-
Die Erfindung betrifft eine Leuchte, mit einer ersten Beleuchtungseinheit die Licht in eine Hauptabstrahlrichtung abgibt, aufweisend ein erstes Leuchtmittel, ein optisches Element und eine Trägereinheit, wobei die Trägereinheit einen Aufnahmeraum für das erste Leuchtmittel sowie das optische Element bildet und die Trägereinheit die eine laterale Begrenzung der Beleuchtungseinheit definiert, und ein zweites Leuchtmittel derart angeordnet ist, dass es die Beleuchtungseinheit umlaufend umschließt, wobei das zweite Leuchtmittel derart angeordnet ist, dass die Lichtabgabe des zweiten Leuchtmittels im Wesentlichen senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung der Beleuchtungseinheit erfolgt und das zweite Leuchtmittel umlaufend von einem lichtdurchlässigen Leuchtrahmen umschlossen ist.
-
Es ist in der Beleuchtungsindustie üblich verschiedene Beleuchtungskonzepte, wie zum Beispiel die Bereitstellung von gerichtetem Licht zur Beleuchtung einer Arbeitsfläche und einer indirekten Beleuchtung zur Gesamtaufhellung eines Raumes, in einer Leuchte zu kombinieren. Hierzu werden oft zwei unterschiedliche Leuchtmittelbaugruppen in einer Leuchte zusammengefasst, wobei eine erste Leuchtmittelbaugruppe ein nach unten gerichtetes Licht abgibt und eine zweite, ein meist diffuses Licht in Richtung der Decke zur Raumaufhellung abstrahlt.
-
Solche Konzepte sind insbesondere dann wirksam, wenn es sich um Anbau- oder abgehängte Leuchten handelt die in relativer Nähe zur Decke eines Raumes angebracht sind, sodass das indirekte Lichte in einem sinnvollen Ausmaß die Decke erhellen kann. Hierdurch wird Synergieeffekt einer Kombination von gerichtetem und diffusem Licht, zur Verbesserung der Lichtwahrnehmung und des UGR-Werts, zur Vermiderung der psychologischen Blendung, nutzbar.
-
Anders als bei herkömmlichen Lampen haben moderne LEDs eine Lichtabstrahlcharakteristik, die überwiegend in eine Richtung, nämlich senkrecht zur Auflagefläche der LED, gerichtet ist. Daher ist das Erzielen eine gleichmäßigen Raumaufhellung unter der Verwendung von LEDs und der damit einhergehenden gerichteten Lichtabgabe bis dato hauptsächlich unter der Einbeziehung von Reflexionseffekten des Lichts außerhalb der Leuchte, beispielsweise an Wand oder Decke möglich.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leuchte zur Verfügung zu stellen, die eine neuartige Kombination von gerichtetem und diffusem Licht ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch eine Leuchte gemäß dem unabhängigen Anspruch gelöst, weitere vorteilhafte Ausprägungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Es wird eine Leuchte vorgeschlagen, mit einer ersten Beleuchtungseinheit die Licht in eine Hauptabstrahlrichtung abgibt, aufweisend ein erstes Leuchtmittel, ein optisches Element und eine Trägereinheit, wobei die Trägereinheit eine Aufnahmeraum für das erste Leuchtmittel sowie das optische Element bildet und die Trägereinheit die eine laterale Begrenzung der Beleuchtungseinheit definiert, und ein zweites Leuchtmittel, das die Beleuchtungseinheit umlaufend umschließt, wobei das zweite Leuchtmittel derart angeordnet ist, dass die Lichtabgabe des zweiten Leuchtmittels im Wesentlichen senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung der Beleuchtungseinheit erfolgt und das zweite Leuchtmittel umlaufend von einem lichtdurchlässigen Leuchtrahmen umschlossen ist.
-
Die erste Beleuchtungseinheit dient zur Allgemeinbeleuchtung oder Bereitstellung von gerichtetem Licht, welches beispielsweise direkt auf eine Arbeitsfläche oder Ähnliches gerichtet ist. Die erste Beleuchtungseinheit wird gebildet aus einem ersten Leuchtmittel, dem ein optisches Element zu Beeinflussung des Lichts, beispielsweise zur Entblendung des abgegebenen Lichts, zugeordnet ist. Ein solches optisches Element ist beispielsweise ein oder mehrere Reflektoren, Lamellen, Linsen oder ähnliche Optiken. Das Leuchtmittel und das optische Element sind auf einer Trägereinheit angeordnet, die vorzugsweise einen Aufnahmeraum für Leuchtmittel und optisches Element bildet und somit die äußeren Abmessungen der Beleuchtungseinheit definiert. Hierdurch werden Leuchtmittel und optisches Element gehaltert, sowie geschützt und gleichzeitig um die Beleuchtungseinheit herum, eine ebene Auflage für ein zweites Leuchtmittel gebildet.
-
Das zweite Leuchtmittel ist zur Erzeugung eines zweiten Leichts vorgesehen, welches eine diffuse Charakteristik aufweist, das heißt, es soll nicht auf eine Fläche gerichtet sein sondern zur Aufhellung des Raumes und/oder des optischen Eindrucks dienen. Es ist derart angeordnet, dass es die Beleuchtungseinheit umlaufend umschließt und eine Lichtabgabe in eine Richtung erfolgt die im Wesentlichen senkrecht zur Abstrahlrichtung der Beleuchtungseinheit ist.
-
Durch die vorgeschlagene Anordnung des zweiten Leuchtmittels wird der Leuchtrahmen illuminert und bildet somit eine zusätzliche Lichtabgabefläche. Durch die umlaufende, gleichmäßig beleuchtete Leuchtfläche, wird die Wahrnehmung der Lichtqualität der Leuchte positiv beeinflusst, insbesondere im Hinblick auf Kontraste und Mehrfachverschattungen. Dies beruht hauptsächlich auf der subjektiven Wahrnehmung eines Betrachters, die durch die Kombination von gerichtetem und diffusem Licht erzielt wird. Auch der UGR-Wert der Leuchte wird positiv beeinflußt, da durch den diffusen Lichtanteil, der durch das zweite Leuchtmittel erzeugt wird, der Blendwert der gesamten Beleuchtungsanlage reduziert wird. Zwar ist üblicherweise auch das von der ersten Beleuchtungseinheit abgegebene Licht entblendet, durch die Kombination mit einer zweiten, diffusen Leuchtquelle allerdings kann die psychologische Blendwirkung weiter reduziert werden.
-
Besonders vorteilhaft ist hierbei eine Ausführung des Leuchtrahmens als lichtdurchlässiges Blasformgehäuse, welches vorzugsweise opal, diffus oder transparent ist, da so eine möglichst homogenen Lichtabgabe über die Oberfläche des Leuchtrahmens ermöglicht wird. Bevorzugt wird ein opales Material, entsprechend den gängigen lichttechnischen Diffusormaterialien, eingesetzt. Auch kann vorgesehen sein, optische Mittel einzusetzen und/oder in den Leuchtrahmen zu integrieren, die eine Lenkung des Lichts des zweiten Leuchtmittels bewirken.
-
Ein Vorteil der oben beschriebenen Bauweise ist, dass durch die einstückige Ausführung des Leuchtrahmens, welcher die Leuchte umlaufend umschließt, die Anzahl der Bauteile verringert wird, da zum Beispiel Stirnteile zum stirnseitigen verschließen der Leuchte nicht benötigt werden. Alternativ wäre es auch denkbar einen entsprechenden Leuchtrahmen auch als Spritzgussteil zu fertigen.
-
Eine vereinfachte Bauweise und homogenere Ausleuchtung des Lechtrahmens wird insbesondere ermöglicht, wenn das zweite Leuchtmittel durch eine flexible Platine mit einer Vielzahl an LEDs gebildet ist und die LEDs in gleichmäßigem Abstand auf der Platine angeordnet sind. Hier ist besonders die Verwendung von Besonders günstig wird die Homogenität der Leuchtfläche beeinflusst, wenn die LEDs einen kleinen Pitch, also einen geringen Abstand zueinander haben und die Abstände der einzelnen LED zum Gehäuse möglichst gleich sind. Hierdurch wird auch bei quadratischen oder rechteckigen Gehäusen eine gleichmäßige der Ecken gewährleistet.
-
Eine solche flexible Platine ist weiters derart angeordnet, dass sie entlang der lateralen Begrenzung der Beleuchtungseinheit, welche durch die Trägereinheit gebildet wird, anliegt. Durch eine solche Anordnung wird eine besonders einfache und platzsparende Bauform ermöglicht, da die Trägereinheit gleichzeitig die Kontur der ersten Beleuchtungseinheit definiert und als Halterung für das erste und das zweite Leuchtmittel dient.
-
Die durch die Trägereinheit gebildete lateral Begrenzung weist vorzugsweise keine Ecken auf, sondern definiert Radien. Diese Radien sind vorzugsweise derart ausgelegt, dass sie der Flexibilität der Platine gerecht werden und diese umlaufend an der Trägereinheit anliegt.
-
Um eine möglichst kompakte Ausgestaltung zu erreichen ist weist die Trägereinheit einen zusätzlichen Aufnahmeraum für elektrische Bauteile der Leuchte, wie beispielsweise Anschlussklemmen und/oder Betriebsgerät, auf. Vorzugsweise wird ein solcher zusätzlicher Aufnahmeraum dadurch geschaffen, dass die Tragereinheit aus Blech oder einem anderen dünnwandigen Material besteht und einen ersten, im Wesentlichen U-förmigen Aufnahmeraum für das erste Leuchtmittel und das optische Element aufweist und an mindestens einer der Längsseiten des ersten Aufnahmeraum ist ein weiterer im wesentlichen U-förmiger Aufnahmeraum angeordnet. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Trägereinheit im Querschnitt im Wesentlichen wellenförmig ausgeprägt ist, wodurch Aufnahmeräume gebildet werden, die einander entgegengesetzt orientiert sind.
-
Um eine Entblendung des gerichteten Licht zu erzielen, welches durch die erste Beleuchtungseinheit abgegeben wird ist das optische Element vorteilhaft als Reflektorelement ausgebildet. Bevorzugt besteht das Reflektorelement aus einer Vielzahl von im Wesentlichen topfförmigen Reflektoren die als einstückiges Bauteil ausgeführt sind. Alternative ist denkbar das optische Element als Lamellenraster, Abdeckscheibe oder ähnliche übliche Optiken auszuführen.
-
Zur Verdeutlichung der Erfindung wird ein mögliches Ausführungsbeispiel anhand beiliegender Figuren im Folgenden erläutert.
-
1 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Leuchte (1) in einer länglichen, im Wesentlichen rechteckigen Bauweise.. Dargestellt sind ein erstes Leuchtmittel (3), ein optisches Element (4) und eine Trägereinheit (5) welche zusammen eine Beleuchtungseinheit mit einer Hauptabstrahlrichtung bilden. Die Trägereinheit (5) ist als ein längliches, im Wesentlichen U-förmiges Profil ausgebildet welches an den Längskanten jeweils eine weitere U-förmige Umbiegung in die entgegengesetzte Richtung aufweist. Durch diese Ausprägung wird zum einen, in einem Mittelteil ein Hauptaufnahmeraum für ein erstes Leuchtmittel (3) und gegebenenfalls ein optisches Element (4) geschaffen und zum anderen, jeweils zu beiden Längsseiten des Hauptaufnahmeraums, weitere zur Unterbringung elektrischer Komponenten, beispielsweise Betriebsgerät (10) oder Klemmen, geeignete Aufnahmeräume. Das erste Leuchtmittel weist mehrere LED-Platinen auf und das optische Element (4) ist als Anordnung mehrerer miteinander verbundener Topfreflektoren ausgeführt, wobei die Reflektoren jeweils einer bestimmten Anzahl an LEDs zugeordnet sind.
-
Weiters ist ein zweites Leuchtmittel (6) dargestellt, welches den äußeren Abmessungen der Trägereinheit (5) angepasst ist, und dieses umlaufend umschließt. Diesem zweiten Leuchtmittel (6) ist ein Leuchtrahmen (7) zugeordnet, welcher das zweite Leuchtmittel abdeckt. Der Leuchtrahmen (7) ist erfindungsgemäß aus einem lichtdurchlässigen Material, beispielsweise opal, diffus oder transparent, gefertigt, sodass Licht, welches von dem zweiten Leuchtelement (7) abgegeben wird zum einen den Leuchtrahmen (7) illuminiert und/oder einen weiteren diffusen, nicht gerichteten Lichtanteil zur Raumbeleuchtung bereitstellt.
-
Dieser Leuchtrahmen (7) bildet in zusammengesetztem Zustand, zusammen mit der Blende (8) und der Abdeckung (9) das Gehäuse der Leuchte.
-
2 zeigt einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Leuchte (1) mit dem Leuchtrahmen (7), der umlaufend ein zweites Leuchtmittel (6) umschließt. Das zweite Leuchtmittel (6) ist als flexible Platine mit einer Vielzahl an LEDs (60) ausgestaltet. Diese flexible Platine ist um eine Trägereinheit (5) herum anliegend angeordnet, so dass die Trägereinheit (5) vollständig von dieser umgeben ist. Vorzugsweise sind die LEDs einem gleichmäßigen Abstand zueinander auf der Platine angeordnet um so eine gleichmäßige Beleuchtung bzw. Ausleuchtung des Leuchtrahmens (7) zu gewährleisten. Innerhalb des Leuchtrahmens (7) bzw. des zweiten Leuchtmittels (6) ist die Trägereinheit angeordnet, welche einen zentralen Hauptaufnahmeraum, der in Richtung der Hauptlichtabgaberichtung der Beleuchtungseinheit hin geöffnet ist, bereitstellt, in welchem ein erstes Leuchtmittel (3) und ein optisches Element (4) angeordnet sind. In einem weiteren Aufnahmeraum, der ebenfalls durch die Trägereinheit (5) gebildet wird, ist ein Betriebsgerät (10) dargestellt. Es ist durchaus denkbar, diesen Raum auch für die Unterbringung weiterer elektrischer Bauteile, wie beispielsweise Klemmen und/oder Kabel zu verwenden.
-
3 ist eine Draufsicht auf einen stirnseitigen Abschnitt der erfindungsgemäßen Leuchte (1) wobei der Deutlichkeit halber auf die Darstellung des ersten Leuchtmittels (3), dem optischem Element (4) und der Blende (8) verzichtet wurde. Gezeigt ist der umlaufende Leuchtrahmen (7), das von diesem umgebene zweite Leuchtmittel (6) und die Trägereinheit (5). Im Stirnbereich definiert die Trägereinheit (5), jeweils an den Ecken der Trägereinheit (5), einen Radius, welcher der Flexibilität des zweiten Leuchtmittels (6) entsprechend gewählt ist, so dass die Platine umlaufend an der Trägereinheit (5) anliegt. Zweckmäßigerweise sind auch die Radien des Leuchtrahmens an die ersten Radien angepasst, sodass dass die LEDs der umlaufenden Platine überall den gleichen Abstand zum Leuchtahmen (7) haben.
-
In 4 ist eine weitere Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Leuchte (1) zur Verdeutlichung der Verschachtelung der Leuchtenbauteile. Die Trägereinheit (5) ist dazu ausgebildet in den äußeren Aufnahmeräumen elektronische Bauteile, wie beispielsweise ein Betriebsgerät (10) aufzunehmen. Die Abdeckung (9) verschließt die Trägereinheit (5) rückseitig. Innerhalb des zentral angeordneten Hauptaufnahmeraums der Trägereinheit (5) sind das erste Leuchtmittel (3) in Form einer Platine angeordnet, darüber ein optisches Element (4) in Form einer Reflektoranordnung. Um den äußeren Umfang der Trägereinheit (5) ist das zweite Leuchtmittel (6) in Form einer flexiblen Platine angeordnet, wobei diese wiederum von dem Leuchtrahmen (7) umschlossen ist. Weiters ist eine Blende (8) vorgesehen, die einen Teil des Leuchtrahmens (7), sowie die Trägereinheit (5) überdeckt. Mittig in der Blende (8) ist eine Öffnung vorgesehen, die in etwa den Abmessungen des optischen Elements entspricht, sodass Licht austreten kann, sowie Steckelemente, die die Öffnung begrenzen, die zwischen optischem Element (4) und Trägereinheit (5) befestigbar sind.
-
5 zeigt eine weitere Darstellung einer erfindungsgemäßen Leuchte (1) hier in einer quadratisch anmutenden Ausführung. Hierdurch soll verdeutlicht werden, dass auch andere Bauformen der Leuchte (1) beispielsweise rund, oval oder Freiformen denkbar sind.