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Die Erfindung betrifft eine Rolloanordnung für Gebäudeöffnungen zur Verwendung als Sonnen- oder Insektenschutz. Mit solchen Anordnungen werden Gewebe oder Gaze (nachfolgend Gewebebahn genannt) nach Bedarf auf- oder abgerollt. Das kann von Hand oder motorisch betätigt erfolgen. Einfache Rollos verwenden nur eine Wickelwelle. Das Gewebe ist dabei meist am unteren Ende beschwert und hängt ohne seitliche Führung herunter. Höherwertige Rollos verwenden eine seitliche Führung, die das Gewebe gegen die Gebäudeöffnung abschließt. Aus dem Stand der Technik sind dazu verschiedene konstruktive Ausführungen bekannt. Es sind Rolloanordnungen mit dem Markennamen zipSCREEN
® bekannt. Hier ist an beiden senkrechten Seiten der Gewebebahn eine biegsame Wulst in Form einer Reißverschlusshälfte angearbeitet. Die biegsame Wulst ist in einer Nut geführt und kann sich mit der Gewebebahn aufwickeln. Diese Anordnung hat einige Nachteile. Zum Herablassen wird eine Gewicht benötigt. Das ist einerseits ein schweres Bauteil und beschränkt zugleich den Gebrauch auf die vertikale Richtung ein. Beim Aufrollen rollt die Gewebebahn über der Wulst relativ dick auf. Bei Wind neigt diese Anordnung zum Flattern der Gewebebahn. In der
CH455231A wird ein Rollo mit seitlichen Führungsschienen beschrieben, wobei die Kanten der Gewebebahn eine Schlaufe bilden. In den Schlaufen führt ein Führungsstab die Gewebebahn. Die sonst effektive Art der Führung ist aber ohne weitere Baugruppen nicht für einen Antrieb vorgesehen. In der
DE 10 2005 024 657 B4 wird eine Rolloanordnung für ein Fahrzeug beschrieben. Hier ist eine flache Feder mit Rand der Gewebebahn verbunden. Die Feder hat u. a. die Funktion des Antriebes zum Vor- und Zurückschieben des Gewebes und ist im Verbund mit dem Gewebe in einer Nut geführt. Nachteilig ist hier, dass beim Aufwickeln im Randbereich Gewebelagen und Feder übereinander liegen und damit den Wickeldurchmesser auftragen.
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Um die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Anordnung für eine Rolloanordnung zu finden, die in allen Einbaulagen funktionsfähig ist. Dabei soll sie mit motorischen Antrieb oder Handbetätigung ausgeführt werden können. Eine weitere Aufgabe ist eine stabile seitliche Führung, die ein Flattern der Gewebebahn bei Wind verhindert. Dabei soll beim Aufrollen der Gewebebahn der Gewebewickel nicht stark auftragen. Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich durch die Unteransprüche 2 bis 4.
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Die Erfindungsgedanke lässt sich so zusammenfassen: Bei der erfindungsgemäßen Rolloanordnung wird zur Führung der Gewebebahn das Prinzip Gewebeschlaufe mit Führungsstange verwendet. Die Funktion des Verschiebens wird durch eine aufgewickelte Spiralfeder mit Federgehäuse realisiert. Durch Drehen der Wickelwelle verschiebt die Feder eine Leiste am unteren Ende der Gewebebahn.
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Dazu zeigen:
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1 Vereinfachtes Wirkprinzip der Rolloanordnung
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2 Einzelheit A aus 1
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3 Vereinfachte konstruktive Ausführung der Rolloanordnung
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4 Schnitt A-A aus 3
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5 Schnitt B-B aus 3
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1 ist als Prinzipskizze zur Erläuterung der Funktion der Rolloanordnung aufzufassen. Von der symmetrische Anordnung ist nur eine Hälfte zeichnerisch dargestellt. Auf der Wickelwelle 2 wird die Gewebebahn 1 auf- und abgewickelt. Ebenso ist auf der Wickelwelle 2 eine Feder 3 befestigt. Bevorzugt wird ein Blattfeder verwendet. Es sind aber auch stabförmige Federn denkbar. Die gerade Feder 3 läuft in ein Federgehäuse 5 ein und wickelt sich dort von außen nach innen auf. Der Einlauf der Feder 3 in das Federgehäuse 5 erfolgt am Außendurchmesser im Federgehäuses 5. Es besteht beim Einlauf in der Feder 3 immer ein Kontakt zum Außendurchmesser des Federgehäuses 5 und damit eine Reibung. Es ist denkbar, die Reibung durch eine reibungsarme Beschichtung der Feder 3 und/oder des Federgehäuses 5 zu verringern. Ebenso ist es denkbar, die Peripherie des Federgehäuses 5 mit kleinen Rollen zu versehen. An beiden Seiten der Gewebebahn 1 sind Gewebeschlaufen 7 mittels einer Naht 8 ausgebildet. Diese sind in 2 als Einzelheit dargestellt. Innerhalb der Gewebeschlaufen 7 befindet sich die Führungsstange 6 zur Führung der Gewebebahn 1. Die Feder 3 ist in einer Federführung 4 gegen Ausknicken gekammert und kann damit eine schiebende Kraft auf eine Leiste 11 ausüben. Diese Anordnung kann motorisch durch Drehen der Wickelwelle 2 erfolgen. Der Antrieb ist hier nicht zeichnerisch dargestellt. Eine Handbetätigung durch Verschieben der Leiste 11 ist ebenfalls möglich. Da die Gewebebahn 1 und Feder 3 auf verschiedenen Durchmessern wickeln erfolgt die Dimensionierung der Durchmesser so, dass die Gewebebahn 1 in der unteren Position straff ist. Durch den etwas größeren Wickeldurchmesser der Feder 3 rollt sich die Gewebebahn locker auf.
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3 bis 5 zeigen ein mögliches Ausführungsbeispiel. Es ist jedoch zu beachten, dass die angehängten Zeichnungen nur eine typische Ausführungsform der Erfindung veranschaulichen und daher nicht einschränkend zu betrachten sind, da die Erfindung andere, ebenso wirksame Ausführungsformen zulassen kann. Die Zeichnungen sind auf das Wesentliche beschränkt und sollen den Erfindungsgedanken unabhängig von Konstruktionsdetails zeigen. In 3 wird ein Wickelgehäuse 10 und ein Federgehäuse 5 gezeigt. Sie bilden am oberen Ende die äußere Hülle der Rolloanordnung. Das Führungsprofil 9 ist einstückig als stranggepresstes Hohlprofil dargestellt. Es ist aber denkbar, dass es aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt wird. Die dargestellte Kontur kann zur Funktionsoptimierung in den Maßen variiert werden. Das Führungsprofil 9 erfüllt verschiedenen Funktionen. Im Führungsprofil 9 gleitet die Leiste 11, die an beiden Enden an die Innenkontur des Führungsprofils 9 angepaßt ist. Das notwendige Spiel für ein Gleiten ist in 4 und 5 zeichnerisch nicht dargestellt. Die Feder 3 wird in der Kammer gegen Ausknicken geführt. Die Gewebeschlaufe 7 mit der Führungsstange 6 werden durch Wülste 12 im Führungsprofil 6 in Position gehalten. Die Leiste 11 hat eine Bohrung zur Führung der Führungsstange 6. Das Ende der Feder 3 ist mit der Leiste 11 fest verbunden.
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Der Vorteil der Erfindung ist eine feste flatterarme Einspannung der Gewebebahn durch die Führung der Gewebeschlaufen 7 über die Führungsstangen 6. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Gewebebahn 1 beim Aufrollen nicht dick aufträgt, da am Rand nur jeweils zwei Gewebedicken gerollt werden müssen. Ebenfalls vorteilhaft ist, dass die Rolloanordnung in allen Richtungen benutzt werden kann. Auf ein schweres Gewicht am unteren Ende der Gewebebahn kann verzichtet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gewebebahn
- 2
- Wickelwelle
- 3
- Feder
- 4
- Federführung
- 5
- Federgehäuse
- 6
- Führungsstange
- 7
- Gewebeschlaufe
- 8
- Naht
- 9
- Führungsprofil
- 10
- Wickelgehäuse
- 11
- Leiste
- 12
- Wulst
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Zusammenfassung
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Rolloanordnung
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Hauptanspruch: Rolloanordnung für Gebäudeöffnungen mit einer Gewebebahn (1) zwei Führungsprofilen (9) und einer Wickelwelle (2), dadurch gekennzeichnet dass die Gewebebahn (1) durch zwei Führungsstangen (6), die sich innerhalb der Gewebeschlaufen (7) befinden, geführt werden und dass der lineare Antrieb über Federn (3) erfolgt, die in einem Federgehäuse (5) aufgewickelt sind und die Leiste (11) verschieben, wenn sich die Wickelwelle (2) dreht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 455231 A [0001]
- DE 102005024657 B4 [0001]