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Das Gel für die Mundhöhle betrifft ein Gel mit Zinksulfat-7H2O-(Heptahydrat). Die Mischung mit Zinksulfat heptahydrat kann als Gel oder Lösung ohne – oder mit einem Zungenreiniger bzw. Applikator ausgeführt sein.
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In der Zahnmedizin versteht man unter Mundflora die mikrobielle Gesamtheit, die Mundschleimhäute und Zahnoberflächen besiedeln. Neben gesunden Zähnen ist eine gute Balance der Mundflora und ihrer Bakterienflora essentiell. Diese Mikroben befinden sich auf der Oberfläche der Zunge. Unter Hefen versteht man in der Zahnmedizin einzellige Pilze im Mundraum (Candida albicans). Diese Mundflora hat eine wichtige Schutzfunktion gegen Krankheitserreger. Pathogene Infektionskrankheiten durch Pilze stellen die Candidamykose dar. Der Begriff Soor oder Mundsoor (orale Candidose) wird hauptsächlich für Mundpilze verwendet, wenn nur die Haut bzw. die Mundschleimhaut im Mundbereich und auch mit Aphten davon betroffen sind. Die pathogenen Bakterien der Mundflora, wie Streptococcus mutans ist einer der Auslöser für Zahn-Karies. Bakterien mit der Bezeichnung Actinobacillus (Actinomycetemcomitans) sind für Zahnfleischerkrankungen verantwortlich und gelten als hoch virulent. Die gesunde Mundflora setzt sich im Besonderen durch die verschiedener Bakterienarten Actinomyceten, Laktobazillen, Neisserien, Veilonella parvula und den verschiedenen Streptokokken wie Streptococcus mitis, Streptococcus sanguis und Streptococcus salivarius zusammen, die als ”Mikroorganismengemeinschaft” bezeichnet wird. Infektiöse Pilzorganismen vergesellschaften mit Hefepilze bzw. Candida, Dermatophyten oder Schimmelpilze und kommen beim gesunden Mensch nur in Form als Schleimhautbesiedlungen vor.
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Bei einer gut ausbalancierten Mundflora gibt es weniger Zahnstein, denn die natürliche Mundflora fördert positive Bakterien, welche dafür sorgen dass im Mund für ein Milieu besteht welches die Zähne mit dem Speichel zusammen reinigt, und auch Entzündungen vorgebeugt. Einige der Bakterien haben spezielle Eigenschaften und Biofilm Anheftungsmechanismen entwickelt, damit sie an Zähnen, auf der Zunge und auf der Mundschleimhaut gut anhaften können. Gesunde Zähne brauchen eine gesunde Mundflora, denn die Mundbakterien haften in einem Biofilm, der einem Gel ähnelt, auf den Zähnen, Schleimhäuten und der Zunge. Unter krankhaften Bedingungen kann die Besiedlung der Mundflora durch Bakterien, Viren und Pilzen in der Mundhöhle zu Gunsten einzelner Erreger und einem veränderten pH Wert verschoben sein, was eine Dysbakterie darstellt. Jede Veränderung der Mundflora kann vermehrt zu Parodontose, Gingivitis, Parodontitis, Mundgeruch (Halitosis) und oder auch Kariesbildung führen. Besonders in der Schwangerschaft gibt es die Schwangerschaft-Gingivitis.
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Die vorderen zwei Drittel der Zunge kommen durch Sprechen und Schlucken häufig mit dem Gaumen in Kontakt. Dadurch wird dieser Teil der Zunge sauber gehalten. Auf dem hinteren Drittel der Zunge kann sich dagegen ein Belag aus Essensresten bilden. Dieser bildet einen Nährboden für Bakterien und Pilze, die zu Erkrankungen der Mundschleimhaut und Parodontose führen können. Durch die Zersetzungsprozesse entstehen Gase, die für Mundgeruch verantwortlich sind. Der Zusammenhang zwischen Zungenbelag und Mundgeruch ist wissenschaftlich seit 1920 nachgewiesen. In ca. 80% aller Fälle ist der Grund des Mundgeruchs im Rachenraum zu suchen, und davon meist auf der Zunge. Nur in dem verbleibenden Fünftel entsteht Mundgeruch durch Probleme im Nasenraum oder bei Krankheiten des Magen-Darm-Traktes.
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Der Zungenbelag entsteht als Folge der Ausscheidungsprozesse des Körpers. Durch das Abtragen unterstützt man den Organismus bei seiner Reinigung. Ein weiterer Grund für die Reinigung der Zunge ist die Erhöhung des Geschmacksempfindens, da die Geschmacksknospen (Papillen) gereinigt werden. Zungenreiniger sind in der Ayurveda (traditionelle indische Heilkunst) lange bekannt und in vielen asiatischen Ländern selbstverständlich, aber in Europa noch relativ unbekannt. Eine gewöhnliche Zahnbürste eignet sich auch zur Zungenreinigung.
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Eine Aphthe ist eine lokal und individuell divergierende schmerzhafte, von einem entzündlichen Randsaum umgebene Schädigung der Schleimhaut des Zahnfleischs, der Mundhöhle einschließlich der Lippen, der Tonsillen oder der Zunge. Mögliche assoziierte Faktoren sind Verletzungen der Mundschleimhaut. Es gibt Hinweise auf Zusammenhänge mit verschiedenen Nahrungsmitteln, Nahrungsdefiziten (Vitamin B12-, Eisen- oder Folsäuremangel) sowie Veränderungen des Hormonhaushaltes. In schweren Fällen können Systemerkrankungen zu Grunde liegen. Chemische Irritation durch Inhaltsstoffe wie beispielsweise Natriumlaurylsulfat (SLS), das häufig in Zahnpasta enthalten ist, wird als möglicher Auslöser diskutiert. Die Vermeidung des in Zahnpasten verwendeten Stoffes Natriumlaurylsulfat soll eine Reduktion der Aphthenentstehung um 64% bewirken. Zur symptomatischen Behandlung von Aphthen werden schmerzstillende Wirkstoffe wie beispielsweise Lidocain, Polidocanol oder Benzylamin eingesetzt; es stehen Sprays, Gurgellösungen und Gele bzw. Salben (Haftsalben für die Mundschleimhaut) zur Verfügung. Auch adstringierende Mittel wie Rhabarberwurzelextrakt, Myrrhentinktur, Silbernitrat, Phenolsulfonsäureverbindungen und das Kresolsulfonsäure-Polykondensat Policresulen kommen zur Anwendung; ihre zusammenziehende bzw. ätzende Wirkung soll durch Abstoßung von abgestorbenem Gewebe den Heilungsprozess beschleunigen. Bei Ausschluss einer infektiösen Ursache kann das entzündungshemmende, verschreibungspflichtige Triamcinolonacetonid, als Haftsalbe, verwendet werden. Bekannt ist, dass verdünnte Wasserstoffperoxidlösungen gegen Aphten eingesetzt werden. Heilkundlich werden entzündungshemmende Mittel wie Teebaumöl, Melissenextrakt sowie Spülungen mit Kamillen- und Salbeitee angewendet Eine Mischung aus sulfonierten Phenolen und Schwefelsäure reduziert die durch Aphthen ausgelösten Beschwerden durch Auflösung des Biofilms mittels Dehydrierung.
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Als Auslöser von Mundgeruch (Halitosis) kommen lokale oder systemische Ursachen in Betracht. Halitose-Patienten können den Geruch des eigenen Atems selbst nicht wahrnehmen, da der Geruchssinn nur auf Veränderungen der Konzentration eines Duftstoffes anspricht. Betroffene überdecken den Geruchs durch Pfefferminzbonbons, Kaugummi oder Mentholpastillen oder die Verwendung kosmetischer Mundwasser. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist jedoch nur vorübergehend. Zuckerhaltige Süßigkeiten fördern bei Dauergebrauch Zahnkaries, Bonbons mit Zuckeraustauschstoffen wirken in großen Mengen abführend. Mundspülungen mit Salbeitee Mundspülen mit Xylitol-Pulver hungert schädliche Streptococcus mutans-Bakterien aus und etabliert eine gesunde Mundflora, die Mundgeruch nicht aufkommen lässt. Desodorierende – (wie Chlorophyll) und antibakterielle Mundspüllösungen mit Chlorhexidin oder Cetylpyridiniumchlorit töten auch sehr zuverlässig Bakterien im Mund ab. Es wird aber vom längeren Gebrauch antibakterieller Mundspüllösungen abgeraten, da sie keinen Langfrist-Effekt haben, zudem die schützende Mundflora lediglich zerstören, und damit überhaupt erst gefährlichen Keimen die Verbreitung erleichtern könnten. Desinfizierende Wasserstoffperoxidlösungen wirken auch, aber dürfen nicht oral aufgenommen werden.
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Bisher bekannt sind als Zusätze, für Mundspülungen und Lösungen sowie Salben und Cremes: Magnesiumlaktat, Kupferglukonat, aber nur Zinklaktat und Zinkchlorid, des weiteren als Vitamine: Vitamin A (Retinol, Carotinoide), Vitamin E (Tocopherol), Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Nicotinsäureamid oder Niacin), Vitamin B5 (Pantothensäure) oder diverse Pflanzenstoffe wie z. B. Menthol, Salbei, Kamille und Ringelblume, oder auch Bach-Nelkenwurz, Gewürznelke, schwarzer Holunder, rote Rose, roter Wein, schwarze Johannisbeere, Engelswurz, Nachtkerze, Limonen etc.
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Bisher bekannt sind nach der INCI Liste für Bestandteile einer Rezeptur beispielsweise u. a. Sorbitol, Glycerin, Hydrated Silica, Xanthan Gum, Propylene Glycol, Glucose, Butylene Glycol, Limonene, Coco Glucosid, Sodium Saccharin, Sodium Benzoate, Potassium Sorbate, Polyaminopropyl Biguanide u. v. a. m.
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Das Gel kann man im Mundraum aufnehmen oder schlussendlich ausspucken. Der Geschmack der Zink-Metallionen Geschmack ist bei der Auftragung des Gels bei geöffnetem und dadurch trockenerem Mund geringer, und durch Ausspülen nach Anwendung weniger zu erwarten. Zink wird gut toleriert und kann auch gewissem Masse, und Mengen aufgenommen werden, da Zink als essentielles Spurenelement für Haare, Gonaden, Prostata, Spermien gilt. Muskulatur und Skelett speichern 50% des gesamten Zink im Körper mit 1,5 bis 2,5 g. Als Kofaktor agiert Zink im gesamten Immunsystem. Zink kann sogar in hohen Dosierungen aufgenommen werden, da es toxikologisch nur ab sehr hohe Mengen (4–12 mg/kg Zink am Tag) kritisch wäre und zuerst zu Übelkeit und Erbrechen führt, womit eine Intoxikation unwahrscheinlich wird.
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Die Kosmetik Verordnung EG 1223/2009 nennt einen Grenzwert von 1% Zink, es listet dazu Zink-acetat, -chlorid, -gluconat, -glutamat auf. (Lfd. Nr. 24).
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Die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe eines Gels für die Mundhöhle wird durch das erfindungsgemäß bereitgestellte Gel für die Mundhöhle mit Zinksulfat Heptahydrat in Mischungen in Gelen, Salben oder Lösungen gelöst.
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Das Gel für die Mundhöhle mit Zinksulfat-heptahydrat besitzt mehrere Eigenschaften: es fällt an der Zellmembran Proteine aus, des-odoriert den schlechten Geruch, bakterielle du virale infizierte Oberflächen. Das Zinksulfat-Heptahydrat Gel wirkt antiseptisch und adstringierend. Die Verengung (Adstringierung), Oberflächenveränderung, Austrocknung und Verstopfung der Zelloberflächen wird durch das Zinksulfat-Heptahydrat Gel bewirkt. Dadurch wird Mundgeruch adsorbiert, Bakterieninaktiviert, der pH Wert verändert, Viren inaktiviert oder Läsionen durch Aphten regeneriert. Als zusätzliche Eigenschaften lassen folgendes zusammenfassen: Zur Schmerzlinderung bei: Aphthen und Flechten, Herpesläsionen, Prothesendruckstellen, Nach zahnärztlichen Behandlungen, Revitalisierend, Bakterienhemmend, Implantatversorgung, zur Verkürzung der Abheilzeiten.
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Die Mischung mit Zinksulfat kann als Gel oder Lösung ohne/oder mit Zungenreiniger ausgeführt sein. Überraschenderweise und für den Fachmann nicht vorhersehbar können diese Zinksulfat 7H2O Heptahydrat Mischungen in Gelen auch stabil und für die Mundhöhlenanwendung bereitgestellt werden, wenn das Gel Metallionen bindende Eigenschaften besitzt. Toxikologisch und klinisch sind Dosierungen von 0,1% bis 3% Zinksulfat Heptahydrat akzeptabel, unangenehme Hautreizungen und bedenkliche Dosierungen treten erst in sehr hohen Dosierungen an Zinksulfat Heptahydrat auf. Lösliche Dosierungen bis 5%ig können je nach Rezeptur angewendet werden.
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Beispiel werden ausgeführt ohne die erfindungsgemäß beanspruchten Konzentrationen dadurch einzuschränken: Die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe eines Gel mit Zinksulfat 7H2O für die Mundhöhle wird durch die erfindungsgemäß bereitgestellten Zinksulfat Heptahydrat Mischungen in Metallionen bindendem Gelen oder Lösungen erreicht. Per Definitionem entsteht aus Zinksulfat 6H2O Hexahydrat ab 39°C aus Zinksulfat 7H2O Heptahydrat und kristallisiert aus der wässrigen Lösung. Das Gel ist alkoholfrei und kann zusätzlich durch bekannte odorierende Inhaltsstoffe wie z. B. Menthol, Salbei, Kamille und Ringelblume ergänzt werden, die für ein Frischegefühl in der Mundhöhle sorgen. Diesen Zusätzen sind jedoch Emulsionen sehr enge Grenzen gesetzt, da die veränderte Gel-Stabilität eine Zusammenbrechen des labilen Gels bewirken. Das Gel ist nicht kälte- und froststabil und nur bis 30°C sicher und stabil lagerfähig.
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Als Beispiel wird ausgeführt ohne die erfindungsgemäß beanspruchten Konzentrationen von 0,15 bis 3% Zinksulfat 7H2O dadurch einzuschränken:
Cellulose Gel als Hymetellose, gereinigtes Wasser, 1% Zinksulfat 7H2O (Heptahydrat), 0,1% Benzalkoniumchlorid als Konservierungsstoff (gem. Kosmetik VO Stoff Liste).