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Die Erfindung betrifft ein System zur automatisierten Verarbeitung von Datensätzen, die in unterschiedlichen Datenformaten vorliegen.
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Hierbei kann es sich bspw. um Bestelldatensätze für die Produktion von Bankkarten handeln, die von verschiedenen Systemen übermittelt werden und somit an einer Bestelldatenverarbeitungseinheit, die diese Bestelldaten verarbeitet, in unterschiedlichen Datenformaten vorliegen. Das erfindungsgemäße System kann jedoch auch beim Verarbeiten anderer Datensätze, die in unterschiedlichen Datenformaten vorliegen, Anwendung finden.
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Problematisch bei Datensätzen, die in unterschiedlichen Datenformaten vorliegend ist, dass diese zwar den nötigen Informationsgehalt für die weitere Verarbeitung aufweisen, die weitere Verarbeitung jedoch häufig nicht automatisiert durchgeführt werden kann, da die Datenstruktur der Eingangsdatensätze von der Verarbeitungseinheit nicht automatisch interpretiert werden kann, sodass es nicht möglich ist, den Informationsgehalt der Eingangsdaten automatisch festzustellen. Häufig ist es notwendig, Datenfelder in den Eingangsdaten hinsichtlich ihres Informationsgehalts zu interpretieren, diesen Informationsgehalt in ein anderes Datenformat umzuwandeln, das sodann von der sich anschließenden Verarbeitungseinheit verarbeitet werden kann.
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Problematisch ist insbesondere die Situation, in der der Eingangsschnittstelle einer Verarbeitungseinheit Datensätze in einem bisher nicht bekannten Datenformat zugeführt werden. In diesem Fall ist es notwendig, in aufwendiger Weise neue Transformationsregeln zu erstellen, gemäß denen eine Transformation der neuen Eingangsdatensätze in das Datenformat der Verarbeitungseinheit erfolgen soll.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein System zur automatisierten Verarbeitung von in unterschiedlichen Datenformaten vorliegenden Datensätzen bereitzustellen, das eine vereinfachte Handhabung dieser unterschiedlichen Datensätze ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Das erfindungsgemäße System zum automatisierten Verarbeiten von Datensätzen, die in unterschiedlichen Datenformaten vorliegen, umfasst zunächst eine Bestelldatenverarbeitungseinheit. Dies ist diejenige Einheit, die die eingehenden Datensätze in einer Form verarbeitet, sodass die anschließend bspw. an weitere Instanzen übermittelt werden können. Diese Instanzen können bspw. aus den übermittelten verarbeiteten Daten ein Produkt fertigen. Bei diesem Produkt kann es sich gemäß dem eingangs genannten Beispiel um eine Bankkarte handeln. In diesem Fall würde sich die Bestelldatenverarbeitungseinheit in einem Bankinstitut befinden. Bei den Datensätzen, die in unterschiedlichen Formaten vorliegen, könnte es sich bspw. um Bestelldaten, z. B. Name, Anschrift, Kontonummer des Kunden etc. handeln. Diese werden vom Bankinstitut in der Bestelldatenverarbeitungseinheit verarbeitet und können dann bspw. an einen Kartenhersteller weitergeleitet werden, der diese dann für die physikalische Herstellung der Bankkarte verwendet.
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Das erfindungsgemäße System weist mehrere unterschiedliche Eingangsschnittstellen zur Entgegennahme der Bestelldatensätze in unterschiedlichen Datenformaten auf. Die Eingangsdaten können bspw. im XML-Format, im CSV-Format, im Mainframe-Format FIX oder HOST-Format VAR vorliegen.
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Die Eingangsschnittstellen sind mit der Bestelldatenverarbeitungseinheit datentechnisch verbunden.
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Das System umfasst ferner eine automatische Eingangsdaten-Transformationseinheit. Diese dient der automatischen Transformation der unterschiedlichen Datenformate der Bestelldatensätze in ein einheitliches Datenformat der Bestelldatenverarbeitungseinheit. Hierbei handelt es sich somit um ein Datenformat, das von der Bestelldatenverarbeitungseinheit verarbeitet werden kann. Die Eingangsdaten-Transformationseinheit ist mit der Bestelldatenverarbeitungseinheit verbunden und zwischen dieser und den Eingangsschnittstellen angeordnet.
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Die transformierten Bestelldaten weisen nach ihrer Transformation in das einheitliche Datenformat denselben Informationsgehalt auf wie die ursprünglichen Bestelldatensätze in den ursprünglichen Datenformaten.
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Durch das erfindungsgemäße System ist es möglich, die in unterschiedlichen Datenformaten vorliegenden Bestelldatensätze automatisiert in ein einheitliches Datenformat umzuwandeln, das durch die Bestelldatenverarbeitungseinheit verarbeitet werden kann. Wie im Folgenden beschrieben ist es insbesondere mit dem erfindungsgemäßen System möglich auch flexibel Daten zu verarbeiten, die in bisher nicht vorhandenen Datenformaten eingehen.
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Hierzu ist es bevorzugt, dass die Struktur der unterschiedlichen Eingangsschnittstellen in der Eingangsdaten-Transformationseinheit durch eine Beschreibungssprache, insbesondere mit XML beschrieben ist.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Eingangsdaten-Transformationseinheit derart ausgebildet, dass bei einer Veränderung des Datenformats an einer der Eingangsschnittstellen ein Generieren neuer Transformationsregeln erfolgt, gemäß denen die Transformation der Bestelldatensätze im neuen Datenformat in das einheitliche Datenformat der Bestelldatenverarbeitungseinheit erfolgen soll. Diese neuen Transformationsregeln werden bevorzugt in der Eingangsdaten-Transformationseinheit hinterlegt. Anders ausgedrückt ist das erfindungsgemäße System bevorzugt in der Lage, basierend auf einer Beschreibungssprache, bspw. einer XML-Beschreibung, eine Maschine zu generieren, die in der Lage ist, Eingangsdaten, die in bisher nicht bekannten Datenformaten eingehen, in ein einheitliches Datenformat zu transformieren. Das Generieren einer solchen neuen Maschine findet automatisch statt. Diese neugebaute Maschine ist dann in der Lage, bisher nicht bekannte Eingangsdatenformate einzulesen, zu transformieren, bevorzugt anzureichern und in dem einheitlichen Datenformat zur Verfügung zu stellen. Bevorzugt ist sie ferner in der Lage, Daten in dem einheitlichen Datenformat der Verarbeitungseinheit einzulesen, diese zu transformieren, bevorzugt anzureichern und mehreren externen Schnittstellen auch in bisher nicht bekannten Datenformaten zur Verfügung zu stellen.
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Erfindungsgemäß ist es somit nicht notwendig, bereits sämtliche Transformationsregeln in der Eingangsdaten-Transformationseinheit zu speichern. Vielmehr ist es ausreichend, die Struktur der unterschiedlichen Eingangsschnittstellen in einer Beschreibungssprache zu hinterlegen, woraufhin die Transformationsregeln, gemäß denen die Transformation erfolgen soll, von der Eingangsdaten-Transformationseinheit automatisch generiert werden.
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Das erfindungsgemäße System weist ferner bevorzugt mehrere Ausgangsschnittstellen zur Ausgabe der im einheitlichen Datenformat vorliegenden Bestelldaten nach deren Verarbeitung in unterschiedlichen Ausgangsdatenformaten auf.
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Weiterhin ist bevorzugt zwischen der Bestelldatenverarbeitungseinheit und den mehreren Ausgangsschnittstellen eine Ausgangsdaten-Transformationseinheit angeordnet. Diese dient der Transformation der im einheitlichen Datenformat vorliegenden verarbeiteten Bestelldaten in unterschiedliche Ausgangsdatenformate. Handelt es sich bspw. um die Bestellung einer Bankkarte, so können diese verarbeiteten Daten bspw. an einen Kartenhersteller, den PIN-Druck oder die SCHUFA weitergeleitet werden.
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Das erfindungsgemäße System eignet sich insbesondere zur Ausführung eines Verfahrens zum automatisierten Verarbeiten von Datensätzen, die in unterschiedlichen Datenformaten vorliegen. Dieses Verfahren umfasst das Zuführen von Bestelldatensätzen in unterschiedlichen Datenformaten zu mehreren Eingangsschnittstellen, die mit einer Bestelldatenverarbeitungseinheit verbunden sind. Anschließend erfolgt eine automatische Transformation der unterschiedlichen Datenformate der Bestelldatensätze in ein einheitliches Datenformat, das durch die Bestelldatenverarbeitungseinheit verarbeitet werden kann. Hierbei weisen die transformierten Bestelldaten nach ihrer Transformation in das einheitliche Datenformat denselben Informationsgehalt auf wie die ursprünglichen Bestelldatensätze in den unterschiedlichen Datenformaten. Das beschriebene Verfahren kann sämtliche Merkmale aufweisen, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System beschrieben wurden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 den schematischen Aufbau einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems,
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2 eine beispielhafte Transformation von Bestelldatensätzen, die in unterschiedlichen Datenformaten vorliegen in ein einheitliches Datenformat.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 10 ist in 1 dargestellt. Die Bestelldatenverarbeitungseinheit 12 ist hierbei mit einer Eingangsdaten-Transformationseinheit 16 verbunden. Diese wiederum ist mit fünf Eingangsschnittstellen 14a–14e verbunden. Diese dienen der Entgegennahme von Bestelldatensätzen in unterschiedlichen Datenformaten. Diese werden durch die Eingangsdaten-Transformationseinheit 16 in das einheitliche Datenformat der Bestelldatenverarbeitungseinheit 12 umgewandelt.
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Diese wiederum übermittelt die verarbeiteten Daten nach deren Verarbeitung an die Ausgangsdaten-Transformationseinheit 18, die diese wiederum in unterschiedliche Ausgangsdatenformate umwandelt und an die Ausgangsschnittstellen 20a–20e weiterleitet.
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2 zeigt die Umwandlung von Bestellerdaten, die in unterschiedlichen Formaten eingehen können, in ein einheitliches Produktionsdatenformat, das für die Produktion einer Bankkarte verwendet werden kann. Wichtig ist hierbei, dass sämtliche in 2 dargestellten Datenfelder dazu geeignet sind, den Informationsgehalt der ursprünglichen Bestelldaten wiederherzustellen.
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Die Bestelldaten umfassen neben einer Satzkennung die Bankleitzahl, die Bestellnummer, die Anzahl der bestellten Karten, die Kontonummer, die Kartennummer, den Namen des Karteninhabers sowie das Verfallsdatum der Karte.
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Im nächsten Feld sind die normalisierten Daten dargestellt. Hierzu wurden die Bestelldaten zunächst validiert und anschließend normalisiert. Die Validierung erfolgt durch die Beschreibung der bekannten Struktur der eingehenden Bestelldaten. Mit dieser bekannten Struktur werden die eingehenden Bestelldaten abgeglichen. Die Normalisierung erfolgt durch die Zuordnungsbeschreibung, mithilfe der die Bestelldaten in unterschiedlichen Datenformaten in ein einheitliches Datenformat umgewandelt werden.
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In einem nächsten Schritt (aufbereitete und angereicherte Daten) werden die Daten aufbereitet und mit errechneten Daten angereichert. Bei den Anreicherungen der Daten kann es sich zunächst um einfache syntaktische Anreicherungen handeln. Bspw. können die Bestelldaten als Kontonummer die Zahl ”1234” aufweisen. Diese Zahl wird angereichert auf ”0000001234”. Eine semantische Anreicherung hat hier noch nicht stattgefunden. Diese kann bspw. durch die Bestelldatenverarbeitungseinheit im Nachgang erfolgen. Es ist auch möglich, dass die Verarbeitung der Eingangsdaten lediglich in deren Anreicherung besteht. Bei einer solchen vollständigen Anreicherung würde somit die Funktion der Bestelldatenverarbeitungseinheit durch die Eingangsdaten-Transformationseinheit und ggf. die Ausgangsdaten-Transformationseinheit übernommen. Anschließend werden die Produktionsdaten erstellt, anhand derer die Bankkarten produziert werden können. Diese Produktionsdaten können dann an den Kartenhersteller übermittelt werden. Die Ausgabe der Produktionsdaten kann wiederrum in unterschiedlichen Dateiformaten erfolgen. Diese Transformation in unterschiedliche Datenformate folgt durch die Ausgangsdaten-Transformationseinheit 18 (siehe 1).
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Das erfindungsgemäße System 10 weist bevorzugt eine Steuerungseinheit 11 auf, durch die ein Steuern der Funktion des erfindungsgemäßen Systems 10 stattfindet. Diese Steuerungseinheit 11 ist in bevorzugter Ausführungsform in der Lage, eine neue Eingangsdaten-Transformationseinheit 16 zu generieren, sofern an den Eingangsschnittstellen 14a–14e Daten in einem bisher nicht bekannten Eingangsdatenformat vorliegen. Dieses Generieren einer neuen Eingangsdaten-Transformationseinheit 16 bedeutet in anderen Worten, dass die Steuerung 11 das Bauen einer neuen Maschine veranlasst, durch die die bisher nicht bekannten Eingangsdatenformate in das einheitliche Datenformat der Transformationseinheit 12 transformiert werden können. Dies erfolgt bspw. auf Basis einer bekannten XML-Beschreibung.
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Beispielsweise können in Form einer XML-Beschreibung eine oder mehrere der folgenden Informationen hinterlegt sein:
- – Definition in XML, welcher fachlichen Wert in welchem technischen Feld einer neuen Schnittstelle vorkommt (z. B. der fachliche Wert ”Kontonummer” im Schnittstellenfeld ”GIRO_KTO”).
- – Definition in XML, welcher fachlichen Wert in welchem technischen Feld der internen Darstellung vorkommt (der fachliche Wert ”Kontonummer” im internen Feld ”Kartenkonto”)
- – Definition in XML, welche syntaktischen Prüfungen auf jeden fachlichen Wert durchgeführt werden (z. B. Zeichensatz, Wertebereiche, etc.)
- – Definition, welche Anreicherung der fachliche Wert erfahren soll (z. B. mache aus einer Kontonummer, die weniger als 10 Ziffern hat, eine Kontonummer mit führenden Nullen und einer Gesamtlänge von 10 Ziffern)
- – Definition, welches Feld der externen Schnittstelle in welches Feld der internen Darstellung überführt wird (beispielsweise wird durch die Eingangsdaten-Transformationseinheit 16 der fachliche Wert ”Kontonummer” von dem Schnittstellenfeld ”GIRO_KTO” nach ”Kartenkonto” überführt).
ODER
- – Definiere, welches Feld der internen Darstellung in welches Feld der externen Schnittstelle überführt wird (zum Beispiel kann die Ausgangsdaten-Transformationseinheit 18 den fachlichen Wert ”Kontonummer” von ”Kartenkonto” nach ”Karte_Vorderseite_Konotzeile” umwandeln).
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Anhand dieser XML-Beschreibung kann eine Maschine generiert werden, die Folgendes ausführt:
Eingangsdaten: ”GIRO_KTO: 1234”
fachlicher Wert: ”Kontonummer: 1234”
Syntaktische Prüfung: ”(Kontonummer > 0) UND (Kontonummer < 10000000000) UND (Kontonummer Zeichensatz in ISO8859-1)
Anreicherung: ”Kontonummer: 0000001234”
Überführung: ”Kartenkonto: 0000001234”
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Ähnlich kann die Steuerung 11 veranlassen, dass eine neue Ausgangsdaten-Transformationseinheit 18 generiert wird, um verarbeitete Daten, die im einheitlichen Datenformat der Verarbeitungseinheit 12 vorliegen, in bisher nicht bekannte Ausgangsdatenformate zu transformieren und diese über die Ausgangsdatenschnittstellen 20a–20e auszugeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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