-
Absperrventile sind aus einer Vielzahl von Anmeldungen wie z. B.
DD257283 oder der
Offenlegungsschrift 2406530 zum Abschließen oder Drosseln eines Material- bzw. Produktstromes in Rohr- bzw. Schlauchleitungen bekannt. Absperrventile bzw. Quetschventile dieser Art weisen im Besonderen ein Gehäuse auf, das eine Eingangsöffnung, eine Ausgangsöffnung und eine Steueröffnung für die Verbindung mit einem Druckmedium hat. Innerhalb des Gehäuses ist eine Schlauchmanschette (z. B. ein Elastomerschlauch) angeordnet, die mit der Eingangs- und der Ausgangsöffnung verbunden und derart angeordnet ist, dass sie zwischen Eingangs- und Ausgangsöffnung einen Ventilkanal bildet. Durch Anlegen eines Druckmediums, z. B. Druckluft an der Steueröffnung, wird die Schlauchmanschette derart zusammengedrückt, dass sich der Manschettenquerschnitt verschließt oder zumindest verringert, so dass der Produktstrom durch den Ventilkanal unterbunden oder gedrosselt wird. Wird die Steueröffnung wieder entlastet, so öffnet sich der Ventilkanal aufgrund der elastischen Materialeigenschaften der Schlauchmanschette und/oder dem Druck des Produktstromes wieder. Die bekannten Absperrventile sind häufig aus metallischen Materialien hergestellt, wobei der Ventilkörper bzw. das Ventilgehäuse aufgrund der Dichtheit und Reproduzierbarkeit mittels spanender Bearbeitung hergestellt werden muss. Weitere Herstellungsverfahren verwenden beispielsweise den Sphäro- oder Stahlguss oder das Schweißen aus mehreren Schweißbauteilen. Weiterhin sind die bekannten Absperrventile so konzipiert, dass die Schlauchmanschette bei Verschleiß austauschbar ist. Das hat zur Folge, dass die Gehäuse mehrteilig sind und im Bereich der Ein- und Ausgangsöffnung demontierbar sind. Diese mehrteilige Gehäusekonstruktion führt ebenfalls zu erhöhtem Fertigungsaufwand, da die Bauteile mit Montageaufnahmen versehen sind die zueinander passen müssen Diese Herstellungsverfahren sind jedoch sehr aufwendig und damit mit hohen Kosten verbunden. Derartige Absperrventile werden häufig in industriellen oder sanitären Großanlagen verbaut, wo die hohen Herstellkosten des/der Absperrventile im Vergleich zur Gesamtanlage relativ klein und dadurch vertretbar sind. Ein weiterer möglicher Anwendungsfall von derartigen Absperrventilen ist eine Vorrichtung zur Verteilung von flüssigen mit Feststoffen beladenen Wirtschaftsdünger, bestehend aus einem verfahrbaren Behälter für den Wirtschaftsdünger, eine Förderpumpe sowie einem Schleppschuhverteiler mit einer Mehrzahl von Ablaufschläuchen mit jeweils einem Absperrventil für die gesteuerte Abgabe des Wirtschaftsdüngers. Mittels der Ablaufschläuche wird der Wirtschaftsdünger dann streifenförmig auf den Boden aufgebracht. Die Ablaufschläuche werden mittels eines klappbaren Gestänges getragen und geführt. Die Schleppschuhverteiler werden in verschiedenen Arbeitsbreiten von 9 m bis 30 m mit 36 bis 120 Ablaufschläuchen, gestaffelt in 3 m Arbeitsbreitensprung, angeboten. Bei Schleppschuhverteilern mit großen Arbeitsbreiten besteht nun die Anforderung, mittels Absperrventile in den einzelnen Ablaufschläuchen, die Arbeitsbreiten der Schleppschuhverteiler zu reduzieren. Weiterhin kann die Ausbringmenge über die Absperrvorrichtungen durch gezieltes Ansteuern der Absperrventile geregelt werden. Die derzeit verfügbaren kostenintensiven Absperrventile sind zwar technisch einsetzbar, allerdings sind diese Absperrventile teurer als das eigentliche Schleppschuhgestänge und somit nicht vermarktbar.
-
Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Absperrventil zur Verfügung zu stellen, welches einfach und kostengünstig herzustellen ist, und zudem mit sehr geringem Montageaufwand in eine vorhandene Schlauchleitung integriert werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Gehäuse aus kostengünstigen mehrteiligen Kunststoffbauteilen besteht, die die innenliegende Schlauchmanschette in einem einfachen Montage-Fügeverfahren kostengünstig und dauerhaft zu einem Bauteil vereint. Die innere Abdichtung der Schlauchmanschette sowie die beidseitige Aufnahme für die Schlauchleitung erfolgt über handelsübliche verformbare Rohre, welche im Gehäuseinneren über einen Teilbereich der innenliegenden Schlauchmanschette im Ein- und Ausgangsbereich überlappen, und nach außen ebenfalls über den Ein- und Ausgangsbereich des Gehäuses hinausragen. Die dauerhafte innere Abdichtung der Schlauchmanschette erfolgt durch einen mechanischen Weitprozess im inneren des Gehäuses. Damit wird der ursprüngliche Durchmesser der verformbaren Rohre im Überlappungsbereich der Schlauchmanschette derart vergrößert, das die Schlauchmanschette zwischen Gehäuse und Rohr dauerhaft und dichtend eingespannt ist. Des Weiteren sind die Rohre durch den Weitprozess dauerhaft im Gehäuse fixiert. Der Außendurchmesser der Rohre entspricht in etwa dem inneren Durchmessers der zu verschließenden bzw. regelnden Schlauchleitung, so dass die Schlauchleitung auf die hinausragenden Rohrenden aufgeschoben, und jeweils über äußere Spannschelle fixiert werden.
-
Die für das Gehäuse verwendeten Bauteile sind vorzugsweise handelsübliche Massenartikel aus dem Rohrleitungsbau. Derartige Bauteile bzw. Rohrfittings unterliegen in der Formgebung, Herstellverfahren und ihren technischen Eigenschaften einem weltweiten Standard, werden beispielsweise aus PVC, PE oder artverwandten Materialien millionenfach produziert, und sind daher kostengünstig und stets verfügbar. Das hat den Vorteil, dass die Bauteile vor der Gehäusemontage nicht vorbehandelt bzw. bearbeitet werden müssen, und somit keine zusätzlichen Bearbeitungs- bzw. Vorbereitungskosten entstehen. Die Fügeprozesse dieser Bauteile wie z, B. Kleben, Verschrauben oder Schweißen ist aufgrund der weiten Verbreitung ebenfalls sehr einfach und preiswert. Ein weiterer Vorteil diese Bauteile ist die Verfügbarkeit in unterschiedlichen Durchmessern, die sich an standardisierten Schlauchdurchmessern orientieren.
-
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung 1 bis 5 beispielhaft erläutert.
-
1 zeigt eine Querschnittansicht des nicht montierten Gehäuses (2), bestehend aus zwei Gehäuseendteilen (3, 4), einem Gehäusemittelteil (5) sowie der Schlauchmanschette (6).
-
2 zeigt eine Querschnittansicht des montierten und gefügten Gehäuses (2), wobei die Gehäuseendteile (3, 4) und das Gehäusemittelteil (5) im gegenseitigem Überlappungsbereich dauerhaft verbunden sind.
-
3 zeigt eine Querschnittansicht des montierten und gefügten Gehäuses (2) mit zwei an der Eingangs- und Ausgangsöffnung eingeschobenen Rohren (7, 8), die über den jeweilig äußeren Gehäusekanten hinausragen und im inneren jeweils einen Teilbereich der Schlauchmanschette (6) überlappen.
-
4 zeigt eine Querschnittansicht des kplt. montierten geöffneten Absperrventils (1) mit dem Gehäuse (2) sowie zwei im Überlappungsbereich der Schlauchmanschette (6) geweiteten und fixierten Rohre (7, 8)
-
5 zeigt eine Querschnittansicht des kplt. montierten geschlossenem Absperrventils (1), welches über die Steuerbohrung (9) mit einem Steuermedium beaufschlagt ist.
-
Das in 4 vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel dient nur der Erläuterung der Erfindung. In dieser Ausführung sind die Gehäuseendteile (3, 4) im Außendurchmesser kleiner als das Gehäusemittelteil (5), so dass die Gehäuseendteile (3, 4) in das Gehäusemittelteil (5) gefügt werden. In einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Außendurchmesser des Gehäusemittelteils (5) kleiner als die Gehäuseendteile (3, 4), so dass das Gehäusemittelteil (5) in die Gehäuseendteile (3, 4) gefügt wird.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DD 257283 [0001]
- DD 2406530 A [0001]