltonne oder einer Schräglage der Mülltonne mit den damit einhergehenden Kostennachteilen entfallen.
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In einer bevorzugten Ausführung kann dabei vorgesehen sein, dass der Sensor einen Dehnungsmessstreifen umfasst. Dieser kann beispielsweise auf die Oberfläche der Achse angebracht werden, insbesondere in einem axial mittleren Bereich der Achse und dazu eingerichtet sein, das Gewicht der Mülltonne in Abhängigkeit von der Durchbiegung der Achse zu ermitteln.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass eine Energieversorgungseinrichtung zur Energieversorgung des Sensors und/oder der Kommunikationseinrichtung vorgesehen ist. In besonders bevorzugter Ausführung kann die Energieversorgungseinrichtung dabei einen Generator umfassen, der mit den Rädern der Mülltonne zur Energieumwandlung gekoppelt ist. Damit kann die Mülltonne unabhängig von äußeren Energiequellen betrieben werden, indem die Räder der Mülltonne in Drehung versetzt werden, was wiederum den Generator dreht und zur Stromerzeugung führt. Dies ist beispielsweise beim Verfahren der Mülltonne zum Abholplatz der Fall. Da wie oben geschildert die Mülltonne in der Regel in einem gefüllten Zustand zum Abholplatz verfahren wird, kann so auch sichergestellt werden, dass die Gewichtsmessung in einem möglichst maximal gefüllten Zustand der Mülltonne erfolgt und somit möglichst genaue bzw. aktuelle Informationen über den Füllstand der Mülltonne übermittelt werden. Zur genaueren Erfassung des Füllstands der Mülltonne kann daher bevorzugt vorgesehen sein, dass die Kommunikationseinrichtung Daten während oder nach der Energieumwandlung des Generators überträgt und/oder dass die Kommunikationseinrichtung Daten während oder vor dem Annähern eines Abfallsammelfahrzeugs an die Mülltonne überträgt. Damit kann möglichst einfach sichergestellt werden, dass das Abfallsammelfahrzeug korrekte bzw. aktuelle Informationen zu den Füllständen der von ihm eingesammelten Mülltonnen erhält. Die Kommunikationseinrichtung der Mülltonne kann hierbei Informationen darüber empfangen oder enthalten, wann sich ein Abfallsammelfahrzeug zur Entleerung der Mülltonne nähert. Die Kommunikationseinrichtung kann hierzu entsprechende Datenspeicher und/oder Regler umfassen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationseinrichtung Daten an die externe Kommunikationseinrichtung wenigstens einer zweiten Mülltonne überträgt. Damit können mehrere Mülltonnen miteinander kommunizieren und ein entsprechendes Kommunikationsnetz bilden, wodurch insbesondere in Gebieten mit großer Mülltonnendichte die Kommunikation zwischen den einzelnen Mülltonnen bzw. anderen sinnvollen Empfängern vereinfacht ist. Weitere Einzelheiten und Vorteile sind anhand der einzelnen 1 dargestellt.
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Das Ausführungsbeispiel der 1 zeigt dabei eine Mülltonne 1 mit einem Sensor 2 zur Gewichtsmessung und mit einer Kommunikationseinrichtung 3 zur Übertragung der vom Sensor 2 gemessenen Werte an eine nicht gezeigte externe Kommunikationseinrichtung 6, welche an einer anderen Mülltonne, einem Abfallsammelfahrzeug oder einem sonstigen externe Objekt vorgesehen sein kann. Der sich aus der Gewichtsmessung ergebende Wert kann über die externe Kommunikationseinrichtung 6 oder auch direkt von der Kommunikationseinrichtung 2 an eine dazu geeignete Empfangsstelle beispielsweise bei einem Entsorgungsunternehmen gesendet werden. Die Verbindung kann hierbei über Mobilfunk, CB-Funk, Bluetooth oder einen anderen drahtlosen Kommunikationsweg erfolgen.
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Es sind auch Ausführungen denkbar, bei denen die gemessenen Messwerte bzw. der gemessene Messwert auch an die jeweils örtlich nächstgelegene bzw. nahestehende Mülltonne 1 übermittelt werden. Dazu können die Mülltonnen 1 nach Art eines elektronischen Schwarms organisiert sein, indem die Bereitstellung der Daten von Mülltonne 1 zu Mülltonne 1 automatisch organisiert wird und indem nur eine Mülltonne 1 in diesem Schwarm alle gesammelten Messwerte an die Empfangsstelle des Entsorgungsunternehmens sendet.
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Zur Energieversorgung der elektronischen Einrichtungen an den einzelnen Mülltonnen 1 kann an einem oder mehreren der Räder 11 der Mülltonne 1 eine Energieversorgungseinrichtung 4 mit einem Dynamo bzw. einem Generator 5 vorgesehen sein, der jede Drehbewegung des Rades 11 bzw. der Räder 11 zur Erzeugung von elektrischer Energie nutzt. Zusätzlich kann auch ein geeigneter Energiespeicher z. B. ein Kondensator vorgesehen sein.
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Die Daten bzw. Messwerte können entweder selbständig übertragen werden, wenn die Mülltonne 1 bewegt worden ist und dadurch ausreichend Energie verfügbar ist oder die Daten können auch zu einem günstigen Zeitpunkt von der Empfangsstelle angefordert werden.